New York City - The Nuclear-Free Future Award
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Während Europa Nordafrikas<br />
Wüsten als<br />
Sonnenenergiespender<br />
entdeckt und von<br />
DeserTec träumt, vergisst<br />
man leicht, dass<br />
die zwei großen Wüsten<br />
Afrikas – Sahara und<br />
Namib – schon lange<br />
Energie -<br />
spenden, wenngleich<br />
mit fatalen Folgen.<br />
Beide Sandlandschaften<br />
sind die Heimat<br />
indigener Völker, im<br />
Norden der Tuareg; im<br />
Süden der Buschleute.<br />
Beide Regionen gehören<br />
zu den trockensten<br />
der Erde, trotzdem<br />
wird dort wasserintensiver<br />
Bergbau be-trieben.<br />
In Niger baut der<br />
französische Atomkonzern<br />
AREVA Uran<br />
ab, in Namibia der<br />
Multi Rio Tinto. Widerstand<br />
ist nie eingeplant.<br />
Afrika ist weit weg,<br />
Africa), Reinford Mwangonde (Malawi),<br />
Bertchen Kohrs (Namibia), and<br />
auch Gleichgültigkeit<br />
Almoustapha Alhacen (Niger).<br />
gehört zum kolonialen<br />
Erbe. Dabei wurde<br />
schon beim Manhattan Project u.a. Uran aus der Kronkolonie<br />
Belgisch-Kongo verwendet.<br />
Der Widerstand in Niger, in Tansania, in Malawi, in<br />
Namibia, in Südafrika wurde früher kaum wahrgenommen,<br />
doch im November 2009 bündelten die Umwelt- und Anti-<br />
Atom-Aktivisten aus den fünf Staaten ihre Kräfte und schlossen<br />
sich zur African Uranium Alliance zusammen.<br />
Hauptaufgabe der Allianz ist neben dem Widerstand<br />
gegen neue Minen die Aufklärung der Arbeiter in den alten<br />
Minen. Die Verschleierung der Gefahr zeigt sich bereits, wenn<br />
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die Bergleute in Niger ihren Arbeitsplatz “carriere” nennen –<br />
Steinbruch. Es gab keine Schutzkleidung, keine Dosimeter,<br />
keine Schutzbestimmungen: Die Arbeiter gingen in der schmutzigen<br />
Kleidung nach Hause, die Kinder saßen auf ihrem Schoß,<br />
die Frauen bekamen beim Waschen ihren Teil der radioaktiven<br />
Kontamination ab. Bis heute kontrolliert die Areva den Alltag<br />
ihrer Angestellten. Das einzige Krankenhaus gehört Areva und<br />
ist nur für Bergleute zugänglich. Die Ärzte diagnostizieren<br />
bei Krebskranken, so fand die Menschenrechtsorganisation<br />
SHERPA heraus, fast durchwegs AIDS. Ist der Lungenkrebs<br />
nicht zu leugnen, wird Rauchen als Ursache angegeben.<br />
Verseuchte Bleche<br />
und Eisenteile<br />
werden im Hausbau<br />
verwendet und<br />
zu Küchengeräten verarbeitet. Nigers Regierung will 140<br />
Schürfrechttitel an internationale Uranfirmen vergeben – für<br />
die Tuareg in der Region ein Todesurteil, wenn der karge<br />
Wasservorrat beim Ausschwemmen des Uranerzes kontaminiert<br />
wird.<br />
Die Hauptakteure der Allianz sind – von Süd nach Nord – Mike<br />
Kantey und Mariette Liefferink aus Südafrika, Bertchen<br />
Kohrs und Hilma Shindondola-Mote aus Namibia, Matthias<br />
Boniface und Anthony Lyamunda aus Tansania, Reinford<br />
Mwangonde aus Malawi, Diderot Nguepjouo aus Kamerun und<br />
Almoustapha Alhacen aus Niger.<br />
Am 27. Juli 2010 erreichte uns eine E-mail von Reinford<br />
Mwangonde aus Malawi: “Könnt Ihr mich anrufen? Wir sind<br />
in einer schrecklichen Lage. Ein Lastwagen mit Yellow Cake<br />
von der Mine Kayelekera hatte einen schweren Unfall und zwei<br />
Leute wurden getötet. Die Uranfirma Paladin reagiert ebenso<br />
wenig wie die Regierung. Wir müssen die Menschen evakuieren,<br />
wissen aber nicht, wo wir sie unterbringen sollen.”<br />
Nuklearer Alltag in Afrika. Mit einem Teil des Preisgeldes<br />
konnten Zelte gekauft werden, um die Menschen aus den verseuchten<br />
Gebieten zu evakuieren.<br />
*<br />
*<br />
Widerstand