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Deutsche Tagung f ¨ur Forschung mit ... - SNI-Portal

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Struktur und Dynamik Poster: Mi., 14:00–16:30 M-P167<br />

Kornrotation in nanokristallinen Schichten während der Bestrahlung <strong>mit</strong><br />

schnellen schweren Ionen<br />

Ivo Zizak 1 , Nora Darowski 1 , Siegfried Klaumünzer 1 , Walter Assmann 2 ,<br />

Jürgen Gerlach 3<br />

1 Hahn-Meitner-Institut, Albert-Einstein-Str. 15, 12489 Berlin, Germany – 2 Ludwig-<br />

Maximillian Universität, Am Coulombwall 1, 85748 Garching, Germany – 3 Institut für<br />

Oberflächenmodifizierung, Permoserstr. 15, D-04318 Leipzig, Germany<br />

Nach der Bestrahlung der dünnen, nanokristallinen Ti und TiN Schichten <strong>mit</strong> schnellen<br />

schweren Ionen wurde eine Änderung der Orientierungsverteilung gemessen. Die ca.<br />

1 µm dicken Schichten wurden auf Silizium aufgedampft und anschließend <strong>mit</strong> 350<br />

MeV Au Ionen bis zu 2 × 10 15 ions/cm 2 am HMI Ionenbeschleuniger (ISL) bestrahlt.<br />

Um die Einflüsse der Oberflächenenergie und der Ionenbestrahlung trennen zu können,<br />

wurden die Schichten unter 30 ◦ zur Probennormale bestrahlt.<br />

Die Textur der Schichten wurde für unterschiedliche Fluenzen an der BESSY Synchrotronsstrahlungsquelle<br />

gemessen. In unbestrahlten Schichten wurde, wie erwartet, eine<br />

zylindersymmetrische Verteilung der Orientierungen gemessen. Im Fall der bestrahlten<br />

Proben wurden zwei Änderungen beobachtet:<br />

i) Die zylindrische Symmetrie wurde gebrochen, und die Textur wandelte sich <strong>mit</strong> zunehmender<br />

Fluenz von einer Faser-Textur in eine Mosaik-Textur um. Die Orientierung<br />

der neuen Textur hing sehr stark von der Ionen-Richtung ab.<br />

ii) Die Orientierungsverteilung rotierte proportional zur Ionenfluenz bis zum Bruch<br />

der Zylindersymmetrie in der Richtung weg von dem Ionenstrahl. Die Rotation war,<br />

für Winkel bis etwa 50 ◦ , umkehrbar durch Änderung der Bestrahlungsrichtung.<br />

Eine mögliche Erklärung für die beobachtete Änderung der Symmetrie ist eine Wechselwirkung<br />

der Ionen <strong>mit</strong> dem Kristallgitter. Beachtet man jedoch die Rotation und die<br />

Umkehrbarkeit des Effektes, so können diese nur durch die Wechselwirkung zwischen<br />

Ionen und isotropem Material beschrieben werden.<br />

Da diese Änderungen in grobkristallinen Materialien nicht beobachtet wurden, nehmen<br />

wir an, dass die Ionen <strong>mit</strong> den amorphen Korngrenzen wechselwirken. Der Anteil<br />

der Atome, die sich in nanokristallinen Materialien in den Korngrenzen befinden<br />

liegt im Prozentbereich. Werden amorphe, statt nanokristalline, dünne Schichten<br />

<strong>mit</strong> schnellen, schweren Ionen bestrahlt, fließen sie in Richtung der Bestrahlung plastisch[1,2].<br />

Die amorphen Korngrenzen in nanokristallinen Schichten könnten auf die<br />

gleiche Art fließen. Dabei würden die Körner von dem umgebenden Material <strong>mit</strong>getragen.<br />

Die Rotation der Körner ergibt sich dann daraus, dass die Fließgeschwindigkeit<br />

an der Oberfläche größer ist als in der Nähe des Substrates.<br />

[1] H. Trinkaus and A.I. Ryazanov, Physical Review Letters 74 (1995) 5072<br />

[2] S. Klaumünzer, Mater.Sci.For. 97 (1992) 623

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