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Landkreis Hildesheim

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Die Innerste von der Quelle bis zur Mündung –<br />

Naturerleben und Tourismus als Projekt interkommunaler<br />

Kooperation<br />

Ulrich Weber<br />

Die Bedeutung des Fremdenverkehrs wird<br />

in Niedersachsen absehbar weiter zunehmen.<br />

Es wird häufiger und auch kurzfristiger<br />

verreist und es wird Wert gelegt auf die Qualität<br />

der Reiseerfahrungen. Dass guter Ser -<br />

vice und Bequemlichkeit in der Kombination<br />

mit Erlebnis und Erkenntnisgewinn im<br />

wahrsten Sinne des Wortes naheliegend<br />

sein können, hat Niedersachsen auch<br />

abseits der traditionellen Urlaubsgebiete<br />

bereits gezeigt, so zum Beispiel mit Fernradwanderwegen<br />

oder erfolgreichem Städtetourismus.<br />

Um in Zeiten des demografischen<br />

Wandels neue Perspektiven aufzuzeigen,<br />

steht auch die Verbesserung touris -<br />

tischer Infrastrukturen regelmäßig auf der<br />

Agenda regionaler Entwicklungskonzepte<br />

im ländlichen Raum.<br />

An der Innerste entwickelte sich eine<br />

erste Idee zu einem interkommunalen Radweg<br />

entlang der Innerste – zunächst aus<br />

einer Perspektive des Naturschutzes und<br />

der Umwelterfahrung. Im Zuge der Sicherung<br />

eines europäischen Schutzgebietes<br />

entlang des Flusses, erörterten die beteiligten<br />

Naturschutzbehörden und -verbände<br />

auch Aspekte von Besucherlenkung und<br />

Besucherinformation. Damit soll vorrangig<br />

die Akzeptanz der Schutzausweisung und<br />

der damit verbundenen, einschränkenden<br />

Bestimmungen verbessert werden.<br />

Etwa zur gleichen Zeit führte das Netzwerk<br />

Kultur & Heimat <strong>Hildesheim</strong>er Land e. V.<br />

das sozio-kulturelle Projekt „Dorfsichten“ in<br />

einem der Innerste-Dörfer durch. Dieses<br />

Projekt hatte die Zielstellung, im gleichberechtigten<br />

und moderierten Dialog der Dorf -<br />

gemeinschaft neue Zukunftsperspek tiven<br />

zu erarbeiten. Die dokumentierten Erfah run -<br />

gen dieses Projektes lieferten eine Blau -<br />

pause für das aufziehende Vorhaben<br />

„Innerste-Radweg“.<br />

Gespräche mit den Verwaltungen der an<br />

der Innerste anliegenden elf Gemeinden<br />

und Städte sowie der drei <strong>Landkreis</strong>e zeigten,<br />

dass die Idee zur Einrichtung eines<br />

Innerste-Radweges ausreichend tragfähig<br />

war, um alle dahinter zu versammeln. Im<br />

Jahr 2007 konstituierte sich ein Arbeitskreis<br />

aus Vertretern der kommunalen Verwaltungen<br />

und aus dem Ehrenamt. In mehreren<br />

intensiven Sitzungen wurde das Projekt sehr<br />

phantasievoll aber auch mit dem notwen -<br />

digen Praxisbezug ausgeleuchtet. Wichtige<br />

Fragestellungen betrafen die Routenführung<br />

und die Ausbaustandards, die Finanzierung<br />

und die Zuständigkeiten. Es wurden wesentliche<br />

Aspekte von Tourismus in Bezug auf<br />

die Region aufgezeigt und es wurde die<br />

Erkenntnis verdaut, dass die Einrichtung<br />

eines Innerste-Radweges einer gut abgestimmten<br />

und vernetzten Planung bedarf.<br />

An dieser Stelle hätte man angesichts<br />

der großen Herausforderungen auch noch<br />

aussteigen können. Es hat aber niemand<br />

daran gedacht. Aus pragmatischen Gründen<br />

wurde die Umsetzungsphase dann<br />

in zwei untereinander kommunizierenden<br />

Arbeits kreisen angegangen. Die sehr prak -<br />

tischen Aufgaben, wie die beabsichtigte<br />

Trassenführung, die Wegestandards, die<br />

Ausbaustrecken und die Wegemarkierung<br />

wurden im Arbeitskreis der Kommunen mit<br />

der maßgeblichen Unterstützung des All -<br />

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