18.12.2012 Views

Deutsche Tagung f ¨ur Forschung mit ... - SNI-Portal

Deutsche Tagung f ¨ur Forschung mit ... - SNI-Portal

Deutsche Tagung f ¨ur Forschung mit ... - SNI-Portal

SHOW MORE
SHOW LESS

Create successful ePaper yourself

Turn your PDF publications into a flip-book with our unique Google optimized e-Paper software.

Struktur und Dynamik Poster: Mi., 14:00–16:30 M-P158<br />

Molekularer Ursprung der Reißfestigkeit von Seidenfasern<br />

Tilo Seydel 1 , Imke Diddens 2 , Nadine Hauptmann 2 , Gesa Helms 2 , Malte<br />

Ogurreck 2 , Igor Krasnov 2 , Shin-Gyu Kang 2 , Michael Marek Koza 1 , Sergio<br />

S. Funari 3 , Martin Müller 2<br />

1 Institut Laue–Langevin, B. B. 156, F–38042 Grenoble Cedex 9, Frankreich – 2 Institut<br />

für Experimentelle und Angewandte Physik, Universität Kiel, 24098 Kiel – 3 HASYLAB<br />

bei DESY, Notkestraße 85, 22603 Hamburg<br />

Die Gründe für die starke Dehnbarkeit und die hohe Reißfestigkeit der Seide der Seidenraupe<br />

Bombyx mori sind trotz umfassender <strong>Forschung</strong> auch heute noch nicht hinreichend<br />

geklärt. Zwar kennt man die chemische Zusammensetzung von Seide, jedoch ist<br />

offenbar die komplexe Morphologie <strong>mit</strong> kristallinen und amorphen Bereichen entscheidend<br />

für die mechanischen Eigenschaften. Während Kristalle sich sehr gut <strong>mit</strong> Röntgendiffraktion<br />

untersuchen lassen, ist die inkohärente inelastische Neutronenstreuung<br />

(INS) auf lokale Eigenschaften von Molekülen und da<strong>mit</strong> auch auf die Dynamik ungeordneter<br />

Bereiche sensitiv. Wir haben entsprechende Streckexperimente in situ sowohl<br />

erstmals am Neutronenspektrometer IN6 (ILL) als auch an der Synchrotron–Beamline<br />

A2 (HASYLAB) durchgeführt.<br />

Beim INS–Experiment wurde eine Deuterierungstechnik zur Maskierung der kristallinen<br />

Bereiche von Seide angewandt, wie sie bereits für Zellulosefasern beschrieben wurde<br />

[1]. Die so erhaltenen Phononenspektren amorpher Seide bei verschiedenen Dehnungen<br />

der Seidenfasern geben einen direkten Hinweis darauf, daß die ungeordneten Moleküle<br />

einen großen Teil der makroskopischen Dehnung ermöglichen.<br />

Im komplementären Experiment <strong>mit</strong> Röntgenstrahlung wurde umgekehrt gefunden,<br />

daß die kristallinen Bereiche jeweils unter der makroskopischen mechanischen Spannung<br />

gehalten werden, sich aber z. B. in feuchter Seide nur um 1.5 % bei einer makroskopischen<br />

Dehnung von 20 % unter Zug dehnen.<br />

[1] M. Müller et al., Macromolecules 33 (2000) 1834-1840.

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!