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Deutsche Tagung f ¨ur Forschung mit ... - SNI-Portal

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Mikroskopie und Tomographie Poster: Mi., 14:00–16:30 M-P102<br />

Mikroskopie <strong>mit</strong> niederenergetischen gepulsten Positronenstrahlen<br />

Werner Egger 1 , Peter Sperr 1 , Gottfried Kögel 1 , Günther Dollinger 1<br />

1 Institut für Angewandte Physik und Messtechnik, Universität der Bundeswehr<br />

München, Werner-Heisenberg-Weg 39, D-85577 Neubiberg<br />

Positronen sind ideale Sonden zur zerstörungsfreien Untersuchung von leerstellenartigen<br />

Defekten im Festkörper. Aus Positronenlebensdauermessungen erhält man Information<br />

über Art und Konzentration von Leerstellen, Leerstellenclustern und Versetzungen.<br />

Konventionelle Positronenannihilationsmethoden erlauben jedoch keine tiefenselektive<br />

Zuordnung der Defekte, da über makroskopische Volumina ge<strong>mit</strong>telt wird.<br />

Zudem beschränkt Sättigungseinfang der Positronen in einem Defekt die Möglichkeit<br />

zur Bestimmung der Defektkonzentration. Diese Nachteile werden durch den Einsatz<br />

gepulster, niederenergetischer Positronenstrahlen zur Lebensdauermessung weitgehend<br />

beseitigt. Mit gepulsten Positronenstrahlen variabler Energie können Tiefenauflösungen<br />

im Nanometerbereich erzielt werden. Aus Tiefenprofilmessungen kann zudem selbst<br />

bei Sättigungseinfang die Defektkonzentration er<strong>mit</strong>telt werden.<br />

An der Universität der Bundeswehr in München wurden zwei gepulste Positronenstrahlsysteme<br />

zur Lebensdauermessung entwickelt: Die gepulste Positronenquelle PLEPS<br />

[1] zur Tiefenprofilierung von Defektverteilungen, sowie das Rasterpositronenmikroskop<br />

SPM [2] <strong>mit</strong> einer zusätzlichen lateralen Auflösung von derzeit 2 µm.<br />

Mit beiden Systemen wurden unter anderem Defektverteilungen in der Nähe von<br />

Rissoberflächen in Aluminiumlegierungen und in reinem Kupfer, die von Ermüdungsund<br />

Gewaltbrüchen herrühren, erfolgreich untersucht [3,4]. Dabei konnte anhand der<br />

Positronenlebensdauer quantitativ zwischen Gewalt- und Ermüdungsbruch unterschieden<br />

werden: Neben hohen Vesetzungsdichten wurden in der Nähe von Ermüdungsrissen<br />

auch Leerstellencluster nachgewiesen. Bei Gewaltbrüchen wurde hingegen nur eine hohe<br />

Versetzungsdichte in Rissnähe beobachtet.<br />

Beide Strahlsysteme werden zur Zeit an die Hochflusspositronenquelle (NEPOMUC)<br />

am <strong>Forschung</strong>sreaktor FRM-II in München transferiert. Eine um den Faktor 10 4 erhöhte<br />

Positronenstrahlintensität eröffnet einzigartige neue Möglichkeiten zur Untersuchung<br />

der Defektstruktur in Rissnähe [5].<br />

[1] W. Bauer-Kugelmann, P. Sperr, G. Kögel, W. Triftshäuser, Mater. Sci. Forum,<br />

363-365 (2001), 529<br />

[2] A. David, G. Kögel, P. Sperr, W. Triftshäuser, Phys. Rev. Lett. 87 (2001) 067402-1.<br />

[3] W. Egger, G. Kögel, P. Sperr, W. Triftshäuser, J. Bär, S. Rödling, H. J. Gudladt,<br />

Z. Metallkunde, 94, (2003), 687<br />

[4] A. Dupasquier, G. Kögel, A. Somoza, Acta Mater., 52, (2004), 4707<br />

[5] G. Kögel, G. Dollinger, Appl. Surf. Science A 252 (2006), 3111

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