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Deutsche Tagung f ¨ur Forschung mit ... - SNI-Portal

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Plenarvortrag Mi., 10:00–10:30 M-PV1<br />

Magnetische Schichtsysteme: tiefe Einblicke <strong>mit</strong> polarisierter Neutronenreflexion<br />

und resonanter magnetischer Röntgenstreuung<br />

Hartmut Zabel 1<br />

1 Lehrstuhl für Experimentalphysik/Festkörperphysik, Ruhr-Universität Bochum, D-<br />

44780 Bochum<br />

Künstliche magnetische Stapelschichten sowie laterale magnetische Anordnungen haben<br />

in den letzten Jahren völlig neue Möglichkeiten eröffnet, Spinstrukturen und Spintransport<br />

auf der Nanometerskala zu untersuchen, zu manipulieren und für gezielte<br />

Anwendungen Maß zu schneidern. Dabei spielt die Grenzfläche zwischen ferromagnetischen<br />

und paramagnetischen, antiferromagnetischen, ferroelektrischen, halbleitenden<br />

oder supraleitenden Schichten eine herausragende Rolle. Beispielhaft ist die Austauschasymmetrie,<br />

die beim Wachstum von ferromagnetischen Schichten auf antiferromagnetischen<br />

Substraten beobachtet wird. Hier führt die Austauschwechselwirkung<br />

an der Grenzfläche sowohl zu einer Verschiebung als auch zu einer Verbreiterung der<br />

ferromagnetischen Hysterese. Bei Reduzierung der lateralen Dimension durch lithographische<br />

Methoden kann man zusätzlich auf die ferromagnetischen und antiferromagnetischen<br />

Domänengrößen Einfluss zu nehmen. Mit polarisierter Neutronenreflexion im<br />

diffusen nicht-spekulären Bereich kann die Spinunordnung an den inneren Grenzflächen<br />

und die Domänenbildung während der Ummagnetisierung beobachtet werden, während<br />

resonante magnetische Röntgenstreuung elementspezifisch die Bestimmung der magnetischen<br />

Hysterese sowohl in der ferro- wie auch in der antiferromagnetischen Schicht erlaubt.<br />

Die Kombination dieser beiden Methoden hat inzwischen zu einer weitgehenden<br />

Aufklärung der Grenzflächenprozesse geführt, die fast fünfzig Jahre lang die Magnetiker<br />

plagte. Ähnlich kompliziert ist die Situation der Heusler-Legierungsschichten, die<br />

wegen ihrer theoretisch vorausgesagten hundertprozentigen Spinpolarisation als ferromagnetische<br />

Elektrode in Spinventilen besonders geeignet wären. Jedoch ist die hohe<br />

Polarisation an die geordnete L21-Struktur geknüpft, die in Grenzflächennähe zu Tunnelbarrieren<br />

nur schwer realisiert werden kann. Zur Optimierung der Polarisation muss<br />

unabhängig das chemische, strukturelle und magnetische Profil der Heuslerschichten als<br />

Funktion von Wachstumsparametern und Schichtdicken charakterisiert werden. Dies<br />

gelingt nur durch die Kombination von polarisierter Neutronenreflexion und resonanter<br />

magnetischer Röntgenstreuung. In diesem Vortrag werden die Streumethoden kurz<br />

vorgestellt und an Hand von aktuellen Beispielen zu magnetischen Heteroschichten<br />

diskutiert.<br />

Diese Arbeiten werden dankenswerterweise durch die DFG (SFB 491) and das BMBF<br />

(05KS4PCA and 03ZA6BC1) unterstützt.

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