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Biss & Smile

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Auslöser für Karies, die Zivilisationskrankheit Nummer<br />

eins, ist neben mangelnder Mundhygiene vor allem<br />

zu cker- und kohlenhydratreiche Ernährung. Natürlich<br />

dür fen Kinder auch einmal Süßes naschen. Dabei ist allerdings<br />

zu bedenken, dass die häufige Aufnahme kleiner Men -<br />

gen von Süßigkeiten, z. B. wenn ständig Bonbons gelutscht<br />

wer den, für die Zähne viel schädlicher ist als ein Nachtisch<br />

am Ende einer Mahlzeit. Den Wunsch nach Süßem zwi schen -<br />

durch sollte man sich, so gut es geht, verkneifen. Wer es<br />

nicht fertigkriegt, sollte auf Produkte zurückgreifen, die als<br />

Logo das Zahnmännchen mit dem Schirm tragen. Diese Pro -<br />

duk te schmecken süß und verursachen keine Karies, weil<br />

sie statt Zucker Zuckerersatzstoffe oder Süßstoffe enthalten.<br />

Jedes dieser Produkte, ob Bonbon oder Gum mi bär chen,<br />

ist auf seine Zahnfreundlichkeit wissenschaftlich un ter sucht.<br />

Tausendmal berührt<br />

Verzicht auf Industriezucker ist deshalb wichtig, weil Bak te -<br />

rien, die für die Entstehung von Zahnkaries verantwortlich<br />

sind, sich in nahezu jeder menschlichen Mundhöhle befinden.<br />

Wenn diese Bakterien im Übermaß mit Zucker gefüttert<br />

werden, können sie einen zäh-klebrigen Belag bilden,<br />

der sich an der Zahnoberfläche anlagert und Plaque genannt<br />

wird. In dieser Plaque produzieren die Bakterien orga -<br />

ni sche Säuren, die im Stande sind, den Zahn, der für Säuren<br />

anfällig ist, zu entkalken. Wenn es nun häufig genug an der<br />

Zahn oberfläche zur Produktion von Säuren und damit zur<br />

Ent kalkung des Zahnes kommt, sind die neutralisierenden<br />

Kräfte des Speichels nicht mehr in der Lage, den Zahn zu<br />

sta bilisieren. Man rechnet damit, dass es ungefähr tausend -<br />

mal zu einer Entkalkung an der Zahnoberfläche gekommen<br />

sein muss, ehe erste Zeichen einer Karies sichtbar werden.<br />

Alle Hilfsmittel nutzen<br />

Nach etwa weiteren 1.000 Entkalkungsvorgängen kann es<br />

dann zu einem Kariesloch gekommen sein. Wenn man davon<br />

ausgeht, dass jeder Mensch durchschnittlich etwa fünf<br />

bis acht Mal pro Tag Nahrung aufnimmt, die von den Pla que -<br />

bak terien verstoffwechselt werden, kann das relativ rasch<br />

ge hen. Ist die Entkalkung erst einmal fortgeschritten, kön -<br />

nen die Bakterien auch in den Zahn eindringen und zu ei ner<br />

Entzündung des Zahnmarks führen. Das verursacht dann<br />

Zahnschmerzen.<br />

Fluorid kann die Entkalkung bis zu einem gewissen Maß<br />

verhindern, indem es dafür sorgt, dass auch bei einem niedrigen<br />

pH-Wert (also bei der Produktion von Säure) Minera -<br />

lien in den Zahn eingelagert werden können. Zur regelmäßi -<br />

gen Entfernung krankmachender Zahn be läge stehen drei<br />

Grup pen von Hilfsmitteln zur Verfügung, da mit der Zahn -<br />

bürs te allein nur etwa 60 Prozent der Zahn ober flä che erreicht<br />

werden können: Hilfsmittel zur Reinigung der sichtbaren<br />

Zahnflächen (zum Beispiel Zahnbürsten), Ge gen stän de<br />

zur Reinigung der Zahnzwischenräume (zum Beispiel Zahn -<br />

sei de), unterstützende Maßnahmen auf chemischer Grund -<br />

lage (zum Beispiel Mundspülungen). Doch eine umfassende<br />

Vorsorge beinhaltet das regelmäßige Zähneputzen zu Hause<br />

ebenso wie die Reinigung durch Ihren Zahnarzt. Diese wird<br />

Karies kommt<br />

über Nacht<br />

Noch immer gilt, dass circa<br />

20 Prozent der Schulkinder<br />

70 Prozent der Karies entwickeln.<br />

Das sind nicht allein Kinder<br />

aus sozial benachteiligten<br />

Verhältnissen. Auch mitten im<br />

Wohlstand kann Karies zum<br />

Problem werden – vor allem bei<br />

einer problematischen Mundflora

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