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Deutsche Tagung f ¨ur Forschung mit ... - SNI-Portal

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Methoden und Instrumentierung Poster: Mi., 14:00–16:30 M-P26<br />

Perspektiven monochromatischer Neutronenpulverbeugung für intensitätsli<strong>mit</strong>ierte<br />

Experimente <strong>mit</strong> D20 am ILL<br />

Thomas Hansen 1 , Paul F. Henry 1 , Henry E. Fischer 1 , Jacques Torregrossa 1<br />

1 Institut Max von Laue-Paul Langevin, BP 156, 38042 Grenoble Cedex 9, Frankreich<br />

Angesichts immer leistungsfähigerer Flugzeit-Diffraktometer beleuchten wir die Rolle<br />

konventioneller Zweiachsendiffraktometer für Experimente, die eher durch Intensität<br />

als denn durch Auflösung li<strong>mit</strong>iert werden. D20 bietet die höchste Intensität für Neutronenpulverbeugungsexperimente.<br />

Der Fluss an der Probe erreicht bis zu 10 8 n/s/cm 2<br />

bei λ ≈ 1.3 ˚A. Der stationäre, gekrümmte lineare ortsempfindliche Detektor deckt<br />

153.6 ◦ (2θ) <strong>mit</strong> 1536 Kanälen ab, was in-situ Beugungsexperimente ermöglicht. 4 vertikal<br />

fokussierende Monochromatoren, 14 take-off Winkel, sowie optionale Soller Kollimatoren<br />

im Primärstrahl ermöglichen die Wahl optimaler Abdeckung des reziproken<br />

Raumes, geeigneter Auflösung, Wellenlänge und Fluss. Dadurch kann D20 unterschiedlichen<br />

Bedürfnissen kristallographischer Komplexität und der Geschwindigkeit eines zu<br />

beobachtenden Phänomens gerecht werden. Neu sind ein oszillierender Radialkollimator<br />

und die Möglichkeit <strong>mit</strong> polarisierten Neutronen zu arbeiten, wo<strong>mit</strong> neue experimentelle<br />

Möglichkeiten geschaffen wurden. Weitere Ausbaumöglichkeiten, wie etwa ein<br />

größerer, zweidimensional auflösender Detektor, werden kritisch diskutiert.<br />

Die kontinuierliche und simultane Aufzeichnung vollständiger Pulverdiffraktogramme<br />

ist erforderlich für die Untersuchung von Phasendiagrammen in Abhängigkeit variabler<br />

Parameter wie z.B. Temperatur (Thermodiffraktometrie). One-shot Experimente<br />

erlauben die Verfolgung struktureller Veränderungen in Feststoffen in situ während<br />

einer chemischen Reaktion. Die Hochtemperatursynthese von Ti3SiC2 wurde z. B. so<br />

untersucht. Dabei wurde ein Reaktionsmechanismus <strong>mit</strong> zwei Schritten <strong>mit</strong> Zeitkonstanten<br />

von 500 ms and 5 s gefunden. Eine Serie von Diffraktogrammen von nur 400<br />

ms Dauer quantifizierte die kurzlebigen intermediären Phasen und zeigte strukturelle<br />

Änderungen im Vorfeld der Zündung. Schnellere, zyklische Phänomene sind <strong>mit</strong> stroboskopischer<br />

Datenerfassung beobachtbar. Die Zeitauflösung ist dabei nur durch die<br />

Flugzeit der Neutronen durch Probe und Detektorgas bestimmt, etwa 10 µs für thermische<br />

Neutronen.<br />

Die hohe Intensität ermöglicht neben parametrischer Beugung aber auch die Untersuchung<br />

sehr kleiner Proben oder die sehr präzise Bestimmung von Intensitäten,<br />

wie sie für differentielle Experimente nötig ist. So können Drücke über 10 GPa <strong>mit</strong><br />

” Paris-Edinburgh“ Zellen in situ erzielt werden. Statistisch ausreichende, saubere und<br />

vollständige Diffraktogramme können in weniger als 10 Minuten von Proben <strong>mit</strong> 5 mm<br />

Durchmesser und 0.7 mm Höhe in einem TiZr-Gasket und zwischen Stempeln aus WC<br />

oder BN erhalten werden. Auch hochaufgelöste Pulverdiffraktogramme können <strong>mit</strong><br />

D20 bei höchstem take-off Winkel <strong>mit</strong> einem Germanium-Monochromator in wenigen<br />

Minuten erhalten werden. Dieses erlaubt unter anderem hochaufgelöste Pulverbeugung<br />

an extrem kleinen Proben von weniger als 10 mg.

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