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Kritik am Buch „The Shadow Of The Dalai Lama ... - Neues von Shi De

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Artikel 2 Seite 13 <strong>von</strong> 27<br />

Ungläubiges Staunen<br />

Novum. Die <strong>Dalai</strong> L<strong>am</strong>a 9, 10, 11 und 12 wurden <strong>von</strong> politischen Cliquen ermordet.<br />

Und als 1963 ein anerkannter Tulku, Odser L<strong>am</strong>a, als 16-Jähriger Christ wurde und<br />

sich David Tenzing nannte, wurde er vergiftet.<br />

Wenn wir nach Graz blicken, dann sollten wir es mit einem kritischen und intellektuell<br />

redlichen Blick tun. Trotzdem achtungsvoll die einzelnen Menschen dahinter zu<br />

sehen – das wird die grosse Aufgabe wirklicher Toleranz sein. Allerdings sollte aus<br />

christlicher Sicht diesem unseligen Treiben in Graz mit Entschiedenheit<br />

entgegengetreten werden. Am Ende wartet sonst nichts anderes als Barbarei.<br />

Bruno Waldvogel-Frei, ist verheiratet und hat zwei Söhne. Ursprünglich Primarlehrer<br />

machte er das Diplom for Adavanced Film and Television Production in London und<br />

Geshe Kelsang Gyatso die sogenannte New Kad<strong>am</strong>pa Tradition gegründet, die quer durch Europa<br />

orthodoxen Shugden-Buddhismus vermarktet. In zahllosen Dharma-Zentren – allein in England gibt es<br />

mehr als 150 da<strong>von</strong> – betreibt er blühenden „Ablaßhandel―: Spenden für New Kad<strong>am</strong>pa, so das<br />

Versprechen Kelsangs, führten unmittelbar ins Nirvana. Auch in Indien hatten sich die Shugden-<br />

Anhänger – rund zwanzig Prozent der ExiltibeterInnen verehren die blutrünstig-dämonische Gottheit –<br />

organisiert: 1996 war in <strong>De</strong>lhi eine Dorje Shugden <strong>De</strong>votees Religious and Charitable Society<br />

gegründet worden, in deren Kreisen auch die Drahtzieher der Mordanschläge in Dhar<strong>am</strong>sala vermutet<br />

werden. Trotz zahlreicher Verhaftungen und wochenlanger Verhöre k<strong>am</strong> nie richtig Licht in die Sache<br />

(auch wenn die Tibet Initiative <strong>De</strong>utschland Anfang 1997 vermeldete, die Morde seien <strong>von</strong> der<br />

indischen Polizei aufgeklärt worden: verantwortlich seien sechs junge Shugden-Anhänger, die sich<br />

„unter dem Schutz der chinesischen Behörden― inzwischen nach Tibet abgesetzt hätten; es sei<br />

insofern „aktenkundig, dass China und die Shugden-Bewegung Hand in Hand arbeiten―.)<br />

<strong>De</strong>r <strong>Dalai</strong> L<strong>am</strong>a äußerte sich nicht öffentlich zu den Morden an seinen Mitarbeitern. Unbeirrt <strong>von</strong> dem<br />

dreifachen Mord in seinem engsten Umfeld und ungeachtet seines beschädigten Ansehens – auf<br />

einer Protestdemonstration Shugden-gläubiger TibeterInnen in London wurde er als „Diktator―<br />

angeprangert, der „sein Volk mehr unterdrückt, als die Chinesen es tun― – ging der <strong>Dalai</strong> L<strong>am</strong>a weiter<br />

auf Konfrontation: Auf einem Seminar Ende April 1997 im französischen Savoyen schloß er die<br />

Shugden-Anhänger demonstrativ vom rituellen Teil der Veranstaltung aus. Die Verehrung Shugdens,<br />

so seine Begründung, sei eine „Gefahr für sein Leben und für Tibet― geworden. In einer Resolution der<br />

(Exil-)„Tibetischen Generalvers<strong>am</strong>mlung― (Tibetan Cholsum Convention), einer Art Dachverband <strong>Dalai</strong><br />

L<strong>am</strong>a-höriger Interessengruppen, wurde die Konfrontation einige Zeit darauf noch verschärft:<br />

sämtliche Shugden-Literatur sei zu verbrennen, jedweder Kontakt zu Shugden-Anhängern zu meiden;<br />

diese sollten künftig keine Reisedokumente der Exilregierung mehr erhalten und <strong>von</strong> sämtlichen<br />

Sozialleistungen ausgeschlossen werden; ihren Kinder solle der Zugang zu Schulen verwehrt werden.<br />

<strong>De</strong>r <strong>Dalai</strong> L<strong>am</strong>a selbst bezeichnete den Shugden-Kult als „Eiterbeule―, die dringlichst entfernt werden<br />

müsse. In großformatigen Zeitungsanzeigen wurde zu aktivem Mobbing <strong>von</strong> Shugden-Anhängern<br />

aufgerufen, Morddrohungen wurden publik. (Im September 2000 wurde ein Treffen <strong>von</strong> Dorje<br />

Shugden-Anhängern im südindischen Mundgod gewalts<strong>am</strong> gesprengt: aus verschiedenen Kolonien<br />

angereiste <strong>Dalai</strong>-L<strong>am</strong>a-treue Mönche überfielen die Vers<strong>am</strong>mlung und prügelten auf die Teilnehmer<br />

ein, bis die indische Polizei unter Einsatz <strong>von</strong> Schußwaffen dem Spuk ein Ende bereitete.) Es steht<br />

derlei offene Gewalt durchaus in Einklang mit der Lehre des tibetischen Buddhismus, jedenfalls läßt<br />

sie sich sehr probat aus dieser rechtfertigen: im Kalachakra-Tantra etwa, dem bevorzugten Ritualtext<br />

des <strong>Dalai</strong> L<strong>am</strong>a, wird ausdrücklich zur Tötung der Feinden des Dharma aufgerufen.<br />

Interviews mit West-Journalisten zum <strong>The</strong>ma Shugden wurden und werden konsequent verweigert,<br />

bis heute lehnt das Büro Seiner Heiligkeit entsprechende Anfragen ab. In der Tat hat der <strong>Dalai</strong> L<strong>am</strong>a<br />

bis heute nichts unternommen, die tiefe Spaltung innerhalb der (exil-)tibetischen Gemeinde zu<br />

überwinden – rund 20% hängen dem Dorje Shugden-Kult an – ganz im Gegenteil. Er auf der<br />

Richtigkeit seiner (politischen) Entscheidung für die eine und gegen die andere Richtung und schreibt<br />

im übrigen die Schuld an dem Konflikt den „systematischen Unterwanderungsplänen des<br />

kommunistischen China― zu: Shugden-Anhänger, so seine <strong>The</strong>se, würden <strong>von</strong> Beijing finanziert, um<br />

ihn in Diskredit zu bringen.

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