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Panini Vorschau 89 - Neuheiten Januar/Februar 2020

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ZU MIR, MEINE X-MEN!!<br />

Ein Interview mit Jonathan Hickman<br />

Dem Rest des Marvel-Universums hat er bereits seinen unverwechselbaren<br />

Stempel aufgedrückt. Jetzt stürzt sich Szenarist<br />

Jonathan Hickman auf die X-Men mit zwei Serien, die die Welt<br />

der Mutanten für immer verändern werden.<br />

MARVEL: Jonathan, von welchen X-Men-Geschichten hast du dich inspirieren lassen?<br />

JONATHAN HICKMAN: Ziemlich schwierige Frage. Welche Bedeutung die Claremont/Byrne-<br />

Sachen für mich hatten, als ich in der Grundschule war, lässt sich kaum in Worte fassen. Das ist<br />

wahrscheinlich eine der Serien, deretwegen ich mich in Comics verliebte und mir klar wurde,<br />

dass ich sie zu meinem Beruf machen wollte. Die erste große Liebe, sozusagen.<br />

Jonathan Hickman<br />

Aber da ich eher vom Zeichnen herkomme, waren es, glaube ich, Jim Lees Sachen, die mich<br />

richtig gepackt haben. Das war wahrscheinlich ähnlich, wie 1971 Avengers zu lesen, als plötzlich<br />

Neal Adams auftauchte und sämtliche Regeln über den Haufen warf, wie eine Marvel-Serie auszusehen<br />

hatte. Jedenfalls habe ich wahrscheinlich zehn Jahre lang versucht, wie Jim zu zeichnen<br />

– alle wollten das damals.<br />

Also ist die Antwort wohl seine erste längere Geschichte, Uncanny X-Men 256-258, mit Mandarin<br />

und Psylocke.<br />

Ich weiß übrigens, dass das eine schreckliche Antwort ist, weil du eigentlich wissen wolltest, was<br />

mich als Autor inspiriert hat. Aber ganz ehrlich, was X-Men-Comics angeht, waren es immer die<br />

Zeichnungen, die mich aus den Socken hauten.<br />

MARVEL: Kein Problem, gekauft! Hast du eine Lieblingsfigur, von der du glaubst, dass sie<br />

bislang zu kurz gekommen ist?<br />

JONATHAN HICKMAN: Wahrscheinlich eins von den Kids von Generation X. Synch oder Skin,<br />

vielleicht auch Husk. Ich hatte auch nie den Eindruck, dass Cypher von den New Mutants eine<br />

faire Chance bekam.<br />

MARVEL: Als du House of X und Powers of X geschrieben hast, gab es da einen Punkt, an dem<br />

du dachtest: „Diese Szene werden sie alle lieben“?<br />

JONATHAN HICKMAN: Es ist komisch, weil ich seit etwas mehr als zehn Jahren in der Comic-<br />

Branche bin und nie wirklich die Absicht hatte, in diese Richtung zu gehen. Ich wollte einfach<br />

meine eigenen Comics schreiben und zeichnen. Ich hatte auch noch nie etwas geschrieben, bevor<br />

ich meinen ersten eigenen Comic zeichnete. Aber die Leute mochten meine Ideen offenbar, und<br />

seitdem wird im Grunde alles, was ich schreibe, veröffentlicht, und ich komme gar nicht mehr<br />

zum Zeichnen.<br />

Aber der Grund, warum ich das alles sage: Ich habe erst seit ein, zwei Jahren das Gefühl, gut<br />

schreiben zu können. Mein Handwerk im Griff zu haben. Ich mochte also lange Zeit nicht, was ich<br />

schrieb, weil ich nur Augen für meine Fehler hatte. Diesmal geht’s mir anders. Teilweise liegt das<br />

daran, dass ich genug Vorlauf hatte, um mich richtig reinzubeißen, aber auch daran, dass ich als<br />

Autor inzwischen gefestigt bin.<br />

Ich glaube aufrichtig, dass es in jedem der zwölf Hefte der beiden Serien etwas gibt, was die<br />

Leute nicht kommen sehen, und was ziemlich starke Reaktionen auslösen wird. Aber wenn ich<br />

mir was aussuchen müsste, würde ich sagen, dass House of X 2 wahrscheinlich für ein paar offene<br />

Münder sorgen wird.<br />

Wie dem auch sei, ich hab meinen Spaß dabei.<br />

MARVEL: Wie ist die Zusammenarbeit mit den beiden Zeichnern?<br />

JONATHAN HICKMAN: Oh, ganz großartig. Ich hatte schon früher das Privileg, mit einigen<br />

Weltklasseleuten bei Marvel zu arbeiten, und die beiden Jungs können da definitiv mithalten.<br />

Pepe Larraz ist beängstigend gut. Er kann alles zeichnen und gestaltet fast jedes Panel so dynamisch<br />

wie möglich und nach alter Schule, wie wir es aus How to Draw Comics the Marvel Way<br />

kennen. R. B. Silva ist wahrscheinlich der beste Zeichner seit Jerome Opeña, mit dem ich gearbeitet<br />

habe. Er entwirft Figuren, Schauplätze und Schurken, die noch auf Jahre hinaus Bestand<br />

haben werden.<br />

Sie machen ihren Job beide außergewöhnlich gut, und ich arbeite sehr gerne mit ihnen.<br />

VON JIM BEARD

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