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Newsletter <strong>07</strong>/<strong>15</strong> (Nr. 352) November 20<strong>15</strong><br />

Sonntag, 04. Oktober 20<strong>15</strong><br />

Wer sich in Gefahr begibt...<br />

Mit einem belanglosen Bergdrama habe<br />

ich mich heute im IMAX-Kino gelangweilt<br />

EVEREST (1:2.35, 3D, DD 5.1 + 7.1 +<br />

Atmos)<br />

OT: Everest<br />

Verleih: Universal<br />

Land/Jahr: USA, Großbritannien 20<strong>15</strong><br />

Regie: Baltasar Kormákur<br />

Darsteller: Jason Clarke, Josh Brolin,<br />

John Hawkes, Jake Gyllenhaal, Martin<br />

Henderson, Michael Kelly, Keira<br />

Knightley, Emily Watson, Sam Worthington<br />

Kinostart: 17.09.20<strong>15</strong><br />

1996 versuchen mehrere Bergsteigerteams,<br />

die Spitze des Everest zu erklimmen.<br />

Als sie auf dem Rückzug allerdings<br />

in einen Sturm geraten, geht ein<br />

Kampf auf Leben und Tod los... Der<br />

nach einer wahren Begebenheit inszenierte<br />

Film von Baltasar Kormákur beweist<br />

aufs Neue den alten Spruch “Wer<br />

sich in Gefahr begibt, kommt darin um”.<br />

Warum allerdings ausgerechnet diese<br />

Bergsteigerkatastrophe als Filmstoff<br />

verwendet wird, bleibt ein Rätsel. Genauso<br />

gut hätte man einen spektakulären<br />

Autounfall auf der A8 verfilmen<br />

können. Kormákurs Film bleibt fast<br />

immer an der Oberfläche, Charaktere<br />

werden nicht vertieft. Top-Stars wie<br />

Keira Knightley oder Jake Gyllenhaal<br />

werden in Nebenrollen weit unter Wert<br />

verheizt, Hauptsache, das Plakat kann<br />

mit ihren Namen werben. EVEREST ist<br />

ein Film, den man mit dem Ende der<br />

großen Popcorn-Tüte auch gleich wieder<br />

vergessen haben wird. Da hilft<br />

auch die Präsentation im IMAX-Kino<br />

nicht viel.<br />

Montag, 05. Oktober 20<strong>15</strong><br />

Adolf und das Internetz<br />

Bestsellerverfilmung und verstörende<br />

Bilder gaben sich heute die Klinke in<br />

die Hand<br />

ER IST WIEDER DA (1:1.85, 5.1)<br />

Verleih: Constantin<br />

Land/Jahr: Deutschland 20<strong>15</strong><br />

Regie: David Wnendt<br />

Darsteller: Oliver Masucci, Fabian<br />

Wolfram Hannemanns<br />

Film-Blog<br />

Busch, Christoph Maria Herbst, Katja<br />

Riemann<br />

Kinostart: 08.10.20<strong>15</strong><br />

Nachdem er 70 Jahre tot war, kommt der<br />

“Führer” Adolf Hitler plötzlich wieder<br />

zu sich und befindet sich im Jahre 2014.<br />

Und wird zum angesagten Medien-<br />

Star... Mit seiner Mischung aus Spielfilm<br />

und Mockumentary lässt sich Regisseur<br />

David Wnendt nicht immer in<br />

die Karten schauen. So lässt sich nicht<br />

mit Bestimmtheit sagen, ob die eine<br />

oder andere Szene gestellt oder tatsächlich<br />

echt ist. Damit bleibt einem<br />

natürlich ziemlich oft das Lachen im<br />

Halse stecken. Und zu Lachen gibt es<br />

viel in diesem Film nach dem Bestseller<br />

von Timur Vermes. Beispielsweise<br />

wenn sich Herr Hitler von einem jungen<br />

Goth-Mädel das Internet erklären lässt<br />

– pardon: das Internetz, im Führerjargon.<br />

Oliver Masucci mimt ihn, de<br />

Führer. Und er macht das sehr überzeugend.<br />

Da darf dann der Fühere ab und<br />

zu sogar menscheln. Seine klare politische<br />

Botschaft schickt Wnendt leider<br />

erst während der Endtitel in die Welt.<br />

Zu einem Zeitpunkt also, an dem fast<br />

niemand mehr im Kino ist. Schade.<br />

Denn wenn Adolf hier angesichts der<br />

aktuellen rechtsradikalen Zwischenfälle<br />

in Deutschland sagt “Mit diesem Material<br />

lässt sich arbeiten”, wird einem<br />

wirklich angst und bang.<br />

HASRET – SEHNSUCHT (1:1.85, 5.1)<br />

OT: Hasret – Desire<br />

Verleih: Piffl Medien<br />

Land/Jahr: Türkei, Deutschland 20<strong>15</strong><br />

Regie: Ben Hopkins<br />

Darsteller: Isa Çelik, Bilge Güler, Serhat<br />

Saymadi<br />

Kinostart: 26. 11.20<strong>15</strong><br />

Mit dem Auftrag, einen Dokumentarfilm<br />

mit möglichst vielen Zeitrafferaufnahmen<br />

zu erstellen, wird ein kleines<br />

Filmteam nach Istanbul geschickt. Dort<br />

angekommen vermischen sich Realität<br />

und Träume bald miteinander... Ben<br />

Hopkins erzählt die Geschichte eines<br />

an Depressionen leidenden Regisseurs,<br />

der seine Aufgabe aus den Augen verliert<br />

und viel lieber die dunklen und<br />

geheimnisvollen Seiten Istanbuls aufspürt<br />

als gelackte Touristikbilder einzufangen.<br />

Etwas verstörend zwar, aber<br />

immer spannend inszeniert.<br />

Dienstag, 06. Oktober 20<strong>15</strong><br />

Onkel und Nichte<br />

Viel Warmherziges gab es heute im<br />

Presse-Doppel – ein gelungener Kinotag.<br />

FAMILIENBANDE (1:2.35, 5.1)<br />

OT: You’re Ugly Too<br />

Verleih: Pandora<br />

Land/Jahr: Irland 20<strong>15</strong><br />

Regie: Mark Noonan<br />

Darsteller: Lauren Kinsella, Aiden<br />

Gillen, Erika Sainte<br />

Kinostart: 19.11.20<strong>15</strong><br />

Weil ihre Mutter vor wenigen Wochen<br />

gestorben ist, kommt die 11jährige<br />

Stacey in die Obhut ihres Onkels Will.<br />

Der aber kam erst vor Kurzem auf Bewährung<br />

aus dem Gefängnis frei. Falls<br />

er es schafft, für die Kleine gut zu sorgen,<br />

so könnten ihm die letzten sechs<br />

Monate seiner Strafe erlassen werden.<br />

Will nimmt Stacey mit zu einem weit<br />

entfernten Caravanpark. Dort sind die<br />

beiden gegenseitig aufeinander angewiesen<br />

– Er auf Sie mehr als umgekehrt.<br />

Warum er ins Gefängnis musste, verrät<br />

Will nicht. Doch seine aufgeweckte<br />

Nichte weiß nicht nur wie sie ihren Onkel<br />

mit der hübschen Nachbarin verkuppeln<br />

kann, sondern auch woher<br />

man Informationen bekommt... Man<br />

schließt sie sofort ins Herz, die kleine<br />

und ziemlich vorlaute Stacey. Gespielt<br />

wird sie ganz wundervoll von der 2002<br />

geborenen Lauren Kinsella. Ihr Filmpartner<br />

Aidan Gillen in der Rolle des<br />

eher verschlossenen und einsilbigen<br />

Onkels ist das perfekte Pendant. Er<br />

muss sich von seiner Nichte erklären<br />

lassen, wie das so funktioniert in der<br />

Welt, wie man Frauen abschleppt, auch<br />

wenn die schon verheiratet sind. Mark<br />

Noonan inszeniert seinen Film mit tristen,<br />

erdfarbenen Bildern, die hervorragend<br />

die Stimmungslage der Protagonisten<br />

widerspiegeln. Und er findet ein<br />

Ende, das man als Hollywood-geschädigter<br />

Zuschauer in der Form ganz sicher<br />

nicht erwarten würde. Mein<br />

Geheimtipp in dieser Kinowoche.<br />

HALLOHALLO (1:2.35, 5.1)<br />

LASER HOTLINE Seite 4

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