Kritik am Buch „The Shadow Of The Dalai Lama ... - Neues von Shi De

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Ungläubiges Staunen
das buddhistische Volk als solches in der eigenen Person dar. Aber nicht nur das.
Als Adi Buddha stellt der Dalai Lama sogar das Universum an sich dar.
Das Kalachakra-Tantra zielt auf die Errichtung des Shambhala-Reiches hin. Dabei
handelt es sich – wie sie in vielen anderen Religionen auch existiert – um eine
Paradiesvorstellung, in der nur die Rechtgläubigen – womit Buddhisten und
Buddhistinnen gemeint sind – zu finden sein werden. Mit jeder Kalachakra-Initiation
wird das Nahen dieses endzeitlichen Reiches beschleunigt. Was dabei beunruhigend
ist, ist die Tatsache, dass es vor der Errichtung von Shambhala zu einem
Vernichtungskrieg gegen alle Feinde des Buddhismus kommen wird. Anders als in
der christlichen Apokalypse sehnen sich die Tantristen danach, durch Wiedergeburt
Teil der buddhistischen Vernichtungsarmee zu werden. Seite an Seite werden
reinkarnierte Gurus und Götter mit einem mörderischen Waffenarsenal die Feinde
des «Dharma» in einer blutigen Schlacht vernichten.
Zu diesen Feinden gehören zum Beispiel Moslems, Juden und Christen. Trotz der
friedfertigen Beteuerungen des gegenwärtigen Dalai Lama findet das Kalachakra-
Tantra auch keine schmeichelhaften Worte für Jesus Christus. Er gehört zusammen
mit Mani, Mohammed, Abraham, Moses und anderen zu der «Familie der
dämonischen Schlangen». Dieses Friedensritual in Graz beschert uns also nicht
unbedingt das, was wir unter Frieden verstehen.
Auslöser für zahlreiche Kriege
Beseelt von der Shambhala-Vision wurde im alten Tibet über Jahrhunderte eine
Theokratie ausgeübt, deren Vorstellungen sich im religiösen System bis heute
erhalten haben. Sie war Auslöser für zahlreiche Kriege, die sogar durch
Mönchsheere ausgefochten wurden. Sie hat ein Kastensystem geschaffen, das die
breite Masse des Volkes in Elend und Armut gehalten hat, überwacht und
unterdrückt durch eine Mönchspolizei, die heutigen Pendants in absolutistischen
Kreisen punkto Gewalt und Folter in nichts nachstand.
Demokratie und tibetischer Buddhismus sind unvereinbar. Wenn der Dalai Lama von
einem demokratischen Tibet redet, dann ist das ein Widerspruch in sich selbst. Dann
müsste nämlich die ganze religiöse Vorstellungswelt geändert werden. Und damit
würde sich der tibetische Buddhismus samt dem Dalai Lama faktisch selber
abschaffen.
Die aktuellen Vorgänge um die Exiltibetische Regierung belegen: Oberstes Haupt ist
nach wie vor der Dalai Lama. Und in allen wichtigen Entscheidungen entscheidet
nicht das Volk oder ein Parlament, sondern ein Orakelgott. Wer sich innerhalb der
tibetischen Exilgemeinde dem religiösen System des Dalai Lama widersetzt, wird
marginalisiert, verfemt oder gar rituell ermordet. Mit dem Wissen des Dalai Lama.
Das ist nicht erst seit der Shugden-Affäre 1) so. Politischer Meuchelmord ist kein
1 Proteste der Shugden-Anhänger gegen den Dalai Lama
Anläßlich des Deutschlandbesuches des Dalai Lama vom 15. bis 19. Mai 2008 hat eine Western
Shugden Society massive Protestaktionen gegen den tibetischen Gottkönig angekündigt. An den
Auftrittsorten des Dalai Lama in Bochum, Nürnberg und Bamberg soll gegen dessen demütigende und
diskreditierende Haltung den Anhängern der buddhistischen Gottheit Dorje Shugden gegenüber
demonstriert werden.