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Deutsche Tagung f ¨ur Forschung mit ... - SNI-Portal

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Biologische Systeme und Medizin Poster: Mi., 14:00–16:30 M-P182<br />

Transiente Protein-Ligand-Wechselwirkungen im Verlauf von Enzymkatalysen<br />

im Shikimat-Reaktionsweg von M. tuberculosis<br />

Hans D. Bartunik 1 , Gleb P. Bourenkov 1 , Marc Bruning 1 , Marcus<br />

Hartmann 1 , Galina S. Kachalova 1<br />

1 Max-Planck-Arbeitsgruppen für Strukturelle Molekularbiologie, MPG-ASMB c/o DE-<br />

SY, Notkestrasse 85, 22603 Hamburg<br />

Im Rahmen des XMTB-Strukturgenomik-Konsortiums untersuchten wir die Struktur-<br />

Funktionsbeziehungen von Schlüsselenzymen des Shikimat-Reaktionswegs in Mycobacterium<br />

tuberculosis. Wir lösten zunächst die Kristallstrukturen der Enzyme und einer<br />

Reihe von Komplexen <strong>mit</strong> natürlichen Substraten und Kofaktoren. In einem weiteren<br />

Schritt untersuchten wir intermediäre Zustände im Verlauf der katalytischen Reaktionen.<br />

Für zwei der Enzyme, Shikimat-Kinase (AroK) und EPSP-Synthase (AroA),<br />

konnte jeweils der gesamte Reaktionsweg im Kristall einschließlich der Bildung und<br />

der stufenweisen Freisetzung der Produkte bei hoher Auflösung verfolgt werden. Für<br />

ein weiteres Enzym, die Chorismat-Synthase (AroF), wurde einer der Zwischenschritte<br />

strukturmodelliert. Der Shikimat-Reaktionsweg ist essentiell für die Synthese aromatischer<br />

Aminoäuren in Mikroorganismen. Der Reaktionsweg existiert nicht in Mammalien.<br />

Diese Enzyme stellen daher potentielle Ziele für die Entwicklung neuer Antibiotika<br />

dar.<br />

Die Reaktionsmechanismen der untersuchten Enzyme schließen konzertierte Konformationsänderungen<br />

ein, die vor allem im Falle von AroA hohe Komplexität aufweisen.<br />

Die beiden Substrate Shikimat-3-Phosphat (S3P) und PEP werden von der EPSP-<br />

Synthase in sequentiellen Schritten gebunden. Die Wechselwirkung <strong>mit</strong> S3P induziert<br />

Bewegungen großer Amplitude, die für die Bildung der PEP-Bindungsstelle erforderlich<br />

sind. Das nachfolgende Andocken von PEP liefert das Signal für eine Schließbewegung<br />

der N- und C-terminalen Domänen. Die Reaktion setzt sich über die Bildung<br />

eines tetraedrischen Intermediats, die Trennung in Enolpyruvylshikimat-3-Phosphat<br />

(EPSP) und Phosphat, sowie die Freisetzung der Produkte von einer partiell geöffneten<br />

Konformation des Enzymmoleküls fort. Die strukturelle Charakterisierung sämtlicher<br />

Einzelschritte schafft eine Basis für eine detaillierte Beschreibung des chemischen<br />

Mechanismus.<br />

Das Vorhaben wurde durch das Bundesministerium für Bildung und <strong>Forschung</strong>,<br />

BMBF/PTJ, unter der Projektnummer BIO/0312992A gefördert.

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