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Biss & Smile

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DAS MAGAZIN FÜR SCHÖNE UND GESUNDE ZÄHNE<br />

Schöne<br />

Zähne<br />

garantiert!<br />

s Die Sprache der Zähne s Im Land des Lächelns s Vorsorge ist keine Frage des Geldes


2<br />

Liebe Leserinen und Leser,<br />

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Dr. Muster<br />

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Musterhausen<br />

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Herzlichst Ihr Dr. Muster<br />

impressum:<br />

<strong>Biss</strong> & <strong>Smile</strong><br />

Herausgeber: Elite Verlags GmbH<br />

Boslerstraße 29, 71088 Holzgerlingen<br />

Telefon: 07031/7 44-1 21<br />

Fax: 07031/744-195<br />

Mail: xxxxxxx@sum.de<br />

Chefredaktion: Bernd Seitz (v.i.S.d.P.)<br />

Redaktion: Daniela Harting<br />

Layout/Grafik: Thomas Prantl<br />

Produktion: Xxxxxxx<br />

Bestellservice: Cornelia Lutzweiler<br />

Telefon 07031/7 44-3 23<br />

IIIIIIIIIIIIIIII IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII<br />

Konzept und alle Rechte auf Inhalte und Gestaltung:<br />

GKM Zentralredaktion GmbH (alle Anschriften siehe Verlag)<br />

Druck: Central Druck, Böblingen<br />

Bilder: irisblende.de, photos.com, shutterstock.com, Verlag<br />

<strong>Biss</strong> & <strong>Smile</strong> erscheint X jährlich.<br />

Einzelbezug x,xx €<br />

Bestellungen siehe Verlagsanschrift.<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge verantworten die Autoren selbst. Wir freuen uns<br />

über jede Zuschrift, können aber für eingesandte Manuskripte und Bilder keine Haf -<br />

tung über nehmen. Bei allen veröffentlichten Einsendungen be halten wir uns das Recht<br />

auf Kürzen und Redigieren vor.<br />

Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung der GKM<br />

Zentralredaktion GmbH.


inhalt<br />

4 Die Sprache der Zähne<br />

6 Vorbeugen statt reparieren<br />

8 Kein Nuckelchen fürs Schnuckelchen<br />

4<br />

3<br />

10 Die Zahnspange ist sexy<br />

12 Karies kommt nicht über Nacht<br />

10<br />

14 Das Zahnfleisch altert mit<br />

18 Von der Brücke zur Prothese<br />

20 Auch mit den Dritten regelmäßig zum Zahnarzt<br />

22 Im Land des Lächelns<br />

24 Zähne wie ein Filmstar<br />

22<br />

26 Stress nagt an den Zähnen<br />

28 Au Backe, das kostet<br />

30 Am falschen Ende gespart<br />

32 Wie finde ich den richtigen Zahnarzt?<br />

34 Die Angst vor der Zahnbehandlung<br />

36 Von Brillanten und Piercings<br />

38 Vor dem Urlaub zum Zahnarzt<br />

36<br />

40 Amalgam – Nutzen und Risiko<br />

42 Vorsorge ist keine Frage des Geldes<br />

43 Schöne Zähne sind kein Zufall!


4<br />

Die Sprache der Zähne<br />

Zähne sind für unser Wohlbefinden enorm wichtig. Sind sie<br />

ebenmäßig und weiß, wird ein strahlendes Lächeln gleich noch schöner<br />

– sind sie stark und gesund, ist auch ein grüner Apfel kein Problem<br />

Wie wich tig Zähne und ih re Ge sundheit für un se r<br />

Selbst bewusstsein und un se re Aus strahlung sind,<br />

mer ken wir erst, wenn et was nicht mehr stimmt.<br />

Wenn der Zahn der Zeit an den Front zäh nen ge nagt hat, wenn<br />

die Zähne län ger wer den, klei ne Lücken ent ste hen oder der<br />

Zahnschmelz Haarrisse be kommt und stumpf wirkt. Plötzlich<br />

la chen wir nicht mehr so un be schwert wie frü her, sind auch<br />

beim Essen vor sich ti ger. Nicht al lein der kna cki ge Apfel macht<br />

Pro ble me, auch fri sche Brötchen, ein saf ti ges Steak oder<br />

knus pri ge Kekse wer den mit Vorsicht ge nos sen oder gar zu -<br />

rück ge wie sen. Bei emp find li chen Zahn häl sen schmeckt we -<br />

der das kal te Bier noch der hei ße Kaffee – und ein Eis am<br />

Stiel oder aus der Waffel gön nen wir uns schon lan ge nicht<br />

mehr. Und wer Probleme mit den Ba cken zäh nen hat und nur<br />

noch mit den Front zäh nen nagt wie ein Hase, macht auch<br />

kei ne gu te Figur – we der im Freun des kreis noch bei Ge -<br />

schäfts es sen.<br />

Vielleicht kön nen wir uns an die ers te Zahnlückenzeit zu<br />

Schulbeginn er in nern, wo das lü cken haf te Milch ge biss zwar<br />

auf die ent spre chen de Schul reife hin deu tet und man das<br />

Aus fal len der Zähne heiß her bei sehnt. Auf der an de ren Seite<br />

aber konn te man das He raus wachsen der blei ben den Zäh -


5<br />

ne kaum mehr er war ten, denn man fühl te sich nur als hal -<br />

ber Men sch. Und das nicht nur we gen der op ti schen Er schei -<br />

nung oder we gen den Problemen beim Essen und dem Lis -<br />

peln beim Spre chen.<br />

In ei ner Gesellschaft, die im mer äl ter wird und da her ei -<br />

nem Jugend lich keits kult hul digt, wird kraft vol les Zu bei ßen<br />

im mer wich ti ger. Nicht um sonst hat un se re Sprache so vie -<br />

le Bilder, die vom Zubeißen, vom Durch bei ßen, vom Zäh ne-<br />

Zusammenbeißen und vom Noch- einen-Zahn-zu le gen spricht,<br />

wenn es um das Bewältigen von Auf ga ben geht. Im um ge -<br />

kehr ten Fall wird Kraft losig keit mit Zahn lo sig keit gleich ge -<br />

setzt. Je mand, der nicht den rich ti gen <strong>Biss</strong> hat, kann sich<br />

nicht durch set zen, ist kein Alpha-Tier. Frauen wer den we ni -<br />

ger an ih rem kräf ti gen <strong>Biss</strong> als an ih rem strah len den Lä -<br />

cheln ge mes sen. Sie lei den da her be son ders un ter den Zei -<br />

chen des Alters, die auch vor den Zäh nen nicht Halt ma chen.<br />

Natürlich kann man sa gen: Haupt sache die Zähne sind ge -<br />

sund – wie sie aus se hen, ist nicht so wich tig. Doch da mit<br />

macht man sich et was vor. Natürlich ist es schön, die ei ge -<br />

nen Zähne bis ins Alter hi nein zu er hal ten – aber sie dür fen<br />

dann ru hig auch gut aus se hen.<br />

über die ge sun den Zähne ge klebt wer den, kann man dem<br />

Gilb Einhalt ge bie ten. Reicht ein sol ches ke ra mi sches Veneer<br />

nicht aus, um bei spiels wei se ei ne sehr dunk le Verfärbung zu<br />

ka schie ren, kann es auch in Kombination mit ei nem vo raus -<br />

ge hen den Bleaching ein ge setzt wer den. Außerdem gibt es<br />

spe zi fi sche Kunststoffe, die Schicht für Schicht auf die<br />

Zahnoberfläche auf ge tra gen wer den, den Zahnschmelz imi -<br />

tie ren und ei nen be schä dig ten Zahn wie der auf bau en.<br />

Keine Fassadenkosmetik<br />

Das Wich tigs te je doch ist, dass die Substanz ge sund ist,<br />

dass kei ne Fas sa denkosmetik be trie ben wird, son dern ein<br />

rund um ge sun der Zu stand im Mund an ge strebt, er reicht und<br />

er hal ten wird. Unsere Gesundheit be ginnt im Mund – von<br />

Neid auf ju gend li che Zähne?<br />

Unsere Zähne sind nicht nur ein Werk zeug, das wir zum Es -<br />

sen brau chen, das wir mehr oder we ni ger ger ne rei ni gen und<br />

das uns zu wei len auch Schmer zen be rei ten kann. Zäh ne be -<br />

stim men in höchs tem Maße, ob wir jung, ero tisch und at -<br />

trak tiv wir ken oder ob wir ei nen mü den, ver brauch ten oder<br />

so gar ab sto ßen den Eindruck er we cken.<br />

Goethe, der viel da zu tat, um sei ne Zäh ne bis ins ho he Al -<br />

ter zu er hal ten, schrieb in sei ner 1820 ver öf fent lich ten Sam -<br />

m lung von Reimsprüchen un ter dem Titel „Zah me Xe nien“<br />

auch von sei nem Neid auf die eben mä ßi gen Per len rei hen,<br />

die man da mals nur im Mund ganz jun ger Menschen zu se -<br />

hen be kam:<br />

„Ich nei de nichts, ich lass’ es gehn<br />

Und kann mich im mer man chem gleich er hal ten;<br />

Zahnreihen aber, jun ge, neid los an zu sehn,<br />

Das ist die größ te Prüfung mein, des Alten.“<br />

Früher gab es we nig Möglich kei ten<br />

Zu sei ner Zeit gab es we nig Mög lich kei ten, ab ge kau ten und<br />

ver färb ten Zäh nen neu en Glanz zu ver lei hen. Künst liche<br />

Gebisse aus Porzellan gab es zwar be reits, aber zum Beißen<br />

und Essen taug ten sie nicht, kaum konn te man da mit spre -<br />

chen, man trug sie nur aus Prestigegründen.<br />

Geht man noch drei Jahrhunderte zu rück und be trach tet<br />

das Bildnis von Dürers Mutter, ei ne Kohlzeichnung aus dem<br />

Jahr 1514, er blickt man ei ne Grei sin mit ein ge fal le nem<br />

Mund. Sie war 63 Jahre alt – heu te ein Alter, in dem man<br />

ju gend lich und strah lend wir ken möch te.<br />

Moderne Zahnmedizin schafft neue Voraussetzungen<br />

Dafür tut die mo der ne Zahnmedizin ei ni ges – nicht nur durch<br />

vor beu gen de Maßnahmen, die die ei ge nen Zähne lan ge und<br />

ge sund er hal ten hel fen. Auch die Optik ist heu te in den<br />

meis ten Fällen kein Problem mehr. Mit Ver blendungen, die<br />

den ers ten Zähnchen bis zu den even tu ell be nö tig ten Drit ten,<br />

die heu te auf künst li chen Zahnwurzeln, die man in den Kie fer<br />

im plan tiert, be fes tigt wer den kön nen. Und selbst wenn es<br />

nö tig wird, zu rück ge gan ge nes Knochen ma te rial wie der auf -<br />

zu bau en, um idea le Verhältnisse für Implantate zu schaf fen,<br />

kann die mo der ne Zahnheilkunde Verblüffendes be wir ken.<br />

Sprechen Sie mit Ihrem Zahn arzt/ Ih rer Zahnärztin über<br />

Ihre Wün sche – und auch über Ihre Be fürch tungen. Sie wer -<br />

den se hen, dass der Zahn der Zeit – zu min dest im Mund –<br />

auf fal lend we nig Chancen hat, sein zer stö re ri sches Werk<br />

durch zu füh ren. 9


6<br />

Vorbeugen statt<br />

reparieren<br />

99 Prozent der Frauen und 87 Prozent der Männer bezeichnen<br />

schöne Zähne als sehr wichtig für ihr Wohlbefinden. Trotzdem tun die<br />

wenigsten Mitmenschen alles dafür, damit dieses Zeichen<br />

von Jugend und Gesundheit möglichst lange erhalten bleibt<br />

fort, sie machen zusätzliche Fachlehrgänge und spezialisieren<br />

sich auf Tätigkeits schwer punk te – etwa auf das Ein set -<br />

zen von Im plan taten oder die Behandlung unter Hypnose.<br />

Termine müssen Sie machen<br />

Es gibt sie immer, die Dinge, die getan werden müssten, zu<br />

denen aber keine Zeit ist. Termindruck, familiäre Ver pflich -<br />

tungen, einfach keine Lust – Grün de, etwas nicht zu tun, gibt<br />

es im Überfluss. Deshalb werden gerade Ter mine, die weniger<br />

angenehm sind, gerne aufgeschoben – Arzt- und be -<br />

son ders Zahnarztbesuche gehören für sehr viele Zeit ge nos -<br />

sen zu eben diesen Dingen. Selbst wer seine Kinder zur kor -<br />

rekten Zahnpflege anhält, verschiebt seine eigenen<br />

Zahnarzt be su che auf den Sankt Nimmerleinstag. Es gibt viele<br />

Erwachsene, die jahrelang nicht zum Zahnarzt gehen,<br />

selbst wenn hin und wieder Schmerzen oder Miss empfin -<br />

dung en auftreten, das Zahn fleisch blutet und eines der Bei -<br />

ßer chen bereits bedenklich wackelt. Dabei wissen bereits<br />

die Kinder, dass sich Zahnschäden nicht von selbst wieder<br />

ge ben und ein geschädigter Zahn und entzündetes Zahn -<br />

fleisch der Behandlung bedarf.<br />

Wer es gar nicht so weit kommen las sen will, geht vernünf -<br />

ti gerweise zwei mal jährlich zur Kontroll unter su chung. Der<br />

Zahnarzt wird dann nicht nur beginnende Karies entdecken<br />

und behandeln, sondern auch wichtige Hin weise zur vorbeu -<br />

gende Zahnpflege geben. Eine regelmäßige professionelle<br />

Zahn reinigung ist ein wesentlicher Be stand teil eines umfangreichen<br />

Pro phy laxe-Konzeptes, das hilft, dauerhaft Zahn -<br />

schäden und Zahnfleisch er kran kung en zu vermeiden.<br />

Die moderne Zahnmedizin bietet immer bessere<br />

Vor sor ge- und Be handlungsmöglichkeiten. So wohl me -<br />

dizinisch als auch ästhetisch lassen sich exzellen te<br />

Er geb nis se er zie len: ein strahlendes Lächeln mit einem perfekten<br />

Gebiss. Um ihren Pa tien ten die bestmögliche Ver sor -<br />

gung zukommen zu lassen, bilden sich Zahn ärzte regelmäßig<br />

Professionelle Reinigung<br />

Wie oft eine solche Reinigung nötig ist, hängt unter anderem<br />

von Ihrer Mund hygiene ab. Generell ist eine professionelle<br />

Zahnreinigung ein- bis zweimal im Jahr zu empfehlen, bei Ri -<br />

si ko pa tien ten bis zu einmal im Vierteljahr. Die Kosten können<br />

nicht von den gesetzlichen Kassen übernommen werden<br />

– aber Sie tun sich damit ganz gewiss etwas Gutes.


7<br />

Fluoridierung und Remineralisierung der Zähne durch ein -<br />

bürst bare Pasten sind auch im Erwachsenenalter sinnvoll.<br />

Tipps dafür gibt der Zahnarzt. Außerdem wird er auf fluoridiertes<br />

Spei sesalz oder andere geeignete Pro dukte hinweisen,<br />

denn Fluoride schützen nicht nur den Zahnschmelz,<br />

son dern hemmen auch das Bak te rien wachs tum, was dem<br />

Schöne Zähne brauchen viel Aufmerksamkeit und Pflege.<br />

Zahn hal te apparat zugute kommt. Die Verwendung von fluoridiertem<br />

und jodiertem Speisesalz bedeutet Gesund heits -<br />

vorbeugung beim Essen, denn das Fluorid kommt genau im<br />

richtigen Moment mit der Zahnoberfläche in Kon takt.<br />

Mit fluoridiertem Salz zubereitete Speisen haben etwa die<br />

gleiche Fluoridkonzentration wie z. B. fluoridiertes Trink was -<br />

ser und innerhalb der nächsten Stunde nach dem Essen finden<br />

sich leicht erhöhte Fluorid kon zen trationen im Zahn be lag.<br />

Da sich die meisten Menschen nach dem Mittagessen nicht<br />

die Zähne putzen, ist der Verzehr dieser Spei sen als eine<br />

zu sätzliche lokale Fluoridanwendung zwischen dem morgend -<br />

lichen und abendlichen Zähneputzen zu werten. Der gro ße<br />

Vorteil: Man muss nicht daran denken, die Salzfluo ri die rung<br />

ist demzufolge sehr breitenwirksam, sie ist kostengünstig<br />

und sie ist effektiv. Das ist durch große Studien gut belegt.<br />

Das fluoridierte Salz erreicht auch die gesamte Familie, also<br />

vom kleinen Kind bis zu den Groß el tern.<br />

Mahl zeit dem Zahnschmelz ganz schön zusetzen kann. Wer<br />

beim Früh stück zum Beispiel Orangensaft, Jo ghurt, Früchte -<br />

müs lis zu sich nimmt, sollte eigentlich frühestens eine<br />

Stun de nach der Mahlzeit Zähne putzen, denn alle die oben<br />

genannten Früh stücks bestandteile enthalten Säuren, die die<br />

Schutzschicht der Zähne angreifen. Obwohl Zahnschmelz<br />

das härteste Ma terial des menschlichen Orga nis mus ist, gelingt<br />

es Säuren auch ohne bakterielle Beteiligung, starke<br />

Erosionen an der Zahn hart subs tanz hervorzurufen, indem<br />

sie Kalzium und Phosphat aus der harten Schutzschicht des<br />

Zahn schmelzes herauslösen. Wer die Zäh ne in diesem<br />

„wehr losen“ Zustand putzt, rubbelt da mit auch ein Stück<br />

des aufgeweichten Zahnschmelzes ab. Und da der sich nicht<br />

regenerieren kann, ist das ein nicht wie der gut zu machender<br />

Schaden.<br />

Wehrlose Zähne nicht put zen<br />

Das bedeutet aber nicht, dass man aufs Zähneputzen verzichten<br />

sollte. Will man den Zahnschmelz schützen, muss<br />

man nach einer säurehaltigen Mahlzeit mindestens 30 Mi -<br />

nu ten, besser 60 Minuten, warten. In dieser Zeit wird der<br />

Zahn wieder härter, weil das Gebiss wieder neues Kalzium<br />

und Phosphat aufgenommen hat. Doch das ist morgens,<br />

wenn man in die Schule oder zur Arbeit muss, nicht besonders<br />

praktikabel. Um die Wartezeit auf die Zahnbürste<br />

zu verkürzen, gibt es einen einfachen Trick: Spülen Sie nach<br />

dem Essen den Mund intensiv mit Milch aus. Das verkürzt<br />

die Erholungszeit der Zähne auf etwa 20 bis 30 Minuten und<br />

fördert die Remineralisierung. Weinzähnen sei gesagt, dass<br />

auch der beliebte Däm mer schoppen Säu re an griffe auf den<br />

Zahnschmelz auslöst, also auch hier die gleichen Vorsichts -<br />

regeln gelten wie bei Oran gen saft, Apfelschorle, koffeinhaltigen<br />

Limonaden oder Es sig. Aber auch Vitamin C (Ascorbin -<br />

säure) gehört zu den stark zahngefährdenden Säuren.<br />

Kaugummi ist gesund<br />

Abhilfe schaffen kann in vielen Fällen das von vielen noch<br />

immer verpönte Kau gummi-Kauen, das nach dem Es sen<br />

nicht nur für ein Frischegefühl sorgt, sondern auch die Zäh -<br />

ne schützt, weil es den Speichelfluss anregt. Natürlich greift<br />

man in diesem Fall zum zuckerfreien Zahnpflege-Kau gum mi,<br />

man erkennt sie am aufgedruckten Zahnmännchen, mit dem<br />

alle zahnfreundliche Süßwaren ausgezeichnet sind. 9<br />

Zähneputzen sollte man manchmal vergessen<br />

Wer als Kind gelernt hat, dass man nach dem Essen das<br />

Zähneputzen auf keinen Fall vergessen darf, muss umlernen.<br />

Denn durch falsches und zu übereifriges Putzen kann<br />

man den Zähnen mehr schaden als nützen. Un ter suchungen<br />

haben ergeben, dass das Zähneputzen unmittelbar nach der


8<br />

Karies im Milchzahngebiss ist in<br />

den letzten Jahren deutlich zurückgegangen<br />

– das betrifft aber<br />

leider nicht Kinder in den ersten Le -<br />

bens jahren. Noch immer haben nicht<br />

al le Eltern begriffen, dass die Nuckel -<br />

fla schen, die dem Kleinkind Tag und<br />

Nacht zur Selbstbedienung zur Ver fü -<br />

gung stehen, verheerende Zahn schä -<br />

den anrichten. Gefüllt mit süßen Kin -<br />

der tees oder Fruchtsäften, führt der<br />

Dauergebrauch der Schoppenflaschen<br />

zur kompletten kariösen Zerstörung<br />

der Oberkiefer-Frontzähne und weiterer<br />

Zähne.<br />

Kein Dauernuckeln am Fläsch chen<br />

Nach aktuellen Schätzungen sind etwa<br />

fünf bis 15 Prozent aller Kinder ei nes<br />

Ge burtsjahres zwischen dem ersten<br />

und dem fünften Lebensjahr von einer<br />

Karieserkrankung betroffen, die auf<br />

das Trinken von süßen Getränken aus<br />

dem Fläschchen zurückzuführen ist.<br />

Ernsthafte Zahnschäden, bei denen<br />

die oberen Vorderzähne ganz schwarz<br />

und sogar abgebrochen sein kön nen,<br />

sind die schlimmsten auch optisch<br />

wahrnehmbaren Auswir kung en.<br />

„Ein Ende dieser dramatischen Ent -<br />

wicklung ist nicht in Sicht“, meint Pro -<br />

fes sor Eckhard Beetke, Direktor der<br />

Po liklinik für Zahnerhaltung in Ros tock.<br />

Die Ursache der so genannten Nuckel -<br />

flaschen-Karies sieht Pro fessor Beetke<br />

in der unzureichenden Aufklä rung der<br />

Eltern. Sie bedenken nicht, dass beim<br />

Dauernuckeln über Nacht nicht nur süße<br />

Tees das Problem sind, sondern<br />

auch die als gesund geltenden Obst -<br />

säf te. Werden die Zähne mit Frucht zu -<br />

cker und Säure umspült, zerstört das<br />

auf Dauer den Zahnschmelz. Selbst<br />

Wasser aus der Flasche kann schädlich<br />

sein, weil es den Speichel ver -<br />

dünnt, der den Säurespiegel im Mund<br />

ausgleicht und so die Zähne schützt.<br />

Deshalb: Spätestens ab dem ersten<br />

Geburtstag sollte Ihr Kind nur noch<br />

aus der Tasse trinken. Sobald die ers -<br />

ten Zähne da sind, empfehlen Ex per -<br />

ten außerdem, nicht nur Brei zu füttern,<br />

sondern auch festes Essen, weil<br />

es den Speichelfluss anregt. Und nicht<br />

vergessen: Regelmäßiges Zähne put -<br />

zen ist genauso wichtig wie der jährliche<br />

Kontrollbesuch beim Zahnarzt.<br />

Kein Nuckelchen<br />

Ungenügende Mundpflege sowie<br />

falsches Trinken kann schon bei Babys<br />

zu Karies führen. Eine besonders<br />

schwer wiegende Form der frühkindlichen<br />

Zahnfäule ist die Nuckelflaschenkaries.<br />

Sie entsteht durch ständiges<br />

Umspülen der Zähne mit süßen Getränken<br />

aus Saugerflaschen


9<br />

fürs Schnuckelchen<br />

Sinnvoll ist auch eine Kontrolle der Be -<br />

treu ungspersonen, denn ein Klein kind<br />

kann auch von der Mutter, dem Vater<br />

oder dem Babysitter mit Ka ries bak te -<br />

rien angesteckt werden – z. B. über<br />

Löf fel und Schnuller beim Pro bie ren<br />

von Brei oder bei der Tem pera tur kon -<br />

trol le von Flaschen nah rung. Das sollte<br />

in jedem Fall vermieden werden, denn<br />

je später ein Kind mit Karies verursa -<br />

chen den Bakterien in Berührung<br />

kommt, um so widerstandsfähiger ist die<br />

Mund höh le. Die Besiedlungsplätze sind<br />

dann meist schon von anderen, harmloseren<br />

Mikroorganismen besetzt und<br />

lassen den Kariesbakterien keinen<br />

Platz. Ob Betreuungspersonen, z. B.<br />

auch Au- pair-Mädchen, aggressive<br />

Mund bak terien weitertragen können,<br />

er fährt man durch spezielle Speichel -<br />

tests. Mit denen kann der Zahn arzt/die<br />

Zahn ärz tin feststellen, ob ein hoher An -<br />

teil an schädlichen Keimen in der Mund -<br />

flora zu finden ist. So können entsprechende<br />

Vorsorge maß nahmen getroffen<br />

werden, zunächst dürfen Karies an fäl li -<br />

ge oder unbehandelte Personen Schnul -<br />

ler oder Breilöffel des Babys nicht in<br />

den Mund nehmen. Außerdem wird man<br />

eine Behandlung einleiten, um die In -<br />

fek tions quelle durch Betreuer auszu -<br />

schal ten. Karies im Milchgebiss schadet<br />

den bleibenden Zähnen<br />

zu wenig Platz für die bleibenden Zäh -<br />

ne, die schon teilweise ausgebildet unter<br />

den Milchzähnen im Kiefer liegen.<br />

Eine langwierige und teure kieferorthopädische<br />

Behandlung ist in die sen Fäl -<br />

len meist nicht zu vereiden. Bringen<br />

Sie Ihr Kleinkind, sobald Sie es auch<br />

sonst zu kleinen Besorgungen mit neh -<br />

men können, zu Ihrem Zahn arzt - Kon -<br />

troll termin mit. Es lernt auf die se Wei -<br />

se, dass der Unter su chungs termin beim<br />

Zahnarzt etwas ganz Nor ma les ist.<br />

Außerdem kann es sich mit der ungewohnten<br />

Umgebung vertraut machen.<br />

machen. Da für ein ängstliches Kind<br />

die zahnärztlichen Instrumente oft ein<br />

Aus gangs punkt für Befürchtungen sind,<br />

sollten die Instrumente dem Kind spielerisch<br />

gezeigt und erklärt werden.<br />

Grübchen werden versiegelt<br />

Die Kauoberfläche der Backenzähne<br />

be steht besonders bei Kindern und Ju -<br />

gend lichen aus tiefen Grübchen (Fis su -<br />

ren), die sich mit einer Zahn bürs te<br />

kaum reinigen lassen. Hier kann nun in<br />

der Zahnarztpraxis nach gründlicher<br />

Säu berung und Vor be hand lung des<br />

Frühzeitig zum Zahnarzt<br />

Ein kariesfreies Milchgebiss ist auch<br />

für die bleibenden Zähne von großer<br />

Wichtigkeit, denn Untersuchungen belegen,<br />

dass sich die durch verfaulte<br />

Milchzähne gebildete Bakterienflora im<br />

bleibenden Gebiss fortsetzen kann:<br />

Kranke Milchzähne sind ausgezeichnete<br />

Nistplätze für Kariesbakterien und<br />

stecken so die bleibenden Zähne schon<br />

während ihres Durchbruchs an. Gelingt<br />

es, die Milchzähne gesund zu erhalten,<br />

kann sich das bleibende Gebiss optimal<br />

entwickeln. Außerdem kann es<br />

durch den früh zei tigen Verlust von Milch -<br />

zähnen zu einer Hemmung des Kiefer -<br />

wachs tums kommen. Später ist dann<br />

Karies kommt nicht nur von Süßigkeiten, sondern kann auch durch Übertragung von<br />

Bakterien entstehen.<br />

Ab etwa zwei Jahren wird dann der<br />

Zahnarzt vorsichtig versuchen, in den<br />

Mund seines zukünftigen Patien ten zu<br />

schauen. Beim ersten Besuch Ihres<br />

Kindes beim Zahnarzt wird das Pra xis -<br />

team zunächst versuchen, eine Ver -<br />

trau ens ba sis zu schaffen. Es geht in<br />

dieser Pha se noch nicht darum, sofort<br />

mit der Be handlung zu beginnen, es<br />

sei denn, dies ist medizinischen Grün -<br />

den unerlässlich. Ziel der ersten Sit -<br />

zung ist es, das Kind mit den ersten<br />

wichtigen Din gen der Praxis vertraut zu<br />

Zah nes eine Kunststoff-Ver sie ge lung<br />

er folgen. Mit einer so genannten Fis -<br />

su ren versiege lung kann die Karies an -<br />

fälligkeit der Backenzähne um bis zu<br />

90 Prozent verringert werden. Der<br />

Fluo ridlack wird aufgetragen, nachdem<br />

der Schmelz mit einer Säure-Ätz-Tech -<br />

nik ganz leicht aufgeraut wurde. Das<br />

ist schonend und keinesfalls schädlich<br />

für den Zahnschmelz. Da gegebenenfalls<br />

nachgebessert werden muss, ist<br />

eine halbjährige Kontrolle der Ver sie -<br />

ge lung wichtig. 9


10<br />

Die Zahnspange ist sexy<br />

Was früher ein lästiges Übel war, ist heute unter Jugendlichen so weit<br />

verbreitet, dass Teenager ohne Zahnspange schon fast die Ausnahme<br />

sind. Eltern tun gut daran, nicht nur bei sichtbaren Fehlstellungen und<br />

schiefen Zähnen einen Kieferorthopäden aufzusuchen<br />

Kieferfehlstellungen führen dazu, dass die Zähne nicht<br />

richtig aufeinander beißen können. Dies kann nicht<br />

nur Probleme beim Abbeißen und beim Zerkauen der<br />

Nahrung mit sich bringen. Bei gewissen Stellungen der Kie -<br />

fer und Zähne zueinander – zum Beispiel beim Deckbiss –<br />

beißen die Zähne in das Zahnfleisch oder die Lippe des Ge -<br />

genkiefers, was zu ständigen Entzündungen führen kann.<br />

Eine ungleichmäßige Belastung einzelner Zähne oder Zahn -<br />

gruppen kann zudem Zahnbetterkrankungen und Kip pung en<br />

von Zähnen auslösen. Schädlich für das bleibende Gebiss<br />

ist auch ein Engstand der Zähne, durch den Schmutznischen<br />

ent stehen, die sowohl die Selbstreinigung durch den Spei -<br />

chel als auch die tägliche Mundhygiene behindern und so<br />

Karies und Zahnfleischerkrankungen begünstigen.<br />

Nicht zu früh mit Zahnklammern beginnen<br />

Wie sich ein Kiefer entwickeln wird, kann nur der Fachmann<br />

erkennen. Es ist daher wichtig, Kinder rechtzeitig beim<br />

Kieferorthopäden vorzustellen, wenn der Zahnarzt eine<br />

Anomalie feststellt. Der günstigste Zeitpunkt für den Beginn<br />

einer Regulierungsmaßnahme liegt um das 10. Lebensjahr.<br />

Ein zu früher Behandlungsbeginn, der bei schiefen Zähnen


11<br />

oft von den Eltern gewünscht wird, birgt die Gefahr eines<br />

Rückfalls. Ein zu später Behandlungsbeginn erfordert meist<br />

eine langwierig durchzuführende Maßnahme. Außerdem wird<br />

die kosmetische Beeinträchtigung bei Heran wach sen den<br />

we niger gut toleriert als bei Teenagern vor dem 15. Le bens -<br />

jahr. Gerade bei auffallenden Kiefer- und Zahnfehlstellungen<br />

zeigt sich deutlich, dass nicht alle Fehlstellungen angeboren<br />

sind. Viele sind im Kleinkindesalter erworben durch Dau -<br />

men lutschen, Schnullern und durch ausgiebiges Nuckeln.<br />

Auch der frühe Verlust der Milchzähne durch Karies hat eine<br />

verheerende Auswirkung auf den kindlichen Kiefer. Eine<br />

Prophylaxe im jungen Alter ist daher der erfolgreichste und<br />

preiswerteste Weg. Zu dieser Vermeidungsstrategie gehören<br />

das Abgewöhnen von Lutschgewohnheiten und die Ver hü -<br />

tung einer Milchzahnkaries durch eine rechtzeitige Mund pfle -<br />

ge. Gesunde, zuckerarme Ernährung verbunden mit einer un -<br />

ter stützenden Fluoridierung sind relativ einfache Maß nah -<br />

men, um Heranwachsenden erhebliche Unbequemlichkeiten<br />

zu ersparen – und sich selbst eine Menge Kosten.<br />

Herausnehmbar oder festsitzend?<br />

In den meisten Fällen dauert die Behandlung gut drei Jahre.<br />

Bei rückfallgefährdeten Patienten schließt sich daran eventuell<br />

eine Stabilisierungsbehandlung an. Eine Behandlung<br />

kann grundsätzlich mit herausnehmbaren oder festsitzenden<br />

Systemen durchgeführt werden. Ebenso sind Kom bi na -<br />

tio nen beider Methoden möglich. Die Entscheidung trifft Ihr<br />

Zahnarzt nach gründlicher Untersuchung und aufwändiger<br />

Auswertung der Ergebnisse. Unabdingbar für den Erfolg einer<br />

kieferorthopädischen Behandlung ist eine besonders<br />

sorgfältige Zahnpflege, die von den Eltern überwacht werden<br />

sollte. Besonders intensiv muss die Mundhygiene bei fest -<br />

be sonders an den Über gangs stellen der aufgeklebten Bra -<br />

ckets zum Zahnfleisch hin. Zwar haben herausnehmbare Ap -<br />

pa raturen Vorteile bei der Reinigung und erscheinen daher<br />

auf den ersten Blick aus zahnhygienischer Sicht vorteilhafter.<br />

Bedenken sollte man allerdings, dass die natürliche Zahn rei -<br />

nigung durch den Speichel während der Tragephase stark ein -<br />

geschränkt wird. Ein gründliches Zähne put zen nach jeder<br />

Mahl zeit, verbunden mit der richtigen Zahnputztechnik und<br />

ent sprechenden Hilfs mit teln, ist daher unbedingt erforderlich.<br />

Herausnehmbare Geräte (Zahnspangen, aktive Platten)<br />

Vorteile:<br />

• Nach Herausnahme ist eine gute Mundhygiene an allen<br />

Zäh nen möglich; die Gefahr einer behandlungsbedingten<br />

Karies ist gering.<br />

• Zu bestimmten Anlässen kann das Gerät herausgenommen<br />

werden (keine Einschränkungen zum Beispiel beim<br />

Sport oder beim Sprechen).<br />

• Da die Geräte nicht so intensiv an den Zähnen angreifen,<br />

sind behandlungsbedingte Zahnlockerungen selten.<br />

Nachteile:<br />

• Eine aktive Mitarbeit ist nötig. Vergessen des Klam mer -<br />

tra gens oder unregelmäßige Anwendung kann den Be -<br />

hand lungserfolg stark gefährden.<br />

• Längere Behandlung als mit festsitzenden Ge rä ten.<br />

Festsitzende Apparaturen<br />

Vorteile:<br />

• Da eine Einwirkung von 24 Stunden am Tag erfolgt, sind<br />

Veränderungen in kürzerer Zeit möglich. Das ist beson ders<br />

bei Erwachsenen von Vorteil, da die Kieferknochen widerstandsfähiger<br />

sind als bei Kindern.<br />

• Wegen der kürzeren Behandlungszeit und der größeren<br />

Effektivität bei komplexen Zahnverschiebungen Mittel der<br />

Wahl bei der Erwachsenenbehandlung.<br />

Nachteile:<br />

• Schwierig durchzuführende Mundhygiene; bei ungenügender<br />

Hygiene können Zähne stark von Karies befallen sein.<br />

• Harte Nahrung (Äpfel, Vollkornbrot) kann die Apparatur<br />

be schädigen.<br />

• Kosmetisch störend; das Gerät kann nicht zu besonderen<br />

Anlässen herausgenommen werden.<br />

Eine gute Beratung ist für eine Zahnspange unablässig.<br />

sitzenden Apparaturen stattfinden, denn diese bieten viele<br />

Schlupfwinkel für die berüchtigten Kariesbakterien: Die<br />

Bänder, Brackets und Zahnbögen bei festsitzenden Appara -<br />

tu ren lassen die Plaque besonders gut wachsen, da durch<br />

diese die Selbstreinigung der Zähne beim Kauen stark eingeschränkt<br />

und die normale Zahnbürste zu groß für eine vollständige<br />

Reinigung ist: Bei mangelnder Mundhygiene bilden<br />

sich innerhalb weniger Tage oberflächliche Entkalkungen –<br />

Die „feste Spange“ (Multibandapparatur) kann ganze Zähne<br />

im Kiefer bewegen. So können z. B. auch verdrehte oder<br />

Zäh ne, die schlecht aus dem Kiefer herauswachsen sind,<br />

richtig eingeordnet werden. Dabei wirkt die Kraft eines Bo -<br />

gens, welcher durch fest auf den Zähnen befestigte „Bra -<br />

ckets“ (kleine Scharniere) geführt wird, auf Kiefer und Zäh -<br />

ne ein. Durch den eingebundenen Bogen, der die Zähne miteinander<br />

verbindet, entstehen an den einzelnen Zähnen<br />

Druck- und Zugspannungen in die verschiedensten Rich tun -<br />

g en. Es wird bewirkt, dass sich der Knochen auf der Druck -<br />

seite des Zahnes langsam abbaut und auf der Zugseite langsam<br />

anbaut. 9


12<br />

Auslöser für Karies, die Zivilisationskrankheit Nummer<br />

eins, ist neben mangelnder Mundhygiene vor allem<br />

zu cker- und kohlenhydratreiche Ernährung. Natürlich<br />

dür fen Kinder auch einmal Süßes naschen. Dabei ist allerdings<br />

zu bedenken, dass die häufige Aufnahme kleiner Men -<br />

gen von Süßigkeiten, z. B. wenn ständig Bonbons gelutscht<br />

wer den, für die Zähne viel schädlicher ist als ein Nachtisch<br />

am Ende einer Mahlzeit. Den Wunsch nach Süßem zwi schen -<br />

durch sollte man sich, so gut es geht, verkneifen. Wer es<br />

nicht fertigkriegt, sollte auf Produkte zurückgreifen, die als<br />

Logo das Zahnmännchen mit dem Schirm tragen. Diese Pro -<br />

duk te schmecken süß und verursachen keine Karies, weil<br />

sie statt Zucker Zuckerersatzstoffe oder Süßstoffe enthalten.<br />

Jedes dieser Produkte, ob Bonbon oder Gum mi bär chen,<br />

ist auf seine Zahnfreundlichkeit wissenschaftlich un ter sucht.<br />

Tausendmal berührt<br />

Verzicht auf Industriezucker ist deshalb wichtig, weil Bak te -<br />

rien, die für die Entstehung von Zahnkaries verantwortlich<br />

sind, sich in nahezu jeder menschlichen Mundhöhle befinden.<br />

Wenn diese Bakterien im Übermaß mit Zucker gefüttert<br />

werden, können sie einen zäh-klebrigen Belag bilden,<br />

der sich an der Zahnoberfläche anlagert und Plaque genannt<br />

wird. In dieser Plaque produzieren die Bakterien orga -<br />

ni sche Säuren, die im Stande sind, den Zahn, der für Säuren<br />

anfällig ist, zu entkalken. Wenn es nun häufig genug an der<br />

Zahn oberfläche zur Produktion von Säuren und damit zur<br />

Ent kalkung des Zahnes kommt, sind die neutralisierenden<br />

Kräfte des Speichels nicht mehr in der Lage, den Zahn zu<br />

sta bilisieren. Man rechnet damit, dass es ungefähr tausend -<br />

mal zu einer Entkalkung an der Zahnoberfläche gekommen<br />

sein muss, ehe erste Zeichen einer Karies sichtbar werden.<br />

Alle Hilfsmittel nutzen<br />

Nach etwa weiteren 1.000 Entkalkungsvorgängen kann es<br />

dann zu einem Kariesloch gekommen sein. Wenn man davon<br />

ausgeht, dass jeder Mensch durchschnittlich etwa fünf<br />

bis acht Mal pro Tag Nahrung aufnimmt, die von den Pla que -<br />

bak terien verstoffwechselt werden, kann das relativ rasch<br />

ge hen. Ist die Entkalkung erst einmal fortgeschritten, kön -<br />

nen die Bakterien auch in den Zahn eindringen und zu ei ner<br />

Entzündung des Zahnmarks führen. Das verursacht dann<br />

Zahnschmerzen.<br />

Fluorid kann die Entkalkung bis zu einem gewissen Maß<br />

verhindern, indem es dafür sorgt, dass auch bei einem niedrigen<br />

pH-Wert (also bei der Produktion von Säure) Minera -<br />

lien in den Zahn eingelagert werden können. Zur regelmäßi -<br />

gen Entfernung krankmachender Zahn be läge stehen drei<br />

Grup pen von Hilfsmitteln zur Verfügung, da mit der Zahn -<br />

bürs te allein nur etwa 60 Prozent der Zahn ober flä che erreicht<br />

werden können: Hilfsmittel zur Reinigung der sichtbaren<br />

Zahnflächen (zum Beispiel Zahnbürsten), Ge gen stän de<br />

zur Reinigung der Zahnzwischenräume (zum Beispiel Zahn -<br />

sei de), unterstützende Maßnahmen auf chemischer Grund -<br />

lage (zum Beispiel Mundspülungen). Doch eine umfassende<br />

Vorsorge beinhaltet das regelmäßige Zähneputzen zu Hause<br />

ebenso wie die Reinigung durch Ihren Zahnarzt. Diese wird<br />

Karies kommt<br />

über Nacht<br />

Noch immer gilt, dass circa<br />

20 Prozent der Schulkinder<br />

70 Prozent der Karies entwickeln.<br />

Das sind nicht allein Kinder<br />

aus sozial benachteiligten<br />

Verhältnissen. Auch mitten im<br />

Wohlstand kann Karies zum<br />

Problem werden – vor allem bei<br />

einer problematischen Mundflora


13<br />

oft auch als Professionelle Zahnreinigung (PZR) bezeichnet.<br />

Gesetzlich versicherte Erwachsene haben dabei das Pech,<br />

dass eine solche PZR nicht von der Krankenkasse getragen<br />

wird. Trifft das auch auf Sie zu und möchten Sie etwas für<br />

Ihre Zähne tun, dann müssen Sie in die eigene Tasche greifen.<br />

Die genauen Bestandteile einer PZR sind nicht einheitlich<br />

definiert, was einen Vergleich von Leistungen erschwert.<br />

Hin zu kommt, dass der letztlich zu zahlende Preis vom individuellen<br />

Zustand Ihrer Zähne abhängt. Die PZR ist daher<br />

niemals bei allen Patienten gleich. Daher lässt sich auch<br />

kein genauer Preis für Ihre PZR ermitteln, ohne dass der<br />

Zahnarzt vorher einen Blick auf Ihr individuelles Gebiss geworfen<br />

hat. Dabei wird er vor allem die Schwachpunkte bei<br />

Ihrer persönlichen Zahnreinigung entdecken und gegensteuern.<br />

Mit Hilfe von Ultraschallgeräten wird der Zahnstein entfernt.<br />

An schwer zugänglichen Stellen und in Nischen werden<br />

die vorhandenen Beläge sehr schonend mit speziellen<br />

Handinstrumenten beseitigt. Verfärbungen, die durch Kaffee,<br />

Tee oder Rauchen entstehen, werden mit einem Pul ver strahl -<br />

gerät restlos beseitigt. Im Anschluss werden die so gereinigten<br />

Zahnflächen mit einem rotierenden Gummikelch und<br />

einer Paste geglättet und poliert, um ein schnelles, erneutes<br />

Anhaften von bakteriellen Belägen zu verhindern.<br />

Abschließend werden alle Zahnflächen mit einem speziellen<br />

Fluoridlack touchiert, um den Zahnschmelz zu schützen.<br />

Karies droht auch Erwachsenen<br />

Nicht allein im Jugendalter ist man von Karies betroffen. Bei<br />

Er wachsenen, die zwar mehr Zähne durch Zahn bett er kran -<br />

kung en als durch Zahnfäule verlieren, gibt es Karies vor allem<br />

an Stellen, an denen sich das Zahnfleisch zurückgezogen<br />

hat, also an freiliegenden Zahnhälsen und -wurzeln. An -<br />

fällig für Defekte sind aber auch Randbereiche von Fül lun -<br />

gen und Kronenränder, wo sich eine so genannte Se ku n därkaries<br />

ausbilden kann. Da sie meist stumm verläuft, kann<br />

nur der Zahnarzt bei regelmäßigen Kon troll ter minen diese<br />

Stellen entdecken und entsprechende Maßnahmen zur<br />

Eindämmung der späten Karies ergreifen.<br />

nicht<br />

Der Speichel ist wichtig<br />

Da im mittleren Lebensalter sowohl die Speichelproduktion<br />

abnimmt als auch das Trinkverhalten sich verändert, weil<br />

man nicht mehr so viel Durst empfindet, können sich Ka ries -<br />

bak terien rascher ausbreiten. Mundtrockenheit ist eine der<br />

großen Risikofaktoren für Karies jenseits der Lebensmitte.<br />

Zu verhindern ist sie recht einfach durch ausreichend Flüs -<br />

sig keitszufuhr – drei Liter am Tag sollten es schon sein –<br />

und durch regelmäßige Kontrolle durch den Zahnarzt.<br />

Empfindliche Zähne<br />

Ursachen für überempfindliche Zähne auf heiße oder kalte<br />

Speisen können freiliegende Zahnhälse als Folge einer Paro -<br />

don talerkrankung sein. Bei Zahnfleischerkrankungen oder<br />

bei einem altersbedingtem Schwinden des Zahnfleisches<br />

kann es dazu kommen, dass Teile der ungeschützten Zahn -<br />

wur zel mit der Mundhöhle Kon takt haben und Beschwerden<br />

auslösen. Die Behandlung beim Zahnarzt besteht z. B. in der<br />

Fluori die rung oder Ver sie gelung der Dentinkanälchen mit einer<br />

Kunst stofflösung. Un ter stützend zu dieser Therapie soll -<br />

ten Sie Zahnpasta gegen über empfindliche Zähne verwenden.<br />

Wei tere Ursachen kön nten nächtliches Zähne knir schen<br />

oder auch die Benutzung einer zu harten Zahnbürste sein.<br />

Das kann nur der Zahnarzt feststellen. 9<br />

▲<br />

Vermeiden ist besser als behandeln<br />

Regelmäßiges Zähneputzen reinigt die Zahnoberflächen.<br />

Putzen Sie nicht nur mit Bürste und Zahnpasta, sondern auch mit<br />

Zahnseide und/oder Interdentalbürste, die Zahn zwischen räume<br />

von Bakterien reinigen. Färbetabletten oder -lösungen, die den<br />

Zahnbelag anfärben, zeigen Ihnen, ob Sie richtig geputzt haben.


14<br />

Das Zahnfleisch altert mit<br />

Zahnfleischerkrankungen<br />

können zahlreiche Ursachen haben:<br />

eine ist das Alter<br />

Neben der Karies ge hö ren Zahnbetterkrankungen zu den<br />

am wei tes ten ver brei te ten Krankheiten der Mensch -<br />

heit. Schuld da ran sind vor al lem Bakterien, die die<br />

Mundhöhle be sie deln. Weitere Faktoren, die es zu be rück -<br />

sich ti gen gilt, sind Erbanlagen, ge schwäch tes Immun sys tem,<br />

Allgemeinerkrankungen und Rauchen. Die Ver hü tung und Be -<br />

hand lung die ser vom Zahnfleisch aus ge hen den und auf Zahn -<br />

bett und Zahnhalteapparat über grei fen den Ent zün dungen<br />

sind heu te ei ne der wich tigs ten Aufgaben in der mo der nen<br />

Zahnmedizin. Nach dem 40. Lebensjahr ge hen die meis ten<br />

Zähne nicht durch Karies, son dern durch Er kran kungen des<br />

Zahnbettes, durch Parodontitis ver lo ren. Im Ge gen satz zur<br />

Karies, die mit rich ti ger Ernährung, in ten si ver Zahnpflege und<br />

Maßnahmen zur Zahnschmelzhärtung auch im Er wach se n en -<br />

alter gut be kämpft wer den kann, ha ben Zahn bett er kran kun -<br />

g en ei ne Vielzahl von Ursachen. Vor al lem das Früh sta dium<br />

kann nur vom Zahnarzt recht zei tig er kannt und be han delt<br />

wer den. Er kann auch fest stel len, ob zur Ent ste hung ei ner<br />

Zahn fleischentzündung, die me di zi nisch Gin gi vi tis ge nannt<br />

wird, un güns ti ge Verhältnisse im Mund wie über ste hen de<br />

Fül lungs- und Kronenräder bei tra gen. Auch äl te rer Zahn er -<br />

satz kann so be schaf fen sein, dass er ei ner Keim be sied -<br />

lung Vorschub leis tet. Liegen sol che keim be güns ti gen den<br />

Fak toren vor, soll ten sie rasch be ho ben wer den, denn mit<br />

Put zen al lein kann man in die sen Fällen we nig aus rich ten.<br />

Falsche Gewohnheiten ab stel len<br />

Putzen spielt ei ne nicht zu un ter schät zen de Rolle bei der<br />

Ver hütung von Zahnfleischproblemen. Dabei geht es selbst -<br />

ver ständ lich nicht um me cha ni sches Schrubben, denn Ver -<br />

su che ha ben ge zeigt, dass Bakterien aus der Mundhöhle<br />

schon mit ei ni gen we ni gen un ge schick ten Putzbewegungen<br />

ins Zahnfleisch mas siert wer den kön nen. Ganz wich tig ist<br />

es da her, fal sche Putztechniken zu kor ri gie ren. Der Zahnarzt<br />

und sei ne für die Prophylaxe ge schul te Helferin kön nen die -<br />

se schon im Ansatz ent de cken, ehe durch zu ag gres si ve Mit -<br />

tel Zahnfleischprobleme, Zerstörungen am Zahnschmelz<br />

und Zahnhalsdefekte ent stan den sind. In den weit aus meis -<br />

ten Fällen hat ei ne Zahnfleisch ent zün dung die sel ben Ur sa -<br />

chen wie die Karies: Neben der Bak te rien besiedlung in fol ge<br />

man geln der Mundhygiene ist es die koh len hyd ra trei che und<br />

zu cker hal ti ger Ernährung. Vor al lem sü ße Zwischen mahl zei -


15<br />

ten bie ten den Bakterien reich lich Nahrung, re gen die Pro -<br />

duk tion von Schadstoffen an und tra gen zur Bildung ei nes<br />

Säu reniveaus im Mund bei, das Zahn und Zahnfleisch an -<br />

greift. Belastungen durch Zähne knir schen, Zungenpressen<br />

oder auf grund von Kieferanomalien und Zahnfehlstellungen<br />

sind wei te re Risiken für die Ent ste hung von schäd li chen<br />

Bak terienkolonien.<br />

Raucher sind be son ders ge fähr det<br />

Einem grö ße ren Risiko aus ge setzt sind Raucher, die nur mit<br />

gu ten Putztechniken ver mei den kön nen, dass sich auf ih ren<br />

Zähnen ei ne raue Nikotinschicht bil det, in der Bakterien be -<br />

son ders leicht Fuß fas sen. Starke Raucher soll ten da her öf -<br />

ter ei ne pro fes sio nel le Zahnreinigung durch füh ren las sen<br />

und sich nicht al lein auf spe zi el le Putzmittel ver las sen, die<br />

dem Zahnschmelz über Gebühr zu set zen kön nen. Nutzen<br />

Sie da her die Möglichkeiten, in der Zahnarztpraxis Ihre Putz -<br />

tech nik zu ver fei nern. Die ge schul te Helferin kann Ihnen<br />

auch al le nö ti gen Hilfsmittel und ih re Anwendung zei gen, die<br />

Eine angemessene Zahnpflege ist das A und O für gesundes<br />

Zahnfleisch und Zähne.<br />

ge ra de bei schäd li chen Angewohnheiten wie Rauchen (vor<br />

al lem auch bei Pfeifenrauchern, Zigarillo- und Zigarrenfans)<br />

ver meid ba re Schäden ver hin dern hel fen.<br />

Nie zu früh, oft zu spät<br />

Parodontitis ist kei ne Krankheit des Alters, wie frü her ver -<br />

mu tet wur de, son dern kann be reits in jun gen Jahren auf tre -<br />

ten. Vor al lem die früh zu be obach ten den ag gres si ven For -<br />

men der Parodontitis ge hen mit der Veränderung des bak te -<br />

ri el len Spektrums des Speichels ein her, die von vie len<br />

Faktoren her rüh ren kann. Eine der Ursache kann ei ne erb li -<br />

che Vorbelastung sein. Wer von au ßer ge wöhn li chen Zahn -<br />

fleisch problemen sei ner eng sten Verwandten weiß, soll te<br />

da her recht zei tig vor beu gen und sei nen Zahnarzt von ei ner<br />

even tu ell be ste hen den erb li chen Belastung in for mie ren.<br />

Heu te kann der Zahnarzt durch Speicheluntersuchung klä -<br />

ren, ob man für die Entstehung von ver schie de nen Paro don -<br />

ti tisformen an fäl lig ist. Bei ei nem po si ti ven Befund kann<br />

man ent spre chen de Behandlungskonzepte ein lei ten, die der<br />

Tatsache Rechnung tra gen, dass Parodontitis ei ne kom ple -<br />

xe Infektionskrankheit mit spe zi fi schen Keimen ist, die gra -<br />

vie ren de Auswirkungen auf die Allgemeingesundheit ha ben<br />

kann.<br />

Die Plage mit der Plaque<br />

Am Anfang al len Übels steht der Zahnbelag, auch Plaque ge -<br />

nannt, der sich vor al lem bei un ge nü gen der Zahnreinigung<br />

auf der Zahnhartsubstanz ab la gert. Plaque ist ein idea ler<br />

Nährboden für Bakterien, die im Mund reich lich vor han den<br />

sind und in Speiseresten ih re idea le Lebensgrundlage fin -<br />

den. Normalerweise sind die meis ten die ser Bakterien völ -<br />

lig harm los und so gar sinn voll. Von den über 300 ver schie -<br />

de nen Bakterienstämmen im Mund sind nur we ni ge für die<br />

Entstehung ei ner Zahnfleischentzündung ver ant wort lich.<br />

Neh men je doch auf Grund man geln der Hygiene vor al lem die<br />

schäd li chen Keime zu, rea giert un ser Körper mit ei ner Ent -<br />

zün dung.<br />

Wichtigste Aufgabe des Zahnarztes ist da her die me cha -<br />

ni sche Entfernung der bak te ri el len Beläge, auch Biofilm ge -<br />

nannt. Da die ser Film fest an der Zahnoberfläche an haf tet<br />

und als kom ple xes, zu sam men wir ken des Gebilde hoch spe -<br />

zia li siert ist, lässt er sich gar nicht so ein fach be sei ti gen.<br />

Wir neh men den spros sen den Bakterienrasen als wei che<br />

Be läge oder als den ta le Plaque wahr, die bei de auf bis zu<br />

fünf Millimeter Schichtstärke an wach sen kön nen und Ur sa -<br />

che für die Entzündung im Mund sind.<br />

Wenn die Entzündung chro nisch wird<br />

Wer Rötung, Schwellung und Bluten des Zahnfleisches, Emp -<br />

findlichkeit der Zahnhälse, un an ge neh men Mundgeruch so -<br />

wie Längerwerden und gar die Lockerung der Zähne für<br />

Warnzeichen hält, hat be reits wert vol le Zeit ver lo ren, wäh -<br />

rend der sich aus ei ner an fäng li chen Entzündung des Zahn -<br />

flei sches ein lang sam fort schrei ten der, chro nisch-ent zünd li -<br />

cher Abbau des Zahnstütz-Gewebes ent wi ckelt hat. In den<br />

meis ten Fällen ist ei ne Entzündung zu nächst auf das Zahn -<br />

fleisch be schränkt. Schreitet sie fort, ver liert das Zahn fleisch<br />

mehr und mehr den Kontakt zur Zahn ober flä che, s<br />

▲<br />

Auf Mundtrockenheit achten<br />

Verantwortlich für ungesunde Mundverhältnisse kann auch reduzierter<br />

Speichelfluss sein, der bei Stress auftritt oder<br />

als Folge von Medikamenten gegen Bluthochdruck, Asthma<br />

und Allergien. Es ist daher wichtig, dass der Zahnarzt<br />

über eine solche Krankheit und die dagegen eingenommenen<br />

Medi kamente informiert wird, damit er geeignete<br />

Gegenmaß nahmen ergreifen kann.


16<br />

fernt wer den. Dabei spie len ne ben Hand instru men ten Ultra -<br />

schallgeräte und neu er dings auch Luft-Pulver-Was ser strahl-<br />

Techniken ei ne Rolle. Danach ist es wich tig, mit ei ner ver -<br />

bes ser ten Putz tech nik der Neubildung von wei chen Be lägen<br />

ent ge gen zu wir ken. Haben sich noch kei ne tie fen Zahn -<br />

fleisch taschen ge bil det, be wirkt die Entfernung der Zahn be -<br />

lä ge und ei ne ver bes ser te Putztechnik meis tens den Rück -<br />

gang der Ent zün dung. Man merkt das am Nachlassen des<br />

Zahn fleisch blu tens.<br />

Antibiotika kön nen hel fen<br />

Modernsten Diagnosemethoden, die es er mög li chen, die je -<br />

ni gen Bakterienstämme zu ent lar ven, die für das Entstehen<br />

ei ner Parodontitis ver ant wort lich sind, ma chen es auch mög -<br />

lich, bei wie der keh ren den und schwer wie gen den Entzün -<br />

dung en ge eig ne te Antibiotikatherapien ein zu lei ten. Das ist<br />

vor al lem dann sinn voll, wenn von ei ner aku ten Zahnbettoder<br />

Zahnfleischentzüdung Bakterien ins Blut ein drin gen<br />

und im Körper an de re Erkrankungen aus lö sen. Richtig kom -<br />

pli ziert wird es auch, wenn be reits der Knochen be trof fen<br />

ist. Inzwischen gibt es zwar Möglichkeiten, ent stan de ne<br />

Kno chenverluste teil wei se rück gän gig zu ma chen und das<br />

ge schä dig te Gewebe zu ei ner Neubildung an re gen. Diese<br />

Methoden sind je doch kom pli ziert, zeit auf wän dig und ein<br />

Erfolg kann nicht ga ran tiert wer den.<br />

Unsere Nahrung bietet Bakterien den idealen Nährboden<br />

zum Wachsen.<br />

es bil den sich Taschen, die tief zwi schen Zahnfleisch und<br />

Zahn wurzel rei chen kön nen. In die sen Taschen sie deln sich<br />

Bak terien an, die dann auch dort ei ne Entzündungs reak tion<br />

be wir ken. Bakterien und Entzündung pro du zie ren Stof fe, die<br />

sich wie der um auf der Zahnwurzel und am Zahn selbst ab -<br />

la gern. So be ginnt ein Teufelskreis, denn je mehr Ab la ge -<br />

rung en ent ste hen, des to hef ti ger ist die Entzündung, die<br />

wie der um für wei te re Ablagerungen ver ant wort lich ist. Es ist<br />

da her wich tig, den Zahnstein ober halb des Zahn fleisch ran -<br />

des re gel mä ßig vom Zahnarzt be sei ti gen zu las sen. Gründ -<br />

lich und re gel mä ßig muss aber auch das Kon kre ment, der<br />

Be lag, der in den Zahnfleischtaschen an ge sie delt ist, ent -<br />

Zahnerhalt ist heu te mög lich<br />

Zum Zahnerhalt bei Parodontitis tra gen ne ben den be reits<br />

ge schil der ten Maßnahmen auch Methoden bei, die noch<br />

reich lich fu tu ris ti sch an mu ten und in den Bereich der Chi rur -<br />

gie ge hö ren. So kann man bei ei nem Eingriff dem Zahn halte -<br />

ap parat in klu siv Knochen und Zahnfleisch Impulse ge ben,<br />

die zur Erneuerung der Gewebe füh ren kön nen. Da rauf zie -<br />

len auch be stimm te Eiweißstoffe ab, die als so ge nann te<br />

Bio therapeutika ein ge setzt wer den und die Neu bil dung von<br />

Zement, Knochen und Fasern för dern hel fen. Au ßer dem ste -<br />

hen noch Knochentransplantationen und Kno chen ersatzma -<br />

te rialien zur Verfügung, die bei grö ße ren De fek ten ei ne gu -<br />

te Grundlage für Implantate schaf fen kön nen. Dennoch ist<br />

klar, dass ein chi rur gi scher Eingriff al lein nicht aus reicht.<br />

Wich tig sind ge wis sen haf te Zahnpflege und re gel mä ßi ge<br />

Nach untersuchungen, die al ler dings ei nen hoch mo ti vier ten<br />

Patienten vo raus set zen. 9<br />

▲<br />

Begriffsverwirrung<br />

Auf Zahnpastatuben liest man häufig den Hin -<br />

weis auf eine günstige Wirkung bei Parodon -<br />

tose. Gemeint ist aber meist die Gingivitis, die<br />

Zahnfleisch ent zün dung. Die Begriffe Paradon -<br />

tose, Parodonto pathie und Parodontitis bezeich -<br />

nen eine Erkrankung oder Entzündung des<br />

Parodonts, des Zahn halte apparat. Da runter versteht<br />

man das Ver ankerungs sys tem des Zahnes<br />

im Knochen. Leider werden die Bezeich nung en<br />

für die verschiedenen Er kran kungen oft mit<br />

einander verwechselt. Hier eine Liste der derzeit<br />

gebräuchlichen Begriffe<br />

Parodont – Gewebe, das den Zahn im<br />

Kieferknochen verankert, also Zahnfleisch,<br />

Zahnhaltefasern und Kieferknochen<br />

Parodontopathie – allgemeiner Begriff für<br />

alle Erkrankungen des Parodonts<br />

Parodontitis – entzündliche Erkrankung des<br />

Parodonts<br />

Gingivitis – Zahnfleischentzündung, die<br />

allmählich auf den Zahnhalte-Apparat<br />

übergreifen kann<br />

Paradontose – degenerative (abbauende)<br />

Erkrankung des Parodonts ohne Entzündung


Die Schweizer Lösung ...<br />

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Plaquefrei – Nur ein Traum?<br />

Rundum saubere Zähne – mit den heutigen Zahnpflegemitteln ist das für<br />

alle möglich. Richtige Zahnpflege hat nichts mit Dauer oder Häufigkeit zu<br />

tun. Alleine das «Wie» entscheidet über den Erfolg Ihrer Mundgesundheit!<br />

Parodontitis bleibt oft lange unentdeckt und Karies fängt schmerzlos an.<br />

Deshalb kann im kritischen Interdentalraum Plaque während Monaten oder<br />

Jahren unbemerkt ihre zerstörende Wirkung entfalten, mal ganz abgesehen<br />

von weiteren möglichen Gesundheitsrisiken, die entstehen können.<br />

Richtige Hilfsmittel, regelmässig und<br />

korrekt angewendet, ermöglichen eine<br />

perfekte Zahn- und Zahnfleischpflege!<br />

VORSICHT!<br />

Warum die Zahnbürste alleine nicht reicht!<br />

Selbst bei regelmässiger Anwendung<br />

und korrekter Putztechnik<br />

reinigt sie den Zahnfleischsaum<br />

ungenügend, weil sie die entscheidenden<br />

Stellen zwischen<br />

den Zähnen nicht erreichen kann.<br />

CURAPROX wünscht Ihnen<br />

gute Mund-Gesundheit!<br />

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Zahnseide und Zahnholz können weder die konkaven Flächen noch den<br />

Sulcus wirksam reinigen. Nur die raumfüllende Interdentalbürste<br />

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kieferorthopädischen Apparaturen, Implantaten oder Problemen mit dem<br />

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18<br />

Von der Brücke zur Prothese<br />

Jeder Vierte der heute 65- bis 74-Jährigen ist von<br />

Zahnverlust betroffen. Das bedeutet nicht nur sichtbare<br />

Zahnlücken, sondern auch eine Beeinträchtigung<br />

von Sprechen, Kauen und Beißen – Funktionen, die für<br />

die Lebensqualität eine große Rolle spielen<br />

Sichtbarer Zahnverlust ist in unserer modernen Ge sell -<br />

schaft nicht akzeptabel, Zahnlücken werden mit<br />

Krank sein und geringer sozialer Stellung in Ver bin -<br />

dung gebracht. Den meisten Menschen ist es daher sehr<br />

wich tig, einen verloren gegangenen Zahn im sichtbaren Be -<br />

reich schnell durch einen Zahn er satz zu kaschieren. Dabei<br />

ist Zahnersatz mehr als nur die Ergänzung eines lückenhaften<br />

Gebisses. Man möchte, dass auch die künstlichen Zäh -<br />

ne das Gleiche leisten wie die eigenen. Dank vieler Materi -<br />

ali en und Techniken gibt es inzwischen verschiedene Lö -<br />

sungen, die bei Zahn restaura tio nen und Zahnersatz diesen<br />

Anspruch erfüllen. Die ersten Maß nah men sind neben Fül -<br />

lun gen, Inlays und Kronen, den geschädigten eigenen Zäh -<br />

nen wieder Form und Halt geben, vor allem durch Brü cken -<br />

lö sungen, durch die Zahnlücken geschlossen werden können.<br />

Die Nachbarzähne, die beschliffen und dann überkront<br />

werden, dienen als tragende Pfeiler und das Brü cken glied<br />

er setzt den fehlenden Zahn.<br />

Brücken sind unauffällig<br />

Wird eine Brücke mit Keramik verblendet, so ist sie von den<br />

natürlichen Zähnen nicht zu unterscheiden. Als Materialien<br />

zur Verblendung und für die Konstruktion des Mittelstücks,<br />

das die Lücke schließt, stehen unterschiedliche Materialien<br />

zur Verfügung, in erster Linie achtet man auf Legierungen<br />

und Materialien, die eine hohe physikalische Festigkeit und<br />

eine gute Bearbeitungsfähigkeit aufweisen. Dies sind unter<br />

anderem Gold- oder Palladium-Legierungen sowie Titan und<br />

Keramik. Klebebrücken, die nur bei kleinen Zahnlücken verwendet<br />

werden, haben eine geringere Stabilität und werden<br />

oft als Interimslösungen eingesetzt. Ihr Vorteil: Sie werden<br />

von innen am Zahnschmelz der Pfeilerzähne verankert, das<br />

Beschleifen der Nachbarzähne kann unterbleiben.<br />

Bei größerem Zahnverlust sind Teilprothesen, festsitzend,<br />

herausnehmbar oder in Kombination aus festsitzendem und<br />

herausnehmbarem Zahnersatz sowie Totalprothesen und<br />

Implantate die Mittel der Wahl. Eine Vollprothese, die dann<br />

erforderlich wird, wenn die gesamte Zahnsubstanz verloren<br />

gegangen ist, sollte als vollständiger Ersatz des natürlichen<br />

Gebisses betrachtet werden. Sie ist daher nicht nur die umfassendste,<br />

sondern auch die schwierigste Form des<br />

Zahnersatzes. Aufbau und optische Gestaltung der Prothese<br />

lassen eine Vielzahl von Möglichkeiten zu. Es lohnt sich daher,<br />

mit seinem Zahnarzt eine prothetische Versorgung genau<br />

zu planen, um sich vor Enttäuschungen zu bewahren.<br />

Das Kassenmodell, das die vom Gesetzgeber geforderten<br />

Kriterien erfüllt und lediglich „ausreichend, zweckmäßig und<br />

wirtschaftlich“ sein darf, entspricht in keiner Weise dem<br />

heutigen Stand der Wissenschaft und Technik. So sind zum<br />

Beispiel bei vielen älteren Patienten nur noch wenige eige-


19<br />

Die Vorteile von Zahnersatz auf Implantaten sind folgende:<br />

• kein Beschleifen der Nachbarzähne<br />

• hoher Kau- und Tragekomfort<br />

• mehr Sicherheit und Lebensqualität<br />

• kein Zahnersatz, der verrutscht<br />

• stabiles Fundament für den Zahnersatz<br />

• der Kieferknochen bleibt stabil<br />

• Zahnimplantate können Knochenschwund verhindern<br />

• Erhaltung der Gesichtszüge<br />

• natürliche Zahnästhetik<br />

• nach Einheilung der Pfeiler sofort belastbare Zähne.<br />

Eine Platzierung von Zahnimplantaten im Kieferknochen erfordert<br />

eine sorgfältige Planung. Neben den her kömm li chen<br />

zwei di men sio na len Röntgenbildern bie tet die mo der ne Zahn -<br />

medizin heu te zu sätz lich die Möglichkeit mit Hilfe von com -<br />

pu ter ge stütz ten drei di men sio na len Bildern ei ne ge naue Dia -<br />

gnos tik und Planung vor zu neh men.<br />

Kombinieren ist sinnvoll<br />

Eine Kombination aus festsitzendem und herausnehmbarem<br />

Zahnersatz bietet im Vergleich zur völlig herausnehmbaren<br />

Prothese eine ansprechendere Ästhetik und vor allem eine<br />

hochwertigere Funktionalität. Halteelemente in Form von<br />

Klammern sind hier nicht zu sehen. Die Abstützung erfolgt<br />

über Teleskop-Kronen und Geschiebe, die in künstliche Zäh -<br />

ne eingebaut werden. Zähne im Restgebiss werden durch<br />

spezielle Überkronungen oder Verankerungselemente festsitzend<br />

versorgt und als Halt genutzt. Wie bei einem Tür -<br />

schar nier rastet diese Art von Prothese, über das in sie eingearbeitete<br />

passende Verbindungselement, äußerst präzise<br />

im Mundraum ein. Die Kaubelastung wird auf Zähne und Pro -<br />

thesenbasis verteilt. Solche Kombinationsarbeiten bieten<br />

sich immer dann an, wenn einerseits Zähne überkront werden<br />

müssen und andererseits ein schon erheblicher Zahn -<br />

ver lust vorliegt. 9<br />

Bei Zahnersatz sollten individuelle Lösungen gefunden<br />

werden.<br />

ne Zähne vorhanden. Diese zu entfernen und eine Total pro -<br />

these einzugliedern, wäre sicherlich falsch, denn je mehr eigene<br />

Zahnsubstanz noch vorhanden ist, desto besser ist der<br />

Zahnersatz zu verankern. Besonders wichtig ist, dass Teil -<br />

pro thesen bei eventuellem Zahnverlust leicht ergänzt und erweitert<br />

werden können, im Extremfall bis hin zur Total pro -<br />

the se. Implantate bieten vielfältige Lösungen, denn inzwischen<br />

gibt es verschiedene Implantatgrößen und Varianten,<br />

die eine optimale Wiederherstellung der natürlichen Gebiss -<br />

ver hältnisse ermöglichen.<br />

Auch bei Zahnverlust durch einen Unfall ist das Implantat,<br />

insbesondere für junge Menschen, eine Alternative zur herausnehmbaren<br />

Zahnprothese. Kronen, Brücken und Zahn -<br />

prothesen können auf Implantaten fest und sicher befestigt<br />

werden. Beim Verlust aller Zähne bietet implantatgetragener<br />

Zahnersatz Halt, festen Sitz und guten Kaukomfort.<br />

▲<br />

Fragen zum Implantat<br />

Gibt es bei Diabetikern Probleme mit Implantaten?<br />

Bei Diabetikern besteht nur ein geringfügig erhöhtes Risiko, dass<br />

ein Implantat nicht hält. Wenn der Diabetes aber gut ein gestellt<br />

ist und keine Parodontalerkrankungen bestehen, gilt auch für<br />

Diabetiker wie für jeden anderen Zahnpatienten: grundsätzlich<br />

sind Implantatbehandlungen heute eine sichere Sache. Bei einem<br />

instabilen Diabetiker sollte zunächst der Internist befragt werden<br />

und eine gute Einstellung des Diabetes angestrebt werden.<br />

Implantate, also die künstliche Zahnwurzeln, die in den Kiefer eingesetzt<br />

werden und als Basis für Zahnersatz dienen, sind aus<br />

Titan, einem Material, mit dem man auch künstliche Hüft- und<br />

Kniegelenke anfertigt. Titan verhält sich biologisch neutral.<br />

Deshalb kann es nicht zu Abstoß-Reaktionen durch den menschlichen<br />

Körper kommen.<br />

Kann ich auch im Alter von 75 Jahren noch ein<br />

Implantat einsetzen lassen?<br />

Altersgrenzen gibt es keine, Implantate können jedoch nur bei<br />

aus reichend vorhandenem Kieferknochen und gutem Allgemein -<br />

zustand erfolgreich eingesetzt werden. Generell steht einer Im -<br />

plan tatversorgung im Alter nichts im Wege, auch der Eingriff wird<br />

meist gut vertragen. Wichtig für den dauerhaften Erfolg ist aber,<br />

dass man in der Lage ist, das Implantat gründlich zu reinigen.


20<br />

Auch mit den Dritten<br />

regelmäßig zum Zahnarzt<br />

Auch wer eine Gebissprothese bekommen hat,<br />

kann sich den regelmäßigen<br />

Gesundheitschecks beim Zahnarzt nicht<br />

entziehen<br />

Viele Gebissträger haben die Vor stel lung, dass nach der Fer -<br />

tig stel lung ihrer Voll- oder Teil pro the se regelmäßige Zahn -<br />

arztbesuche nicht mehr nötig sind. Doch das ist ein grundlegender<br />

Irrtum, der meist mit einem deutlichen Verlust an Lebens -<br />

qua li tät einhergeht. Denn auch die Dritten brauchen hin und wieder<br />

eine profes sio nelle Reinigung – schließlich soll ja nie mand merken,<br />

dass man Pro the sen trä ger ist. Als Grund regel gilt, dass Zahn ersatz<br />

– vor allem für ältere oder behin derte Patienten – einfach kons tru -<br />

iert sein soll te. Er muss ohne be son dere Schwie rigkeit handhabbar<br />

und leicht zu reinigen sein. Schon aus die sem Grund werden<br />

prothetische Ar beiten in di vi du ell geplant, denn sie berücksichtigen<br />

den allgemeinen Ge sund heits zustand sowie die Finger fertigkeit<br />

und die kognitiven Fähigkeiten des Patienten.<br />

Professionell reinigen<br />

Mundhygiene ist auch bei den Dritten oberstes Gebot. Deshalb soll -<br />

te die zahn technische Versorgung möglichst nach jeder Mahl zeit<br />

am besten mit einer weichen Bürste unter fließendem Was ser gereinigt<br />

werden. Zahnpasta leis tet dabei gute Dienste. Die Zahn zwi -<br />

schenräume sollten besonders sorg fältig gebürstet werden, auch<br />

dort, wo der Zahnersatz am Gaumen auf liegt. Da nach mit reich lich<br />

Wasser nachspülen. Dennoch ist es nahezu unvermeid lich, dass<br />

sich sowohl bei den eigenen, als auch bei den heraus neh mbaren<br />

Zähnen Zahnstein ablagert. Eine tief gehende Rei ni gung ist daher<br />

not wendig. Eigens dafür entwickelte Pfle ge mittel erleichtern die Rei -<br />

nigung der Dritten. Bei Implan ta ten sind spezielle Pflege maß nah -<br />

men erforderlich. Fra gen Sie Ihren Zahnarzt nach geeigneten Putz -<br />

mitteln. Mindestens zwei Mal im Jahr sollte der Zahnarzt den Zahn -<br />

er satz kontrollieren und ihn gegebenenfalls im zahntechnischen La -<br />

bor pro fes sio nell reinigen lassen.<br />

Kraftvoll zubeißen<br />

Teilprothesen im Lückengebiss sind he rausnehmbare Zahn pro the -<br />

sen, die an der vorhandenen Zähnen verankert sind. Sie dienen<br />

der Wiederherstellung oder Aufrechterhaltung der Kaufunk tion, die<br />

wiederum Einfluss auf die Ver dau ung hat. Wer sich aufgrund eines<br />

ungenügenden Gebisses zu wenig oder zu einseitig ernährt, setzt<br />

sei ne Ge sund heit aufs Spiel. Vie le das Alter beschwerlich machen de


21<br />

Krankheiten oder Befindlichkeits stö -<br />

rung en könnten vermieden werden,<br />

wenn ältere Men schen weiterhin kraftvoll<br />

zubeißen könn ten, Brot aus vollem<br />

Korn essen, Spaß am Verzehr von<br />

Obst und Ge mü se hätten und auch bei<br />

Fleisch weiterhin mithalten könnten.<br />

Wichtige Aspekte beim Zahnersatz sind<br />

außerdem Sprache und Ästhetik, wobei<br />

man vor allem bei der Sprache zwischen<br />

Voll- und Teilprothese unter schei -<br />

den muss. Die Teilprothese hat den<br />

Vorteil, dass der vordere Gau men an -<br />

teil frei bleibt; er ist für den An schlag<br />

der Zunge beim Sprechen und für die<br />

Geschmacksempfindung beson ders<br />

wich tig. Dass dies vor allem bei sprechenden<br />

Berufen eine herausragende<br />

ab schnitte übertragen wird, reagiert die<br />

Schleimhaut, die über dem Kiefer kamm<br />

sehr dünn ist, oft mit den typischen Ent -<br />

zündungs zei chen wie Rö tung, Schwel -<br />

lung und Schmerz. Dies sollte man auf<br />

keinen Fall auf sich beruhen lassen,<br />

zumal Schleim hautwunden bei Unter -<br />

bin dung der schä digenden Einflüsse<br />

sehr schnell abheilen. Störende Stel len<br />

kann der Zahnarzt rasch und un pro -<br />

blematisch in einer Sitzung durch ge -<br />

zieltes Aus schleifen beseitigen. Auch<br />

wenn die künstlichen Zähne nicht<br />

mehr richtig haften, ist nicht der Griff<br />

zur Haftcreme angezeigt, sondern der<br />

Gang zum Zahnarzt. Der kann den Sitz<br />

kontrollieren und die dritten Zähne anpassen,<br />

wenn sich z.B. durch Rück -<br />

tionelle Faktor ist die Einlagerung der<br />

Prothesenränder in die angrenzenden<br />

Weichteile, wie Schleimhaut, Bänder<br />

und Muskeln. Physikalische Faktoren<br />

sind die Kapillarkräfte, der Unterdruck<br />

und die Adhäsionskräfte. Der Speichel -<br />

film zwischen der Pro the sen basis und<br />

der Kiefer- und Gau men schleim haut<br />

spielt hierbei eine große Rolle – To tal -<br />

pro thesen sollten daher, bevor sie eingesetzt<br />

werden, immer leicht mit Was -<br />

ser befeuchtet werden.<br />

Ein großer Nachteil der Total pro the -<br />

se ist, dass sie den Gaumen abdeckt,<br />

was zu Irritationen des Geschmack -<br />

sinns und zu einer Veränderung der<br />

Sprachlaute führen kann. Der Sitz einer<br />

Unterkieferprothese ist im Ver gleich zur<br />

Die Frage um die richtige Prothese sollte kein Kopfzerbrechen bereiten. Besprechen Sie dieses Thema mit Ihrem Zahnarzt.<br />

Rolle spielt, braucht nicht eigens betont<br />

zu werden. Darüber hinaus kann<br />

es sehr sinnvoll sein, den Zahn arzt<br />

über Hobbys wie Singen oder das Spie -<br />

len von Blasinstrumente zu in for mie -<br />

ren, damit beim Zahnersatz über ge -<br />

eig nete Lösungen nachgedacht werden<br />

kann. Die herausnehmbare Pro -<br />

the se findet ihren Halt allein über die<br />

Klammern an der Restbezahnung. Die<br />

natürlichen Zähne werden nicht verändert<br />

und dienen gegebenenfalls nur<br />

der Ab stüt zung. Hinzu kommt ein so<br />

genannter Bü gel, der quer über den<br />

Gau men oder un ter der Zunge entlang -<br />

läuft. Der Bü gel gibt der Prothese insgesamt<br />

die Sta bi lität und verteilt vor<br />

allem den Kaudruck auf der gesamten<br />

Pro the sen basis. Da der Kaudruck nicht<br />

über die Zähne, sondern über die Pro -<br />

the sen sättel auf die zahnlosen Kiefer -<br />

gang des Kieferknochens etwas verändert<br />

hat. Auch die richtige Mund hy gie -<br />

ne kann bei einem solchen Zahn arzt -<br />

be such kontrollier werden. Oft hilft der<br />

Hinweis auf geeignete Hilfsmittel, um<br />

Putzsünden gar nicht erst aufkommen<br />

zu lassen.<br />

Mit Vollprothese gut versorgt<br />

Totalprothesen dienen der prothetischen<br />

Versorgung eines zahnlosen Kie -<br />

fers. Sie bilden den Ersatz der na tür -<br />

lichen Zähne, sind für die Kau funk tion<br />

wichtig und sollten Aussprache und<br />

Ästhetik nicht vernachlässigen. Die<br />

Pro blematik einer Totalprothese liegt<br />

meist im Halt, weil Zähne zur Ver an ke -<br />

rung fehlen. Ihren Halt bezieht ein solches<br />

künstliches Gebiss allein aus<br />

funktionellen und physikalischen Ge -<br />

ge benheiten der Mundhöhle. Der funk-<br />

Oberkieferprothese ein größeres Pro -<br />

blem. Ist durch den zu rück gegangenen<br />

Kieferkamm das Kno chen an gebot im<br />

Unterkiefer zu un güns tig, um einen guten<br />

Prothesenhalt zu gewährleisten,<br />

soll te man an Im plan tate denken. Fest -<br />

sitzender Zahn er satz wird nicht nur angenehmer<br />

empfunden, er gewährleistet<br />

auch eine vergleichsweise höhere Kau -<br />

effizienz. Zudem liegt die Haltbarkeit<br />

von festsitzendem Ersatz und Implan -<br />

tat ver sor gungen weit höher, als die von<br />

einfachen Klammerprothesen oder kom -<br />

pli ziert herausnehmbarem Zahn er satz<br />

und Kombinationsarbeiten. Bei der<br />

Ent scheidung sollte die Wahl, wenn<br />

mög lich auf einen festsitzenden, un ter<br />

Umständen auch auf einen durch Im -<br />

plan tate getragenen Zahnersatz fallen,<br />

selbst wenn eine Komplettierung der<br />

Zahnreihe so nicht erreicht wird. 9


22<br />

Im Land des Lächelns<br />

Mit einem Lächeln auf den Lippen<br />

geht manches leichter – vor<br />

allem, weil man mit dem Lächeln<br />

nicht nur andere aufheitert,<br />

sondern auch positiv auf die<br />

eigene Stimmung<br />

wirken kann


23<br />

Ein Lächeln wirkt Wunder, das haben Versuche gezeigt,<br />

bei denen die Probanden mimisch ein Lachen „produzieren“<br />

mussten, indem sie sich einen Bleistift zwischen<br />

die Zähne steckten. Danach fanden sie Comics viel<br />

ko mischer als andere, die den Stift – einen traurigen Flunsch<br />

ziehend – nur mit den Lippen halten durften. Wer viel lacht,<br />

hat also nicht nur eine positive Ausstrahlung auf seine Um -<br />

gebung, sondern auch die Chance sich selbst glücklich zu<br />

machen. Daher: Lächeln Sie doch öfter! Zeigen Sie Ihrem<br />

Ge genüber die Zähne. Ein offenes Lachen wirkt anziehend,<br />

dynamisch und schafft Sympathie – und je schöner die Zäh -<br />

ne, desto schöner das Lächeln.<br />

Doch auch bei der Schönheit der Zähne ist man Moden<br />

un terworfen. Im 19. Jahrhundert färbten sich japanische<br />

Frau en ihre Zähne schwarz, um einen deutlichen Kontrast<br />

zu den roten Lippen herzustellen. Heutzutage kann für viele<br />

ein Gebiss gar nicht weiß genug sein. Wie frisch gefallener<br />

Schnee und gerade wie ein Lattenzaun müssen die idealen<br />

Beißerchen sein, wenn es nach dem aktuellen Schönheitsund<br />

Jugendideal geht.<br />

jedoch zuviel Zahnfleisch, hilft auch das perfekteste Weiß<br />

nicht weiter. Zur Lebendigkeit und Charakteristik Ihres Ge -<br />

bis ses gehören auch die unterschiedlichen Farbnuancen eines<br />

jeden Zahns und sein farbliches Zusammenspiel mit<br />

den Nach bar zäh nen. Ob Sie ein gelbliches oder ein leicht<br />

gräuliches Zahnweiß haben: Natürlichkeit ist Trumpf. Und zu<br />

stark aufgehellte und symmetrische Zähne – wie bei manch<br />

einem Hollywoodstar – wirken eher abschreckend durch ihre<br />

Künst lich keit.<br />

Schöne Zähne als Statussymbol<br />

Zähne zeigen wie ein Popstar wollen die wenigsten, doch<br />

immerhin sind für 92 Prozent der Deutschen schöne, ästhetische<br />

Zähne wichtig oder sehr wichtig. Das ergab eine<br />

repräsentative Befragung des Forschungsinstituts Emnid.<br />

Auch das Bewusstsein, dass schöne Zähne eine Visiten kar -<br />

Wann sind Zähne schön?<br />

Aus zahnmedizinischer Sicht wird ein attraktives Lächeln bestimmt<br />

durch Merkmale wie Symmetrie, Harmonie und das<br />

Zusammenpassen von Zähnen und Lippen. Wichtig ist auch<br />

eine stimmige Anordnung der Zähne und eine schöne Zahn -<br />

far be. Zum Glück duldet die menschliche Symmetrie durchaus<br />

kleine Abweichungen, doch für einen harmonischen Ge -<br />

samt eindruck sollten die vorderen Schneidezähne gleichmäßig<br />

angeordnet sein, sodass die Mittellinie des Gesichts<br />

direkt durch die beiden Frontzähne verläuft.<br />

Stimmt Ihre Lachlinie?<br />

Normalerweise sieht man von den Zähnen nicht viel, die<br />

Lippen verdecken sie zum größten Teil. Wenn Sie lächeln<br />

und Ihre Zähne nach hinten aufsteigen bezeihungsweise parallel<br />

zu Ihrer Unterlippe verlaufen, dann haben Sie eine positive<br />

Lachlinie. Und beim Sprechen sollte Ihr Gegenüber<br />

Ihre oberen Zähne sehen können. Die steife Oberlippe, die<br />

man vor allem in britischen Adelskreisen zur Schau trägt, ist<br />

nicht nur eine anatomische Angelegenheit, sondern auch eine<br />

Frage der inneren Haltung. Besonders freundlich wirkt<br />

Sprechen ohne dass ein Zahnrand blitzt, allerdings nicht.<br />

Grundlage für ein strahlendes Lächeln ist auch ein gesundes<br />

Zahnfleisch. Der Fachmann spricht hier von weiß-roter<br />

Ästhetik. Entzündungen führen zu Rötungen, Schwellungen<br />

und Blutungen, die bereits erste Anzeichen einer beginnenden<br />

Parodontitis sein können. Gesundes Zahnfleisch ist dagegen<br />

fest, blass-rosa und hat ein harmonisches<br />

Wellenprofil. Und es liegt straff an der Zahnoberfläche an.<br />

Rot-weiße Harmonie<br />

Der Verlauf des Zahnfleischrandes bestimmt ebenfalls das<br />

Aussehen Ihrer Zähne. So können diese entweder zu kurz<br />

oder zu lang wirken. Wenn das Zahnfleisch sich jedoch symmetrisch<br />

an Ihre Zähne legt und bis in die Zahn zwischen räu -<br />

me reicht: Herzlichen Glückwunsch. Zeigt man beim Lachen<br />

Aufsteigende Zähne, die parallel zur Unterlippe verlaufen,<br />

kennzeichnen eine positive Lachlinie.<br />

te darstellen, die zum Wohlbefinden beiträgt, ist gestiegen.<br />

Wa ren 1999 noch 49 Prozent der Deutschen bereit, mehr<br />

Geld für schöne Zähne auszugeben, so stieg dieser Wert<br />

laut Emnid-Umfrage in diesem Jahr auf 58 Prozent. Be son -<br />

ders bei Frauen und Jugendlichen ist diese Einstellung stark<br />

ausgeprägt.<br />

Schöne Zähne sind in jedem Lebensalter wichtig. Eine Be -<br />

fra gung von 2.000 Patienten hat ergeben, dass gerade im<br />

mittleren Lebensalter die Zufriedenheit mit den Zähnen abnimmt.<br />

Viele der Patienten hatten Korrekturwünsche, die<br />

man heutzutage ganz gut erfüllen kann, zumal sie sich meis -<br />

tens an Farbe und Form der Schneidezähne störten.<br />

Heute kann man unansehnlich gewordene Zähne mit Kom -<br />

po siten, das sind spezifische Kunststoffe, die Schicht für<br />

Schicht auf die Zahnoberfläche aufgetragen werden, wieder<br />

aufbauen. In der Regel kann durch das Übereinanderschich -<br />

ten mehrerer Farbtöne ein natürliches Erschei nungs bild erreicht<br />

werden. Auch Veneers, das sind hauchdünne Por zel -<br />

lan- beziehungsweise Keramikschalen, die auf die Schnei de -<br />

zäh ne geklebt werden, sorgen für ein optisch gutes Er geb nis.<br />

Besprechen Sie mit Ihrem Zahnarzt, welche der Mög lich kei -<br />

ten für Sie in Frage kommen. 9


24<br />

Zähne wie ein Filmstar<br />

So weiß – weißer geht’s nicht –<br />

den Eindruck hat man heute vor<br />

allem, wenn Prominente lächeln.<br />

Auch wenn manche VIPs des<br />

Guten zuviel getan haben und so<br />

strahlend lächeln, dass man die<br />

Zähne für garantiert nicht echt hält<br />

Manche Menschen haben von Natur aus weiße Zäh -<br />

ne, andere wiederum haben einen eher gelblichen<br />

Zahn schmelz, der sich im Lauf der Jahre immer<br />

mehr verfärbt. Für diese Verfärbungen gibt es viele Gründe:<br />

Wer viel Kaffee, Schwarztee oder Rotwein trinkt und wer<br />

raucht, bei dem können sich die Gerb- und Farbstoffe von<br />

außen auf den Zahn legen. Es gibt aber auch innere Ver fär -<br />

bung en des Zahnes: Ursachen hierfür können Minera li sati -<br />

ons störungen, bestimmte Medikamente (z. B. eisen- oder nitrathaltige<br />

Präparate) oder Erkrankungen der Zahn hart subs -<br />

tanz (Karies) und des Zahnnervs sein. Auch erbliche Fak to -<br />

ren oder der ganz natürliche Alterungsprozess sind<br />

ver antwortlich für eine dunklere Zahnfarbe oder dafür, dass<br />

sich ein Zahn im Laufe des Lebens verändert und gelblicher<br />

und dunkler wird.<br />

Bleichen – zuhause oder in der Praxis<br />

Dunklem Zahnschmelz kann man durch Bleichverfahren wieder<br />

zu mehr Strahlkraft verhelfen. Unter Bleichen oder Blea -<br />

ching von Zähnen versteht man das künstliche Aufhellen verfärbter<br />

Zähne. Für den Bleichvorgang vitaler, verfärbter Zäh -<br />

ne wird der Wirkstoff Carbamidperoxid empfohlen. Durch die<br />

Oxidation von Farbpigmenten wird eine Entfärbung erzielt.<br />

Nach mehreren Behandlungen werden die Zähne optisch<br />

heller. Der Zahnarzt wird zuerst eine professionelle Zahn rei -<br />

ni gung durchführen und den Zahnstein entfernen. Mit Air Po -<br />

li shing, einem Pulverstrahlsystem, kann er hartnäckige Ver -<br />

färbungen, die von Genuss- und Nah rungs mitteln (Niko tin,<br />

Kaffee, Tee, Rotwein) herrühren, auf den sichtbaren Zahn -<br />

flächen entfernen.<br />

Innerhalb der zahnärztlichen Praxis unterscheidet man zwi -<br />

schen dem „in office-bleaching“ und ein „home-bleaching“.<br />

Bei dem „in-office-bleachen“ setzt der Zahnarzt unter ent -<br />

spre chender Abdeckung des Zahnfleischrandes hochkonzentrierte<br />

Zahnaufhellungsmittel unter Umständen unter Ein -<br />

wirken von Wärme beziehungsweise Licht direkt auf der<br />

Zahn oberfläche ein. Diese hochkonzentrierten Mittel müssen<br />

unter genauester Beobachtung des Zahnarztes gehand -<br />

habt werden. Eine nachfolgende Fluoridierung der Zahn ober -<br />

flä che sollte erfolgen.<br />

Beim „home-bleaching“ fertigt der Zahnarzt anhand eines<br />

Ab drucks eine passgenaue Schiene aus weichem Kunst -<br />

stoff, die mit einem Bleichgel gefüllt und über Nacht getragen<br />

wird. Damit die Bleichsubstanz das Zahnfleisch nicht<br />

schädigt, muss die Schiene sehr genau angepasst werden.<br />

Jeweils über Nacht (maximal acht Stunden) getragen, sieht<br />

man schon nach einer Woche einen deutlichen Effekt. Im<br />

Allgemeinen wird eine wöchentliche Kontrolle vorgenommen,<br />

wobei die Aufhellung oder begleitende Symp tome kontrolliert<br />

werden. Auch hierbei sollte im Anschluss ei ne entsprechende<br />

Fluoridierung der Zähne durchgeführt werden.


25<br />

Um das Resultat der Bleaching-Behandlung möglichst lange<br />

zu erhalten, ist eine optimale Zahnpflege zu Hause nötig sowie<br />

zweimal jährlich eine professionelle Zahnreinigung. Wäh -<br />

rend der Schwangerschaft sollte Sie sich dieser Behandlung<br />

nicht unterziehen, da es keine Untersuchungen über Ge -<br />

sund heitsrisiken gibt, die durch das Verschlucken geringer<br />

Mengen des Bleichmittels auftreten können.<br />

Fragen zum Bleichen der Zähne<br />

Wie steht es mit den handelsüblichen Zahnpasten und<br />

Pulvern, die weiße Zähne versprechen?<br />

Wer sie jemals ausprobiert hat, weiß, wie wenig sie bringen.<br />

Sie arbeiten nämlich nicht auf der Basis von Wasserstoffoder<br />

Carbamidperoxid. Am besten kann man sie mit einem<br />

Schleifmittel vergleichen, das es (zum Glück) nicht so schnell<br />

schafft, die eingeschlossenen Zahnverfärbungen abzu -<br />

schmir geln. Werden solche Schleifpasten aber regelmäßig<br />

und ausdauernd angewendet, so kommt es zum Abtrag von<br />

Zahnsubstanz, zur Schädigung der Zähne und zu Empfind -<br />

lich keiten.<br />

grenzt. Anzuraten ist in jedem Falle, vor dem Einsatz dieser<br />

Klebefolien den Zahnarzt zu konsultieren. Er kann abklären,<br />

ob die vorhandenen Verfärbungen auf der Zahnoberfläche<br />

oder innerhalb des Zahnes liegen und welche Erfolgs aus -<br />

sich ten mit dieser Bleichmethode bestehen. Bisher vorliegende<br />

Ergebnisse geben keinen Anlass auf mögliche Ne ben -<br />

wirkungen.<br />

Gibt es Tipps, wie man die Zähne ohne große Unkosten<br />

weißer bekommen kann?<br />

Natürlich hat jeder von uns eine individuelle Zahnfarbe. Eine<br />

effektive Zahn- und Mundhygiene, begleitet durch eine regelmäßige<br />

professionelle Zahnreinigung durch den Zahnarzt<br />

oder eine Prophylaxe-Assistentin kann nicht nur Zahn- und<br />

Zahnbettschäden vermeiden, sondern hilft gleichzeitig, Auf -<br />

la gerungen auf der Zahnoberfläche zu verhindern. Dabei ist<br />

nicht primär die Art des Zahnpflegemittels entscheidend,<br />

sondern die richtige Technik der Zahnpflege. Zusätzlich sind<br />

für die Zahnzwischenräume Zahnseide, Zahnzwischen raum -<br />

bürs ten und Zahnhölzchen auch wiederum nach Anleitung<br />

Schöne Zähne sind das Kapital von Filmstars. Besuche beim Zahnarzt sind deshalb nicht wegzudenken.<br />

Was ist der Unterschied zwischen Zahnaufhellung beim<br />

Zahnarzt oder dem Aufheller aus der Drogerie?<br />

Die Methoden der Zahnaufhellung unterscheiden sich im<br />

Wesentlichen in der aufgebrachten Konzentration der Bleich -<br />

mit tel. So sind Zahnaufheller aus der Drogerie beziehungsweise<br />

der Apotheke oder dem Supermarkt, die als Gele, La -<br />

cke oder entsprechende Klebestreifen angeboten werden, in<br />

ihrer Konzentration niedriger und erreichen somit nicht immer<br />

gleiche Aufhellungsergebnisse wie Methoden, die in der<br />

zahnärztlichen Praxis eingesetzt werden.<br />

Sind Klebefolien empfehlenswert?<br />

Auch mit Hilfe dieser Klebefolien lässt sich eine Aufhellung<br />

der Zähne erreichen. Die Haltbarkeit dieser Aufhellung ist<br />

nach derzeitigen Erfahrungen bis zu sechs Monaten be-<br />

sinnvoll. So kann man nicht nur seine Mundgesundheit er -<br />

hal ten, sondern auch ohne große Unkosten sehr viel für das<br />

natürliche Weiß seiner Zähne tun.<br />

Bei meinem Sohn sind im ansonsten gesunden Gebiss durch<br />

frühere Antibiotikagaben Flecken auf den Zähnen zurück ge -<br />

blieben, die ihn jetzt sehr stören. Was kann man da machen?<br />

Eine sehr zahnschonende Methode sind die so genannten<br />

Veneers aus Keramik. Um sie einzusetzen, wird nur eine<br />

dünne Schicht von der Zahnoberfläche abgetragen. An -<br />

schlie ßend werden die dünnen Verblendschalen einfach auf<br />

die verfärbten Zähne aufgeklebt. Reicht ein Veneer nicht<br />

aus, um beispielsweise einen sehr dunkle Verfärbung zu kaschieren,<br />

kann es auch in Kombination mit einem vorausgehenden<br />

Bleaching eingesetzt werden. 9


26<br />

Stress nagt<br />

Wer in der Familie oft die Zähne<br />

zusammenbeißen oder im<br />

Geschäftsleben manches zähne -<br />

knirschend hinnehmen muss,<br />

braucht sich über Gesichts- und<br />

Nackenschmerzen nicht zu<br />

wundern. Stress wirkt sich geradewegs<br />

auf das Kiefergelenk aus,<br />

das wie kein anderer Teil des Kör -<br />

pers an der Stress- und Aggres -<br />

sions bewältigung beteiligt ist<br />

Das Kiefergelenk ist das meist benutzte Gelenk des<br />

Körpers; nicht nur bei Abbeißen und Kauen, sondern<br />

auch beim Sprechen und Schlucken ist es in Be we -<br />

gung. Im Wesentlichen besteht es aus drei Teilen: dem Ge -<br />

lenkköpfchen, der Gelenkpfanne und einer Knorpel schei be<br />

(Diskus). Dieser Diskus ist ein weiches und empfindliches<br />

Ge webe, das eine Pufferfunktion ausübt. Bänder und Mus -<br />

keln stabilisieren das Gelenkköpfchen in der Gelenk pfan ne<br />

und ermöglichen die Bewegung des Unterkiefers. Da das<br />

Kiefergelenk Gleit- und Drehbewegungen ausführen kann,<br />

ist es nicht nur besonders leistungsfähig, sondern auch anfällig<br />

für Störungen aller Art.<br />

Nachts kommen die Probleme<br />

Ein gesundes Gelenk und gut arbeitende Kaumuskeln spürt<br />

man eigentlich gar nicht. Erst wenn Störungen, Schmerzen<br />

oder Geräusche auftreten oder wenn die Kiefer gelenk funk -<br />

tion gestört ist, nimmt man das Gelenk wahr. Und das tut<br />

inzwischen jeder dritte Erwachsene, der durch nächtliches<br />

Zäh neknirschen (Bruxismus) an einer Überbeanspruchung<br />

der Kaumuskeln und der Kiefergelenke leidet. Kräfte von bis<br />

zu 80 Kilogramm wirken bei chronischem Knirschen nachts<br />

auf die Zähne ein, kein Wunder, wenn irreparable Schäden<br />

am ganzen Kausystem auftreten können. Selbst Kinder, die<br />

in extremen Lernphasen sich durchbeißen müssen, bauen<br />

Stress über die Zähne ab – was nicht nur den neuen Bei -<br />

ßer chen nicht gut tut. Nacken- und Rü cken schmerzen, Mus -<br />

kel verspannungen und Migräne werden ebenfalls auf nächtliches<br />

Knirschen und Mahlvorgänge zurückgeführt. So wie<br />

Patienten mit dritten Zähnen an Schmer zen leiden können,<br />

die auf Störungen im Kiefergelenk (craniomandibuläre Dys -<br />

funk tion) zurückzuführen sind. Viele Ärzte mit ganzheitlichem<br />

Ansatz rechnen auch Schlafstörungen und Tinnitus zu den<br />

vom Kiefer ausgehenden Störungen.<br />

Außerdem können natürlich auch alle Gelenker kran kun -<br />

gen wie Rheuma, Arthrose und Arthritis am Kiefergelenk auftreten.<br />

Die ersten Anzeichen für Probleme mit dem Kiefer -<br />

ge lenk sind Reibe-, Knack- und Knirschgeräusche; die Be -<br />

weg lichkeit des Kiefers ist meist eingeschränkt. Betroffene<br />

klagen nicht nur unter chronischen Schmerzen, die sie beim<br />

Beißen, Gähnen und beim Öffnen des Mundes haben, häufig<br />

lösen Erkrankungen und Entzündungen im Gelenk auch<br />

Kopf-, Nacken-, Ohren- und Schulterschmerzen aus.<br />

Sorgfältige Diagnose<br />

Da die Ursachen vielfältiger Natur sein können, steht am An -<br />

fang unbedingt eine gründliche zahnärztliche Unter su chung.<br />

Zunächst überprüft der Zahnarzt, ob zu hohe Füllungen oder<br />

Kronen, beschädigter oder falscher Zahnersatz oder Zahn -<br />

fehl stellungen die Auslöser sein können. Auch fehlende Zäh -<br />

ne besonders im Bereich der Seitenzahnreihen müssen als<br />

Grund für die Beschwerden in Betracht gezogen werden, weil


27<br />

an den Zähnen<br />

Zähne, die eine Lücke begrenzen, oft ihre Stellung durch<br />

Kip pung oder Zahnwanderung verändern. Damit stören sie<br />

das komplizierte Zusammenspiel zwischen Ober- und Un ter -<br />

kieferzähnen. Die Folge sind auch hier Muskel ver span nung -<br />

en und Funktionsstörungen der Kiefergelenke und angren -<br />

zen der Gebiete.<br />

Wichtig ist hierbei die manuelle Funktionsdiagnostik, die<br />

dann mit apparativen Techniken ergänzt werden kann. Eine<br />

Röntgen- oder Kernspin-Aufnahme ist in Ausnahmefällen un -<br />

ter stützend. Liegt die Ursache an den Zähnen (auch an den<br />

dritten) kann eine Funktionstherapie mit einer Schiene von<br />

gro ßem Nutzen sein. Bewährt hat sich zum Beispiel eine<br />

diag nostische, Relaxierungs-, Orientierungs- oder Sta bi li sie -<br />

rungsschiene, die Störeffekte aufspürt, ausschaltet und zur<br />

Entspannung des ganzen Systems beitragen kann.<br />

Entspannung ist der beste Weg<br />

Bei starker Stressbelastung sind Entspannungsübungen ratsam,<br />

die dazu beitragen, dass man den Stress und die An -<br />

span nungen des Alltags nicht mit in den Schlaf nimmt. Auch<br />

die Schlafposition scheint wichtig zu sein: Rücken schlä fer<br />

leiden sehr viel seltener unter Kiefer ver span nung en. Da man<br />

Stress wirkt sich auch auf Kiefer und Zähne aus.<br />

Regelmäßige Entspannung beugt Zähneknirschen und dadurch bedingten Kieferverspannungen vor.<br />

nur tagsüber bewusst auf die Kaumuskulatur ein wirken kann,<br />

hilft es in vielen Fällen, wenn man sie während des Tages<br />

bewusst entspannt. Kleben Sie sich einen roten Punkt an<br />

eine Stelle an der Wand, an der Sie immer wieder vorbeikommen<br />

oder auf die Sie bei Ihrer Arbeit blicken. Kon trol lie -<br />

ren Sie beim Anblick des Zeichens, was Ihre Zu ge gerade<br />

macht und wie Ihr Kiefer sich fühlt. Entspannen Sie bewusst,<br />

massieren Sie die Kaumuskulatur mit den Fin gern und lassen<br />

Sie den Mund dabei locker. Und denken Sie immer daran:<br />

Ein Gewichtheber, der im Training Tonnen von Eisen zur<br />

Hochstrecke bringt, ist nur dann erfolgreich, wenn er sich<br />

auf sein Kiefergelenk verlassen kann. 9


28<br />

Au Backe,<br />

das kostet<br />

Seit 2005 hat sich durch die Gesundheits -<br />

reform bei der Kassenzuzahlung für Zahnersatz<br />

einiges geändert. Von der gesetzlichen<br />

Krankenversicherung gibt es einen festen<br />

Zuschuss, für Sonderwünsche muss man<br />

selbst bezahlen<br />

Bis Ende 2004 beteiligten sich<br />

die Kassen mit einem prozentualen<br />

Zuschuss von 50 Prozent<br />

an den Kosten für den genehmigten<br />

Zahnersatz. Für bestimmte Therapien<br />

gab es in der Regel aber gar keinen Zu -<br />

schuss. Der jetzt eingeführte Fest zu -<br />

schuss deckt 50 Prozent der Durch -<br />

schnitts kosten für die Regel ver sor -<br />

gung ab. Dies ist die Behandlung, die<br />

beim vorliegenden Befund die Stan -<br />

dardtherapie darstellt. Vorteil im Fest -<br />

Der Patient hat heute größere Wahl -<br />

mög lich keiten, muss dafür aber auch<br />

selbst tiefer in die Tasche greifen.<br />

zu schuss-System: Der Patient hat größere<br />

Wahlmöglichkeiten als bisher,<br />

denn er erhält seinen Festzuschuss<br />

auch für Therapien, die bisher nicht be -<br />

zu schusst wurden. Bei seltenen und<br />

aufwändigeren Therapien kann es al -<br />

ler dings teurer werden. Dies gilt vor allem<br />

nur für den Zahnersatz.<br />

Die Kosten für konservierend-chirurgische<br />

Leistungen – zum Beispiel für<br />

Zahnziehen, eine Parodontose behand -<br />

lung, Füllungen oder Zahnstein ent fer -<br />

nung übernehmen die Kassen weiterhin<br />

zu 100 Prozent. Die Leistungen<br />

werden über die Chipkarte der Kran -<br />

ken kasse abgerechnet. Nur bei höherwertigem<br />

Füllungsmaterial, z. B. Gold-<br />

Inlays, ist eine Zuzahlung zu leisten. In<br />

welcher Höhe diese ausfällt, erklärt<br />

Ihnen Ihr Zahnarzt/Ihre Zahnärztin.<br />

Zahnersatz nach eigener Wahl<br />

Zum Zahnersatz zählen Brücken, Kro -<br />

nen, Prothesen sowie kombinierter<br />

Zahn ersatz. Die bisherige prozentuale<br />

Beteiligung an Zahnersatzkosten wurde<br />

bereits ab Januar 2005 durch befundorientierte<br />

Festzuschüsse ersetzt.<br />

Je nach zahnärztlichem Befund beteiligt<br />

sich die Kasse mit einem Fest be -<br />

trag an den Gesamtkosten, der sich<br />

um 20 Prozent beziehungsweise 30<br />

Pro zent erhöht, wenn das Bonusheft<br />

fünf beziehungsweise zehn Jahre lü -<br />

cken los geführt wurde – gute Vorsorge<br />

wird also weiterhin mit höheren Zu -<br />

schüs sen belohnt. Der Bonus für gute<br />

Zahnvorsorge setzt voraus, dass eine<br />

regelmäßige Zahnpflege ärztlich bescheinigt<br />

wird und der Patient regelmäßig<br />

(einmal jährlich; Versicherte von<br />

sechs bis 19 Jahren halbjährlich) zur<br />

Vor sorgeuntersuchung gegangen ist.<br />

Beispiel: Befund zerstörter Zahn, me -<br />

tal lische Vollkrone nötig<br />

Festzuschuss = 115,27 €<br />

+ 20 % (5 Jahre Bonusheft)= 138,32 €<br />

+ 30 % (10 Jahre Bonusheft)= 149,85 €<br />

Ein entscheidender Vorteil der befundorientierten<br />

Festzuschüsse ist, dass<br />

Sie – egal für welche Behandlungs me -


29<br />

Modellkleid. Da aber andererseits bei<br />

Patienten eine große Unsicherheit und<br />

Unkenntnis darüber herrscht, wie hoch<br />

die Kosten insgesamt sein könnten<br />

und was man dabei selbst zu zahlen<br />

hat, ist ein Gespräch mit dem Zahn -<br />

arzt unerlässlich. Niemand sollte sich<br />

scheuen, nach Kosten zu fragen, denn<br />

nur wenn man sich gut informiert fühlt,<br />

sieht man einer Behandlung entspannt<br />

entgegen. Sollten Sie Interesse an einer<br />

Finanzierung (Ratenzahlung) haben,<br />

sprechen Sie auch darüber mit<br />

Ihrem Zahnarzt/Ihrer Zahnärztin.<br />

Die Differenz zwischen Gesamt kos -<br />

ten und Zuschuss kann der Patient<br />

aber auch über eine weitere private<br />

Ver si che rung absichern, die – je nach<br />

Ver trag und Prämie – auch höherwertigen<br />

Zahnersatz erstattet. Wie sinnvoll<br />

der Abschluss derartiger Policen<br />

ist, muss der Einzelne entscheiden. Die<br />

Ver brau cher zentrale Sachsen sagt zu<br />

den privaten Zusatzpolicen: „Damit wer -<br />

den kei ne Leistungen versichert, die<br />

Be trof fene ruinieren könnten, wenn der<br />

Schadensfall eintritt. Eine Brü cke zum<br />

Ersatz eines Zahnes kostet heute zum<br />

Beispiel um die 750 Euro. Wer sei ne<br />

Zähne pflegt, regelmäßig zur Vor sorge<br />

geht und sich obendrein gesund ernährt,<br />

wird in der Regel erst im höheren<br />

Lebensalter Zahnersatz benötigen.“<br />

Bis dahin sei genügend Zeit, Rück la -<br />

gen zu bilden.<br />

Zahnarztes oder Kiefer ortho pä den. Er -<br />

wach sene erhalten Leistungen nur bei<br />

besonders schweren Kiefer fehl bil -<br />

dung en, bei denen kombinierte kiefer -<br />

chi rur gische und kieferorthopädische<br />

Be hand lungsmaßnahmen erforderlich<br />

sind. Das ist bei angeborene Miss bil -<br />

dungen des Gesichts und der Kiefer,<br />

bei vorstehendem Unterkiefer und verletzungsbedingte<br />

Kieferfehl stel lungen<br />

der Fall.<br />

Parodontosebehandlung<br />

Die Kosten für Behandlungen von Ent -<br />

zün dungen am Zahnfleisch, die chirurgisch<br />

behandelt werden müssen, werden<br />

nach Bewilligung eines vertraglichen<br />

Behandlungsplanes des Ver -<br />

trags zahnarztes meist zu 100 Prozent<br />

übernommen. Das gilt auch für Be -<br />

hand lung von Verletzungen und Er kran -<br />

tho de Sie sich entscheiden – den Zu -<br />

schuss für die Regelbehandlung er hal -<br />

ten. Außerdem werden Implantate bezuschusst.<br />

Diese Art der Versorgung<br />

war vorher nicht in den zahnärztlichen<br />

Richtlinien enthalten. Für den Patien -<br />

ten ist es von Vorteil, dass er künftig<br />

den Zuschuss auch dann erhält, wenn<br />

er statt der Standardversorgung eine<br />

andere Versorgung wählt. Kosten oberhalb<br />

dieser Festzuschüsse tragen die<br />

Versicherten selbst.<br />

Preislisten gibt es nicht<br />

Für Zahnersatz kann es keine Preis lis -<br />

ten wie in einem Katalog für Dinge des<br />

täglichen Bedarfs geben, denn Zahn er -<br />

satz ist immer eine Einzelanfertigung,<br />

ähnlich einem Maßanzug oder einem<br />

Kieferorthopädie nur für Kinder<br />

Kieferorthopädische Behandlungen<br />

sind Teil der zahnärztlichen Behand -<br />

lung und sollen die fehlerhafte Stel -<br />

lung von Kiefer und Zähnen korrigieren,<br />

wenn das Kauen, Beißen, Spre -<br />

chen oder Atmen erheblich beeinträch -<br />

tigt ist. Durch Zahnregulierungsmittel<br />

(z. B. Zahnspangen) werden diese Fehl -<br />

stellungen korrigiert. Bei kieferorthopä -<br />

discher Behandlung von Kindern und<br />

Jugendlichen bis zum 18. Lebens jahr<br />

übernehmen die Kassen bei einer be -<br />

stimmten Ausprägung der Fehl bil dung<br />

des Gebisses 80 bis 90 Prozent der<br />

vertraglichen Kosten. Nach einem erfolgreichen<br />

Abschluss der kieferorthopädischen<br />

Behandlung wird der Selbst -<br />

behalt des Patienten aber von der Kas -<br />

se erstattet. Dazu genügt ein Nach -<br />

weis in Form einer Bestätigung des<br />

Für Zahnersatz gibt es heute nur noch<br />

Zuschüsse.<br />

kung en im Bereich des Gesichts schä -<br />

dels (Kieferbruch und Kieferge lenks er -<br />

kran kungen. Zahnästhetik dagegen ist<br />

Privatsache. Hierzu zählen Ver schöne -<br />

rungs arbeiten wie das Bleichen, die<br />

Rei nigung von Zähnen, Verblendungen<br />

für Kronen bei den Backenzähnen und<br />

Zahnschmuck. Die Kosten trägt der<br />

Patient. 9


30<br />

Am falschen<br />

Ende gespart<br />

Schnäppchenjäger, die im Ausland alles billig einkaufen,<br />

kennt man noch aus den Zeiten der Butterfahrten.<br />

Heute erstreckt sich die Billig-Mentalität nicht mehr nur<br />

auf Benzin, Kaffee oder Antiquitäten; für manche ist<br />

ein Besuch beim Zahnarzt über der Grenze eine weitere<br />

Möglichkeit, Geld zu sparen<br />

Im äußersten Westen Deutschlands zieht es sparsame Pa -<br />

tienten nach Belgien oder in die Niederlande, wo sie Zahn -<br />

er satz billiger bekommen ist als zuhause. Meist aber weichen<br />

die Arzt-Touristen nach Osteuropa aus, wo nicht nur<br />

Material- und Laborkosten günstiger sind als in Deutsch land.<br />

Auch von den niedrigeren Arzt-Honoraren wollen Zahn patien -<br />

ten profitieren, die sich bei der Suche nach einem Zahnarzt<br />

meist auf Internet-Angebote und Anzeigen verlassen.<br />

Da für eine ambulante Arztbehandlung im EU-Ausland keine<br />

Genehmigung der gesetzlichen Krankenkassen mehr erforderlich<br />

ist, stürzen sich manche Patienten in ein Wagnis,<br />

des sen Risiken sie gar nicht genau kennen. Abgesehen davon,<br />

dass die Kosten meist vor Ort in bar bezahlt werden müs -<br />

sen, ist es gar nicht so sicher, dass Auslands-Be hand lun gen<br />

so viel günstiger sind. Um Preisunterschiede feststel len zu<br />

können, benötigt man einen Heil- und Kostenplan von einem<br />

deut schen Arzt und einen vergleichbaren Plan vom ausländischen<br />

Behandler. Damit das Angebot seriös ist, reicht es<br />

nicht, den Kostenvoranschlag einfach weiterzureichen und<br />

auf ein billigeres Angebot zu hoffen. Wer in den Genuss einer<br />

wirklich guten Behandlung kommen will, sollte schon zur<br />

Erstellung des Heil- und Kostenplans den ausländischen<br />

Zahnarzt aufsuchen – und das ist zumindest zeitraubend.<br />

Ob sich das Doktorshopping in jedem Fall finanziell lohnt,<br />

darf bezweifelt werden, denn eine Studie, die von der Bun -<br />

des zahnärztekammer in Auftrag gegeben wurde, hat ergeben,<br />

dass Deutschland bei den Zahnarztpreisen im Ver -<br />

gleich mit anderen europäischen Ländern nicht im oberen,<br />

sondern eher im mittleren Bereich liegt.<br />

Im Urlaub zum Zahnarzt?<br />

Vor diesem Hintergrund will gut überlegt sein, ob es wirklich<br />

Sinn macht, den Urlaub zu opfern, um sich in Osteuropa oder<br />

auch in Thailand, in der Türkei oder auf Ibiza vermeint lich<br />

preiswert mit Kronen, Brücken und Prothesen versorgen zu<br />

lassen. Einmal davon abgesehen, dass der Urlaub eigentlich


31<br />

der Erholung dienen sollte und nicht in Warte- und Be hand -<br />

lungszimmern verbracht werden muss, sind die vermeintli -<br />

chen Zahnschnäppchen oft teuer bezahlt. Dreiviertel der in<br />

Ost europa behandelten deutschen Pa tien ten sind mit dem<br />

Zahnersatz, den sie dort bekommen haben, nicht zufrieden.<br />

Das ergab eine Studie der Uni Mainz und des Me di zinischen<br />

Dienstes Rheinland. Kein überzeugendes Er geb nis, das für<br />

den Zahnarzttourismus Richtung Osten spricht. Doch nicht<br />

allein das subjektive Empfinden der Pa tien ten wurde wissenschaftlich<br />

untersucht. Auch Experten wie der Marburger<br />

Professor Klaus Lehmann warnen vor Billig-Zahn er satz.<br />

bors hergestellt wird, alle Sicher hei ten: rechtlich<br />

abgesicher te Garantien, ausschließliche Ver wen dung von erprobten<br />

und nachprüfbaren Materia lien mit CE-Zeichen und<br />

schnelle Wege bei den Reparaturen.<br />

Qualität macht sich bezahlt<br />

Die Qualität von deutschem Zahnersatz ist weltweit führend<br />

– das erkennen auch die Schweizer Kollegen neidlos an.<br />

Und weil die Qualität so gut ist, wirkt sich das auf die Halt -<br />

bar keit des Zahnersatzes aus. Sie beträgt im Durchschnitt<br />

15 Jahre – und das schont die verbleibenden Zähne, weil<br />

Ein griffe über eine längere Zeit vermieden werden können.<br />

Außerdem senkt haltbarer Qualitäts-Zahnersatz, auf die Jah -<br />

re gerechnet, die Kosten erheblich. Die Stiftung Waren test,<br />

die sich ebenfalls mit billigerem Zahnersatz aus dem Aus -<br />

land beschäftigt hat, gibt zu bedenken, „dass Sie spätere<br />

Pro bleme, zum Beispiel bei Mängeln am Zahnersatz, mit dem<br />

ausländischen Zahnarzt nach dortigem Recht klären müs -<br />

sen“. Dazu kann es erforderlich sein, den Zahnarzt vor Ort<br />

aufzusuchen. Und dabei ist natürlich derjenige besser dran,<br />

der in Grenznähe wohnt und die Fahrt an einem Tag hinter<br />

sich bringen kann. Das gilt auch für den Fall gerichtlicher<br />

Aus einandersetzung: Nicht in allen Ländern der EU ist das<br />

Zahnprobleme im Urlaub zu lösen kann noch mehr Probleme schaffen. Der Leidtragende ist am Ende der Patient.<br />

Mängel bei osteuropäischem Zahnersatz<br />

Dabei sind Vergleiche nach seiner Meinung sehr schwierig.<br />

In Deutschland wird nach einem hohen Qualitätsstandard<br />

ge arbeitet, bei ausländischen Anbietern ist das aber keinesfalls<br />

immer der Fall. Dazu zitiert er aus einer Schweizer<br />

Studie über die Qualität von in Ungarn hergestelltem Zahn -<br />

er satz. Darin ist gar von „schwersten Mängeln“ die Rede.<br />

Die Untersuchungen von Professor N. P. Lang an der Klinik<br />

für Parodontologie, Kronen- und Brückenprothetik der Uni ver -<br />

si tät Bern definierten die zahnmedizinischen Leistungen mit<br />

einem Qualitätsstandard von A bis E. A entsprach einer ausgezeichneten<br />

Arbeit, Standard E charakterisiert schwerste<br />

Mängel, „die als Verstümmelung bezeichnet werden muss -<br />

ten“. Ergebnis: Standard A und B konnten für ungarische<br />

Arbeiten nicht vergeben werden. C-Leistungen waren lediglich<br />

20 Prozent erbracht. Standard D erhielten 41 Prozent<br />

und Standard E 39 Prozent. Überdies darf man die Notwen -<br />

digkeit regelmäßiger Nach sor ge und die Anpassung des<br />

Zahne rsatzes an veränderte Kie fer- und Schleim hautver hält -<br />

nis se nicht vergessen.<br />

Um eine gute Funktion und eine lange Tragedauer des<br />

Zahn er sat zes zu garantieren, ist auch für Prothesenträger<br />

ein regelmä ßi ger Besuch beim Zahnarzt eine wichtige Vor -<br />

aus setzung. Soll te etwas zu verändern sein, ist auch die<br />

räum liche Nähe von Zahnarzt und Zahntechniker ein ganz<br />

wichtiges Ar gu ment für jeden Prothesenträger, der meist<br />

nicht lange auf die Reparatur seiner Dritten warten möch te.<br />

Außerdem bietet Zahnersatz, der in deutschen Meis ter la -<br />

Arzthaftungsrecht so streng wie in Deutschland. Schmer -<br />

zens geld und Schadenersatz sind meist noch schwerer zu<br />

er langen als hier. Verweigert sich der Zahnarzt, hilft nur<br />

noch eine Klage. Diese müssen Betroffene im All ge mei nen<br />

beim Gericht am Sitz des Zahnarztes im Ausland einreichen.<br />

Vertrauen nicht zerstören<br />

Zudem haben die meisten Patienten ein großes Vertrauen<br />

zu ihrem Zahnarzt. Nur die wenigsten können sich vorstellen,<br />

eines Tages mit neuem Zahnersatz, made in Osteuropa,<br />

wieder in die Praxis zu kommen. Auch kann ihnen so ohne<br />

weiteres gar nicht geholfen werden. Treten Probleme auf,<br />

weil der Zahnersatz im Ausland schlecht eingesetzt wurde,<br />

wird ein deutscher Zahnarzt zwar gegen die Schmerzen behandeln,<br />

aber zur grundsätzlichen Korrektur des Pfuschs<br />

eher an den Zahnarzt verweisen, der den Zahnersatz mangelhaft<br />

eingesetzt hat. 9


32<br />

Wie finde ich den<br />

richtigen Zahnarzt?<br />

Wer umgezogen ist oder aus anderen Gründen einen<br />

Zahnarzt sucht, ist auf Mundpropaganda angewiesen. Doch auch das<br />

eigene Gefühl ist ein guter Ratgeber, denn die Qualität einer<br />

zahnärztlichen Arbeit kann man als Laie eigentlich nicht beurteilen<br />

Zu welchem Zahnarzt man geht, ist Vertrauenssache.<br />

Aber wie erkennt ein Patient, ob ein Zahnarzt/eine<br />

Zahn ärztin seriös und kompetent ist? Um diese Frage<br />

zu beantworten, hat Stiftung Warentest eine Liste mit Kri te -<br />

rien aufgestellt. Danach erkennt man einen guten Zahnarzt<br />

vor allem daran, wie er seine Praxis organisiert, sich den<br />

Pa tienten widmet und wie er sein Personal führt. Hier einige<br />

der wichtigsten Kriterien:<br />

Praxisorganisation<br />

• Die Öffnungszeiten der Praxis sind variabel.<br />

• Bei Terminen kommt man Ihren Wünschen und Bedürf nis -<br />

sen entgegen.<br />

• Es gibt in der Regel keine langen Wartezeiten.<br />

• Bei der Anmeldung und bei Telefonaten wird auf Daten -<br />

schutz geachtet.<br />

Umgang mit dem Patienten<br />

• Der Zahnarzt berät Sie und bindet Sie in Entscheidungen<br />

ein. Er nimmt sich Zeit für Gespräche und für Ihre Fragen<br />

zu Diagnosen und möglichen Therapien. Zudem erklärt er<br />

in verständlichen Worten, warum was getan werden muss.<br />

• Mit kleinen Patienten ist er geduldig. Er arbeitet behutsam<br />

und erklärt jeden Schritt.<br />

• Er macht Ihnen kein schlechtes Gewissen oder übt Druck<br />

auf Sie aus.<br />

Die leidige Kostenfrage<br />

• Die Preise sind transparent, nachvollziehbar und stehen<br />

weitgehend vor der Behandlung fest.<br />

• Man macht Ihnen mehrere Vorschläge, die in Qualität und<br />

Preis abgestuft sind.<br />

• Man bietet ohne weiteres einen Kostenvoranschlag an.


33<br />

Zu weiteren Kriterien, die die eigentliche zahnärztliche Ar -<br />

beit umfasst gehören<br />

• Arzt und Personal tragen Mund-, Nasen und Augenschutz<br />

sowie Handschuhe.<br />

Praxis mit Prävention<br />

Die richtige Zahnarztpraxis für junge Familien sollte präventiv<br />

ausgerichtet sein. Vor dem Zahnersatz oder vor der Fül -<br />

lung sollte also immer eine Prophylaxe vorgeschaltet sein.<br />

Anhand folgender Fragen können Sie feststellen, inwieweit<br />

Ihre Zahnarztpraxis Prophylaxe orientiert arbeitet:<br />

Werden Sie sich darüber klar, was Ihnen wichtig ist.<br />

• Können Sie sich in der Praxis die richtige Putztechnik zeigen<br />

lassen?<br />

• Sind Sie schon einmal über die Entstehung von Karies<br />

aufgeklärt worden?<br />

• Sind Sie schon einmal über die Entstehung von<br />

Parodontitis aufgeklärt worden?<br />

• Wenn Sie mit Kindern zum Zahnarzt gehen: Hat man<br />

Ihnen schon einmal erklärt, wie sich Karies bei Kindern<br />

vorbeugen lässt?<br />

• Besteht die Möglichkeit einer so genannten „professionellen<br />

Zahnreinigung“, also der gründlichen Entfernung<br />

von Zahnbelägen und Zahnstein sowie dem Polieren und<br />

Fluoridieren der Zähne?<br />

• Nimmt Ihr Zahnarzt so genannte „Versiegelungen“ der<br />

Kauflächen bei Kindern und Jugendlichen vor?<br />

• Bietet er eine Prophylaxeberatung an oder hat er Ihnen<br />

schon einmal eine Prophylaxesitzung vorgeschlagen?<br />

• Können Sie sich in der Praxis Ihr individuelles Kariesrisiko<br />

bestimmen lassen, z. B. mit „Belagsindex“ und Überprüfung<br />

des Speichels auf Karies erzeugende Keime?<br />

• Können Sie sich in der Praxis Ihr individuelles Parodon -<br />

titis risiko bestimmen lassen, z. B. mittels „Blutungs in -<br />

dex“, Mundhygiene-Beurteilung, Messung der Zahn -<br />

fleisch taschentiefe, Untersuchung der Zahnfleisch ta -<br />

schen auf „Parodontitiskeime“?<br />

• Beschäftigt Ihr Zahnarzt speziell für die Prophylaxe geschulte<br />

Mitarbeiter, z. B. Prophylaxehelferin, Zahn medi zi -<br />

ni sche Fachhelferin? 9<br />

Persönliches Vertrauen und gute Beratung sind ein guter<br />

Grundstein.<br />

▲<br />

Werbung<br />

Die ärztliche Berufsordnung begrenzt die Werbe mög lich kei ten von<br />

Zahnärzten. Allerdings wurden die Beschränkungen<br />

zunehmend gelockert, nach aktueller Rechtsprechung ist es<br />

Ärzten erlaubt, ihre Leistungen öffentlich darzustellen<br />

– und zwar im Interesse der Patienten. Die Informationen<br />

müssen allerdings rein informierend und sachlich sein.<br />

Für den Zahn arzt heißt das: Er darf auf dem Praxisschild oder im<br />

Internet seine Fachgebiete oder Spezialkenntnisse angeben.<br />

Oral chirur gen z. B. führen chirurgische Eingriffe wie die<br />

Ent fernung von Zysten, Tumoren und Zähnen durch. Sie können<br />

Brüche oder andere Probleme des Kiefers korrigieren, die<br />

einen chirurgischen Eingriff erforderlich machen. Sie verwenden<br />

auch Methoden, die denen der plastischen Chirur gie ähnlich<br />

sind, um kosmetische Probleme des Kiefers und des<br />

Gesichts zu behandeln. Darüber hinaus gibt es weitere Bereiche,<br />

in denen sich Zahnärzte weiterbilden können. Dazu zählen<br />

in Deutschland Tätigkeits schwer punk te wie Kinder zahn heilkunde,<br />

Endodontie (Wurzelkanal be hand lung) oder Implantologie.


34<br />

Die Angst vor der<br />

Zahnbehandlung<br />

Meistens ist die Vorstellung<br />

schlimmer als die eigentliche<br />

Behandlung, dennoch gehen viele<br />

ungern zum Zahnarzt<br />

Obwohl Zähne eine zentrale Rolle spielen, nehmen wir<br />

sie oft erst wahr, wenn sie schmerzen. Wer einmal<br />

vor, nach oder gar während einer Behandlung Zahn -<br />

schmer zen hatte, weiß, wie hilflos man ihnen ausgeliefert<br />

ist. Das kann zu Problemen führen, die man bewusst oder<br />

unbewusst mit dem behandelnden Zahnarzt in Ver bin dung<br />

bringt – und schon entwickelt sich eine Zahn be hand lungs -<br />

angst, die dramatische Formen annehmen kann. Trotz weitgehend<br />

schmerzfreier Behandlung und lokaler Be täu bung<br />

wird die Zeit im Zahnarztstuhl von vielen Patien ten als unangenehm<br />

oder gar bedrohlich empfunden. 60 bis 80 Pro -<br />

zent der Erwachsenen haben Angst vor dem Zahnarzt, davon<br />

sind 20 Prozent sehr ängstlich und fünf Prozent vermei -<br />

den aus diesem Grund den Zahnarztbesuch völlig. Wer zur<br />

letzt genannten Gruppe der Zahn arzt ver wei ge rer gehört, hat<br />

ein echtes psychisches Problem – und meist auch ein sa -<br />

nie runsgbedürftiges Gebiss. Sinnvoll kann es dann sein, sich<br />

an eine Selbsthilfegruppe zu wenden – und an Therapeu ten,<br />

die sich mit Angsterkrankungen beschäftigen. Außer dem<br />

gibt es auch Spezialpraxen, die sich vorwiegend den ech ten<br />

Angsthasen unter den Zahnarztpatienten widmen.<br />

Angsthasen sind schwer zu behandeln<br />

Was sich Nervenbündel im Wartezimmer gar nicht so klar<br />

machen, ist die Tatsache, dass auch ihr behandelnder Arzt<br />

von der Angst der Patienten betroffen ist. Er kann verspann -<br />

te, schreckhafte und apathische Patienten nicht in der Wei -<br />

se behandeln, wie er es gern möchte. Auch dringend benötigte<br />

Auskünfte bekommt er von überängstlichen Patien ten<br />

nicht in ausreichendem Maße. Daher ist auch Ihr behan deln -<br />

der Zahnarzt sehr daran interessiert, dass sich seine Pa -<br />

tien ten entspannen und den Besuch in seiner Praxis nicht<br />

als Horrortrip empfinden. In vielen Fällen besteht auch kein<br />

Grund zur Panik, denn der Zustand der Zähne ist heute in<br />

den meisten Fällen besser denn je. Oft wird überhaupt nicht<br />

gebohrt, denn für kleine Kariesbefunde gibt es Alternativen.<br />

Statt wie bisher die erkrankte Zahnsubstanz mit dem Bohrer<br />

abzutragen, kann der Zahnarzt sie mit Hilfe des Lasers – völlig<br />

schmerz- und geräuschfrei – verdampfen. Vielfach entfällt<br />

dadurch auch die Betäubungsspritze, wovon vor allem Angst -<br />

pa tienten und Kin der profitieren. Und sollte einmal etwas<br />

nicht in Ordnung sein, dann muss man auch nicht befürchten,<br />

von seinem Arzt mit Vorhaltungen und Kritik überhäuft<br />

zu werden. Im Gegenteil: Ihr Zahnarzt wird bestrebt sein,<br />

durch sein Ver hal ten zur Lo cke rung der Situation beizutragen,<br />

um seinen Angst pa tien ten einen Einstieg in eine möglichst<br />

dauerhafte und vertrau ens volle zahnärztliche Be treu -<br />

ung zu ermögli chen.<br />

Nicht erst bei Schmerzen zum Arzt<br />

Patienten mit einer Angsterkrankung suchen den Zahnarzt<br />

erst dann auf, wenn der Leidensdruck hinreichend stark ist<br />

und ihnen eine Behandlung unumgänglich erscheint. Diese<br />

Umstände erschweren häufig eine schmerzfreie Therapie,<br />

da bei Entzündungen eine vollständige Schmerz aus schal -<br />

tung durch örtliche Betäubung nicht immer gewährleistet ist.<br />

Erlebt ein sehr ängstlicher Patient im Rahmen einer Notfall -


35<br />

behand lung Schmerzen, fühlt er sich in seiner Einstellung<br />

zur Zahnbehandlung bestätigt und wird sich einer weiteren<br />

The ra pie nicht unterziehen. Hier zeigt sich das große Dilem -<br />

ma bei der Behandlung von Patienten mit einer Angst stö -<br />

rung. Ihr Zahnarzt weiß um die unterschiedlich ausgeprägte<br />

Angst vor einer Behandlung und kennt daher eine Reihe von<br />

Mög lich keiten, um ängstliche Zeitgenossen der gleichen Be -<br />

hand lung unterziehen zu können wie seine übrigen Patien -<br />

ten. Oberstes Gebot ist es nämlich, dass nichts unterlassen<br />

werden darf, was der Zahngesundheit dient, nur um eine Be -<br />

hand lung abzukürzen oder den Patienten vermeintlich zu<br />

schonen. Als Erstes wird das Praxisteam dazu beitragen,<br />

Span nung en zu lösen und durch gutes Zeitmanagement und<br />

kurze War te zeiten Beklemmungen gar nicht erst aufkommen<br />

lassen. Auch wenn es schwerfällt: Sagen Sie bei der Ter min -<br />

ver einbarung, dass Sie ungewöhnlich viel Angst haben, dann<br />

wird man das berücksichtigen. Außerdem kann Ihr Zahnarzt<br />

durch eine behutsame Aufklärung über den Behandlungs ab -<br />

lauf sehr zur Angstreduktion beitragen. Im besten Fall sieht<br />

es so aus, dass er Ihnen zu Beginn der Behandlung erklärt,<br />

wel che Maßnahmen er ergreifen will. Dann wird er behutsam<br />

jeden einzelnen Behandlungsschritt begleiten und erklären.<br />

Kleine Behandlungspausen und eine präzise Warnung vor<br />

unangenehmen Momenten machen das Ganze erträglicher.<br />

Vereinbaren Sie mit Ihrem Zahnarzt, dass Sie jederzeit (z. B.<br />

durch ein Handzeichen) auf die Behandlung Einfluss nehmen<br />

können und dadurch ein Stück Souveränität zurückgewinnen.<br />

Das schafft Sicherheit und Vertrauen – ebenso wie<br />

die möglichst schmerzfreie Behandlung und – bei aller Pro -<br />

fe sio nalität – das menschliche Mitfühlen des Zahnarztes<br />

und des Praxisteams.<br />

Um ängstliche Patienten zu entspannen, hat Ihr Zahnarzt<br />

ein ganzes Arsenal von Möglichkeiten: An erster Stelle stehen<br />

Me dikamente, die den Patienten beruhigen und seine Angst<br />

lösen. Hypnose gehört ebenfalls zu den Verfahren, von denen<br />

Patienten mit normaler Angst, aber auch echte Phobiker<br />

profitieren. Die Hypnose löst beim Patienten während der<br />

Zahn behandlung Wohlbefinden aus und hilft ihm, die panische<br />

Angst zu überwinden. Um Patienten vor der Behand lung<br />

in eine Welt der inneren Bilder zu führen, kombiniert man<br />

entspannende Hintergrundmusik mit einer in ruhigem Tonfall<br />

gesprochenen Hypnose-Anleitung. So können stören de Ge -<br />

räu sche, die zum Beispiel vom Bohrer ausgehen, in po sitive<br />

oder neutrale Geräusche verwandelt werden. Gute Er fah -<br />

rung en hat man auch mit Musik (nach eigener Wahl) im<br />

Kopf hörer gemacht, die während der Behandlung von den<br />

Bohrgeräuschen ablenkt und zur Entspannung beiträgt.<br />

Den Schmerz ausschalten<br />

Schmerzlindernde Verfahren wie Lokalanästhesie, Lachgas,<br />

Schmerzmittel, aber auch Akupunktur sind weitere Mög lich -<br />

kei ten, ängstliche Patienten so schonend wie möglich zu behandeln.<br />

Auch für Spritzenphobiker gibt es Möglichkeiten,<br />

mittels Pasten und Vereisungssprays den gefürchteten Na -<br />

del pieks zu umgehen. In ganz seltenen Fällen kann zur Sa -<br />

nie rung eines maroden Gebisses auch eine Vollnarkose angezeigt<br />

sein.<br />

Sonderfall Kinder<br />

Kinder erleben Angst im Allgemeinen unmittelbarer als Er -<br />

wach sene. Darum besteht die wichtigste Aufgabe der Eltern<br />

und Geschwister darin, ihre eventuell vorhandene Zahn arzt -<br />

angst nicht auf die Kleinen zu übertragen. Dazu muss man<br />

Kindern kann die Angst genommen werden, wenn sie früh<br />

und langsam an Zahnarztbesuche gewöhnt werden.<br />

wissen, dass Kinder Gesten, Stimmungen und Verhalten<br />

stär ker wahrnehmen als das gesprochene Wort. Daher fühlen<br />

sich auch schneller schutzlos und allein gelassen, ähnlich<br />

wie die großen Angsthasen brauchen sie daher eine besondere,<br />

nicht zuletzt auch eine körperlichen Zuwendung.<br />

Blick- und Körperkontakt sollten während der gesamten<br />

Behandlung aufrechterhalten werden. Händchenhalten oder<br />

beruhigendes Kopfstreicheln sollten Ihr Zahnarzt oder jemand<br />

aus dem Praxisteam nur auf Wunsch der kleinen<br />

Patienten einsetzen, Grenzen gilt es zu wahren. 9<br />

▲<br />

Was passiert bei Zahnschmerzen im Zahn?<br />

Als Zahnschmerzen im en ge ren Sinne be zeich net man Schmerzen,<br />

die vom Zahnmark (Zahnnerv) be zie hungs wei se vom<br />

Zahnhalteapparat (z. B. Zahnfleisch) aus ge hen. Die mit Abstand<br />

häu figs te Zahnerkrankung, die aku te und zum Teil sehr<br />

star ke Schmerzen ver ur sacht, ist die Zahnkaries. Vereinfacht kann<br />

Karies in fol gen der Formel aus ge drückt wer den: Karies ist<br />

ei ne Zahnerkrankung, bei der zu nächst der wich ti ge Zahnschmelz,<br />

der die Zahnkrone schützt, durch Bakterien und Säuren zer stört<br />

wird. Dann kommt es zum Befall des tie fe ren Zahngewebes<br />

und zur Entzündung und Zerstörung des Zahnmarks. Mit<br />

fort schrei ten der Karies neh men die Beschwerden zu; bei ei ner<br />

eit ri gen Entzündung des Zahnmarks wird ei ne Wurzelbehandlung<br />

nö tig. Weitere mög li che Ursachen für Zahnschmerzen sind:<br />

Starke Reize (auch bei ge sun den Zähnen) wie Hitze, Kälte, Überoder<br />

Unterdruck beim Tauchen oder Fliegen und ins be son de re<br />

schnel le Temperaturänderungen.<br />

Zahndurchbrüche, al so das Durchdringen von Kiefer und Mund -<br />

schleimhaut durch ei nen neu en Zahn, kön nen sehr schmerz haft<br />

sein. Das gilt für Milchzähne ge nau so wie für blei ben de Zähne und<br />

vor al lem für Weisheitszähne. Ebenso kön nen he raus ge fal le ne<br />

Füllungen und Druckstellen durch schlecht sit zen de Prothesen<br />

Schmerzen ver ur sa chen.


36<br />

Extravagantes Statussymbol waren neueren For schun -<br />

gen zufolge auch die Zahnfurchen, die sich die streitba -<br />

ren Wikinger vor rund 1.200 Jahren tief in die Front zäh -<br />

ne gravieren ließen – als Zeichen ihrer Furchtlosigkeit. Die<br />

modernen Methoden des Zahnschmucks sind da ungemein<br />

sanfter und für die Zähne völlig unschädlich – sofern es sich<br />

um Dazzler und Twinkies handelt, eine aus den USA stam -<br />

men de Mode, der jeder vierte amerikanische Teenager huldigt.<br />

Dazzler aus Goldfolien und Twinkies oder Twinkles in<br />

Form von massiven, aber dennoch filigranen Schmuck stü cke<br />

aus Gold und Edelsteinen sollen schöne Zähne noch mehr<br />

strahlen lassen. Die Glanzpunkte in der besonders beliebten<br />

Herz- oder Delphinform und die funkelnden Kristall stein -<br />

chen sind nicht in erster Linie zum Verdecken von kleineren<br />

Unschönheiten gedacht, sondern als Blickfang – wie einst<br />

der Schönheitsfleck. Und da geschmückte und ansonsten<br />

makellose Zähne einem jugendlichen Gesicht noch mehr<br />

Strahlkraft verleihen, ist gepflegter Zahnschmuck immer häu -<br />

figer auch bei uns zu sehen.<br />

Von Brillanten<br />

Gold im Mund<br />

Auch wenn Eltern das manchmal etwas anders sehen, ist<br />

ge gen solche harmlose Verzierungen nichts einzuwenden,<br />

wenn sie vom Zahnarzt eingesetzt werden. Fachgerecht angebracht,<br />

geht das ohne einen Eingriff in die Zahnsubstanz.<br />

Grundsätzlich wird Zahnschmuck nur oberflächlich mit einem<br />

transparenten Kunststoff aufgeklebt. Um ausreichenden<br />

Halt zu erzeugen, wird vorher der Zahnschmelz mit Säu -<br />

re etwas angeraut. Der Schmuck hält maximal zwei bis drei<br />

Jahre, kann aber problemlos wieder entfernt werden, ohne<br />

dass der Zahn Schaden nimmt. Voraussetzung ist allerdings<br />

eine gute Mundhygiene, die besonders viel Sorgfalt im Be -<br />

reich der Schmuckstücke walten lässt. Denn jede nicht glatte<br />

Oberfläche im Mund bietet Bakterien einen Nistplatz und<br />

kann so ein Ausgangspunkt für Karies sein. Dies muss unter<br />

allen Umständen durch intensive Mundhygiene verhindert<br />

werden. Den Geldbeutel greift das Gold oder Kristall im<br />

Mund je nach Ausführung nur mittelmäßig an, Schmuck stü -<br />

cke gibt es ab 15 Euro aufwärts, Zahnbrillanten und andere<br />

Dental-Juwelen kosten natürlich einiges mehr. Viele Pra -<br />

xen halten eine Auswahl an Motiven aus garantiert nicht<br />

zahn schädigendem Material bereit. Die Anbringung kostet je<br />

nach Art und Umfang noch einmal 50 bis 100 Euro pro<br />

Schmuck stück. Nicht empfehlenswert sind aus Sicht der<br />

Zahnärzte Schmuck systeme für den Hausgebrauch, die mit<br />

UV-Lampe zum Aus här ten des beigefügten Klebstoffs in den<br />

Handel kommen. Bei unsachgemäßer Handhabung kann<br />

man damit Zähne und Zahnfleisch schädigen.<br />

Nach Lust und Laune wechseln<br />

Eher eine Laune des Augenblicks sind Zahn-Tattoos aus bunten<br />

Miniatur-Bildchen, die einfach wie Abzugsbildchen auf die<br />

Zahnoberfläche aufgeklebt werden. Sie können aus freundlichen<br />

<strong>Smile</strong>ys, Herzen oder Schmetterlingen bestehen oder<br />

manchmal auch in Form finsterer Symbole an die alten Wi -<br />

king er erinnern. Allerdings dauert der Spuk nur wenige Stun -<br />

den oder Tage. Bei Zahn-Tatooth, einer besonderen Spielart,<br />

Zahnschmuck gibt es nicht erst,<br />

seit Rock-Legende Mick Jagger seine<br />

Fans mit einem aus der Jacketkrone<br />

blitzenden Diamanten in Entzücken<br />

versetzte. Aus ägyptischen Grabfunden<br />

weiß man, dass sich schon die<br />

Pharaonen gern mit Edelsteinen im<br />

Mund zeigten<br />

werden auf einen im Gebiss verankerten Sockel bemalte<br />

Auf stecker aufgeschoben. Dazu müssen aber Zähne wie für<br />

eine Krone beschliffen werden – ein Eingriff der die Hart -<br />

subs tanz eines gesunden Zahns stark angreift und daher<br />

besser auf bereits überkronten oder mit Füllungen versehenen<br />

Zähnen vorgenommen wird. Bedenklich sind die aus der<br />

Rapper-Szene stammenden so genannten Zahncaps, die<br />

über die oberen Schneidezähne gestülpt werden. Das Tra -<br />

gen und oft auch das Entfernen dieser Kappen verursacht<br />

schon nach kurzer Zeit deutliche Schäden an Zähnen und<br />

Zahnfleisch. Mit Schmuck haben Piercings im Mundbereich<br />

wenig zu tun, sie sind eher ein Ausdruck der Rebellion. Doch


37<br />

und Piercings<br />

das allein ist nicht der Grund, warum viele Erwachsene diesen<br />

Jugendkult ablehnen und man immer wieder vor dieser<br />

extremen Art des Körperschmucks warnt.<br />

Piercings sind gefährlich<br />

Beim Durchstechen der Haut und beim Anbringen eines<br />

Schmuckstücks kann es selbst bei steriler Arbeitsweise zu<br />

Wundkanalinfektionen sowie zu allergischen Reaktionen<br />

kom men. Gerade beim Piercen im Mundbereich besteht eine<br />

erhöhte Infektionsgefahr, da die Mundhöhle voller Bak te -<br />

rien ist. Wird die Zunge durchstochen. kann es zu massiven<br />

Schwellungen und sogar zu einer Blutvergiftung kommen. In<br />

abgeschwächter Form gilt das auch für das Durchstechen<br />

von Wangen oder Lippen. Beim Lippenbändchen-Piercing,<br />

bei dem das kleine Bändchen zwischen Oberlippe und Zahn -<br />

fleisch mit einem Stecker versehen wird, sind häufig Rei -<br />

zungen des Zahnfleisches die Folge. Das beim Zungen-<br />

Piercing meist in der Mitte der Zunge platzierte Schmuck -<br />

stück kann zu Schäden an Zahnfleisch oder Zahnschmelz,<br />

starken Schwellungen und sogar zu Teillähmungen führen.<br />

Am problematischsten ist beim Zungenpiercing nach wie vor<br />

die Hygiene. Denn in vielen Kosmetik- bzw. Tattoo-Studios<br />

werden beim Setzen des Piercings nicht einmal minimale hygienische<br />

Standards eingehalten. 9


38<br />

Vor dem Urlaub<br />

zum Zahnarzt<br />

Es gibt viele gute Gründe, vor dem Urlaub<br />

zum Zahnarzt zu gehen. Im Vordergrund steht<br />

wohl der Wunsch, sich die schönste<br />

Zeit des Jahres nicht durch Zahnschmerzen<br />

verderben zu lassen<br />

Für viele sind Flugreisen, Berg tou -<br />

ren, Skiabfahrten oder Tauch- und<br />

Schnorchelgänge ein wichtiger Be -<br />

standteil des Urlaubs. Doch so schön<br />

die se Aktivitäten auch sind, man sollte<br />

sich rechtzeitig klar machen, in welcher<br />

Weise gerade Druck- und Höhen -<br />

unter schiede auf bereits geschädigte<br />

Zähne wirken. Und wenn man sich dann<br />

noch vorstellt, dass man bei einem<br />

plötz lich eintretenden Zahn-Malheur in<br />

einem fremden Land einen Zahnarzt<br />

aufsuchen muss, der vielleicht weit unter<br />

den gewohnten hygienischen Stan -<br />

dards arbeitet, ist ein rechtzeitig vor<br />

dem Urlaub gelegener Zahnarzt-Termin<br />

rasch eingeplant.<br />

Urlaub bedeutet meist Ortswechsel<br />

– und der ist oft auch mit Un an nehm -<br />

lich keiten wie Zugluft, Kälte durch Kli -<br />

ma anlagen und überraschende Hitze<br />

verbunden – darunter leiden nicht nur<br />

Hals und Ohren, auch Zähne können<br />

sich unangenehm bemerkbar machen.<br />

Vor allem im Flieger kommt es durch<br />

Luftdruck- und Temperaturänderungen<br />

und die Bewegung mit hoher Ge schwin -<br />

digkeit immer wieder zu Zahn pro ble -<br />

men. Das liegt meist daran, dass Ga -<br />

se sich mit Abnahme des Drucks ausdehnen.<br />

Befinden sich solche Gase in<br />

einem geschlossenen Raum, zum Bei -<br />

spiel in einem kariösen Zahn, kann dies<br />

Schmerzen verursachen. Schuld daran<br />

ist meist die in einem durch Karies verursachten<br />

Hohl raum oder einer neuen<br />

Zahnfüllung gefangene Luft, die sich<br />

bei Druck schwan kungen ausdehnt.<br />

Deshalb empfiehlt es sich auch, in -<br />

ner halb von 24 Stunden nach einer<br />

Zahn behandlung oder bei akuten Zahn -<br />

schmerzen nicht zu fliegen. Ähnliches<br />

gilt natürlich für Tauchgänge und für<br />

Berg touren und alpine Abfahrten, auch<br />

hier kann Druckabfall durch Hö hen un -<br />

ter schiede für Beschwerden sor gen.<br />

Zugluft und Säure sind schädlich<br />

Zugluft im Flugzeug, Kälte im klimatisierten<br />

Auto oder Reisebus und Fahrt -<br />

wind im Cabrio gehören ebenso wie rasche<br />

Temperaturunterschiede oder der<br />

Genuss von eisgekühlten Getränken<br />

oder Speiseeis zu den zahnschädigenden<br />

Faktoren, die einem einen Urlaub<br />

oder Kurztrip ganz schön vermiesen


39<br />

können. Treten bei Zugluft Zahn -<br />

schmer zen auf, kann dies ein Hinweis<br />

auf Ka ries oder empfindliche Zahn häl -<br />

se sein. Las sen Sie solche Beschwer -<br />

den auf je den Fall von einem Zahnarzt<br />

abklären, ehe die Urlaubsfreude durch<br />

Zahn schmer zen getrübt wird. Das Glei -<br />

che gilt für eine besondere Empfind -<br />

lich keit der Zähne auf äußere Reize<br />

wie etwa besonders heiße oder kalte<br />

Getränke, Süßig kei ten oder Säure.<br />

Aus gelöst wer den können solche Sen -<br />

sibilitäten beispielsweise durch fal -<br />

sches Putzen. Da durch kann auf die<br />

Dauer Zahnsubs tanz abgetragen werden,<br />

es kommt zu freiliegenden Zahn -<br />

hälsen und damit letztlich zu einem<br />

Kontakt zwischen Nerv und Außenwelt.<br />

Hausmittel gegen den Zahn schmerz<br />

Bei einer rechtzeitigen Termin ver ein ba -<br />

rung kann der Zahnarzt z. B. mit Hilfe<br />

so genannter Adhäsiv sys teme die<br />

Zahn oberfläche gleichsam versiegeln,<br />

der Zahn ist auf diese Wei se vor äußeren<br />

Reizen geschützt und eine Wei -<br />

ter ent wick lung des Substanz ver lustes<br />

kann verhindert werden – der Urlaub<br />

unbeschwert genossen werden. Ist<br />

doch einmal der Alptraum aller Ur lau -<br />

ber eingetreten, lassen sich schon mit<br />

einfachen Mitteln die Qualen bis zum<br />

Zahn arztbesuch lindern. Geeignet zur<br />

Zahnarzt- statt Sonnenliege ist kein beliebtes<br />

Urlaubsziel.<br />

Be täu bung der Schmerzen sind nicht<br />

nur Tabletten, viele Zahn pa tien ten haben<br />

auch schon gute Er fah rung en mit<br />

einfachen Hausmitteln gemacht. Dazu<br />

gehört die Behandlung mit ätherischen<br />

Ölen, bei denen man einfach ein Wat -<br />

te stäbchen mit Tee baum- oder Nelken -<br />

öl beträufelt und den betroffenen Zahn<br />

und das umliegende Zahn fleisch damit<br />

abtupft, bis der Schmerz nachlässt.<br />

Notfall-Set mitnehmen<br />

Auch lauwarme Spülungen mit Me lis se,<br />

Ka mille oder Salbei lindern die Schmer -<br />

zen und wirken entzündungs hem mend<br />

auf das Zahnfleisch. Bei Schwel lungen<br />

hilft Kälte gegen den Schmerz. Der Eis -<br />

beutel sollte aber nie direkt auf die Haut<br />

gelegt, sondern mit einem Hand tuch ab -<br />

gedeckt werden. Falls eine Fül lung oder<br />

Im Urlaub einen Zahnarzt<br />

aufzusuchen ist nicht meistens ein<br />

riskantes und teures Unterfangen.<br />

Viele Zwischenfälle könnte<br />

man durch einen frühzeitigen<br />

Zahnarztbesuch zuhause vermeiden<br />

und die Ferien genießen.<br />

Krone herausbricht, lindert eine Ge -<br />

würz nelke im Loch die Qual. Wenn ein<br />

Zahnarzt schwer erreichbar ist, leistet<br />

ein Dental-Reise-Set wert volle Diens te.<br />

Es enthält Füll ma te rial und Spezial-Kleb -<br />

stoff. Damit können die Löcher bis zum<br />

nächsten Zahn arzt be such verschlossen<br />

werden. Auch für Prothesen trä ger gibt<br />

es Not fall-Kof fer, die zumindest die<br />

Optik wie der her stel len, wenn eine Ver -<br />

blen dung abbricht. Las sen Sie sich bei<br />

der Zu sam men stel lung der Zahn-Rei se-<br />

Apo theke von Ihrem Zahnarzt oder einer<br />

speziell geschulten Helferin beraten.<br />

9


40<br />

Amalgam –<br />

Neun von zehn Patienten sind<br />

zwar der Meinung, ihre Zähne<br />

ausreichend zu pflegen, dennoch<br />

ist ein lebenslanges naturge -<br />

sundes Gebiss noch ein echter<br />

Wunschtraum der meisten<br />

Menschen. Spätestens ab Mitte<br />

Dreißig muss heute der eine<br />

oder andere mit Füllungen oder<br />

Teilkronen rechnen<br />

völ kerung als auch unter der Zahnärzteschaft geführt und<br />

las sen die Verwendung dieses jahrzehntelang bewährten<br />

Werk stoffes als Füllungsmaterial nicht mehr zeitgemäß er -<br />

schei nen. Fragen Sie Ihren Zahnarzt nach Alternativen zum<br />

queck sil ber haltigen Amalgam – und denken Sie immer daran,<br />

dass sich Amalgam-Gegner und Befürworter in einem ganz<br />

einig sind: Der beste Schutz ist und bleibt die Karies-Pro phy -<br />

la xe, sodass Zahn-Füllungen erst gar nicht nötig werden.<br />

Wenn es um die Füllung von kariösen Zähnen geht,<br />

entscheiden sich immer mehr Menschen gegen<br />

Amal gam-Füllungen, zumal Materialien wie Gold,<br />

Ke ramik und Kunststoff eine hochwertige und körperverträgliche<br />

Alternative bieten. Eine breit angelegte Diskussion<br />

über potentielle gesundheitliche Beeinträchtigungen durch<br />

Amalgam haben zu einer Verunsicherung sowohl in der Be -<br />

Amalgam hatte viele Vorteile<br />

Die Metall-Legierung, zu der in etwa gleichen Teilen metallisches<br />

Quecksilber mit einem Pulver aus ca. 70 Prozent Sil -<br />

ber und 30 Prozent Zinn, Kupfer und Zink vermischt werden,<br />

wur de aus kosmetischen Gründen nur im nichtsichtbaren<br />

Be reich verwendet, dennoch ist es bis heute die in der Zahn -<br />

heil kunde am häufigsten eingesetzte Füllungssubstanz. Nach<br />

Schätzungen von Experten wurden im Jahr 2000 in Deutsch -<br />

land etwa 20 Tonnen Amalgam verarbeitet, um Ka ri es folgen<br />

zu beheben. Die Tendenz ist jedoch stark sinkend, da eine<br />

EU-Initiative ein Verbot des Werkstoffs schon für das Jahr<br />

2007 plant.<br />

Beliebt war das Silberamalgam vor allem deshalb, weil es<br />

nach dem Aushärten eine große Stabilität und Kanten fes tig -<br />

keit aufweist. Unter allen bekannten Füllungsmaterialien gilt<br />

es als „gutmütig“ zu verarbeiten, da es nicht nötig ist, auf<br />

die strikte Trockenheit des Hohlraums zu achten, den man<br />

zu füllen gedenkt. Auch konnte Dentalamalgam direkt in den<br />

Zahnhohlraum geformt werden, was eine Schonung der gesunden<br />

Zahnsubstanz mit sich brachte. Ein Vorteil des<br />

Amlagams ist außerdem seine Haltbarkeit: Amalgam fül lun -


41<br />

Nutzen und Risiko<br />

gen halten im Durchschnitt 12,6 Jahre, Kunststoff-Füllungen<br />

im Schnitt nur 7,6 Jahre. Und nicht zuletzt spielt auch der<br />

akzeptable Preis eine Rolle.<br />

Verwendung wird bereits eingeschränkt<br />

Bereits heute darf Amalgam nicht verarbeitet werden bei<br />

schweren Nierenfunktionsstörungen und nachgewiesenen<br />

Allergien, die allerdings sehr selten sind. Bei Schwangeren<br />

und Kindern bis zum 6. Lebensjahr wird im Sinne eines vorbeugenden<br />

Gesundheitsschutzes ebenfalls von dieser queck -<br />

silberhaltigen Legierung abgeraten. Sollte eine alte Füllung<br />

erneuerungsbedürftig sein oder das Amalgam sich nicht mit<br />

geplanten Goldfüllungen vertragen, ist es sinnvoll alte Plom -<br />

ben zu ersetzen. Schutzmaßnahmen für den Patienten beim<br />

Ent fernen alter Amalgamfüllungen wird jeder Zahnarzt genauso<br />

selbstverständlich treffen wie er auf eine sachgerechte<br />

Entsorgung, zu der jede Praxis verpflichtet ist, achten<br />

wird. Umweltgefährdung durch Quecksilber aus Dental amal -<br />

gam ist auf diese Weise ausgeschlossen.<br />

Alternativen nutzen<br />

Füllungen aus Kunststoff haben sich in der Zahnmedizin seit<br />

Jahren bewährt. Im Front- und auch im Seitenzahnbereich<br />

bieten sie ästhetische Lösungen. Diese Compositefüllungen<br />

sind zudem relativ preiswert. Sie besitzen gute mechanische<br />

Eigenschaften, erreichen aber leider nicht die notwendige<br />

Härte und Festigkeit für große Kavitäten der hinteren Ba cken -<br />

zähne. Sie sind nicht kantenstabil und zu spröde an den Prä -<br />

pa rationsrändern. Nach circa zwei Jahren treten auch bei<br />

gut gelegten Compositefüllungen Ermüdungs er schei nungen<br />

am Präparationsrand auf. Die Folge: Kon trak tion des Ma teri -<br />

als, Risse, Sprünge, die oft einen bakteriellen Befall zur Fol -<br />

ge haben. Das Füllungsmaterial wird von den meisten Pa -<br />

tien ten gut vertragen. Gold ist ein verträgliches und langlebiges<br />

Material; Al ler gien auf hochgoldhaltige Legierungen<br />

sind äußerst selten. Klar ist jedoch, dass bei der Fertigung<br />

von Inlays, die im La bor nach einem Abdruck des präparierten<br />

Zahnes gefertigt werden, meist mehr Zahnsubstanz ge -<br />

opfert werden muss als bei Amalgamfüllungen. Falls Gold -<br />

le gie rungen als Dauer lö sung gewählt werden, dann nur<br />

hoch karätiges. Es wird aus drücklich vor Sparlegierungen gewarnt.<br />

Reines Gold hat leider nicht genügend Härte.<br />

Inlays aus Vollkeramik bieten gerade im Seiten zahn be reich<br />

eine ästhetische Lösung. Mit einer Keramik sind farbgenaue<br />

Rekonstruktionen des Zahnes möglich. Die Keramik- oder<br />

Glas keramik-Inlays bestehen aus hartem Material, das dem<br />

Zahnschmelz am ähnlichsten ist. Das schwierig zu verarbeiten<br />

Material ist biokompatibel und im Allgemeinen gut verträglich.<br />

9<br />

▲<br />

Inlay, Onlay, Overlay<br />

Inlay bedeutet Einlagefüllung. Aus einem Werkstoff (z. B. Keramik<br />

oder Gold) wird eine feste Form gegossen oder gefräst, die genau<br />

in das für die Füllung vorbereitete Loch passt. Damit es nicht herausfällt,<br />

wird das Inlay je nach Ausführung mit einem Klebstoff,<br />

einem so genannten Adhäsiv oder Zement, befestigt.<br />

Onlay: Mindestens an einer Stelle des Zahnes ragt die Füllung<br />

über einen der Zahn-Höckerspitzen hinaus.<br />

Overlay: Sie erstreckt sich deutlich über die Zahnhöcker hinaus.<br />

Eine Alternative zu einem Overlay oder Onlay ist die Teilkrone.


42<br />

Vorsorge ist keine Frage<br />

des Geldes<br />

Alle gesetzlich Versicherten<br />

über 18 Jahre können zweimal im<br />

Jahr zur Kontrolluntersuchung<br />

beim Zahnarzt gehen, ohne eine<br />

Praxisgebühr entrichten zu<br />

müssen. Damit soll eine lückenlose<br />

Vorsorge gewährleistet und die<br />

korrekte Führung des Bonusheftes<br />

erleichtert werden<br />

Natürlich ist auch beim Zahnarzt die Praxisgebühr von<br />

zehn Euro pro Quartal zu bezahlen – wenn es sich nicht<br />

um eine der zwei zahnärztlichen Kontroll unter su chun -<br />

g en pro Jahr handelt. Und sogar wenn ergänzend oder be -<br />

glei tend geröntgt oder einmal jährlich als Kassenleistung<br />

Zahnstein entfernt wird, ist die Praxisgebühr nicht zu entrichten.<br />

Zudem kann gleichzeitig eine Vitalitätsprüfung und<br />

eine Untersuchung auf Zahnfleischerkrankungen durchgeführt<br />

werden. Erst wenn sich ein Defekt ergibt und gebohrt<br />

werden muss, werden die zehn Euro fällig.<br />

Vorsorge ohne Praxisgebühr<br />

Die Praxisgebühr beim Zahnarzt fällt bei gesetzlich Kran ken -<br />

ver sicherten bei jeder ersten Zahnarztbehandlung im Ka len -<br />

der vierteljahr an. Nicht bezahlen muss man, wenn man<br />

• jünger als achtzehn Jahre ist,<br />

• mit seiner Krankenkasse Kostenerstattung vereinbart<br />

hat. (Die Gebühr wird dann nicht in der Praxis bezahlt,<br />

son dern von der Kasse bei der Erstattung abgezogen.),<br />

• zur halbjährlichen Kontrolluntersuchung kommt und nur<br />

die oben genannten ergänzenden Leistungen wie Rönt -<br />

gen, Vitalitätsprüfung, parodontale Untersuchung (PSI-<br />

Code) und Zahnsteinentfernung (nur einmal jährlich Kas -<br />

sen leistung) erhält,<br />

• im selben Quartal beim zahnärztlichen Notdienst oder der<br />

Urlaubsvertretung die Gebühr bezahlt hat und die Quit -<br />

tung vorlegt. Gleiches gilt, wenn der Patient zuerst beim<br />

Zahnarzt behandelt wurde und dann beim Notdienst die<br />

Quittung vorlegt,<br />

• eine Überweisung von einem anderen Zahnarzt aus demselben<br />

Quartal vorlegt,<br />

• eine gültige Zuzahlungsbefreiung von seiner Kranken kas -<br />

se vorlegt.<br />

Scheckheft-gepflegte Zähne<br />

Wer seine Zähne konsequent pflegt und regelmäßig zur Vor -<br />

sorgeuntersuchung zu seinem Zahnarzt geht, wird mit einem<br />

so genannten Bonus belohnt. Der Zuschuss zum Zahn er satz<br />

seitens der Krankenkasse fällt dann um einige Pro zent punk -<br />

te höher aus. Darum ist es wichtig, sich jeden Zahn arzt be -<br />

such bestätigen zu lassen. Als regelmäßig gilt mindestens<br />

eine Untersuchung im Kalenderjahr. 9<br />

▲<br />

Beratung für Zahnarztpatienten<br />

Patienten, die vor oder nach einer Zahnbehandlung Fragen haben,<br />

die sie mit einer neutralen Stellen klären möchten, können sich<br />

an die Zahnärztekammer wenden, die seit einigen Jahren regionale<br />

Patientenberatungsstellen anbietet. Dort können im persönlichen<br />

oder telefonischen Gespräch Informationen über zahnärztliche<br />

Behandlungen eingeholt und nahegelegene Zahnarztpraxen<br />

erfragt werden. Diese Beratungsstellen können auch helfen, wenn<br />

es zu Unstimmigkeiten über eine zahnärztliche Behandlung<br />

kommt. Kann das Problem nicht gelöst werden, weist die Bera -<br />

tungs stelle den Weg zu Gutachtern oder Schlichtungsstellen.<br />

Die einzelnen Adressen finden Sie unter:<br />

http://www.kzbv.de/m240.htm. Wenn Sie nicht über einen<br />

Internet-Zugang verfügen, verbindet Sie die bundesweite Hotline<br />

der Bundeszahnärztekammer unter 08 00/8233283 mit der<br />

für Sie zuständigen Patientenberatungsstelle.


43<br />

Schöne Zähne sind kein Zufall!<br />

Fragen an meinen Zahnarzt/meine Zahnärztin<br />

Wer nicht nur kraftvoll zubeißen, sondern sich auch in allen Lebenslagen<br />

ein strahlendes Lächeln bewah ren möchte, kommt vielfach nicht<br />

umhin, seinem Zahn arzt auf den Zahn zu fühlen. Nur wer sich gezielt erkundigt,<br />

kommt in den Genuss all der An ge bo te, die eine moderne Praxis heute<br />

machen kann: von der regelmäßigen professionellen Zahnreinigung über das<br />

fachgerechte Bleichen verfärbter Zahn rei hen bis hin zum Implantat.<br />

Wichtig ist auch eine Frage nach den Kosten – und den Zuschüssen durch die<br />

gesetzlichen Kranken kas sen.<br />

Notieren Sie sich hier Ihre Fragen, die Sie an Ihren Zahnarzt/Ihre Zahnärztin<br />

haben – und arbeiten Sie die Fragen der Reihe nach ab.


Zahnbürsten:<br />

Schalltechnologie auf<br />

breiter Front im Markt<br />

Unser heutiges Verständnis der Biologie der Mundhöhle ist differenzierter geworden.<br />

Nach aktuellen Erkenntnissen schwimmen die Bakterien eben nicht mehr planktonartig im<br />

Speichel herum oder kolonisieren die fleckenartigen Strukturen auf der Zahnoberfläche.<br />

Prof. Dr. M. Noack, Köln<br />

Vielmehr haben wir es mit einem komplexen Biofilm<br />

zu tun, in dem eine symbiotische Gemein schaft in verschiedenen<br />

Schichten aus organisierten Mikro or ga -<br />

nis men lebt.<br />

Mittels Schleim und ausgefeilter interner Kommuni ka -<br />

tion kann dieser Biofilm die Wirkung von Anti biotika<br />

und Antikörpern beeinträchtigen und auch den mechanischen<br />

Putzangriffen teilweise widerstehen.<br />

Die Aufgabe, den Biofilm im Rahmen der häuslichen<br />

Mund-hygiene auf allen mehr oder weniger leicht erreichbaren<br />

Flächen regelmäßig zu entfernen, ist alles<br />

/// COCHRANE-REPORT HAT<br />

GRAVIERENDE PROBLEME<br />

„Man darf klinische Studien aber nicht mit Bewer tungen<br />

wie Cochrane-Reports vergleichen“, darauf wies<br />

Prof. Noack im Rahmen eines Round-Table-Gesprächs<br />

hin. „Hier wurde suggeriert, man sei die einzig<br />

richtige Meinung auf dem Markt, die verfügbar ist.<br />

Zwei gravierende Probleme sind zu klären:<br />

Das eine ist die so genannte externe Validi tät, d. h.<br />

stimmen die Vorbedingungen, unter denen verschiedene<br />

Studien gesammelt sind, wirklich mit meinem<br />

Patienten gut über ein oder handelt es sich dabei z. B.<br />

um vortrainierte Patienten.<br />

Und zum anderen muss man sagen, dass auch<br />

mit Studien, die so genannte Surrogat variablen testen,<br />

also Teilaspekte im Sinn einer Grundlagenforschung,<br />

natürlich auch Da ten gesammelt werden können,<br />

die sicherlich durch klinische Studien noch bestätigt<br />

werden müssen, die aber keine Evidenz dar stellen“.<br />

andere als leicht durchführbar. Was<br />

liegt also näher, sich innovativer<br />

Technolo gien zu bedienen. Dazu<br />

gibt es intelligente technologische<br />

Antworten auf die so häufig<br />

anzutreffende Lust lo sig keit<br />

vorm Badezimmer spie gel. Pionier<br />

in Sachen Schall tech nologie war<br />

vor ca. 12 Jahren das Unter neh -<br />

men Philips. Viele andere Unter -<br />

neh men zogen nun nach und haben<br />

ebenfalls eine Schall zahn -<br />

bürste im Pro gramm. Für den<br />

Pionier sicherlich eine Be -<br />

stä tigung der Grundidee,<br />

den Bio film mit Schall zu<br />

managen.<br />

So wundert es auch<br />

nicht, dass sich mehrere<br />

wissenschaftliche Teams<br />

ak tuell mit Ver gleichs un ter -<br />

suchun gen beschäftigen.<br />

Schaeken und Oliermeulen<br />

aus Nijm wegen verglichen die<br />

Wirk samkeit der Sonicare Elite<br />

und der Oral-B Sonic Com plete<br />

bei der Plaque-Ent fer nung: Soni -<br />

care Elite war der Oral-B Sonic<br />

Com plete statisch signifikant überlegen.<br />

Bei der Plaque-Ent-fernung sowohl<br />

im gesamten Gebissbereich als<br />

auch in schwer zu erreichenden Be rei -<br />

chen wie z. B. den hinteren Backen zäh -<br />

nen und den Zahnzwischen räumen. Bei -<br />

de Zahnbürsten waren sanft zum gingivalen<br />

Weichgewebe.


PRODUKT-INFORMATION<br />

Neue Philips Sonicare Elite 9000er Serie<br />

Philips baut sein Produktprogramm bei elektrischen Zahnbürsten<br />

strategisch aus. Ab 1. Juni ist die neue Sonicare Elite 9000er Serie<br />

bestellbar.<br />

Die neue elektrische Schallzahnbürste Philips Sonicare Elite 9000 passt sich den<br />

individuellen Mundpflege-Anforderungen an: Mit zwei Geschwindigkeitsstufen und<br />

zwei unterschiedlichen Bürstenkopfgrößen. Dieses individuelle Zahnpflegesystem<br />

ermöglicht eine patientenorientierte Pflege der Zähne und der Gingiva.<br />

Zwei Geschwindigkeitsstufen:<br />

■ Höchststufe für die tägliche gründliche Reinigung<br />

■ Sanfte Einstellung zur Massageund Stärkung des Zahnfleisches<br />

Zwei Geschwindigkeitsstufen:<br />

■ Standard-Kopf<br />

■ Kleiner Kopf (um 30% kleiner) für die gezielte Reinigung schwer<br />

erreichbarer Zahnflächen<br />

Die Kombination aus Geschwindigkeit<br />

undBürstenkopfgröße bietet damit<br />

4 verschiedeneAnwendungsmöglichkeiten,<br />

die Zähne ganznach den persönlichen<br />

Wünschen zu reinigen.<br />

Bestellen Sie die Sonicare Elite 9000<br />

ab 1. Juni direkt unter der<br />

Telefonnummer 07249/952574


Schalltechnologie<br />

in der häuslichen Mundhygiene<br />

Aktuelle Kenntnisse über die Zusammenhänge des Biofilms machen es<br />

erforderlich, neue Gegenstrategien einzusetzen. Vor zwölf Jahren startete<br />

die Schalltechnologie.<br />

Prof. Michael Noack<br />

/// FRAGE 1:<br />

Führen Sie zur Zeit Untersuchungen durch, die sich mit<br />

„Strategien zur Beseitigung des Biofilm bei der häuslichen<br />

Mundhygiene“ beschäftigen?<br />

Ja, ein Vergleich schallbetriebener Zahnbürsten ge gen -<br />

über Handzahnbürsten. 42 unserer PAR-Patienten, die<br />

Pro ble me mit der Biofilm-Kon trol le hatten, wurden in<br />

diese randomisierte Cross over-Studie eingebunden.<br />

Zu nächst putzte die eine Hälfte der Probanden mit der<br />

Schalltechno lo gie (hier Sonicare Elite), nach 12 Wo -<br />

chen wurde dann mit der jeweils anderen Technik ge -<br />

putzt.<br />

Für die Auswertung wurde der Full-Mouth-Plaque-<br />

Scores (Silness & Loe, 1973; 6 Messflächen pro<br />

Zahn) genutzt. Gemessen wurde jeweils nach 8 und<br />

12 Wochen. Ergeb - nis: Mit der schallbetriebenen<br />

Zahnbürste kamen die Re call-Patienten intuitiv zu einer<br />

besseren Biofilm-Kontrolle, denn sie wiesen messbar<br />

weniger Biofilm auch an schwer zugänglichen Stel -<br />

len auf.<br />

/// FRAGE 2:<br />

Ist die Schalltechnologie die Zukunft der häuslichen<br />

Mund hygiene, jetzt nachdem nun auch andere Her -stel -<br />

ler Produkte mit dieser Technologie anbieten?<br />

Ja, und das nicht erst seit andere auf den Zug aufgesprungen<br />

sind. Wir haben es mit einem komplexen Bio -<br />

film zu tun. Da rin lebt eine symbiotische Ge mein schaft<br />

in verschiedenen Schich ten aus organisierten Mikro -<br />

or ganismen. Wenn man ab und zu umrührt, brauchen<br />

die Bakterien wieder wieder einige Zeit um einen<br />

krank machenden Biofilm zu bilden. Was liegt also näher,<br />

als sich der innovativsten Tech no logien zu bedienen.<br />

Die Schalltechnologie ist dafür eine intelligente<br />

technologische Antwort auf die so häu fig anzutreffende<br />

Lustlosigkeit vorm Badezimmer spie gel.<br />

Prof. Michael Noack Prof. K. H. Kunzelmann Dr. Lutz Laurisch


FRAGE 3:<br />

Soll die ZA-Praxis sinnvollerweise auch in Zukunft<br />

der Hauptansprechpartner für Informationen zur Mund -<br />

gesundheit und Prävention bleiben?<br />

Da jeder Patient individuelle Probleme hat, kommt<br />

man an jeder individuellen und kompetenten beratung<br />

durch das Praxisteam nicht vorbei.<br />

Prof. K. H. Kunzelmann<br />

Die Aufgabe lautet: Patient entferne regelmäßig den<br />

Biofilm im Rahmen der häuslichen Mundhygiene auf<br />

allen mehr oder weniger leicht erreichbaren Flächen.<br />

Das ist alles andere als leicht durchführbar. Hilfe stel -<br />

lung, Tipps und Tricks bietet das Team in der Pra xis.<br />

ich habe noch nie erlebt, dass ein Elektro fach ver käu -<br />

fer diese Fähigkeit hatte. Die Praxen müs sen ihre Stär -<br />

ken aber noch mehr verkaufen und besser kommunizieren.<br />

/// FRAGE 1:<br />

Führen Sie zur Zeit Untersuchungen durch, die sich mit<br />

„Strategien zur Beseitigung des Biofilm bei der häuslichen<br />

Mundhygiene“ beschäftigen?<br />

Derzeit wird in einer klinischen Untersuchung die Wirk -<br />

samkeit und Sicherheit von elektrischen Zahnbüs ten<br />

untersucht.<br />

Außerdem wurde im „Ridged-configuration Mo del“ der<br />

Universität München untersucht welche Zahnbürste<br />

die geringste Gefahr bietet, Putz de fek te zu unterstützen.<br />

Verglichen wurde eine Handzahnbürste (ADA control<br />

brush), eine elektrische, oszillierende Zahnbürste<br />

(Braun Oral B) und die Sonicare Elite.<br />

Die drei Testkandidaten wurden in einen Halter eingespannt<br />

und bearbeiteten Dentinscheiben mit drei An -<br />

pressdrücken (90g/150g/250g). Der Dentin-Abtrag<br />

wur de mittels 3D-Laserscanner gemessen „je weniger<br />

desto besser“! Das Er geb nis fiel deutlich zugunsten<br />

der Soni care Elite aus.<br />

/// FRAGE 2:<br />

Ist die Schalltechnologie die Zukunft der häuslichen<br />

Mund hyg iene, jetzt nachdem nun auch andere Her -stel -<br />

ler Pro duk te mit dieser Technologie anbieten?<br />

Ich denke, dass es kein „Entweder oder“, d. h. pro<br />

oder contra Schallzahnbürste bzw. oszillierende Zahn -<br />

bürste gibt. Es wird immer Indikationen geben, bei denen<br />

eine Zahn bürste Vorteile gegenüber der anderen<br />

aufweist. So ist z. B. die rotierend-oszillierende An -<br />

triebs form bei Patienten besser geeignet, die sehr<br />

Dr. Lutz Laurisch<br />

/// FRAGE 1:<br />

Beschäftigen sie sich mit „Strategien zur Beseiti gung<br />

des Biofilm bei der häuslichen Mundhy gie ne“?<br />

Sogar täglich. Das Verständnis des Biofilms ist Vor -<br />

aus set zung für die Umsetzung präventiver Behand -<br />

lungs konzep te in der Zahnarztpraxis. Ein wesentlicher<br />

Teil unseres Konzepts beschäftigt sich mit der häuslichen<br />

Mundhygie ne. Dabei zeigt sich immer wieder:<br />

Due bisherig vorherr schende Art und Weise der rein<br />

mechanischen Plaque-Entfernung ist nicht ausreichend.<br />

Für die Beherrschung des Biofilms ist die<br />

schallaktive Zahnpflege mit der hochfrequenten Be we -<br />

gung des Bürstenkopfes und einer dynamischen Flüs -<br />

sig keitsströmung entscheidend.<br />

Für mich ist die Schall-Zahnpflege mit Sonicare eine<br />

der wichtigsten Durchbrüche in der häusli chen Mund -<br />

pflege.<br />

/// FRAGE 2:<br />

Ist die Schalltechnologie die Zukunft der häuslichen<br />

Mund hygiene, jetzt nachdem nun auch andere Her -stel -<br />

ler Produkte mit dieser Technologie anbieten?<br />

Ja. Die Schalltechnologie scheint zum ersten Mal die<br />

Möglichkeit zu bieten, Plaque – oder besser den Bio -<br />

film – nicht nur auf mechanischem Wege zu beseitigen.<br />

So zeigen Untersuchungen, dass aufgrund der<br />

Schall wellen der Biofilm auch da zerstört werden<br />

kann, wo der Bürstkopf nicht direkt den Zahn berührt.<br />

Zudem kommt es aufgrund der Flüssigkeitsströme,<br />

welche durch die Schalltechnologie in gang gesetzt<br />

werden, auch im Approximalraum zu einer besseren<br />

verteilung der zahnpaste und damit selbstverständlich<br />

auch des in der Paste enthaltenen Fluo ri ds. Alles in<br />

allem stellt die Schall techno logie eine Innovation der<br />

häuslichen Hygiene dar, die zu einem deutlich verbesserten<br />

Hygieneergebnis führen kann.<br />

/// FRAGE 3:<br />

Soll die ZA-Praxis sinnvollerweise auch in Zukunft der<br />

Haupt an sprechpartner für Informationen zur Mund ge -<br />

sund heit und Prävention bleiben?<br />

Die präventive Betreuung des Patienten kann nur in<br />

der Praxis erfolgreich umgesetzt werden. Weder Apo -<br />

the ke, noch Drogeriemarkt oder der Elektro fach handel<br />

kann dies leisten – auch wenn dort Mundhygiene-Uten -<br />

si lien und -Geräte verkauft werden. Prävention besteht<br />

aus beratenden Maß nah men und aus praktischen<br />

Maßnahmen.


48<br />

Sonicare<br />

Schallzahnpflege.<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

Seit über 12 Jahren Wegbereiter in Sachen<br />

innovativerZahnpflege mit Schall-Technologie.<br />

Die patentierte Schall-Technologie basiert auf<br />

der präzisen Kombination von Borstengeschwindigkeit<br />

und besonders weitem Borsten -<br />

ausschlag.<br />

Seit entsteht die einzigartige dynamische<br />

Flüssigkeitsströmung.<br />

Sonicare ist die weltweit meistverkaufte<br />

Schallzahnbürste.<br />

Die klinischen Fakten.<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

Die patentierte Sonicare Technologie erzeugt<br />

eine einzigartige Reinigungswirkung mit herausragenden<br />

Ergebnissen.<br />

Klinisch erwiesen: Entfernt signifikant mehr Plaque<br />

als eine Handzahnbürste 1.2 .<br />

Unterstüzt die Rückbildung von Zahnfleischtaschen<br />

und gingivitischen Symptomen 3 . Sonicare Elite<br />

entfernt 20% approximale Plaque als die Sonicare<br />

Advance 7 .<br />

Reicht sanft und effektiv bis tief in die Zahnzwischenräume<br />

und bis unter den Zahnfleischrand.<br />

Stellt das natürliche Weiß der Zähne wieder her,<br />

in dem es wesentlich mehr Verfärbungen entfernt,<br />

als eine Handzahnbürste.<br />

Zahnpflege, die erfrischt.<br />

Sonicare Anwender erleben ein außergewöhnliches Zahn -<br />

pflege-Erlebnis, mit Ergebnissen, die sie sehen und spüren<br />

können. Es macht ihnen sogar richtig Spaß, ihre Zähne mit<br />

der Sonicare zu putzen, denn sie neigen dazu, ihre Zähne<br />

fast doppelt so lange zu reinigen wie mit einer Handzahn -<br />

bürste 5 .<br />

Praxisnahe Tests.<br />

Praxisrelevante Ergebnisse<br />

■<br />

■<br />

95% der Patienten verbesserten ihren Mundhygienestatus<br />

allgemein 6 .<br />

98% des zahnmedizinischen Fachpersonals würden<br />

ihren Patienten Sonicare Elite empfehlen 6 .


Fortschrittliches Design,<br />

mit denen Ihre Patienten<br />

ihre Mundhygiene im<br />

Griff haben.<br />

Ergonomisch geformtes Mundstück mit weichem,<br />

rutschfestem Griff.<br />

Einfach und sicher in der Handhabung; liegt auch<br />

nass sicher in der Hand.<br />

Fortschrittliches Bürstenkopf-Design.<br />

Schlanker, abgewinkelter Hals und schmaler Bürsten -<br />

kopf mit extra weichen, abgerundeten Borsten.<br />

Damit die Zähne leicht und bequem selbst an schwer<br />

zu erreichenden Stellen gereinigt werden können.<br />

Extraweiche Borsten.<br />

Besonders flexible Borsten mit abgerundeten<br />

Enden sorgen für eine gründliche und dabei sanfte<br />

Reinigung.<br />

Programmierbarer Quadpacer ® .<br />

30-Sekunden-Intervall-Timer für eine gleichmäßige<br />

Reinigung der vier Kiefer-Quadranten.<br />

Die Putzdauer kann auf Wunsch um 30 Sekunden<br />

verlängert werden, um problematische Bereiche<br />

gründlich zu reinigen.<br />

Smartimer ® .<br />

2-Minuten-Timer zum leichteren Einhalten der von<br />

Zahnärzten empfohlenen Reinigungsdauer.<br />

Easy-Start ® .<br />

Erhöht schonend die Putzintensität während der<br />

ersten 14 Anwendungen.<br />

Deluxe-Ladestandsanzeiger.<br />

Leuchtdioden zeigen den Ladevorgang sowie den<br />

Ladestand des Akkus an.<br />

49<br />

Zwei Geschwindigkeitsstufen.<br />

Hohe Geschwindigkeit für optimale Plaque-Entfernung<br />

und langsame Geschwindigkeit für empfindliche<br />

Bereiche.

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