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KulturFenster Nr. 01-2015 - Februar 2015

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Poste Italiane SpA – Sped. in a.p.<br />

-70% – NE BOLZANO – 67. Jahrgang<br />

<strong>Nr</strong>. 1 | JANUAR | 2<strong>01</strong>5<br />

<strong>KulturFenster</strong><br />

Blasmusik, Chorwesen und Heimatpflege in Südtirol<br />

Schulungsprogramm 2<strong>01</strong>5 mit Neuerungen<br />

Ehrenamt im Rahmen gesetzlicher Bestimmungen<br />

Klimawandel – vor allem ein moralisches Problem


• Geleitwort •<br />

• Inhalt •<br />

• Chorwesen<br />

Fortbildung im Mittelpunkt 3<br />

Anleitung zur Stimmpflege<br />

für Chorleiterinnen und Chorleiter 4<br />

Alpenländische Chorweihnacht<br />

der AGACH in Trient 8<br />

Vollversammlung des<br />

Südtiroler Chorverbandes 8<br />

Weihnachtskonzert<br />

des Kirchenchores Vilpian 9<br />

Aktion Verzicht –<br />

Chorverband unterstützt Initiative 9<br />

Neue Orgel in Reinswald 10<br />

Stimmgabel 11<br />

150 Jahre Kirchenchor Gufidaun 14<br />

Chorsängerinnen und Chorsänger leben gesünder<br />

und länger<br />

Eine Studie der Universität Frankfurt hat es<br />

nachgewiesen: Chorsängerinnen und Chorsänger<br />

leben gesünder und länger. Warum?<br />

Der Freiburger Professor Bernhard Richter<br />

erläutert in einem Artikel in der deutschen<br />

Zeitschrift Focus die Gründe. Er erklärt,<br />

Singen stärke das Immunsystem, flute das<br />

Gehirn mit Glückshormonen, erhöhe die<br />

Konzentrationsfähigkeit und fördere den<br />

Muskeltonus. Die Mezzosopranistin Waltraud<br />

Meier unterstreicht in der besagten<br />

Zeitschrift, dass Singen zudem die emotionalen<br />

Empfindungsfähigkeiten fördere.<br />

Chorsingen bedeutet für Menschen – vor<br />

allem auch für ältere – unglaublich viel, es<br />

ist oft die eigentliche Lebensqualität, die<br />

Gemeinschaft fördert und bisweilen auch<br />

vor Vereinsamung schützen kann. Aber<br />

auch Kinderchöre sind nicht minder wichtig.<br />

Auch Kinder erfahren, was Gemeinschaft<br />

ist, lernen, aufeinander Rücksicht<br />

zu nehmen, werden sozial eingebunden<br />

• Blasmusik<br />

Haftung und Versicherungsschutz im Verein 20<br />

Faszination der Egerländer Blasmusik 22<br />

Süd-Osttiroler Bezirksblasorchester 40+ 23<br />

Bezirk Schlanders: Bezirksjugendorchester 2<strong>01</strong>4 24<br />

Bachelor-Studiengang am Konvervatorium Bozen 25<br />

Programmvorschau 26<br />

Bürgerkapelle Gries auf Nordtiroler Seebühne 27<br />

Cäcilienkonzert der Musikkapelle Zwölfmalgreien 28<br />

G. Veit in Stiftskirche Gries:<br />

Musikalische Inszenierung 29<br />

25 Jahre Symphonics Winds 30<br />

Neujahrskonzert der Bürgerkapelle Gries 31<br />

Dreikönigskonzert der Algunder Musikkapelle 32<br />

Villach ehrt Sigismund Seidl 33<br />

Günther Reichhalter,<br />

Obmann der MK Afing, im Interview 34<br />

Mit Blasmusik durch die EU (Finnland) 35<br />

Bläserphilharmonie Mozarteum<br />

mit neuen Einspielungen 36<br />

Musikpanorma 37<br />

und werden mit Werken der Musikliteratur<br />

vertraut. Natürlich haben Kinder einen<br />

anderen Rhythmus als Erwachsene,<br />

aber erfahrene Chorleiterinnen und Chorleiter<br />

sprechen im Umgang mit Kinderchören<br />

oft von großer Genugtuung. Herzhafter<br />

Kindergesang ist eine Freude für Zuhörerinnen<br />

und Zuhörer.<br />

Der Südtiroler Chorverband ist sich der Bedeutung<br />

des Chorgesangs quer durch alle<br />

Generationen bewusst. Bundesobmann<br />

Erich Deltedesco lädt deswegen mit seinem<br />

Team für den kommenden Sommer wieder<br />

zu einer breiten Palette von Seminaren ein,<br />

in denen Sängerinnen und Sänger wertvolle<br />

Impulse erhalten, die sie in ihre Chöre tragen<br />

und dort wirksam machen können.<br />

Der Erfolg liegt in der Balance von Fördern<br />

und Fordern. Chorpädagogen, nicht<br />

nur aus Südtirol, sondern auch aus Österreich,<br />

Deutschland und der Schweiz wissen<br />

davon ein Lied zu singen. In der Ausgewogenheit<br />

von Programm, Anspruch und<br />

Heiterkeit liegt der Schlüssel zum Erfolg.<br />

Alfons Gruber<br />

• Heimatpflege<br />

Der Klimawandel –<br />

ein moralisches Problem 46<br />

28. Generalversammlung der<br />

Gesamttiroler Heimatpfleger in Bozen 47<br />

Heimatpfl ege erweitert um Klimaschutz 48<br />

Zehn Jahre St.-Zeno-Prozessionsstatue 49<br />

Siebtes Heimatpflegefest<br />

auf Schloss Prösels 49<br />

Burggräfl er Weinbiachl 50<br />

Brauchtum und Volksmusik 51<br />

Den Kleindenkmälern verpflichtet 52<br />

Rundschau 53<br />

Danke, Frau Herlinde Menardi 54<br />

Winterlehrgang 2<strong>01</strong>4 der<br />

ARGE Volkstanz in Lichtenstern 55<br />

Tanzleitertreffen im Schloss Rechenthal 56<br />

Josef Sulzenbacher – ein Leben für<br />

Heimat, Kultur und Schule 57<br />

Büchertisch 58<br />

2<br />

<strong>KulturFenster</strong>


Vorweg<br />

Chorwesen<br />

Fortbildung im Mittelpunkt<br />

Schulungsprogramm 2<strong>01</strong>5 mit Neuerungen<br />

Erich Deltedesco<br />

Wieder hat ein neues Jahr begonnen,<br />

und wir blicken in unseren Chören, aber<br />

auch im Verband auf ein Jahr zurück, das<br />

von musikalischen Höhepunkten, aber vor<br />

allem auch von beständigem Einsatz für<br />

den Chorgesang und die Chorgemeinschaft<br />

geprägt war.<br />

Dass dieses Wirken nicht Zufall oder<br />

Selbstverständlichkeit ist, daran erinnern<br />

jedes Jahr die Ehrungen im Rahmen der<br />

Cäcilia-Feiern, von denen auch in diesem<br />

Kulturfenster berichtet wird. Die Ehrung<br />

von Sängerinnen und Sängern zeigt oft<br />

auf beeindruckende Weise, wie das Singen<br />

zum Bestandteil des Lebens werden<br />

kann, Pflicht und Erfüllung zugleich ist.<br />

Mehr denn je zeigt es sich, dass der ehrenamtliche<br />

Einsatz viel Energie fordert, die<br />

Sänger/innen stellen einen großen Teil ihrer<br />

Freizeit in den Dienst des Gesangs, in<br />

den Dienst der Gemeinschaft. Dieses uneigennützige<br />

Engagement für das Gemeinschaftsleben<br />

in unseren Dörfern und Städten<br />

kann nicht genug gewürdigt werden<br />

und ist für unsere Gesellschaft unverzichtbar.<br />

Und deshalb ist es mir ein großes Anliegen<br />

an dieser Stelle allen, die im letzten<br />

Jahr für besondere Verdienste und langjährige<br />

Treue geehrt worden sind, aufrichtig<br />

zu danken für ihre ehrenamtliche Kulturarbeit<br />

und das großartige Engagement.<br />

Schulungen und Fortbildungen<br />

im Mittelpunkt<br />

In der umfangreichen Tätigkeit des Südtiroler<br />

Chorverbandes stehen Schulung und<br />

Fortbildung immer im Mittelpunkt. Der<br />

Wille vieler Sängerinnen und Sänger sich<br />

laufend fortzubilden ist für die Verantwortlichen<br />

im Verband immer wieder Verpflichtung<br />

und Ansporn, vielfältige und hochqualifizierte<br />

Schulungsangebote anzubieten.<br />

Das Fortbildungsprogramm 2<strong>01</strong>5 bein-<br />

haltet wiederum Angebote für alle Altersbereiche,<br />

für unterschiedlichste Zielgruppen<br />

und für alle Sparten des chorischen<br />

Singens. Angebote, die sich von ihren Inhalten<br />

und der praktischen Durchführung<br />

her bewährt haben, wurden beibehalten.<br />

Neu ins Schulungsprogramm aufgenommen<br />

wurde ein Wochenendseminar für<br />

Chorsängerinnen “Let’s sing – let’s swing<br />

– let’s groove“ mit Veronica Bertsch. Das<br />

ChorleiterInnenseminar in Dietenheim erhält<br />

mit Prof. Jan Scheerer einen neuen<br />

Leiter. Mit Norbert Brandauer gibt es bei<br />

der Chor- und Stimmbildungswoche in Burgeis<br />

einen Wechsel in der Kursleitung. Ich<br />

bitte Sie, verehrte Obleute, Chorleiterinnen<br />

und Chorleiter das wiederum reichhaltige<br />

Schulungsprogramm in den eigenen<br />

Chören und darüber hinaus bekanntzugeben<br />

und zu bewerben. Alle Informationen<br />

zu den Schulungen finden sie unter<br />

www.scv.bz.it.<br />

66. Ordentliche<br />

Vollversammlung<br />

Herzlich einladen darf ich, liebe Obleute,<br />

liebe Chorleiterinnen und Chorleiter zur<br />

66. Ordentlichen Vollversammlung des Südtiroler<br />

Chorverbandes am Samstag, 28. <strong>Februar</strong><br />

2<strong>01</strong>5 in Algund. Ihre Anwesenheit ist<br />

mir sehr wichtig. Der persönliche Kontakt<br />

mit Ihnen ist mir ein großes Anliegen. Ich<br />

freue mich jetzt schon auf Ihr Kommen,<br />

ich freue mich auf ein inspirierendes und<br />

kreatives Begegnen.<br />

Ich wünsche allen Kindern und Jugendlichen,<br />

Sänger/innen Chorleiter/innen auch<br />

für das laufende Jahr frohe und erfüllte<br />

Stunden bei den Seminaren des Südtiroler<br />

Chorverbandes, sowie viele neue Impulse<br />

und Chancen der Weiterentwicklung<br />

im Gesang und im Chorleben.<br />

Erich Deltedesco<br />

(Obmann des Südtiroler Chorverbandes)<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>01</strong> | Januar 2<strong>01</strong>5 3


Das Thema<br />

Stimmen entfalten heißt<br />

Seelen entfalten<br />

Anleitung zur Stimmpflege für Chorleiterinnen und Chorleiter<br />

Der Chorleiter steht vor zwei Aufgaben: einerseits zum „Gotteslob“ die bestmögliche<br />

Musik aufzubauen, andererseits zum Wohle der anvertrauten Chorsängerinnen und<br />

Chorsänger zu wirken – Im Bild der Kirchenchor Völs bei seinem Jubiläumskonzert<br />

im November.<br />

Bei jedem Instrument ist es selbstverständlich,<br />

dass es erst gestimmt werden<br />

muss, ehe es in Gebrauch genommen, gespielt<br />

wird, bzw. ehe ich damit „spielen“<br />

kann. Sogar die einfache Blockflöte des<br />

sechsjährigen Schülers braucht ihr „a“.-<br />

Wie ist es mit unserer Stimme? Es scheint<br />

die Annahme zu bestehen, dass sie selbstverständlich<br />

einsatzbereit ist, keine „Stimmung“<br />

oder Pflege braucht. Schließlich<br />

benützen wir sie täglich, ohne uns weiter<br />

Gedanken darüber zu machen. Erst wenn sie<br />

uns Probleme bereitet, beginnt die Frage<br />

nach den Bedingungen, die unsere Stimme<br />

braucht, um zu funktionieren. Dazu muss es<br />

nicht kommen, wenn wir unseren gesamten<br />

„Klangkörper“ ähnlich sorgsam behandeln<br />

wie jedes Musikinstrument.<br />

Die Stimme hat viele Funktionen: elementare<br />

Äußerungen wie Seufzen, Gäh-<br />

nen, Lachen, auch Schreien und Rufen,<br />

dann das Sprechen und das Singen in allen<br />

Variationen. Wie wesentlich gerade<br />

diese höchste Funktion unseres Stimmorgans<br />

ist, wird erst in jüngster Zeit wieder<br />

bewusst wahrgenommen. Warum? Weil es<br />

zumindest in Deutschland verloren zu gehen<br />

droht: 67 Prozent der Deutschen meinen,<br />

dass sie nicht singen können, vor allem<br />

die jüngeren Jahrgänge. Das alarmiert derart,<br />

dass eines der führenden Journale in<br />

Deutschland das Thema Stimme sogar zum<br />

Titelblatt macht und ihm große Aufmerksamkeit<br />

widmet (FOCUS 1/2<strong>01</strong>0). – Die<br />

Gründe des Rückgangs sind verständlich.<br />

In der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts<br />

war das Singen suspekt geworden,<br />

da es vielfach missbraucht worden war.<br />

Was mit „der Freude am Singen“ eigentlich<br />

verloren geht, beschreibt der Focus-<br />

Artikel mit einer Aussage von Prof. Bernhard<br />

Richter, Freiburg, über das Singen:<br />

Es „...stärke das Immunsystem, flute das<br />

Gehirn mit Glückshormonen, befördere den<br />

Muskeltonus und erhöhe die Konzentrationsfähigkeit“.<br />

Ebenso stärkt es emotionale<br />

Empfindungsfähigkeiten, wie die Mezzosopranistin<br />

Waltraud Meier ebenda sagt. Die<br />

Frage: Warum - oder besser wozu – singt<br />

der Mensch? hat mich sehr beschäftigt<br />

und ich habe versucht, ihr nachzugehen<br />

(Haupt 2<strong>01</strong>0, S.15 f.). Schließlich wissen<br />

wir: „Chorsänger und Chorsängerinnen leben<br />

länger und gesünder“, wie eine Studie<br />

der Universität Frankfurt nachweist.<br />

Welch bedeutende Aufgabe ist das für<br />

jeden Kirchenmusiker, der mit der Chorarbeit<br />

vor einer doppelten Herausforderung<br />

steht: einerseits zum „Gotteslob“ die bestmögliche<br />

Musik aufzubauen, andererseits<br />

zum Wohle der anvertrauten Chorsängerinnen<br />

und –sänger zu wirken. Letztlich<br />

ist es auch notwendig für sich selbst und<br />

die eigene Stimme in der Vorbildfunktion<br />

zu sorgen, sie zu „stimmen“, dazu für die<br />

gesamte „Stimmung“ verantwortlich zu<br />

sein, damit es insgesamt „stimmt“. Ein<br />

führender amerikanischer Stimmpädagoge<br />

schreibt dazu sinngemäß: „Der Unterschied<br />

zwischen einem Chor und einem<br />

Orchester besteht darin, dass die Instrumente<br />

… im Chor jeweils erst hergestellt<br />

werden müssen“.<br />

Daher möchte ich hier drei Themenschwerpunkte<br />

ansprechen:<br />

1. Wie können Chorleiter und Chorleiterinnen<br />

am besten für die eigene Stimme<br />

sorgen?<br />

2. Wie können sie die anvertrauten Stimmen<br />

pflegen und gesund erhalten?<br />

3. Was ist insgesamt zu beachten, um Stimmen<br />

und Stimmung in Chören verschiedener<br />

Art zu entfalten?<br />

4<br />

<strong>KulturFenster</strong>


Chorwesen<br />

1. Die Pflege der eigenen Stimme<br />

Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker<br />

erhalten in der Ausbildung mehr oder<br />

weniger gute Hinweise zur Stimmbildung.<br />

Wenn diese nicht genügen, ist guter privater<br />

Unterricht erforderlich, damit die Stimme<br />

den Belastungen des Berufs entsprechen<br />

kann. Eigene tägliche Stimmpflege ist sehr<br />

zu empfehlen, vor allem auch vor den Chorproben.<br />

Der „Tonus“ überträgt sich auf<br />

den Chor, man muss nicht schön singen<br />

können, aber das eigene „Gesamt-Instrument“<br />

kennen.<br />

Dazu werden hier „6 Stimmpflege-<br />

Übungen“ vorgestellt, die sich in der Praxis<br />

sehr bewährt haben, sowie Tipps zur<br />

Erkältungsvorbeugung.<br />

Stimmpflege-Übungen<br />

a) Übungen für die Feinansprache der<br />

Stimmlippen<br />

a) Übungen für die Kraftentfaltung der<br />

Stimme<br />

1 a) Seufzer-Übung:<br />

Über die Schulter schauen (Einatmung).<br />

In die Mitte zurück mit leisem Seufzerton<br />

„hmm“, lächelnd<br />

1 b) Gähn-Übung:<br />

Rechte Schulter langsam kreisen, dasselbe<br />

links. Dasselbe mit Gähnen und Form beibehalten<br />

über den Schluss hinaus.<br />

Dasselbe mit „mnjom-mnjom-m jom...“,<br />

mit Ruf- und Singstimme<br />

2 a) Manuelle Vibration:<br />

Die Hände liegen seitlich an den unteren<br />

Rippen<br />

Atembewegung spüren.<br />

Sehr leise Summtöne auf „m, n, ng“ (Haltetöne)<br />

und die Hände vibrieren federnd mit<br />

Einatmung kommen lassen. Oben –Mitte –<br />

unten – seitlich – hinten möglich.<br />

2 b) Artikulationsbereich:<br />

Die Zunge kreist vor den Zähnen drei bis<br />

sechs Mal rechts, dann links herum. Luft in<br />

diesen Bereich blasen und einen Moment<br />

warten vor der kleinen Explosion zum „b“,<br />

dann „b-b-b-b-..“, „bobobo“<br />

Dasselbe mit „Bi-ba-bo-bu...“, dazu federndes<br />

Schnippen mit dem Daumen unter dem Mittelfinger<br />

(Daumensattelgelenk bewegen, nach<br />

Heptner), auch Daumen-Kleinfinger-Schluss<br />

sowie alle einzelnen Fingerkuppen und Daumen.Lebendig<br />

„wie ein Clown für Kinder“ ausführen,<br />

auch mit Singstimme, oder frei wie<br />

Jazz-Scatten, oder in Oktaven-Dreiklängen.<br />

3 a) Das kleine bdu:<br />

Über das Gesicht streichen, dann leichtes<br />

Zupfen im Gesichtsbereich.<br />

Dazu sehr leise „bdu“ phonieren auf verschiedene<br />

Tonhöhen. Der Kiefer geht bei<br />

„u“ wirklich nach unten und zurück in<br />

leichte Lächelstellung (reflektorische Einatmung),<br />

Spiegel hilft. Das leise Tönchen<br />

klingt wie ein kleiner Tropfen, alle Lagen.<br />

(die Übung kommt von Schlaffhorst-Andersen-Lehrern).<br />

3 b) Tiefer Impuls:<br />

Beide Hände auf den unteren Bauchbereich<br />

legen<br />

Ein lockeres Lippen-„Brrrt“ phonieren und<br />

die leichte Anspannung dabei im unteren<br />

Bauchbereich wahrnehmen<br />

Auftaktig weiterführen, dann auch wie „Babyschrei“<br />

mit leichtem Impuls von den<br />

Fersen her (Streckreflex), locker bleiben.<br />

Schließlich zu „Akzentmethode-Übungen“<br />

ausweiten.<br />

Erkältungs-Vorbeugung<br />

Prävention, also Stimmpflege und Erkältungsvorbeugung<br />

ist selbständig durchführbar<br />

und hilfreich. Die Angst vor der Erkältung<br />

verschwindet, wenn erkannt wird,<br />

dass eine Erkältung nur dann auftritt, wenn<br />

sie „not-wendig“ ist. Die damit verbundene<br />

Signalgebung des Organismus ist zu erkennen<br />

und man muss früh genug reagieren,<br />

damit größere Schädigungen vermieden<br />

werden können. Lieber anfangs gleich ein<br />

bis zwei Tage Stimmruhe einhalten und<br />

beruflich absagen, als sich durchkämpfen<br />

und dann drei Wochen pausieren müssen.<br />

Was kann praktisch getan werden, damit Erkältungen<br />

nicht auftreten oder wenn, möglichst<br />

rasch wieder verschwinden können?<br />

Die Hilfsmittel sind Übungen, Hausmittel<br />

und Medikamente.<br />

Chorstimmen sind wie<br />

Mimosen: Freundliche<br />

Aufmunterung lässt<br />

sie erblühen, kritische<br />

Bemerkungen lassen<br />

sie wie im Frost<br />

zusammensinken.<br />

Übungen gegen die Erkältung<br />

a) Bei Schnupfen: die „Nasenakupressur“:<br />

Der Mittelfinger jeder Hand wird auf den<br />

Zeigefinger gelegt. Dann wird an vier Stellen<br />

entlang der Nase über die angelegten<br />

Zeigefinger akupressiert, das heißt 5-7mal<br />

mit leichtem Druck Vibrationen erzeugt in<br />

Richtung Mitte unten, erst an der Nasenwurzel,<br />

dann am knöchernen Nasenrücken,<br />

am knorpeligen Nasenrücken, an<br />

den Nasenflügeln. Der Mund bleibt dabei<br />

geschlossen. Anschließend die Atmung reagieren<br />

lassen und das Ganze wiederholen.<br />

Auch Übungen mit ‚n’ auf Gleittönen und<br />

die Vibrationen im Gesicht abfühlen lassen.<br />

b) Bei Halsschmerzen: Die „Kehlkopfakupressur“:<br />

Beide Mittelfinger werden leicht<br />

rechts und links an den Schildknorpel<br />

(Adamsapfel) angelegt und wandern jeweils<br />

einen Finger breit tiefer, so dass vier<br />

Punkte erreicht werden bis zum unteren<br />

Ende des Schildknorpels. An jedem Punkt<br />

jeweils 5-7mal leicht vibrierende Akupressur<br />

durchführen, dann den Atem reagieren<br />

lassen und die Übung wiederholen.<br />

Es entsteht ein leichtes, weites Gefühl im<br />

Halsbereich, lösend und entspannend.<br />

Übungen auf ‚ng’ auch in der Silbenverbindung<br />

‚njing-njang-njung’ oder den Worten<br />

‚singen-springen-klingen’ auf Gleittöne<br />

oder kleine Melodieformen. Auch das ungarische<br />

Wort für Stimme ‚hong’ eignet sich<br />

gut dafür, den „angekratzten“ Halsbereich<br />

wieder geschmeidig werden zu lassen.<br />

c) Bei Husten: Auf die Akupressurpunkte<br />

im Dreieck zwischen Daumen und Zeigefinger<br />

je dreimal drei Sekunden vibrierenden<br />

Druck geben. Im Rücken rechts und links<br />

vom 2. Brustwirbel und vorn am unteren<br />

Ende des Brustbeins ebenso. Übungen auf<br />

‚m’ mit leichtem Summton, dabei die Hände<br />

auf das Brustbein legen und die Vibrationen<br />

von innen fühlen. Weiter kann dann auch<br />

die „Manuelle Vibration“ eingesetzt werden<br />

oder auch kräftigeres Abklopfen des<br />

ganzen Bronchienbereiches. Eine wesentliche<br />

Hilfe ist auch die Massage mit dem<br />

„Novafon-Gerät“. Damit lässt sich eine Erkältung<br />

sehr erfolgreich behandeln. Erhältlich<br />

ist das Gerät in Sanitätsgeschäften.<br />

Bei allen Störungen der Singstimme, die<br />

länger als zwei Wochen anhalten, ist der<br />

HNO-Arzt oder Phoniater aufzusuchen!<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>01</strong> | Januar 2<strong>01</strong>5 5


Das Thema<br />

2. Pflege der Chorstimmen<br />

Es ist eine große Herausforderung, Menschen<br />

heute wieder zum Singen kommen<br />

zu lassen und damit eine Dimension der<br />

Emotionalität und Spiritualität zu wecken,<br />

die nicht genug gewürdigt werden kann.<br />

„Beten kann ich nimmer, aber beim Singen<br />

im Chor, da geht es wieder“, sagte<br />

eine alte Chorsängerin in der Nachkriegszeit.<br />

Chorleiter stehen wie gesagt vor zwei<br />

Aufgaben: Gute Musik erklingen zu lassen<br />

und für die Stimmen der Chorsänger zu<br />

sorgen. Das kann ein scheinbarer Widerspruch<br />

sein, wenn zu viel Ehrgeiz im Spiel<br />

ist und die Stimmen benützt werden, um<br />

musikalische Ziele zu erreichen. Wir Logopäden<br />

und Stimmtherapeuten kennen<br />

die Probleme, weil von manchen Chören<br />

immer wieder Chorsänger mit Stimmproblemen<br />

in die Therapie kommen. Gerade<br />

die musikalischen unter ihnen lassen<br />

sich manchmal hinreißen bezüglich<br />

Umfang und Lautstärke über ihre stimmlichen<br />

Möglichkeiten hinaus zu gehen. Da<br />

ist es die Aufgabe der Chorleiter, behutsam<br />

für das rechte Maß zu sorgen. Stimmlippen-Knötchen,<br />

hyperfunktionelle Dysphonien<br />

- das heißt es wird gepresst, oft<br />

in der Höhe - oder mangelnder Stimmlippen-Schluss,<br />

weil Atem nachgeschoben<br />

wird, sind die Folge.<br />

Wenn die Chorleiter erkannt haben,<br />

dass der Chor zum Gotteslob und für die<br />

Menschen da ist, wissen sie Bescheid<br />

über den Unterschied zwischen einem<br />

Laienchor – auch mit sehr gutem Niveau<br />

– und einem Semiprofi- oder Profi-Chor.<br />

Bei letzteren haben die Chorsänger selbst<br />

Wesentlich ist die<br />

Verbindung von<br />

Einsing-Übungen<br />

mit Passagen des<br />

Chorstückes, das<br />

erarbeitet wird.<br />

für ihre gute Stimmfunktion zu sorgen und<br />

sind verantwortlich für ihr „Instrument“.<br />

Bei ersteren sind es die Chorleiter, die jeweils<br />

die „Instrumente“ erst herzustellen<br />

haben, da die Menschen oft erschöpft in<br />

die Chorproben kommen.<br />

Wie kann diese Verantwortung wahrgenommen<br />

werden? Es ist natürlich in erster<br />

Linie die passende Auswahl der Musikwerke.<br />

In zweiter Linie ist sorgsames Einsingen<br />

vor der Chorprobe oder Aufführungen<br />

heute eine Selbstverständlichkeit,<br />

entweder durch die Chorleiter selbst oder<br />

durch eine hinzugezogene Fachkraft - das<br />

Honorar dafür lohnt sich, - oder manchmal<br />

auch aus dem Chor heraus. Das Einsingen<br />

beginnt mit dem Aufbau des gesamten<br />

„Klangkörpers“, von den Füßen<br />

bis zum Kopf oder umgekehrt. Geeignete<br />

Übungen sind zu finden auch in den sogenannten<br />

„Körperorientierten Methoden“,<br />

wie Qigong, das ich persönlich bevorzuge,<br />

in Yoga oder Feldenkrais, die bestens mit<br />

Stimme verbunden werden können (Haupt<br />

2<strong>01</strong>0). Zu empfehlen sind weiter einschlägige<br />

Werke, die heute reichlich bei entsprechenden<br />

Verlagen vorliegen.<br />

Immer ist zunächst die Feinfunktion der<br />

Stimmlippen anzusprechen über Nasallaute,<br />

m, n, ng, und dann die Vollstimme<br />

aufzubauen mit der Kraft des ganzen<br />

„Klangkörpers“, zum Beispiel über „brrr“-<br />

Sirenen, (rororo, fufufufua). Lachen hilft<br />

immer das Zwerchfell zu lockern (der Begriff<br />

„Stütze“ gilt als veraltet) um in leichten<br />

Staccato-Übungen weiterzugehen.<br />

Wesentlich ist die Verbindung von Einsing-Übungen<br />

mit Passagen des Chorstückes,<br />

das erarbeitet wird, um die direkte<br />

Übertragung zu sichern. Spezielle<br />

melodische Phrasen oder Worte können<br />

vorgearbeitet werden. Dabei spielen auch<br />

die Konsonanten eine große Rolle, die oft<br />

zu wenig beachtet werden. „Die Konsonanten<br />

sind wie Strom-Masten und die Vokale<br />

schwingen dazwischen wie die Stromleitung“<br />

– das sind hilfreiche Bilder, welche<br />

die Sänger davor bewahren, auf die Vokale<br />

zu drücken und auch dem Text den erforderlichen<br />

Ausdruck verleihen.<br />

3. Entfalten von Stimme und Stimmung<br />

Chorleiter können mit dem Chor schon<br />

im Einsingen wie mit einem Instrument spielen:<br />

Ein aufgeregter Chor kann mit wechselnden<br />

Klängen (z.B. Kadenzen) auf Nasal-Laute<br />

zum Aufeinander-Hören, zur<br />

Konzentration und Resonanzbildung gebracht<br />

werden. Ein müder Chor kann über<br />

Silben-Kombinationen der 1. Artikulationsstelle<br />

– Lippen, Zähne, - wie b, p, t, erfrischt<br />

und aufgestellt werden. Über Gleittöne auf<br />

ng oder bw kann auch die Höhe gewonnen<br />

werden, wenn Ermattung droht. Hilfreich<br />

dabei ist es, den Fersen- oder Ballenstand<br />

zu betonen. Erfahrene Chorleiter wissen in<br />

der Regel, dass Chorstimmen wie Mimo-<br />

sen sind: Freundliche Aufmunterung lässt<br />

sie erblühen, kritische Bemerkungen und<br />

ähnliches lassen sie wie im Frost zusammensinken.<br />

Wunderbar sind Chorleiter, bei<br />

denen es viel zu lachen gibt, umso besser<br />

sind Stimmung und Stimme und die Ernsthaftigkeit<br />

der Arbeit kommt ebenso zu ihrem<br />

Recht im Ausgleich.<br />

Aufmerksamkeit der einzelnen Chorstimme<br />

gegenüber ist Fürsorgepflicht der<br />

Chorleiter. Wenn zu bemerken ist, dass jemand<br />

presst oder haucht, kann fachliche<br />

Hilfestellung des Chorleiters in „stimmiger“<br />

Atmosphäre viel Positives bewirken; letztlich<br />

auch der Rat, einen HNO-Arzt oder besser<br />

einen Phoniater aufzusuchen, wenn die Probleme<br />

sich nicht ändern. Kleine Tipps zur<br />

Erkältungsvorbeugung können (s.o.) ebenso<br />

von den Chorleitern gegeben werden. Häufig<br />

werden die Sänger vom Arzt dann zum<br />

Logopäden/Stimmtherapeuten weitergeleitet.<br />

Diese arbeiten grundlegend mit dem<br />

„Klangkörper“ in allen Bereichen. Die „Integrative<br />

Stimmtherapie“ (Haupt 2<strong>01</strong>0) zeigt<br />

dies durch den „Stimmfunktionskreis“ auf,<br />

mit der Vernetzung aller sechs Therapie-<br />

Bereiche. In jedem dieser Bereiche wird<br />

theoretisch und praktisch mit den Stimmpatienten<br />

gearbeitet, bis die bestmögliche<br />

stimmliche Situation wieder erreicht ist.<br />

6<br />

<strong>KulturFenster</strong>


Chorwesen<br />

Stimmfunktionskreis<br />

Chorleiter können sich beim Einsingen<br />

des Chores (A) oder auch bei der Erarbeitung<br />

eines Werkes (B) auch nach folgenden<br />

Fragen richten:<br />

Bereich Wahrnehmung:<br />

A - Wie befindet sich der Chor heute?<br />

B - Das Anhören des Werkes mit Klavier<br />

oder CD<br />

Bereich Intention:<br />

A – Welche Einsingübungen entsprechen<br />

der Situation?<br />

B - Was ist der Ausdruck, die Stimmung<br />

des Werkes?<br />

Bereich Haltung<br />

A - Lockerungsübungen und Kraftimpuls<br />

und Bewegung:<br />

B - Welche innere und äußere Haltung entspricht<br />

dem Werk?<br />

Bereich Atmung:<br />

A - Lösende oder impulsierende dreiphasige<br />

Atemübungen<br />

B - Phrasierungen einteilen oder chorisches<br />

Atmen, Reflekt. Atmung.<br />

Bereich Stimme:<br />

A - Übungen zur Feinansprache der Stimmlippen,<br />

dann Vollstimme<br />

B - Dynamik, Klangfarben, über das Einsingen<br />

vorbereiten<br />

Bereich Sprechen:<br />

A – Über entsprechende Silbenkombinationen<br />

Konsonanten üben<br />

B - Den Text bewusst über präzise Aussprache<br />

erarbeiten.<br />

Grundsätzlich gilt: Es ist immer erst der Text,<br />

der Rhythmus, die Melodie (auf Klangsilben)<br />

zu erarbeiten, ehe vom Chor klangliche<br />

Qualität erwartet werden kann. Sonst legen<br />

sich Probleme aus diesen Bereichen auf die<br />

Stimme und belasten sie. Auch kann ruhig<br />

einmal laut und kräftig gesungen werden,<br />

auch wenn es dann noch nicht so schön<br />

klingt, das kann die Stimme befreien.<br />

Stimmbildung nicht nur für die Stimme<br />

Abschließend nochmals der aus langer<br />

Erfahrung resultierende dringende Aufruf<br />

an Kirchenmusiker und Chorleiter: Entfalten<br />

Sie die Stimmen der Menschen, mit<br />

denen Sie arbeiten, sie entfalten damit die<br />

Seelen! Es ist so viel Schaden entstanden<br />

durch frühe Stimmkritik in Schule oder<br />

auch Elternhaus. Das unselige Vorsingen<br />

in der Schule oder auch in Laienchören<br />

hat viel Vertrauen in die Singstimmen und<br />

damit das Stimmorgan insgesamt zerstört,<br />

das oft später auch durch Probleme in der<br />

Sprechstimme deutlich wird. Eigentlich<br />

müsste dies als Körperverletzung gelten.<br />

Wir Stimmtherapeuten wissen ein Lied davon<br />

zu singen. Wir wissen aber auch, dass<br />

Chorsingen den Menschen unglaublich<br />

viel bedeutet, es ist oft die eigentliche Lebensqualität,<br />

vor allem auch älterer Menschen.<br />

Eine etwa 60jährige Chorsängerin<br />

kam mit kaputter Stimme zur Therapie,<br />

weil sie in vom Sopran in den Alt gewiesen<br />

wurde. Sie meinte, man wolle sie nun<br />

nicht mehr, geriet als alleinstehende Rentnerin<br />

in tiefe Depression. In der Therapie<br />

wurde zunächst die Stimme wieder aufgebaut,<br />

dann zu einem Gespräch mit dem<br />

Chorleiter geraten, und es zeigte sich,<br />

dass er sie wegen ihrer guten Musikalität<br />

bei einem bestimmten Werk im Alt haben<br />

wollte! Damit wurde ein Mensch wieder<br />

froh und zufrieden.<br />

Singen Sie mit allen Generationen! Kinderchöre<br />

sind so elementar wichtig, bis<br />

hin zu Seniorenchören (ausgezeichnet der<br />

Artikel in Musica Sacra 5/09 von M. Ankenbrand).<br />

Singen erhält den Menschen<br />

gesund im biopsychosoziologischen Sinn.<br />

„Das Singen ist Seele, die sich ausdrücken<br />

will“ (W. Meier in FOCUS 1/10) und erhebt<br />

in spirituelle Dimensionen, weit über unsere<br />

Alltagserfahrungen hinaus. Hier ist<br />

auch einfach Dank zu sagen für den oft<br />

sehr großen persönlichen Einsatz der Kirchenmusiker<br />

und Chorleiter!<br />

Dieser Artikel erschien in „MUSICA SA-<br />

CRA. Die Zeitschrift für Katholische Kirchenmusik“<br />

Zur Autorin<br />

Evemarie Haupt, München-Salzburg, ist<br />

Lehrlogopädin, Stimmtherapeutin, Gesangspädagogin<br />

und Qigong-Lehrerin.<br />

Publikationen:<br />

„Singen und Stimme“ Ratgeber, Schulz-<br />

Kirchner-Verlag Idstein, 2. Aufl. 2006<br />

„Stimmt’s? – Stimmtherapie in Theorie und<br />

Praxis“, Schulz-Kirchner-Verlag, Idstein,<br />

5. Aufl. 2<strong>01</strong>0<br />

„Qigong und Stimme“ Ratgeber, Schulz-<br />

Kirchner-Verlag Idstein, in Vorbereitung<br />

Verschiedene Artikel in Fachjournalen in<br />

Deutschland, Österreich, der Schweiz, UK.<br />

Seminar- und Kurs-Info über<br />

www.stimme.at - Trainer oder<br />

ehaupt@freenet.de<br />

Wie sich die Stimmung in der Probe auf die Stimme auswirkt, wirkt sich eine<br />

gepflegte Stimme auf die Stimmung aus – im Bild Sänger der alpenländischen Singund<br />

Wanderwoche mit Chorleiter Ernst Thoma.<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>01</strong> | Januar 2<strong>01</strong>5 7


Aus Verband und Bezirken<br />

Alpenländische Chorweihnacht<br />

der AGACH in Trient<br />

Der Kirchenchor Latzfons vertrat Südtirol<br />

Fünf Chöre aus dem Alpenraum nahmen am<br />

6. Dezember an der Alpenländischen Chorweihnacht<br />

in Trient teil und beeindruckten<br />

durch ein anspruchsvolles, abwechslungsreiches,<br />

besinnliches Konzert.<br />

So machte es nichts aus, dass das Konzert<br />

in der Barockkirche San Francesco<br />

Saverio zwei Stunden lang dauerte: Das<br />

zahlreich erschienene Publikum – darunter<br />

der Erzbischof von Trient Luigi Bressan<br />

und AGACH-Präsident Erich Deltedesco -<br />

belohnte die Darbietungen der Chöre aus<br />

Nord- und Südtirol, aus dem Trentino, dem<br />

Aostatal und aus Liechtenstein mit lang anhaltendem<br />

Applaus. Aus 100 Kehlen erklang<br />

so als abschließender Höhepunkt „O du<br />

fröhliche/O santissima“ , an der Orgel begleitet<br />

von P. Urban Stillhard, und brachte<br />

so auf schönste Weise zum Ausdruck, was<br />

das Ziel der AGACH ist: Gemeinschaft der<br />

Kulturen im Alpenraum über die Musik und<br />

den Gesang.<br />

Die Chöre hatten vor diesem beeindruckenden<br />

Abschluss insgesamt 25 Lieder<br />

geordnet nach sechs Themenkreisen - Adventszeit,<br />

Marienlieder, Herbergssuche, Hirtengesänge,<br />

Anbetung und Gloria – vorgetragen.<br />

Zwischen den einzelnen Kapiteln<br />

las Don Daniele Laghi verbindende besinnliche<br />

Worte in italienischer Sprache. Das<br />

Besondere am Konzert war die sorgfältige<br />

Programmauswahl, die Tradition und mo-<br />

Ein beeindruckendes Musikerlebnis war die Alpenländische Chorweihnacht in Trient.<br />

derne Literatur berücksichtigte und Lieder<br />

kontrastreich gegenüber stellte. So folgte<br />

auf auf Cesar Bresgens Klassiker „O du<br />

stille Zeit“ (Vokalensemble Stimmen, Nordtirol)<br />

ein alpenländisches „Durch die Nacht<br />

scheint a Liacht“ (Kirchenchor Latzfons,<br />

Südtirol), machte einen Schwenk zu Beethovens<br />

„Hymne an die Nacht“ (MGV Balzers)<br />

und ließ mit „La neige“ (Viva Voce)<br />

eine zeitgenössische Komposition aus Aosta<br />

folgen. Klanglich ganz unterschiedlich gefärbte<br />

Mariengesänge waren im zweiten<br />

Kapitel zu hören, zeitgenössischen trentinischen<br />

Chorgesang mischte der Coro giovanile<br />

del Trento in die übrigen Kapitel, Lokalkolorit<br />

brachten die Choristen des MGV<br />

Balzers mit „Schlafglöckchen“ von Severin<br />

Brender und Georg Büchels „Ave Maria“ mit.<br />

Vollversammlung des<br />

Südtiroler Chorverbandes<br />

Am Samstag, 28. <strong>Februar</strong> 2<strong>01</strong>5, findet um 15.00 Uhr<br />

die 66. ordentliche Vollversammlung im Vereinshaus<br />

Peter Thalguter in Algund statt. Alle Vertreter und<br />

Vertreterinnen der Chöre sind eingeladen, zur<br />

Vollversammlung zu kommen.<br />

8<br />

<strong>KulturFenster</strong>


Chorwesen<br />

O Jubel, o Freud<br />

Weihnachtskonzert des Kirchenchores<br />

„St. Cäcilia“ Vilpian<br />

Unter dem Motto „O Jubel, o Freud“ veranstaltete<br />

der Vilpianer Kirchenchor „St.<br />

Cäcilia“ am Sonntag, 28. Dezember, sein<br />

traditionelles Weihnachtskonzert in der<br />

Pfarrkirche von Vilpian. Zur Einstimmung<br />

spielte der Organist Maurizio Bertoncello<br />

die Fuge „Vom Himmel hoch, da komm ich<br />

her“ von Johann Sebastian Bach, bevor der<br />

Ortspfarrer P. Martin Maria Steiner das<br />

zahlreich erschienene Publikum begrüßte.<br />

Der Kirchenchor Vilpian brachte das<br />

Weihnachtslied „O Jubel, o Freud“ im Satz<br />

von Siegfried Singer, das Weihnachtslied<br />

ihres Chorleiters Gottfried Veit „Markt und<br />

Straßen sind verlassen“ und den „Sterzinger<br />

Mettenjodler“ in homogenem Gesamtklang<br />

zum Vortrag.<br />

Mit weichen und warmen Stimmen erklangen<br />

die Lieder des Männerchores<br />

von Terlan unter der Leitung von Konrad<br />

Prieth und bildeten damit eine hörbare<br />

Abwechslung zum Gesang des Kirchenchores:<br />

Es erklangen „Der Engel des<br />

Herrn“ aus Südmähren, „Schean still fallt<br />

da Schnee“ von Heinz Türk und „Auf amol<br />

isch Winter wordn“ von Sepp Oberwalder.<br />

Zur weihnachtlichen Stimmung trug auch<br />

die Zithermusik von Sepp Dentinger, Margareth<br />

Burger und Judith Zanon mit den<br />

gekonnt vorgetragenen Weisen „Grafenmenuett“,<br />

„Frauenroaner“ von Manfred<br />

Wörnle und „Mitterndorfer Redoute <strong>Nr</strong>. 5“<br />

aus dem Salzkammergut bei, aber auch<br />

das Blechbläserquintett „Blechklong“, geleitet<br />

von Oskar Leitner.<br />

Professionell war die Darbietung der<br />

„Sonate <strong>Nr</strong>. 10“ von Wolfgang Amadeus<br />

Mozart und des „Largo ma non tanto“ von<br />

Johann Sebastian Bach durch die Kammermusikgruppe<br />

bestehend aus Fabian<br />

Bertoncello und Anja Raffagnini an den<br />

Violinen, der Fagottistin Sophie Breit und<br />

dem Organisten Maurizio Bertoncello.<br />

Höhepunkt des<br />

Weihnachtskonzerts<br />

in Vilpian war, als<br />

Publikum, Chor und<br />

Musiker gemeinsam<br />

das Stille Nacht<br />

anstimmten.<br />

Mit kindlicher Begeisterung ertönten<br />

die klaren Stimmen der Kindersinggruppe<br />

aus Vilpian unter der Leitung von Waltraud<br />

Höller Baur, welche an der Gitarre von Evi<br />

Mittelberger und den zwei Querflötistinnen<br />

Sara Kofler und Kathrin Baur begleitet wurden.<br />

Mit dem Hirtenlied „Geh Hansl pock<br />

dein Binggal zsomm“ von Hermann Delacher<br />

und „Ihr Kinderlein kommet“ von Johann<br />

Abraham Peter Schulz konnten sie<br />

sich mit ihrer Unbefangenheit in die Herzen<br />

der Zuhörer singen. Zwei tiefsinnige<br />

Meditationen von Reinhold Stecher, vorgetragen<br />

von Lidia Pellegrini Hilpold, ergänzten<br />

das musikalischen Programm des<br />

Weihnachtskonzertes, das mit einem gemeinsamen<br />

„Stille Nacht, heilige Nacht“<br />

schloss.<br />

Ein aufrichtiger Dank gebührt für dieses<br />

gelungene Weihnachtskonzert vor allem<br />

dem veranstaltenden Kirchenchor von Vilpian<br />

und hier ganz besonders Waltraud Höller<br />

Baur für die Organisation und Gottfried<br />

Veit für die musikalische Gesamtleitung.<br />

„Aktion Verzicht 2<strong>01</strong>5“<br />

Der Südtiroler Chorverband trägt die Initiative mit<br />

„Brauchen wir, was wir haben? Haben<br />

wir, was wir brauchen?“ Diese Frage wird<br />

auch 2<strong>01</strong>5 während der Fastenzeit wieder<br />

im Mittelpunkt der „Aktion Verzicht“ stehen.<br />

Inzwischen beteiligen sich mehr als<br />

50 Südtiroler Einrichtungen daran, darunter<br />

auch der Südtiroler Chorverband. Gerade<br />

der Gesang im Chor kann ein Weg<br />

sein, wesentliche Werte zu fi nden und bewusster<br />

zu leben.<br />

„Verzichten während der Fastenzeit ist<br />

nach wie vor aktuell, allerdings hat es heute<br />

eine etwas andere Bedeutung als noch vor<br />

50 Jahren“, sagt Peter Koler vom Forum<br />

Prävention. Dieses hat die „Aktion Verzicht“<br />

im Jahr 2004 gemeinsam mit der Caritas,<br />

dem Katholischen Familienverband, dem<br />

deutschen und ladinischen Schulamt sowie<br />

der Arbeitsgemeinschaft der Jugenddienste<br />

ins Leben gerufen.<br />

„Anfangs haben wir dazu aufgerufen,<br />

auf Alkohol und Süßigkeiten zu verzichten,<br />

inzwischen ist die Auseinandersetzung<br />

mit der persönlichen Wertewelt stärker in<br />

den Vordergrund gerückt“, sagt Koler. So<br />

ruft die „Aktion Verzicht“ die Bevölkerung<br />

auch heuer wieder dazu auf, während der<br />

Fastenzeit Gewohntes kritisch zu hinterfragen<br />

und sich mit den wahren Werten des<br />

Lebens auseinanderzusetzen. Die „Aktion<br />

Verzicht 2<strong>01</strong>5“ beginnt am Aschermittwoch,<br />

dem 18. <strong>Februar</strong>, und endet am Karsamstag,<br />

dem 4. April. Über Plakate, Radiosendungen<br />

und Inserate wird auf die Aktion<br />

aufmerksam gemacht und zum Mitmachen<br />

von verschiedenen Initiativen aufgerufen.<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>01</strong> | Januar 2<strong>01</strong>5 9


Aus Verband und Bezirken<br />

Eine neue Orgel zum neuen<br />

Kirchenjahr<br />

Orgelweihe in der Pfarrkirche zum Hl. Martinus in Reinswald<br />

besonderen Dank richteten sie an Meister<br />

Ghilardi und an alle finanziellen Unterstützer.<br />

Meister Glauco Ghilardi, dessen Gehilfin<br />

Irene Copelletti, Gast-Organist Leonhard<br />

Tutzer und Orgelpatin Gertrud Oberhöller<br />

wurden mit einem Präsent bedacht.<br />

Ihre Anerkennung drückten Bürgermeister<br />

Franz Locher und Altlandeshauptmann<br />

Luis Durnwalder aus, und Meister Glauco<br />

Ghilardi dankte für das Entgegenkommen<br />

der Dorfgemeinschaft.<br />

Das Orgelweihefest in Reinswald fand<br />

mit einem erlesenen Orgelkonzert von Leonhard<br />

Tutzer am Nachmittag einen würdigen<br />

Abschluss.<br />

Vom Harmonium zur Orgel<br />

Viel Freude herrschte anlässlich der Weihe der neuen Ghilardi-Orgel in der<br />

Pfarrkirche zum Hl. Martinus in Reinswald; im Bild (v. r.): Orgelpatin Gertrud<br />

Oberhöller, Chor-Obfrau Rosa Oberhöller, Organist Leonhard Tutzer, Organist Martin<br />

Oberhöller, Bürgermeister Franz Locher, Altlandeshauptmann Luis Durnwalder,<br />

Altpfarrer Robert Anhof, Dekan P. Paul Lantschner OT, Ortspfarrer P. Christian<br />

Blümel OT, Meistersgattin Lucia Ghilardi, Orgelbaumeister Glauco Ghilardi, dessen<br />

Gehilfin Irene Copelletti, die frühere Pfarrgemeinderatspräsidentin Elisabeth Stampfer<br />

und Chorleiter Franz Stofner.<br />

Die bisherige Kirchenorgel in der Pfarrkirche<br />

von Reinswald war überaltert und<br />

konnte den heutigen Anforderungen nicht<br />

mehr gerecht werden, weil es sich um eine<br />

so genannte Multiplexorgel handelte und<br />

weil die Klangvielfalt deutlich eingeschränkt<br />

war. Deshalb wurde im Jahr 2009 beschlossen,<br />

den Orgelbaumeister Glauco Ghilardi<br />

aus Lucca mit dem Bau einer neuen Orgel<br />

zu beauftragen. Am ersten Adventsonntag<br />

wurde die neue Orgel, für welche Gertrud<br />

Oberhöller die Patenschaft übernommen hat,<br />

von Pfarrer P. Christian Blümel OT geweiht.<br />

„Mit dem heutigen ersten Adventsonntag<br />

beginnt ein neues Kirchenjahr und gleichzeitig<br />

beginnt für die Pfarrei Reinswald<br />

eine neue Orgel-Epoche“ sagte Pfarrer P.<br />

Christian Blümel und nahm die Weihe der<br />

neuen Orgel vor.<br />

Der renommierte Organist Leonhard Tutzer<br />

ließ sodann mit dem Praeludium in G-<br />

Dur von Vincent Lübeck erstmals und ausführlich<br />

die neue Orgel erklingen.<br />

Zum besonderen Fest brachte der Reinswalder<br />

Kirchenchor unter der Leitung von<br />

Franz Stofner die „Missa in C“ von Wolfgang<br />

Amadeus Mozart zur Aufführung,<br />

wobei Leonhard Tutzer an der Orgel saß.<br />

Die vielen Übungsstunden, welche die<br />

Chormitglieder auf sich genommen hatten,<br />

machten sich bezahlt, denn die gesamte<br />

Pfarrgemeinde war begeistert von<br />

dem, was sie zu hören bekam.<br />

Nach dem Gottesdienst bedankten sich<br />

Obfrau Rosa Oberhöller und Chorleiter<br />

Franz Stofner bei allen, die dazu beigetragen<br />

haben, dass heute die neue Orgel in<br />

der Reinswalder Pfarrkirche steht. Einen<br />

Die erste „Orgel“ in der Pfarrkirche von<br />

Reinswald war ein tragbares Harmonium,<br />

das anlässlich der Einführung des Singens<br />

nach Noten im Jahr 1911 angekauft wurde.<br />

Viele Jahre lang hat das kleine Harmonium<br />

den Ansprüchen des Kirchenchores<br />

angeblich genügt, aber als 1943 Alois Vigl<br />

die Stelle als Pfarrer von Reinswald antrat,<br />

erkannte dieser, dass eine neue Kirchenorgel<br />

dringend notwendig wäre. Da aber in<br />

der Kriegszeit das Material für eine neue<br />

Orgel schwer zu bekommen und außerdem<br />

sehr teuer war, dachte Vigl daran, aus<br />

den Bestandteilen einer alten ausgedienten<br />

Orgel eine neue zu bauen, was sich dann<br />

aber als nicht realisierbar herausstellte.<br />

Im Jahr 1945, unmittelbar nach Kriegsende,<br />

kontaktierte Pfarrer Vigl dann den<br />

Orgelbauer Leopold Stadelmann aus dem<br />

Eggental und wollte ihn mit dem Bau einer<br />

Orgel beauftragen. Der Orgelbauer musste<br />

den Pfarrer aber vertrösten, da er wegen<br />

der allgemeinen schwierigen Verhältnisse<br />

jener Zeit weder über das benötigte Material<br />

noch über geeignete Arbeitskräfte<br />

verfügte und zudem noch weiter zurück<br />

liegende Aufträge zu erledigen hatte. Im<br />

<strong>Februar</strong> 1948 machte Stadelmann Pfarrer<br />

Vigl darauf aufmerksam, dass in St.<br />

10<br />

<strong>KulturFenster</strong>


Chorwesen<br />

Walburg in Ulten die alte Orgel verkäuflich<br />

wäre. Aber auch daraus wurde nichts,<br />

wahrscheinlich, weil man keine alte Orgel<br />

kaufen wollte.<br />

Daraufhin bildete sich in Reinswald ein<br />

Orgelkomitee bestehend aus fünf Bauern.<br />

Es war nämlich beschlossen worden, von<br />

der Orgelbauerfirma Vincenzo Mascioni in<br />

Padua eine neue Orgel bauen zu lassen.<br />

Am 4. Mai 1949 wurde die neue Orgel in<br />

ihren Bestandteilen von Padua nach Bozen<br />

transportiert und dann von dort nach<br />

Reinswald. Am 30. Mai 1949 bestätigte das<br />

Orgelkomitee schriftlich, für die vollständige<br />

Deckung der Kosten aufzukommen.<br />

Die 1949 geweihte Multiplexorgel hat<br />

viele Jahrzehnte lang ihren Dienst getan,<br />

konnte letzthin aber aus den im Vorspann<br />

angeführten Gründen den Ansprüchen<br />

nicht mehr genügen. Also bildete<br />

sich wiederum ein Orgelkomitee, das beschloss,<br />

von Meister Glauco Ghilardi eine<br />

Die neue Kirchenorgel in der<br />

Pfarrkirche von Reinswald hat<br />

Maestro Glauco Ghilardi nach<br />

Art des großen norddeutschen<br />

Orgelbaumeisters Arp<br />

Schnitger gebaut. Eine der<br />

wichtigsten Eigenheiten<br />

dieser Orgel ist, dass sie eine<br />

so genannte „Zwillingslade“<br />

besitzt: die Pfeifen beider<br />

Manuale stehen auf<br />

derselben Windlade, die<br />

mit einer Doppelreihe<br />

von Ventilen versehen<br />

ist. Dies hat zur Folge,<br />

dass alle Pfeifen in einem<br />

einzigen Resonanzkörper<br />

untergebracht sind und sich<br />

somit der Klang der Register<br />

eines Manuals optimal mit<br />

dem des anderen Manuals auf<br />

einfache und natürliche Weise<br />

verbindet.<br />

neue Orgel bauen zu lassen. Die neue Ghilardi-Orgel<br />

(im Bild oben links) wurde am<br />

Sonntag feierlich geweiht.<br />

Die neue Orgel<br />

Im Jahr 2009 fasste das Orgelkomitee<br />

in Absprache mit dem Pfarrgemeinderat,<br />

dem damaligen Pfarrer Robert Anhof und<br />

der diözesanen Orgelkommission den Entschluss,<br />

für die Kirche in Reinswald eine<br />

neue Orgel anzuschaffen. Die bisherige Kirchenorgel<br />

war überaltert und konnte den<br />

heutigen Anforderungen nicht mehr gerecht<br />

werden, weil es sich um eine sogenannte<br />

Multiplexorgel handelte, das heißt, aus einer<br />

Orgelpfeife werden mehrere Register<br />

und Mixturen erzeugt, zum anderen war<br />

die Klangvielfalt deutlich eingeschränkt.<br />

Dazu kam noch, dass sowohl die Mechanik<br />

als auch die Orgelpfeifen jahrelang<br />

großen Temperaturschwankungen ausgesetzt<br />

waren, hervorgerufen durch die im<br />

Kirchenraum eingebaute Gebläseheizung.<br />

Die alte Orgel wurde im Juli 2<strong>01</strong>4 abmontiert<br />

und an einen privaten Abnehmer<br />

nach Padua verkauft. Damit waren Weg und<br />

Platz frei für eine neue Orgel.<br />

Mit dem Bau und der Gestaltung der<br />

neuen Orgel wurde im November 2009<br />

Meister Glauco Ghilardi aus Lucca beauftragt.<br />

Nach fast fünfjähriger, intensiver Bauzeit<br />

konnte im August 2<strong>01</strong>4 mit der Montage<br />

der neuen Orgel begonnen werden.<br />

Baumeister Ghilardi schuf ein der Kirche<br />

angemessenes Instrument, das nicht nur<br />

kunstvoll gestaltet und stilgerecht dem Kirchenraum<br />

angepasst wurde, sondern auch<br />

durch seine klangliche Vielfalt hervorsticht.<br />

19 Register sind verteilt auf zwei Manuale<br />

und ein Fußpedal. Durch das Zusammenwirken<br />

der verschiedenen Register ist es<br />

somit möglich, einen wunderbaren Klang<br />

zu erzeugen, der bei der alten Orgel undenkbar<br />

gewesen wäre.<br />

Die Traktur ist hierbei mechanisch und<br />

nicht elektrisch gestaltet, wie es bei der<br />

alten Orgel der Fall war, wodurch ausgedehnte,<br />

vielfältige und klangreine Töne entstehen.<br />

Das verwendete Material ist hochwertig.<br />

So bestehen die insgesamt 1002<br />

Orgelpfeifen aus Zinn und Blei, während<br />

die Pfeifen der alten Orgel aus Zink bestanden<br />

und daher äußeren Einflüssen stärker<br />

ausgesetzt waren.<br />

Es gibt in Südtirol bisher zwei Orgeln,<br />

die von Maestro Ghilardi konstruiert wurden:<br />

jene in Vilpian und jene in der evangelischen<br />

Kirche in Bozen.<br />

Mit der Einweihung der neuen Orgel am<br />

30. November 2<strong>01</strong>4 geht nicht nur für die<br />

Chorsänger, sondern für die gesamte Bevölkerung<br />

aus Reinswald ein lang gehegter<br />

Wunsch in Erfüllung.<br />

Jugend-Popchor sucht Chor für Konzert<br />

Der Jugend-Popchor der Musikschule Oberrheintal/Schweiz würde gern ein Konzert<br />

am Samstag, 28. März 2<strong>01</strong>5, in Brixen aufführen und sucht dazu ein einheimisches<br />

Ensemble, das das Konzert mitgestalten möchte. Das Ensemble sollte einen eigenen<br />

Block (15-20 Minuten) singen oder spielen und am Schluss mit dem Jugend-Popchor<br />

ein bis zwei Lieder gemeinsam aufführen. Im Jugend-Popchor singen Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 20 Jahren<br />

Poplieder in Chorbearbeitungen. Auf dem Programm stehen Lieder wie Brave, Demons, Stay with me, Dear Mr. President und<br />

viele andere. Interessierte können sich an den Chorleiter Jean-François Morin wenden und ihm schreiben: jf.morin@bluewin.ch.<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>01</strong> | Januar 2<strong>01</strong>5 11


Aus Verband und Bezirken<br />

Der Kirchenchor Abtei und Dekan Jacob W. Willeit freuen sich über das<br />

segensreiche Wirken der Chorgemeinschaft. Foto: Freddy Planinschek<br />

Diamantenes Jubiläum in Abtei<br />

•Stimmgabel<br />

Paul Dapunt ist seit 60 Jahren beim<br />

Kirchenchor<br />

Unter der Leitung der Musiklehrerin Cristina<br />

Pitscheider und mit Paul Dapunt an<br />

der Orgel führte der Kirchenchor Abtei am<br />

Cäciliensonntag die „Dritte Messe in ES von<br />

A.Feist – op.8“ auf. Dekan Jacob W. Willeit<br />

hob in seiner Predigt die Bedeutung<br />

des Kirchengesanges und ganz besonders<br />

der Kirchenchöre hervor und rief die am<br />

Gesang interessierten Gläubigen auf, den<br />

Kirchenchören beizutreten.<br />

Nach der Messe und der Begrüßung durch<br />

die Vorsitzende des Kirchenchores Susi Pitscheider<br />

nahm der Dekan die Diplomverleihung<br />

vor: Ulrike Pitscheider wurde für<br />

ihre 15–jährige Mitgliedschaft, Lois Thaler<br />

für seine 30–jährige Mitgliedschaft, Nina<br />

Craffonara für 55 Jahre Mitgliedschaft geehrt.<br />

Der Sänger Michael Valentin erhielt<br />

das Diplom für seine 25-jährige Tätigkeit<br />

als Fahnenträger.<br />

Auf ein besonderes Verdienst kann Paul<br />

Dapunt zurückblicken: Er wurde für seine<br />

60-jährige Tätigkeit beim Kirchenchor geehrt.<br />

Paul Dapunt, gebürtig aus Abtei - Jahrgang<br />

1940 – besuchte 1953 in Neustift die<br />

Bürgerschule und nahm gleichzeitig bei<br />

Prof. Josef Gasser Klavier– und Orgelunterricht.<br />

Er studierte in Brixen beim Domdirigenten<br />

Prof. Angelo Alverá und beim<br />

Domorganisten Prof. Alfons Frontull Kirchenmusik.<br />

Ab 1960 erhielt Paul Dapunt<br />

in Bozen fünf Jahre lang am Konservatorium<br />

Klavier- und Orgelunterricht durch<br />

Prof. Herbert Paulmichl.<br />

Seit 1954 ist Paul Dapunt Mitglied des Kirchenchores<br />

von Abtei, zunächst als Sänger.<br />

Ab 1955 half er als Organist aus, seit<br />

1963 ist Dapunt der Organist von Abtei.<br />

Paul Dapunt hat sein großes musikalisches<br />

Talent von seinen Vorfahren geerbt. Mit viel<br />

Können und Geduld erreichte er, dass der<br />

Kirchenchor auch schwierigere Werke vortragen<br />

konnte. Sein großes musikalisches<br />

Talent zeigen seine Improvisationen an der<br />

Orgel zu Beginn und am Ende der Messe.<br />

Paul Dapunt hat in 60 Jahren kaum einmal<br />

am Sonntag als Organist die Messe<br />

auslassen müssen und zeigt damit eine<br />

seltene Beständigkeit, der die Anerkennung<br />

der ganzen Gemeinde gilt. Krönung<br />

der Laufbahn des Organisten Paul Dapunt<br />

ist wohl die im Jahre 2<strong>01</strong>3 in der Pfarrkirche<br />

von Abtei von P. Urban Stillhard geweihte<br />

neue Orgel.<br />

12<br />

<strong>KulturFenster</strong>


Chorwesen<br />

Gelungener Chorleiterwechsel<br />

Pfarrchor „Maria im Moos“ - Sterzing<br />

Am Cäciliensonntag legte der Chorleiter<br />

des Sterzinger Pfarrchores „Maria im<br />

Moos“, Heinrich Pramsohler, den Taktstock<br />

aus der Hand. Seit dem Jahr 1978<br />

stand Pramsohler dem Chor als Leiter zur<br />

Verfügung und setzte somit die langjährige<br />

Chortradition in Sterzing mit großem<br />

Fachwissen und viel pädagogischem Geschick<br />

fort. Er konnte mit „seinem Chor“<br />

zahlreiche musikalische Höhepunkte auf<br />

hohem Niveau erleben und erntete dafür<br />

viel Lob und allgemeine Anerkennung in der<br />

Pfarrgemeinde, aber auch darüber hinaus.<br />

Dem Ausschuss des Pfarrchores, aber auch<br />

dem langjährigen Chorleiter selbst, war es<br />

ein großes Anliegen, einen guten Nachfolger<br />

zu finden. Mit dem jungen Musiker Manuel<br />

Schiabello aus Deutschnofen ist dies<br />

dem Pfarrchor gelungen. Der junge Chorleiter<br />

war Organist in seiner Heimatgemeinde<br />

und hat im vergangenen Jahr die Kirchenmusikschule<br />

in Brixen abgeschlossen. Zurzeit<br />

absolviert er ein Orgelstudium bei Prof.<br />

Andreas Liebig am Mozarteum Salzburg in<br />

Innsbruck. Sowohl als Solist als auch in verschiedenen<br />

Meisterkursen und Ensembles<br />

vertiefte er sein musikalisches Fachwissen<br />

und kann auf eine reiche Konzerttätigkeit<br />

zurückgreifen. Im Dezember 2<strong>01</strong>4 hat er<br />

nun die Leitung des Sterzinger Pfarrchores<br />

übernommen und bereits jetzt viel Schwung<br />

und große Musikalität bei den Festgottes-<br />

Heinrich Pramsohler (rechts) nimmt<br />

Abschied als Chorleiter, auf ihn folgt<br />

Manuel Schiabello.<br />

diensten in der Weihnachtszeit bewiesen.<br />

Wir wünschen unserem neuen Chorleiter<br />

Manuel alles Gute für seine neue Aufgabe<br />

und hoffen, dass das gemeinsame Singen<br />

und Musizieren stets von gegenseitigem<br />

Respekt und von Verständnis füreinander<br />

geprägt sein möge.<br />

Martha Fuchs Haller<br />

Cäcilienfeier<br />

Männerchor Stegen<br />

Anlässlich der Cäcilienfeier am 3. November<br />

umrahmte der Männerchor Stegen die<br />

Messfeier in der Pfarrkirche von Stegen musikalisch.<br />

Zur anschließenden Feier fand sich<br />

auch der Obmann des Südtiroler Chorverbandes<br />

Erich Deltedesco ein, der die Ehrung<br />

für 15-, 25- bzw.40-jährige Mitgliedschaft<br />

bei sechs Sängern vornahm. Unter<br />

den Ehrengästen waren der Bürgermeister<br />

von Bruneck, Roland Griessmair, und die<br />

Referentin für Kultur, Gertrud Niedermair<br />

Peskoller. Unter den Geehrten war auch<br />

der Obmann des Chores, Albin Pramstaller,<br />

welcher für seine 40-jährige Mitgliedschaft<br />

beim Männerchor Stegen und für die<br />

12-jährige Obmannschaft unter dem anerkennendem<br />

Beifall der Anwesenden ausgezeichnet<br />

wurde. Der Männerchor Stegen<br />

zählt 27 aktive Mitglieder und wird seit<br />

dem Jahr 2<strong>01</strong>3 von Paul Denicoló geleitet.<br />

Im Bild die Geehrten: (v. l) Johann<br />

Hilber (40-jährige Mitgliedschaft), Albin<br />

Pramstaller (40-jährige Mitgliedschaft),<br />

Simon Unterberger (15-jährige<br />

Mitgliedschaft), Johann Pramstaller<br />

(40-jährige Mitgliedschaft), Franz<br />

Zimmerhofer (40-jährige Mitgliedschaft),<br />

es fehlt im Bild Alois Leimegger<br />

(25-jährige Mitgliedschaft).<br />

Stimmungsvolles Weihnachtssingen<br />

Kirchenchor Tabland-Staben<br />

Das Weihnachtssingen in Staben hat sich im<br />

Musikleben der Gemeinde durch seine gut<br />

ausgewählten Programme einen Stammplatz<br />

erobert. Das Stammpublikum weiß es<br />

zu schätzen, dass dabei älteres wie neueres<br />

Liedgut vom engagierten Kirchenchor<br />

Tabland-Staben dargeboten wird.<br />

Dank der künstlerischen Initiative des Chorleiters<br />

Josef Pircher stand beim Konzert am<br />

21. Dezember 2<strong>01</strong>4 wiederum eine Uraufführung<br />

auf dem Programm. Die brandneue<br />

Komposition „Höret die Weihnachtsgeschichte“<br />

von Lorenz Maierhofer wurde<br />

vom Chor und einem Blockfl ötentrio (Leitung<br />

Sibylle Pichler) der Musikschule Naturns<br />

einfühlsam vorgetragen. Mit Texten<br />

aus dem Lukasevangelium, gesprochen<br />

von Hanns Fliri, wurden die Aussagen der<br />

Lieder sinnvoll ergänzt. Pfarrgemeinderatspräsident<br />

Hermann Fliri, der den Abend<br />

eröffnete, wies in seiner Grußbotschaft auf<br />

den wahren Sinn von Weihnachten hin. Die<br />

Zuhörer im dicht gefüllten Saal des Stabener<br />

Schulhauses bedankten sich mit viel<br />

Applaus für das weihnachtliche Singen<br />

und Spielen.<br />

Horst Ringel<br />

Chorleiter Josef Pircher und der<br />

Kirchenchor Tabland-Staben<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>01</strong> | Januar 2<strong>01</strong>5 13


Stimmgabel<br />

150-jähriges Bestehen<br />

Kirchenchor Gufidaun<br />

Am Samstag, 22. November 2<strong>01</strong>4, feierte<br />

der Kirchenchor Gufidaun sein 150-jähriges<br />

Bestehen und bekam die Palestrina–Medaille<br />

verliehen. Diese höchste Auszeichnung<br />

erhält ein Kirchenchor, wenn er eine<br />

rege kirchenmusikalische Tätigkeit von<br />

mindestens 100 Jahren aufweisen kann.<br />

In einem feierlichen Festgottesdienst, gestaltet<br />

von Dekan Gottfried Fuchs, Pfarrer<br />

von Gufidaun, überreichte der Vorsitzende<br />

des Verbandes der Kirchenchöre Südtirols<br />

Theodor Rifesser im Beisein des Bezirksobmannes<br />

Wolfgang Girtler, der Obfrau des<br />

Kirchenchores Andrea Oberpertinger Weifner<br />

und der Chorleiterin Astrid Amico unter<br />

großem Applaus die Urkunde und die<br />

Palestrina-Medaille. Der Vorsitzende beglückwünschte<br />

den Chor zu seinem Jubiläum,<br />

dankte allen Sängerinnen und Sängern<br />

für ihren Einsatz zu Ehre Gottes und<br />

zur Freude der ganzen Pfarrgemeinde und<br />

würdigte das Engagement der Obfrau und<br />

der Chorleiterin.<br />

Musikalisch umrahmt wurde der Festgottesdienst<br />

vom Kirchenchor Gufidaun unter<br />

der Leitung von Astrid Amico, der Musikkapelle<br />

Gufidaun unter der Leitung von Andreas<br />

Reifer, sowie einer Bläser- und Klarinettengruppe<br />

der Musikkapelle. An der<br />

Orgel saß Stefanie Dorfmann. Zum Eingang<br />

spielte die Musikkapelle „Fanfare und Chorus“<br />

von Dietrich Buxtehude. Es folgte die<br />

„Festmesse zu Ehren des Hl. Johannes“<br />

von Johann Rabanser für gemischten Chor,<br />

Bläser und Orgel, die der Chor anlässlich<br />

dieser großen Feierlichkeit mühevoll einstudiert<br />

hatte. Nicht von ungefähr war die<br />

Wahl auf diese imposante Messe gefallen,<br />

handelt es sich bei Johann Rabanser doch<br />

um einen Komponisten, der aus Gufidaun<br />

stammt und um die Jahrhundertwende<br />

lebte (1877-1916). Durch die Auswahl dieses<br />

Werkes wollte der Chor eine Brücke in<br />

die Vergangenheit schlagen und eine Musik<br />

und die Stimmung ferner Tage wieder<br />

aufleben lassen. Mehrstimmige Lieder aus<br />

dem Neuen Gotteslob und „Jesu Rex admirabilis“<br />

von Giovanni da Palestrina rundeten<br />

die Feierlichkeit ab. Nach der Verleihung<br />

spielte die Musikkapelle „Vorspiel<br />

und Choral“ von Peter B. Smith, das mit<br />

dem Lied „Großer Gott, wir loben dich“<br />

schließt. Als der Chor und alle Mitfeiernden<br />

in dieses Lied einstimmten, war dies für<br />

Der Kirchenchor Gufidaun gestaltete mit der Musikkapelle eine feierliche Festmesse.<br />

alle ein sehr ergreifender Moment, der allen<br />

noch lange in Erinnerung bleiben wird!<br />

Anschließend waren alle Besucher zu einem<br />

Umtrunk im „Hohen Haus“ eingeladen. Es<br />

herrschte eine gesellige Atmosphäre und<br />

die Anwesenden nutzten die Gelegenheit,<br />

um sich auszutauschen und miteinander<br />

ins Gespräch zu kommen.<br />

Die Mitglieder des Chores und der Musikkappelle<br />

trafen sich nach dem Umtrunk<br />

zur gemeinsamen Cäcilienfeier im „Josef<br />

Telfner Haus“, wo neben mehreren Musikanten<br />

auch ein Chormitglied ausgezeichnet<br />

wurde. Mathilde König wurde für ihre<br />

10-jährige Mitgliedschaft geehrt. Nach der<br />

Würdigung durch Chorobfrau Andrea Oberpertinger<br />

Weifner lobte auch der Bezirksobmann<br />

des VKS Wolfgang Girtler die Geehrte.<br />

Er betonte ihre Freude am Singen,<br />

die sie schon von klein auf begleitete und<br />

überreichte ihr die Ehrenurkunde für ihren<br />

unermüdlichem Einsatz und Fleiß. Auch<br />

der Obmann des Südtiroler Chorverbandes<br />

Erich Deltedesco, der Bezirksobmann Gottfried<br />

Gläserer, die Bürgermeisterin Maria<br />

Gasser Fink und die Fraktionsvorsteherin<br />

Daniela Vikoler gratulierten der Geehrten<br />

und dem gesamten Kirchenchor<br />

zum Jubiläum, der großen Auszeichnung,<br />

der gelungenen Festmesse und bedankten<br />

sich bei den Chormitgliedern für ihre<br />

ehrenamtliche Tätigkeit: Musik und Gesang<br />

stellen einen unbezahlbaren Wert<br />

dar und nehmen eine unverzichtbare<br />

Rolle innerhalb einer Gemeinschaft ein.<br />

Abschließend richtete sich auch die Chorobfrau<br />

mit persönlichen Dankesworten an<br />

die Anwesenden und dankte v.a. allen<br />

Chormitgliedern, dem Ausschuss und der<br />

Chorleiterin und Organistin Astrid Amico.<br />

Es war eine sehr gelungene und würdige<br />

Feier, die erst durch das Zusammenwirken<br />

aller möglich gemacht wurde und die<br />

den weiteren Weg aufzeichnet, den der<br />

Kirchenchor in den nächsten Jahrzehnten<br />

weiter gehen wird.<br />

14<br />

<strong>KulturFenster</strong>


Chorwesen<br />

Sängerwallfahrt mit überraschender Begegnung<br />

Kirchenchor Reschen<br />

Am Sonntag, 28. September, organisierte<br />

der Kirchenchor Reschen eine Wallfahrt zur<br />

Marienbasilika in Absam in Tirol. Eingeladen<br />

waren auch die Mitglieder des Pfarrgemeinderates,<br />

die Mesner und Kommunionhelfer<br />

sowie weitere Interessierte. Bei<br />

herrlichem Wetter ging die Fahrt durch das<br />

Inntal. Peter Pircher erzählte den Teilnehmern<br />

vom Wunder des Marienbildes von<br />

Absam, das 1797 im Fenster eines Bauernhauses<br />

einer 18-jährigen erschienen<br />

ist. In der Kirche von Absam feierten die<br />

Sänger und Sängerinnen den feierlichen<br />

Gottesdienst zu Ehren des Kirchenpatrons<br />

Erzengel Michael mit und sangen am Ende<br />

zwei Marienlieder vor dem Gnadenaltar.<br />

Eine freudige Überraschung war, dass die<br />

Sänger und Sängerinnen aus Reschen<br />

in der Kirche den Künstler Wolfram Köberle<br />

aus Innsbruck trafen. Köberle hatte<br />

das große Altarbild „Das Martyrium des<br />

Hl. Sebastian“ in der Pfarrkirche von Reschen<br />

gemalt sowie vor etwa zehn Jahren<br />

ein zweites Bild am Rundbogen oberhalb<br />

der Kommunionbank. Nach dem Essen<br />

fuhr die Sängerschar nach Innsbruck und<br />

besichtigte das Bergiselmuseum und das<br />

Tirol-Panorama mit dem Kaiserjägermuseum.<br />

Unter dem Eindruck der großartigen<br />

Darstellung des Freiheitskampfes<br />

am Bergisel um 1809 sangen die Sänger<br />

aus Reschen alle vier Strophen des<br />

Liedes „Ach Himmel es ist verspielt“, bevor<br />

es wieder heimwärts ging. Die Teilnehmer<br />

waren alle begeistert von der schönen<br />

Fahrt und waren überzeugt, dass das<br />

Erlebte ihnen noch lange in Erinnerung<br />

bleiben wird.<br />

Eine freudige Überraschung war das Zusammentreffen mit dem Künstler Wolfram<br />

Köberle.<br />

Seit 40 Jahren beim Chor<br />

MGV Schlanders<br />

Mit einem gemeinsamen Mittagessen zusammen<br />

mit Bürgermeister Dieter Pinggera<br />

und Fahnenpatin Frau Brigitte Müller feierten<br />

die Chormitglieder des MGV Schlanders<br />

den Cäciliensonntag. In besonderer<br />

Weise begrüßte Obmann Johann Stadler<br />

die Ehrengäste und die langjährige Chorleiterin<br />

Sibylle Pichler sowie die unterstützenden<br />

Mitglieder des Vereins.<br />

In seiner kurzen Ansprache hielt der Obmann<br />

Rückblick auf die erfolgreiche Vereinstätigkeit<br />

und dankte der Chorleiterin<br />

und den Sängern für den Einsatz bei den<br />

Proben und den Konzerten. Besonders<br />

lobend hob er die Teilnahme des MGV<br />

Schlanders am Treffen der Männerchöre in<br />

St. Leonhard/Passeier und am Internationalen<br />

Chorfes tival in Krakau/Polen hervor.<br />

Im Rahmen der Feier ehrte der Obmann für<br />

die 25-jährige Vereinszugehörigkeit Reinhard<br />

Massl, Franz Steiner, Ulrich Wieser<br />

sowie Michael Strobl (in Abwesenheit) mit<br />

der Urkunde des Südtiroler Chorverbandes<br />

und einer Anstecknadel. An Peter Laimer<br />

überreichte er die Ehrenurkunde samt Ehrennadel<br />

für 40 Jahre Mitgliedschaft im<br />

MGV-Schlanders überreicht.<br />

Neben der MGV-Gala mit Faschingsrevue<br />

ist heuer das Frühjahrskonzert am 9. Mai<br />

mit dem Partnerchor aus Bielstein/Deutschland<br />

ein Höhepunkt. Bürgermeister Dieter<br />

Pinggera beglückwünschte den Verein zu<br />

zwei Neuzugängen in seinen Reihen. Es<br />

sei heute nicht mehr selbstverständlich,<br />

Mitglieder für einen Verein zu gewinnen.<br />

Das gemeinsame Mittagessen wurde durch<br />

einige Sangeseinlagen untermalt und klang<br />

bei geselligem Beisammensein aus.<br />

Obmann Johann Stadler, Franz Steiner, Brigitte Müller, Reinhard Massl, Peter Laimer,<br />

Ulrich Wieser und Dieter Pinggera (v.l.). Foto: A. Moser/MGV-Schlanders<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>01</strong> | Januar 2<strong>01</strong>5 15


Stimmgabel<br />

Seit zehn Jahren Chorleiter<br />

Cäcilienfeier Kirchenchor St. Leonhard<br />

Albrecht Lanthalers Einstieg in das Musikleben<br />

erfolgte bereits im Alter von 13<br />

Jahren. Er erhielt an der Musikschule Passeier<br />

Unterricht im Fach Posaune. Von da<br />

an ließ ihn die Musik nicht mehr los. So<br />

besuchte er die dreijährige Kirchenmusikschule<br />

für Chorleitung in Meran und<br />

schloss sie 2004 erfolgreich ab. Im selben<br />

Jahr übernahm er den Kirchenchor von St.<br />

Leonhard, der damals ohne Führung dastand<br />

und im Umbruch war. Seitdem steht<br />

Albrecht Lanthaler dem Chor und dem Orchester<br />

vor und leitet diese mit viel Einsatz<br />

und Freude. Seine Fachkenntnisse, welche<br />

er sich bei Chorleiterseminaren und<br />

Fortbildungen im In- und Ausland angeeignet<br />

hat, sein umsichtiger Umgang, die<br />

Zusammenarbeit mit der Pfarrei sowie die<br />

Pflege eines harmonischen Miteinanders<br />

werden von allen geschätzt, wie auch bei<br />

der Cäcilienmarende deutlich wurde. Die<br />

Obfrau Ulrike Moosmair Gufler hielt in Gedichtform<br />

auf humorvolle Weise Rückblick<br />

Organist Gernot Hofer, Obfrau Ulrike Moosmair Gufler, Valentina Haller, Albrecht<br />

Lanthaler und P. Christian Stuefer OT (von links).<br />

auf viele Erlebnisse, Proben und Auftritte<br />

und überreichte Albrecht Lanthaler ein Erinnerungsbild<br />

von „seinem“ Chor.<br />

Als Mitglied des Orchesters wurde Valentina<br />

Haller für ihre 15-jährige Treue geehrt.<br />

Mit zehn Jahren erhielt sie ihren ersten Unterricht<br />

in Klassischer Violine und trat im<br />

Herbst 1999 dem Chororchester bei. Die<br />

Violinistin war nebenbei auch drei Jahre<br />

Mitglied im Südtiroler Jugendsymphonieorchester.<br />

In den Sommermonaten erteilt<br />

sie Schülern Unterricht, was ihr viel Spaß<br />

bereitet, und musiziert auch bei verschiedensten<br />

Veranstaltungen, begleitet von ihrer<br />

Schwester Magdalena auf der Steirischen.<br />

Eine Bereicherung ist Valentina auch für<br />

das Passeirer Gaudiorchester.<br />

Möge die Begeisterung an der Musik Albrecht<br />

und Valentina weiterhin durchs Leben<br />

begleiten zur Freude der Menschen<br />

und zum Lobe Gottes.<br />

Text/Foto: Bernadette Pfeifer<br />

Ein Leben voller Gesang<br />

Kirchenchor Auer ehrt drei Mitglieder für<br />

ihren Einsatz<br />

Drei verdiente Männer des Kirchenchors<br />

Auer wurden am Cäciliensonntag geehrt.<br />

Obmann Lorenz Amplatz und Robert<br />

Mur vom VKS würdigten das Wirken des<br />

Bass-Sängers Gotthard Kaufmann mit<br />

der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft:<br />

Seit über 64 Jahren singt er mit bewundernswerter<br />

Ausdauer beim Kirchenchor,<br />

leitete über 20 Jahre den Chor als<br />

Obmann und folgte dabei stets dem Ziel<br />

des anspruchsvollen Chorgesangs. Geehrt<br />

wurde auch Obmann Lorenz Amplatz,<br />

der seit 25 Jahren als Bass-Sänger<br />

und Solist im Kirchenchor Auer wirkt,<br />

unter anderem 15 Jahre lang als Kassier<br />

für den Chor tätig war und seit 2<strong>01</strong>2 als<br />

Obmann sein Amt mit Bravour ausübt.<br />

Vize-Obfrau Cristina Decarli hob auf humorvolle<br />

Weise seine Talente und seine<br />

Gelassenheit hervor. Für über zehnjährige<br />

Mitgliedschaft wurde Chorleiter Elmar<br />

Grasser geehrt, dessen schwung-<br />

volle Art und achtsamen Umgang mit den<br />

Chormitgliedern der Obmann hervorhob.<br />

Er betonte das Talent des Chorleiters, die<br />

Menschen für freudvolles Singen zu gewinnen.<br />

Wenn er die Sängerinnen und<br />

Sänger auffordere, „aufeinander zu hören“,<br />

zeigten sich sowohl auf der musi-<br />

kalischen als auch auf der persönlichen<br />

Ebene Veränderung und Entwicklung. Die<br />

ganze Chorgemeinschaft freute sich mit<br />

dem Chorleiter: „Elmar, wir sind stolz auf<br />

dich! Mögen es noch viele Jahre gelungenen<br />

Zusammenspiels zwischen dir und<br />

unserem Kirchenchor bleiben!“<br />

Robert Mur überreicht Gotthard Kaufmann, der seit über 64 Jahren beim Kirchenchor<br />

Auer singt, die Urkunde der Ehrenmitgliedschaft. (Foto: Hansjörg Prenner)<br />

16<br />

<strong>KulturFenster</strong>


Chorwesen<br />

„Sehnsucht nach Stille“<br />

Adventsingen des Terlaner Männerchors<br />

Ein Adventsingen der besonderen Art,<br />

nämlich nach dem Muster des Salzburger<br />

Adventsingens, veranstaltete der Männerchor<br />

Terlan nach einer Idee von Chorleiter<br />

Konrad Prieth am 21. Dezember im Raiffeisensaal:<br />

Neben dem Chorgesang gab es<br />

auch ein Adventspiel. Der Kirchenchor<br />

Terlan mit Chorleiter Josef Sagmeister, der<br />

Kirchenchor Burgstall mit Chorleiter Konrad<br />

Prieth, die Maultaschbühne Terlan mit<br />

Regisseur Gottlieb Kofler, die Saitenmusik<br />

mit Maria und Eva, der Frauen-Dreigesang<br />

Johanna, Sabine und Gabi und der<br />

Männerchor Terlan mit Chorleiter Konrad<br />

Prieth konnten ein zahlreiches Publikum<br />

begrüßen, das von Sprecher Hans Zelger<br />

auf das Adventspiel eingestimmt wurde.<br />

In vier Bildern - „Sehnsucht nach Stille“,<br />

„Sehnsucht nach Glückseligkeit“, „Sehnsucht<br />

nach Vertrauen“ und „Sehnsucht<br />

nach Frieden“ - trugen die Chöre, der<br />

Frauendreigesang und die Saitenmusik<br />

schöne Adventweisen vor, der Sprecher<br />

stimmte jeweils auf das nächste Adventbild<br />

ein. Die Maultaschbühne brachte die<br />

Geschichte des Christen David, der Muslimin<br />

Sara und der Jüdin Hannah, die sich<br />

Das Adventsingen im Raiffeisensaal Terlan<br />

mit dem Stellenwert ihres Glaubens im<br />

Heute auseinandersetzen mussten, zur<br />

Aufführung. Zum Abschluss sangen alle<br />

Mitwirkenden mit dem Publikum den Andachtsjodler.<br />

Für alle Beteiligten klang der<br />

Abend bei einer vorzüglichen Suppe im<br />

unteren Raiffeisensaal aus. Allen Teilnehmern,<br />

dem Ton- Video- und Lichtmeister<br />

sowie allen, die beim gelungenen Adventsingen<br />

mitgeholfen haben, sei im Namen<br />

des „ Terlaner Männerchores“ ein aufrichtiger<br />

Dank ausgesprochen. Von der Veranstaltung<br />

ist eine DVD erhältlich, die beim<br />

Obmann des Terlaner Männerchors, Helmut<br />

Vescoli (Tel. 339 3109195), erworben<br />

werden kann.<br />

50 Jahre Treue<br />

Pfarrchor Siebeneich<br />

Zwei langjährige Chormitglieder ehrte der<br />

Pfarrchor Siebeneich am Cäciliensonntag.<br />

Nach einem festlichen Dankgottesdienst,<br />

der von der Musikkapelle Siebeneich<br />

und dem Pfarrchor gemeinsam<br />

gestaltet wurde, lud der Pfarrchor auf den<br />

Kirchplatz zu einem kleinen Umtrunk ein.<br />

Obfrau Renate Marchetti Vinatzer konnte<br />

viele Pfarrangehörige sowie als Ehrengäste<br />

neben Pfarrer Pater Arnold Wieland<br />

auch Vizebürgermeisterin Inge Clementi<br />

und Fraktionsvorsteher Hans Zelger begrüßen.<br />

Ihre Dankesworte richtete die<br />

Obfrau an die Gemeindeverwaltung und<br />

die Raiffeisenkasse Terlan sowie an alle<br />

privaten Gönner, die den Pfarrchor das<br />

ganze Jahr über durch kleine und größere<br />

Spenden unterstützen.<br />

Höhepunkt der kleinen Feier war die Ehrung<br />

zweier langjähriger Chormitglieder.<br />

Marialuise Patauner war im Alter von 15<br />

Jahren zum damaligen Kirchenchor gekommen<br />

und hält diesem seit mittlerweile<br />

50 Jahren stets die Treue. Für ihren vorbildlichen<br />

und ehrenamtlichen Einsatz<br />

überreichte ihr Obfrau Renate Marchetti<br />

die Ehrenurkunde in Gold des Südtiroler<br />

Chorverbandes und des Verbandes der<br />

Kirchenchöre Südtirols. Das Ehrenzeichen<br />

in Silber gab es hingegen für Hubertus<br />

Huyn für seinen 30-jährigen aktiven<br />

Einsatz im Pfarrchor. Er ist zugleich<br />

Organist der Pfarrei Siebeneich und als<br />

solcher sowie als Sänger eine wichtige<br />

Säule für den Chor.<br />

Die Feier wurde vom Pfarrchor selbst mit<br />

drei weltlichen Liedern umrahmt und klang<br />

beim Umtrunk in geselliger Runde aus.<br />

Die Geehrten: Sängerin Marialuise<br />

Patauner und Sänger Hubertus Huyn<br />

(Foto: Christoph Vinatzer)<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>01</strong> | Januar 2<strong>01</strong>5 17


Stimmgabel<br />

Zwei Sänger im Probejahr<br />

MGV Schlanders<br />

Am 9.1.2<strong>01</strong>5 fand die ordentliche Hauptversammlung<br />

des MGV Schlanders statt. Nach<br />

der Begrüßung durch den Obmann Johann<br />

Stadler wurde Rückschau über die Tätigkeit<br />

gehalten und der Verstorbenen des MGV<br />

gedacht. Mit Stolz kündigte der Obmann<br />

an, dass zwei Sänger das Probejahr angetreten<br />

haben. Der Verein zählt außerdem<br />

29 aktive Sänger und acht unterstützende<br />

Mitglieder. Bevor man an die Neuwahlen<br />

des Vorstands schritt, wurde die Chorleiterin<br />

Frau Sibylle Pichler für ihren Einsatz<br />

und ihr fachliches Können geehrt und ihr<br />

mit einer kleinen Aufmerksamkeit gedankt.<br />

Verschiedenen Mitgliedern des MGV wurde<br />

für die Erledigung besonderer Aufgaben im<br />

abgelaufenen Vereinsjahr gedankt und ihnen<br />

eine Anerkennung überreicht.<br />

Luis Vill, Ehrenmitglied und Senior des MGV,<br />

gab seinen Rücktritt als aktiver Sänger bekannt.<br />

Er war im Jahr 1946 als 16-Jähriger<br />

dem Chor beigetreten und hatte neben<br />

seinem gesanglichen Können und seinem<br />

Fleiß in den 68 Jahren seiner Mitgliedschaft<br />

wichtige Aufgaben im Verein übernommen.<br />

Als Vorbild für alle Gesangskollegen wird<br />

er dem MGV als treuer Freund hoffentlich<br />

noch lange erhalten bleiben. Der gesamte<br />

Verein bedankte sich bei Luis Vill mit stehendem<br />

Applaus und wünschte ihm Gesundheit<br />

und Wohlergehen.<br />

Bei den Neuwahlen des Vorstands wurde<br />

der bisherige Obmann Johann Stadler, der<br />

sich wiederum zur Wahl stellte, als Vorsitzender<br />

bestätigt. Als musikalischer Beirat<br />

steht dem neuen Vorstand wieder Robert<br />

Grüner und Reinhard Alber unterstützend<br />

zur Seite. Der MGV Schlanders ist somit<br />

gut gerüstet, das laufende Vereinsjahr unter<br />

dieser Führung und dank der bewährten<br />

musikalischen Leitung von Frau Sibylle Pichler<br />

mit viel Gesang zur Freude und Un-<br />

v.l.: Anton Thomann, Daniel Staffler,<br />

Obmann Johann Stadler, Peter Giongo,<br />

Albert Moser, Bruno Giongo (Foto MGV/<br />

Foto Wieser)<br />

terhaltung der Liebhaber guter Chormusik<br />

zu bestreiten. Der Höhepunkt der Konzerttätigkeit<br />

dieses Jahres ist das MGV-Frühjahrskonzert<br />

am Samstag, 9. Mai 2<strong>01</strong>5.<br />

Hierzu erwartet der MGV-Schlanders den<br />

Partnerchor aus Bielstein (D). Anlass für<br />

das gemeinsame Konzert ist die nun 60<br />

Jahre währende Freundschaft, die die beiden<br />

Männerchöre verbindet.<br />

Kirchenchor Tscherms feiert das Fest der Hl. Cäcilia<br />

Verdiente Sängerinnen geehrt<br />

Mit einem feierlichen Gottesdienst, zelebriert<br />

von Alt-Dekan Heinrich Ganthaler und mitgestaltet<br />

von Bläsern der örtlichen Musikkapelle<br />

unter der Leitung von Kapellmeister<br />

Manfred Egger, feierte der Kirchenchor<br />

Tscherms das Fest der Hl. Cäcilia.<br />

Gemeinsam mit der Musikkapelle Tscherms<br />

trafen sich die Chorsänger im Vereinssaal<br />

zum traditionellen Festessen. Chor-Obfrau<br />

Martha Schrötter sprach Willkommensgrüße<br />

und überreichte anschließend an drei verdiente<br />

Mitglieder die Ehrenurkunde des Verbandes<br />

der Südtiroler Kirchenchöre. Theresia<br />

Unterthurner-Paris wurde für 62-jährige<br />

ehrenamtliche Sängertätigkeit ausgezeichnet,<br />

Maria Theresia Preims-Rufinatscha für<br />

56-jährige Sängertreue und Christine Fiegl-<br />

Mahlknecht für 40 Jahre Singen im Chor.<br />

Frau Fiegl hatte zwischenzeitlich auch die<br />

Chorleitung inne und ist derzeit Schriftführerin<br />

im Chor sowie Präsidentin im Pfarrgemeinderat.<br />

Chor-Obfrau Martha Schrötter<br />

dankte den Geehrten und der ganzen Sängergemeinschaft<br />

für deren Treue im Dienste<br />

der Kirchenmusik und betonte, dass durch<br />

den Einsatz aller die Gottesdienste eine<br />

festliche Würde erhalten und dadurch zur<br />

Freude der feiernden Gemeinde beitragen.<br />

v. l. Chor-Obfrau Martha Schrötter, Vize-Obfrau Maria Theresia Preims-Rufinatscha,<br />

Theresia Unterthurner-Paris, Kapellmeister Manfred Egger und Chor-Schriftführerin<br />

Christine Fiegl-Mahlknecht<br />

Bezirk Burggrafenamt-Vinschgau / Bezirkskonzerte<br />

Unter anderem Mozarts Missa Solemnis<br />

und den 100. Psalm für Chor von F. Mendelssohn<br />

Bartholdy führen heuer das Orchester<br />

der Musikfreunde Meran (Ltg. J.<br />

Egger), der MGV Meran (Ltg. J. Sagmeister),<br />

der Kirchenchor Obermais (Ltg. R. Perkmann)<br />

und der Bezirkschor Burggrafenamt/Vinschgau<br />

(Ltg. J. Perkmann) auf, und<br />

zwar am Montag, 6. April 2<strong>01</strong>5 (20.30<br />

Uhr) in der Pfarrkirche Algund und am<br />

Dienstag, 7. April 2<strong>01</strong>5 (20 Uhr) in der<br />

Pfarrkirche Schlanders statt.<br />

18<br />

<strong>KulturFenster</strong>


Vorweg<br />

Vereinsarbeit ohne Risiken und<br />

unerwünschte Nebenwirkungen<br />

Das Ehrenamt im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen<br />

Als zu Beginn der Neunziger-Jahre das<br />

Landesgesetz zum Ehrenamt in Kraft trat<br />

und sich die ersten Musikkapellen um die<br />

Eintragung in das Landesverzeichnis der<br />

ehrenamtlich tätigen Vereine bemühten,<br />

wurde alsbald offensichtlich, dass bis dahin<br />

den rechtlichen Aspekten im Vereinswesen<br />

vielfach nur in ungenügendem Ausmaße<br />

Beachtung geschenkt worden ist.<br />

Allein aufgrund ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit<br />

für die Allgemeinheit glaubten sich<br />

Vereine oft jeglicher (straf-, zivil-, steuer-,<br />

verwaltungs-) rechtlicher Verpflichtung enthoben,<br />

nach dem Motto: „Wenn wir schon<br />

für die Allgemeinheit da sind, werden wir<br />

uns nicht auch noch um bürokratischen<br />

Kram kümmern müssen.“<br />

Diese Haltung änderte sich schlagartig<br />

mit dem „Fall Mathá“, bei dem eine zu<br />

Schaden gekommene Partei hohe Schadenersatzforderungen<br />

gegenüber einem<br />

Verein und dessen gesetzlichen Vertreter<br />

geltend machte und damit dem gesamten<br />

Südtiroler Vereinswesen eine völlig andere<br />

als bisher angenommene Realität eindrücklich<br />

vor Augen führte.<br />

Vereine sind nicht irgendwelche undefinierten<br />

Gebilde, die sich außerhalb jeder<br />

Norm, gewissermaßen im luftleeren Raum,<br />

frei bewegen können. Vereine sind als Teilbereich<br />

unserer zivilen Gesellschaft den<br />

eben für diese Gesellschaft geltenden Regeln<br />

unterworfen und nur deren Einhaltung<br />

garantiert ein reibungsfreies Wechselspiel<br />

zwischen autonomen Vereinen<br />

und der allgemeinen Gesellschaft. Eine<br />

zentrale Bedeutung kommt dabei dem<br />

Vereinsstatut zu. Dieses regelt die Innenbeziehungen<br />

des Vereins, aber gleichermaßen<br />

das Verhältnis des Vereins zu seiner<br />

Umwelt. Daher sind Vereinsstatuten<br />

regelmäßig einer Revision zu unterziehen<br />

und die Übereinstimmung des tatsächlichen<br />

Ablaufs des Vereinslebens mit den<br />

Vorgaben des Statutes zu überprüfen und<br />

gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen.<br />

Eine Registrierung der Statuten bei<br />

der Agentur für Einnahmen ist zwar nicht<br />

verpfl ichtend, wird aber dringend angeraten,<br />

da nur die Aussagen eines registrierten<br />

Statutes auch für die Behörden<br />

(z.B. die Festlegung auf die nicht-kommerzielle<br />

Zielsetzung des Vereins als wesentlicher<br />

Aspekt in steuerlichen Belangen)<br />

bindend sind.<br />

In den vergangenen Jahren ist bei vielen<br />

Aus- und Weiterbildungsangeboten<br />

des Landes und unseres Verbandes immer<br />

wieder auf die rechtlichen Aspekte<br />

der Vereinsarbeit hingewiesen worden,<br />

mit dem Ziel, durch Information und Aufklärung<br />

Sensibilität für diese Themen zu<br />

schaffen und Unsicherheiten und Ängste<br />

abzubauen. Gleichzeitig konnte durch unterstützende<br />

Angebote, wie beispielsweise<br />

die umfassende Haftpfl ichtversicherung,<br />

den verantwortlich handelnden Vereinsfunktionären<br />

auch die notwendige Sicherheit<br />

geboten werden.<br />

Wie bereits weiter oben ausgeführt, findet<br />

Vereinsarbeit nicht im luftleeren Raum<br />

statt. Die zu beachtenden Rechtsnormen<br />

sind zahlreicher und komplexer geworden.<br />

Zu den seit jeher in Kraft befindlichen<br />

Klaus Bragagna<br />

zivilrechtlichen Normen zum Vereinswesen<br />

im Allgemeinen und den Strafrechtsbestimmungen<br />

sind in den vergangenen<br />

Jahren (durch das Volontariatsgesetz abgemilderte)<br />

Steuergesetze, Bestimmungen<br />

zum Arbeitsschutz, das Gesetz zur Privacy,<br />

das Dekret zum Schutz der Minderjährigen<br />

dazugekommen. Wenngleich die diesen<br />

Regeln zu Grunde liegenden Intentionen<br />

meist durchaus nachvollziehbar sind, so<br />

wird die Umsetzung der Vorschriften im<br />

Allgemeinen als für das Vereinswesen nicht<br />

gerade förderlich empfunden. Die aktuelle<br />

Regierung Renzi hat eine gesetzliche Neuregelung<br />

des Vereinswesens angekündigt.<br />

Bis dahin (und sicherlich auch nach einer<br />

Novellierung der das Vereinswesen betreffenden<br />

Gesetze) muss die Devise eines<br />

jeden Vereinsfunktionärs „ständige Ausund<br />

Weiterbildung im jeweiligen Fachgebiet“<br />

lauten. Die Angebote dazu sind vorhanden!<br />

Nur das Wissen über Risiken und<br />

über größere Zusammenhänge ermöglicht<br />

es, unerwünschte Nebenwirkungen auszuschalten<br />

oder zumindest zu minimieren.<br />

Klaus Bragagna, VSM-Kassier und<br />

ehemaliger VSM-Geschäftsführer<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>01</strong> | Januar 2<strong>01</strong>5 19


Das Thema<br />

Haftung und<br />

Versicherungsschutz im Verein<br />

Was bezüglich Straf- und Zivilrecht zu beachten ist, erläutert<br />

Rechtsanwalt Arno Kornprobst<br />

Was die reguläre Tätigkeit der Musikkapellen angeht, hat Dr. Kornprobst durchaus<br />

beruhigende Nachrichten: der VSM hat mit einem guten Versicherungsschutz vorgesorgt.<br />

Arno Kornprobst, Rechtsanwalt<br />

und Fachmann für Haftung und<br />

Versicherungsschutz im Verein<br />

Allgemein bekannt ist, dass mit der ehrenamtlichen<br />

Tätigkeit im Verein Haftungsrisiken<br />

verbunden sind. Nur die Wenigsten<br />

wissen aber, worin diese Risiken konkret<br />

bestehen und wie diese eingedämmt oder<br />

gar ausgeschlossen werden können.<br />

Allgemeines zur Haftung …<br />

… im Strafrecht<br />

Vater Staat verbietet bestimmte Handlungen<br />

oder Unterlassungen, weil sie das<br />

friedliche Zusammenleben gefährden. Wer<br />

die vom Staat in den Strafgesetzen festgelegten<br />

Regeln verletzt, muss sich persönlich<br />

in einem Strafverfahren vor dem<br />

Richter verantworten und wird, einfach gesprochen,<br />

mit Gefängnis, einer Geldstrafe<br />

oder mit Sozialdienst bestraft.<br />

Die meisten dieser Regeln - zumindest<br />

die meisten, die das Vereinsleben betreffen<br />

können -sind im Strafgesetzbuch festgehalten,<br />

etwa Sachbeschädigung, Körperverletzung<br />

und Beleidigung. Weniger häufig<br />

begegnen uns im Vereinsleben hoffentlich<br />

Mord, Diebstahl und Raub.<br />

… im Zivilrecht<br />

Von zivilrechtlicher Haftung spricht man<br />

dann, wenn ein Vertrag nicht eingehalten<br />

oder einer anderen Person Schaden zufügt<br />

wird. Wird etwa die Miete für das Vereinslokal<br />

nicht bezahlt oder kommt es zu<br />

einem Autounfall mit Sachschaden, muss<br />

jemand dafür gerade stehen.<br />

Im Gegensatz zur strafrechtlichen Haftung,<br />

geht in derartigen Fällen der Staat<br />

nicht von sich aus vor. Von alleine geht<br />

in diesen Fällen also gar nichts: Wer etwas<br />

will, der muss es sagen und notfalls<br />

mit Hilfe von Zivilrichter, Rechtsanwalt<br />

und Gerichtsvollzieher einfordern. Zu einer<br />

Gefängnisstrafe kommt es hier nicht<br />

und meist dreht sich alles um den schnöden<br />

Mammon.<br />

Wie steht’s um die Haftung …<br />

… im anerkannten Verein?<br />

Jeder Verein kann um seine Anerkennung<br />

ansuchen, wenn er will. Der Vorteil<br />

der Anerkennung liegt darin, dass das<br />

Vermögen des Vereins von jenem seiner<br />

Mitglieder getrennt wird, oder anders gesagt:<br />

Für Schulden des Vereins muss einzig<br />

und allein das Vereinsvermögen herhalten.<br />

Die klare Vermögenstrennung bringt<br />

einen Vorteil, hat aber auch ihren Preis: So<br />

braucht es etwa bei der Gründung einen<br />

Notar; Gründungsurkunde und Statut müssen<br />

genaue Formvorschriften erfüllen, der<br />

Verein muss ein bestimmtes Mindestvermögen<br />

haben und auch die Buchhaltung<br />

muss klar und transparent geführt werden.<br />

20<br />

<strong>KulturFenster</strong>


Blasmusik<br />

Wenn einige grundlegende Regeln<br />

eingehalten werden, besteht keinerlei<br />

Anlass zur Befürchtung, dass der<br />

Vorstand die Musiktracht mit der<br />

Gefängnistracht tauschen muss.<br />

Für den Strafrichter ist die Anerkennung<br />

nicht weiter von Belang, und so haftet<br />

im Strafrecht der Täter immer persönlich.<br />

Anders schaut’s im Zivilrecht aus: Im<br />

anerkannten Verein haftet ausschließlich<br />

der Verein mit seinem Vermögen, nie der<br />

Obmann (oder die Obfrau) mit seinem (ihrem)<br />

eigenen Vermögen, nie derjenige, der<br />

einen Vertrag abgeschlossen hat und erst<br />

recht nie die Mitglieder des Vereins.<br />

… im nicht anerkannten Verein?<br />

Die allermeisten Vereine wollen aber,<br />

aus welchen Gründen auch immer (zu viel<br />

Papierkram, zu teuer, der Aufwand in der<br />

Buchhaltung ist zu groß usw.), gar nicht anerkannt<br />

werden. Nicht nur bei den Musikkapellen<br />

ist es deshalb so, dass die nicht anerkannten<br />

Vereine den weitaus größten Teil<br />

aller Körperschaften ausmachen. Im Unterschied<br />

zum anerkannten Verein kommt es<br />

im nicht anerkannten Verein zu einer bloß<br />

unvollständigen Trennung zwischen Vereinsvermögen<br />

und Vermögen jener Person,<br />

die für den Verein auftritt.<br />

Während sich im Strafrecht durch die<br />

Nicht-Anerkennung nichts ändert, bleibt<br />

die Haftung im Zivilrecht damit nicht auf<br />

das Vermögen des Vereins beschränkt. Daraus<br />

folgt, dass ein Gläubiger des Vereins,<br />

sofern er das, was ihm zusteht, nicht vom<br />

Verein erhält, auch gegen denjenigen vorgehen<br />

kann, der für den Verein gehandelt<br />

und dann aus eigener Tasche zu zahlen hat.<br />

Wir werden aber noch sehen, dass die<br />

negativen Folgen dieser Vermögensvermengung<br />

durch eine gute Versicherung abgeschwächt<br />

und praktisch aufgehoben werden<br />

können. Es besteht also keinerlei Grund dafür,<br />

dass Sie jetzt sofort losstarten, um Ihre<br />

Kapelle als Verein anerkennen zu lassen.<br />

Was schützt vor Haftung?<br />

Das bisher Geschriebene klingt sehr<br />

streng, und manch einer mag überlegen,<br />

ob es sich denn wirklich auszahlt, unentgeltlich<br />

den eigenen Kopf im Verein hinzuhalten.<br />

In Wirklichkeit kommt es glücklicherweise<br />

nur selten zum „Ernstfall“, und<br />

selbst dann sollte die Versicherung praktisch<br />

vor allen zivilrechtlichen Folgen und<br />

Schadenersatzforderungen schützen.<br />

Zwar schützt die Versicherung nicht vor<br />

einer strafrechtlichen Haftung, doch um<br />

strafrechtlich belangt zu werden, muss einiges<br />

schief gegangen sein, und sollte es<br />

wirklich zu einem Strafverfahren kommen,<br />

läuft praktisch alles auf die Frage hinaus,<br />

ob sich die Verantwortlichen in der jeweiligen<br />

Situation umsichtig verhalten haben:<br />

Wer sich bei der Planung der Vereinsaktivitäten<br />

und Aufsicht der Schützlinge nichts<br />

zu Schulden kommen lässt, braucht auch<br />

keine Strafe zu fürchten.<br />

Allgemein gilt also, dass folgende Grundregeln<br />

beachtet werden sollten, um eine zivilund<br />

strafrechtliche Haftung zu vermeiden:<br />

➩ stets sollte man sich so verhalten, wie<br />

man es von jemandem erwartet, der<br />

seinen liebsten Menschen betreut;<br />

➩ das Zahlenverhältnis zwischen Aufsichtspersonen<br />

und Mitgliedern muss<br />

stimmen, insbesondere bei Ausflügen<br />

und bei Minderjährigen;<br />

➩ allfällige Unternehmungen müssen<br />

an diejenigen angepasst werden, die<br />

daran teilnehmen, wobei vorab immer<br />

für den notwendigen Informationsfluss<br />

zu sorgen ist;<br />

➩ wann immer ein Unfall/Schaden passiert,<br />

die Folgen möglichst gering halten,<br />

sofort der Vereinsleitung melden<br />

und den Schaden selbst oder<br />

mit Hilfe der Versicherung so weit<br />

als möglich wiedergutmachen.<br />

Was schützt vor Schaden?<br />

Sollte es aber doch einmal zu einem Haftungsfall<br />

kommen, ist es für den Verein und<br />

dessen Mitglieder unbedingt notwendig,<br />

haftpflichtversichert zu sein, um so Schadenersatzforderungen<br />

auf die Versicherung<br />

abwälzen zu können. Durch tatkräftige<br />

Mithilfe des VSM sind heute sämtliche<br />

Mitgliedskapellen automatisch (gut) haftpflichtversichert,<br />

wodurch ihren Mitgliedern<br />

und Mitarbeitern ein ruhiger Schlaf<br />

gewährleistet und etwaigen Leidtragenden<br />

eine sichere Entschädigung garantiert ist.<br />

Allgemein gilt, dass eine Haftpflichtversicherung<br />

dann „gut“ ist, wenn sie<br />

➩ eine angemessene Deckungssumme<br />

aufweist (mindestens drei Mio. Euro);<br />

➩ keine zu lange Laufzeit hat;<br />

➩ alle Schäden abdeckt, die (a) Mitarbeiter<br />

im Rahmen ihrer Tätigkeit dem<br />

Verein, seinen Mitgliedern und Außenstehenden<br />

zufügen; (b) der Verein<br />

den Mitarbeitern, den Mitgliedern<br />

und Außenstehenden zufügt;<br />

(c) Mitglieder während der Vereinsaktivitäten<br />

verursacht haben, und<br />

das sowohl anderen Mitgliedern als<br />

auch Mitarbeitern, dem Verein und<br />

Dritten gegenüber.<br />

Was hingegen die strafrechtliche Haftung<br />

anlangt, bleibt nur eine Rechtsschutzversicherung,<br />

welche die Spesen des Rechtsanwalts<br />

übernimmt.<br />

Besonders wenn es um Kinder und<br />

Jugendliche, also um Minderjährige,<br />

geht, sind die Vereine gut beraten, wenn<br />

sie sich durch präventive Maßnahmen<br />

absichern.<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>01</strong> | Januar 2<strong>01</strong>5 21


Aus Verband und Bezirken<br />

„Bis der Off-Beat die<br />

Polka grooved“<br />

Beim Seminar mit Ernst Hutter in die Faszination<br />

der Egerländer Blasmusik eingetaucht<br />

Die Organisatoren des Egerländer-Seminars (v.l.): Christian Lun (Obmann<br />

der Bürgerkapelle Untermais), Hubert Müller (Musikfachgeschäft Müller),<br />

Ernst Hutter, Markus Müller (Kapellmeister der Bürgerkapelle Untermais) und<br />

Bezirkskapellmeister Stefan Aichner<br />

Der VSM-Bezirk Meran hat am letzten Novembersamstag<br />

zu einem ganz speziellen Seminar<br />

geladen: Die Besonderheit und Faszination<br />

der Egerländer Blasmusik standen<br />

auf dem Programm des ganztägigen Workshops<br />

mit Ernst Hutter, dem Leiter der Egerländer<br />

Musikanten und Nachfolger des legendären<br />

Ernst Mosch.<br />

1953 gründete Ernst Mosch seine „Egerländer<br />

Musikanten“. Seit 1985 spielt Ernst<br />

Hutter im Orchester und hat 2003, nach vier<br />

Jahren der gemeinsamen Verantwortung mit<br />

Toni Scholl, die Nachfolge des 1999 verstorbenen<br />

Ernst Mosch angetreten.<br />

Mit einer kleinen Melodie auf seinem Tenorflügelhorn<br />

eröffnete der Referent das Seminar<br />

in Untermais: „Am Anfang steht die<br />

Musik!“ Selbst in der Blaskapelle „aufgewachsen“<br />

und als Jugendlicher von einem<br />

schweren Autounfall geprägt, spricht Ernst<br />

Hutter aus seinem reichen Erfahrungsschatz,<br />

gibt einfache und praktische Tipps,<br />

versteht es, den Zuhörer für seine musikalische<br />

Philosophie zu begeistern. Es<br />

gäbe zwar nicht die eine, einzige Egerländer-Regel,<br />

hob Hutter hervor, der – wie er<br />

selbst zugibt – wie sein Vorgänger von der<br />

Swing-Musik geprägt und seine musikalische<br />

Interpretation vom Off-Beat (Nachschlag)<br />

der Begleitung und Rhythmus gezeichnet<br />

ist: „Die Polka muss grooven.“<br />

Es gehe vielmehr darum, die Musik so zu<br />

spielen, dass sie ins Herz geht. Dabei vergleicht<br />

er den Musiker mit einem Skispringer,<br />

der oben am Schanzentisch steht und<br />

weiß, wenn er loslässt, gibt es kein Zurück<br />

mehr. Und so sei es beim Musizieren, erklärt<br />

Hutter, die Luft loslassen und „aus<br />

warmer Luft Emotionen erzeugen.“<br />

Es war ein intensiver Tag mit drei unterschiedlichen<br />

Workshops, in denen der<br />

Referent die Egerländer Stilistik von den<br />

Melodieinstrumenten (Flügelhorn und Tenorhorn)<br />

über die kleine Böhmische Besetzung<br />

bis hin zum großen Blasorchester<br />

erklärte. Albert Klotzner, Obmann des<br />

Bezirks Meran im Verband Südtiroler Musikkapellen<br />

(VSM), Markus Müller, Kapellmeister<br />

der Bürgerkapelle Untermais, und<br />

Hubert Müller vom gleichnamigen Musikfachgeschäft<br />

freuten sich über das große<br />

Interesse. Zahlreiche aktive Teilnehmer, und<br />

noch mehr passive Zuhörer sind der Einladung<br />

gefolgt und vom frühen Vormittag<br />

bis zum späten Nachmittag gemeinsam in<br />

die faszinierende Welt der Egerländer Blasmusik<br />

eingetaucht. Die Böhmische der Musikkapelle<br />

„Pater Haspinger“ (St. Martin/<br />

Gsies) – bereits langjährige Bekannte des<br />

Referenten - und der Musikkapelle Nauders<br />

(Nordtirol) waren dabei ebenso unter<br />

den Teilnehmern wie viele junge Kapellmeister,<br />

Musikantinnen und Musikanten<br />

aus dem ganzen Land. Von einem intensiven<br />

Körperbewusstsein über die richtige<br />

Atemtechnik bis hin zur musikalischen Gestaltung<br />

erklärte Hutter die Interpretationsmöglichkeiten<br />

und Spieltechniken im Stile<br />

der Egerländer Musikanten und gab Leitsätze<br />

für eine möglichst stilgerechte Interpretation<br />

im großen Blasorchester. Dazu<br />

standen nach dem Instrumentalworkshop<br />

am Vormittag die „Vöraner Böhmische“ und<br />

die Bürgerkapelle Untermais als Übungskapellen<br />

zur Verfügung.<br />

Stephan Niederegger<br />

In anschaulichen<br />

Lehrproben mit<br />

der Vöraner<br />

Böhmischen und<br />

der Bürgerkapelle<br />

Untermais (im<br />

Bild) zeigte Ernst<br />

Hutter möglichst<br />

stilgerechte<br />

Interpretationen<br />

der Egerländer<br />

Musik.<br />

22<br />

<strong>KulturFenster</strong>


Blasmusik<br />

Mit viel Liebe zur Musik<br />

Süd-Osttiroler Bezirksblasorchester 40+<br />

Fridl Pescoller (am Dirigentenpult) und Martin Gratz (rechts im Bild als Solist beim<br />

Bravourstück „Hora Staccato“) haben es verstanden, in sechs Probentagen ein<br />

unterhaltsames Programm auf hohem Niveau für das Premierenkonzert in Toblach<br />

zu erarbeiten.<br />

Am Stephanstag 2<strong>01</strong>4 hat das Süd-Osttiroler<br />

Bezirksblasorchester 40+ seine erfolgreiche<br />

Premiere gefeiert. Unter der Leitung<br />

von Fridl Pescoller (Abtei) und Martin<br />

Gratz (Kals) haben die 75 Musikantinnen<br />

und Musikanten aus den Pustertaler und<br />

Osttiroler Musikkapellen dem Publikum im<br />

vollbesetzten Gustav-Mahler-Saal mit großer<br />

Spielfreude ein unterhaltsames musikalisches<br />

Festtagsmenü serviert. Eine Woche<br />

später, am 3. Jänner, konnte der Konzerterfolg<br />

im Tauerncenter in Matrei in Osttirol<br />

wiederholt werden.<br />

Die 34 Osttiroler Musikkapellen sind<br />

in den Musikbezirken „Lienzer Talboden“<br />

(15), „Iseltal“ (9) und „Pustertal<br />

Oberland“ (10) organisiert. Der Bezirk<br />

Bruneck des Verbandes Südtiroler Musikkapellen<br />

(VSM) zählt 54 Kapellen.<br />

Seit 1981 pflegt der Bezirk Bruneck eine<br />

enge Freundschaft mit den drei Osttiroler<br />

Nachbarbezirken. Aus dieser bezirksund<br />

grenzüberschreitenden Verbindung<br />

ist nun ein bisher einzigartiges Projekt<br />

geboren: das Süd-Osttiroler Bezirksblasorchester<br />

40+.<br />

75 Musikantinnen und Musikanten von<br />

der Mühlbacher Klause bis zum Kärntner Tor<br />

und zum Felbertauern im Alter ab 40 Jahren<br />

bildeten dieses Blasorchester. In sechs<br />

ganztägigen Proben wurde ein anspruchsvolles<br />

Programm erarbeitet, das einen Bogen<br />

spannte über die gehobene Unterhaltungsmusik,<br />

von der Operette („Pique Dame“<br />

von Franz von Suppé und „Die verkaufte<br />

Braut“ von Bedrich Smetana) und dem Musical<br />

„Les Miserables“ über Strauß'sche Melodien<br />

(„Tritsch-Tratsch-Polka“) bis hin zu<br />

Marsch- und Polka-Rhythmen. Erich Pitterl,<br />

der bekannte Moderator von Radio Osttirol<br />

- und selbst Kapellmeister, führte mit gezielten<br />

Informationen und kurzweiligen Interviews<br />

gekonnt durch den Abend.<br />

Die Liebe zur Musik und die Freude am<br />

Musizieren sei die Motivation des Orchesters,<br />

hob Fridl Pescoller hervor. Martin<br />

Gratz brachte es schließlich auf den Punkt:<br />

„Wir sind nun in einem Alter, wo wir uns<br />

bei einem solchen Projekt den Luxus erlauben<br />

können, nur das zu spielen, was uns<br />

selbst gefällt!“<br />

Beide hätten es verstanden, eine interessante<br />

Stückauswahl zusammenzustellen,<br />

die Musikantinnen und Musikanten<br />

dadurch zusätzlich zu motivieren<br />

und schlussendlich das Beste aus dem<br />

Klangkörper herauszuholen, sagte Johann<br />

Hilber, der Obmann des VSM-Bezirks<br />

Bruneck.<br />

Marianne Hengl (Bildmitte) freute sich<br />

mit (v.l.) Erich Pitterl, Martin Gratz, Hans<br />

Hilber, Adolf Mayr, Andreas Berger, Fridl<br />

Pescoller und Stefan Klocker über den<br />

ihr gewidmeten Konzertmarsch „Gipfel-<br />

Sieg“ von Sepp Leitinger.<br />

Im Tauerncenter in Matrei in Osttirol hat das Süd-Osttiroler Bezirksblasorchester 40+<br />

das Konzert wiederholt.<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>01</strong> | Januar 2<strong>01</strong>5 23


Aus Verband und Bezirken<br />

Als Initiator dieser Idee freut er sich,<br />

dass er seine Osttiroler Obmannkollegen<br />

Adolf Mayr (Pustertaler Oberland),<br />

Andreas Berger (Iseltal) und Stefan Klocker<br />

(Lienzer Talboden) sehr schnell für<br />

diesen „musikalischen Meilenstein in der<br />

jahrzehntelangen Süd-Osttiroler Freundschaft“<br />

gewinnen konnte.<br />

„Gipfel-Sieg“ zum 50-sten<br />

Geburtstag<br />

Ein besonderes Erlebnis für das Orchester<br />

und das Publikum war die Uraufführung<br />

des Konzertmarsches „Gipfel-Sieg“<br />

von Sepp Leitinger. Dieser Marsch ist Marianne<br />

Hengl zum 50-sten Geburtstag gewidmet.<br />

Sie ist 1964 in Saalfelden (Salzburg)<br />

geboren und wohnt heute mit ihrem<br />

Mann Stefan in Axams (Tirol). Von Geburt<br />

an aufgrund einer Gelenkversteifung an<br />

allen vier Gliedmaßen körperbehindert,<br />

sitzt sie im Rollstuhl und setzt sich österreichweit<br />

für Menschen im Rollstuhl<br />

ein. Als Obfrau des Vereins „RollOn Austria<br />

– Wir sind behindert“ hat sie vor zwei<br />

Jahren mit der ORF-Journalistin Barbara<br />

Stöckl unter dem Motto „Gipfel-Sieg“ eine<br />

Gesprächs-Serie fürs Fernsehen initiiert.<br />

Diese Talk-Show auf ORF III lädt jeweils einen<br />

prominenten und einen behinderten<br />

Menschen zum Gespräch und stellt damit<br />

Menschen vor, die auf unterschiedlichste<br />

Weise schwere und ehrgeizige Lebensabschnitte<br />

zu einem persönlichen „Gipfel-Sieg“<br />

gemacht haben. Beim Konzert<br />

in Matrei i.O. war Marianne Hengl persönlich<br />

anwesend, freute sich über den<br />

gelungenen Marsch und begeisterte in<br />

ihrer frohen und lebensbejahenden Art<br />

das Publikum.<br />

Stephan Niederegger<br />

„Die Musik hält jung! Schauen Sie<br />

nur in die strahlenden Gesichter der<br />

Musikantinnen und Musikanten auf<br />

der Bühne, sie sehen mindestens zehn<br />

Jahre jünger aus.“ (Fridl Pescoller –<br />

rechts im Bild)<br />

„Die Musik fragt nicht nach geografischen<br />

Grenzen, sie betont das Miteinander, die<br />

Leidenschaft, gemeinsam zu musizieren!“<br />

(Martin Gratz – links im Bild )<br />

Jugend musiziert<br />

Bezirksjugendorchester 2<strong>01</strong>4 des VSM-Bezirkes Schlanders mit ambitioniertem Programm<br />

Am Sonntag, 14. Dezember 2<strong>01</strong>4, fand<br />

im Sparkassensaal des Kulturhauses „Karl<br />

Schönherr" in Schlanders das Abschlusskonzert<br />

des Projektes „Bezirksjugendorchester<br />

2<strong>01</strong>4" statt. 55 junge Musikerinnen und<br />

Musiker aus zwölf Musikkapellen des Bezirkes<br />

präsentierten dem zahlreich erschienen<br />

Publikum ein ambitioniertes Programm.<br />

Das Orchester stand unter der schwungvollen<br />

Leitung des Bezirksjugendleiters<br />

Benjamin Blaas und seines Stellvertreters<br />

Josef Kofler, die in den neun teils mehrstündigen<br />

Proben die anspruchsvollen Werke<br />

mit den Musikantinnen und Musikanten<br />

einstudiert haben. Das Projekt, welches im<br />

Dreijahres-Rhythmus stattfindet, wurde bereits<br />

in den 80er Jahren gestartet und will<br />

vor allem junge, talentierte Musiker bis ca.<br />

20 Jahren ansprechen. Die musikalische<br />

Förderung und die Motivation zu guten<br />

Leistungen stehen dabei im Mittelpunkt.<br />

Der erste Konzertteil unter der Leitung<br />

von Josef Kofler begann mit dem Eröffnungswerk<br />

„From Crystals and Eagles" von<br />

Thomas Doss. Anschließend erklangen „Lux<br />

Aurumque" von Eric Whitacre und „Tintin"<br />

von Dirk Brosse.<br />

Nach der Pause übernahm Benjamin<br />

Blaas den Taktstock. Die Werke „Southern<br />

Hymn" von Samuel Hazo, „Novena" von<br />

James Swearingen und „Elisabeth" von S.<br />

Levay wurden zum Besten gegeben. Mit viel<br />

Applaus für die tolle Leistung der Jugendlichen<br />

und dem Werk „Sway" von Rob van<br />

Reijmersdal wurde das Konzert beendet.<br />

Martin Punter<br />

VSM Bezirk Schlanders<br />

Im Bezirksjugendorchester Schlanders - im Bild unter der Leitung von Josef Kofler - boten<br />

55 junge Musikerinnen und Musiker Blasmusik auf hohem Niveau.<br />

24<br />

<strong>KulturFenster</strong>


Blasmusik<br />

Studium für Blasorchesterleitung am<br />

Konservatorium „Claudio Monteverdi“ in Bozen<br />

Aufnahmeprüfung zum Bachelor-Studiengang im Mai<br />

Das Institut für Musiktheorie und Analyse,<br />

Komposition und Dirigieren am Konservatorium<br />

„Claudio Monteverdi“ in Bozen schreibt<br />

im Mai 2<strong>01</strong>5 eine Aufnahmeprüfung für den<br />

Studiengang Bachelor-Studium „Dirigieren/<br />

Instrumentieren für Blasorchester“ aus.<br />

Das in den letzten Jahrzehnten sich ins<br />

Unermessliche vergrößernde Repertoire<br />

und die gleichzeitig stetig ansteigende technische<br />

Qualität von Blas-Orchestern und<br />

Ensembles stellen enorme Anforderungen<br />

an Dirigenten der Zukunft dar. Ziel dieses<br />

neuen dreijährigen akademischen Studiengangs<br />

1. Ebene am Bozner Konservatorium<br />

“Claudio Monteverdi” - u.a. in Zusammenarbeit<br />

mit dem Verband Südtiroler<br />

Musikkapellen eingerichtet - ist die künstlerische<br />

und wissenschaftliche Erschließung<br />

musikalischer Werke aller Stilepochen und<br />

Sparten des Blasmusikrepertoires und eine<br />

Spezialisierung in der Leitung von Bläser-<br />

Ensembles. In Kleingruppenunterricht wird<br />

die Möglichkeit geboten, sich mit den spezifischen<br />

psychophysischen Zusammenhängen<br />

und Abläufen des Dirigierens auseinander<br />

zu setzen und sich diese „anzueignen“.<br />

Authentizität und Selbstbewusstsein spielen<br />

dabei im Hinblick auf eine zukünftig<br />

leitende Funktion eine zentrale Rolle. Neben<br />

den theoretisch-praktischen Lehrver-<br />

anstaltungen, die am Sitz des Konservatoriums<br />

angesiedelt sind, ist ein auf das<br />

Land verteiltes Praktikum mit Musikkapellen<br />

des VSM vorgesehen. Um so vielen Interessentinnen<br />

und Interessenten als möglich<br />

diesen Bildungsweg zu ermöglichen,<br />

werden die kennzeichnenden Fächer des<br />

Studiengangs parallel zu diesem auch als<br />

Fortbildungslehrgang angeboten (Besuch<br />

nur der kennzeichnenden Fächer mit abschließender<br />

Teilnahmebestätigung; Mindestalter:<br />

18 Jahre (Zulassungsprüfung).<br />

Zudem ist auch eine Inskription nur in einzelne<br />

Lehrveranstaltungen möglich.<br />

Thomas Doss<br />

WIND-BAND<br />

CONDUCTING<br />

STUDIENGANG IN<br />

INSTRUMENTIERUNG FÜR<br />

BLASORCHESTER Und<br />

BLASORCHESTER-LEITUNG<br />

CORSO DI<br />

STRUMENTAZIONE PER<br />

ORCHESTRA DI FIATI E<br />

DIREZIONE DI BANDA<br />

Zulassungsvoraussetzung zum<br />

akademischen Studiengang:<br />

Oberschulabschluss - man kann auch vor dem Abschluss<br />

einer Oberschule zugelassen werden, dieser<br />

muss aber vor dem Erwerb des akademischen Diploms<br />

erlangt werden; auch gefordert bei Inskription in einzelne<br />

Lehrveranstaltungen.<br />

Vordirigieren:<br />

• Pfl ichtwerk Holst 1st Suite in Es<br />

• Pfl ichtwerk Strawinsky Sinfonies for winds bis<br />

Ziffer 6<br />

• Pfl ichtwerk Anton Bruckner Locus iste<br />

Titelseite der Ausschreibung<br />

Ein Weg für jeden:<br />

- Musikhochschul-Studium (Voll- oder Teilzeit)<br />

- Inskription nur in einzelne Fächer<br />

- Fort- und Weiterbildungskurs<br />

(ohne vorausgesetzte Studientitel)<br />

Un percorso per tutti:<br />

- Corso accademico (tempo pieno o parziale)<br />

- Iscrizione solo a singole discipline<br />

- Corso di formazione permanente e ricorrente<br />

(senza titoli di studio richiesti)<br />

VERBAND<br />

SÜDTIROLER<br />

MUSIKKAPELLEN<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

Überprüfung der rhythmischen und auditiven<br />

Wahrnehmungsfähigkeiten<br />

Theorie<br />

Ausführung von Stücken freier Wahl am Klavier<br />

und/oder am Orchesterinstrument<br />

Vom-Blatt-Spiel und Vom-Blatt-Singen<br />

Kolloquium zur Feststellung der Motivation und<br />

der Eignung; Überprüfung der Kenntnisse der<br />

deutschen Sprache<br />

Anmeldung:<br />

student.offi ce@cons.bz.it<br />

www.cons.bz.it<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>01</strong> | Januar 2<strong>01</strong>5 25


Aus Verband und Bezirken<br />

verband<br />

südtiroler<br />

musikkapellen<br />

Programmvorschau<br />

Dreimonatskalender<br />

Datum Veranstalter Veranstaltung Ort Haus Beginn<br />

FEBRUAR<br />

Sa, 14. <strong>Februar</strong> 2<strong>01</strong>5<br />

Bezirk Bruneck<br />

Kapellmeister-Fortbildung mit<br />

Thomas Ludescher (A), 3.Teil<br />

Do-So, 19.–22. <strong>Februar</strong> VSM Bläsertage Auer<br />

Raum Bruneck 09.00<br />

Musikschule &<br />

Aula Magna<br />

Sa, 21. <strong>Februar</strong> 2<strong>01</strong>5 Bezirk Bozen Jahreshauptversammlung Welschnofen Kulturhaus 15.00<br />

Sa, 21. <strong>Februar</strong> 2<strong>01</strong>5 Bezirk Brixen Jahreshauptversammlung Kollmann Vereinshaus 20.00<br />

Sa, 21. <strong>Februar</strong> 2<strong>01</strong>5<br />

Bezirk<br />

Schlanders<br />

Kommunikationstechnik<br />

mit Susanne Steidl (Pfalzen)<br />

09.00<br />

Kortsch Probelokal 09.00<br />

Sa, 28. <strong>Februar</strong> 2<strong>01</strong>5 VSM Führungskräfte-Seminar, 4. Modul Nals Lichtenburg 08.30<br />

Mo, 02. März 2<strong>01</strong>5 Bezirk Bozen Grundkurs Stabführer 1. Einheit Kaltern Probelokal BK Kaltern 20.00<br />

Sa, 07. März 2<strong>01</strong>5 VSM 67. Jahreshauptversammlung des VSM Bozen Waltherhaus 15.00<br />

Sa-So, 07.-08. März VSM Kapellmeister-Seminar 6. Einheit Sarns/Brixen Haus St. Georg 09.00<br />

Mi, 11. März 2<strong>01</strong>5 Bezirk Meran Stammtisch für Stabführer Obermais Altes Rathaus 20.00<br />

MÄRZ<br />

Sa, 14. März 2<strong>01</strong>5 Bezirk Bruneck<br />

Schnupperkurs für Leiter von<br />

Jugendkapellen<br />

Bruneck Musikschule Ragenhaus 09.00<br />

Sa, 21. März 2<strong>01</strong>5 Bezirk Bruneck Grundkurs Stabführer 1. Einheit Stegen Grundschule 14.00<br />

Sa, 21. März 2<strong>01</strong>5 Bezirk Bruneck Aufbaukurs Stabführer 1. Einheit Stegen Grundschule 14.00<br />

Sa, 28. März 2<strong>01</strong>5<br />

VSM<br />

Praktische JMLA-Prüfungen<br />

in Bronze und Silber<br />

Bruneck Musikschule 09.00<br />

Sa, 28. März 2<strong>01</strong>5<br />

VSM<br />

Praktische JMLA-Prüfungen<br />

in Bronze, Silber und Gold<br />

Auer Musikschule 09.00<br />

Sa, 28. März 2<strong>01</strong>5 Bezirk Bruneck Bläserkonzert mit Verleihung JMLA Bruneck Alte Turnhalle 17.00<br />

Sa, 07. April 2<strong>01</strong>5<br />

Bezirk Bozen<br />

JuBoB - Jugendblasorchester Bezirk<br />

Bozen<br />

Bozen<br />

Konzerthaus „Joseph<br />

Haydn“<br />

20.00<br />

So, 08. April 2<strong>01</strong>5<br />

Bezirk Bozen<br />

JuBoB - Jugendblasorchester Bezirk<br />

Bozen<br />

Brixen Forum Brixen 19.00<br />

Do, 09. April 2<strong>01</strong>5 Bezirk Meran Aufbaukurs Stabführer 1. Einheit Raum Meran Bei Übungskapelle 19.00<br />

Sa, 11. April 2<strong>01</strong>5 Bezirk Bruneck Fortbildung für Funktionäre Stegen Mehrzwecksaal 14.00<br />

APRIL<br />

Sa, 11. April 2<strong>01</strong>5<br />

Bezirk Schlanders<br />

Bezirksmarschierprobe für<br />

Jungmusikanten und Marketenderinnen Schlanders<br />

Sa, 11. April 2<strong>01</strong>5 Bezirk Bozen Marschierprobe für Jungmusikanten Bozen<br />

Sa, 18. April 2<strong>01</strong>5 VSM Landesstabführer-Tagung Brixen<br />

Sa, 18. April 2<strong>01</strong>5<br />

VSM<br />

Führungskräfte-Seminar, 5. Modul &<br />

Abschluss<br />

Obstgenossenschaft<br />

GEOS<br />

Neue Obstgen.<br />

Zwölfmalgreien<br />

Berufsschule Tschuggmall<br />

14.00<br />

11.00<br />

13.30<br />

Brixen Cusanus Akademie 08.30<br />

Sa-So, 18.-19. April VSM Kapellmeister-Seminar 7. Einheit Nals Lichtenburg 09.00<br />

Mo, 20. April 2<strong>01</strong>5<br />

Bezirk Schlanders<br />

Aufbaukurs Stabführer 1. Einheit Kortsch Probelokal 19.30<br />

Mo, 20. April 2<strong>01</strong>5 Bezirk Bozen Aufbaukurs Stabführer 1. Einheit Kaltern Probelokal 20.00<br />

Di, 21. April 2<strong>01</strong>5<br />

Bezirk Brixen/<br />

Sterzing<br />

Aufbaukurs Stabführer 1. Einheit Raum Brixen Bei Übungskapelle 19.30<br />

Sa-So, 25.-26. April VSM Jugendkapellen-Treffen und Wettbewerb Vintl Vereinshaus 09.00<br />

Sa, 25. April 2<strong>01</strong>5<br />

Bezirk Bozen<br />

Workshop: Schlagzeug in der Musik<br />

in Bewegung<br />

Bozen Probelokal BK Kaltern 09.00<br />

26<br />

<strong>KulturFenster</strong>


Blasmusik International<br />

Blasmusik<br />

Ein Hauch von<br />

Festspiel-Atmosphäre<br />

Sabina Willeit mit der Bürgerkapelle Gries auf der Nordtiroler Seebühne am Piburgersee<br />

Mit ihrem Konzert zauberte die Bürgerkapelle Gries eine besondere Atmosphäre auf<br />

die Seebühne im Ötztal.<br />

Der Piburgersee im vorderen Ötztal zieht<br />

alljährlich sowohl viele Badegäste als auch<br />

Kulturinteressierte an. Auf der Seebühne<br />

musizierten bereits einige herausragende<br />

Tiroler Blasorchester: die BläserPhilharmonie<br />

Tirol und die Wiltener Stadtmusikkapelle<br />

mit den Sängerknaben, die Brassband<br />

Fröschl Hall, die Stadtmusikkapelle<br />

Landeck u.a.<br />

Der Schwerpunkt liegt dabei auf<br />

„Blasorchester-Gesang“. Neben sinfonischer<br />

Blasmusik stehen Melodien aus<br />

Musicals und bekannten Opern im Vordergrund.<br />

In der atemberaubenden Naturlandschaft<br />

mit der herrlichen Akustik erreichen<br />

die Konzerte eine eigene Dimension.<br />

Im vergangenen Jahr war mit der Bürgerkapelle<br />

Gries zum ersten Mal eine Südtiroler<br />

Kapelle der Einladung gefolgt. Das<br />

Publikum - stets an die 500 Besucher -<br />

erwartet bei den Konzerten keine gefälligen<br />

und gängigen Werke, sondern ausgefallene<br />

Blasmusik auf hohem Niveau.<br />

Kapellmeister Georg Thaler nutzte diese<br />

Chance. Er holte sich mit der Südtiroler<br />

Mezzosopranistin Sabina Willeit eine kongeniale<br />

Partnerin für die Verwirklichung seiner<br />

Vorstellungen, die an alle Ausführenden<br />

höchste Ansprüche stellte.<br />

Das Programm unter dem Titel „KUNST-<br />

KULT-MUSIK aus der Alten und Neuen<br />

Welt“ wurde einem Festspielanspruch<br />

durchaus gerecht. Es umfasste bekannte<br />

Stücke, u.a. von Franz Lehar und Richard<br />

Strauss, sowie das berühmte „Summertime“<br />

von George Gershwin. Besondere<br />

Beachtung aber, weil kaum gehört, verdienten<br />

die Werke aus der „Neuen Welt“<br />

der berühmten brasilianischen, mexikanischen<br />

und amerikanischen Komponisten<br />

Heitor Villa-Lobos, Arturo Marquez<br />

und Stephen Melilo.<br />

Sowohl die Sängerin als auch die Musikerinnen<br />

und Musiker mit Kapellmeister<br />

Georg Thaler und Obmann Franz Targa<br />

ernteten ungeteilte Zustimmung und Anerkennung<br />

für ihre Leistung.<br />

Durch den Abend führte in seiner unnachahmlichen<br />

Manier Rudi Gamper, gerne<br />

als „die Stimme Südtirols“ bezeichnet und<br />

auch in Nordtirol sehr bekannt als Moderator<br />

hochkarätiger Blasmusikkonzerte.<br />

Nach den weltberühmten „Regensburger<br />

Domspatzen“ im nächsten Sommer<br />

wird in den Folgejahren wieder die eine<br />

oder andere Südtiroler Kapelle die Möglichkeit<br />

erhalten, auf der Seebühne zu<br />

konzertieren.<br />

BK Gries<br />

Sorgten am Piburgersee im Nordtiroler Ötztal für ein hochkarätiges Konzertereignis:<br />

die Mezzosopranistin Sabina Willeit, Kapellmeister Georg Thaler mit der Bürgerkapelle<br />

Gries und Moderator Rudi Gamper (v.l.)<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>01</strong> | Januar 2<strong>01</strong>5 27


Kritisch Hingehört<br />

So kann Musik begeistern!<br />

Cäcilienkonzert der Musikkapelle Zwölfmalgreien<br />

Die Musikkapelle Zwölfmalgreien unter der Leitung des Gastkapellmeister Josef Feichter präsentierte bei ihrem traditionellen<br />

Cäcilienkonzert schwungvolle und mit Begeisterung vorgetragene Blasmusik in verschiedenen Facetten.<br />

Mit dem „Barcelona Marsch“ von Carl<br />

Friedemann hat die Musikkapelle Zwölfmalgreien<br />

ihr Cäcilienkonzert eröffnet. Es<br />

war dies für die Musikerinnen und Musiker<br />

wie auch für das Publikum ein besonderer<br />

Moment.<br />

Nachdem Kapellmeisterin Cäcilia Perkmann<br />

bereits im Sommer den Taktstock<br />

nach acht Jahren abgegeben hatte, dirigierte<br />

Josef Feichter als Gastkapellmeister<br />

das traditionelle Jahreskonzert im Bozner<br />

Waltherhaus am letzten Novembersamstag.<br />

Der Musikschuldirektor aus Bruneck,<br />

ehemalige Kapellmeister der Musikkapelle<br />

Peter Mayr Pfeffersberg und derzeitiger Dirigent<br />

des Südtiroler Jugendblasorchesters,<br />

hat in einer knapp zweimonatigen Probenphase<br />

mit der Kapelle ein ansprechendes<br />

Konzertprogramm einstudiert. Dabei hat er<br />

hörbar die Grenzen der einzelnen Register<br />

ausgelotet, sie immer wieder an ihre Grenzen<br />

geführt und auch motiviert, diese zu<br />

überschreiten. Der Zuhörer erlebte damit<br />

eine frisch musizierende Musikkapelle, die<br />

Freude an ihrem Streifzug durch die verschiedenen<br />

Musikgenres zeigte. Das Streben<br />

des Menschen nach Sicherheit, Einheit<br />

und Frieden zog sich wie ein gedanklicher<br />

Faden durch das Programm. Temperamentvoll<br />

und ohne musikalische Kompromisse<br />

wird Verdis Ouvertüre zur Oper „Nabucco“<br />

zum wahren musikalischen Auftakt<br />

des Konzertabends.<br />

Detail am Rande: Sieben Musikanten<br />

sind noch auf der Bühne, die bereits beim<br />

Cäcilienkonzert vor 40 Jahren diese Ouvertüre,<br />

damals unter der Leitung von Gottfried<br />

Veit, aufgeführt haben.<br />

In seinen sinfonischen Metamorphosen<br />

(„Symphonic Metamorphosis“) sieht sich<br />

Philip Sparke im Umbruch zwischen Altbewährtem<br />

und Neuem und findet musikalische<br />

Antworten für eine lebenswerte<br />

Zukunft: Weisheit, Herz und Humor. Dementsprechend<br />

tänzerisch und spielerisch,<br />

mit jugendlicher Ausgelassenheit, aber auch<br />

in andächtiger Meditation und zurückhaltender<br />

Zuversicht gestaltet Josef Feichter<br />

die fünf Teile, die auf ein Thema aus Saint-<br />

Saens 3. Sinfonie aufbauen und sich in Variationen<br />

bis hin zum Finale steigern. Nach<br />

der Pause hatten die Musikantinnen und<br />

Musikanten nichts von ihrer Spielfreude<br />

verloren und präsentierten beschwingt und<br />

feurig Luigi Denza's Rhapsodie zum neapolitanischen<br />

Liebeslied „Funiculi Funicula“.<br />

Bert Appermonts Programmmusik<br />

„Noah's Arc“ erklang hingegen pathetisch<br />

und erhaben. Patrick Doyle's Filmmusik<br />

zum Epos über König Heinrich V. („Henry<br />

V. - Suite“) zeichnete der Kapellmeister mit<br />

Klangvielfalt und vielen musikalischen Impressionen.<br />

Mit dem „Nocturne“ aus Mendelssohns<br />

Sommernachtstraum als erste<br />

Zugabe, verneigte sich die Kapelle vor ihrer<br />

ehemaligen Kapellmeisterin und sagte musikalisch<br />

„Danke, Cäcilia“. Der schwungvolle<br />

Konzertmarsch „The Fairest of the<br />

Fair“ von John Philip Sousa war die Draufgabe<br />

auf diesen gelungenen Konzertabend:<br />

„So kann Musik begeistern!“<br />

Stephan Niederegger<br />

28<br />

<strong>KulturFenster</strong>


Blasmusik<br />

Andächtiger Klang im<br />

imposanten Kirchenraum<br />

Gottfried Veits musikalische Inszenierung mit „Unknown Brass“ und der<br />

Organistin Veronika Illmer in der Stiftskirche Muri-Gries<br />

Gottfried Veit (v.r.) und das Blechbläserquintett „Unknown Brass“ (Jochen Haidacher, Robert Regensberger, Karl Tasser,<br />

Gerhard Mohr und Andreas Oberkofler) stimmten in der Grieser Stiftskirche unter dem Motto „Musik und Meditation“ einen<br />

Lobgesang auf den Schöpfer an.<br />

Unter dem Titel „Musik und Meditation“<br />

hat Gottfried Veit zusammen mit dem Blechbläserquintett<br />

„Unknown Brass“ und der<br />

Organistin Veronika Illmer in der Stiftskirche<br />

von Gries/Bozen einen Lobgesang auf<br />

den Schöpfer angestimmt.<br />

Das Blechbläserquintett aus dem Pustertal<br />

ist trotz des Namens längst kein<br />

Unbekannter mehr und spielt seit seiner<br />

Gründung vor 20 Jahren in unveränderter<br />

Besetzung: Andreas Oberkofl er<br />

und Jochen Haidacher (Trompete), Gerhard<br />

Mohr (Horn), Robert Regensberger<br />

(Posaune) und Karl Tasser (Tuba). Zuerst<br />

im Zusammenspiel mit der romantischen<br />

Vorderorgel („Feierlicher Einzug“<br />

von Richard Strauss) und anschließend<br />

mit dem einfühlsamen „Kanon“ von Johann<br />

Pachelbel als Quintett füllen die<br />

fünf Musiker den imposanten Kirchenraum<br />

mit andächtigem Klang.<br />

In tiefer religiöser Ehrfurcht verneigt sich<br />

Gottfried Veit als musikalischer Regisseur<br />

des Abends und setzt „seine“ Heimatkirche<br />

in all ihrer barocken Vielfalt auch musikalisch<br />

in Szene. Er bezieht den - auch<br />

optisch - beeindruckenden Kirchenraum<br />

in die Aufführungen mit ein und lässt neben<br />

der Vorderorgel auch die große barocke<br />

Mathis-Orgel in „Ite Missa est“ von<br />

Vinzenz Goller, dem Bach-Choral „Jesus<br />

bleibet meine Freude“ und seiner eigenen<br />

dreisätzigen „Heilig-Geist-Musik“ zur<br />

Protagonistin werden. Für die Rondophonie<br />

„Herr, bleibe bei uns“ von Heinz<br />

Ewald Trust verteilen sich die Bläser auf<br />

die Seitenaltäre und reichen das dreitaktige<br />

Thema buchstäblich im Kreis herum,<br />

um es schließlich in kleinen Variationen<br />

zurückzuholen. Mit der „Festival<br />

Toccata“ von Percy Fletcher verzaubert<br />

die Organistin den Zuhörer mit spielerischer<br />

Leichtigkeit. Mit Auszügen aus<br />

dem Sonnengesang des hl. Franz von<br />

Assisi und Gebeten spannte Ortspfarrer<br />

Robert Gamper den gedanklichen Bogen<br />

zur Musik. Nach der „Canzone“ von Tiburtio<br />

Massaino und Mozarts „Alleluia“<br />

gipfelte die Meditation in das gemeinsam<br />

gesungene Loblied „Großer Gott, wir loben<br />

dich“. Erst nachdem der letzte Ton<br />

verhallt war, bedankte sich das Publikum<br />

mit anhaltendem Applaus vor der Musik<br />

und den Musizierenden – wohl ganz im<br />

Sinne des Kirchenlehrers Augustinus:<br />

„Wer singt, betet doppelt!“<br />

Stephan Niederegger<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>01</strong> | Januar 2<strong>01</strong>5 29


Kritisch hingehört<br />

Eine Ohren- und Augenweide<br />

zum Jubiläum<br />

25 Jahre „Symphonic Winds“<br />

Mit harmonischen und kraftvoll klassischen Stimmen geben die drei iranischen Sopranistinnen „Le Tre Orfei“ der Musik eine<br />

ganz besondere Note.<br />

1989 hat der damals 19-jährige Alexander<br />

Veit „Symphonic Winds“ gegründet. Seit<br />

25 Jahren setzt dieses Südtiroler Auswahlorchester<br />

Maßstäbe in der Entwicklung der<br />

sinfonischen Blasmusik in unserem Land<br />

und wird diesem Anspruch auch beim Jubiläumskonzert<br />

2<strong>01</strong>4 einmal mehr gerecht.<br />

Große festliche Stimmung steht mit „The<br />

Proclamation of Christmas“ (Stephen Bulla)<br />

am Anfang des Abends. Es ist zwar immer<br />

müßig, Superlative zu bemühen, aber auch<br />

diesmal fesselt „Symphonic Winds“ den<br />

Zuhörer mit großartigen Klangfarben, fulminanten<br />

Rhythmen und beeindruckender<br />

Musik. Ohren- und Augenweide waren dabei<br />

die drei bezaubernden Sopranistinnen<br />

Nasrin Asgari, Shirin Asgari und Nazanin<br />

Ezazi. Von großen Opernarien über Melodien<br />

aus Operetten, Musicals und Film<br />

bis hin zum Persischen Liedgut reicht das<br />

Repertoire der zwei iranischen Schwestern<br />

und ihrer Cousine, die sich 2007 zum Ensemble<br />

„Le Tre Orfei“ zusammengefunden<br />

haben. Mit „Angels in the Architekture“<br />

von Frank Ticheli, „The Lost Labyrinth“<br />

von Kevin Houben (Erstaufführung in Italien)<br />

und den „New London Pictures“ von<br />

Nigel Hess ist das Konzert der Programmmusik<br />

gewidmet. Gewohnt souverän führt<br />

Alexander Veit sein Orchester durch die<br />

„stürmischen“ musikalischen Erzählungen.<br />

Zahlreiche Klangbilder, vielseitige Klangfarben,<br />

rhythmische Klangpyramiden und<br />

überzeugende Spielfreude machen die Architektur<br />

der Oper von Sydney „hörbar“,<br />

lassen das archäologische Rätsel um den<br />

größten Bau der ägyptischen Geschichte<br />

erahnen und bieten imaginäre Eindrücke<br />

des modernen London. Dazu übernehmen<br />

die Sopranistinnen immer wieder choralar-<br />

tige Soloeinlagen und opernhafte Rezitative<br />

und unterstreichen die teils geheimnisvolle<br />

Musik mit ihren „Sphärenklängen“. Als exzellenter<br />

Gastgeber versteht es Alexander<br />

Veit aber auch, das Orchester zurückzunehmen<br />

und seine Gäste gekonnt in Szene<br />

zu setzen. In der Arie „La Vergine degli Angeli“<br />

aus Verdis „Macht des Schicksals“,<br />

Grace Jones' „I've seen that face before“<br />

und Emma Shaplain's „La Notte Eterna“<br />

nutzten die drei Sängerinnen ihre wunderschönen<br />

harmonischen und kraftvoll klassischen<br />

Stimmen und schaffen damit neue<br />

Hörerlebnisse. Die abschließende „Rhapsody<br />

in Blue“ von George Gershwin spannt<br />

den Bogen zwischen Jazz und sinfonischer<br />

Blasmusik und steht daher wohl symbolisch<br />

für die einzigartige Geschichte und<br />

das musikalische Prädikat des Orchesters.<br />

Stephan Niederegger<br />

30<br />

<strong>KulturFenster</strong>


Blasmusik<br />

Neujahrskonzert mit vielfältigen<br />

Klangfarben<br />

Bürgerkapelle Gries überzeugt mit hochkarätigem Programm<br />

Zum 48. Mal lud die Bürgerkapelle Gries<br />

zum traditionellen Neujahrskonzert – mit<br />

einem anspruchsvollen Programm, das<br />

vor allem auch für die vielen jungen Musikanten<br />

der Bürgerkapelle interessant gewesen<br />

sein dürfte. Aber nicht nur: Auch das<br />

zahlreich anwesende Publikum reagierte<br />

mit lang anhaltendem Applaus auf die verschiedenen<br />

Vorträge.<br />

Drei thematisch mit verschiedenen Tänzen<br />

verbundene Stücke unterbrachen drei<br />

Hommages an einzelne europäische Regionen.<br />

Das Programm war eindrücklich<br />

zusammengestellt, die Kapelle unter der<br />

Leitung von Georg Thaler band neben den<br />

verschiedenen Bläsern und Perkussionisten<br />

auch Harfe und Bassgeige mit ein.<br />

Auf die „Fanfare“ zu Paul Dukas' Poème<br />

dansé „La Péri“ (1910/11) folgte die Tondichtung<br />

„Via Claudia“ des holländischen<br />

Komponisten Johan De Meij, die er 2<strong>01</strong>2<br />

für die Stadtmusikkapelle Landeck geschrieben<br />

hatte. „La Péri“ erzählt eine altbekannte<br />

persische Legende nach, in der<br />

Alexander der Große die Blume der Unsterblichkeit<br />

sucht, sie auch findet, dann<br />

aber vom Tanz einer Péri, einer altpersischen<br />

Fee, so betört wird, dass er wieder<br />

darauf verzichtet. Die Tondichtung<br />

„Via Claudia“ folgt der Via Claudia Augusta<br />

über die Alpen bis nach Augsburg und<br />

ahmt die Mühen der Wege, aber auch die<br />

Freude über die Ankunft an größeren Orten<br />

genauso wie die Klänge der Alpen, mit erzeugt<br />

von Alphorn und Kuhglocken, nach.<br />

Alfred Reeds „Symphonie <strong>Nr</strong>. 4“ geht wieder<br />

ins Tänzerische. Reed hatte seine 4.<br />

Symphonie für den Wereld Muziek Concours<br />

1993 im niederländischen Kerkrade<br />

als Pflichtstück für die Konzertklasse geschaffen.<br />

Die dreiteilige Symphonie endet<br />

nach einer Elegie und einem Intermezzo<br />

mit einem Tanzmotiv, einer Tarantella. An<br />

diesen Tanz schloss sich nach der Pause<br />

die bekannte symphonische Dichtung „Finlandia“<br />

von Jean Sibelius an. „Finlandia“<br />

(1899/1900) ist zu einer Zeit entstanden,<br />

in der Finnland Teil des russischen Reiches<br />

war. Sibelius ist es gelungen, in seiner<br />

symphonischen Dichtung finnische<br />

Landschaften und finnisches Flair einzufangen.<br />

In späterer Zeit hatte sich Sibelius<br />

selbstkritisch über „Finlandia“ geäußert:<br />

„Warum gefällt diese Tondichtung? Wahrscheinlich<br />

wegen ihres Plein-air-Stiles. Sie<br />

ist lediglich auf Einfällen aufgebaut. Reine<br />

Inspiration.“ Und trotzdem gerade deswegen<br />

faszinierend.<br />

Zwischen Finnland und einem Abstecher<br />

in die schottischen Highlands spielte<br />

die Bürgerkapelle Gries noch einmal einen<br />

Tanz, diesmal die „Danse Diabolique“<br />

des österreichischen Komponisten Josef<br />

Hellmesberger jun., ein Stück, das durch<br />

die ungewohnte phrygische Tonart einen<br />

ganz eigenen Effekt erzielt. Der Höhepunkt<br />

des Konzerts war zweifellos Philip<br />

Sparkes musikalischer Ausflug in die<br />

schottischen Hochländer. Seine Suite aus<br />

den „Hymn of the Highlands“ (2002) führt<br />

zunächst nach Ardross Castle, mit einem<br />

wunderschönen anfänglichen Klarinettensolo,<br />

bis irgendwann Dudelsacknachahmungen<br />

immer deutlicher an Schottland<br />

erinnern, bringt die Zuhörer dann an den<br />

Fluss Alladale, der v.a. von Saxophon und<br />

Perkussionsinstrumenten erfasst wird, das<br />

Ganze endet bei dem kleinen Ort Dundonnell,<br />

der musikalisch mit voller Klangfülle<br />

begrüßt wird.<br />

Gerade in dieser Schlusshymne zeigt<br />

die Bürgerkapelle Gries, wie vielfältig<br />

ihre Klangfarben sind, wie gut die Unterschiede<br />

in den verschiedenen Lautstärken<br />

beherrscht werden und auch wie kompakt<br />

und in sich geschlossen ihr Klangkörper<br />

sein kann. Ein gelungenes Neujahrskonzert!<br />

Mta<br />

(Artikel erschienen in der Tageszeitung<br />

„Dolomiten“ vom 8. Jänner 2<strong>01</strong>5<br />

- Nachdruck mit freundlicher Genehmigung<br />

der Redaktion und der Autorin)<br />

Neujahrskonzert 2<strong>01</strong>5 der Bürgerkapelle<br />

Gries: Sabina Gasser Furgler am Alphorn<br />

bei der Tondichtung „Via Claudia“ von<br />

Johan De Meij<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>01</strong> | Januar 2<strong>01</strong>5 31


Kritisch hingehört<br />

Blühende Blasmusiklandschaft<br />

Dreikönigskonzert der Algunder Musikkapelle<br />

„Die Algunder“ gehören zu den Besten im<br />

Lande und haben eine fast jahrhundertelange<br />

Tradition als Musikkapelle. Das Dreikönigskonzert<br />

ist für die ca. 80 Musiker unter der<br />

Leitung von Christian Laimer so etwas wie<br />

der Höhepunkt des Algunder Musikjahres.<br />

Also nahm es nicht Wunder, dass der Meraner<br />

Kursaal zum Ereignis berstend voll<br />

war und dass das Konzert am Dreikönigstag<br />

seit Jahren auch ein beliebter Treff der<br />

Blasmusikprominenz des Landes ist.<br />

Der seit 20<strong>01</strong> als Kapellmeister agierende<br />

Christian Laimer hat für den musikalischen<br />

Galaabend ein Programm zusammengestellt,<br />

das einen klaren Anspruch auf Qualität<br />

und Niveau in sich barg: im ersten Teil<br />

Transkriptionen berühmter Werke namhafte<br />

Komponisten der Klassik – Verdi, Mahler<br />

und Rossini – und vor der Pause schließlich<br />

ein besonderer Farbtupfer, das Konzert<br />

für Cello und Blasorchester von Friedrich<br />

Gulda aus den 1980er Jahren, das in<br />

den 1990er Jahren bereits in Bozen seine<br />

Südtiroler Premiere erlebt hatte. Im zweiten<br />

Teil des Abends dann drei Originalstücke<br />

für großes Blasorchester aus der Feder internationaler<br />

Blasmusikkomponisten.<br />

Man weiß, dass sich Opernvorspiele und<br />

Ouvertüren recht gut für allerlei Transkriptionen<br />

eignen, so auch Verdis Vorspiel zum<br />

1. Akt der „Traviata“, das für die Holzbläser,<br />

spezielle Klarinetten und Oboen recht<br />

heikel einsetzt. Man darf in der kritischen<br />

Beurteilung ja nicht vergessen, dass gerade<br />

die Hölzer die Geigen zu ersetzen haben,<br />

was zuweilen zu höchsten Komplikationen<br />

in der Phrasierung führt. Als zweites Stück<br />

stand das „Symphonische Präludium“ in c-<br />

Moll für großes Orchester von Gustav Mahler<br />

auf dem Programm. Eigentlich stammt<br />

die Mahler zugeschriebene Komposition mit<br />

hoher Wahrscheinlichkeit aus dem Oeuvre<br />

Anton Bruckners. Wie auch immer, so<br />

beschreibt sie in den tiefen Bässen einen<br />

recht düsteren Seelenzustand, der vor allem<br />

in den Hörnern und Posaunen und Tuben<br />

die richtige Tonfarbe fand. Die Ouvertüre<br />

zu Rossinis „Barbier von Sevilla“ hingegen<br />

hob in der Transkription für Blasorchester<br />

alle Zweifel am instrumentalen Können der<br />

Dreikönigskonzert 2<strong>01</strong>5 der Algunder Musikkapelle – Roland Mitterer als Solist beim<br />

„Konzert für Violoncello und Blasorchester“ von Friedrich Gulda (Foto von Marco Dignani)<br />

Musiker dieser hervorragenden Kapelle auf:<br />

witzig, sprudelnd und in ansprechendem<br />

Tempo kam sie quirlig und humorig, wie<br />

man sie im Original kennt, eine erstaunliche<br />

Leistung vor allem der Querflöten! Friedrich<br />

Gulda war als Pianist eine Jahrhunderterscheinung,<br />

als Komponist indes eher umstritten.<br />

Auf jeden Fall bricht sein Konzert<br />

für Cello, obligates Schlagzeug, elektrisch<br />

verstärkte Gitarre und Kontrabass mit der<br />

Tradition der zeitgenössischen Musik der<br />

1980er Jahre: keine Atonalität, keine Cluster<br />

und kein Minimal, dagegen breite harmonische<br />

Klangfl ächen und Zitate über Zitate<br />

aus der Volksmusik, aus dem Jazz und<br />

auch aus der Blasmusik, die Gulda in diesem<br />

Werk eindeutig karikieren will. Der Solist<br />

der drei Teile, die im Kursaal gebracht<br />

wurden, war Roland Mitterer. Er legte sich<br />

ins Zeug und achtete, neben den wenigen<br />

virtuos solistischen Passagen, genau auf<br />

das Zusammenspiel mit den elf Bläsern.<br />

Ein klanglich durchaus ansprechendes<br />

Werk, das von dem „Concertino“ der Algunder<br />

und dem Solisten des Abends den<br />

Weg in die Moderne wies.<br />

Nach der Pause dann zuerst einen fl otten<br />

Marsch „Klar zum Gefecht“ von Hermann<br />

L. Blankenburg, gleichermaßen eine<br />

Einstimmung in die beiden Höhepunkte<br />

des gesamten Konzerts, zuerst in die dreiteilige<br />

„Symphonic Overture“ des Amerikaners<br />

James Barnes, ein typisches ame-<br />

rikanisches Blasorchesterwerk mit seinen<br />

ausgeprägten Rhythmen und seiner Instrumentation.<br />

Nach einer fanfarenartigen Einleitung,<br />

die bereits das Hauptthema andeutet,<br />

erscheint im „Allegro vivo“ ein rhythmisches<br />

Muster, das sich durch fast die ganze Ouvertüre<br />

zieht und in allen Registern immer<br />

wieder auftaucht. Im langsamen Zwischenteil<br />

tragen die Blechbläser die Anfangstakte<br />

vor, die Oboe greift diesen thematischen Gedanken<br />

auf und das Tenor-Saxophon leitet<br />

zu einem Solo des Altsaxophons über, eine<br />

herrliche Passage, die sehr fein herausgearbeitet<br />

wurde. Ein zweites „Allegro vivo“ beendet<br />

diese Ouvertüre, an der die gesamte<br />

Kapelle der „Algunder“ mit großer Begeisterung<br />

in akribischer Kleinarbeit eine großartige<br />

Leistung erbracht hat. Die fünf instrumental<br />

schwierigen „Armenien Dances“<br />

des zweiten amerikanischen Großmeisters<br />

für Blasmusik, Alfred Reed, stammen aus<br />

dem Jahr 1972 und bildeten den Abschluss<br />

des Dreikönigskonzerts der „Algunder“, die<br />

somit Qualität, instrumentale Vielfalt und<br />

Leidenschaft für die Musik inmitten einer<br />

blühenden Südtiroler Blasmusiklandschaft<br />

unter Beweis stellten.<br />

Ferruccio Delle Cave<br />

(Artikel erschienen in der Tageszeitung<br />

„Dolomiten“ vom 8. Jänner 2<strong>01</strong>5<br />

- Nachdruck mit freundlicher Genehmigung<br />

der Redaktion und des Autors)<br />

32<br />

<strong>KulturFenster</strong>


Zur Person<br />

Blasmusik<br />

Villach ehrt Sigismund Seidl<br />

Kulturpreis für den aus Neumarkt gebürtigen Militärkapellmeister<br />

Am 19. November 2<strong>01</strong>4 erhielt Oberst Sigismund<br />

Seidl – 1950 in Neumarkt/Steiermark<br />

geboren – von der Stadt Villach den<br />

hochdotierten Kulturpreis, den bisher noch<br />

nie einem seiner Zunft, einem Militärkapellmeister,<br />

zuerkannt wurde.<br />

Bürgermeister Helmut Manzenreiter<br />

und Laudator Wolfgang Suppan von der<br />

Kunstuniversität Graz würdigten Seidls Verdienste:<br />

„Die Ausbildung und 'Ver edelung',<br />

wie er selbst sagt, von über 1500 Musiksoldaten,<br />

die Pflege der blasmusikalischen<br />

Hochkultur und sein forderndes Wirken<br />

für Musiker und Zuhörer haben zu dieser<br />

Entscheidung geführt.“ Seidl sei ein<br />

internationaler Fachmann der Militärmusik<br />

und des sinfonischen Blasorchesters,<br />

wurde hervorgehoben. Er reiht sich damit<br />

in die Riege von früheren Villacher Kulturpreisträgern<br />

ein, zu der etwa der Philosoph<br />

Konrad Paul Liessmann ebenso<br />

gehört wie die Intendantin des Festivals<br />

„Carinthischer Sommer“, Gerda Fröhlich,<br />

oder der bekannte (2<strong>01</strong>0 verstorbene) bildende<br />

Künstler Bruno Gironcoli.<br />

Als langjährigen Freund des Verbandes<br />

Südtiroler Musikkapellen und der Blasmusik<br />

in Südtirol sowie als immer wieder<br />

gern gesehener Gast bei unseren Veranstaltungen<br />

reihen wir uns in die lange<br />

Liste der Gratulanten ein: „Lieber Sigi,<br />

herzlichen Glückwunsch zur hohen Auszeichnung<br />

und weiterhin viel Freude mit<br />

der Blasmusik!“<br />

Stephan Niederegger<br />

Der Militärkapellmeister Sigismund Seidl erhielt den Kulturpreis 2<strong>01</strong>4<br />

der Stadt Villach.<br />

„Noch immer glauben viele meiner Zuhörer, unser Spiel -<br />

abgesehen von notwendiger Dienstmusik -<br />

soll nur zur netten Unterhaltung beitragen,<br />

so wie es sonst im Leben der breiteren Gesellschaft ja genügt.<br />

Nein! Wenn es möglich war, wollte ich mehr sein:<br />

anspruchsvoll, nachdenklich, herausfordernd –<br />

und das nicht nur für den Musiker.<br />

Entsprechend einem Motto:<br />

„Kunst dient der Erkenntnis – nicht der Unterhaltung!“<br />

(Zitat von Sigismund Seidl)<br />

<strong>KulturFenster</strong><br />

Blasmusik, Chorwesen und Heimatpflege in Südtirol<br />

Redaktion <strong>KulturFenster</strong><br />

Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe des <strong>KulturFenster</strong>s ist<br />

Freitag 13. März 2<strong>01</strong>5. Bitte Termin genau beachten!<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>01</strong> | Januar 2<strong>01</strong>5 33


Zur Person<br />

Günther Reichhalter,<br />

Obmann der Musikkapelle Afing<br />

Tradition und Moderne in einem ausgewogenen Verhältnis verbinden<br />

<strong>KulturFenster</strong>: Haben Sie in Ihrer Familie<br />

musikalische Wurzeln?<br />

Günther Reichhalter: Ja, angefangen bei<br />

meinen Großvätern über meinen Vater<br />

bis hin zu meinen Schwestern waren und<br />

sind alle Musikanten. Somit war für mich<br />

der Weg für das schönste Hobby geebnet.<br />

KF: Wer ist Ihr Vorbild?<br />

G. Reichhalter: Herbert Pixner und die vielen<br />

musikalischen Talente, die wir versteckt<br />

in unseren Musikkapellen im Land haben.<br />

KF: Welche Charakterzüge schätzen Sie bei<br />

ihren Mitmenschen am meisten?<br />

G. Reichhalter: Ehrlichkeit, Freude am Leben,<br />

Mut für Neues, Einsatz und Leidenschaft<br />

für das Ehrenamt.<br />

KF: Ihr Lieblingsschriftsteller?<br />

G. Reichhalter: Wolf Haas.<br />

KF: Ihr Lieblingskomponist?<br />

G. Reichhalter: Armin Kofler.<br />

KF: Sollte ein Obmann einer Kapelle immer<br />

auch ein aktiver Musiker sein oder<br />

könnten Sie sich vorstellen, dass auch<br />

ein (musikalisch) inaktives Mitglied einen<br />

Verein führt?<br />

G. Reichhalter: Schwierig zu beurteilen. Ich<br />

denke, es kann beides gut funktionieren.<br />

Ich stelle mir nur vor, dass es einfacher<br />

ist, wenn der Obmann ein aktiver Musikant<br />

ist. So kann er direkter die Probleme<br />

und Wünsche der Musikanten erkennen.<br />

KF: Über welche Eigenschaften sollte ein<br />

Vereinsobmann verfügen?<br />

G. Reichhalter: Ich finde, als Obmann sollte<br />

man kollegial sein, alle Meinungen anhören,<br />

offen sein für Neues, delegieren können,<br />

Teamplayer sein und bereit sein, Verantwortung<br />

zu übernehmen.<br />

KF: Wie würden Sie als Obmann Ihren Führungsstil<br />

bezeichnen?<br />

G. Reichhalter: Mehr als einen Stil habe ich<br />

ein Motto: Nur gemeinsam sind wir stark.<br />

KF: Was war als Vereinsvorstand Ihr bisher<br />

positivstes Erlebnis?<br />

G. Reichhalter: Ohne ein einzelnes Erlebnis<br />

herauszustreichen, kann ich sagen,<br />

dass meine Ausschussmitglieder mein<br />

ganzer Stolz, Motivation und Freude sind.<br />

Zur Person:<br />

Der im Jahr 1985 geborene Günther<br />

Reichhalter wohnt auch in<br />

seinem musikalischen Wirkungsort<br />

Afing. Nach dem Besuch der<br />

Pflichtschule sowie der Gewerbeoberschule<br />

in Bozen hat er<br />

den Bachelor in Kommunikationswissenschaften<br />

erworben.<br />

Seit dem Jahr 2009 arbeitet er<br />

als Jugenddienstreferent beim<br />

Jugenddienst Bozen-Land. Mit<br />

seinen knapp 30 Jahren ist Günther<br />

Reichhalter bereits ein „altgedienter“<br />

Musikant; 20 Jahre<br />

ist er schon Mitglied der Musikkapelle<br />

Afing. Nach 14 Jahren<br />

wechselte er vom hohen Blech<br />

zur Tuba. Im Vorstand der Kapelle<br />

ist er seit 7 Jahren tätig;<br />

mittlerweile führt er den Verein<br />

4 Jahre lang als Obmann.<br />

Sie geben das ganze Jahr über 110 Prozent<br />

für den Verein.<br />

KF: Aus welchem Fehler haben Sie am<br />

meisten gelernt?<br />

G. Reichhalter: Fehler passieren. Das Wichtigste<br />

ist, diese nicht zu vertuschen, sondern<br />

sie anzusprechen, im Team aufzuarbeiten<br />

und es das nächste Mal besser<br />

zu machen.<br />

KF: Was war Ihr größter Erfolg als Obmann<br />

bzw. Vorstandsmitglied?<br />

G. Reichhalter: Die Verleihung des Blasmusikpreises<br />

im Herbst 2<strong>01</strong>4, der uns<br />

aufgrund der langjährigen positiven Entwicklung<br />

unserer Kapelle verliehen wurde.<br />

KF: An welche internationale Aktivität erinnern<br />

Sie sich gerne zurück?<br />

G. Reichhalter: An das Europäische Blasmusikfestival<br />

in Bad Schlema (Sachsen)<br />

im Jahr 2<strong>01</strong>0 und 2<strong>01</strong>2.<br />

Als Obmann der Musikkapelle Afing wünscht<br />

sich Günther Reichhalter mehr Anerkennung<br />

für die gute Arbeit und die musikalischen<br />

Leistungen der vielen kleineren Kapellen.<br />

KF: Was war Ihr bislang einschneidendstes<br />

Blasmusikerlebnis?<br />

G. Reichhalter: Beim Europäischen Blasmusikfestival<br />

das Zelt mit 5.000 begeisterten<br />

Zuhörern zum Beben gebracht zu<br />

haben.<br />

KF: Ihre Hoffnungen und Wünsche für die<br />

Zukunft der Blasmusikszene?<br />

G. Reichhalter: Für unsere Kapelle wünsche<br />

ich mir, dass wir weiterhin so eine<br />

tolle Gemeinschaft haben und wir uns<br />

musikalisch weiterhin verbessern können.<br />

Für die Blasmusikszene wünsche ich mir,<br />

dass sie es schafft, Moderne und Tradition<br />

in einem ausgewogenen Verhältnis zu verbinden.<br />

Für die vielen kleineren Dorfkapellen<br />

wünsche ich mir, dass ihre gute Arbeit<br />

und ihre musikalischen Leistungen größere<br />

Anerkennung finden.<br />

Interview Joachim Buch<br />

34<br />

<strong>KulturFenster</strong>


Komponisten im Porträt<br />

Blasmusik<br />

Mit Blasmusik durch die EU<br />

Komponisten aus den EU-Ländern – 13. Teil<br />

Auf seiner (blas)musikalischen Reise durch die EU-Staaten, bei der interessante Komponisten des<br />

jeweiligen Landes vorgestellt werden, führt uns Joachim Buch diesmal nach Finnland.<br />

(25) Finnland – Harri Wessman<br />

Land<br />

Fläche<br />

Finnland<br />

338.432 km²<br />

Frech genug sei er, seinen Stil und seine harmonische<br />

Sprache als eigene Schöpfung zu betrachten,<br />

meint der finnische Komponist Harri Wessman.<br />

Einwohner ca. 5.400.000<br />

Hauptstadt<br />

Helsinki<br />

Das Jahr 1973 war erst wenige Stunden<br />

alt, da hatten einige fi nnische Musikstudenten,<br />

unter ihnen der am 27. März 1949<br />

geborene Harri Wessman, bereits eine neue<br />

stilistische „Schule“ ins Leben gerufen. Mit<br />

der „Neo-Pathos School“ habe man - nicht<br />

ohne Selbstironie - zum Ausdruck bringen<br />

wollen, so Wessman heute, „dass die zeitgenössische<br />

Musik sich auch mit menschlichen<br />

Gefühlen beschäftigen sollte.“ Man<br />

habe extra diesen Ausdruck und nicht „neopathetic“<br />

gewählt, da dies „neu-lächerlich“<br />

bedeuten würde.<br />

Wessman, der bis dahin Musikwissenschaft<br />

und Sprachen an der Universität<br />

Helsinki studiert hatte, nahm 1973 an der<br />

Sibelius-Akademie bei Joonas Kokkonen<br />

ein Kompositionsstudium auf. Stilistische<br />

Vorbilder im Sinne einer direkten Nachahmung<br />

habe er keine. „Ich bin frech genug,<br />

zu sagen, dass ich meinen Stil und meine<br />

harmonische Sprache als eigene Schöpfung<br />

betrachte“ sagt er, auch wenn man<br />

viele Ingredienzien aus dem Bebop-Jazz<br />

oder der Musik von Olivier Messiaen erkennen<br />

könne. Auch die Musik der Ungarn<br />

Béla Bartók und Zoltan Kodaly stehe<br />

ihm in ähnlicher Weise nahe.<br />

Der Journalist Kimmo Korhonen beschreibt<br />

die Musik seines Landsmanns<br />

Wessman wie folgt: „Als Komponist hat er<br />

sich stilistisch nicht groß verändert. Seine<br />

Werke sind freitonal, zumeist ohne Tonart-<br />

Vorzeichen. Die sanft dissonanten Harmonien<br />

bestehen in der Regel aus Dreiklängen<br />

mit hinzu gefügten Tönen. Wichtig ist<br />

ihm eine Entwicklung der Themen im traditionellen<br />

Sinn. Rhythmisch benutzt er<br />

viele Synkopen, manches ‚swingt’ sogar<br />

und wirkt wie Tanzmusik.“<br />

Seine erste auch heute von ihm noch als<br />

vollwertig anerkannte Komposition schrieb<br />

Wessman Mitte der siebziger Jahre: die<br />

Vertonung eines Gedichtes der estnischen<br />

Schriftstellerin Eha Lättemäe (1922-2<strong>01</strong>2).<br />

Ein Video ist im Internet unter http://vimeo.<br />

com/13<strong>01</strong>7000 zu sehen. In den ersten<br />

Jahren seiner Laufbahn schrieb er in erster<br />

Linie für Chor, Orchester und verschiedene<br />

kammermusikalische Besetzungen.<br />

In der Wahl der Titel und der Besetzungen<br />

zeigte er sich dabei bisweilen sehr fantasievoll.<br />

Mit „Väinämoinen in the Mood“ für<br />

Sinfonieorchester setzte er den Helden des<br />

finnischen Nationalepos „Kalevala“ in Bezug<br />

zu Glenn Miller; „Affections“, ein achtsätziges<br />

Werk für Posaune und Streichorchester,<br />

setzt verschiedene Emotionen<br />

in Musik um. Schließlich wären noch die<br />

„Rhetorische Suite“ für acht Bratschen zu<br />

erwähnen, ebenso wie eine Hommage an<br />

den Brasilianer Heitor Villa-Lobos: „Brahmsianas<br />

Brasileiras“ für sechs Violoncelli.<br />

„Winding a spell“ (Loitsunphallus bzw.<br />

„Einen Zauberspruch blasen“) entstand<br />

1984 als sein erstes Werk für Blasorchester.<br />

Auftraggeber war die Finnische Volksbildungsgesellschaft,<br />

die damals in Jyväskylä<br />

ihr 110-jähriges Bestehen feierte.<br />

Wessman leitete die Uraufführung selbst.<br />

„Danach habe ich mich entschlossen, nie<br />

mehr in meinem Leben etwas zu dirigieren.“<br />

Spätestens seit „Imagasy“ von Thiemo<br />

Kraas ist es einem wieder zu Bewusstsein<br />

gekommen, dass sich Komponisten hin<br />

und wieder auch von Kindern inspirieren<br />

lassen. Wessman war 1986 so frei, eine<br />

Notenfolge, die ihm seine damals sieben<br />

Jahre alte Tochter Cané aufs Klavier legte,<br />

zur Komposition „Kanes Thema“ auszuarbeiten.<br />

Von einer Jugendlichen inspiriert<br />

ist auch „Mia’s Rhythm“, benannt nach<br />

einer Hornistin im Blasorchester, das die<br />

Uraufführung spielte.<br />

Mitte der neunziger Jahre fasste Wessman<br />

den Plan, nach und nach Stücke für<br />

verschiedene Ortschaften in Finnland zu<br />

schreiben. Für Blasorchester entstand in<br />

diesem Zusammenhang bisher nur das einminütige<br />

Spielstück „Kälviä“. In dieser Ortschaft<br />

200 Kilometer südlich von Oulu war<br />

er zwischenzeitlich Lehrer in einem Musikcamp.<br />

Verschiedene andere Kompositionsaufträge<br />

standen der weiteren Realisierung<br />

des Plans im Wege. „Aber vielleicht sollte ich<br />

es doch weiter versuchen“ so der Komponist.<br />

Die anfangs erwähnten Werke für außergewöhnliche<br />

Besetzungen werden bald<br />

Gesellschaft bekommen. Derzeit arbeitet<br />

Wessman u.a. an einem Konzert für Viola<br />

d’Amore und Kammerorchester. „Für<br />

solche und andere ungewöhnliche Instrumente<br />

gibt es bis heute wenig Repertoire“<br />

betont er und glaubt, dass solche Werke die<br />

Konzertbühne bereichern werden. Der wie<br />

viele seiner Landsleute sehr sprachbegabte<br />

Komponist zitiert seine deutsche Großmutter:<br />

„Das ist doch ein gefundenes Fressen!“<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>01</strong> | Januar 2<strong>01</strong>5 35


Neues<br />

Die Sprachenvielfalt<br />

der Bläsersymphonik<br />

Bläserphilharmonie Mozarteum Salzburg mit 3 neuen CD-Einspielungen<br />

Die Neujahrskonzerte der international<br />

renommierten Bläserphilharmonie Mozarteum<br />

Salzburg unter ihrem Chefdirigenten<br />

Hansjörg Angerer sind ein Garant<br />

für unverwechselbare Programme und umjubelte<br />

Aufführungen.<br />

Zahlreiche Topkünstler aus Südtirol<br />

wirken regelmäßig in der Bläserphilharmonie<br />

Mozarteum Salzburg mit, wie etwa<br />

David Fliri (Horn), Andrea Götsch (Klarinette),<br />

Thomas Huber (Klarinette), Miriam<br />

Kofler (Fagott), Thomas Mahlknecht (Tuba),<br />

Agnes Mayr (Flöte), Bernhard Plagg (Trompete),<br />

Bertold Stecher (Trompete) und Lisa<br />

Stockner (Fagott).<br />

Im Großen Festspielhaus traf das Orchester<br />

am vergangenen Dreikönigstag<br />

auf den Stargeiger Benjamin Schmid unter<br />

dem Motto „Wien trifft London“. Ausgangs-<br />

punkt der musikalischen Entdeckungsreise<br />

war Österreich, gemäß der Johann-Strauß-<br />

Polka „S’gibt nur a Kaiserstadt, s’gibt nur a<br />

Wien“. Doch die Strauss-Dynastie brachte<br />

die klassische Wiener Unterhaltungsmusik<br />

in alle Welt. Dabei konzertierte der „Walzerkönig“<br />

Johann Strauss Sohn auch in<br />

London mit riesigem Erfolg. Imposante<br />

Werke standen dafür heuer für das britische<br />

Empire Pate – von der gewaltigen<br />

Kraftentfaltung des Planeten „Jupiter“ bei<br />

Gustav Holst bis zu den Trompetenfanfaren<br />

in William Waltons „Krönungsmarsch“.<br />

Zwei weitere Meister der britischen Musik<br />

sind Eric Coates, der bekannteste Vertreter<br />

der „British Light Music“, und der große<br />

Symphoniker Ralph Vaughan Williams. Den<br />

Abschluss bildete Edward Elgars Marsch<br />

<strong>Nr</strong>. 1 aus der Sammlung „Pomp and Cir-<br />

cumstance“, der als inoffizielle britische<br />

Nationalhymne gilt.<br />

Zum Jahresende wurden mit der „Musikalischen<br />

Reise von Wien über Spanien<br />

nach Lateinamerika“ (Live-Aufnahme des<br />

Neujahrskonzertes 2<strong>01</strong>4), „Die Macht des<br />

Schicksals“ und „Die Zeit, die ist ein sonderbar<br />

Ding“ gleich drei neue CD-Einspielungen<br />

veröffentlicht. Wie die mittlerweile<br />

bereits traditionellen Neujahrskonzerte<br />

am 6. Jänner im Großen Festspielhaus<br />

in Salzburg stehen auch die mittlerweile<br />

23 (!) Tonträger der Bläserphilharmonie<br />

programmatisch unter jeweils anderen Vorzeichen<br />

und öffnen damit viele und auch<br />

neue Fenster in die vielfältige Sprache der<br />

Bläsersymphonik. Der Konzertmitschnitt<br />

erscheint Anfang März auf CD.<br />

Stephan Niederegger<br />

Die Bläserphilharmonie Mozarteum Salzburg mit Chefdirigent Hansjörg Angerer<br />

36<br />

<strong>KulturFenster</strong>


Blasmusik<br />

Ein musikalisches Großereignis für die Gemeinde Natz-Schabs war die Aufführung<br />

der „Missa Katharina“ in der Stiftskirche von Neustift.<br />

•Musikpanorama<br />

Kirchenkonzert als Höhepunkt im Jubiläumsjahr<br />

MK Schabs führt mit den Kirchenchören Aicha, Natz, Raas und Schabs die „Missa Katharina“ auf.<br />

Es war eine Premiere für die gesamte<br />

Gemeinde Natz-Schabs: Die Musikkapelle<br />

Schabs und die Kirchenchöre von<br />

Aicha, Natz, Raas und Schabs standen<br />

am 8. November in der Stiftskirche Neustift<br />

bei einem gemeinsamen Kirchenkonzert<br />

auf der Bühne. Zur Aufführung<br />

gelangte dabei die „Missa Katharina“<br />

von Jacob de Haan, ein Werk für Blasorchester,<br />

gemischten Chor und Sopran-Solistin.<br />

Das Sopran-Solo wurde<br />

von Anna Katharina Gasser in wundervoller<br />

Weise dargeboten. Die Einstudierung<br />

der Chöre hat Prof. Rudi Chizzali<br />

übernommen, die musikalische Gesamtleitung<br />

oblag Stephan Obexer, Kapellmeister<br />

der Musikkapelle Schabs. Hochw.<br />

Artur Schmitt vom Kloster Neustift begleitete<br />

das Kirchenkonzert mit besinnlichen<br />

Gedanken. Das Kirchenkonzert<br />

war ein Höhepunkt im Jubiläumsjahr<br />

der Musikkapelle Schabs, die im Jahr<br />

2<strong>01</strong>4 ihren 30-sten Geburtstag feierte.<br />

www.mkschabs.com<br />

Katharina Gasser (MK Schabs)<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>01</strong> | Januar 2<strong>01</strong>5 37


Musikpamorama<br />

MK Welschnofen ehrt verdiente Vorstandsmitglieder<br />

Besondere Auszeichnung für Armin Kafmann<br />

und Ferdinand Kohler<br />

Am 23. November 2<strong>01</strong>4 feierte die Musikkapelle<br />

Welschnofen den traditionellen<br />

Cäciliensonntag. Nach der musikalischen<br />

Umrahmung des Festgottesdienstes und<br />

einem Marschkonzert auf dem Kirchplatz<br />

erfolgte der weltliche Teil der Feier beim gemeinsamen<br />

Mittagessen, zu dem die Mitglieder,<br />

Altmusikanten und Ehrenmitglieder<br />

der Musikkapelle mit ihren Ehepartnern<br />

sowie eine ganze Reihe von Ehrengästen<br />

eingeladen waren. Höhepunkt der Cäcilienfeier<br />

war die Ehrung der verdienten Musikanten<br />

Armin Kafmann und Ferdinand<br />

Kohler durch den Obmann Jörg Seehauser<br />

und den Verbandsobmann Pepi Fauster.<br />

Für seine 15-jährige Tätigkeit als Obmann<br />

und seine 29-jährige Tätigkeit im Vorstand<br />

der Kapelle wurde Armin Kafmann das Verdienstzeichen<br />

des Verbandes Südtiroler Mu-<br />

sikkapellen in Gold verliehen. Eine Urkunde<br />

erhielt Ferdinand Kohler für seinen vorbildhaften<br />

Einsatz als Obmann, Obmann-Stellvertreter,<br />

Kassier und Ausschussmitglied<br />

der Musikkapelle Welschnofen.<br />

MK Welschnofen<br />

Obmann Jörg Seehauser, Kapellmeister Karl Stuppner, Armin Kafmann, Ferdinand<br />

Kohler, Verbandsobmann Pepi Fauster (v.l.)<br />

Ehrenmitgliedschaft der MK Naturns für Karl Zöschg<br />

Weitere verdiente Musikanten für langjährigen<br />

Einsatz ausgezeichnet<br />

Am Cäciliensonntag umrahmte die Musikkapelle<br />

Naturns unter der Leitung von Kapellmeister<br />

Dietmar Rainer zusammen mit<br />

dem Kirchenchor feierlich den Festgottesdient<br />

in der Pfarrkirche von Naturns. Bei<br />

der anschließenden Feier im Bürger- und<br />

Rathaus wurden einige Musikanten für ihre<br />

langjährige Tätigkeit ausgezeichnet:<br />

Veronika Schnitzer erhielt das Verbandsehrenzeichen<br />

in Bronze, Kurt Ladurner<br />

nahm das Verbandsehrenzeichen in Silber<br />

entgegen, Georg Hillebrand bekam für 40<br />

Jahre aktive Mitgliedschaft das Verbandsehrenzeichen<br />

in Gold und Karl Zöschg<br />

wurde offiziell die Ehrenmitgliedschaft der<br />

Musikkapelle Naturns verliehen. Obmann<br />

Paul Huber und Hermann Wenter, Ehrenobmann<br />

des Bezirkes Meran, würdigten alle<br />

Geehrten mit anerkennenden und humorvollen<br />

Beiträgen. Bei den Klängen einer kurzerhand<br />

zusammengestellten „Tanzlmusi“<br />

klang die Feier beschwingt aus.<br />

Rudi Mair<br />

Die Geehrten der MK Naturns mit Partner/innen: Kapellmeister Dietmar Rainer,<br />

Ehrenobmann Hermann Wenter, Obmann Paul Huber und Vizeobmann Andreas Lamprecht<br />

Viele Gründe zum Feiern für die MK Truden<br />

Cäcilienfeier mit Ehrungen, Neuaufnahmen<br />

und Gratulation zum Jungmusiker-Leistungsabzeichen<br />

Unter der Leitung des neuen Kapellmeisters<br />

Michael Pichler gestaltete die Musikkapelle<br />

Truden gemeinsam mit dem Kirchenchor St.<br />

Blasius den Festgottesdienst am Cäciliensonntag<br />

in der Pfarrkirche von Truden. Beim anschließenden<br />

Mittagessen konnte Obmann<br />

Hermann Stuppner die Jungmusikanten Magdalena<br />

Amplatz, Danny Desserra, Luca Moranduzzo<br />

und Valerio Tantalo in der Kapelle<br />

willkommen heißen. Miriam Amplatz, Alessio<br />

Tantalo und Valerio Tantalo wurde zum Erlangen<br />

des Jungmusikerleistungsabzeichens<br />

in Bronze gratuliert. Anschließend bekamen<br />

Vize-Obmann David Franzelin und Obmann<br />

Hermann Stuppner für ihre 15-jährige Vereinstätigkeit<br />

vom Bezirksobmann-Stellvertreter<br />

des Bezirks Bozen im VSM, Johann<br />

Grossrubatscher, die Verbandsurkunde in<br />

Bronze verliehen. Anton Amplatz wurde für<br />

seine 25 Jahre Vereinstreue mit dem Abzeichen<br />

in Silber ausgezeichnet. Tanja Zelger,<br />

Sandra Franzelin und Martin Stuppner wurden<br />

als fleißigste Musikanten des abgelaufenen<br />

Jahres ausgezeichnet.<br />

Michael Pichler, Johann Grossrubatscher, Hermann Stuppner, Anton Amplatz, David<br />

Franzelin bei der Cäcilienfeier der MK Truden (v.l.)<br />

38<br />

<strong>KulturFenster</strong>


Blasmusik<br />

Klangvoller Abschluss des Musikjahres<br />

Kathreinikonzert der MK „Josef Leitgeb“ –<br />

Antholz Niedertal<br />

Traditionsgemäß endete auch 2<strong>01</strong>4 das musikalische<br />

Jahr der Musikkapelle Josef Leitgeb<br />

von Antholz Niedertal mit dem Kathreinikonzert<br />

als Höhepunkt. Kapellmeister Dietmar<br />

Huber hatte mit den Musikantinnen und Musikanten<br />

auch diesmal ein ansprechendes<br />

Programm erarbeitet. Von traditionell bis<br />

modern, von klassischer Polka bis bekannter<br />

Filmmusik - es war für jeden Musikgeschmack<br />

etwas dabei und die Untermalung<br />

mit Bildern und Videos machte den Abend<br />

zum besonderen Musikerlebnis. Noah Brunner<br />

führte mit Unterstützung einiger junger<br />

Musikschülerinnen durch das Programm, an<br />

dessen Beginn das selbst komponierte Lied<br />

„Herzlich Willkommen“ stand. Das Publikum<br />

war voll des Lobes für die Vielfalt der Darbietungen<br />

und spendete begeisterten Applaus.<br />

Anlässlich des Konzertes verlieh der Verbandsjungendleiter-Stellvertreter<br />

des VSM,<br />

Manfred Messner, dem Saxophonisten Markus<br />

Kircher, der als Schlagzeuger bei der MK<br />

„Josef Leitgeb“ angefangen und mittlerweile<br />

(v.l.) Lena Brunner, Obmann<br />

Christian Pfeifhofer, Markus<br />

Kircher, Kapellmeister<br />

Dietmar Huber und<br />

Verbandsjugendleiter<br />

Stellvertr. Manfred Messner<br />

auch als Stabführer, Jugendleiter und Ausschussmitglied<br />

wertvolle Dienste geleistet<br />

hatte, das VSM-Ehrenabzeichen in Bronze<br />

für seine nunmehr 15-jährige Mitgliedschaft<br />

in der Kapelle. Zum Abschluss eines erfolgreichen<br />

Musikjahres wurde noch zum traditionellen<br />

Kathreinitanz gebeten.<br />

Musikkapelle „Josef Leitgeb“<br />

Antholz Niedertal<br />

Kiener Musikanten geehrt<br />

Auszeichnung für langjähriges aktives<br />

Mitwirken in der Kapelle<br />

Anlässlich der Cäcilienfeier konnte die Musikkapelle<br />

Kiens auf ein ereignisreiches Musikjahr<br />

2<strong>01</strong>4 zurückblicken. Obfrau Sabine<br />

Unterpertinger bedankte sich bei Kapellmeisterin<br />

Simone Rungger, dem Vorstand und<br />

allen Musikantinnen und Musikanten für die<br />

gute Zusammenarbeit. Ein besonderer Höhepunkt<br />

der Feier war die Ehrung verdienter<br />

Musikanten. Georg Kirchler, Bezirkskapellmeister-Stellvertreter<br />

im Bezirk Bruneck des<br />

Verbandes Südtiroler Musikkapellen (VSM),<br />

überreichte das VSM-Verbandsehrenzeichen<br />

Georg Kirchler, Simone Rungger, Andreas Kammerer, Manfred Gostner, Arnold<br />

Plankensteiner, Sabine Unterpertinger (v.l.) – im Bild fehlt Julia Happacher<br />

in Silber an den Klarinettisten Manfred Gostner<br />

und den Flügelhornisten Andreas Kammerer<br />

für ihre 25-jährige Mitgliedschaft in der<br />

Kapelle. Der Klarinettist Arnold Plankensteiner<br />

und die Marketenderin Julia Happacher<br />

erhielten das Ehrenzeichen in Bronze für 15<br />

Jahre. Johann Mair erhielt eine kleine Anerkennung,<br />

da er im abgelaufenen Musikjahr bei<br />

keiner Probe und keinem Auftritt gefehlt hatte.<br />

MK Kiens - Sabine Unterpertinger<br />

Ehrung verdienter Musikanten<br />

Cäcilienfeier der MK Völs am Schlern<br />

Am Sonntag, 30.November 2<strong>01</strong>4, feierte die<br />

Musikkapelle Völs am Schlern die Schutzpatronin<br />

aller Musikanten. Nach der musikalischen<br />

Gestaltung der hl. Messe wurden<br />

bei der anschließenden Feier drei verdiente<br />

Mitglieder geehrt. Der Gemeindereferent<br />

für Kultur, Peter Kompatscher, lobte den<br />

wertvollen Einsatz der Musikkapelle im<br />

Dorfleben. VSM-Verbandsstabführer Toni<br />

Profanter überbrachte den Dank und die<br />

Anerkennung seitens des Verbandes Südtiroler<br />

Musikkapellen VSM; er nahm zudem<br />

die Ehrungen vor. Florian Goller und Martin<br />

Hofer wurden für ihr 15-jähriges aktives Mitwirken<br />

in der Kapelle ausgezeichnet. Stolze<br />

40 Jahre ist Johann Hofer nun schon als<br />

Musikant in der MK Völs tätig. Für seine<br />

Verdienste wurde ihm das VSM-Ehrenzeichen<br />

in Gold verliehen. Die Musikkapelle<br />

Völs am Schlern zählt zu den ältesten des<br />

Landes und hat derzeit 68 aktive Mitglieder.<br />

MK Völs am Schlern<br />

Im Bild v.r.: VSM-Verbandsstabführer Toni Profanter, Vizeobmann Michael Federer,<br />

Kapellmeister Michael Vikoler, Obmann Martin Rabensteiner (6. v.r.) mit den Geehrten<br />

Martin Hofer (5. v.r.), Johann Hofer (8. v.r.) und Florian Goller (9. v.r.) mit Partnerinnen<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>01</strong> | Januar 2<strong>01</strong>5 39


Musikpamorama<br />

Ehrung für 150 Musikantenjahre in der MK Partschins<br />

Anerkennung für hervorragende Jugendarbeit<br />

Die Musikkapelle Partschins beging ihre<br />

Cäcilienfeier 2<strong>01</strong>4 mit einem Einzug in die<br />

Kirche, der festlichen Gestaltung der hl.<br />

Messe gemeinsam mit dem Kirchenchor<br />

und einem Standkonzert nach dem Gottesdienst.<br />

Die anschließende Feier wurde<br />

dazu genutzt, auf zahlreiche Höhepunkte<br />

eines erfolgreichen Musikjahres zurückzublicken.<br />

Kapellmeister Michael Pircher<br />

und Obmann Andreas Österreicher sprachen<br />

allen Mitgliedern der Kapelle ein Dankeschön<br />

und großes Kompliment aus. Die<br />

vorbildhafte Jugendarbeit in der Musikkapelle<br />

Partschins wurde besonders lobend<br />

hervorgehoben und dabei hauptsächlich<br />

Albert Zerzer, dem Verantwortlichen für die<br />

Die Geehrten (v.l.) Manfred Bernhart, Simon Theiner, Manfred Gögele, Michael Pircher,<br />

Hermann Schönweger, Michael Mayr und Philipp Schönweger. Zweite Reihe: Alexander<br />

Müller, Landeskapellmeister Sigisbert Mutschlechner und Andreas Österreicher<br />

Jugendarbeit, gedankt. Zudem galt es, insgesamt<br />

150 Musikantenjahre zu ehren. So<br />

wurden Simon Theiner und Manfred Gögele<br />

für ihre 15-jährige Tätigkeit im Verein<br />

ausgezeichnet. Manfred Bernhart, Michael<br />

Mayr, Hermann Schönweger und Philipp<br />

Schönweger wurden für 25 Musikanten-<br />

jahre geehrt. VSM-Verbandskapellmeister<br />

Sigisbert Mutschlechner, der als Ehrengast<br />

auch die Ehrungen vornahm, verlieh schließlich<br />

an Michael Pircher das Verdienstabzeichen<br />

in Gold für seine 20-jährige Tätigkeit<br />

als Kapellmeister der MK Partschins.<br />

MK Partschins<br />

Cäcilienfeier der Bürgerkapelle Gries<br />

Die Geehrten der BK Gries: Peter<br />

Innerebner, Roland Furgler, Karin<br />

Brenner, Heinz Unterkofler, Dieter<br />

Viehweider (v.l. jeweils mit Urkunde)<br />

mit Verena Puff (mit Blumenstrauß),<br />

Obmann Franz Targa (8. v.l.),<br />

Ehrenobmann Richard Furgler (4. v.r.)<br />

und Kpm. Georg Thaler (1. v.r.)<br />

Ehrung für verdiente Musikanten – neue<br />

Marketenderin<br />

Die Bürgerkapelle Gries gestaltete unter<br />

der Leitung von Kapellmeister Georg<br />

Thaler den Gottesdienst zu Ehren der Heiligen<br />

Cäcilia in der Stiftspfarrkirche Gries<br />

und lud anschließend Mitglieder, Ehrenmitglieder,<br />

Freunde und Gönner zum gemeinsamen<br />

Mittagessen ins Kulturheim<br />

Gries. Im Laufe der Feier wurden mehrere<br />

verdiente Vereinsmitglieder geehrt.<br />

Das Verbandsehrenzeichen in Silber für<br />

25 Jahre Mitgliedschaft erhielten Heinz<br />

Unterkofler (Bass) und Dieter Viehweider<br />

(Posaune), der viele Jahre als Jugendbetreuer<br />

in der Kapelle tätig war und derzeit<br />

musikalischer Leiter der Grieser Böhmischen<br />

ist. Dieselbe Auszeichnung konnte<br />

Gottfried Furgler, Ehrenobmann der Bürgerkapelle<br />

Gries wie auch des Verbandes<br />

Südtiroler Musikkapellen VSM, auch seinem<br />

Sohn Roland (Schlagzeug), der seit<br />

19 Jahren das Amt des Kassiers ausübt,<br />

überreichen. Das Verbandsehrenzeichen<br />

in Bronze für 15 Jahre Mitgliedschaft erhielten<br />

Peter Innerebner (Flügelhorn) und<br />

Schriftführerin Karin Brenner (Saxophon).<br />

Obmann Franz Targa stellte außerdem Verena<br />

Puff als neue Marketenderin der Bürgerkapelle<br />

Gries vor.<br />

Bürgerkapelle Gries<br />

Cäcilienfeier der Musikkapelle Innerpfitsch<br />

Wechsel an der Vereinsspitze: Marlinda<br />

Tötsch folgt als Obfrau auf Melanie Hofer<br />

Am 23. November feierte die Musikkapelle<br />

Innerpfitsch den Tag ihrer Schutzpatronin,<br />

der Hl. Cäcilia. Aus diesem Anlass gestaltete<br />

die Musikkapelle unter der Leitung von Kapellmeister<br />

Martin Rainer die Messfeier. Anschließend<br />

hielt man beim Festmahl Rückschau<br />

auf das abgelaufene Tätigkeitsjahr.<br />

Im Rahmen der Feier erhielt Michael Pircher<br />

für seine 25-jährige Tätigkeit das Verbandsehrenzeichen<br />

in Silber. Im Zuge der<br />

Feier bedankte sich die scheidende Obfrau<br />

Melanie Hofer beim Ausschuss und besonders<br />

bei Kapellmeister Martin Rainer für die<br />

stete Hilfe, sowie bei der Gemeindeverwaltung<br />

für die finanzielle Unterstützung. Die<br />

neue Obfrau Marlinda Tötsch bedankte sich<br />

nochmals bei Melanie Hofer und sprach<br />

ihre Hoffnung auf eine gute Zusammenarbeit<br />

im neuen Ausschuss aus. Die Grüße<br />

der Gemeindeverwaltung wurden von Vizebürgermeisterin<br />

Renate Ainhauser-Delueg<br />

überbracht.<br />

MK Innerpfitsch<br />

Michael Pircher (mit Urkunde) wurde<br />

für 25 Jahre als aktiver Musikant<br />

geehrt – im Bild auch die neue und<br />

die scheidende Obfrau und der<br />

Kapellmeister der MK Innerpfitsch (v.l.)<br />

40<br />

<strong>KulturFenster</strong>


Blasmusik<br />

Musikkapelle Leifers ehrt verdiente Musikanten<br />

Othmar Pfeifhofer zum Ehrenmitglied und<br />

Norbert Grumer zum Ehrenkapellmeister<br />

ernannt<br />

Nach dem sehr erfolgreichen Cäcilienkonzert<br />

der Musikkapelle Leifers unter der Leitung<br />

des neuen Kapellmeisters Norbert Gianmoena<br />

wurde am Cäciliensonntag eine<br />

ganze Reihe von verdienten Musikanten geehrt.<br />

Das Ehrenzeichen in Bronze für ihre<br />

15-jährige Mitgliedschaft erhielten die treue<br />

Marketenderin Evelyn Pircher, die Flötistin<br />

Verena Mezzananto sowie der Klarinettist<br />

Hannes Steinwandter. Für seine 25-jährige<br />

Tätigkeit wurde dem Posaunisten Robert<br />

Perathoner das Ehrenzeichen in Silber<br />

verliehen. Das Ehrenzeichen in Gold,<br />

für ihre 40-jährige Treue zur Musikkapelle<br />

Leifers, erhielten der langjährige erste Solo-<br />

Klarinettist Martin Steinwandter, der erste<br />

Flügelhornist Rudi Kofler sowie der Tambourmajor<br />

und Schlagzeuger Toni Kofler.<br />

Ganze 50 Jahre Musikant ist Norbert<br />

Grumer. Er hat als Klarinettist bei der<br />

Musikkapelle Leifers begonnen, war 20<br />

Jahre Leiferer Kapellmeister und spielt<br />

Ehrende und Geehrte (v. l.): Kapellmeister Norbert Gianmoena, Rudi Kofler, Toni<br />

Kofler, Martin Steinwandter, Norbert Grumer, Robert Perathoner, Verena Mezzanato,<br />

Hannes Steinwandter, Evelyn Pircher, Obmann Stefan Pircher und vorne sitzend das<br />

Ehrenmitglied Othmar Pfeifhofer<br />

jetzt die Bassklarinette. Ihm wurde dafür<br />

das Große Ehrenzeichen in Gold verliehen<br />

und er wurde außerdem auch noch<br />

zum Ehrenkapellmeister ernannt. Mit einer<br />

ganz besonderen Würdigung wurde dem<br />

mittlerweile in den musikalischen Ruhestand<br />

getretenen Musikkamerad Othmar<br />

Pfeifhofer die Ehrenmitgliedschaft der MK<br />

Leifers verliehen. Der heute 83-Jährige war<br />

insgesamt 67 Jahre lang als Trompeter und<br />

Flügelhornist tätig.<br />

MK Leifers<br />

Luis Schönweger seit 20 Jahren Kapellmeister<br />

Musikball und Ehrungen<br />

bei der Cäcilienfeier der MK Schenna<br />

Die Cäcilienfeier mit Musikball im vergangenen<br />

November wurde wiederum zu<br />

einem Fest für alle Mitglieder der Musikkapelle<br />

Schenna und ihre Angehörigen.<br />

Musikobmann Markus Pircher dankte allen<br />

Musikantinnen und Musikanten für<br />

die gute Zusammenarbeit. Einen besonderen<br />

Dank richtete er an Kapellmeister<br />

Luis Schönweger, der seit acht Jahren<br />

mit viel Erfolg die Musikkapelle dirigiert.<br />

Zuvor stand er zwölf Jahre lang am Dirigentenpult<br />

der Musikkapelle Gratsch.<br />

Für seine 20-jährige Kapellmeistertätigkeit<br />

wurde er nun mit dem Verdienstzeichen<br />

in Gold des Verbandes Südtiroler<br />

Musikkapellen VSM ausgezeichnet. Für<br />

ihre 15-jährige Mitgliedschaft in der Kapelle<br />

erhielten Matthias Illmer (Schlagzeug),<br />

Alexander Öttl (Posaune), Benjamin<br />

Öttl (Schlagzeug), Irene Öttl (Klarinette),<br />

Daniela Pircher (Querflöte), Klaus Thaler<br />

(Tuba), Anton Unterthurner (Fähnrich),<br />

Im Bild: (vorne v.l.) Matthias Illmer, Klaus Thaler, Luis Schönweger, Valentin<br />

Unterthurner, Daniela Pircher, Anton Unterthurner, Irene Öttl, Alexander Öttl; (hinten<br />

v.l) Benjamin Öttl und Daniel Unterthurner<br />

Daniel Unterthurner (Trompete) und Valentin<br />

Unterthurner (Flügelhorn) das VSM-<br />

Verbandsehrenzeichen in Bronze. Mit<br />

Applaus schlossen sich alle den Dankesworten<br />

des Obmannes an, bevor in gemütlicher<br />

Runde der Abschluss des Musikjahres<br />

gefeiert wurde.<br />

Christa Verdorfer (MK Schenna)<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>01</strong> | Januar 2<strong>01</strong>5 41


Musikpamorama<br />

60 Jahre Musikant bei der Musikkapelle Schalders<br />

Ehrung verdienter Musikanten und Sänger<br />

bei der Cäcilienfeier<br />

Richard Schlechtleitner (Mitte, mit<br />

Urkunde) wurde bei der Cäcilienfeier<br />

der MK Schalders für seinen 60-jährigen<br />

verdienstvollen Einsatz als Musikant geehrt.<br />

Das Fest der Hl. Cäcilia wird in Schalders<br />

von der Musikkapelle und dem Kirchenchor<br />

alljährlich besonders feierlich begangen.<br />

Nach dem Hochamt, das von einigen Bläsern<br />

der Musikkapelle mitgestaltet wurde,<br />

versammelte sich die Dorfbevölkerung im<br />

örtlichen Vereinshaus, um verdiente Mitglieder<br />

von Musikkapelle und Kirchenchor im<br />

Rahmen einer kleinen Feier für ihren Einsatz<br />

und Fleiß zu ehren. Der Obmann der<br />

Musikkapelle, Walter Oberrauch, und der<br />

Obmann des Kirchenchores, Christian Mitterer,<br />

konnten zudem eine Reihe von Ehrengästen<br />

begrüßen. Sepp Mitterrutzner war es<br />

als Vertreter des Verbandes Südtiroler Musikkapellen<br />

VSM vorbehalten, im Verlauf der<br />

Feier eine besondere Auszeichnung zu verleihen,<br />

und zwar an Richard Schlechtleitner,<br />

der auf stolze 60 aktive Jahre bei der Musikkapelle<br />

Schalders zurückblicken kann. Die<br />

verlässliche Pünktlichkeit und der Fleiß des<br />

immer noch sehr rüstigen Musikanten wurden<br />

dabei ebenso lobend hervorgehoben, wie<br />

die Tatsache, dass er kaum bei einer Probe<br />

oder Ausrückung fehlt. So erhielt er verdientermaßen<br />

das Große Verbandsehrenzeichen<br />

in Gold am Bande überreicht. Ebenso wurden<br />

Hedwig Ploner und Georg Kinigadner für<br />

jeweils 25 Jahre Mitgliedschaft bei der Musikkapelle<br />

mit dem silbernen Verbandsehrenzeichen<br />

geehrt und auch der Kirchenchor<br />

hatte seinerseits einige Ehrungen an<br />

verdiente Mitglieder zu verleihen.<br />

MK Schalders<br />

Fest zu Ehren der heiligen Cäcilia in Lengstein<br />

Drei Musikantinnen und ein Musikant<br />

wurden bei der Cäcilienfeier der MK<br />

Lengstein für ihr langjähriges Mitwirken<br />

in der Kapelle geehrt – im Bild mit<br />

Obmann Armin Kofler und Kapellmeister<br />

Martin Rottensteiner.<br />

Musikkapelle und Kirchenchor feiern<br />

gemeinsam - Ehrungen<br />

Am Samstag, den 22. November 2<strong>01</strong>4, feierte<br />

die Musikkapelle Lengstein das Fest der<br />

hl. Cäcilia. An der Feier nahm auch dieses<br />

Jahr wieder der Kirchenchor teil. Unter der<br />

Leitung von Kapellmeister Martin Rottensteiner<br />

umrahmte die Musikkapelle am Samstag<br />

die Vorabendmesse in der Pfarrkirche<br />

von Lengstein. Anschließend traf man sich<br />

zum „weltlichen“ Teil der Cäcilienfeier im<br />

örtlichen Vereinshaus. Obmann Armin Kofler<br />

konnte dabei nicht nur die die Mitglieder<br />

der Musikkapelle und des Kirchenchores,<br />

sondern auch zahlreiche Ehrengäste begrüßen<br />

und er bedankte sich bei all jenen, die<br />

im Laufe des Jahres immer wieder still im<br />

Hintergrund für die Musikkapelle wirken.<br />

Gemeinsam mit Kapellmeister Martin Rottensteiner<br />

nahm der Obmann daraufhin die<br />

Ehrung verdienter Musikanten vor. Konrad<br />

Tauferer (Horn) wurde für seine 40-jährige<br />

Mitgliedschaft mit dem Ehrenabzeichen in<br />

Gold ausgezeichnet. Für ihre 15-jährige Tätigkeit<br />

erhielten die Musikantinnen Marion<br />

Bauer (Querflöte), Birgit Leitner (Saxofon)<br />

und Sonia Weiss (Klarinette) das VSM-Verbandsehrenabzeichen<br />

in Bronze.<br />

MK Lengstein<br />

Musikkapelle Prissian hat zwei neue Ehrenmitglieder<br />

Cäcilienfeier mit besonderer Note<br />

Nach der gemeinsamen Messfeier in der<br />

St. Martinskirche, von der Musikkapelle mit<br />

der Pöhamer Musikantenmesse mitgestaltet,<br />

wurde auf dem Dorfplatz für die Bevölkerung<br />

noch ein kurzes Standkonzert gehalten. Beim<br />

anschließenden Festessen im Bürgersaal<br />

konnte Obmann Georg Gamper mehrere Ehrengäste<br />

begrüßen. Kapellmeister Elmar Windegger<br />

gab einen kurzen Rückblick auf die<br />

Tätigkeit, die Bürgermeister Christoph Matscher<br />

mit lobenden Worten honorierte, wobei<br />

er auch die Wichtigkeit der Musikkapelle für<br />

die Dorfgemeinschaft unterstrich.Höhepunkt<br />

der Feier, die von den Jungbläsern festlich<br />

umrahmt wurde, war die Überreichung der<br />

Ehrenmitgliedschaft an zwei langgediente<br />

Musikanten.Anton Windegger, 59 Jahre aktiver<br />

Musikant, war Gründungsmitglied der<br />

Musikkapelle im Jahre 1957 und von 1962<br />

bis 1977 ihr Schriftführer. Besonders beispielhaft<br />

waren sein kameradschaftliches<br />

Verhalten und sein musikalischer Eifer.Helmuth<br />

Windegger, Mitglied seit 1959, wirkte<br />

bis zu seinem Austritt im Jahre 2<strong>01</strong>2 auch<br />

als Stabführer (1962-2<strong>01</strong>2). Dabei legte er<br />

großen Wert darauf, mit der Kapelle stets einen<br />

guten Eindruck zu hinterlassen.<br />

MK Prissian (Georg Gamper)<br />

Helmuth und Anton Windegger, die beiden<br />

neuen Ehrenmitglieder der MK Prissian bei<br />

der Cäcilienfeier der MK Prissian – im Bild<br />

auch Pfarrer Alexander Raich (links) und<br />

Bürgermeister Christoph Matscher (rechts)<br />

42<br />

<strong>KulturFenster</strong>


Blasmusik<br />

Jahreshauptversammlung der MK St. Pankraz<br />

Obmann bestätigt – neue Kapellmeisterin<br />

gibt ab jetzt den Ton an<br />

Die letzthin durchgeführte Jahreshauptversammlung<br />

der Musikkapelle St. Pankraz<br />

stand ganz im Zeichen der fälligen Neuwahlen<br />

des Vorstandes sowie des Wechsels<br />

am Dirigentenpult. Wie zu erwarten,<br />

wurde der bisherige Obmann Valentin Staffler<br />

in seinem Amt bestätigt. Für Stefan Pilser<br />

und Dominik Kaser, die sich nicht mehr<br />

der Wiederwahl stellten, rückten Magdalena<br />

Schwienbacher und Georg Thaler in das Komitee<br />

nach. Neun Jahre lang hatte Kapellmei-<br />

ster Michael Unterthurner die Kapelle in St.<br />

Pankraz geleitet; nun will er sich neuen Aufgaben<br />

in seiner Heimatgemeinde Tscherms<br />

stellen. Die Musikantinnen und Musikanten<br />

bedankten sich für die „kameradschaftliche<br />

Bereicherung“ in den vergangenen Jahren<br />

und verabschiedeten Kapellmeister Unterthurner<br />

mit einem großen „Vergelt’s Gott,<br />

liabr Michl!“. Seine Stelle am Dirigentenpult<br />

wird nun Magdalena Paris, eine Musikantin<br />

aus den eigenen Reihen, einnehmen, wozu<br />

ihr viel Glück und allen eine harmonische<br />

Zusammenarbeit gewünscht wird.<br />

MK St. Pankraz<br />

Kontinuität und Neuanfang bei der MK<br />

St. Pankraz – im Bild (v.l.): Obmann-<br />

Stellvertreter Klaus Gruber, die neue<br />

musikalische Leiterin Magdalena<br />

Paris, Michael Unterthurner, bisheriger<br />

Kapellmeister und Obmann Valentin Staffler<br />

Neuer Kapellmeister bei der Schützenkapelle Pichl<br />

Vollversammlung mit Wechsel<br />

am Dirigentenpult<br />

Mit der Vollversammlung Anfang Dezember<br />

hat die Schützenkapelle Pichl ein<br />

neues Kapitel in der Vereinsgeschichte<br />

aufgeschlagen. Nachdem im vergangenen<br />

Jahr Robert Schwärzer die Kapelle<br />

musikalisch geprägt hat, übergab dieser<br />

den Taktstock an seinen Nachfolger<br />

Joachim Schwingshackl. Obmann David<br />

Seiwald dankte Robert Schwärzer für seine<br />

Tätigkeit und blickte auf ein erfolgreiches<br />

Jahr zurück. Dabei hob er besonders das<br />

Frühjahrskonzert, die Fahrt zum Festival<br />

der Blasmusik nach Karlsbad (Tschechien)<br />

und die vom Kapellmeister gut vorbereiteten<br />

kirchlichen Auftritte im Dorf hervor.<br />

Der neue Kapellmeister Joachim Schwingshackl<br />

war in den letzten vier Jahren bei der<br />

Musikkapelle Antholz tätig und wurde von<br />

Thomas Ludescher in Innsbruck zum Kapellmeister<br />

ausgebildet.<br />

David Seiwald<br />

Joachim Schwingshackl (links im Bild)<br />

übernimmt als neuer Kapellmeister der<br />

Schützenkapelle Pichl den Taktstock von<br />

seinem Vorgänger Robert Schwärzer.<br />

60 Jahre Musikkapelle Gais<br />

Ein erfolgreiches Jubiläumsjahr geht zu Ende<br />

Die Cäcilienfeier am 11. November bildete<br />

den abschließenden Höhepunkt des erfolgreichen<br />

Jubiläumsjahres, das die Musikkapelle<br />

Gais 2<strong>01</strong>4 zum Anlass ihres 60-jährigen<br />

Bestehens feiern konnte. Traditionsgemäß<br />

wurde der Festgottesdienst von der MK Gais<br />

musikalisch mitgestaltet. Bezirksstabführer<br />

Hansjörg Algrang konnte beim anschließenden<br />

weltlichen Teil der Cäcilienfeier im<br />

Auftrag des Verbandes Südtiroler Musikkapellen<br />

VSM gleich mehrere verdiente Musikantinnen<br />

und Musikanten ehren, und<br />

zwar Susanna Maria Astner, Doris Lercher<br />

(fehlt im Bild) und Michael Niederwanger<br />

für 15 Jahre Mitgliedschaft, Martin Stauder<br />

für 25 Jahre sowie Pepe Schwärzer für 40<br />

Jahre Mitgliedschaft. Zudem erhielt Ulrike<br />

Stifter das Verdienstabzeichen für 15 Jahre<br />

Der neue Ausschuss der Musikkapelle Gais<br />

Tätigkeit im Ausschuss. Eine Woche später<br />

hielt die Musikkapelle ihre Jahreshauptversammlung<br />

ab, bei der die Neuwahl des<br />

Ausschusses im Mittelpunkt stand. Michael<br />

Niederwanger wurde zum neuen Obmann<br />

gewählt und Franz Unterfrauner zu seinem<br />

Stellvertreter. Martin Stolzlechner wurde das<br />

Amt des Kassiers übertragen, während Ulrike<br />

Stifter als Schriftführerin und Pressesprecherin<br />

namhaft gemacht wurde. Armin<br />

Wolfsgruber wurde zum Notenwart<br />

bestellt, Barbara Lercher zur Trachtenwartin<br />

und Markus Hellweger zum Instrumentenwart.<br />

Erhard Gatterer gehört als Kapellmeister<br />

dem Ausschuss an (im Bild v.l.).<br />

Sowohl der scheidende Obmann Manfred<br />

Pallhuber als auch Bürgermeisterin Romana<br />

Stifter wünschten der Jubelkapelle<br />

Gais und ihrem neuen Ausschuss eine erfolgreiche<br />

Zukunft.<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>01</strong> | Januar 2<strong>01</strong>5 43


Musikpamorama<br />

Die Bläserklasse der Grundschule St. Johann<br />

Ein neues Konzept des Musikunterrichts<br />

In verschiedenen Ensembles und als gemeinsames Orchester - im Bild unter der<br />

Leitung von Kapellmeister Matthias Kirchler - hat sich die „Bläserklasse St. Johann“<br />

beim Abschlusskonzert präsentiert.<br />

Seit Ende September erhielten die Viertklässler<br />

der Grundschule St. Johann im<br />

Rahmen des Wahlpflichtfaches Unterricht<br />

auf verschiedenen Instrumenten.<br />

Die Idee der Bläserklasse stammt aus<br />

Deutschland und den USA, ist aber im<br />

Alpenraum noch wenig verbreitet. In<br />

Südtirol gibt es ein solches Projekt bislang<br />

nur in Toblach. In Zusammenarbeit<br />

mit der Grundschule und der Musikkapelle<br />

wurde ein eigenes Konzept für St.<br />

Johann entwickelt. Die notwendigen Instrumente<br />

wurden vom Musikgeschäft<br />

Müller aus Meran zur Verfügung gestellt<br />

und von Nachbarkapellen geliehen. Jeden<br />

Freitagvormittag kamen die 26 Schülerinnen<br />

und Schüler ins Probelokal der<br />

Musikkapelle, wo neben dem Erlernen<br />

des Instrumentes auch die Musikkunde<br />

und das Singen auf dem Lehrplan standen.<br />

Das Ergebnis dieses drei Monate<br />

dauernden Projektes konnte sich sehen<br />

und hören lassen. Das Publikum staunte<br />

nicht schlecht, was die Kinder in dieser<br />

kurzen Zeit erlernt haben und nun in einzelnen<br />

Gruppen wie auch als gemeinsames<br />

Orchester präsentierten.<br />

MK St. Johann<br />

Dreimal 40 und einmal 50 Jahre bei der<br />

Bürgerkapelle Obermais<br />

Ehrung für langjährige Treue<br />

Am Samstag, den 22. November 2<strong>01</strong>4,<br />

fand die traditionelle Cäciliafeier der Bürgerkapelle<br />

Obermais statt. Eingeladen<br />

waren alle aktive Musikantinnen und<br />

Musikanten mit ihren Partnern und einige<br />

Ehrengäste. Der Obmann Alfred<br />

Furlan bedankte sich bei den Vereinsmitgliedern<br />

für den guten Zusammenhalt<br />

und die Mithilfe im Verein. Höhepunkt<br />

der Feier war die Ehrung einiger<br />

Musikanten für ihre langjährige musikalische<br />

Tätigkeit. Albert Klotzner (Posaune),<br />

Norbert Kienzl (Saxophon) und<br />

Sepp Mitterhofer (Flügelhorn) wurden<br />

für die vierzig Jahre geehrt, Alois Josef<br />

Kienzl (Posaune) sogar für fünfzig Jahre.<br />

Zu diesem besonderen Anlass war der<br />

Obmann des Verbandes Südtiroler Musikkapellen<br />

anwesend und überreichte<br />

den Geehrten die Urkunde, nachdem er<br />

die Anwesenden mit einer bewegenden<br />

Rede begrüßt hatte. Mit feiner Oberkrainer<br />

Musik klang der Abend dann<br />

gemütlich aus.<br />

BK Obermais<br />

Cäcilienfeier der BK Obermais: (v.l.) Marialuise und Norbert Kienzl, Angelika und Sepp Mitterhofer, Kapellmeister Oskar Ilmer,<br />

Elisabeth Kienzl, Obmann Alfred Furlan, Josef Kienzl, Albert und Benedikta Klotzner, Obmann-Stellvertr. Martin Pircher und<br />

VSM-Obmann Pepi Fauster.<br />

44<br />

<strong>KulturFenster</strong>


Blasmusik<br />

Ehrenzeichen für treue Musikanten<br />

Cäcilienfeier der Musikkapelle Reinswald<br />

Die Cäcilienfeier im vergangenen November<br />

nahm auch die Musikkapelle Reinswald<br />

zum Anlass, um einigen Musikanten,<br />

die sich in ihrem langjährigen Einsatz um<br />

die Blasmusik und die Dorfgemeinschaft<br />

verdient gemacht haben, einen besonderen<br />

Dank zukommen zu lassen. Anita<br />

Dorfmann, die jüngste von den fünf Geehrten,<br />

ist seit 15 Jahren aktives Mitglied<br />

der MK Reinswald und sie dafür mit dem<br />

Ehrenzeichen in Bronze ausgezeichnet.<br />

Auf vierzig Jahre haben es indes Johann<br />

Blasinger, Georg Stofner und Paul Thaler<br />

gebracht. Sie durften das Ehrenzeichen<br />

in Gold in Empfang nehmen. Nochmals<br />

zehn Jahre länger dabei ist Karl Stuefer,<br />

dem für seine 50-jährige aktive Mitgliedschaft<br />

das „Große Ehrenzeichen in Gold“<br />

verliehen wurde. Musikobmann Joachim<br />

Thaler, Kapellmeister Markus Trienbacher,<br />

Bürgermeister Franz Locher und<br />

Bei der Cäcilienfeier der Musikkapelle Reinswald (v. l.): Bürgermeister Franz<br />

Locher, Obmann Joachim Thaler, die Geehrten Johann Blasinger, Karl Stuefer,<br />

Anita Dorfmann, Georg Stofner, Paul Thaler, Kapellmeister Markus Trienbacher und<br />

Bezirksobmann-Stellvertreter des VSM, Franz Premstaller (Foto: SB/to)<br />

der Obmann-Stellvertreter des VSM-Bezirkes<br />

Bozen, Franz Premstaller, waren<br />

sich in ihren Grußworten einig darüber:<br />

„Die Geehrten sind große und starke Stüt-<br />

zen der Musikkapelle“. Auch für die Jugendarbeit<br />

wurde der Kapelle ein großes<br />

Kompliment ausgesprochen.<br />

MK Reinswald<br />

Musikkapelle Wangen zeichnet drei<br />

besondere Musikanten aus<br />

60 bzw. 50 Jahre Musikant -<br />

20 Jahre Kapellmeister<br />

Bemerkenswerte Jubiläen von drei Musikanten<br />

standen im Mittelpunkt der letztjährigen<br />

Cäcilienfeier in Wangen. Volle 60<br />

Jahre ist Franz Kofler bei der Musikkapelle<br />

Wangen aktiv; von 1982 bis 1985<br />

leitete er diese als Kapellmeister. Lange<br />

Zeit war er musikalischer Leiter der „Böhmischen“<br />

und machte sich zudem um<br />

die Ausbildung von Jungmusikanten<br />

verdient. Als vorbildlich fleißiger Musikant<br />

brachte er es bei 320 Proben auf<br />

ganze 6 Absenzen. Dafür erhielt er aus<br />

der Hand von Obmann Matthias Rungger<br />

das Große Ehrenzeichen in Gold am<br />

Bande. Stolze 50 Jahre ist auch sein<br />

Bruder, Konrad Kofler, Mitglied im Verein<br />

und als ehemaliger Kapellmeister (1985-<br />

1991), Initiator der Josefikonzerte und eifriger<br />

Komponist eine wichtige Größe. Ihm<br />

verlieh Obmann Rungger das Große Ehrenzeichen<br />

in Gold des Verbandes Südtiroler<br />

Musikkapellen. Norbert Stuppner<br />

hingegen kann auf 20 Jahre als Kapellmeister<br />

– 17 Jahre bei der MK Wangen<br />

und zuvor 3 Jahre bei der MK Sarnthein<br />

– zurückblicken. Dafür wurde ihm das<br />

Verbandsverdienstzeichen in Gold des<br />

VSM überreicht. „Die Musikkapelle genießt<br />

unter seiner musikalischen Leitung<br />

einen sehr guten Ruf“, ist man in der MK<br />

Wangen überzeugt.<br />

MK Wangen<br />

(v.l.) Obmann Matthias Rungger, Franz Kofler mit Gattin Frieda, Frieda und Konrad<br />

Kofler, Kapellmeister Norbert Stuppner und Kapellmeister-Stellvertr. Günter Kofler bei<br />

der Cäcilienfeier der MK Wangen<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>01</strong> | Januar 2<strong>01</strong>5 45


Vorweg<br />

Der Klimawandel –<br />

vor allem ein moralisches Problem<br />

Global denken und lokal handeln<br />

Zu den konkreten Handlungsinitiativen zählen:<br />

➩ eine nachhaltige, ökologisch ausgerichtete Wirtschaft,<br />

➩ die Nutzung erneuerbarer Energiequellen (u.a. Sonne),<br />

➩ die Einschränkung des Individualverkehrs und des Warentransportes,<br />

➩ die ökologische Gestaltung der Mobilität,<br />

➩ eine innovative Forschung und Bildung,<br />

➩ die Veränderung des Konsumverhaltens,<br />

➩ Sparmaßnahmen jeglicher Art (z.B. Wasser, Strom, Müllvermeidung,<br />

Wärmedämmung),<br />

➩ der Einsatz von effizienten Geräten,<br />

➩ die Förderung und Entwicklung neuer Technologien, welche auf die<br />

beschränkten Ressourcen Rücksicht nehmen oder<br />

➩ die Förderung von Initiativen, die eine sofortige und nachhaltige Reduzierung<br />

der lebensbedrohenden Treibhausgase zur Folge haben.<br />

Der Klimawandel ist in aller Munde. Nicht<br />

nur Verkehr und Industrie sind die Hauptverursacher<br />

der globalen Erwärmung, sondern<br />

auch der Bevölkerungszuwachs und<br />

der energieintensive Lebensstil der Menschen.<br />

Daher ist ein sofortiges Handeln auf<br />

allen Ebenen erforderlich. Neben der weltweiten<br />

Zusammenarbeit (z.B. Klimabündnis)<br />

braucht es konkrete Sofortmaßnahmen,<br />

die jeder Einzelne von uns erfüllen kann.<br />

Jeder von uns kann seinen Beitrag<br />

zum Klimaschutz leisten. Der Klimawandel<br />

ist nicht nur ein technisches bzw. finanzielles<br />

Problem, sondern vor allem<br />

ein moralisches. Wir tragen Verantwortung<br />

für die Welt von morgen. Wir haben<br />

die technischen und finanziellen Möglichkeiten<br />

in der Hand, die notwendigen<br />

Veränderungen zu gestalten. Es liegt an<br />

uns, diesen Weg zu beschreiten und damit<br />

den nachfolgenden Generationen einen<br />

lebenswerten Planeten zu hinterlas-<br />

sen. Von entscheidender Bedeutung sind<br />

ein nachhaltiger Umgang mit den natürlichen<br />

Ressourcen und eine verantwortungsbewusste<br />

Koexistenz mit der Natur,<br />

denn der Mensch ist ein Teil davon.<br />

Peter Ortner,<br />

Landesobmann<br />

65. Jahreshauptversammlung<br />

des Heimatpflegeverbandes<br />

Am Samstag, 11. April 2<strong>01</strong>5,<br />

hält der Heimatpflegeverband<br />

Südtirol auf der Fürstenburg<br />

in Burgeis seine 65. Jahreshauptversammlung<br />

ab.<br />

46<br />

<strong>KulturFenster</strong>


Das Thema<br />

Heimatpflege<br />

Von Brauchtum bis Klimaschutz<br />

28. Generalversammlung der Gesamttiroler Heimatpfleger in Bozen<br />

Mit einigen Bedenken ließen sich die<br />

Gesamttiroler Heimatpfleger vor dem<br />

Siegesdenkmal ablichten. Doch letzten<br />

Endes obsiegte der Wille, mit gutem<br />

Beispiel voranzugehen und auch die<br />

Schattenseiten der Geschichte zu<br />

akzeptieren.<br />

Am Samstag, den 29. November 2<strong>01</strong>4,<br />

trafen sich die Vertreter der Heimatpflegeverbände<br />

von Nord-, Süd- und Welschtirol<br />

zum jährlichen überregionalen Austausch<br />

und zur Planung grenzübergreifender Zusammenarbeit<br />

in Bozen. Neben der Erhaltung<br />

der Südtiroler Siedlungen in Innsbruck,<br />

dem Großprojekt Windpark Brenner sowie<br />

der Förderung traditionellen Brauchtums<br />

standen erstmals auch Themen wie Klimawandel<br />

und Klimaschutz zur Diskussion.<br />

Die Treffen der Gesamttiroler Heimatpfleger<br />

finden abwechselnd an für Brauchtum<br />

und Tradition bedeutenden Orten der<br />

Mitgliedsregionen statt. Für die diesjährige<br />

Versammlung zeichnete der Heimatpfle-<br />

geverband Südtirol als Gastgeber verantwortlich.<br />

Unter dem Vorsitz des Nordtiroler<br />

Obmannes Gerhard Liebl wurde im<br />

altehrwürdigen Gasthaus Vögele eine Reihe<br />

von teilweise brisanten Themen zur Sprache<br />

gebracht.<br />

Südtiroler Siedlungen als<br />

erhaltenswerte Zeitzeugen<br />

Sie sind als Zeugen der Option im gesamten<br />

ehemaligen Deutschen Reich anzutreffen,<br />

die Südtiroler Siedlungen. Viele<br />

davon mussten neuen Bauprojekten weichen,<br />

andere wurden bis zur Unkenntlichkeit<br />

modernisiert. Als Erinnerung an<br />

ein denkwürdiges Kapitel der Geschichte<br />

sei jedoch die Erhaltung einiger solcher<br />

Siedlungen – beispielsweise jene in Innsbruck<br />

– dringend anzudenken, so der allgemeine<br />

Tenor. Ziel sei es, die Anpassung<br />

an einen zeitgemäßen Wohnkomfort nach<br />

den Grundsätzen der Ortsbildschutzzonen<br />

voranzutreiben.<br />

Pflege traditioneller Trachten<br />

Das große Problem der Trachten sei<br />

heute die Materialbeschaffung. Dies sei<br />

vor allem der Tatsache geschuldet, dass<br />

in Südtirol die alten Handwerksberufe vom<br />

Aussterben bedroht sind. Der Heimatpflegeverband<br />

sei folglich gefordert in der Bestrebung,<br />

das Handwerk zu erhalten und<br />

gegebenenfalls wiederzubeleben, so die<br />

Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Lebendige<br />

Tracht, Agnes Andergassen.<br />

Heimatschutz beinhaltet auch<br />

Klimaschutz<br />

Auf der einen Seite wird seit Jahrzehnten<br />

kontinuierlich in die Stärkung des globalen<br />

Umweltbewusstseins investiert, auf der anderen<br />

Seite steht der konsequenten Umsetzung<br />

jedoch der gängige Lebensstil im<br />

Wege. Gesucht wurde folglich nach einer<br />

Möglichkeit, für eine nachhaltige Lebensführung<br />

im Hinblick auf die natürlichen<br />

Ressourcen zu sensibilisieren. Die Heimatpfleger<br />

sind sich einig, dass das Aufgabenfeld<br />

im 21. Jahrhundert dringend<br />

um diesen Aspekt erweitert werden muss.<br />

Arbeit und Weiterbildung<br />

Im Anschluss an die angeregte Fachrunde<br />

lud der Südtiroler Verband ins Dokumentationszentrum<br />

Bozen '18-'48 im<br />

Bozner Siegesdenkmal ein. Der Historiker<br />

Hannes Obermair führte die Heimatpfleger<br />

mit zahlreichen Detailinformationen durch<br />

die marmornen Säulen des Denkmals sowie<br />

durch die Ausstellung in den weitläufigen<br />

Räumen unterhalb. Eine nicht unbedeutende<br />

Zahl der Teilnehmer betrat den<br />

stigmatisierten Boden zum ersten Male.<br />

Die Heimatpfleger sind überzeugt, dass<br />

die nüchterne Darstellung der geschichtlichen<br />

Ereignisse das Potential hat, jahrzehntelang<br />

gehütete Ressentiments langsam<br />

abzulegen.<br />

Bei dem gemeinsamen Mittagessen im<br />

Gasthof Schloss Rafenstein konnten zahlreiche<br />

der angerissenen Themen noch<br />

vertieft werden, bevor die interregionale<br />

Gruppe von Armin Torggler fachkundig in<br />

die architektonischen Besonderheiten der<br />

dazugehörigen Burg eingeweiht wurde. Mit<br />

zahlreichen Ideen für eine weiterhin fruchtbringende<br />

Zusammenarbeit traten die Gesamttiroler<br />

Heimatpfleger die Heimreise an.<br />

Sylvia Rottensteiner<br />

Vor dem kulturellen und kulinarischen<br />

Programm fand am Morgen im Gasthaus<br />

Vögele der Gedankenaustausch statt.<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>01</strong> | Januar 2<strong>01</strong>5 47


Informiert & Reflektiert<br />

Heimatpflege erweitert<br />

um Klimaschutz<br />

Josef Oberhofer absolviert Ausbildung zum Klimaschutzbeauftragten<br />

Josef Oberhofer, Verbandsgeschäftsführer<br />

Seit Oktober 2<strong>01</strong>4 läuft unter der Schirmherrschaft<br />

der Universitätsprofessorin Helga<br />

Kromp-Kolb und in grenzüberschreitender<br />

Zusammenarbeit (Klimabündnis Österreich,<br />

Ökoinstitut Südtirol, Länder Tirol, Südtirol<br />

und Vorarlberg sowie eine Reihe von weiteren<br />

Institutionen) der Lehrgang zum Kommunalen<br />

Klimaschutzbeauftragten. Josef<br />

Oberhofer hat bereits zwei Module zu den<br />

Themen „Klimawandel – Schutz und Anpassung“<br />

und „Boden, Land- und Forstwirtshaft,<br />

Ernährung“ absolviert; „Raumplanung“, „Energie“<br />

und „Kommunikation“ stehen noch<br />

an. Im Gespräch zeigt sich Oberhofer enthusiastisch<br />

ob der Möglichkeiten, die ein<br />

Einzelner wahrnehmen kann, um auf das<br />

Klima einzuwirken.<br />

KF: Herr Oberhofer, welche Bereiche<br />

umfasst der Klimaschutz?<br />

Josef Oberhofer: Nach den ersten beiden<br />

Modulen ist mir bereits klar geworden,<br />

dass Klimaschutz bei jedem selbst anfängt.<br />

Lange Zeit habe ich mich hinter der Ohnmacht<br />

versteckt, als Einzelner gegen die<br />

Großmächte wie China oder Amerika nichts<br />

ausrichten zu können, doch die Bewegung<br />

Klimaschutz setzt nicht am oberen Ende der<br />

Verursacherkette an, sondern windet sich<br />

von unten nach oben. Insofern kann der<br />

Einzelne mit einem überlegten Lebensstil<br />

sehr wohl dazu beitragen, dass sich hinsichtlich<br />

Klima etwas ändert. Das beginnt<br />

bei alltäglichen Besorgungen wie dem Einkaufen<br />

von Lebensmitteln: Ein geringerer<br />

Fleischkonsum würde beispielsweise zur<br />

Umstellung der Wirtschaft führen. In Bezug<br />

auf Mobilität gibt es zum eigenen Fahrzeug<br />

zahlreiche Alternativen wie Fahrtgemeinschaften,<br />

öffentliche Verkehrsmittel,<br />

Fahrräder, … Wer sich ernsthaft Gedanken<br />

macht, wird schnell merken, dass es<br />

sich beim Klimaschutz weniger um einen<br />

Verzicht handelt, sondern vielmehr um die<br />

Akzeptanz von alternativen Möglichkeiten.<br />

Wem es schließlich gelingt, die Veränderungen<br />

positiv zu erleben, der schafft in<br />

seinem Umfeld Synergien für weitere Entwicklungen.<br />

KF: Wie will der Verband den Klimaschutz<br />

in das Tagesgeschäft einfließen lassen?<br />

Josef Oberhofer: Wir gedenken, in Bezug<br />

auf den Klimaschutz alle von uns geplanten<br />

Veranstaltungen als sogenannte<br />

Green Events zu lancieren. Diese sind nach<br />

den Kriterien der Nachhaltigkeit geplant, organisiert<br />

und umgesetzt. Im Wesentlichen<br />

wollen wir uns um die Verwendung umweltfreundlicher<br />

Produkte bemühen, um<br />

die Bildung von Fahrtgemeinschaften, um<br />

ein sinnvolles Abfallmanagement und um<br />

Energieeffizienz. Hierbei und beim weiteren<br />

Vorgehen zählen wir auf die tatkräftige<br />

Unterstützung des Ökoinstitutes. Ein weiterer<br />

wichtiger Ansatzpunkt ist die Jugend,<br />

welche wir im Rahmen des Projektes Syndrom<br />

X mit einem speziell ausgearbeiteten<br />

Modul an den Schulen zu erreichen gedenken.<br />

Wenn nicht nur der Einzelne konstruktiv<br />

am Klimaschutz arbeitet, sondern<br />

ein Verband geschlossen dahinter steht,<br />

sollte sich doch eine geballte Kraft entwickeln.<br />

In diesem Zusammenhang möchte<br />

ich ein Zitat von Barack Obama wiedergeben,<br />

welches mich zutiefst berührt hat<br />

und welches wir uns alle vor Augen führen<br />

sollten, wir seien nämlich die erste Generation,<br />

welche die Auswirkungen des Klimawandels<br />

spüre, aber die letzte, die noch<br />

aktiv etwas unternehmen könne.<br />

KF: Wo steht der Klimaschutz im Vergleich<br />

zum Umweltschutz?<br />

Josef Oberhofer: Klimaschutz ist in erster<br />

Linie auf das Klima ausgerichtet, während<br />

sich der Umweltschutz weitgehend um die<br />

Erhaltung von Lebensräumen bemüht. Klimaschutz<br />

setzt demnach eine Stufe höher<br />

an und beobachtet die globalen Auswirkungen.<br />

Es ist deshalb wichtig zu verstehen,<br />

dass der Klimawandel in ganz anderen<br />

Zeitläufen reagiert und sich Sünden<br />

von heute nicht schon morgen manifestieren.<br />

Insofern muss der Trugschluss endlich<br />

aus dem Wege geräumt werden, nach<br />

welchem es bestimmte Klimaverhältnisse<br />

wie schneearme Winter oder regenreiche<br />

Sommer schon immer gegeben hat. Das<br />

ist zwar korrekt, aber die Häufigkeit und<br />

die Intensität des Auftretens weist in eine<br />

andere – besorgniserregende – Zukunft.<br />

Sylvia Rottensteiner<br />

Der Gletscherschwund ist nur eine sichtbare Auswirkung des Klimawandels. Da sich laut<br />

wissenschaftlichen Ergebnissen Gebirge schneller erwärmen, sind wir inmitten der Alpen<br />

in der bedauerlichen Situation, die ersten gravierenden Folgen hautnah zu erleben.<br />

48<br />

<strong>KulturFenster</strong>


Aus Verband und Bezirken<br />

Heimatpflege<br />

10 Jahre St.-Zeno-Prozessionsstatue<br />

St. Zeno − Bischof von Verona und Patron der Pfarrkirche<br />

Im Jahre 2003 ließ der Heimatpflegeverein<br />

Naturns-Plaus die St.-Zeno-Prozessionsstatue,<br />

die im Privatbesitz des Kirchbach-Hofes<br />

ist, mit dem Einverständnis der<br />

Eigentümer von Georg Thuille (Algund) restaurieren.<br />

Die über 300 Jahre alte Statue wurde<br />

bis Anfang des 20. Jahrhunderts bei jeder<br />

Prozession mitgetragen. Aufgrund von<br />

Unstimmigkeiten mit dem damaligen Pfarrer<br />

von Naturns untersagte der Bauer vom<br />

Kirchbachhof das Mittragen der Statue, die<br />

somit über 100 Jahre in einem Kleiderschrank<br />

auf dem Dachboden des Kirchbachhofes<br />

ihr Dasein fristete.<br />

100-jähriges Schattendasein<br />

beendet<br />

Anlässlich der Vorabendmesse am Samstag,<br />

12. April 2003 (Todestag des Hl. Zeno),<br />

stellte Hermann Wenter, Obmann-Stellvertreter<br />

des Heimatpflegevereines Naturns-<br />

Plaus, die restaurierte Statue der Bevölkerung<br />

vor und brachte sie anschließend zur<br />

Segnung durch Dekan Georg Peer.<br />

Die Kosten für die Restaurierung übernahmen<br />

der Eigentümer vom Kirchbachhof<br />

mit seinen Geschwistern, Gemeindemitbürger<br />

mit dem Taufnamen „Zeno“ sowie<br />

weitere Freiwillige aus der Gemeinde Naturns.<br />

Mit einem Beitrag vom Landesamt<br />

für Denkmalpflege wurden die Kosten vollständig<br />

abgedeckt.<br />

Heiliger Zeno wieder an<br />

Prozessionen beteiligt<br />

Auf Wunsch des Eigentümers, Josef<br />

Götsch, Bauer auf dem Kirchbachhof, die<br />

restaurierte Statue unseres Kirchenpatrons<br />

St. Zeno in Zukunft wieder bei den<br />

Prozessionen mitzutragen, erklärten sich<br />

Mitglieder des Heimatpflegevereines Naturns-Plaus<br />

bereit, diese ehrenvolle Aufgabe<br />

zu übernehmen. Seitdem erfolgt dies<br />

bei den feierlichen Prozessionen am Herz-<br />

Jesu-Sonntag und am Erntedank-Sonntag.<br />

Auch zum festlichen Gottesdienst des<br />

„Naturnser Kirchtig“ (1. Sonntag im September)<br />

wird die Statue sinngemäß in die<br />

Pfarrkirche gebracht.<br />

Seit 10 Jahren wird nun die Statue von<br />

vier freiwilligen „Stammträgern“ mitgetragen,<br />

das sind Hermann Astfäller, Franz<br />

Fliri, Matthias Kuppelwieser und Franz<br />

Pircher. Nach „getaner Arbeit“ tischt der<br />

Eigentümer mit Geschwistern eine Marende<br />

auf, für die herzlichst gedankt wird.<br />

Dem Eigentümer sei noch ein großes<br />

Vergelt`s Gott ausgedrückt; Josef Götsch<br />

trägt mit seinem Einverständnis nämlich<br />

Teilnahme an der Prozession am<br />

Erntedank-Sonntag, dem 21.Oktober 2<strong>01</strong>3:<br />

links im Bild Josef Götsch – Besitzer, Träger<br />

Franz Fliri und Matthias Kuppelweiser<br />

vorne, Hermann Astfäller und Franz<br />

Pircher hinten (Foto: Maria Gapp)<br />

zu einer feierlichen Gestaltung der Prozessionen<br />

bei. Auch die Pfarrei zum Hl.<br />

Zeno, der Heimatpflegeverein Naturns-<br />

Plaus, die Gemeindeverwaltung, die Bevölkerung<br />

und alle Teilnehmer an den Prozessionen<br />

schließen sich diesem Dank an.<br />

Franz Fliri<br />

7. Heimatpflegefest<br />

Am Sonntag, 21. Juni 2<strong>01</strong>5, veranstaltet der Heimatpflegeverband<br />

Südtirol auf Schloss Prösels<br />

das 7. Heimatpflegefest, welches dieses Jahr<br />

im Zeichen mehrerer Jubiläen steht: 35 Jahre<br />

Arbeitsgemeinschaft Lebendige Tracht und 55<br />

Jahre Heimatpflegeverein Schlern-Kastelruth.<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>01</strong> | Januar 2<strong>01</strong>5 49


Aus Verband und Bezirken<br />

Burggräfler Weinbiachl<br />

Ein Biachl sollte es werden – entstanden ist ein Buch<br />

Teilnehmer bei der Buchvorstellung<br />

An die vierzig Weinbauern, Heimatpfleger<br />

und andere kundige Leut’ aus dem Burggrafenamt<br />

haben schreibend und erzählend<br />

mitgewirkt, eine Idee in die Tat umzusetzen,<br />

wollte doch die Marlinger Arbeitsgruppe<br />

„Wein“ dem Weinanbau einmal alle Aufmerksamkeit<br />

zuteil werden lassen.<br />

Kunterbuntes zum Thema Wein<br />

Auf Seite 3 von den stolzen insgesamt<br />

270 Seiten hat Pepi Tischler mit leichter<br />

Hand skizziert, welche Ortschaften zum<br />

Burggrafenamt gehören und im Weinbuch<br />

vertreten sind. Von Nals bis Naturns, von<br />

St. Martin in Passeier bis Mitterplars, von<br />

Dorf Tirol bis Lana, von Marling bis Burgstall<br />

– Sepp Gufler vom Heimatpflegeverein<br />

Marling hat die Weinbauern aufgesucht,<br />

den einen und anderen sogar bestürmt,<br />

mitzutun. Und sie haben mitgetan, haben<br />

erzählt, berichtet und geschrieben, von ihrem<br />

Hof, von den Gepflogenheiten der Alten,<br />

von den Neuerungen, von Piwi- und<br />

Bioanbau, von Ansichten und Aussichten,<br />

Geschichtliches, Anekdoten und ... worauf<br />

es eben ankommt. Unter das Bodenständige<br />

mischt sich auch Philosophisches und<br />

was Lena Adami, die Leiterin der Schreibwerkstatt,<br />

bei den Treffen mit den Erzählern<br />

noch alles „aufgeschnappt“ hat, ruft<br />

beim Leser sicherlich ein Schmunzeln<br />

hervor. Zum Schauen und Verweilen rufen<br />

die vielen Bilder auf, die aus vergangenen<br />

Tagen und auch die von heute, die<br />

Sepp Gufler eingeholt und zum Teil selbst<br />

fotografiert hat.<br />

Buchvorstellung in gediegenem<br />

Ambiente<br />

Im Rahmen der „Marlinger Kulturtage“<br />

konnten nun der Heimatpflegeverein und<br />

der Bildungsausschuss Marling am 28. Oktober<br />

das Ergebnis den zahlreich erschienenen<br />

Besuchern und Hörern vorstellen: ein<br />

„Burggräfler Weinbiachl“! Ort der Handlung:<br />

die Kellerei Meran-Burggräfler in Marling.<br />

Alle waren zugegen: Bürgermeister Walter<br />

Mairhofer, beehrt vom Besuch weiterer<br />

vier Bürgermeister aus dem Burggrafenamt,<br />

für den Bildungsausschuss Marling<br />

Obmann Werner Stuppner, für den Burggräfler<br />

Heimatpflegeverein Georg Hörwarter<br />

im Kreis von mehreren Heimatpflegern.<br />

Lena Adami verstand es auch an diesem<br />

Abend, die Mitwirkenden zum lockeren<br />

Erzählen vor dem Publikum zu bewegen,<br />

war sie ja auch die Animatorin der Schreibwerkstatt<br />

und hat, wie auch Sepp Gufler,<br />

die Aussagen von denjenigen zu Papier gebracht,<br />

die mit dem eigenständigen Schrei-<br />

ben nichts am Hut hatten. Ein kurzweiliger<br />

Abend also, den die Pichl-Böhmische aus<br />

Naturns stimmungsvoll begleitete.<br />

Das „Weinbiachl“ ist erhältlich bei Athesia<br />

in ganz Südtirol, bei der “Alten Mühle“<br />

in Meran, im „Buchladele“ in Lana und in<br />

jedem Dorf in einem der Geschäfte sowie<br />

beim Heimatpflegeverein Marling unter der<br />

Telefonnummer 366 245 5325.<br />

Titelseite des Büchleins<br />

50<br />

<strong>KulturFenster</strong>


Ins Bild gerückt<br />

Heimatpflege<br />

Brauchtum und Volksmusik<br />

Seit 1984 ist Christine Rier Rabanser Fachbeirätin für Brauchtum und<br />

Volksmusik im Landesverband<br />

Ihr ganzes Leben lang hat Christine Rier<br />

Rabanser schon das Interesse an Volksmusik<br />

und Brauchtum begleitet. Viele Jahre<br />

war und ist sie aktives Mitglied in verschiedenen<br />

Sängervereinigungen und bringt als<br />

freie Mitarbeiterin auch der Hörerschaft<br />

des Senders Rai-Südtirol Leckerbissen aus<br />

der Volksmusik nahe. Ein besonderes Anliegen<br />

sind ihr als Ausschussmitglied der<br />

Arbeitsgemeinschaft Lebendige Tracht der<br />

Erhalt und die Wertschätzung dieser kostbaren<br />

Gewänder.<br />

Unsere Volksweisen sind der einfachste,<br />

wahrste und schönste Ausdruck<br />

unerschöpflicher Heiterkeit,<br />

Fröhlichkeit, Lebenslust und zugleich<br />

der tiefsten Naturempfindung, ist sie<br />

doch unmittelbarer musikalischer Ausdruck<br />

des elementaren und wahren<br />

Wesens eines Volkes. Wir finden deshalb<br />

bei vielen großen Meistern immer<br />

wieder ein Zurückgreifen auf die bodenständigen,<br />

einfachen und starken<br />

musikalischen Motive und Themen<br />

dieser alten Form.<br />

Christine Rier Rabanser<br />

Vor allem diese Ursprünglichkeit ist der<br />

Antrieb, das Singen von Volksweisen wieder<br />

verstärkt in Schulen und Familien erwachen<br />

und aufleben zu lassen, denn<br />

die mündliche Überlieferung sollte auch<br />

in Zeiten multimedialer Berieselung und<br />

angesichts des Überangebotes an computerisierter<br />

Musikproduktion nicht verloren<br />

gehen.<br />

Die bodenständige Volksmusik gehört<br />

zu einer kleinen überschaubaren<br />

Gruppe in einer begrenzten Umwelt,<br />

in der Lied, Musik und Tanz noch zum<br />

Leben gehören. Volksmusik ist ohne<br />

Prätention, sie will eigentlich nichts<br />

anderes als die Menschen erfreuen,<br />

berühren oder besinnlich stimmen.<br />

Christine Rier Rabanser<br />

Christine Rier Rabanser in Tracht<br />

Als Leiterin verschiedener Gruppierungen<br />

wie der Singgemeinschaft der<br />

Bäuerinnen oder der Sunnleiten Sängerinnen<br />

versucht Christine Rier Rabanser<br />

genau diese wertvollen Aspekte der<br />

Volksmusik zu pflegen und für die Mitund<br />

Nachwelt zu sichern. Nicht zuletzt<br />

gelingt ihr das im Rahmen der Rai-Sendung<br />

„a musig und a liadl für di“, bei<br />

welcher sie im Auftrag des Volksmusikkreises<br />

mitarbeitet.<br />

Leidenschaft Tracht<br />

Ein weiteres umfangreiches Betätigungsfeld<br />

aus privatem Interesse ge-<br />

nauso wie für die Belange des Verbandes<br />

ist die Tracht. In der Arbeitsgemeinschaft<br />

Lebendige Tracht ist sie als Vertretung<br />

des Volksmusikkreises im Ausschuss aktiv.<br />

Es beseelt sie geradezu, die Trachten<br />

aus dem ganzen Land kennenzulernen<br />

und umfassend über Herstellung,<br />

Pflege und Trachtenanlässe unterrichtet<br />

zu werden. In diesem Sinne kann<br />

sie innerhalb der Arbeitsgemeinschaft<br />

aus dem Vollen schöpfen. Nicht zuletzt<br />

auch deshalb, weil die Vereinigung eine<br />

gute Zusammenarbeit mit Interessenten<br />

und Trachtenexperten aus dem ganzen<br />

Lande pflegt.<br />

Sylvia Rottensteiner<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>01</strong> | Januar 2<strong>01</strong>5 51


Ins Bild gerückt<br />

Den Kleindenkmälern verpflichtet<br />

Heimatpflegeverein setzt Akzente bei der Pflege von Kleindenkmälern und bei<br />

der Erhaltung der Trachtentradition<br />

Kasteltruth mit dem Schlernmassiv und der Santnerspitze im Hintergrund<br />

Der Heimatpflegeverein Schlern-Kastelruth<br />

besteht seit dem Jahre 1960 und feiert<br />

heuer sein 55-jähriges Jubiläum. Obfrau<br />

Christine Rier Rabanser erinnert sich, dass<br />

die Tätigkeiten des Vereins anfänglich von<br />

der Bevölkerung nur belächelt wurden, auch<br />

war die Tatkraft mangels finanzieller Beiträge<br />

äußerst eingeschränkt. Seit gut 20 Jahren<br />

hat sich das Blatt aber gewendet: Dank<br />

der erhöhten Akzeptanz und vermehrter Zuschüsse<br />

kann der Verein auf eine stolze Anzahl<br />

gelungener Projekte zurückblicken und<br />

wird nicht müde, neue in Angriff zu nehmen.<br />

Frommer Bildstock an der Almstraße<br />

Das Gebiet Schlern-Kastelruth besitzt<br />

eine der schönsten Gebietstrachten des<br />

Landes. Insofern ist es nicht verwunderlich,<br />

wenn sich der Heimatpflegeverein<br />

besonders diesem Aspekt der regionalen<br />

Pflege verschrieben hat.<br />

Trachten sammeln in Wort<br />

und Bild<br />

Schwerpunkt dieses Jahres wird die Präsentation<br />

eines Trachtenbuches. Zusammen<br />

mit dem Autor Christoph Gasser wird<br />

derzeit noch eifrig an der Herausgabe der<br />

Monographie über die Trachten in Kastelruth<br />

gearbeitet. In Bildern und Beschreibungen<br />

werden nicht nur die historische<br />

Entwicklung der verschiedenen Trachtenmodelle<br />

erläutert, sondern − orientiert an<br />

der Praxis − vor allem Hinweise zum richtigen<br />

Tragen, zu den entsprechenden Anlässen<br />

und zur angemessenen Pflege geboten.<br />

Heute sei der Trachtengebrauch<br />

anders, so Christine Rier Rabanser. Früher<br />

habe man sich in der Nachbarschaft<br />

oder innerhalb der Familie beim Ankleiden<br />

gegenseitig geholfen. Heute sei dieses<br />

Wissen vielfach verloren gegangen, weshalb<br />

zahlreiche Trachten in Truhen und<br />

Schränken ein vergessenes Dasein fristen.<br />

Mit dem neuen Buch habe man altes Wissen<br />

gesammelt, trage die Tradition weiter<br />

und verhoffe sich neben der Schaffung<br />

eines geschichtlichen Dokumentes auch<br />

eine verstärkte Hinwendung zum traditionellen<br />

Festtagsgewand.<br />

Stolz auf Kleindenkmäler<br />

An die genaue Zahl kann sich Christine<br />

Rier Rabanser nicht mehr erinnern,<br />

aber es dürften über hundert Kleindenkmäler<br />

sein, welche in den letzten Jahren<br />

und Jahrzehnten mit viel Geschick und<br />

Hingabe restauriert worden sind, Kapellen<br />

und vor allem Bildstöcke. Wenn sich<br />

die Passanten nur annähernd über deren<br />

Anblick so freuen, wie dies Christine Rier<br />

Rabanser allein beim Gedanken daran vermag,<br />

dann wären Arbeit und Mühen vielfach<br />

vergolten. Jedes dieser Kleinode er-<br />

52<br />

<strong>KulturFenster</strong>


Heimatpflege<br />

zählt seine eigene Geschichte, wer verweilt,<br />

vermag sie zu erkennen. Beispielsweise<br />

jene vom „Wergeser Bildstöckl“, dessen<br />

Grundsteinlegung einem wasserreichen<br />

Sommer Mitte des 19. Jahrhunderts geschuldet<br />

ist. Ganze fünf Mal mussten die<br />

umliegenden Bauern ihre Höfe verlassen,<br />

um vor den zu Tale stürzenden Fluten des<br />

Schlernbaches Schutz zu finden. Oder das<br />

„Frommer Bildstöckl“ an der Straße auf die<br />

Seiser Alm: Dass sich bis heute auf dieser<br />

Strecke noch kein tödlicher Unfall ereignet<br />

hat, wird von der Bevölkerung nicht zuletzt<br />

auf die schützende Kraft des geweihten<br />

Kleinodes zurückgeführt. Um dafür zu<br />

danken, findet ein Mal im Jahr ein Bittgang<br />

zum Frommer Bildstock hinauf. Doch ist<br />

es nicht nur die Überlieferung, die erhalten<br />

werden sollte. Zahlreiche Kleindenkmäler<br />

sind wahre künstlerische Kostbarkeiten,<br />

welche dank der fachgerechten<br />

Arbeit von Restaurator Georg Gebhard wieder<br />

im ursprünglichen Glanz erstrahlen.<br />

In Form eines Buches des Autors Bruno<br />

Mayrl werden sämtliche Kleindenkmäler<br />

gesammelt, archiviert und interessierten<br />

Lesern zugänglich gemacht.<br />

Auf zu neuen Zielen<br />

Trotz der enormen geleisteten Arbeit<br />

gönnt sich der Verein keine Verschnaufpause<br />

auf den wohlverdienten Lorbeeren.<br />

Neue Projekte harren ihrer Ausführung.<br />

Im Fokus steht derzeit der Kalvarienberg<br />

in Kastelruth. Besonders erfreut zeigt sich<br />

Christine Rier Rabanser über die Tatsache,<br />

dass auch die Gemeinde tatkräftig hinter<br />

dem Vorhaben steht, allen voran die junge<br />

Generation. Es ist folglich gesichert, dass<br />

die begonnene Arbeit in der Heimatpflege<br />

von Generation zu Generation weitergereicht<br />

und gewürdigt wird.<br />

Sylvia Rottensteiner<br />

Heute noch erinnert der Wergeser<br />

Bildstock an die Gefahren von über die<br />

Ufer getretenen Bächen.<br />

Rundschau<br />

Lana restauriert<br />

Ein weiteres Wegkreuz wurde fachgerecht wieder instand gesetzt<br />

Auf Anregung des Nachbarn Toni Margesin,<br />

Ladurner, setzte sich unlängst der<br />

Obmann des Heimatschutzvereins Lana,<br />

Albert Innerhofer, bezüglich einer fachgerechten<br />

Restaurierung des Wegkreuzes<br />

beim Riedhof (früher Bäckbinder, 1895,<br />

bei St. Peter) mit dem Restaurator Karl<br />

Hofer in Verbindung. Dieser erstellte einen<br />

entsprechenden Kostenvoranschlag<br />

zur Restaurierung dieses Wegkreuzes<br />

an der Ecke Goldegg-Straße/Kapuzinerstraße.<br />

Folgende Arbeiten konnten dann<br />

anschließend bei diesem Kleindenkmal<br />

durchgeführt werden:<br />

Christusfigur:<br />

Der dunkle Anstrich an der 1,60 cm<br />

großen Christusfigur wurde entfernt und<br />

die Risse im Holz wurden verleimt; anschließend<br />

wurde eine helle Grundierung<br />

aufgetragen. Die Christusfigur wurde neu<br />

bemalt und mit einem wasserabweisenden<br />

Schutzanstrich versehen. Die Dornenkrone<br />

wurde durch eine neue ersetzt.<br />

Kreuzbalken:<br />

Dieser wurde abgeschliffen und mit einer<br />

rotbraunen Farbe zweimal neu gestrichen.<br />

Ein besonderer Dank ergeht an Herrn<br />

Toni Margesin, Ladurner, und an den<br />

Heimatschutzverein Lana, welche gemeinsam<br />

die Finanzierung dieser umfangreichen,<br />

aber notwendigen Restaurierungsarbeiten<br />

in Höhe von 1.100 Euro<br />

übernommen haben.<br />

Das nunmehr restaurierte Wegkreuz an<br />

der Ecke Goldegg-Straße/Kapuzinerstraße<br />

nahe der St.-Peter-Kirche<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>01</strong> | Januar 2<strong>01</strong>5 53


Arge Lebendige Tracht<br />

Danke, Frau Herlinde Menardi!<br />

Die Arbeitsgemeinschaft Lebendige Tracht dankt für die<br />

jahrzehntelange gute Zusammenarbeit<br />

Das Tiroler Volkskunstmuseum in<br />

Innsbruck<br />

Herlinde Menardi, Volkskundlerin (Foto: Albert Bloch)<br />

Das Tiroler Volkskunstmuseum in Innsbruck<br />

ohne Frau Herlinde Menardi kann<br />

man sich eigentlich gar nicht vorstellen.<br />

Und doch werden wir uns daran gewöhnen<br />

müssen, denn mit Jahresende 2<strong>01</strong>4 ist sie<br />

in Pension gegangen.<br />

Genau gleich lang wie es die Arbeitsgemeinschaft<br />

Lebendige Tracht gibt, nämlich<br />

35 Jahre, war Frau Menardi im Tiroler<br />

Volkskunstmuseum tätig. Die letzten<br />

zehn Jahre als dessen Leiterin.<br />

Seit 1980 war sie besonders für uns<br />

von der Arbeitsgemeinschaft Lebendige<br />

Tracht eine wertvolle Ansprechpartnerin,<br />

wenn es um schriftliche und bildliche<br />

Trachtenunterlagen ging oder um<br />

alte Stücke aus dem reichen Trachtenbestand<br />

des Museums. Aber nicht nur<br />

für uns öffnete sie bereitwillig Türen und<br />

Kästen, sondern jedem, der eine fachkundige<br />

Auskunft über das frühere Aussehen<br />

einer Tracht brauchte. So war es für<br />

uns einfach fein, Privatpersonen und Vereine<br />

an sie weiterempfehlen zu können.<br />

Genau vor zehn Jahren besuchten wir<br />

von der Arbeitsgemeinschaft Lebendige<br />

Tracht sie im Volkskunstmuseum, um<br />

einmal gemeinsam einen Blick hinter die<br />

Kulissen zu werfen, und so mancher wird<br />

sich sicher noch gerne an ihre interessante<br />

Führung erinnern.<br />

Frau Menardi hat aber die Tracht und<br />

die Trachtengeschichte stets auch kritisch<br />

hinterfragt und dazu lesenswerte Artikel<br />

verfasst. Ich denke, wir werden auch jetzt<br />

− nach ihrer Pensionierung − zwischendurch<br />

etwas von ihr hören, denn einmal<br />

Volkskundlerin, immer Volkskundlerin,<br />

und das trifft auf sie ganz besonders zu.<br />

Als Arbeitsgemeinschaft Lebendige<br />

Tracht danken wir Frau Menardi für die<br />

jahrzehntelange gute Zusammenarbeit<br />

und wünschen ihr alles Gute für den Ruhestand.<br />

Agnes Andergassen,<br />

Vorsitzende<br />

<strong>KulturFenster</strong><br />

Redaktion <strong>KulturFenster</strong><br />

Ihre Beiträge für die Heimatpflege senden Sie bitte an: rottensteiner.sylvia@gmail.com<br />

Für etwaige Vorschläge und Fragen erreichen Sie mich unter folgender Nummer: 347 0325027 (Sylvia Rottensteiner)<br />

54<br />

<strong>KulturFenster</strong>


Arge Volkstanz<br />

Heimatpflege<br />

Winterlehrgang 2<strong>01</strong>4 in<br />

Lichtenstern<br />

Die letzten Tage des Jahres stehen im Haus der Familie am Ritten ganz im<br />

Zeichen der Volksmusik, des Volkstanzes und des Volksgesangs<br />

Zweimal pro Tag griffen mehr oder weniger<br />

alle Teilnehmer zu jenem Instrument,<br />

das jeder besitzt: zur Stimme. Mit Markus<br />

Göller wurden die Höhen und Tiefen der<br />

eigenen Stimme und wohl auch der eigenen<br />

Stimmung ausgekostet und Volkslieder<br />

dies- und jenseits des Alpenraumes zum<br />

Klingen gebracht.<br />

Vom 26. Dezember 2<strong>01</strong>4 bis 1. Jänner<br />

2<strong>01</strong>5 erfüllten mehr als hundert Begeisterte<br />

aus Süd- und Nordtirol, Kärnten,<br />

Salzburg, Oberösterreich, Wien, dem Burgenland,<br />

der Steiermark und der Schweiz<br />

unter der organisatorischen Leitung von Michael<br />

Niederstätter und Tobias Baumgartner<br />

auch heuer wieder das Haus mit Energie<br />

und Lebensfreude.<br />

Neue Tänze aus nah und fern<br />

Die Tänzer lernten bzw. vertieften bei<br />

Christoph Gallmetzer und Andreas Mayrhofer<br />

die verschiedenen Tiroler Tänze.<br />

Erika Koller begleitete die Teilnehmer tagtäglich<br />

auf einen Ausfl ug in ihr Heimatgebiet,<br />

dem Appenzell in der Schweiz, und<br />

erweiterte den tänzerischen Horizont. Einen<br />

Abend lang wurde sogar mit einigen<br />

Tänzern aus Sardinien ein tänzerischer<br />

Ausfl ug ans Meer unternommen. Waren<br />

Die Teilnehmer des Winterlehrgangs<br />

die Schrittfolgen auch nicht immer richtig<br />

nachvollziehbar, so bekamen die Teilnehmer<br />

doch einen Einblick in die impulsive<br />

und feurige Mentalität der Inselbewohner.<br />

Die Klänge des sardischen „Organetto“ wurden<br />

jedoch sehr bald wieder übertönt von<br />

den heimischen Instrumenten, die die teilnehmenden<br />

Musikanten gekonnt zu spielen<br />

wussten.<br />

Schule der Tänze<br />

Unter der musikalischen Leitung von<br />

Hans Schröpfer und Magdalena Kasseroler<br />

gaben Markus Hochkofl er, Theresa<br />

Lamprecht, Stephanie Macheiner sowie<br />

Fabian Steindl ihr musikalisches Wissen<br />

an die interessierten Schüler weiter. Beim<br />

gemeinsamen Musizieren wurde das Erlernte<br />

sofort umgesetzt und persönliche<br />

Erfolgserlebnisse ließen meist nicht sehr<br />

lange auf sich warten.<br />

Gemeinsam Feiern gestalten<br />

Das erlernte geistliche Liedgut wurde bei<br />

der gemeinsamen Messfeier am Silvesterabend<br />

mehrstimmig dargeboten, die weltlichen<br />

Volkslieder fanden ihren Platz im Programm<br />

des großen Abschlussabends. Dieser<br />

wurde ganz traditionell mit dem Auftanz eröffnet.<br />

Die letzten Stunden des Jahres verflogen<br />

sodann, musikalisch und tänzerisch<br />

umrahmt, wie im Fluge. Und ehe man sich<br />

versah, war es schon Zeit für den Fackeltanz.<br />

Gemeinsam wurde das alte Jahr verabschiedet<br />

und gleichzeitig das neue begrüßt.<br />

Nach den herzlichen Glückwünschen<br />

fürs kommende Jahr 2<strong>01</strong>5 wurde auch das<br />

schon lange ersehnte Silvesterbuffet eröffnet<br />

und anschließend noch lange in das neue<br />

Jahr hinein gefeiert, getanzt und musiziert.<br />

Fiel der Abschied am Neujahrsmorgen<br />

auch schwer, so starteten die Teilnehmer<br />

doch motiviert und erfüllt mit den schönen<br />

Erinnerungen an die letzten Tage des Jahres<br />

in das kommende mit Spannung erwartete<br />

Jahr 2<strong>01</strong>5.<br />

Eva Klotzner<br />

Hereinspaziert<br />

• Gesamttiroler Maitanz 2<strong>01</strong>5 am 16. Mai 2<strong>01</strong>5<br />

um 20.00 Uhr im Kurhaus in Hall in Tirol – Nordtirol. Nähere Informationen im Büro der Arbeitsgemeinschaft<br />

Volkstanz in Südtirol (0471-970555 oder info@arge-volkstanz.org)<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>01</strong> | Januar 2<strong>01</strong>5 55


ArGe Volkstanz<br />

Tanzleitertreffen 1.0<br />

Mit 29 Tanzleiterinnen und Tanzleiter im Schloss Rechenthal (Tramin)<br />

Aufmerksam folgen die Teilnehmer den Ausführungen der Referenten.<br />

eine Auflockerung sein kann, wurde mit<br />

Esther Degasperi gesungen. Die Gruppe<br />

ließ sich von der schwungvollen Referentin<br />

mitreißen und die Tatsache, dass<br />

in einer Stunde vier neue Lieder eingelernt<br />

wurden, spricht für diese. Als Höhepunkt<br />

wurde dann, im Hinblick auf die oft<br />

mangelnden Ziehharmonikaspieler in den<br />

Gruppen, auch gleich versucht, eine Tanzmelodie<br />

zu singen. Der am Vormittag erlernte<br />

Pinzgauer wurde gleich hergenommen<br />

und die Tanzleiter zeigten ihr Können<br />

als „Tanzlmusig“.<br />

Die Tanzleiter und Tanzleiterinnen sind<br />

das Herzstück einer Volkstanzgruppe. Sie<br />

sind die Experten, die versuchen, so viel<br />

wie möglich eigenes Wissen anzusammeln,<br />

um es dann weitergeben zu können. Doch<br />

nicht immer ist es leicht, diese Leitungsrolle<br />

auszuführen.<br />

Bereits im letzten Herbst und Winter<br />

hat sich der Referent für Aus- und Weiterbildung<br />

der Arge Volkstanz in Südtirol,<br />

Hansjörg Job, mit den Tanzleitern in den<br />

einzelnen Bezirken getroffen und über die<br />

jeweilige Situation in den verschiedenen<br />

Volkstanzgruppen gesprochen. Diese Diskussionsabende<br />

motivierten zu einer Ganztagesveranstaltung<br />

und so wurde zum TLT<br />

1.0, einem Tanzleitertreffen, eingeladen.<br />

Am 29. November 2<strong>01</strong>4 fanden sich 29<br />

Tanzleiter und Tanzleiterinnen aus ganz<br />

Südtirol in der Akademie Schloss Rechtenthal<br />

in Tramin ein, um ihr Herzensanliegen,<br />

die Tanzleitung, zu pflegen.<br />

Diskussion und Tanz<br />

Einleitend fasste Hansjörg Job die Ergebnisse<br />

der Bezirkstreffen zusammen<br />

und zeigte die schönen und positiven Äußerungen<br />

auf, aber auch die häufigsten<br />

Probleme und Schwierigkeiten.<br />

Und dann ging es auch schon los mit<br />

der Lieblingstätigkeit der Anwesenden,<br />

dem Tanzen. Diese Einheit oblag Markus<br />

Seppi, selbst langjähriger Volkstänzer<br />

und Tanzleiter. Mit den anwesenden<br />

Tanzleitern lernte er den „Pinzgauer“ ein,<br />

ein Tanz, der zu den weniger bekannten<br />

Tiroler Tänzen zählt. Anschließend wurde<br />

gemeinsam ein Video der Aufführung des<br />

„Pinzgauers“ beim Kathreintanz 2<strong>01</strong>2 angesehen.<br />

Die Volkstanzgruppen aus dem<br />

Bezirk Burggrafenamt waren dabei die Ausführenden<br />

und verliehen dem Tanz eine<br />

eigene Note, indem sie basierend auf der<br />

Melodie des Pinzgauers eine kreative Einleitung<br />

erdachten. Ausgehend von diesem<br />

Video wurden in einem Schreibgespräch<br />

u.a. folgende zukunftsweisende Fragen<br />

behandelt: „Wie könnte man Volkstänze<br />

bzw. Volkstanzgruppen attraktiver machen?<br />

Sollten Volkstänze neu erfunden werden?“<br />

Auch das Volkslied wird gepflegt<br />

Nach dieser diskussionsreichen Übung<br />

und dem gemeinsamen Mittagessen wurde<br />

am Nachmittag mit einer Singeinheit gestartet.<br />

Da auch das Volkslied zu unserer<br />

Kultur gehört und ein Lied zwischendurch<br />

Auch das Singen stand auf dem Programm.<br />

Kommunikationstraining<br />

unerlässlich<br />

Der letzte Gast dieses Tanzleitertreffens<br />

war Luise Vieider. Die Kommunikationstrainerin<br />

ging kurz auf die Rolle des<br />

Tanzleiters ein. Ein motivierter und vorbildhafter<br />

Tanzleiter schafft es leichter,<br />

sein Herzensanliegen an die Gruppe weiter<br />

zu geben. Denn neben der Sachkompetenz<br />

spielt vor allem die soziale Kompetenz<br />

eine große Rolle: Der Mensch steht<br />

im Mittelpunkt, mit all seinen Fähigkeiten<br />

und Schwächen. Diese sollte der Tanzleiter<br />

bei seinen Tänzerinnen und Tänzern<br />

erkennen und das Positive fördern, um<br />

sodann auftretende Probleme so früh wie<br />

möglich ansprechen und lösen zu können.<br />

Über den ganzen Tag verteilt wurden<br />

somit Inputs gegeben, welche den Tanzleitern<br />

Motivation und Begeisterung mitgeben<br />

sollten, damit das gemeinsame<br />

Herzensanliegen in den verschiedenen<br />

Volkstanzgruppen weiter lebendig bleibt.<br />

Eva Klotzner<br />

56<br />

<strong>KulturFenster</strong>


Nachruf<br />

Heimatpflege<br />

Josef Sulzenbacher (†)<br />

Josef Sulzenbacher (†)<br />

Ein Leben für Heimat, Kultur und Schule<br />

Am 2. Januar 2<strong>01</strong>5 hat Josef Sulzenbacher,<br />

Mittelschuldirektor i. R. und Heimatpfleger aus<br />

Welsberg, sein langes und erfülltes Leben in<br />

die Hände seines Schöpfers zurückgelegt.<br />

Pepe oder Peppi, wie ihn die meisten<br />

nannten, wurde am 15.11.1929 als Sohn<br />

des Josef Sulzenbacher und der Anna Vierbauch,<br />

einer Kärntnerin, in Vierschach geboren.<br />

Aufgrund eines schweren Schicksalsschlages<br />

musste der kleine Peppi mehrere<br />

Jahre in der Obhut seiner mütterlichen Verwandten<br />

im Mölltal verbringen.<br />

Die erste schulische Ausbildung erhielt er<br />

in der Grundschule in Kärnten und in Vierschach;<br />

die Hauptschule besuchte er von<br />

1943 bis 1945 in Meran und Salern. In den<br />

allerletzten Tagen des 2. Weltkrieges wurde<br />

er noch zum Militär eingezogen.<br />

Um seine Familie zu unterstützen, nahm<br />

Peppi nach Kriegsende bis 1949 verschiedene<br />

Arbeiten an. Die Lehrerbildungsanstalt<br />

in Meran konnte er – nach einer Unterbrechung<br />

wegen seiner Rekrutierung zur italienischen<br />

Luftwaffe – im Jahr 1952 abschließen.<br />

Seine schulische Tätigkeit begann Josef<br />

Sulzenbacher als Grundschullehrer in Winnebach<br />

(1952-1956) und Taisten (1956-<br />

1958). Ab 1958 war er Grundschullehrer<br />

und Schulleiter in Welsberg, später arbeitete<br />

er an der Einführung der Einheitsmittelschule<br />

sowie der Abendmittelschule mit;<br />

er wurde 1975 Direktionsbeauftragter der<br />

Mittelschule Welsberg und war von 1981 bis<br />

1990 Direktor dieser Schule. Seine Mitarbeit<br />

bei der Abfassung von Lehrbüchern für die<br />

Südtiroler Mittelschule war sehr gefragt. Sulzenbacher<br />

vertrat aber auch die Standesinteressen<br />

seiner Lehrerkollegen, indem er ab<br />

1958 die Vertretung der Lehrergewerkschaft<br />

des Oberpustertales und von 1958 bis 1963<br />

die Bezirksobmannschaft des Katholischen<br />

Südtiroler Lehrerbundes übernahm.<br />

Von 1970 bis 1974 absolvierte Sulzenbacher<br />

als Werkstudent ein Germanistik- und<br />

Volkskundestudium an den Universitäten<br />

Padua und Innsbruck und verfasste eine<br />

Dissertation mit dem Titel „Das Pragser Nikolausspiel<br />

im Lichte der alpenländischen<br />

Volksschauspiele“.<br />

Sein reiches Wissen, seine Aufgeschlossenheit<br />

für kulturelle Belange in weitestem<br />

Sinne, vor allem aber für Geschichte, Brauchtum,<br />

Sprache, Forschung, Heimatpflege, Gemeinwesen,<br />

sein Interesse an Mensch und<br />

Heimat führten zu seinem außerordentlich<br />

intensiven ehrenamtlichen Einsatz in Dorf<br />

und Tal: So gründete und leitete Josef Sulzenbacher<br />

die Volkstanzgruppe Welsberg<br />

(1961-1966), war Obmann des „Kuratoriums<br />

Schloss Welsberg“, betätigte sich als<br />

Theaterspieler, Sänger, Musikant, organisierte<br />

Festumzüge, war Präsident des Festkomitees<br />

„300 Jahre Paul Troger“.<br />

Intensiv war die Beschäftigung Sulzenbachers<br />

mit der Heimatforschung: Zahlreich<br />

sind die von ihm verfassten Festschriften und<br />

volkskundlichen Beiträge, die Forschungen<br />

zu Familien- und Flurnamen. Von 1986 bis<br />

2004 bekleidete er auch das Amt des Pustertaler<br />

Bezirkschronisten.<br />

Besonders engagierte sich Peppi Sulzenbacher<br />

im Heimatpflegeverband. Ab 1959<br />

ist hier seine Tätigkeit aktenkundig: Er war<br />

Ortsbeauftragter von Welsberg; von 1963 bis<br />

1988 war er Bezirksobmann des Pustertales;<br />

er gründete die Arbeitsgemeinschaft Naturschutz<br />

im Heimatpflegeverband (1970) und<br />

war bis 1977 deren Leiter. Sulzenbacher war<br />

auch Mitglied und Präsident des Führungsausschusses<br />

„Naturpark Fanes-Sennes-<br />

Prags“ (1981-1987).<br />

Die Anliegen der Kultur und der Natur<br />

brachte Sulzenbacher auch auf gemeindepolitischer<br />

Ebene im Gemeinderat und als<br />

langjähriges Mitglied der Gemeindebaukommission<br />

ein.<br />

Sulzenbacher erhielt für sein wertvolles<br />

vielseitiges Wirken verschiedene Anerkennungen:<br />

das Silberne Ehrenzeichen des<br />

Volkstumsverbandes Osttirol (1967), das<br />

Goldene Ehrenzeichen des Heimatpflegeverbandes<br />

(1974), das Goldene Ehrenzeichen<br />

des Naturschutzbundes Salzburg (1978),<br />

den Heimatpreis des Kulturwerkes für Südtirol<br />

(1987), das Verdienstkreuz des Landes<br />

Tirol (1989) und die Goldene Ehrennadel der<br />

Gemeinde Welsberg (1990).<br />

Seine Ehefrau Adelinde Pattis hatte Josef<br />

Sulzenbacher als junger Grundschullehrer<br />

in Winnebach kennen und lieben gelernt.<br />

Die beiden heirateten im Jahr 1956, zogen<br />

in das Haus am Klosterweg in Welsberg ein<br />

und schenkten zwei Söhnen und zwei Töchtern<br />

das Leben.<br />

Josef Sulzenbacher hat nun die irdische<br />

Heimat mit der himmlischen getauscht: Sein<br />

Engagement, sein Initiativgeist, sein kritisches<br />

Umweltbewusstsein, sein fundiertes historisches<br />

und volkskundliches Wissen, sein<br />

feinsinniger Humor, seine Geselligkeit, sein<br />

rücksichtsvoller Umgang, seine freundschaftliche<br />

Zuwendung – dies alles wird uns Heimatpflegern<br />

sehr fehlen; wir werden ihm stets<br />

ein ehrendes Andenken bewahren!<br />

Claudia Plaikner,<br />

HPV Landesobmann-Stellvertreterin<br />

Baumpflanzung im Park von Welsberg. Unvergessen bleibt Josef Sulzenbacher als Ideator,<br />

Gründer und Organisator der Naturschutzwochen für die Lehrerschaft und Heimatpfleger.<br />

Im Mai 2<strong>01</strong>4 hat der Heimatpflegeverband gemeinsam mit dem KSL eine Broschüre als Dokumentation<br />

der 20 bisher abgehaltenen Naturschutzwochen vorgestellt. Bei diesem Anlass<br />

konnten wir Peppi Sulzenbacher nochmals danken und zu seinen Ehren im Park von<br />

Welsberg einen Baum pflanzen. Dieser möge gedeihen wie unsere Achtung vor diesem außergewöhnlichen<br />

Menschen.<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>01</strong> | Januar 2<strong>01</strong>5 57


• Büchertisch •<br />

Martin Engelmann<br />

Zu Fuß nach Rom<br />

Auf dem Franziskusweg. Florenz – Assisi – Rom<br />

Auf 622 Kilometern durch das grüne Herz Italiens – Im Einklang mit Natur,<br />

Kunst und Spiritualität<br />

Pilgern auf dem Franziskusweg heißt,<br />

durch eine Landschaft zu wandern, die<br />

so schön ist, dass es einem den Atem<br />

raubt. Eine Landschaft, in der man<br />

das Gefühl hat, sich mit jedem Schritt<br />

selbst ein wenig näher zu kommen.<br />

Eine Landschaft, die immer schon außergewöhnliche<br />

Menschen inspiriert<br />

hat: Franz von Assisi, der im Jahre<br />

1209 nach Rom pilgerte, um von Papst<br />

Innozenz III. die Legitimation seiner<br />

Lebensweise zu erbitten, Leonardo<br />

da Vinci, Michelangelo, Dante, Galileo<br />

Galilei … – die größten Künstler<br />

und Denker ihrer Zeit.<br />

Der renommierte Reisefotograf Martin<br />

Engelmann hat seine schwere Fotoausrüstung<br />

geschultert und sich auf<br />

den 622 km langen Franziskusweg<br />

von Florenz über Assisi nach Rom gemacht.<br />

In magischen Bildern erzählt er<br />

von seiner Reise. Sie führte ihn viele<br />

Jahrhunderte zurück in die Vergangenheit,<br />

auf einen Weg, den Kunstwerke<br />

wie Meilensteine säumen, um<br />

daran zu erinnern,<br />

dass die Schönheit<br />

der Landschaft die<br />

Inspiration und somit<br />

die Wiege der<br />

Kultur ist. Der einfühlsame<br />

Text verknüpft<br />

persönliches Erleben, Informationen<br />

zu Geschichte und Kunst sowie die<br />

franziskanische Spiritualität, die den Pilger<br />

auf seinem Weg begleitet. Mit Tipps<br />

vom Profi , wo Sie die schönsten Fotos<br />

vom Franziskusweg schießen können.<br />

Der Fotograf:<br />

Martin Engelmann ist gelernter Fotograf<br />

und hat sich auf die Reisefotografi e spezialisiert.<br />

Mit seinen Live-Reportagen über<br />

Zentralamerika, Südostasien und Europa<br />

begeistert er jährlich tausende Besucher<br />

im gesamten deutschsprachigen Raum.<br />

Seine Bilder erschienen in namhaften<br />

Zeitungen und Zeitschriften wie DIE ZEIT<br />

oder GEO. Martin Engelmann vermittelt<br />

sein Wissen in Fotoworkshops und unterrichtet<br />

„Fotografie<br />

und Präsentation“<br />

am Institut für<br />

Medien- und Kommunikationswissenschaft<br />

der Universität<br />

Klagenfurt. Mehr<br />

Infos und der aktuelle Tourneeplan unter<br />

www.martin-engelmann.com.<br />

Die Mitautorin:<br />

Anna-Maria Stiefmüller ist freiberufl iche<br />

Texterin und ausgebildete Sprecherin.<br />

Sie studierte Politikwissenschaften an der<br />

Universität Innsbruck und ist als Journalistin,<br />

Radio-Moderatorin und PR-Beraterin<br />

tätig. Mehr unter www.medienfee.at<br />

Martin Engelmann, Zu Fuß nach Rom – Auf<br />

dem Franziskusweg. Florenz – Assisi – Rom.<br />

Fotografie: Martin Engelmann, Text: Martin<br />

Engelmann und Anna-Maria Stiefmüller, 224<br />

Seiten, 248 farb. Abb., 1 farb. Karte 24 x 27<br />

cm, gebunden mit Schutzumschlag, Tyrolia-<br />

Verlag, Innsbruck-Wien 2<strong>01</strong>5, 29,95 Euro<br />

58<br />

<strong>KulturFenster</strong>


Heimatpflege<br />

Angela Maria Seracchioli<br />

Der Erzengel-Michael-Weg<br />

Auf dem ältesten Pilgerweg Italiens nach Monte Sant’Angelo am Gargano –<br />

Latium – Abruzzen – Molise – Apulien – 500 km für Fuß- und Radpilger<br />

Durch die wilden Abruzzen – Auf den Spuren der Normannen und des Franz von Assisi<br />

Als Franz von Assisi 1219<br />

in den Orient reiste, tat er<br />

das auf einem uralten Pilgerweg:<br />

Vom Rietital aus<br />

folgte er dem seit dem<br />

6. Jahrhundert frequentierten<br />

Pilgerweg durch<br />

die Abruzzen und Molise<br />

zum Heiligtum des<br />

Erzengels Michael am<br />

Monte Gargano in Apulien<br />

an der Adria-Küste.<br />

Der 500 km lange Weg führt durch unberührte<br />

Täler, zu geschichtsträchtigen<br />

Städtchen und geheimnisvollen Felsenheiligtümern,<br />

zu den Spuren des frühmittelalterlichen<br />

Michael-Kultes ebenso wie zu<br />

franziskanischen Oasen der Stille und des<br />

Gebets. Pilger erleben die grenzenlose Gastfreundschaft<br />

der einfachen Bergbewohner<br />

der Abruzzen und entdecken am Ziel einen<br />

der allerersten Wallfahrtsorte Europas:<br />

die Felsenkirche San<br />

Michele, errichtet,<br />

wo der Erzengel Michael<br />

im Jahre 492<br />

einem Hirten erschienen<br />

sein soll.<br />

Von hier aus verbreitete<br />

sich einst<br />

die Michaelsverehrung<br />

nach Rom oder<br />

in die Normandie,<br />

und lange vor Rom<br />

oder Santiago de Compostela wurde Monte<br />

Sant’Angelo zur Wiege der abendländischen<br />

Pilgerbewegung.<br />

Die Autorin:<br />

Angela Maria Seracchioli war als Pilgerin<br />

in Spanien und Frankreich unterwegs<br />

und ist zur Überzeugung gelangt:<br />

Nirgends kann der Pilger mehr Spiritualität<br />

und Kultur erleben als in Italien.<br />

Sie hat sich in Assisi niedergelassen<br />

und ab 2002 den Franziskusweg entwickelt.<br />

Auf ihrer Website www.diquipassofrancesco.it<br />

informiert sie laufend<br />

über Neues vom Franziskus- und vom<br />

Erzengel-Michael-Weg.<br />

Angela Maria Seracchioli – Der Erzengel-Michael-Weg.<br />

Auf dem ältesten Pilgerweg<br />

Italiens nach Monte Sant’Angelo<br />

am Gargano-Latium – Abruzzen – Molise<br />

– Apulien ... 500 km für Fuß- und<br />

Radpilger. Die Fortsetzung des Franziskusweges.<br />

Wegfindung durch Angela Maria Seracchioli<br />

und Marisa Paniuzzi, Radvariante<br />

von Riccardo Latini, aus dem<br />

Italienischen von Paula Holzer, ca.<br />

200 Seiten, ca. 70 farb. Abb., ca. 30<br />

farb. Karten, ca. 25 Höhendiagramme,<br />

11,5 x 21 cm, Klappenbroschur, 21,95<br />

Euro, Erscheint im März 2<strong>01</strong>5<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>01</strong> | Januar 2<strong>01</strong>5 59


Impressum<br />

Mitteilungsblatt des Verbandes Südtiroler<br />

Musikkapellen, des Südtiroler Chorverbandes<br />

und des Heimapflegeverbandes Südtirol<br />

Eigentümer und Herausgeber:<br />

Verband Südtiroler Musikkapellen, Bozen<br />

Ermächtigung Landesgericht Bozen<br />

<strong>Nr</strong>. 27/1948<br />

Schriftleiter und im Sinne des Pressegesetzes<br />

verantwortlich:<br />

Dr. Alfons Gruber<br />

Als Pressereferenten für die Darstellung der<br />

entsprechenden Verbandsarbeit zuständig:<br />

VSM: Stephan Niederegger,<br />

E-Mail: kulturfenster@vsm.bz.it<br />

SCV: Paul Bertagnolli,<br />

E-Mail: bertagnolli.paul@rolmail.net<br />

HPV: Sylvia Rottensteiner,<br />

E-Mail: rottensteiner.sylvia@gmail.com<br />

Unverlangt eingesandte Bilder und Texte<br />

werden nicht zurückerstattet.<br />

Redaktion und Verwaltung:<br />

Verband Südtiroler Musikkapellen,<br />

I-39100 Bozen, Schlernstraße 1, Waltherhaus<br />

Tel. 0471 976387 - Fax 0471 976347<br />

E-Mail: info@vsm.bz.it<br />

Einzahlungen sind zu richten an:<br />

Verband Südtiroler Musikkapellen, Bozen,<br />

Waltherhaus<br />

Raiffeisen-Landesbank, BZ<br />

IBAN: IT 60S03493 11600 0003000 11771<br />

SWIFT-BIC: RZSBIT2B<br />

Jahresbezugspreis: Euro 20<br />

Gefördert von der Kulturabteilung<br />

der Südtiroler Landesregierung.<br />

Druck: Ferrari-Auer, Bozen<br />

Das Blatt erscheint als Zweimonatszeitschrift,<br />

und zwar jeweils am 15. <strong>Februar</strong>, April, Juni,<br />

August, Oktober und Dezember.<br />

Redaktionsschluss ist der 15. des jeweiligen<br />

Vormonats.

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