Biss & Smile

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Stress nagt
Wer in der Familie oft die Zähne
zusammenbeißen oder im
Geschäftsleben manches zähne -
knirschend hinnehmen muss,
braucht sich über Gesichts- und
Nackenschmerzen nicht zu
wundern. Stress wirkt sich geradewegs
auf das Kiefergelenk aus,
das wie kein anderer Teil des Kör -
pers an der Stress- und Aggres -
sions bewältigung beteiligt ist
Das Kiefergelenk ist das meist benutzte Gelenk des
Körpers; nicht nur bei Abbeißen und Kauen, sondern
auch beim Sprechen und Schlucken ist es in Be we -
gung. Im Wesentlichen besteht es aus drei Teilen: dem Ge -
lenkköpfchen, der Gelenkpfanne und einer Knorpel schei be
(Diskus). Dieser Diskus ist ein weiches und empfindliches
Ge webe, das eine Pufferfunktion ausübt. Bänder und Mus -
keln stabilisieren das Gelenkköpfchen in der Gelenk pfan ne
und ermöglichen die Bewegung des Unterkiefers. Da das
Kiefergelenk Gleit- und Drehbewegungen ausführen kann,
ist es nicht nur besonders leistungsfähig, sondern auch anfällig
für Störungen aller Art.
Nachts kommen die Probleme
Ein gesundes Gelenk und gut arbeitende Kaumuskeln spürt
man eigentlich gar nicht. Erst wenn Störungen, Schmerzen
oder Geräusche auftreten oder wenn die Kiefer gelenk funk -
tion gestört ist, nimmt man das Gelenk wahr. Und das tut
inzwischen jeder dritte Erwachsene, der durch nächtliches
Zäh neknirschen (Bruxismus) an einer Überbeanspruchung
der Kaumuskeln und der Kiefergelenke leidet. Kräfte von bis
zu 80 Kilogramm wirken bei chronischem Knirschen nachts
auf die Zähne ein, kein Wunder, wenn irreparable Schäden
am ganzen Kausystem auftreten können. Selbst Kinder, die
in extremen Lernphasen sich durchbeißen müssen, bauen
Stress über die Zähne ab – was nicht nur den neuen Bei -
ßer chen nicht gut tut. Nacken- und Rü cken schmerzen, Mus -
kel verspannungen und Migräne werden ebenfalls auf nächtliches
Knirschen und Mahlvorgänge zurückgeführt. So wie
Patienten mit dritten Zähnen an Schmer zen leiden können,
die auf Störungen im Kiefergelenk (craniomandibuläre Dys -
funk tion) zurückzuführen sind. Viele Ärzte mit ganzheitlichem
Ansatz rechnen auch Schlafstörungen und Tinnitus zu den
vom Kiefer ausgehenden Störungen.
Außerdem können natürlich auch alle Gelenker kran kun -
gen wie Rheuma, Arthrose und Arthritis am Kiefergelenk auftreten.
Die ersten Anzeichen für Probleme mit dem Kiefer -
ge lenk sind Reibe-, Knack- und Knirschgeräusche; die Be -
weg lichkeit des Kiefers ist meist eingeschränkt. Betroffene
klagen nicht nur unter chronischen Schmerzen, die sie beim
Beißen, Gähnen und beim Öffnen des Mundes haben, häufig
lösen Erkrankungen und Entzündungen im Gelenk auch
Kopf-, Nacken-, Ohren- und Schulterschmerzen aus.
Sorgfältige Diagnose
Da die Ursachen vielfältiger Natur sein können, steht am An -
fang unbedingt eine gründliche zahnärztliche Unter su chung.
Zunächst überprüft der Zahnarzt, ob zu hohe Füllungen oder
Kronen, beschädigter oder falscher Zahnersatz oder Zahn -
fehl stellungen die Auslöser sein können. Auch fehlende Zäh -
ne besonders im Bereich der Seitenzahnreihen müssen als
Grund für die Beschwerden in Betracht gezogen werden, weil