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Newsletter <strong>07</strong>/<strong>15</strong> (Nr. 352) November 20<strong>15</strong><br />

Anfang des Films von der Menschenperspektive<br />

zur Insektenperspektive<br />

wechselt, dann wechselt auch die Geräuschkulisse.<br />

So mutiert das Summen<br />

der vorbeifliegenden Insekten zu rasanten<br />

Autobahngeräuschen mit Motorenlärm<br />

und Gehupe. Auch an anderen<br />

Stellen im Film werden Geräusche aus<br />

der Menschenwelt verwendet, um die<br />

Action bei den Insekten tontechnisch<br />

zu gestalten (so etwa bei der Belagerung<br />

der Ameisenburg durch die Armee<br />

der Roten Ameisen). Für die passenden<br />

Gefühle sorgt die fulminante Orchestermusik<br />

von Hervé Lavandier, die den<br />

Film fast Non-Stop begleitet und sich<br />

auch bestens als Konzertmusik eignen<br />

würde. Kleinere Kinder könnten den<br />

Film an manchen Stellen als ziemlich<br />

gruselig empfinden. Hier sind dann die<br />

begleitenden Eltern gefragt. Natürlich<br />

gibt es auch eine Moral mit auf den<br />

Heimweg: Insekten der Welt – seid solidarisch.<br />

Das lässt sich natürlich auch<br />

auf die Menschenwelt übertragen.<br />

Dienstag, 17. November 20<strong>15</strong><br />

Ein Anwalt mutiert zum Monster<br />

Heute gab es mal wieder eines der beliebten<br />

Triple Features...<br />

DIE DUNKLE SEITE DES MONDES<br />

(1:2.35, 5.1)<br />

Verleih: Alamode (Filmagentinnen)<br />

Land/Jahr: Deutschland, Luxemburg<br />

20<strong>15</strong><br />

Regie: Stephan Rick<br />

Darsteller: Moritz Bleibtreu, Nora von<br />

Waldstätten, Jürgen Prochnow<br />

Kinostart: 14.01.2016<br />

Als einer seiner Klienten vor seinen<br />

Augen Selbstmord begeht, wird<br />

Wirtschaftsanwalt Urs Blank vollkommen<br />

aus der Bahn geworfen. Die Affäre<br />

mit der jungen und unkonventionellen<br />

Lucille gibt ihm neuen Lebensmut. Als<br />

ihn Lucille dazu überredet, einen<br />

halluzinogenen Pilz zu probieren, legt<br />

dies ungewollt seine animalische Seite<br />

frei – mit ungeahnten Folgen. Mit dem<br />

nach einem Roman von Martin Suter<br />

entstandenen Thriller gibt Stephan<br />

Rick, Absolvent der Filmakademie Baden-Württemberg,<br />

sein Regie-Debüt.<br />

Souverän bedient er sich hierbei zwar<br />

aller notwendigen technischen Zutaten<br />

Wolfram Hannemanns<br />

Film-Blog<br />

wie Kamera (in CinemaScope) und Filmmusik<br />

(Gast Waltzing), vernachlässigt<br />

jedoch das Drehbuch, das er zusammen<br />

mit Catharina Junk geschrieben hat. So<br />

enthält der Film etliche Ungereimtheiten,<br />

die man im Falle eines Thrillers<br />

nicht gerne verzeiht. Ferner verliert er<br />

die Figur der Lucille, die von Nora von<br />

Waldstätten gespielt wird (und das<br />

weit unter ihrem Potenzial!), vollkommen<br />

aus den Augen und reduziert sie<br />

damit zu einer Randerscheinung. Fazit:<br />

Thriller-Kino aus deutschen Landen,<br />

das man nur bedingt weiterempfehlen<br />

kann.<br />

STONEWALL (1:2.35, 5.1)<br />

OT: Stonewall<br />

Verleih: Warner<br />

Land/Jahr: USA 20<strong>15</strong><br />

Regie: Roland Emmerich<br />

Darsteller: Jeremy Irvine, Jonny<br />

Beauchamp, Jonathan Rhys Meyers,<br />

Joey King, Ron Perlman<br />

Kinostart: 19.11.20<strong>15</strong><br />

1969 verschlägt es den jungen Danny<br />

nach New York in die Christopher<br />

Street. Von seinen Eltern wegen seiner<br />

Homosexualität ausgestoßen, versucht<br />

er auf eigene Faust sein Studium an der<br />

Columbia University zu finanzieren. Als<br />

Dreh- und Angelpunkt des Treibens in<br />

Greenwich Village erweist sich die<br />

Stonewall Inn, ein Treffpunkt für<br />

Schwule, Lesben und Transvestiten.<br />

Danny freundet sich mit einigen der<br />

Street Kids an und beginnt eine Affäre<br />

mit Trevor, der sich für die Gleichberechtigung<br />

Homosexueller einsetzt...<br />

Dass Roland Emmerichs Film nicht richtig<br />

zündet liegt möglicherweise daran,<br />

dass er mit seinem Thema einfach zu<br />

spät kommt. Sein Film über die Anfänge<br />

der “Gay Pride”-Bewegung mutet fast<br />

schon wie ein Märchen an angesichts<br />

der Tatsache, dass Schwulsein mittlerweile<br />

zur Selbstverständlichkeit geworden<br />

ist. Auch inszenatorisch enttäuscht<br />

der Film. So gibt es immer wieder<br />

Rückblenden, die zeigen, warum der<br />

junge Danny sein Zuhause verlassen<br />

hat. Diese Rückblenden erscheinen<br />

vollkommen überflüssig und ziehen den<br />

Film nur in die Länge. Mit seinen 129<br />

Minuten Spielzeit ist der definitiv<br />

“over the top”. Was die Besetzung<br />

angeht, so enttäuscht insbesondere<br />

der Hauptdarsteller, der zu wenig Charisma<br />

versprüht. Ganz anders dagegen<br />

die Clique, mit der Danny sich anfreundet:<br />

hier finden sich wahrhaft schillernde<br />

Charaktere. Emmerichs beste Qualitäten<br />

in diesem Film liegen eindeutig<br />

beim Einsatz der Filmmusik (Rob<br />

Simonsen), die bestimmten Sequenzen<br />

erst die richtige Stimmung verleihen<br />

ohne aufdringlich zu sein.<br />

STONEWALL ist alles andere als das<br />

von Emmerich gewohnte Effekte-Kino<br />

und sein bisher persönlichster Film.<br />

Die Richtung stimmt.<br />

DER KLEINE PRINZ (1:2.35, 3D, DD<br />

5.1 + 7.1)<br />

OT: The Little Prince<br />

Verleih: Warner<br />

Land/Jahr: Frankreich 20<strong>15</strong><br />

Regie: Mark Osborne<br />

Kinostart: 10.12.20<strong>15</strong><br />

Aufgrund einer Sperrfristvereinbarung<br />

gibt es die Kurzkritik zu diesem Film<br />

erst ab <strong>07</strong>.12.20<strong>15</strong> auf<br />

www.wolframhannemann.de<br />

Donnerstag, 19. November 20<strong>15</strong><br />

Unter der Oberfläche brodelt es<br />

Dass man schwierige Themen durchaus<br />

provokant-satirisch angehen kann,<br />

zeigte der heutige Film<br />

MADEMOISELLE HANNA & DIE<br />

KUNST, NEIN ZU SAGEN (1:2.35, 5.1)<br />

OT: Je Suis À Vous Tout De Suite<br />

Verleih: X Verleih (Warner)<br />

Land/Jahr: Frankreich 20<strong>15</strong><br />

Regie: Baya Kasmi<br />

Darsteller: Vimala Pons, Mehdi Djaadi,<br />

Agnès Jaoui<br />

Kinostart: 14.01.2016<br />

Hanna und Hakim sind Geschwister,<br />

wie sie unterschiedlicher nicht sein<br />

könnten. Während die attraktive Hanna<br />

ein selbstbestimmtes und sehr freizügiges<br />

Leben führt, trägt sich ihr Bruder<br />

mit dem Gedanken, gemeinsam mit seiner<br />

jungen Familie nach Algerien auszuwandern<br />

– in jenes Land also, aus<br />

dem ihr Vater einst auswanderte. Eines<br />

jedoch ist den Geschwistern gemeinsam:<br />

sie können nicht Nein sagen –<br />

niemals und zu niemandem. Damit<br />

LASER HOTLINE Seite <strong>15</strong>

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