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Kritik am Buch „The Shadow Of The Dalai Lama ... - Neues von Shi De

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Artikel 3 Seite 21 <strong>von</strong> 27<br />

Von oben diktiert<br />

für Buddhismus an einer Universität im Westen inne. 1987 gründete er zus<strong>am</strong>men<br />

mit Richard Gere das Tibet House in New York, dessen Präsident er ist.<br />

Vizepräsident ist übrigens der Minimal-Komponist Phil Glass, der etwa die Filmmusik<br />

zu «Koyaanisqatsi» – eine apokalyptische Vision, die mit der Zeit vor dem<br />

Erscheinen Rudra Chakras vergleichbar ist – und zum <strong>Dalai</strong>-L<strong>am</strong>a-Epos «Kundun»<br />

<strong>von</strong> Martin Scorcese geschrieben hat.<br />

Thurmans Lehrer war der Kalmücke Geshe Nawang Wangyal – wie die Burjaten sind<br />

die Kalmücken eine westmongolische Volksgruppe. Wangyal wiederum war ein<br />

Schüler <strong>von</strong> Dorzhiev. Er studierte längere Zeit in Lhasa und k<strong>am</strong> 1955 als erster<br />

tibetisch-buddhistischer Mönch in die USA, um einer kalmückisch-mongolischen<br />

Gemeinde in New Jersey als Geistlicher vorzustehen. 1958 gründete er das Tibetan<br />

Buddhist Learning Center, das erste tibetisch-buddhistische Zentrum im Westen. Zu<br />

seinen Schülern gehörten neben Thurman die beiden Autoren, die heute für die<br />

«offizielle» Kalachakra-Literatur zuständig sind: Alexander Berzin, der Thurman<br />

bereits während seiner Studienzeit in Harvard kennengelernt hatte, und Jeffrey<br />

Hopkins, der Übersetzer und Herausgeber eines <strong>Buch</strong>s des <strong>Dalai</strong> L<strong>am</strong>a über das<br />

Kalachakra-Tantra, das vor kurzem auch auf <strong>De</strong>utsch erschienen ist.<br />

Noch heute veranstaltet das Learning Center jedes Jahr ein Maitreya-Fest, das<br />

Wangyal zum Andenken an seinen Lehrer Dorzhiev ins Leben gerufen hatte. Dieser<br />

hatte es 1905 zu den Kalmücken gebracht, wo es jährlich abgehalten wurde.<br />

Trimondis weisen darauf hin, dass der Kalachakra-Tempel in St. Petersburg und das<br />

New Yorker Tibet House einander entsprechen: «Bei beiden Institutionen handelt es<br />

sich um halbokkulte Zentren, die nach aussen hin als Kulturinstitutionen getarnt<br />

sind. 17) » Und sie stellen eine <strong>The</strong>se auf, die sich aus dem tibetisch-buddhistischen<br />

Glauben an die Reinkarnation fast zwangsläufig ergibt:<br />

<strong>De</strong>r «Linienguru» Robert Thurmans ist also via Wangyal der Altmeister Dorzhiev.<br />

Dorzhiev – Wangyal – Thurman bilden eine Initiationsfolge. Nach tantrischer Sicht<br />

lebt der Geist des Meisters in der Gestalt des Schülers fort. Man kann deshalb auch<br />

annehmen, dass Thurman als der «Nachfolger» Dorzhievs eine Emanation der<br />

höchst aggressiven Schutzgottheit Vajrabhairava darstellt, welche sich in dem<br />

Burjaten inkarniert hatte. Auf jeden Fall muss Thurman mit der globalen Sh<strong>am</strong>bala-<br />

Utopie Dorzhievs in Zus<strong>am</strong>menhang gebracht werden 18 ).<br />

Die eigenartigen Ansichten des Ole Nydahl<br />

Wie im Kalachakra-Tantra Stimmung gegen andere Religionen zu machen, gehört in<br />

weiten buddhistischen Kreisen zum guten Ton. Und das nicht erst seit den<br />

Ereignissen des 11. Septembers 2001. So weist L<strong>am</strong>a Ole Nydahl, einer der<br />

umtriebigsten und bekanntesten westlichen Buddhismus-Missionare – er hat seit<br />

1972 über 300 Zentren auf der ganzen Welt gegründet –, bei jeder Gelegenheit auf<br />

die seiner Meinung nach zwei grössten Probleme der Gegewart hin, die<br />

Überbevölkerung und den Isl<strong>am</strong>.<br />

17 Trimondi, <strong>De</strong>r Schatten, S. 620.<br />

18 ebda.

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