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Kritik am Buch „The Shadow Of The Dalai Lama ... - Neues von Shi De

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Artikel 2 Seite 9 <strong>von</strong> 27<br />

Ungläubiges Staunen<br />

Was die Literatur allenfalls verschleiert wiedergibt, ist <strong>von</strong> den direkt Betroffenen<br />

ziemlich einfach zu erfahren. Ich habe zahlreiche Interviews mit Tibetern und<br />

Tibeterinnen, Buddhisten und Buddhistinnen geführt. Sie alle bestätigen: keine<br />

Symbolik, sondern handfeste Realitäten. Und ich glaube ihnen, weil ich als Christ mit<br />

spirituellen Dimensionen selber Erfahrungen gemacht habe. Da wird besänftigt,<br />

gegengezaubert und vorgebeugt mit allen denkbaren Mitteln wie Dämonenfallen,<br />

magische Abwehrriten, Orakelbefragungen oder Opferritualen. Die Menschen leben<br />

in Furcht und Schrecken vor diesen Mächten und liefern daraus den Broterwerb für<br />

ein Heer <strong>von</strong> L<strong>am</strong>as und Gurus. Aus Gesprächen mit Tibetern und Tibeterinnen<br />

weiss ich, dass diese Bedrohung ständig erlebt wird. Das versehentliche Verschütten<br />

<strong>von</strong> Opfergaben beispielsweise hat als Strafe weitere Wiedergeburten zur Folge. An<br />

runden oder wichtigen Geburtstagen müssen gewisse Rituale ausgeführt werden,<br />

weil man sonst sterben könnte. Selbst in «kulturell getarnten» Anlässen in der<br />

Öffentlichkeit müssen Geister und Dämonen beschworen werden – wie<br />

beispielsweise auch im Basler Museum der Kulturen -, d<strong>am</strong>it keine dämonischen<br />

Störungen oder Gefährdungen eintreten können. Dies alles, obwohl doch gerade den<br />

Westeuropäern und Westeuropäerinnen versichert wird, dass letztlich alles nur<br />

Illusion sei oder symbolhaft für innerpsychologische Vorgänge stehe. Auch wird <strong>von</strong><br />

Seiten der Geistlichkeit immer wieder Druck auf die Community ausgeübt. So hiess<br />

es etwa, es gebe in Zukunft keinen <strong>Dalai</strong> L<strong>am</strong>a mehr – was für die tibetische<br />

Gemeinschaft einer endzeitlichen Katastrophe gleichkäme. <strong>De</strong>shalb, so die<br />

Aufforderung, müssten die Tibeter alles daransetzen, um das Ereignis <strong>von</strong> Graz zu<br />

unterstützen.<br />

Zunehmender Realitätsverlust<br />

Wer die «heiligen Texte» des tibetischen Buddhismus liest, begegnet wüsten<br />

Szenarien: Da wird gemordet und geopfert, da wird Menschenfleisch verzehrt,<br />

Vaginalflüssigkeit und Menstruationsblut getrunken. Leichenteile werden als<br />

Meditationsobjekte und Menschenknochen bei Ritualen als Musikinstrumente<br />

verwendet. Magische Dolche, Flüche und Bannungen werden auf unliebs<strong>am</strong>e<br />

Zeitgenossen losgelassen. Selbst der gegenwärtige <strong>Dalai</strong> L<strong>am</strong>a rühmt sich, durch<br />

magische Techniken seine chinesischen Gegner wie etwa Mao-Tse-Tung beseitigt<br />

zu haben. Wer in die Welt der Tantras eintaucht, findet sich in einem Horrorszenario<br />

wieder.<br />

Wie <strong>von</strong> verschiedensten Autoren und Autorinnen aufgezeigt worden ist, werden im<br />

buddhistischen Tantrismus die Frauen als sexuelles Erleuchtungsvehikel gebraucht.<br />

Zu mehr taugen sie nicht, da sie als das weibliche Prinzip die Ursache der leidvollen<br />

Wiedergeburt sind, was auch im ursprünglichen Buddhismus so gesehen wird. Im<br />

besten Falle werden sie im nächsten Leben als Männer wiedergeboren.<br />

In allen höheren Einweihungen des Tantra ist die Anwesenheit einer jungen Frau <strong>von</strong><br />

zehn, zwölf, sechzehn oder zwanzig Jahren notwendig. Ohne eine wirkliche Frau<br />

(Karma Mudra) kann, zumindest nach den autoritativen Kommentaren beispielsweise<br />

<strong>von</strong> Milarepa, Naropa oder Lonchenpa, keine Erleuchtung in diesem Leben erreicht<br />

werden. <strong>De</strong>m Schüler wird etwa eine nackte junge Frau vorgeführt, die er betasten<br />

muss, ohne einen S<strong>am</strong>energuss zu haben. Anschliessend vereinigt sich der Meister<br />

mit dem Mädchen, nimmt etwas <strong>von</strong> der Vaginalflüssigkeit, mischt sie mit seinem<br />

S<strong>am</strong>en und benetzt d<strong>am</strong>it die Zunge des Schülers. D<strong>am</strong>it erreicht der Schüler den<br />

Status eines androgynen Wesens und nennt sich «Sohn des Buddhas». Auch für die

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