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Handwerk<br />
Retzer Holzverarbeitung: Der Familienbetrieb hat sich<br />
unter vielem Anderen mit der Erneuerung des Dachstuhls<br />
der Burg Trausnitz einen Namen gemacht<br />
fi ng, andererseits in der Karrosserie- und<br />
Fahrzeubau-Innung mit dem Landshuter<br />
Wolfgang Ziegler als Obermeister, der was<br />
„gegen Falten im Auto“ hat: Er betreibt die<br />
Autospenglerei Ziegler, die sich seit fast 50<br />
Jahren auf Unfallinstandsetzung, Scheiben-<br />
und Lackreparaturen sowie komplette<br />
Oldtimer-Restauration spezialisiert hat.<br />
Retzer: Stark in der Holzverarbeitung<br />
Zu den renommierten Holzhandwerksbetrieben<br />
gehört die Firma Retzer Holzverarbeitung,<br />
die prestigeträchtige Großprojekte in<br />
ihrer Referenzliste aufführen kann. Firmeninhaber<br />
seit 1986 ist Bernhard Retzer, Zimmerermeister<br />
in dritter Generation, staatlich<br />
vereidigter Gutachter und Hochbautechniker.<br />
Retzer: „Als Inhaber ist es mir wichtig,<br />
stets ein ebenso gutes wie professionelles<br />
Verhältnis zu den Mitarbeitern zu haben. Wir<br />
sind ein Team – dadurch sind wir stark.“<br />
Das 20-köpfi ge Team besteht aus<br />
ausnahmslos innerbetrieblich ausgebildeten<br />
und fest angestellten Handwerksmeistern,<br />
qualifi zierten Facharbeitern und<br />
engagierten Lehrlingen. Ergänzt wird es<br />
durch erfahrene Wirtschaftsingenieure und<br />
Verwaltungsfachkräfte. Je nach Bedarf<br />
und Projektausgestaltung ergänzt Retzer<br />
einzelne Projektgruppen mit bewährten<br />
freien Mitarbeitern und Kollegen aus Meisterbetrieben<br />
anderer Gewerke.<br />
Unter den zufriiedenen Kunden sind z.<br />
B. die Bayerische Verwaltung der staatlichen<br />
Schlösser, Gärten und Seen (Dachstuhl<br />
Burg Trausnitz), die Stadt Landshut<br />
(Schallschutzdecken Sportzentrum West),<br />
die Förderer e. V. (Dachstuhl Zeughaus),<br />
die Landesversicherungsanstalt Landshut<br />
(Gesamtausbau Zentrale) und die Sparkasse<br />
Landshut (Gesamtausbau Filiale<br />
Bischof-Sailer-Platz). Es muss aber nicht<br />
immer so groß sein. Dachstühle und Gauben<br />
aller Art, gemütliche Balkone, urige<br />
Gartenlauben, handwerkliche Holztreppen<br />
c<br />
z. B. in meinem Bereich der Automatisierungstechniker.<br />
Der baut eben Schaltschränke.<br />
In meinem Betrieb brauche ich<br />
die auch für die Scheibenklebeanlagen in<br />
der Autoproduktion. Die Elektrik in dem<br />
Roboter, der die Scheiben einklebt, wird<br />
von einem Automatisierungsstechniker<br />
gebaut.<br />
Das geht doch Richtung Hochtechnologie?<br />
Kuttenlochner: Das ist Ablaufsteuerung,<br />
Informatik und Elektrotechnik.<br />
In welchen Bereichen sehen Sie für<br />
das Handwerk eine besonders rosige<br />
Zukunft?<br />
Kuttenlochner: Bei der Mobilität bestimmt.<br />
Und mit Sicherheit in den ganzen Bauhandwerken.<br />
Wie schaut es eigentlich da mit der<br />
Automatisierung aus? Wann werden<br />
Häuser von Maschinen gebaut?<br />
Kuttenlochner: Das passiert ja schon in<br />
Teilbereichen. An manchen Baustellen<br />
werden schon automatisch vormontierte<br />
Teile zusammengefügt. Aber bis zur vollautomatischen<br />
Baustelle ... Das wird noch<br />
eine Weile dauern. Und die Leute wollen<br />
eher sehen, wie ein Haus gebaut wird.<br />
Ist eigentlich ein Handwerksbetrieb<br />
naturgemäß eher klein?<br />
Bei uns haben 85 % Prozent der Betriebe<br />
fünf Leute oder weniger. Ich selbst bin mit<br />
acht Leuten „mittelgroß“. Über zehn haben<br />
ganze wenige.<br />
Ist Handwerk immer noch durchgängig<br />
Männersache?<br />
Kuttenlochner: Außer bei den Friseuren:<br />
so ziemlich. Bei den Bäckern ist es gemischt.<br />
Bei den Elektrikern hatten wir<br />
letztes Mal ein Mädchen bei der Prüfung<br />
dabei. In den typischen Bauhandwerksberufen<br />
liegt der Anteil bei etwa 0,5 %.<br />
Die deutsche Wirtschaft brummt. Die<br />
Auftragsbücher im Handwerk sind<br />
voll. Geht es allen Branchen gut,<br />
oder gibt es auch Sorgenkinder?<br />
Kuttenlochner: Also Arbeit hat ein jeder<br />
grad genug. Wir müssen keine Werbung<br />
machen, damit wir Arbeit kriegen, aber es<br />
werden auch wieder schlechtere Zeiten<br />
kommen.<br />
Augenzwinkerfrage: Was würden Sie<br />
ändern, wenn Sie Bundeskanzler wären?<br />
Kuttenlochner: Ich würde z. B. dafür sorgen,<br />
dass die Öffentliche Hand bei Auftragsvergaben<br />
auch berücksichtigt, ob<br />
ein Betrieb ausbildet. Rechtlich wäre das<br />
möglich. Und der Werkunterricht an den<br />
Hauptschulen müsste wieder verstärkt<br />
werden. Dem Nachwuchse fehlt es an<br />
einfachsten Fähigkeiten im Umgang mit<br />
Gerät und Werkzeug.<br />
n<br />
Alfred Kuttenlochner<br />
Im Hauptberuf:<br />
Inhaber Elektrotechnik Alfred Kuttenlochner<br />
Jahrgang 1953<br />
Meisterprüfung 1977<br />
Eintragung in die Handwerksrolle: 1979<br />
Im „Hauptehrenamt“:<br />
Kreishandwerksmeister<br />
Weitere Ehrenämter (Auszug):<br />
• stv. Obermeister<br />
von 1990 – 1999<br />
und seither Obermeister<br />
der Innung<br />
• Kreishandwerksmeister<br />
• lange Jahre im Meisterprüfungsausschuss<br />
• Vorsitzender des<br />
Gesellenprüfungsausschusses<br />
(im Gesellenprüfungsausschuss<br />
seit 1984)<br />
• Aufgabenerstellungsausschuss<br />
des FEG<br />
• Auszeichnung durch<br />
das Bayerische Wirtschaftsministerium<br />
für<br />
Verdienste um die Lehrlingsausbildung<br />
• Mitglied des Gemeinderates<br />
• Ortsvorsitzender des CSU Eching<br />
• Vorstand der Naturfreunde<br />
Eching<br />
• Zunftgruppenführer der Zunftgruppe<br />
„Landshuter Hochzeit“<br />
• Inhaber des<br />
„Goldenen Meisterbriefes“<br />
• Träger des Lobsiegels der Landshuter<br />
Handwerker in Silber<br />
• Inhaber der Ehrennadel in Gold des<br />
Fachverbandes<br />
Landshuter WirtschaftsLEBEN l Ausgabe 1 l Oktober 015 11