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Kritik am Buch „The Shadow Of The Dalai Lama ... - Neues von Shi De

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Magische Okkupation des Westens<br />

Artikel 2 Seite 8 <strong>von</strong> 27<br />

Ungläubiges Staunen<br />

Seit 1975 macht sich der tibetische Buddhismus in missionarischer Weise auf, um<br />

Westeuropa und Nord<strong>am</strong>erika zu erobern. Er tut dies auch durch explizit magische<br />

Praktiken. Diese Rituale werden im Rahmen «kultureller» Veranstaltungen<br />

durchgeführt. Für die westlichen Zuschauer und Zuschauerinnen ein interessantes<br />

Spektakel, für die tibetischen L<strong>am</strong>as hingegen berechnendes Kalkül.<br />

Die zu erobernden Gebiete des Westens werden durch Rituale und Bauten<br />

«energetisch» in Besitz genommen. Sandmandala-Zeremonien inthronisieren den<br />

Initiator als spirituellen Herrscher über ein bestimmtes geographisches Gebiet. Dabei<br />

werden Dämonen und Götter entfesselt, welche die anwesenden Menschen<br />

beeinflussen sollen – im offiziellen Jargon «segnen». Die 100 mächtigsten Götter<br />

und Dämonen sind im Kalachakra-Sandmandala zwar nicht bildlich dargestellt, aber<br />

sie werden mündlich durch den praktizierenden Yogi – häufig der <strong>Dalai</strong> L<strong>am</strong>a<br />

persönlich – auf dem Höhepunkt der Zeremonie freigesetzt.<br />

«Stupas», religiöse Bauwerke, werden errichtet, um positive Energie für die<br />

Verbreitung der buddhistischen Lehre im Land zu produzieren. Und schliesslich<br />

werden geweihte «Schatzvasen» in die Erde des zu erobernden Territoriums<br />

eingegraben. Dies jeweils an historisch und wirtschaftlich bedeutenden Orten des<br />

jeweiligen Landes. Als Vorbereitung für Graz waren es 49 in Bhutan geweihte Vasen<br />

(ter-bums). Weltweit, so nebenbei, wurden inwischen 6200 Vasen vergraben. Dies<br />

wird in der Regel <strong>von</strong> gutgläubigen Westeuropäern und Westeuropäerinnen<br />

finanziert, die meinen, den Tibetern und Tibeterinnen d<strong>am</strong>it ein Stück Heimat zu<br />

vermitteln.<br />

Bewusste Verschleierung<br />

Westeuropäische Adepten wie Robert Thurman, Martin Brauen, Gerhard W.<br />

Schuster, Michael <strong>von</strong> Brück, Ole Nydahl oder L<strong>am</strong>a Govinda wissen natürlich um<br />

diese problematische Seite des tibetischen Buddhismus. Sie winden sich aber, wenn<br />

die Zus<strong>am</strong>menhänge angesprochen werden. Um die verdächtigen Momente zu<br />

zerstreuen, werden immer wieder dieselben Argumentarien hervorgezogen. Man wird<br />

beispielsweise nicht müde zu versichern, dass die beschriebenen Götterwelten und<br />

Praktiken nur symbolischer und innerpsychologischer Natur seien. Das, was sich vor<br />

unseren Augen abspiele und entfalte, sei so natürlich nicht gemeint. Wer nicht<br />

eingeweiht sei, so die gängige Leier, verstehe die komplexen Zus<strong>am</strong>menhänge nicht.<br />

Ausserdem seien diese Dinge eine Erfindung bzw. eine Projektion des<br />

esoteriksüchtigen Westens. <strong>De</strong>r <strong>Dalai</strong> L<strong>am</strong>a habe mit diesen Dingen sowieso nichts<br />

zu tun. Und so weiter.<br />

Natürlich sehen die L<strong>am</strong>as und tibetischen Exponenten die spirituelle Realität ihres<br />

Glaubens etwas anders. Neben dem Nirwana gibt es eben auch das grosse<br />

dämonische Pantheon. Und das sorgt immer wieder für Unruhe und berechtigte<br />

Ängste. So leben die tibetischen Menschen – der <strong>Dalai</strong> L<strong>am</strong>a mit inbegriffen – in<br />

ständiger Furcht vor diesen spirituellen Mächten. Und allen westeuropäischen<br />

Psychologisierungen zum Trotz sind die tibetischen Überbringer des «Dharma» fast<br />

pausenlos d<strong>am</strong>it beschäftigt, die Geister und Dämonen zu besänftigen, zu bändigen<br />

oder mit magischen Mitteln zu bekämpfen.

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