Landkreis Hildesheim
Gesund bleiben – Gemeinsam für die Gesundheit der Menschen hier bei uns Dr. Katharina Hüppe Im Landkreis Hildesheim verfolgen weit mehr als eintausend in Arztpraxen, Krankenhäu - ser n und im Öffentlichen Gesundheitsdienst tätige Ärztinnen und Ärzte gemeinsam ein Ziel: Sektorübergreifend engagieren sie sich für die Gesundheit der Menschen. Der Öffentliche Gesundheitsdienst stellt neben der ambulanten und der stationären die wesentliche dritte Säule der medizinischen Versorgung dar. Er erfüllt primär eher be - völkerungsmedizinische und nicht individualmedizinische Aufgaben. Prophylaxe und Prävention gilt dabei das Hauptaugenmerk. Schutzimpfungen gehören zu den sichersten und wirksamsten Vorsorgemaßnahmen der Medizin. Laut den Vereinten Nationen sind Schutzimpfungen ein wich - tiger Grund für den Rückgang der Säuglingssterblichkeit, die Zunahme der Leben s - erwartung und den Rückgang vieler übertragbarer Krankheiten. Deren Einsatz gegen hoch ansteckende, leicht übertragbare, po - ten ziell lebensbedrohlich verlaufende, aber durch eine Impfung vermeidbare Krank - heiten schützt nicht nur das geimpfte Indi - viduum selbst. Eine genügend hohe Durchimpfungsrate in der Bevölkerung schützt auch die Gemeinschaft vor dem Entstehen von Epidemien und ermöglicht den endgültigen Sieg über lebensbedrohliche Krankheiten. Wenn in der Bevölkerung nur wenige für einen Krankheitserreger empfängliche Personen vorhanden sind leben auch die - jenigen, die nicht geimpft werden können, im Schutz der geimpften Mehrheit. Ein Masernausbruch in Berlin in den ersten Monaten des Jahres 2015 mit mehr als 1000 Erkrankten und einem tödlichen Verlauf macht eindrucksvoll die Wichtigkeit deutlich, den Impfschutz in der Bevölkerung zu verbessern. Jede durchgeführte Schutzimpfung trägt dazu bei, einer Erkrankung vorzubeugen und Leben zu schützen. Durchimpfungsraten bei Schülerinnen und Schülern im Landkreis Hildesheim gegen Masern von nur etwas mehr als 60 Prozent im Jahr 2001 waren Anlass eines Kooperationsprojektes des Fachdienstes Gesundheit mit in Praxen niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten: Den Jugendlichen der 7. Jahrgangsstufe wurde in den Jahren 2001 bis 2010 alljährlich nach den Sommerferien eine Impfberatung in der Schule angeboten. Eine Ärztin des Kinder- und Jugendgesundheitsdienstes informierte die Schülerinnen und Schüler zum Thema „Schutz impfungen“. Nach anschließender Durchsicht vorgelegter Impfpässe wurde für jede Schülerin und jeden Schüler eine gemäß den aktuellen Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) indi - viduelle Impfempfehlung ausgestellt. In et - lichen Schulen erfolgte direkt im Anschluss vor Ort in der Schule eine Komplettierung des Impfschutzes der Schülerinnen und Schüler durch niedergelassene Ärztinnen und Ärzte. Der Einsatz aller hat sich gelohnt. Im Landkreis Hildesheim waren im Jahr 2014 bis zu 94,5 Prozent der Kinder bei der Schul - eingangsuntersuchung vollständig gegen Masern geimpft. Damit nähert sich in dieser Jahrgangsstufe die Durchimpfungsrate derjenigen, die notwendig ist, um einen Masern - ausbruch wie den in Berlin in Zukunft verhindern zu können. Ergänzend müssen Lücken bei Schutzimpfungen in der Bevölkerung geschlossen werden. Dies kann nur durch Entschlossenheit, weitere Bemühun- 84
EIN KREIS MIT VERANTWORTUNG gen und Engagement für Schutzimpfungen sowohl durch die Politik, alle Akteure im Gesundheitswesen als auch jeden Einzelnen erreicht werden. Eine große Herausforderung für die behandelnden Ärztinnen und Ärzte sowie eine mögliche Gefahr für Patientinnen und Patienten stellen Infektionen durch Erreger dar, die gegenüber einer Vielzahl von Antibiotika resistent geworden sind. Die Be - hand lungsmöglichkeiten können so weit ein geschränkt sein, dass häufig nur noch teure Reserveantibiotika oder auch gar keine Antibiotika mehr wirksam sind. Die Häufigkeit solcher multiresistenten Erreger hat in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. Die Eindämmung multiresistenter Er - reger (MRE) ist aus ethischen, medizinischen und ökonomischen Gründen zwingend erforderlich. Der beste Patientenschutz vor einer Infektion, die im Zusammenhang mit einem Aufenthalt oder einer medizinischen Versorgung in einer Institution des Gesundheitswesens erworben wurde, ist ein gutes, präventives Risikomanagement, bei dem das ärztliche und nichtärztliche Personal eine hohe Verantwortung trägt. Dazu ein Beispiel: Um durch eine umfassende Ko - operation und ein koordiniertes Zusammenwirken aller Akteure im stationären und am - bulanten Gesundheitswesen im Landkreis Hildesheim eine Reduktion von Methicillinresistentem Staphylococcus aureus (MRSA) und weiterer MRE zu erreichen, wurde am 23. Oktober 2013 das „MRSA Plus Netzwerk Landkreis Hildesheim“ gegründet. Formulierte Ziele sind: Durch Kooperation und Koordination die Ausbreitung von MRSA einzudämmen, Infektionen in Kliniken und Fortsetzung Seite 86 unten Gründungsmitglieder MRSA Plus Netzwerk Landkreis Hildesheim: (v. li.) Reiner Wegner, Landrat Landkreis Hildesheim; Dr. Berthold Volger, AMEOS Klinikum Alfeld; Dr. Christian Tettenborn, AMEOS Klinikum Hildesheim; Dr. Holger Duwald, Johanniter Krankenhaus Gronau; Dr. Werner Claßen, Ärztekammer Niedersachsen; Dr. M. Katharina Hüppe, Fachdienst Gesundheit Landkreis Hildesheim; Prof. Dr. Axel Richter, Klinikum Hildesheim; Dr. Jessika Weldner, Klinik Hildesheimer Land; Dr. Helmut Anderten, Kassenärztliche Ver - einigung Niedersachsen und Hausärzteverband Niedersachsen; Wolfram Benner, Apotheker - verband Niedersachsen; Dr. Heinz Riechers, Salze Klinik Bad Salzdetfurth Auf dem Bild fehlen: Dr. Michael Hamm, Lungenklinik Diekholzen; Dr. Matthias Krönig, Praxisnetzwerk HilMed; Prof. Dr. Georg von Knobelsdorff, St. Bernward Krankenhaus 85
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Dr. Katharina Hüppe<br />
Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong> verfolgen weit mehr<br />
als eintausend in Arztpraxen, Krankenhäu -<br />
ser n und im Öffentlichen Gesundheitsdienst<br />
tätige Ärztinnen und Ärzte gemeinsam ein<br />
Ziel: Sektorübergreifend engagieren sie sich<br />
für die Gesundheit der Menschen. Der<br />
Öffentliche Gesundheitsdienst stellt neben<br />
der ambulanten und der stationären die<br />
wesentliche dritte Säule der medizinischen<br />
Versorgung dar. Er erfüllt primär eher be -<br />
völkerungsmedizinische und nicht individualmedizinische<br />
Aufgaben. Prophylaxe und<br />
Prävention gilt dabei das Hauptaugenmerk.<br />
Schutzimpfungen gehören zu den<br />
sichersten und wirksamsten Vorsorgemaßnahmen<br />
der Medizin. Laut den Vereinten<br />
Nationen sind Schutzimpfungen ein wich -<br />
tiger Grund für den Rückgang der Säuglingssterblichkeit,<br />
die Zunahme der Leben s -<br />
erwartung und den Rückgang vieler übertragbarer<br />
Krankheiten. Deren Einsatz gegen<br />
hoch ansteckende, leicht übertragbare, po -<br />
ten ziell lebensbedrohlich verlaufende, aber<br />
durch eine Impfung vermeidbare Krank -<br />
heiten schützt nicht nur das geimpfte Indi -<br />
viduum selbst.<br />
Eine genügend hohe Durchimpfungsrate<br />
in der Bevölkerung schützt auch die<br />
Gemeinschaft vor dem Entstehen von Epidemien<br />
und ermöglicht den endgültigen<br />
Sieg über lebensbedrohliche Krankheiten.<br />
Wenn in der Bevölkerung nur wenige für<br />
einen Krankheitserreger empfängliche Personen<br />
vorhanden sind leben auch die -<br />
jenigen, die nicht geimpft werden können,<br />
im Schutz der geimpften Mehrheit.<br />
Ein Masernausbruch in Berlin in den<br />
ersten Monaten des Jahres 2015 mit mehr<br />
als 1000 Erkrankten und einem tödlichen<br />
Verlauf macht eindrucksvoll die Wichtigkeit<br />
deutlich, den Impfschutz in der Bevölkerung<br />
zu verbessern. Jede durchgeführte Schutzimpfung<br />
trägt dazu bei, einer Erkrankung<br />
vorzubeugen und Leben zu schützen.<br />
Durchimpfungsraten bei Schülerinnen<br />
und Schülern im <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong><br />
gegen Masern von nur etwas mehr als 60<br />
Prozent im Jahr 2001 waren Anlass eines<br />
Kooperationsprojektes des Fachdienstes<br />
Gesundheit mit in Praxen niedergelassenen<br />
Ärztinnen und Ärzten: Den Jugendlichen<br />
der 7. Jahrgangsstufe wurde in den Jahren<br />
2001 bis 2010 alljährlich nach den Sommerferien<br />
eine Impfberatung in der Schule<br />
angeboten. Eine Ärztin des Kinder- und<br />
Jugendgesundheitsdienstes informierte die<br />
Schülerinnen und Schüler zum Thema<br />
„Schutz impfungen“. Nach anschließender<br />
Durchsicht vorgelegter Impfpässe wurde für<br />
jede Schülerin und jeden Schüler eine<br />
gemäß den aktuellen Empfehlungen der<br />
Ständigen Impfkommission (STIKO) indi -<br />
viduelle Impfempfehlung ausgestellt. In et -<br />
lichen Schulen erfolgte direkt im Anschluss<br />
vor Ort in der Schule eine Komplettierung<br />
des Impfschutzes der Schülerinnen und<br />
Schüler durch niedergelassene Ärztinnen<br />
und Ärzte.<br />
Der Einsatz aller hat sich gelohnt. Im<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong> waren im Jahr 2014<br />
bis zu 94,5 Prozent der Kinder bei der Schul -<br />
eingangsuntersuchung vollständig gegen<br />
Masern geimpft. Damit nähert sich in dieser<br />
Jahrgangsstufe die Durchimpfungsrate derjenigen,<br />
die notwendig ist, um einen Masern -<br />
ausbruch wie den in Berlin in Zukunft verhindern<br />
zu können. Ergänzend müssen<br />
Lücken bei Schutzimpfungen in der Bevölkerung<br />
geschlossen werden. Dies kann nur<br />
durch Entschlossenheit, weitere Bemühun-<br />
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