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Landkreis Hildesheim

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Die Denkmalpflege im <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong> –<br />

Archäologie und Baudenkmalpflege<br />

Annegret Klauke<br />

Die Archäologie verrät uns viel über unsere<br />

hiesige, rund 700 000 Jahre alte Vergangenheit.<br />

Davon zeugen mehrere tausend Funde<br />

und Befunde in Stadt und <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong>.<br />

Obertägig, kaum jedoch für den Laien<br />

ohne Erklärung sichtbar, sind Grabhügel,<br />

Landwehren, Wall- und Burganlagen verschiedenster<br />

Epochen in Resten erhalten.<br />

Unter der Erde sind weiterhin eine Vielzahl<br />

an Fundstellen von Siedlungs-, Produktions-<br />

und Bestattungsplätzen verborgen.<br />

Neben den Funden wie Münzen, Fibeln und<br />

Scherben erkennen die Archäologen diese<br />

Stätten auch an Bodenverfärbungen.<br />

Ziel der archäologischen Denkmalpflege<br />

ist der Schutz und die Bewahrung dieser<br />

Fundstellen, denn sie sind unwiederbring -<br />

liche Zeugen unserer Geschichte. Nicht<br />

immer gelingt dies. Deshalb werden vor den<br />

Baumaßnahmen, bei denen das Erdreich<br />

aufgegraben wird, diese Funde und Be -<br />

funde wissenschaftlich untersucht, um vor<br />

deren endgültiger Zerstörung alle Informationen<br />

und Funde zu dokumentieren und zu<br />

sichern.<br />

Denn nur durch diese archäologischen<br />

Untersuchungen ist es uns möglich, mehr<br />

über die Römer in Elze, den Hellweg oder<br />

die Geschichte des <strong>Hildesheim</strong>er Doms zu<br />

erfahren.<br />

Im Alltag bewusster sind uns die ortsbildprägenden<br />

Baudenkmäler in Stadt und<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong>.<br />

Die weltweit bekanntesten Denkmäler<br />

sind unsere Welterbestätten: das Fagus-<br />

Werk in Alfeld; St. Michael und der Dom in<br />

der Stadt <strong>Hildesheim</strong>. Nicht weniger be -<br />

kannt ist auch der <strong>Hildesheim</strong>er Marktplatz<br />

mit dem Brunnen, dem Knochenhaueramtshaus<br />

und dem Tempelhaus – ebenfalls ein<br />

Touristenmagnet.<br />

Die <strong>Hildesheim</strong>er leben nicht nur von<br />

ihren Denkmälern und damit den Touristen<br />

– vielmehr leben sie auch in und mit ihren<br />

Denkmälern. In den Städten Alfeld und<br />

<strong>Hildesheim</strong> und im <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong><br />

betrifft dies den Großteil der circa 5500<br />

Baudenkmäler.<br />

Neben den regionaltypischen Fachwerkbauten<br />

aus fünf Jahrhunderten (eines der<br />

ältesten ist der Brunottesche Hof in Wallenstedt,<br />

erbaut 1594) sind auch Backsteinbauten<br />

aus zwei Jahrhunderten (z. B. Villa Windhorst,<br />

Stadt <strong>Hildesheim</strong>, erbaut 1882–86)<br />

aus unserer Region nicht wegzudenken.<br />

Egal, ob dies Schlösser, Stadthäuser oder<br />

Bauernhöfe oder deren Reste sind. Histo -<br />

rische „Reihenhäuser“ zählen, ebenso wie<br />

Siedlungsbauten des 19. und 20. Jahrhunderts<br />

dazu. Jedes Gebäude ist ein Unikat.<br />

Zur fachkompetenten Beratung stehen<br />

ihnen neben den Handwerkern und Planern<br />

hier die Mitarbeiter/-innen der Unteren Denk -<br />

malschutzbehörde von Stadt und Land kreis<br />

<strong>Hildesheim</strong> und der Stadt Alfeld zur Ver -<br />

fügung. Die fachliche Beratung erfolgt<br />

neben Feststellung des Baustils, und damit<br />

Hinweisen zur Formensprache des Bauwerks,<br />

über die zu verwendenden histo -<br />

rischen und neuen Baumaterialien bis hin<br />

zu finanziellen Hilfestellungen.<br />

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