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<strong>NO</strong><br />
Das besondere Magazin für den Norden<br />
No. 4 20<strong>15</strong><br />
In Düsseldorf Weihnachten News aus dem Viertel<br />
Wie Düsseldorf zur Hochburg der<br />
Werbung wurde<br />
Kapital anlegen statt stilllegen<br />
Die schönsten individuellen<br />
Geschenkideen<br />
Ausgehtipps zu Weihnachten und Silvester<br />
Backrezepte aus der ZOO:M-Redaktion<br />
Angermund und der RXX<br />
Fliedner und Spee im Geiste<br />
der Menschlichkeit<br />
Die neuen Tollitäten aus Angermund<br />
MACHT HOCH<br />
DIE TÜR, DIE TOR<br />
MACHT WEIT!<br />
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Weihnachten<br />
kein Grund<br />
zum Feiern?<br />
LIEBE LESERINNEN UND LESER, „es wird Lichter geben, es wird Feste<br />
geben, glänzende Bäume und alles wird geschmückt sein, aber angesichts<br />
der unbewältigten Probleme in der Welt ist die Weihnachtszeit<br />
kein Grund zum Feiern, sondern eine Scharade, ein Affenzirkus.<br />
Die Welt hat den Wert des Friedens nicht verstanden, das alles<br />
widerspricht dem Grundgedanken des Weihnachtsfestes.“ Ich maße<br />
mir nicht an, diese Worte von Papst Franziskus zu bewerten, zu<br />
kommentieren oder gar darüber zu befinden, ob wir in diesem Jahr<br />
auf das Weihnachtsfest verzichten sollten. Die Geburt Jesu Christi ist<br />
doch ein Ereignis, das seit zwei Jahrtausenden gefeiert wird.<br />
Dem Grundgedanken unserer Christlichen Weihnacht würde es<br />
entsprechen, wenn wir in diesem Jahr n i c h t wie eh und je das<br />
ALLE- JAHRE-WIEDER-KONSUM-FEST feiern und darüber ganz vergessen,<br />
dass es heute nicht Maria und Josef sind, die keinen Platz in<br />
der Herberge finden, sondern Rahel und Mustafa, die nicht mal mehr<br />
in einer der überfüllten Turnhallen unterkommen können. Und nun<br />
sollen ihnen auch noch unsere Landesgrenzen verschlossen bleiben?<br />
Aber niemals unsere Herzen.<br />
Beherzigen wir doch das Lied des Königsberger Pfarrers Georg<br />
Weissel, das zur Einweihung einer <strong>klein</strong>en Königsberger Kirche 1623<br />
zum ersten mal erklang und seitdem von Christen auf der ganzen<br />
Welt gesungen wird,<br />
MACHT HOCH DIE TÜR, DIE TOR MACHT WEIT!<br />
Ich wünsche Ihnen mit dieser ZOO:M Ausgabe viel Vorfreude auf<br />
ein fröhliches Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr.<br />
Inhalt<br />
Düssedorf kreativ<br />
4 Wie Düsseldorf zur Hochburg<br />
der Kreativität aufstieg<br />
Weihnachten<br />
6 Die besten Tipps für individuelle<br />
Weihnachtsgeschenke<br />
9 Köstliche Weihnachten mit ZOO:M<br />
13 Ausgehtipps für Weihnachten und Silvester<br />
Aus dem Viertel<br />
10 Werden die Angermunder Bürger zur<br />
Achillesferse des RRX?<br />
11 Kapital anlegen statt stilllegen<br />
12 Total jeck, charmant und wortgewandt!<br />
12 Rechte Demonstration in Düsseldorf<br />
bis Jahresende angemeldet<br />
14 Damit Friedrich Spee und Theodor Fliedner<br />
unvergessen bleiben<br />
3 Impressum<br />
Titelfoto:<br />
Ernst Luk<br />
Alexandra von Hirschfeld<br />
Chefredakteurin und Herausgeberin<br />
LO8 prächtige Altbauwohnungen<br />
Reichsstraße 45<br />
D-40217 Düsseldorf<br />
www.lo8-duesseldorf.de<br />
LO8 Grundstücksgesellschaft GbR<br />
Alt Pempelfort 3<br />
D-40211 Düsseldorf<br />
t. +49 (0) 211.513 406 12<br />
f. +49 (0) 211.513 406 20<br />
info@stylish-wohnen.de<br />
www.stylish-wohnen.de<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber/Verlag:<br />
news strategy<br />
redaktions- und verlags UG<br />
(haftungsbeschränkt)<br />
Achenbachstraße 135<br />
40237 Düsseldorf<br />
Tel. 0211-30200741<br />
Fax: 0211-30200749<br />
www.zoom-duesseldorf.de<br />
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Chefredaktion:<br />
Alexandra von Hirschfeld (M.A.)<br />
Redaktion:<br />
Rebecca Häfner, Julia Sett,<br />
Debora Stender,<br />
Hans Otto von Hirschfeld<br />
Grafik:<br />
Katja Wehmeier (Dipl. Des.)<br />
Fotografie:<br />
Lothar Milatz (u.a.)<br />
3<br />
Bezugsmöglichkeiten:<br />
frei Haus im Norden oder als<br />
Abo 9,00 EUR/Jahr (Portokosten)<br />
Jederzeit formlos kündbar<br />
Anzeigenpreise:<br />
S. Preisliste Mai 20<strong>15</strong> auf unserer Website<br />
Druckerei:<br />
SAXOPRINT GmbH<br />
Enderstr. 92 c<br />
01277 Dresden
›› Düsseldorf kreativ<br />
›› Düsseldorf kreativ<br />
WIE DÜSSELDORF<br />
ZUR HOCHBURG DER<br />
KREATIVITÄT<br />
AUFSTIEG<br />
von Hans Otto von Hirschfeld<br />
Zum Jahreswechsel 1969/70 bekam ich von meinem väterlichen Freund<br />
und Mentor Hubert Strauf, Agentur DIE WERBE („Mach mal Pause<br />
Coca Cola“ /„Pril entspannt das Wasser“/ „Keine Experimente CDU“ )<br />
als Präsent zum Jahreswechsel eine Flasche hochprozentigen „Werbe<br />
Revolutions Geist“ geschenkt.<br />
D<br />
iese Flasche habe ich 45 Jahre<br />
versiegelt als Kultobjekt<br />
aufbewahrt und ich würde<br />
sie gern für einen guten<br />
Zweck versteigern, stiften oder verschenken<br />
(Offerten bitte an ZOO:M). Im Rückblick<br />
kann ich heute sagen, Hubert Strauf<br />
hat damals mit seinem Werbegeschenk<br />
buchstäblich Öl ins Feuer gegossen,<br />
denn Ende der 60iger, Anfang der 70iger<br />
herrschte in Düsseldorf eine kreativ explosive<br />
Aufbruchstimmung. Und das in<br />
allen schöpferischen Bereichen. Visionäre<br />
Künstler wie Beuys, Uecker, Pine, Richter<br />
und Mack zündelten mit revolutionären<br />
Denk- und Sichtweisen, und ihre Werke<br />
erlangten Weltruhm.<br />
Auch in der Werbung ging „die Post<br />
ab“. In Düsseldorf begann The Golden<br />
Age of Advertising. Die Mode-, Messe-und<br />
Bankenstadt wurde zur Werbe-Metropole.<br />
Texter und Art Directoren in den Werbeagenturen<br />
riskierten den Aufstand gegen<br />
die „Reklame“. Sie wurden mutig, regelrecht<br />
aufmüpfig, und machten Schluss<br />
mit alten Werbeplattitüden. Düsseldorfer<br />
Werber überboten sich gegenseitig<br />
durch originelle, spritzige, witzige und<br />
anspruchsvolle Ideen. Sie sprachen eine<br />
neue Sprache. Sie schufen neue Bilder. Sie<br />
wagten Phantasie. Werbung hatte plötzlich<br />
einen großen Unterhaltungswert,<br />
Texter und Grafiker arbeiteten plötzlich<br />
nicht mehr nur im Auftrag ihrer Kunden,<br />
für den Absatz von Produkten, sie sahen<br />
sich im Publikumsauftrag. Düsseldorf war<br />
Madison Avenue.<br />
Die „Kampagneros“ waren geboren. Die<br />
mutigen Macher der Werbung. Ihre Kampagnen<br />
wurden regelrecht gefeiert, Texter,<br />
Grafiker und Fotografen waren Stars, und<br />
wer in namhaften Düsseldorfer Agenturen<br />
arbeitete, spielte in der Bundesliga. Woanders<br />
war man eben nicht „bei Troost“<br />
(Wortwörtlich). Und in Frankfurt, in den<br />
satten US-Agencies schon gar nicht.<br />
Der ADC wurde gegründet, der Art Directors<br />
Club Deutschland. Mitglied wurde<br />
man nicht etwa durch<br />
schnödes Geld, die<br />
Eintrittskarte in diesen<br />
elitären Club mit<br />
den Insignien Albrecht<br />
Dürers war ausschließlich<br />
der Nachweis einer<br />
herausragenden,<br />
prämierten Leistung in<br />
Text, Fotografie, Film<br />
und Grafik.<br />
In diesem schöpferisch fruchtbaren<br />
Klima entstanden einzigartige Werbekampagnen,<br />
die durch Originalität, Witz und<br />
Charme zu Kultkampagnen wurden und<br />
bis heute unvergessen sind.<br />
Hubert und Grete Troost (Troost Werbeagentur)<br />
schufen die weiße Dame in<br />
Siegerpose für das beste Persil, das es je<br />
gab. Den Krawattenmuffel erfand Velim<br />
Vasata (Team Werbeagentur) Jürgen Scholz<br />
(damals Team Werbeagentur) machte mit<br />
Puschkin und seinem Bär die Wodkatrinker<br />
zu harten Männern und sein TSCHIBO-Kaffee-Experte<br />
eroberte die Herzen der Frauen.<br />
Der RUSSISCH LEDER Mann (TREND<br />
Werbeagentur) verbreitete seinen Duft bis<br />
ins Politbüro der DDR, Erich Mielke soll darin<br />
gebadet haben. Helmut Schmitz (Doyle<br />
Dane Bernbach Werbeagentur) textete legendär<br />
für den VW.<br />
Seine Kampagnen für den Volkswagen<br />
wurden zu Werbe-Ikonen. Rolf Rogowsky<br />
von GGK erfand den Jägermeister neu,<br />
Promis-und Möchtegern-Promis standen<br />
Schlange, um auf Anzeigen zu verkünden,<br />
dass sie Jägermeister trinken. Heinz Darius<br />
(EBD Werbeagentur) fing den Sonnenschein<br />
für FUJI Filme ein. Ein Wunder der<br />
Werbung aber gelang Charles Wilp. Eine<br />
bis dahin bedeutungslos im Schattendasein<br />
von Coca Cola dahin dümpelnde<br />
Brause namens Afrika Cola katapultierte<br />
er mit Nonnen im Africola Rausch in den<br />
Konsumentenhimmel. Die sexy-minisuper-flower-po-op-cola<br />
Africola war der<br />
Cola-Renner.<br />
All das begann in Düsseldorf. Es war<br />
die große Zeit der Werbung, in der ein<br />
Michael Schirner von der Werbeagentur<br />
GGK voller Begeisterung über sich selbst<br />
das Postulat erhob, Werbung müsse fortan<br />
als Kunst bezeichnet werden.<br />
Lieber Michael Schirner,<br />
damals hattest du völlig<br />
Recht. Aber Werbung heute?<br />
Kein Kommentar...<br />
4
›› Aus dem Viertel<br />
›› Weihnachten<br />
Backanleitung/Rezept dazu:<br />
1. Backofen bei 160 Grad Umluft vorheizen und ein Backblech<br />
mit Backpapier auslegen.<br />
2. Einfach zimmerwarme Pflanzenmargarine und Soja-/Reis-/<br />
Hafer- oder Dinkelmilch in eine Rührschüssel geben. Die<br />
Backmischung dazu geben und auf zuerst niedriger, dann<br />
mittlerer Stufe ungefähr 2 Minuten zu einem Teig verrühren.<br />
3. Nun mit einem Esslöffel ungefähr einen gehäuften Esslöffel<br />
Teig entnehmen und über dem Backblech mit den anderen<br />
Esslöffel vom ersten Esslöffel schieben. Dabei immer<br />
ungefähr die gleiche Menge entnehmen und darauf achten,<br />
mindestens 6 cm zwischen den Teighäuflein Platz zu lassen.<br />
Wer den Teig genauer portionieren möchte, kann auch einen<br />
Kaffeelöffel statt eines der zwei Esslöffel nehmen.<br />
4. Cookies 8-10 Minuten backen.<br />
Die besten Tipps<br />
für individuelle<br />
Weihnachtsgeschenke<br />
JEDES JAHR IST ES IMMER WIEDER DAS GLEICHE SPIEL: HEILIGABEND WIRD JAHR FÜR JAHR AM 24. DEZEMBER<br />
GEFEIERT, ABER EINE GUTE IDEE FÜR DAS PASSENDE PRÄSENT FÜR DIE ELTERN, DEN PARTNER, DIE PARTNERIN UND<br />
VERWANDTE FEHLT MANCHMAL BIS ZUR LETZTEN MINUTE. VOM VORHABEN DIESES JAHR WIRKLICH FRÜHER MIT<br />
DER GESCHENKEPLANUNG ANZUFANGEN, GANZ ZU SCHWEIGEN.<br />
Das Unternehmen Ernst & Young hat in einer Umfrage 1.000<br />
Menschen befragt, was sie an Weihnachten verschenken, was sie<br />
ausgeben und wo sie es kaufen. Dabei ist die Konsumlust im Vergleich<br />
zu den letzten Jahren gestiegen. Im Durchschnitt möchten<br />
die Deutschen dieses Jahr 259 Euro für Weihnachtsgeschenke<br />
ausgeben. Das sind 18% mehr als im Vorjahr. Die meisten Präsente<br />
für das Fest werden drei bis vier Wochen vorher gekauft.<br />
23% der Befragten kaufen erst in den letzten beiden Wochen vor<br />
den Feiertagen ihre Geschenke. Dabei sind Bücher die beliebtesten<br />
Geschenke, gefolgt von Gutscheinen, Geld und Kleidung.<br />
Beratung vor Ort ist den Kunden beim Geschenkekauf wichtig,<br />
denn 75% der Befragten gehen zum Einzelhändler.<br />
Doch nicht jeder freut sich über die Geschenkeklassiker, wie<br />
ein Buch. ZOO:M hat die besten selbst gemachten Geschenke recherchiert,<br />
denn das wichtigste an einem Weihnachtsgeschenk<br />
ist, dass es von Herzen kommt.<br />
Backmischung im Glas<br />
In einem Einmachglas kann man die trockenen Zutaten<br />
für Kuchen oder Kekse füllen und in einem Rezept die<br />
zusätzlichen Zutaten festhalten und sie als Anleitung<br />
dazugeben. Ein tolles Geschenk für Backfreunde.<br />
HIER IST EIN REZEPT FÜR<br />
CHOCOLATE CHIPS COOKIES:<br />
Zutaten für die Backmischung im Glas:<br />
<strong>15</strong>0 g Mehl<br />
1/4 TL Natron<br />
1/4 TL Salz<br />
50 g Rohrzucker<br />
40 g Zucker<br />
10 g Vanillezucker<br />
25 g Haferflocken<br />
100 g Chocolate Chips, zartbitter<br />
Beim Backen kommt dazu:<br />
80 g weiche Pflanzenmargarine (Zimmertemperatur)80<br />
ml Soja-/Reis-/Hafer- oder Dinkelmilch<br />
Backmischung herstellen:<br />
1. Mehl, Natron und Salz verrühren.<br />
2. Die Hälfte der Mehlmischung in das Glas füllen.<br />
3. Das Glas etwas schütteln und den Rohrzucker<br />
dazu geben und das Glas wieder schütteln.<br />
4. Die zweite Hälfte der Mehlmischung dazu geben,<br />
Glas schütteln. Haferflocken dazu geben und Glas<br />
schütteln. Den weißen Zucker und Vanillezucker<br />
dazu geben und wieder das Glas schütteln.<br />
5. Das Ganze mit Chocolate Chips auffüllen. Die angegebenen<br />
100 g sollten ganz gut passen. Aber da<br />
es da leichte Schwankungen beim Abfüllen geben<br />
kann, kann man auch einfach so weit mit Chocolate<br />
Chips auffüllen, bis das Glas wirklich bis zum<br />
Rand befüllt ist.<br />
6. Den Deckel darauf machen und das Glas nach<br />
Herzenslust verzieren.<br />
Zitronen-Rosmarin-Peeling<br />
Ein schönes Geschenk für alle, die gerne ihre Haut mit natürlichen<br />
Produkten pflegen.<br />
Zutaten für 275ml:<br />
200 ml Zucker<br />
100 ml Mandelöl (alternativ geht auch jedes andere Öl, Mandelöl<br />
pflegt aber besonders gut und zieht schnell ein)<br />
50 ml Zitronensaft<br />
25 ml Natron (Backsoda)<br />
5 ml Tween 20 (Emulgator), 2 Kapseln Vitamin E<br />
Ätherische Öle: 10 Tropfen Rosmarinöl, 10 Tropfen Limettenöl<br />
1-2 Zweige frischer Rosmarin<br />
Den Emulgator, die ätherischen Öle und den Inhalt der Vitamin E<br />
Kaspeln zu dem Mandelöl geben und die Ölmischung unter den<br />
Zucker mischen. Das Natron hinzufügen (schäumt etwas) und die<br />
Masse gut verrühren. Erst dann den Zitronensaft dazu geben.<br />
Den Rosmarin waschen und vorsichtig trocken tupfen. Die Nadeln<br />
von den Rosmarinzweigen lösen und unter die Paste heben.<br />
Das fertige Peeling in ein Glas mit Schraubdeckelverschluss füllen.<br />
Das Peeling ist vier Wochen haltbar.<br />
6 7
›› Weihnachten<br />
Köstliche Weihnachten<br />
Ingwerlikör<br />
Ein vielseitiger Likör, den man auch gut mit anderen Getränken<br />
mixen und zum Verfeinern nutzen kann.<br />
Zutaten:<br />
80 g Ingwer (frisch, fein würfelig geschnitten)<br />
750 ml Weinbrand (Korn oder Wodka)<br />
200-250 g Honig (auch fein zerstoßener Kandiszucker)<br />
40 ml Wasser<br />
Zubereitung:<br />
Für den Ingwerlikör zunächst Ingwer mit Weinbrand in ein Gefäß<br />
geben und gut verschließen. Ein bis zwei Wochen ziehen lassen<br />
und dabei immer wieder aufschütteln. Danach Ingwer durch ein<br />
Sieb abseihen und mit Honig und Wasser in einen Topf geben<br />
und aufkochen. Diese Mischung abkühlen lassen und wieder zum<br />
Weinbrand geben. Zwei bis drei Wochen ziehen lassen. Danach<br />
durch ein Sieb (mit Mulltuch oder Kaffeefilter) seihen, damit der<br />
Ingwerlikör möglichst klar ist. Es kann aber sein, dass dennoch<br />
etwas Salz bleibt.<br />
Variationsmöglichkeiten für den Ingwerlikör:<br />
Eventuell noch etwas Ingwersirup dazurühren. Schmeckt auch<br />
gut in einem Punsch oder in anderen Heißgetränken. Eventuell<br />
noch eine aufgeschnittene Vanilleschote oder Zimtrinde einlegen<br />
bzw. einige zerstoßene Wacholderbeeren, unbehandelte Zitronen-<br />
oder Limettenschalen oder ca. 30 g Walnusshälften.<br />
8<br />
Basilikum-Lorbeer-Öl<br />
Ein tolles Geschenk für alle Hobbyköche und Genießer.<br />
Zutaten:<br />
3 Stängel frisches Basilikum<br />
2 Knoblauchzehen<br />
6 getrocknete Lorbeerblätter<br />
1/2 Liter Olivenöl<br />
Zubereitung:<br />
Bei diesem Rezept werden frische und getrocknete Kräuter gemischt.<br />
Die frischen Basilikumstängel waschen, trocken tupfen<br />
und in die Flasche geben. Die Knoblauchzehen ohne Fett kurz in<br />
der Pfanne anrösten, um sie für das Öl haltbarer zu machen. Nun<br />
geben Sie die restlichen Kräuter gemeinsam mit dem Knoblauch<br />
in die Flasche und gießen die Kräuter mit Öl auf.<br />
Idealerweise sollte das Öl vor Gebrauch 14 Tage ziehen, damit<br />
es seinen vollen Geschmack entfalten kann. Besonders schön als<br />
Gefäß sind Reagenzgläser mit Korken.<br />
Salz der Provonce<br />
Zutaten:<br />
je 5 Gramm Basilikum, Rosmarin, Oregano, Thymian, Majoran,<br />
Bohnenkraut, Koriandersamen<br />
2 Gramm Lavendelblüten<br />
<strong>15</strong>0 Gramm feines Meersalz<br />
Zubereitung:<br />
Basilikum, Rosmarin, Oregano, Majoran und Bohnenkraut trocknen<br />
(oder direkt getrocknet kaufen) und vermischen. Die Kräutermischung<br />
kurz in den Mixer geben, um die Kräuter grob zu<br />
zer<strong>klein</strong>ern. Koriandersamen im Mörser zerstoßen. Alles mit dem<br />
Meersalz vermischen und zum Schluss die Lavendelblüten hinzugeben.<br />
Zum Schluss geben Sie das Kräutersalz portionsweise<br />
in den Mörser und mahlen es ganz fein. Nun kann es in ein Glas<br />
gegeben werden.<br />
Lavendel-Badezusatz<br />
Zutaten:<br />
100 Gramm<br />
getrocknete Lavendelblüten<br />
mit Stengel<br />
50 ml Sahne<br />
Ätherisches Melissenöl<br />
1 Liter Wasser<br />
Zubereitung:<br />
Geben sie den getrockneten Lavendel<br />
samt Stängel in eine Schüssel und übergießen Sie ihn mit einem<br />
Liter kochendem Wasser. 10 Minuten ziehen lassen. Schütten Sie<br />
den Lavendel ab und fangen Sie das Wasser auf. Vermischen Sie<br />
nun ein paar Tropfen des Melissenöls, mit der Sahne und dem Lavendelwasser.<br />
Nun kann der Badezusatz in eine Falsche abgefüllt<br />
werden und mit dem Vermerk „zügig aufbrauchen” verschenkt<br />
werden. ■ js/rh<br />
Hans Otto backt Nussibussis<br />
Für 50 – 80 Stück (Anzahl n. Größe) nimmt<br />
er 3 Eiweiß, 350 g gemahlene Haselnuss,<br />
200 g Zucker, 1 Tütchen Vanillezucker, 30g<br />
geriebene Schokolade, 1 Teelöffel Mokkamehl,<br />
50 – 80 Oblaten und Himbeergelee<br />
und formt den Teig zu Kugeln und setzt sie<br />
auf die Oblaten.<br />
In jede Kugeln drückt er dann eine Vertiefung<br />
und backt sie 12 Min. bei 180 Grad Heißluft.<br />
Nach Erkalten füllt er die Vertiefungen mit<br />
Gelee, bestäubt die Bussis mit Puderzucker<br />
und belässt sie 3 Tage offen, (wo es feucht<br />
ist) bevor er sie verpackt.<br />
mit ZOO:M<br />
UNSER REDAKTIONS-TEAM VERRÄT SEINE LIEBLINGS-BACKREZEPTE<br />
Rebecca backt Vanille-Bröderl<br />
Für 50 Stück bereitet sie aus <strong>15</strong>0 g, Butter,<br />
<strong>15</strong>0 g gemahlenen Mandeln, <strong>15</strong>0 g Mehl,<br />
80 g Puderzucker und 3 Tütchen Vanillezucker<br />
einen Mürbeteig.<br />
Den formt sie nach 1 Stunde Ruhe im Kühlschrank zu 3-4 cm<br />
dicken Rollen die sie in daumendicke Stücke teilt und zu<br />
Bröderln (Mini-Brote) oder zu Kipferln (Minicroissants)<br />
formt. Nach dem Backen bei 180 Grad Umluft 13- 16 Minuten<br />
werden sie in flüssige Buttter getaucht und in Zucker<br />
gewendet.<br />
Alexandra backt PeppinoS<br />
Den Mürbeteig für 40-50 Stück bereitet sie<br />
aus 2 Eigelb, 60 g Zucker, 125g Butter, 250g Mehl, 1 Prise Salz. Für<br />
den Belagaufstrich vermischt sie Eischnee (2 Eier) mit 170 g Zucker,<br />
170 g gemahlen Mandeln, 1 Prise Zimt etwas Zitronenabrieb oder 1 EL<br />
Zitronensaft.<br />
Den Teig knetet sie zügig von Hand. Nach 2 Std. Ruhe sticht sie runde<br />
Plätzchen aus und setzt auf jedes Plätzchen ein Häufchen vom Belagaufstrich.<br />
Backen: bei 180 Grad 25-30 Minuten Heißluft.<br />
9<br />
Julia backt Wallnuss-Taler<br />
für 100 Stück bereitet sie einen Mürbeteig zu<br />
wie Alexandra, den sie auf bemehlter Fläche ausrollt<br />
und behutsam zu 2 €-Stück großen, runden<br />
Talern aussticht und bei 200 Grad Umluft ca. <strong>15</strong><br />
Minuten backt.<br />
Für den Belag rührt sie 200 g Puderzucker, 2 EL<br />
Zitronensaft und 2 EL Wasser oder Milch,<br />
klebt damit 2 Taler zusammen und krönt jeden<br />
Doppeltaler dann mit einer Walnusshälfte, die auf<br />
zuvor verstrichenem Eigelb wunderbar fest sitzt.<br />
Katja backt Hottehühs und Botterblömkes<br />
Für 100 Stück rührt sie 175 g Butter mit 3 EL Weißwein, 3 Eigelb,<br />
250 g Zucker, 300 g Mehl zu einem Mürbeteig<br />
Alle Zutaten nach und nach zugeben, Teig gut durcharbeiten<br />
und über Nacht Kühl ruhen lassen, Blumen oder Hottehüs<br />
ausstechen,mit Eigelb bestreichen, mit Hagelzucker bestreuen,<br />
und 13 Minuten bei 170 Grad Heißluft backen.
›› Aus dem Viertel<br />
WERDEN DIE ANGERMUNDER BÜRGER ZUR ACHILLESFERSE DES RRX?<br />
EINE BÜRGERINITIATIVE KÄMPFT UM LÄRMSCHUTZ FÜR IHREN STADTTEIL UND KÖNNTE DABEI DAS GROSSPROJEKT DES RHEIN-<br />
RUHR-EXPRESS (RRX) FÜR JAHRE AUSBREMSEN. DENN IN ANGERMUND STÖSST DER GEPLANTE AUSBAU AUF WIDERSTAND. WIE<br />
ZOO:M BEREITS BERICHTETE, BEEINTRÄCHTIGT DER RRX WOHLMÖGLICH DIE LEBENSQUALITÄT. DENN MIT DEM RRX WERDEN AUS<br />
VIER GLEISEN SECHS UND ALLE <strong>15</strong> MIN. SOLL EIN ZUG ZWISCHEN KÖLN UND DORTMUND VERKEHREN. ALLE GEPLANTEN RRX-LINI-<br />
EN FAHREN DANN DURCH ANGERMUND. ELKE WAGNER, VORSITZENDE DER „INITIATIVE ANGERMUND“ WOHNT SELBST MIT IHRER<br />
FAMILIE UNWEIT DER GLEISE. DIE LÄRMSCHUTZINITIATIVE PRÄFERIERT EINE TUNNEL-LÖSUNG, DIE DEUTSCHE BAHN BEHARRT<br />
AUF EINER LÖSUNG MIT SCHALLSCHUTZWÄNDEN.<br />
„Sie können natürlich auch<br />
Ihr Geld liegen lassen. Es<br />
ist mit Sicherheit am Ende<br />
des Tages noch da. Aber es<br />
hat nicht für Sie gearbeitet.<br />
Es ist still, wie ein stilles<br />
Mineralwasser.“<br />
DER KLAGEWEG WIRD BEREITS BE-<br />
SCHRITTEN<br />
Elke Wagner erklärt, dass sie den<br />
RRX auch wollen, aber für einen<br />
vernünftigen Lärmschutz kämpfen<br />
werden. „Wir sind keine<br />
Motztruppe, sondern haben uns<br />
alle informiert und arbeiten mit<br />
Experten zusammen“, betont<br />
Wagner. Sie wirft der Deutschen<br />
Bahn, der Bezirksregierung und<br />
dem Verkehrsministerium vor,<br />
sich untereinander abzusprechen,<br />
um das Projekt ohne Bürgerbeteiligung<br />
in „trockene Tücher“ zu bringen.<br />
Deswegen hat die „Initiative Angermund“<br />
die Bezirksregierung auf „frühe Öffentlichkeitsbeteiligung“<br />
verklagt. Zudem hat die Initiative<br />
beim Eisenbahnbundesamt Nachtfahrverbote und Geschwindigkeitsbegrenzungen<br />
beantragt. Anfang November stellte die<br />
Deutsche Bahn den Angermundern ihre Pläne vor. Es sind Schallschutzwände<br />
vorgesehen und passive Schallschutzmaßnahmen<br />
(spezielle Lüftungsanlagen in den Häusern und Schallschutzfenster).<br />
Doch Wagner sagt, die Bahn habe der Initiative das<br />
Schallschutzgutachten erst zwei Tage vor dieser Veranstaltung<br />
zur Einsicht gegeben, obwohl es seit Juli 20<strong>15</strong> vorlag. So konnte<br />
man dazu nicht dezidiert Stellung beziehen. „Lärm ist kein Luxusproblem,<br />
Bahnlärm macht krank“, sagt die Vorsitzende der<br />
„Initiative Angermund“, was auch durch Studien belegt wird.<br />
Die Angermunder haben Angst, dass Schallschutzwände nur den<br />
Lärm verteilen, aber nicht davor schützen. Bei dem „Besonders<br />
überwachten Gleis“ befürchtet Wagner, dass die regelmäßig nötig<br />
werdenden Schleifarbeiten zusätzlichen Lärm bedeuten. Der<br />
Tunnel sei machbar und schütze am besten vor dem Lärm. Ein<br />
renommiertes Ingenieurbüro hat bereits eine Machbarkeitsstudie<br />
durchgeführt.<br />
DER STANDPUNKT DER DEUTSCHEN BAHN<br />
„Die Deutsche Bahn hat regelmäßig die Initiative Angermund<br />
gebeten, an den Tisch zu kommen, um die Fakten zu den beiden<br />
Varianten klären zu können und den weiteren Dialog fortsetzen<br />
zu können“, sagt ein Bahnsprecher. Aber Vereinbarungen dazu<br />
nicht eingehalten. Die Deutsche Bahn lege großen Wert darauf,<br />
dass die Bürger früh beteiligt würden. So habe man bereits im<br />
November 2014 erste Pläne vorgestellt. Schallschutzwände seinen<br />
der beste Schallschutz, da sie viele Anwohner schützen und<br />
sehr effektiv seien. Das „Besonders überwachte Gleis“ könne<br />
Lärmminderungen von bis zu 3 dB bringen, erklärt ein Bahnspre-<br />
10<br />
cher. Die Schleifarbeiten seien dabei<br />
nur in seltenen Abständen nötig und<br />
innerhalb weniger Stunden erledigt.<br />
„Der Deutschen Bahn liegt seit Mitte<br />
September 20<strong>15</strong> eine Kurzdarstellung<br />
der Tunnellösung vor.<br />
„Mit den uns bisher vorliegenden<br />
Unterlagen ist keine abschließende<br />
Prüfung möglich. Hier fehlen<br />
noch wesentliche Angaben,<br />
beispielsweise zur Einhausung<br />
des S-Bahnhofes. Zu den offenen<br />
Fragen hatte die Initiative weitere<br />
Aufklärungsgespräche mit der DB und<br />
der Stadt Düsseldorf vereinbart. Diese<br />
sollten im September und Oktober stattfinden.<br />
Leider hat die Initiative sämtliche Gespräche<br />
hierzu abgesagt“, so ein Bahnsprecher. Eine Messung<br />
der Immissionswerte sei nicht sinnvoll, da diese nur die<br />
gegenwärtige Situation abbilde. Bei der Berechnung des Schalls<br />
hingegen, sei es möglich Prognosen für die Zukunft für jedes einzelne<br />
Haus zu treffen. Die Berechnungen seien dabei sehr genau,<br />
da sie sich auf umfangreiche Messdaten stützen. „Die Deutsche<br />
Bahn wird in Angermund die Grenzwerte für Wohngebiete mit<br />
dem Schallschutz einhalten. Diese betragen 49 dB nachts und 59<br />
dB tagsüber“, so ein Bahnsprecher.<br />
BRINGT EIN „RUNDER TISCH“ DIE LÖSUNG?<br />
Bisher waren die Fronten zwischen den Lärmgegnern und der<br />
Deutschen Bahn verhärtet. Der Ordnungs- und Verkehrsausschuss<br />
der Stadt Düsseldorf hat Mitte November einen „runden<br />
Tisch“ mit einem unabhängigen Moderator beantragt. Dabei<br />
sollen alle Beteiligten, sowie die Politik und Verwaltung verhandeln.<br />
Die „Initiative Angermund“ und die Deutsche Bahn betonen,<br />
dass sie offen für solche Gespräche sind. Doch befürchtet<br />
Wagner, dass es keine guten Voraussetzungen dafür gäbe. Zwar<br />
habe OB Thomas Geisel auf der Ratssitzung betont, dass ihm<br />
Transparenz wichtig sei, doch daran hegt die Initiative Zweifel.<br />
„Wir werden sehr genau beobachten, ob sich die Stadt daran<br />
hält“, erklärt Wagner. Wagner befürchtet, dass keine offenen<br />
Gespräche geführt werden, sondern über die Köpfe der Bürger<br />
hinweg entschieden werde. „Die Deutsche Bahn nimmt sehr gerne<br />
an einem solchen ‚Runden Tisch’ teil“, sagt ein Bahnsprecher.<br />
Wie genau dieser aussieht, steht noch nicht fest. Aber eins ist<br />
sicher: Die Angermunder ziehen notfalls in einen juristischen<br />
Krieg. Juristische Verfahren würden das Projekt jahrelang verzögern.<br />
Eigentlich sollen die Planungen des RRX bis 2016 finalisiert<br />
werden, ob dies noch gelingt, ist fraglich. ■ rh<br />
Plädoyer für die Anlageklasse Aktien von Dr. Holger Bahr, Chefvolkswirt der DekaBank<br />
KAPITAL ANLEGEN STATT STILLLEGEN<br />
DAS JAHR 20<strong>15</strong> NEIGT SICH DEM ENDE ZU. SO IST DAS JAHRESENDE AUCH IMMER WIEDER ANLASS, UM EIN FAZIT ZU ZIEHEN<br />
UND VORAUSSCHAUEND DIE ZUKÜNFTIGEN ENTWICKLUNGEN ZU AVISIEREN. NATÜRLICH STEHEN DABEI AUCH ALLERORTEN<br />
FRAGEN RUND UM KAPITAL, ANLAGEMÖGLICHKEITEN UND -CHANCEN IM FOKUS. DIE FORTWÄHRENDE NULL-ZINS-SITUATION<br />
WIRFT FRAGEN AUF UND ERZEUGT UNSICHERHEITEN, DIE HÄUFIG DAZU FÜHREN, DASS DAS KAPITAL EINFACH LIEGEN<br />
GELASSEN WIRD, UM NUR JA KEIN RISIKO EINZUGEHEN.<br />
Diese Tendenz hinterfragte jetzt Dr. Holger Bahr, Chefvolkswirt<br />
der DekaBank, beim Pressegespräch in der Düsseldorfer Zentrale<br />
der Stadtsparkasse an der Berliner Allee. Er war anlässlich<br />
des Anlegerforums gekommen und stellte sich den Fragen der<br />
Pressevertreter. Die gute Nachricht: Wir müssen uns um unser<br />
Geld keine Sorgen machen. „Trotz der schlimmen Nachrichten<br />
und dem Terror in der Welt, stehen wir extrem gut da, u.a. haben<br />
wir mit 43 Mio. die höchste Beschäftigung seit Jahrzehnten“,<br />
sagte Dr. Holger Bahr. Noch vor drei Jahren lag der DAX<br />
unter 8.000, heute pendelt er sich um die 11.000 ein, Dr. Bahr<br />
prognostiziert, dass er auch auf 12.000 steigen könne. „Das<br />
große Ganze verändert sich trotz aktueller Entwicklungen nicht.<br />
Die Notenbanken sorgen dafür, dass alles in der Spur bleibt“,<br />
sagte Dr. Holger Bahr, der aber auch davon ausgeht, dass das<br />
aktuelle Zinsniveau uns noch mindestens in den nächsten drei<br />
Jahren erhalten bleibt.<br />
MACHT SPAREN ÜBERHAUPT <strong>NO</strong>CH SINN?<br />
Die Antwort von Dr. Bahr ist da ganz eindeutig. Er spricht sich<br />
für die Anlageklasse Aktien aus. Denn nur so lässt sich seiner<br />
Meinung nach heute noch eine nennenswerte Rendite erzielen.<br />
Die Renditeerwartung für den Geldmarkt liege eben momentan<br />
bei Null. „Sie können natürlich auch Ihr Geld liegen lassen, es<br />
ist mit Sicherheit am Ende des Tages noch da. Aber es hat nicht<br />
für Sie gearbeitet. Es ist still, wie ein stilles Mineralwasser.“<br />
Dabei bemängelt er den geringen Anteil der Aktienanlage in<br />
Deutschland. „Wir haben heutzutage in Deutschland ein privates<br />
Gesamtvermögen von rund 5 Billionen Euro, dabei ist der Anteil<br />
im Aktienmarkt nur gering.“ Aus seiner Sicht gibt es zur Aktie<br />
keine Alternative, auch die vor einigen Jahren noch vielbeschworene<br />
Investition in Edelmetall nicht. „Mit Gold können Sie heute<br />
Geld verlieren“, ist sein Statement zum Thema. Dabei sind laut<br />
Dr. Bahr die Aktien in den letzten Jahren sehr gut gelaufen und<br />
das Risiko bleibe ja für jeden Anleger im Rahmen seiner Möglichkeiten<br />
stets überschaubar, wenn man z.B. bei einem Vermögensaufbau<br />
perspektivisch und langfristig vorgehe. Das A und<br />
11<br />
O dabei ist natürlich die fundierte, individuelle Beratung. Und<br />
gerade da, kann die DekaBank besonders punkten.<br />
MEHRFACH AUSGEZEICHNET VON CAPITAL<br />
So wurde sie im Fonds-Kompass 20<strong>15</strong> des Wirtschaftsmagazins<br />
Capital zum dritten Mal in Folge mit der Höchstnote von fünf<br />
Sternen ausgezeichnet und platzierte sich im Ranking der Universalanbieter<br />
auf Platz 7 (von 59). Capital hat gemeinsam mit<br />
der Ratingagentur Feri Eurorating Services und dem Beratungsunternehmen<br />
Tetralog Systems die 100 wichtigsten Fondsgesellschaften<br />
in den Kategorien Produktpalette, Produktqualität,<br />
Service und Managementteam analysiert. In allen Kategorien<br />
konnte die Deka an die sehr guten Ergebnisse der Vorjahre anknüpfen.<br />
Mit 166 getesteten Fonds und der damit zweitgrößten<br />
Angebotspalette, wurde hier die Höchstpunktzahl von 10 Punkten<br />
erreicht. Capital konstatiert: "Auch beim Service und der Managementqualität<br />
liegt die Gesellschaft weit vorn."<br />
VERTRAUEN IST DIE ESSENZIELLE BASIS<br />
Auch auf die Frage, welchen Marken und Unternehmen, Produkten<br />
und Dienstleistungen die Deutschen am meisten vertrauen,<br />
erzielte die DekaBank ein einzigartiges Prädikat. Denn sie<br />
erhielt als einziger Vertreter in der Kategorie „Fondsanbieter“<br />
die Auszeichnung „höchstes Kundenvertrauen“ und belegt somit<br />
Platz eins – vor Fondsanbietern wie Union Investments, Pioneer<br />
und DWS. Ermittelt wurde dieses Vertrauensranking zum zweiten<br />
Mal durch die ServiceValue GmbH in Zusammenarbeit mit<br />
der WirtschaftsWoche und unter wissenschaftlicher Begleitung<br />
des Psychologischen Institutes der Goethe-Universität Frankfurt<br />
am Main. Insgesamt wurden 973 Unternehmen und 62 Branchen<br />
hinsichtlich ihres Kundenvertrauens bewertet. Dass gerade das<br />
Vertrauen eine große Rolle im Bereich der Kundenbeziehungen<br />
spielt, bestätigt Rolf van Dick, Professor am Institut für Psychologie<br />
der Universität Frankfurt: „Ob für Unternehmen und ihre<br />
Kunden oder ganze Volkswirtschaften: Vertrauen ist die essenzielle<br />
Basis jeder ökonomischen Beziehung.“
›› Aus dem Viertel<br />
›› Humor<br />
TOTAL JECK, CHARMANT<br />
UND WORTGEWANDT!<br />
DAS NEUE PRINZENPAAR TIM I UND CHRISTINA I<br />
Die fünfte Jahreszeit hat in Angermund eine lange Tradition. Im<br />
Jahr 1952 beschloss der Kegelclub „Böse Buben“, dass der Stadtteil<br />
ein größeres Karnevalstreiben braucht. Nur zwei Jahre später<br />
gab es die Gründungsversammlung der KG „De 11 Pille“. Der<br />
Name stammt aus der Zeit als noch Gänse an der Anger gehalten<br />
wurden. Durch die Gänsezucht waren die Angermunder früher<br />
als „De Angermönger Pille“ bekannt.<br />
In der Session 20<strong>15</strong>/2016 regiert im Düsseldorfer Norden<br />
das Prinzenpaar Tim I und Christina I. Die neuen Tollitäten werden<br />
in der närrischen Session eine Regierungszeit mit viel Witz,<br />
Wortgewandtheit und närrischem Treiben führen.<br />
Mit bürgerlichem Namen heißt der Prinz Tim Küsters und ist<br />
in Angermund kein unbeschriebenes Blatt. Er ist in Angermund<br />
geboren und hat sich schon in seinen Jugendjahren in der Kirche<br />
engagiert. Seit 2004 Mitglied im Vorstand der CDU Angermund,<br />
stellvertretender Vorsitzender seit 2008 und Vorsitzender seit<br />
2014. Er ist Fahnenschwenker bei den Beringer Fahnenschwenkern<br />
der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Angermund <strong>15</strong>11<br />
e.V. im 2 x11. Jahr, seit drei Jahren auch als Trainer. Seit 2013 ist<br />
er Vorsitzender der Adventsfreunde Angermund. Der KG Pille hat<br />
sich Küsters schon seit 2003 verschrieben. Seit der letzten Ses-<br />
RECHTE DEMONSTRATION IN DÜSSELDORF<br />
BIS JAHRESENDE ANGEMELDET<br />
Die Dügida „Düsseldorf gegen die Islamisierung des Abendlandes“<br />
ist eine rechte Abspaltung der Pegida-Bewegung. Im Dezember<br />
2014 meldete die Neonazi-Aktivistin Melanie Dittmer<br />
die erste Kundgebung der Dügida in Düsseldorf an. Bis zum Mai<br />
20<strong>15</strong> demonstrierten die Rechten immer montags in der Innenstadt<br />
und sorgten damit auch für große Verkehrsprobleme. Den<br />
Dügida-Demonstrationen stand immer eine weit größere Zahl<br />
an Gegendemonstranten gegenüber, die sich gegen rechtes<br />
Gedankengut einsetzten. Nachdem die Demonstrationen drei<br />
Monate ruhten, ging Dügida am 18. September wieder auf die<br />
Straße.<br />
12<br />
sion ist er auch der Hoppeditz von Angermund. Wenn er nicht im<br />
Karneval unterwegs ist, arbeitet der Angermunder in der Industrie-<br />
und Handelskammer Mittlerer Niederrhein als Kämmerling<br />
und bringt sein juristisches Fachwissen ein.<br />
Die Venetia heißt Christina Arnold und kommt ursprünglich<br />
aus Hessen. Für ein Studium der Geschichte und der Politik ist<br />
sie nach Düsseldorf gekommen. Doch dieses hat sie der Liebe<br />
zum Theater wegen abgebrochen. Sie arbeitete als Kleindarstellerin,<br />
Regiehospitantin und Statistin am Theater. Sie hat sich zur<br />
Theaterpädagogin und Theatertherapeutin weitergebildet. Seit<br />
knapp eineinhalb Jahren arbeitet sie allerdings als Office Managerin.<br />
Vor acht Jahren hat sie mit regelmäßigen Kursen als erste<br />
Dozentin Improtheater in die Impro-Diaspora Düsseldorf gebracht<br />
und das inzwischen sehr erfolgreiche Ensemble Phönixallee<br />
gegründet. Damit steht Christina regelmäßig auf der Bühne.<br />
Dort hat sie auch den Prinz Tim I kennengelernt.<br />
In den elf Paragraphen des Prinzenpaares wird unter anderem<br />
festgelegt, dass das Ensemble Phönixallee für einen guten<br />
Zweck spielen muss, dass das Publikum über Fauxpas der Venetia<br />
und des Prinzen hinwegsehen sollte und die Angerhexen<br />
müssen einen Karaoke Abend organisieren. <br />
■ rh<br />
Nach Auskünften der Düsseldorfer Polizei sind die Demonstrationen<br />
der Dügida noch bis Jahresanfang 2016 angemeldet. Die<br />
Organisatoren melden immer 200 Personen an, zuletzt zählte die<br />
Polizei aber lediglich 31 Teilnehmer. Mit mehreren Hundertschaften<br />
ist die Polizei bei diesen Demonstrationen im Einsatz, um die<br />
Dügida-Demonstranten und die Gegendemonstranten zu trennen.<br />
Zuletzt haben sich 200 bis 300 Personen gegen die rechten Parolen<br />
der Dügida eingesetzt. Die Demonstrationen seien für die Polizei<br />
keine große Herausforderung, da es zum grössten Teil friedlich<br />
ablaufe. „Lediglich <strong>klein</strong>e Gruppen von Linksautonomen, versuchten<br />
die Beamten mit Laufspielchen zu provozieren“, erklärt Polizeisprecher<br />
Andreas Czogalla. Die Demonstrationen haben aber<br />
einen erheblichen Einfluss auf das Verkehrsaufkommen.<br />
Auf der Facebook-Seite der Dügida betiteln sie ihre Demonstrationsveranstaltungen<br />
mit „Wir sind das Pack“ und „Dügida<br />
2.0“. Ihre nächste Demonstration planen die Anhänger von Dügida<br />
in Unterrath. Auf der Facebook-Seite verkünden sie, dass sie<br />
nun in die Stadtteile hineingehen wollen.<br />
Auf den Dügida-Demonstrationen entdeckt man immer wieder<br />
eine bestimmte Fahne, die den griechischen Buchstaben Lambda<br />
in schwarz-gelb trägt, die „Identitäre Bewegung“ nutzt ihn als<br />
ihr Symbol. Diese rechtextreme Gruppierung hat ihren Ursprung<br />
in Frankreich im „Bloc identaire“. Die rechte Gruppierung sieht<br />
sich selbst nicht als rassistisch, warnt aber vor einer Überfremdung<br />
und einer Islamisierung Europas. ■ rh<br />
Fotos: Sascha Peters<br />
AUSGEHTIPPS FÜR<br />
WEIHNACHTEN UND SILVESTER<br />
SCHAUSPIELHAUS DÜSSELDORF<br />
Am ersten und zweiten Weihnachtsfeiertag bietet das Schauspielhaus<br />
verschiedene Stücke. Am ersten Feiertag gibt es „Mephisto“<br />
von Klaus Mann oder „Ein bisschen Ruhe vor dem Sturm“<br />
von Theresia Walser. Am zweiten Feiertag wird der Klassiker<br />
„Faust 1“ von Johann Wolfgang von Goethe inszeniert oder „Josef<br />
und Maria“ von Peter Turrini. Die Vorstellungen beginnen jeweils<br />
um 18 Uhr. Karten ab <strong>15</strong> Euro. Tickets unter Tel.: 0211/36 99 11<br />
NACHTRESIDENZ<br />
Am Heiligabend ab 23 Uhr gibt es Partystimmung in der Nachtresidenz.<br />
Wenn das International Gay Happening wieder die Türen<br />
der Düsseldorfer Edel-Disco aufstößt und den roten Teppich ausrollt,<br />
dann strömt in das ehemalige Theatergebäude alles Glitzernde<br />
und Schillernde, was in der hiesigen Szene Rang und Namen<br />
hat! Weitere Informationen unter: www.gayhappening.de.<br />
THEATER FLIN<br />
Am 31.12. öffnet das Theater Flin um 19.00 Uhr und begrüßt Sie<br />
mit einem perlenden Glas Prosecco. Um 20 Uhr tauchen Sie dann<br />
ein ins Kabarett des Berlins der 20er Jahre. Die Mutter aller Kabarettistinnen<br />
und Chansonetten „CLAIRE WALDOFF“ wird durch<br />
Sigrid Grajek aus Berlin wieder lebendig. Sie zeigt ein fantastisches<br />
Chanson-Theaterprogramm, dass das Publikum quer durch<br />
die Republik begeistert. In der Pause wird Ihnen ein <strong>klein</strong>es<br />
rheinisches Amuse-Gueule gereicht. Die Vorstellung endet ca.<br />
22.45 Uhr. Eintrittspreis am Silvesterabend – auf allen Plätzen:<br />
– 45 Euro (keine Ermäßigung). (Persönliche Abholung der Karten<br />
im Theater erforderlich)<br />
KORKEN KNALLEN LASSEN IM STAHLWERK<br />
Wer in das neue Jahr tanzen will, der ist am 31.12.20<strong>15</strong> im Stahlwerk<br />
an der richtigen Adresse. Bei musikalischen Klassikern aus<br />
Rock und Pop oder auch aktuellen Hits können die Gäste ausgelassen<br />
feiern. Für die große Silvestersause gibt es die Tickets<br />
im Vorverkauf unter Tel. 0211/730350 oder per Email: reservierung@stahlwerk.de.<br />
Die Party startet um 21 Uhr. Stahlwerk,<br />
Ronsdorfer Straße 134, 40233 Düsselorf<br />
SILVESTER IM CASA LOS LOCOS<br />
Bei einem großen Buffett mit Auswahl an allerlei Köstlichkeiten<br />
können Sie sich ins neue Jahr schlemmen. Am 31.12.20<strong>15</strong> lädt das<br />
Restaurant Sie ein, mit Champagner und allem was dazu gehört<br />
das letzte Jahr zu begießen. Sie können wählen zwischen dem Buffettpaket<br />
für 69 Euro pro Person oder für ganz Spontane, die Karten<br />
an der Abendkasse für 79 Euro pro Person. Die Abendkasse ist<br />
ab 19.30 Uhr geöffnet. casa loslocos restaurant, Ludenbergerstr.<br />
39, 40629 Düsseldorf, 0211/98 70 83 96 ■ js/rh<br />
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1 Martin Mendgen: Friedrich Spee, 1938, Städtisches<br />
Museum Simeonsstift / Stadtbibliothek in Trier. (Aus:<br />
Joachim Schäfer - Ökumenisches Heiligenlexikon.)<br />
2 Nachbau eines Folterstuhls im Hexenturm<br />
3 Theodor Fliedner<br />
Damit Friedrich Spee und<br />
Theodor Fliedner unvergessen bleiben<br />
Friedrich-Spee-Gesellschaft und Fliedner-Kulturstiftung Kaiserswerth gründen Spee-Fliedner-Forum<br />
Friedrich Spee (<strong>15</strong>91-1635) und Theodor Fliedner (1800-1864) – zwei bekannte<br />
Einwohner Kaiserswerths. Sie hatten zwar unterschiedliche Konfessionen und<br />
lebten zu unterschiedlichen Zeiten, dennoch vereint sie ihr großes soziales Engagement<br />
und ihr Einsatz für ihre Mitmenschen. Oft sogar mit zukunftsweisenden<br />
Ansätzen. Seit vielen Jahren forschen und informieren die beiden Institutionen<br />
Friedrich-Spee-Gesellschaft und Fliedner-Kulturstiftung Kaiserswerth zu den<br />
beiden Persönlichkeiten. Im Oktober haben sie sich jetzt zusammen getan und das<br />
Spee-Fliedner-Forum ins Leben gerufen.<br />
2<br />
FRIEDRICH SPEE: GENIALER DICHTER UND<br />
GEGNER DER HEXENVERFOLGUNG<br />
Friedrich Spee wurde <strong>15</strong>91 in Kaiserswerth geboren und trat mit<br />
19 in den Jesuitenorden in Trier ein. Nach seinem Noviziat absolvierte<br />
er ein Philosophiestudium in Würzburg. Seinen Wunsch,<br />
als Missionar nach Indien zu gehen, lehnte der Orden 1617 ab.<br />
Stattdessen unterrichtete er am Jesuitenkolleg Speyer. Nach Abschluss<br />
des Theologiestudiums in Mainz 1619 – 1623 erhielt er<br />
1623 die Priesterweihe im Mainzer Dom. Ab 1627 lehrte Spee an<br />
den Kollegs in Wesel und Köln und entwarf für die Seelsorge der<br />
Kölner Devotessen (fromme Frauen) geistliche Texte, die später<br />
als „Das Güldene Tugendbuch“ veröffentlicht wurden. Eine Art<br />
Andachtsbuch über die drei göttlichen Tugenden Glaube, Hoffnung<br />
und Liebe. Im Oktober 1628 bekam er den Auftrag, in Peine<br />
die Rekatholisierung durchzusetzen. Die Peiner Bürger mussten<br />
die Stadt verlassen oder den katholischen Glauben annehmen.<br />
Wahrscheinlich ist dies der Grund für den Angriff auf Spee, bei<br />
dem er schwer verletzt wurde. Nachdem er wieder genesen war,<br />
erhielt er 1629 eine Professur für Moraltheologie in Paderborn,<br />
die ihm aufgrund starker Widerstände gegen seine Lehren bereits<br />
1630 wieder entzogen wurde. Im Mai 1631 veröffentlichte<br />
er anonym seine „Cautio Criminalis“, mit der er sich erstmalig im<br />
katholischen Bereich gegen Folter und Hexenglauben aussprach.<br />
Entgegen der damaligen Rechtsauffassung gab er als Erster zu<br />
bedenken, dass Folter möglicherweise nicht der Wahrheitsfindung<br />
diene. Daraus leitete er die kühne Vermutung her, die<br />
verdächtigten Frauen seien unschuldig, obwohl sie unter Folter<br />
ihre Schuld gestanden hatten. Nach neueren Forschungen ist es<br />
sogar möglich, dass Spee Beichtvater für Frauen war, die der<br />
„Hexerei“ bezichtigt wurden und sie sogar<br />
zum Scheiterhaufen begleitete. Gewiss aber<br />
hat er während seiner Zeit in den Zentren<br />
der Hexenverfolgung (Köln, Trier, Würzburg,<br />
Mainz, Speyer und Paderborn) Hexenprozesse<br />
beobachtet. Innerhalb der Gesellschaft<br />
Jesu kam wurde schnell klar, dass er Urheber<br />
der gefährlichen Schrift war. So drohte ihm<br />
die Entlassung aus dem Orden. Aktuelle Forschungen<br />
lassen jedoch darauf schließen,<br />
dass die zweite Auflage des Buches (1632)<br />
mit Billigung der Ordensleitung erschienen<br />
ist. Dennoch versetzte ihn der Orden 1633<br />
als Gefängnis-und Krankenhaus-Beichtvater<br />
nach Trier. Dort vollendete Spee die „Trutznachtigall“,<br />
eine Sammlung kunstvoller, lyrischer<br />
Gedichte und noch heute bekannter<br />
Kirchenlieder. Bei der Betreuung und Pflege<br />
von verwundeten und pestkranken Soldaten<br />
in Trier steckte er sich an und starb am 7. August<br />
1635 im Alter von 44 Jahren.<br />
THEODOR FLIEDNER: EIN HERZ FÜR DIE MENSCHEN<br />
AM RANDE DER GESELLSCHAFT<br />
Theodor Fliedner wurde im Jahre 1800 als eines von zehn Kindern<br />
des Pfarrers Jakob Ludwig Fliedner und seiner Frau Henriette<br />
geboren. Obwohl der Vater bereits 1813 starb, konnte Fliedner<br />
mit seinem jüngeren Bruder das Gymnasium in Idstein besuchen.<br />
1817 studierte Fliedner an der Universität in Gießen, Dank eines<br />
Stipendiums evangelische Theologie. 1822 wurde Fliedner Pfarrer<br />
in Kaiserswerth. Seine in der Minderheit des katholischen Umlandes<br />
lebenden Gemeindemitglieder waren schwer von Arbeitslosigkeit<br />
und Armut betroffen, und Fliedner versuchte seiner armen<br />
Gemeinde einen Kirchen-, Schul- und Armenfonds zu verschaffen.<br />
1826 gründete Fliedner die „Rheinisch-Westfälische Gefängnisgesellschaft“<br />
und engagierte sich für Reformen zur Verbesserung der<br />
Lebensumstände Inhaftierter und für deren Resozialisierung. Mit<br />
Spendengeldern gründete er im September 1833 ein Asyl für entlassene<br />
weibliche Strafgefangene.<br />
Um die schlechten Bildungsverhältnisse der Kinder und Jugendlichen<br />
zu verbessern und um so gleichzeitig eine eventuelle<br />
Straffälligkeit zu verhindern, errichtete Fliedner 1835 eine Strickschule,<br />
1836 eine Kleinkinderschule und ein Kleinkinder-Lehrerinnenseminar.<br />
Fliedner nannte es Lehr-und Erziehungsdiakonie.<br />
Die katastrophalen Verhältnisse in den Krankenhäusern, in<br />
denen überwiegend Wärter statt Pflegekräfte arbeiteten, veranlassten<br />
Fliedner, 1836 eine „Bildungsanstalt für evangelische<br />
Pflegerinnen“ zu gründen. Diese sollte für eine Verbesserung der<br />
pflegerischen Zustände sorgen und betreute als erste evangelische<br />
Diakonissenanstalt das später errichtete Krankenhaus. 1838<br />
wurden die ersten Diakonissen in andere Regionen entsandt. Es<br />
entstanden weitere Diakonissenhäuser in Rheydt, Frankfurt und<br />
Kirchheim. Bis zu ihrem Tod im Jahre 1842 leitete Friederike Fliedner<br />
die Diakonissenanstalt und das Mutterhaus in Kaiserswerth.<br />
Die Lebensumstände von Frauen und die Motivation junger Frauen<br />
zu eigenständiger Arbeit im Kontext der Nächstenliebe waren<br />
Fliedner ein wesentliches Anliegen. Unter seiner Führung entstanden<br />
1841 ein Seminar für Lehrerinnen sowie 1842 ein Waisenstift<br />
für Mädchen aus den mittleren Ständen. 1844<br />
entstand die Pastoralgehülfen- und Diakonenanstalt,<br />
aus der die heutige Theodor Fliedner<br />
Stiftung hervorging. Im Jahre 1849 gab<br />
Fliedner sein Amt als Gemeindepfarrer ab, um<br />
sich seinem Werk stärker widmen zu können<br />
und die notwendigen Spenden zu sammeln.<br />
1846 begleitete er die ersten Diakonissen in<br />
ein Krankenhaus nach England und 1849 besuchte<br />
er Nordamerika, mit vier entsandten<br />
Schwestern. Im Jahre 1851 konnte er Schwestern<br />
nach Jerusalem in Israel begleiten, wo er<br />
ein Mädcheninternat eröffnete. 1852 gründete<br />
er in Kaiserswerth eine Heilanstalt für weibliche<br />
Gemütskranke. Drei Jahre vor seinem<br />
Tod feierte Fliedner mit den Schwestern das<br />
25-jährige Jubiläum des Diakonissenwerkes.<br />
Zu diesem Zeitpunkt umfasste es 83 Stationen<br />
im Ausland und 26 eigenständige Häuser.<br />
Theodor Fliedner starb am 4. Oktober 1864 in<br />
Kaiserswerth. ■ js<br />
14<br />
<strong>15</strong>
...und alles Gute für das neue Jahr.<br />
Ihre