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Kritik am Buch „The Shadow Of The Dalai Lama ... - Neues von Shi De

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Artikel 3 Seite 23 <strong>von</strong> 27<br />

Von oben diktiert<br />

darin, dass er es zur Durchsetzung seiner Religionsinteressen benutzt, der<br />

Buddhismus zum Wohle aller Wesen.» Eine ebenso dumme wie gefährliche<br />

Behauptung.<br />

Die Lösung der Probleme, wie könnte es anders sein, besteht für Nydahl in der<br />

buddhistischen Gesellschaft: «In einer buddhistischen Gesellschaft hat jede andere<br />

Religion Platz, in einer Gesellschaft, die sich aufs Wort genau an den Koran bindet,<br />

hat ein Buddhist keine Chance.» Für Nydahl gibt es also kein gleichberechtigtes<br />

Nebeneinander, auch kein Miteinander und schon gar nicht stellt sich für ihn die<br />

Frage, welchen Stellenwert den Religionen als gesellschaftliche und politische Macht<br />

heute in einer globalen oder globalisierten Welt überhaupt zukommen soll.<br />

Und wie im Kalachakra-Tantra Judentum, Christentum und Isl<strong>am</strong> in einem Atemzug<br />

als feindliche Religionen genannt werden, warnt auch Nydahl vor der Gefahr, die <strong>von</strong><br />

allen dreien ausgeht, auch wenn er sie nicht direkt anspricht. <strong>De</strong>r Schluss ergibt sich<br />

<strong>von</strong> selbst, beginnt seine Belehrung, der die hier wiedergegebenen Zitate<br />

entnommen sind, doch mit folgenden Feststellungen:<br />

Die drei monotheistischen Religionen Judentum, Christentum und Isl<strong>am</strong> sind nahe<br />

Verwandte. Sie ähneln einander nicht zuletzt in der ihnen gemeins<strong>am</strong>en Anfälligkeit<br />

für politisch instrumentalisierte Fund<strong>am</strong>entalismen, basierend auf Aussagen des<br />

alten Test<strong>am</strong>entes und des Korans. In früheren Jahrhunderten zum Beispiel<br />

christliche Missionskriege und Inquisition, heute isl<strong>am</strong>istischer Fund<strong>am</strong>entalismus,<br />

extremistische Juden wie der Moschee-Massenmörder Baruch Goldstein oder<br />

christliche Gruppen in den USA, die in Gottes N<strong>am</strong>en Ärzte ermorden, die<br />

Abtreibungen vornehmen und auch die Todesstrafe in vielen <strong>am</strong>erikanischen<br />

Staaten.<br />

<strong>Dalai</strong> L<strong>am</strong>as Freund Shoko Asahara<br />

Dass Sh<strong>am</strong>bhala bis in die Gegenwart alles andere als symbolisch verstanden<br />

werden kann, zeigt auf erschreckende Art die Aum-Sekte. Für Schlagzeilen sorgten<br />

ihre Giftgasanschläge auf drei Linien der U-Bahn in Tokio <strong>am</strong> 20. März 1995 zur<br />

Rushour. Sie forderten zwölf Tote und Tausende <strong>von</strong> Verletzte. Shoko Asahara, der<br />

Gründer und Führer Gruppe, und der <strong>Dalai</strong> L<strong>am</strong>a hatten sich seit 1987 wiederholt<br />

getroffen. Bei der ersten Begegnung sei er <strong>von</strong> seiner Ernsthaftigkeit und Spiritualität<br />

beeindruckt gewesen, erklärte der <strong>Dalai</strong> L<strong>am</strong>a kurz nach den Attentaten, und er<br />

betrachte ihn als seinen Freund, wenn auch nicht unbedingt einen vollendeten 24) . Mit<br />

seinen Anschlägen wollte Asahara offenbar zur Apokalypse vor dem letzten Krieg,<br />

deren Zeit er für gekommen glaubte, tatkräftig beitragen und sie dadurch<br />

beschleunigen.<br />

Unter den Anhängern und Anhängerinnen <strong>von</strong> Asahara waren auch gebildete und<br />

kultivierte Leute wie der Chirurg Ikuo Hayashi. Durch ihn k<strong>am</strong>en zwei U-Bahn-<br />

Be<strong>am</strong>te ums Leben. In seinem <strong>Buch</strong> «Aum und ich» schildert «Dr. <strong>De</strong>ath», wie er<br />

<strong>von</strong> den Medien genannt wird, Asaharas Sh<strong>am</strong>bhala-Vision, eine attraktive Mischung<br />

aus Reinkarnationshokuspokus, Wohlfahrtsversprechen und moderner Wissenschaft,<br />

mit der Mitglieder rekrutiert worden sind:<br />

24 World Tibet Network News, April 7, 1995. www.tibet.ca/wtnarchive/1995/4/7_2.html.

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