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4 PERSPEKTIVE<br />
PERSPEKTIVE 5<br />
WIR MÜSSEN<br />
UNS EINE<br />
KULTUR<br />
SCHAFFEN,<br />
IN DER WIR UNS<br />
SELBST-<br />
STÄNDIG<br />
HINTERFRAGEN.<br />
Egal wohin man blickt: Digitalisierung<br />
ist das Thema der<br />
Stunde. Drees & Sommer entwickelt<br />
gegenwärtig konkrete<br />
Pläne, wohin der Weg gehen<br />
könnte. Der DURCHBLICK hat<br />
mit Steffen Szeidl über Disruptionen,<br />
80-Prozent-Lösungen<br />
und die Zeit nach der E-Mail<br />
gesprochen.<br />
Herr Szeidl, eigentlich wollten wir Sie<br />
fragen, wann Sie Ihre letzte E-Mail ausgedruckt<br />
haben. Beim Blick auf Ihr Tablet<br />
erübrigt sich das nun fast ...<br />
Steffen Szeidl: (lacht) Ja, das ist schon etwas<br />
länger her – einfach weil ich inzwischen darauf<br />
achte, dass der größte Teil meiner Arbeit<br />
digital abläuft. Da hat sich in letzter Zeit sehr<br />
viel verändert. Zum Beispiel sind lange Ordnerreihen<br />
bei uns im Vorstandsbereich längst<br />
verschwunden. Dokumente wandern auf den<br />
Server, auf den wir dann auch von unterwegs<br />
aus zugreifen können.<br />
Das Arbeiten verändert sich durch die Digitalisierung.<br />
Merken Sie davon etwas bei<br />
Ihren Geschäftskontakten und den Kunden?<br />
Auf der einen Seite verändert sich bei Drees &<br />
Sommer intern gerade sehr viel. Beispielsweise<br />
legen immer mehr Kollegen handschriftliche<br />
Notizen gleich digital an. Das erhöht die<br />
Geschwindigkeit enorm: Schreiben, Skizzen<br />
machen und diese versenden – das wird zu<br />
einem Arbeitsschritt.<br />
Auf der anderen Seite fragen viele Kunden im<br />
Gespräch genau da nach: „Hey, was macht ihr<br />
denn da?“ Daraus können dann Folgeaufträge<br />
entstehen. So haben wir jetzt schon einige<br />
Projekte, bei denen wir im Bereich Digitalisierung<br />
beraten. Was dabei spannend ist: Man<br />
nimmt aus den Gesprächen wieder neue Ideen<br />
von den Kunden mit.<br />
Welches sind die größeren Entwicklungstrends,<br />
die für Drees & Sommer in den<br />
kommenden Jahren hier anstehen?<br />
Steffen Szeidl ist seit 2015 Mitglied des Vorstands bei<br />
Drees & Sommer. Unter anderem zeichnet er für die Digitalisierungsstrategie<br />
des Unternehmens verantwortlich. Um uns<br />
hier voranzubringen, setzt er auf einen Wandel in der Unternehmenskultur<br />
und Kooperationen mit innovativen Start-ups.<br />
Eine Herausforderung wird sicher sein, mit der<br />
digitalen Informationsflut zurechtzukommen.<br />
Dazu gehört unter anderem, eine Alternative<br />
zur E-Mail zu finden. Denn wer kennt das<br />
nicht: Täglich erhält man so viele Mails, dass<br />
man diese kaum mehr bewältigt. Da stellt sich<br />
dann schon die Frage, ob das künftig noch<br />
das richtige Medium sein kann. Sicherlich<br />
wird es verschiedene Schritte geben. Intern<br />
werden wir wohl schneller eine Alternative<br />
finden, extern dagegen wird sich die E-Mail<br />
länger halten.<br />
Auch die Frage der Arbeitszeiten stellt sich<br />
durch die Digitalisierung nun neu. Mittelfristig<br />
werden wir, auch durch die Internationalisierung,<br />
„24/7“ für unsere Kunden da sein müssen.<br />
Ich gehe davon aus, dass die Kernzeiten –<br />
Stichwort „nine to five“ –, die wir bei uns ohnehin<br />
immer auf die Projektarbeit ausgerichtet<br />
haben, künftig noch flexibler gehandhabt<br />
werden. Das kann dann ja durchaus zu einer<br />
besseren Vereinbarkeit mit Kita-Zeiten oder