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Deutsche Tagung f ¨ur Forschung mit ... - SNI-Portal

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Struktur und Dynamik Poster: Mi., 14:00–16:30 M-P123<br />

Neutronenbeugungsuntersuchungen an den schnellen Anionenleitern O- und<br />

N-Mayenit (Ca12Al14O32+O/N)<br />

Hans Boysen 1 , Martin Lerch 2 , Markus Hölzel 3 , Anatoly Senyshyn 3<br />

1 Department f. Geo- und Umweltwissenschaften, Sektion Kristallographie, LMU<br />

München, Am Coulombwall 1, 85748 Garching – 2 Institut für Chemie, TU Berlin, Str.<br />

d. 17. Juni 135, 10623 Berlin – 3 Strukturforschung, Technische Universität Darmstadt,<br />

Petersenstr. 23, 64287 Darmstadt und FRM II, Lichtenbergstr. 1, 85747 Garching<br />

Mayenit (Ca12Al14O33) ist ein schneller Sauerstoffionenleiter, der aus einem Calciumaluminat-Gerüst<br />

besteht, in das 32 der 33 Sauerstoffionen fest eingebunden sind. Das<br />

33. Sauerstoffion ist statistisch über Käfige in der Struktur verteilt und kann sich bei<br />

Temperaturen um 1000 ◦ C leicht durch das Kristallgitter bewegen. Es kann gegen andere<br />

Ionen, u.a. Stickstoff ausgetauscht werden und eröffnet da<strong>mit</strong> neue Möglichkeiten<br />

zur Herstellung eines reinen Stickstoffionenleiters. Die Synthese von Ca12Al14O33 gelingt<br />

durch Festkörperreaktion aus Al2O3 und CaCO3, wobei mehrmaliges Aufheizen<br />

auf etwa 1300 ◦ C <strong>mit</strong> anschließendem Vermahlen zur Bildung praktisch phasenreiner<br />

Proben nötig ist. Die Darstellung einer stickstoffhaltigen Phase ist durch Ammonolyse<br />

möglich. Die hier untersuchte Probe enthält so viel Stickstoff, wie es dem formalen<br />

Austausch des 33. O durch 2/3 N entspricht (1 O 2− → 2/3 N 3− ).<br />

Am Pulverdiffraktometer SPODI (FRM2, Garching) wurden Neutronenbeugungsuntersuchungen<br />

am O-Mayenit und N-Mayenit bei Raumtemperatur, sowie temperaturabhängige<br />

Messungen am O-Mayenit bis 1200 ◦ C durchgeführt. Die freien“ Anionen<br />

”<br />

(O, N) konnten eindeutig über Differenz-Fourier Methoden lokalisiert werden. Während<br />

im Falle des O-Mayenits die auf Grund des Ladungsausgleichs erwartete Besetzung gefunden<br />

wurde, zeigt sich beim N-Mayenit eine deutliche Überbesetzung, deren Ursache<br />

noch nicht geklärt ist. Ein Hinweis auf den Einbau von N in das Gerüst kann aus den<br />

Daten nicht erhalten werden. Bei hohen Temperaturen nimmt in der reinen Sauerstoffprobe<br />

die scheinbare Besetzung des Zwischengitter-O ab, während die atomaren<br />

Verschiebungsparameter stark ansteigen. Dies läßt sich <strong>mit</strong> signifikanten anharmonischen<br />

Beiträgen zum Debye-Waller Faktor erklären und da<strong>mit</strong> verfeinern. Über eine<br />

Analyse der daraus gewonnenen Aufenthaltswahrscheinlichkeiten lassen sich die Diffusionspfade<br />

und die effektiven Einteilchen-Potentiale bestimmen.<br />

Die Arbeiten werden im Rahmen des SPP 1136 durch die DFG (BO 1199/2-3, LE<br />

781/10-4) unterstützt.

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