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Newsletter <strong>07</strong>/<strong>15</strong> (Nr. 352) November 20<strong>15</strong><br />

während des Abspanns plötzlich der<br />

Titel “End Crawler continues” angrinste,<br />

war mir mit einem Schlag alles klar:<br />

man zeigte uns heute wieder einmal<br />

eine Arbeitsfassung und nicht das<br />

Endprodukt! Den Sinn einer solchen<br />

Vorführung werde ich nie begreifen.<br />

Meine Kollegen scheinen sich da weit<br />

weniger daran zu stören – die sind<br />

eben nicht so kritisch wie ich. Schade<br />

eigentlich.<br />

Mittwoch, 28. Oktober 20<strong>15</strong><br />

Gott lebt in Brüssel<br />

Heute war es endlich wieder soweit –<br />

eine Offenbarung. Besser geht es diese<br />

Woche nicht mehr.<br />

DAS BRANDNEUE TESTAMENT<br />

(1:2.35, 5.1)<br />

OT: Le Tout Nouveau Testament<br />

Verleih: NFP (Filmwelt)<br />

Land/Jahr: Belgien, Frankreich, Luxemburg<br />

20<strong>15</strong><br />

Regie: Jaco van Dormael<br />

Darsteller: Pili Groyne, Benoît<br />

Poelvoorde, Catherine Deneuve,<br />

Yolande Moreau<br />

Kinostart: 03.12.20<strong>15</strong><br />

Irgendwie haben wir es insgeheim ja<br />

alle schon lange vermutet: Gott (Benoît<br />

Poelvoorde) ist ein richtiger<br />

Kotzbrocken, der es liebt, den Menschen<br />

fiese Streiche zu spielen. Anders<br />

kann man sich das Chaos auf Erden<br />

auch nicht erklären. Neu indes dürfte<br />

sein, dass der alte Herr mitten in Brüssel<br />

lebt. Von seinem antiken Computer,<br />

der inmitten eines riesigen Büros mit<br />

meterhohen Aktenschränken steht,<br />

lenkt er die Geschicke der Menschen.<br />

Oder besser: die Ungeschicke. Dazu<br />

gehören seine Tausenden von Geboten,<br />

wie z.B. dass ein Marmeladenbrot<br />

grundsätzlich mit der Marmeladenseite<br />

auf den Boden fällt. Und das ist noch<br />

eines der harmlosen Gebote. Frau Gott<br />

(herrlich: Yolande Moreau) hat im<br />

Haushalt nichts zu melden. Sie ist nur<br />

für das Putzen zuständig. Sein Sohn<br />

hat das enge Zuhause schon lange<br />

verlassen und kam nicht mehr zurück.<br />

Gott will ihn auch gar nicht mehr haben,<br />

hat der doch das genaue Gegenteil<br />

gepredigt: Liebe Deinen Nächsten statt<br />

Hasse Deinen Nächsten! Aber es gibt<br />

Wolfram Hannemanns<br />

Film-Blog<br />

da auch noch das Töchterchen Ea, die<br />

ihren Bruder JC nennt und ihren Vater<br />

zum Kotzen findet. Als sich die Gelegenheit<br />

ergibt, schleicht sie sich in das<br />

göttliche Büro und sendet sämtliche<br />

Sterbedaten per SMS an die Erdenbewohner.<br />

Mit ihrem Sterbedatum konfrontiert,<br />

ändern sich die Menschen<br />

komplett. Ea beschließt sie zu aufzusuchen,<br />

um sechs weitere Apostel zu finden,<br />

die dem Neuen Testament ein kräftiges<br />

Upgrade verpassen... Jaco van<br />

Dormaels Komödie ist ein Wahnwitz<br />

von einem Film! Seit Jean-Pierre<br />

Jeunets AMELIE gab es keinen vergleichbaren<br />

Film, der vor Ideenreichtum<br />

nur so sprudelt. Hier geben sich<br />

Slapstick-Elemente und schwarzer Humor<br />

die Klinke in die Hand und liefern<br />

ganz nebenbei tiefschürfende Gedanken.<br />

Und dazu Bilder, die vor Einfallsreichtum<br />

nur so strotzen. Wenn Ea aus<br />

dem Off berichtet, dass die Stimme ihres<br />

ersten Apostels so klang wie 30<br />

Männer, die Walnüsse knacken, dann<br />

werden genau diese 30 Männer bebildert,<br />

wie sie an einem unendlich langen<br />

Tisch im Akkord Walnüsse knacken.<br />

Am Ende des Films nickt man zustimmend:<br />

es wurde wahrhaftig Zeit, das<br />

Neue Testament umzuschreiben! Mein<br />

Geheimtipp für Dezember – unbedingt<br />

anschauen!<br />

Donnerstag, 29. Oktober 20<strong>15</strong><br />

Zwei Brüder und die Trapp-Familie<br />

In beiden Filmen heute gab es Berge zu<br />

sehen. Das war aber auch schon die<br />

einzige Schnittmenge<br />

STURE BÖCKE (1:2.35, 5.1)<br />

OT: Hrútar / Rams<br />

Verleih: Arsenal<br />

Land/Jahr: Island 20<strong>15</strong><br />

Regie: Grímur Hákonarson<br />

Darsteller: Sigurdur Sigurjónsson,<br />

Theódór Júlíusson, Charlotte Bøving<br />

Kinostart: 31.12.20<strong>15</strong><br />

Die Brüder Gummi und Kiddi sind beide<br />

Schafzüchter und ihre Farmen liegen<br />

nur ein paar Schritte voneinander entfernt<br />

in einem abgelegenen Tal in Island.<br />

Doch schon seit 40 Jahren haben<br />

sie kein Wort mehr miteinander gewechselt.<br />

Als bei ihren Schafherden die<br />

gefürchtete Traberkrankheit entdeckt<br />

wird, werden sie gezwungen, alle ihre<br />

Schafe zu töten. Während sich Kiddi<br />

dem Alkohol hingibt, behält Gummi<br />

heimlich ein paar Schafe zurück und<br />

beginnt in seinem Keller mit deren<br />

Zucht. Doch dies bleibt nicht unentdeckt.<br />

Um die Schafe und damit ihre<br />

Existenz zu retten, müssen die Brüder<br />

jetzt gezwungenermaßen an einem<br />

Strang ziehen... Grímur Hákonarsons<br />

depressives und gleichzeitig skurriles<br />

Drama endet mit einem der ausdrucksstärksten<br />

Bilder seit langem. Mit welchem<br />

sei hier natürlich nicht verraten.<br />

Er macht dem Zuschauer damit jedoch<br />

klar, dass sämtliche Familienfehden<br />

einfach gegenstandslos werden im Angesicht<br />

lebensbedrohender Situationen.<br />

Warum sich die Brüder seit 40 Jahren<br />

aus dem Weg gehen, erfährt man<br />

nicht, da es auch vollkommen nebensächlich<br />

ist. In ihrer bitteren Notlage<br />

vergeben sie sich gegenseitig – nicht<br />

mit Worten, sondern durch Taten. Kameramann<br />

Sturla Brandt Grovlen, der<br />

mit VICTORIA ein Stück deutscher<br />

Filmgeschichte geschrieben hat, liefert<br />

atemberaubende CinemaScope-Bilder<br />

für den Bruderzwist in der wilden isländischen<br />

Natur. Sehenswertes Arthaus-<br />

Kino!<br />

DIE TRAPP FAMILIE – EIN LEBEN<br />

FÜR DIE MUSIK (1:1.85, 5.1)<br />

OT: The Trapp Family - A Life Of Music<br />

Verleih: Concorde<br />

Land/Jahr: Deutschland, Österreich<br />

20<strong>15</strong><br />

Regie: Ben Verbong<br />

Darsteller: Rosemary Harris, Matthew<br />

Macfadyen, Eliza Bennett, Yvonne<br />

Catterfeld<br />

Kinostart: 12.11.20<strong>15</strong><br />

Österreich Ende der 1930er Jahre. Agathe<br />

von Trapp ist das älteste von sieben<br />

Geschwistern, die nach dem frühen<br />

Tod der Mutter gemeinsam mit ihrem<br />

Vater, einem im Ruhestand befindlichen<br />

Kapitän und Kriegsheld, in einer großen<br />

Villa bei Salzburg lebt. Es gefällt<br />

ihr sehr, dass sie als die Älteste auf<br />

ihre jüngeren Geschwister aufpassen<br />

muss und auch sonst für Recht und<br />

Ordnung im Hause sorgen muss. Als<br />

ihr Vater die Novizin Maria als Kindermädchen<br />

einstellt und sich wenig spä-<br />

LASER HOTLINE Seite 9

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