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15. November 2014 BERLIN

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Udo Jürgens - Auch mit 80 Jahren ist in Berlin noch lange nicht Schluss - BerlinMa...<br />

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Home Musik Berlin Live - Konzerte & Festivals Udo Jürgens - Auch mit 80 Jahren ist in Berlin noch lange nicht Schluss<br />

Udo Jürgens - Auch mit 80 Jahren ist in Berlin<br />

noch lange nicht Schluss<br />

In diesem Jahr ist Udo Jürgens 80 Jahre alt geworden. Aber ganz frei nach seinen eigenen Songs interpretiert,<br />

ist zumindest für ihn noch lange nicht Schluß, denn er steht mitten im Leben. Das gestriege Konzert vor 14.000<br />

Fans in der ausverkauften o2 World in Berlin war ein musikalischer Querschnitt seiner 60jährigen Karriere, mit<br />

viel Emotionen, viel guter Laune aber auch ernsten Themen.<br />

Vom: 16. <strong>November</strong> <strong>2014</strong> | Autor: Dennis Hahn<br />

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14.11.2015


Udo Jürgens - Auch mit 80 Jahren ist in Berlin noch lange nicht Schluss - BerlinMa...<br />

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Udo Jürgens - Auch mit 80 Jahren ist in Berlin noch lange nicht Schluß<br />

Udo Jürgens, mit über 1.000 komponierten Liedern, mit über 50 veröffentlichten Platten und mit über 105 Millionen<br />

verkauften Platten gehört er heute zu den bedeutesten und erfolgreichsten männlichen Künstlern der Welt. Doch das<br />

bedeutet noch lange nicht, dass nach über 60 Jahren auf der Bühne nun Schluss ist. Gerade letzte Woche ist sein<br />

Tribute-Album "Mitten im Leben" auf Platz 1 der deutschen Charts geklettert.<br />

So war es auch wenig verwunderlich, dass die große o2 World in Berlin mit knapp 14.000 Fans an diesem Abend bis auf<br />

den letzten Platz gefüllt war. Unter die Fans hatten sich auch prominente Gäste wie der (noch) regierende Bürgermeister<br />

Klaus Wowereit, Schlagersänger Bernhard Brink oder auch Tim Bendzko gemischt.<br />

Udo Jürgens - Auch mit 80 Jahren ist in Berlin noch lange nicht Schluß<br />

Um 20 Uhr ging es dann los mit einem Intro auf der riesigen LED-Leinwand hinter der Bühne, in dem der Weg seiner<br />

Karriere und aus heutiger Sicht kann man sagen Weltkarriere, skizziert und grafisch animiert wurde. Von Salzburg in alle<br />

Welt, bis Peking, Moskau und natürlich auch Berlin. Zu dieser Stadt hat er eine besondere Beziehung, wie er später<br />

selbst ausführte, da er 80% seiner Songs in den Studios in Berlin aufgenommen und produziert hat.<br />

Mit dem Song "Die Welt braucht Lieder" betrat er dann die Bühne und wurde vom Publikum frenetisch mit den ersten<br />

"stehenden Ovationen" des Abends begrüßt. Man merkte und sah im in den Augen an, dass ihm dies sehr nahe geht und<br />

fast zu Tränen rührte. 80 Jahre ist er in diesem Jahr geworden, aber irgendwie kein Jahr älter, wenn man ihn so auf der<br />

Bühne sieht. Wie immer elegant gekleidet, mit dem obligatorischen roten Einstecktuch im Sakko, was über die Jahre zu<br />

seinem Markenzeichen geworden ist.<br />

Dann setze er sich dann sein Klavier und machte das, was er am besten kann: Spielen, singen und sich in seinen Songs<br />

mit nachdenklichen und gesellschaftskritischen Themen auseinandersetzen. Belgeitet wurde er von Pepe Lienhard und<br />

seine fantastischen Orchester, dass auch Musiker aus der ganzen Welt beherbergt. Udo Jürgens war schon immer ein<br />

Mann, der klein Blatt vor den Mund nahm und sich in seinen Songs Themen annahm, die nicht einfach sind, für die er<br />

auch immer mal wieder verklagt wurde (nach eigener Erzählung an diesem Abend wurde er dies aber sogar für "Aber<br />

bitte mit Sahne") und die die Probleme der Gesellschaft und Welt beleuchten.<br />

Auch von seinem letzten Album "Mitten im Leben" präsentierte er an diesem Abend derartige Songs wie "Der gläserne<br />

Mensch" oder"<br />

Der Mann ist das Problem".<br />

Udo Jürgens - Auch mit 80 Jahren ist in Berlin noch lange nicht Schluß<br />

Aber natürlich durften auch die Oldies, die Klassiker, die Hits an diesem Abend nicht fehlen. So brachte er in dieses<br />

ehrenwerte Haus viel griechischen Wein, nahm alle die noch niemals in New York waren mit auf eine musikalische Reise<br />

und das Ganze aber bitte mit Sahne. Am Ende war es fast passend zum letzten Titel "Zehn nach elf", zwischenzeitlich<br />

hatte er natürlich auch im Bademantel einige Stücke präsentiert und jetzt nahm die stehenden Fans in der o2 World nach<br />

gut 3 Stunden (inkl. Pause) Abschied von einem großen Entertainer, einem fantastischen Musiker und einem weltoffenen<br />

Charmeur, der nicht müde zu werden scheint und uns hoffentlich noch lange erhalten bleibt und mit seiner Musik die Welt<br />

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Udo Jürgens - Auch mit 80 Jahren ist in Berlin noch lange nicht Schluss - BerlinMa...<br />

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Und noch ein Tipp zum Schluss: Seine Tour geht auch in nächsten Jahr noch weiter. Und aufgrund der großen<br />

Nachfrage wird es am 18. März 2015 noch ein Zusatzkonzert in der o2 World in Berlin geben. Aber auch hier heißt es<br />

schnell sein, die Karten finden reizenden Absatz und eignen sich perfekt als Weihnachtsgeschenk!<br />

Udo Jürgens - Auch mit 80 Jahren ist in Berlin noch lange nicht Schluß<br />

Von: Dennis Hahn<br />

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Konzert in Berlin - Udo Jürgens und der Urknall des deutschen Schlagers - Berlin-K...<br />

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Adresse dieses Artikels: http://www.morgenpost.de/kultur/berlin-kultur/article134385917/Udo-Juergens-und-der-Urknall-des-deutschen-Schlagers.html<br />

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KONZERT IN <strong>BERLIN</strong><br />

Udo Jürgens und der Urknall des<br />

deutschen Schlagers<br />

16.11.14<br />

Von Matthias Wulff<br />

Am <strong>15.</strong> <strong>November</strong> trat der am Sonntag verstorbene Sänger und<br />

Komponist Udo Jürgens ein letztes Mal in Berlin auf. Lesen Sie hier<br />

die Kritik eines umjubelten Konzerts in der ausverkauften O2 World.<br />

Er habe eine Bitte, sagt Udo Jürgens kurz nach 22 Uhr. Er wisse ja, dass<br />

nun die Zeit gekommen sei, in der manche langsam unruhig werden und


Konzert in Berlin - Udo Jürgens und der Urknall des deutschen Schlagers - Berlin-K...<br />

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nach vorne Richtung Bühne kommen wollten. "Lasst uns bitte noch zwei<br />

Lieder in Ruhe spielen", sagt er und setzt sich an das Klavier. Seine Ansage<br />

funktioniert, zumindest gilt das für das erste Lied. Doch als die ersten Töne<br />

von "Griechischer Wein" erklingen, ist es vorbei mit der Sitzordnung. Das<br />

Lied ist das Signal, die Menschen strömen nach vorne. Und sie werden bis<br />

zum Ende den Platz an der Bühne nicht mehr verlassen.<br />

Der Augenblick ist gut gewählt. "Griechischer Wein" war ein Urknall für den<br />

deutschen Schlager. Vor dreißig Jahren veröffentlicht, zeigte das Lied, dass<br />

Schlager nicht automatisch seicht, liebesduselig und belanglos sein müssen.<br />

"Und wenn ich dann traurig werde, liegt es daran, dass ich immer träume<br />

von daheim, Du musst verzeih'n." Er fing die Sehnsucht der Menschen ein,<br />

die damals Gastarbeiter genannt wurden. Udo Jürgens war weltoffen, ohne<br />

Dünkel, meinungsstark und lässig.<br />

Das alles ist er noch immer, mit 80 Jahren, was ohnehin das Resultat<br />

irgendeiner fehlerhaften Berechnung sein muss. Er ist alterslos, seine<br />

Stimme kräftig, sein Hüftschwung intakt, und auf eine interessante Weise<br />

gleicht sich sein Äußeres immer stärker Bryan Ferry an. Oder umgekehrt.<br />

Ein außergewöhnlicher Abend<br />

Dass ein außergewöhnlicher Abend bevorsteht, ist nach den ersten Minuten<br />

zu spüren. Nach dem ersten Lied gibt es stehenden Applaus für den<br />

Sänger. Auf der Videoleinwand erscheint Feuerwerk über dem<br />

Brandenburger Tor. Die Berliner bejubeln Udo Jürgens und ein bisschen<br />

auch sich selbst. Er habe Respekt vor der Stadt, sagt er, ein nachträglicher<br />

Glückwunsch zum Mauerfalljubiläum.<br />

Der Abend ist zweigeteilt, die Gassenhauer kommen nach der Pause, zuvor<br />

spielt er überwiegend neuere Lieder. Er singt gegen den gläsernen<br />

Menschen und gegen die Geheimdienste an, die die Daten sammeln. Er<br />

verurteilt die Gier, die dazu führt, dass die Menschen den Planeten<br />

ausbeuten. Er sagt dann solche Sachen wie "wir haben keine zweite Erde".<br />

Er sorgt sich, dass der Mensch sich als Krönung der Schöpfung sieht. Man<br />

kann von dieser leicht apokalyptischen Weltsicht halten, was man will, aber<br />

zumindest ist es eine andere, nachdenklichere Ansage als "Ich will Euch<br />

benutzen", wie es drei Tage zuvor an der selben Stelle, auch in der O2<br />

Word, zu vernehmen war.<br />

Von acht bis achtzig Jahren<br />

Nach Helene Fischer ist es jedenfalls der zweite Auftritt eines Superstars<br />

binnen Kürze in der Stadt. Ausverkauft ist auch er, und "tous Berlin" ist da,


Konzert in Berlin - Udo Jürgens und der Urknall des deutschen Schlagers - Berlin-K...<br />

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tatsächlich von acht bis achtzig Jahren reicht das Altersspektrum. Den<br />

Versuch das Publikum zu klassifizieren, kann man sich schenken. Udo<br />

Jürgens ist insofern Volkssänger, weil er alle Schichten anspricht. Und so<br />

fehlt die Prominenz auch nicht: Christian Berkel, Campino, Meret und Ben<br />

Becker sind unter den Gästen.<br />

Es gilt, einen Profi bei der Arbeit zu bewundern. Udo Jürgens singt jedes<br />

Lied mit einer Begeisterung, als täte er dies das erste Mal. Er sagt, wie<br />

dankbar er sei, hier auf der Bühne zu stehen. Und sein Publikum lässt<br />

keinen Zweifel, wie dankbar es ist, ihn erleben zu dürfen. Er singt "Ich war<br />

noch niemals in New York" mit einer Melancholie und Lebensfreude, die zu<br />

seinem Markenzeichen geworden ist. Ein Mann, der noch einmal das Haus<br />

verlässt, in dem es "nach Bohnerwachs und Spießigkeit" riecht, um<br />

Zigaretten zu holen, und der sich überlegt, "wenn das jetzt ein Aufbruch wär,<br />

er müsse einfach geh'n für alle Zeit". Es klingt wie die Vertonung von John<br />

Updikes Rabbit-Romanen, in denen Harry es auch nie schafft, aus seinem<br />

Vorstadtleben auszubrechen. Je nach Gemüts- und Lebenslage kann man<br />

mitschaukeln oder anfangen zu heulen.<br />

Mit großem Charme stellt er die meisten Musiker seines 20-köpfigen<br />

Orchesters vor. Er führt es wie ein echter Chef, mit Charisma und mit<br />

Wertschätzung für ihre Leistung. Er dominiert naturgemäß den Abend und<br />

begreift sich dennoch als Teil des Ganzen. Er hat die Band im Griff, er hat<br />

sich im Griff, er hat das Publikum im Griff. Er zeigt das, was man ihm vom<br />

erwartet: eine gewaltige und energiegeladene Show, die nie unpersönlich<br />

wirkt. Vielleicht sollte man an dieser Stelle eine kleine Lanze für die O2<br />

World brechen. Der Sound ist makellos, genau wie die optische Umsetzung<br />

auf der Videoleinwand. Das Sicherheitspersonal, das an diesem Ort dazu<br />

neigt, sich wie bei einem Hochsicherheitsspiel aufzuführen, hält sich zurück.<br />

Irgendwann ist es halt ein bestuhltes Konzert, bei dem die meisten<br />

Menschen stehen.<br />

Das obligatorische Lied im Bademantel<br />

Am Ende vergisst Udo Jürgens - ganz die alte Schule - die Blumen nicht, die<br />

ihm die Damen während des Konzerts gereicht haben. Sie liegen auf dem<br />

Klavier, Udo Jürgens hat seinen schwarzen Dreireiher gegen Jeans und<br />

weißes Hemd ausgewechselt, das obligatorische Lied im Bademantel hat er<br />

bereits hinter sich. "Merci, Chérie", mit dem er 1966 seinen Durchbruch<br />

schaffte, spielt er leider nicht. Alles kann man nicht bekommen. Aber auf "17<br />

Jahr, blondes Haar", "Immer wieder geht die Sonne auf", "Ehrenwertes<br />

Haus" und "Ich wünsch dir Liebe ohne Leiden" wartet man nicht vergebens.<br />

Seine Lieder sind nicht nur als Sprichworte in den Wortschatz eingegangen,


Konzert in Berlin - Udo Jürgens und der Urknall des deutschen Schlagers - Berlin-K...<br />

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sie sind auch zeitlos und eine Erklärung, warum so viele, die in den 70er-<br />

Jahren als Schlagerstars galten, vergessen sind. Und er nicht.<br />

Eine Abschiedstour habe er nicht vor, hat er vor ein paar Jahren in einem<br />

Interview erzählt, er wisse nicht, was das Schicksal noch mit ihm vorhabe.<br />

"Irgendwann fällt mir die Feder aus der Hand, und ich sage: Freunde, das<br />

war's, das war gestern mein letztes Konzert." <strong>2014</strong> ist er immer noch da, ein<br />

Chansonier, ein Charmeur, ein Herzensbrecher, der uns Liebe ohne Leiden<br />

wünscht.


Berliner Zeitung - Udo Jürgens singt und warnt seine Fans<br />

Seite 1 von 2<br />

KONZERT: UDO JÜRGENS IN <strong>BERLIN</strong> IN DER O2 WORLD<br />

Kultur - 16.11.<strong>2014</strong><br />

Udo Jürgens singt und warnt seine Fans<br />

Man stelle sich vor, was passiert, wenn<br />

unsere Daten in die Hände eines faschistoiden<br />

Regimes fallen: Udo Jürgens am Sonnabend<br />

bei seinem Konzert.<br />

Foto: ROLAND OWSNITZKI<br />

Von Jens Balzer<br />

Große Begeisterung am Sonnabend in der O2 World in<br />

Berlin: In einem dreistündigen Konzert spielte Udo Jürgens<br />

seine größten Erfolge von „Griechischer Wein“ bis „Ich<br />

war noch niemals in New York“; in den neueren Liedern<br />

warnte er eindringlich vor dem Überwachungsstaat und<br />

dem Patriarchat.<br />

Umweltverschmutzung und Apokalypse, Abbau der<br />

demokratischen Rechte und Triebunterdrückung in der<br />

verdinglichten Massenkultur sowie Kritik der patriarchalischen<br />

Herrschaftsverhältnisse: Das waren einige der Themen, mit<br />

denen sich der österreichische Lied- und Protestschlagerdichter<br />

Udo Jürgens in seinem Konzert am Sonnabend in der<br />

Mehrzweckhalle am Ostbahnhof befasste. Drei Stunden lang<br />

spielte er sich mit dem Pepe Lienhard Orchester durch sein 50 Jahre umspannendes Œuvre, zu Beginn des<br />

Abends trug er einen Dreiteiler in Dunkellila mit einem roten Einstecktuch, in der Zugabe gab Udo Jürgens<br />

ein Medley seiner größten Erfolge in einem weißen Bademantel mit einem Autogramm von sich selbst auf<br />

der Brust.<br />

Vor sechs Wochen hat Udo Jürgens seinen 80. Geburtstag gefeiert, im Februar ist sein 42. Soloalbum<br />

„Mitten im Leben“ erschienen. Das Berliner Konzert begann mit dem Stück „Die Welt braucht Lieder“, dazu<br />

wurde ein Film gezeigt, in dem musikalische Sternschnuppen um die Welt huschten und über bekannten<br />

Städten schönen Sternschnuppenstaub abregnen ließen, über Klagenfurt, Wien, Moskau und New York<br />

sowie über „Berlin“ und „Ost-Berlin“, was einem zu denken gab. Danach spielte er zwei neue Stücke,<br />

„Alles aus Liebe“ und „Was ich gerne wär für Dich“, und richtete sich mit einer etwa zehnminütigen<br />

Ansprache ans Publikum, in welcher er darlegte, dass wir alle für unsere Gedanken verantwortlich sind<br />

sowie für unsere Taten, auch wenn es in der Familie mal schwierig ist, weil zum Beispiel der Vater zuviel<br />

Alkohol trinkt, und dass man andererseits gerade in Berlin sehen könnte, welche Kraft die Gedanken und<br />

Sehnsüchte haben, worauf die Politiker dann reagieren müssen, wenn sie nicht wollen, dass es bald vorbei<br />

für sie ist: „Hier ist der Gesetzgeber gefordert!“<br />

DROHENDER UNTERGANG UND RAUCHENDE RENTNER<br />

Udo Jürgens saß an einem schwarzen Flügel in der Mitte der Bühne, das zwanzigköpfige Orchester<br />

musizierte in kompetenter Form um ihn herum. Hervorzuheben ist der interessante Gesamtklang der<br />

Band: Er war einerseits farbig, satt und differenziert, aber andererseits wattig, gedämpft und<br />

hintergrundhaft, es gab kaum Bässe und Höhen zu hören, sondern wesentlich Mittelfrequenzen. Je nach<br />

Neigung kann man das Ergebnis als samtig bezeichnen oder als schlaff. Jedenfalls standen Udo Jürgens’<br />

Stimme und Spiel dadurch stets unangefochten im Vordergrund.<br />

Die erste Hälfte des Abends war gesellschaftspolitisch engagiertem Liedgut gewidmet, wobei die Songs<br />

von der neuen Platte sich gut mit dem Repertoire der Siebziger verbanden. So folgte auf „Der gekaufte<br />

Drachen“ aus dem Jahr 1978, in dem Jürgens die Entfremdung zwischen einem Großkapitalisten und<br />

seinem kleinen Sohn thematisiert, das aktuelle Stück „Der gläserne Mensch“, das sich mit den Risiken des<br />

http://www.berliner-zeitung.de/kultur/konzert--udo-juergens-in-berlin-in-der-o2-worl...<br />

14.11.2015


Berliner Zeitung - Udo Jürgens singt und warnt seine Fans<br />

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Internet befasst. Den „jungen Leuten“, erläuterte er in einer weiteren, wiederum etwa zehnminütigen<br />

Ansprache, sei es ja wohl „egal, ob sie abgehört werden“. Aber man stelle sich vor, was passiert, „wenn<br />

unsere Daten in die Hände eines faschistoiden Regimes fallen sollten“ – da müsse man „noch nicht einmal<br />

an Nordkorea denken“.<br />

Sehr gut zu dieser apokalyptischen Stimmung passte auch das später aufgeführte „Tausend Jahre sind ein<br />

Tag“, in dem Udo Jürgens sich ebenfalls schon Ende der Siebzigerjahre mit der Seinsvergessenheit der<br />

Zivilisation und deren drohendem Untergang befasste. Das Stück war als Titelmelodie in der japanischfranzösischen<br />

Zeichentrickserie „Es war einmal… der Mensch“ zu hören und wurde von Siegfried Rabe<br />

mitkomponiert, der mit „Hallo Alf, hier ist Rhonda“ in den Achtzigern noch einen weiteren auf einer<br />

Fernsehserie basierenden Hit erzielte; mit Udo Jürgens erschuf er auch den Titelsong zu den „Tom-und-<br />

Jerry“-Trickfilmen, der an diesem Abend leider ungespielt blieb.<br />

Danach folgte eine halbstündige Zigarettenpause, die für mich zu den Höhepunkten des Abends gehörte.<br />

Ich kann mich nicht erinnern, je schon einmal mit so vielen tollen Frauen über 70 in einem Konzert<br />

gewesen zu sein, die in der Pause wie die Schlote rauchten! Rauchende Rentnerinnen sind sowieso das<br />

Größte für mich.<br />

DER MANN IM MITTELPUNKT<br />

In der zweiten Hälfte des Abends widmete sich Udo Jürgens dann schwerpunktmäßig den Männern und der<br />

Männlichkeit. „Der Mann ist etwas Wunderbares, oder sind Sie anderer Meinung?“ fragte er zur Einleitung<br />

in diesen Teil. Woraufhin eine Gruppe reiferer Frauen hinter mir lang und anhaltend buhte. „Wer traut sich<br />

nicht zum Zahnarzt / aber fängt Kriege an“, sang Jürgens dann in dem neuen Lied „Der Mann ist das<br />

Problem“ und antwortete: „Es ist der Mann! Doch die Frauen lieben ihn trotzdem!“<br />

Im folgenden war dann aber auch von männlichem Leid viel die Rede. In dem Klassiker „Ich war noch<br />

niemals in New York“ thematisierte Udo Jürgens noch einmal die traumatisierende Triebunterdrückung<br />

eines geschurigelten Gatten; in „Griechischer Wein“ besang er die Melancholie migrantischer Väter, die<br />

ihre Familien in der fernen Heimat zurückgelassen haben. Ganz am Ende, im Bademantel, sang Udo<br />

Jürgens dann noch ein Lied, das für ihn „im Alter immer wichtiger werde“, nämlich „Siebzehn Jahr, blondes<br />

Haar“; tatsächlich wird es ja, wie jeder Mann weiß, im Lauf der Jahre immer schwieriger, noch einmal eine<br />

Siebzehnjährige herumzukriegen.<br />

Zu diesem Zeitpunkt hielt es die Massen längst nicht mehr auf den Plätzen, seit „Griechischer Wein“<br />

drängten sie sich enthemmt vor der Bühne, eine flotte Brünette in einem schwarzen Minikleid stürmte<br />

hinauf und versuchte mit Udo Jürgens zu tanzen, sie wurde von Ordnern eingefangen und abgeführt. Bei<br />

„Liebe ohne Leiden“ sang die ganze Halle wie aus einem Hals „dü-bi-dü-di-dü“, woraufhin Udo Jürgens<br />

lächelnd von hinnen ging. Am 18. März 2015 wird er noch einmal an gleicher Stelle zu sehen sein.<br />

Artikel URL: http://www.berliner-zeitung.de/kultur/konzert--udo-juergens-in-berlin-in-der-o2-world-udojuergens-singt-und-warnt-seine-fans,10809150,29058544.html<br />

Copyright © 2015 Berliner Zeitung<br />

http://www.berliner-zeitung.de/kultur/konzert--udo-juergens-in-berlin-in-der-o2-worl...<br />

14.11.2015


Udo Jürgens begeistert Berliner Publikum - Fan - MOZ.de<br />

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GITTA DIETRICH 16.11.<strong>2014</strong> 00:15 UHR - AKTUALISIERT 16.11.14 00:54 UHR<br />

Udo Jürgens begeistert Berliner Publikum<br />

- Fan geht auf Tuchfühlung<br />

Berlin (MOZ) Damit hatte selbst Udo Jürgens, der in seinen besten Jahren so manches Frauenherz<br />

gebrochen hat, nicht gerechnet. Ein weiblicher Fan erklomm am Sonnabend bei seinem ausverkauften<br />

Konzert in der Berliner O2 World die Bühne. Lasziv tänzelte die adrette Brünette zu „Ich war noch<br />

niemals in New York“ vor dem Altmeister, der sich an seinem Flügel nur schwer das Lachen verkneifen<br />

konnte.<br />

© DPA<br />

Im Mittelpunkt dieses Abends stand jedoch die Musik des 80-jährigen Entertainers. Im ersten Teil spielte<br />

Jürgens mit dem Orchester Pepe Lienhard vor allem nachdenkliche und gesellschaftskritische Lieder<br />

seines aktuellen Albums „Mitten im Leben“, so wie der „Der gläserne Mensch“ und „Der Mann ist das<br />

Problem“.<br />

Fotostrecke<br />

UDO JÜRGENS BEGEISTERT<br />

<strong>BERLIN</strong>ER PUBLIKUM<br />

Udo Jürgens begeistert Berliner Publikum in<br />

der O2 World am Sonnabend © DPA /<br />

1 / 7<br />

Sichtlich berührt nahm der Österreicher die Begeisterungsstürme seines Publikums auf, welches schon<br />

in der ersten Konzertminute den Sänger mit stehenden Ovationen begrüßte. Zu „Griechischer Wein“<br />

hielten es die Fans schließlich nicht mehr auf den Sitzen. Sie stürmten zur Bühne, überhäuften ihren Star<br />

mit Blumen. Spätestens bei „Immer wieder geht die Sonne auf“ und einem Medley aus „Ehrenwertes<br />

http://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/1346749<br />

14.11.2015


Udo Jürgens begeistert Berliner Publikum - Fan - MOZ.de<br />

Seite 2 von 2<br />

Haus“, „Aber bitte mit Sahne“ und „Mit 66 Jahren“ bebte die Arena. Nach vielem Händeschütteln<br />

verabschiedete sich Jürgens schließlich kurz vor 23 Uhr in die Nacht.<br />

Übrigens ließen sich auch viele Prominente das Konzert des Jubilaren nicht entgehen. Unter den Gästen<br />

waren neben Sohn John Jürgens, der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit, Schlagerstar Bernhard<br />

Brink, Sänger Tim Bendzko und Schauspieler Mathieu Carriere.<br />

Den ausführlichen Bericht lesen Sie in der Montagsausgabe der Märkischen Oderzeitung.<br />

© 2015 MOZ.DE MÄRKISCHES VERLAGS- UND DRUCKHAUS GMBH & CO. KG<br />

http://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/1346749<br />

14.11.2015


Udo Jürgens in Berlin: "Mitten im Leben": Am Ende siegt der Bademantel - Kultur -...<br />

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http://www.tagesspiegel.de/kultur/udo-juergens-in-berlin-mitten-im-leben-am-ende-siegt-der-bademantel/10987528.html<br />

21.12.<strong>2014</strong> 20:05 Uhr<br />

Udo Jürgens in Berlin: "Mitten im Leben"<br />

Am Ende siegt der Bademantel<br />

Von Esther Kogelboom<br />

Udo Jürgens gastierte auf seiner „Mitten im Leben“-Tour vor einem Monat<br />

auch in Berlin - und das Publikum lag ihm zu Füßen. Eine schöne Dame<br />

stürmte sogar die Bühne. Lesen Sie hier noch einmal die Kritik über Jürgens<br />

letzten großen Auftritt in der Hauptstadt.<br />

Umjubelter Frauenversteher: Udo Jürgens singt in der Arena am Ostbahnhof. Später zog er dann den obligatorischen Bademantel<br />

an - na klar. - FOTO: DPA<br />

„Eine faschistoide Regierung“, sagt er, „kann immer wieder passieren. Es kann sehr nahe<br />

kommen.“ Daher gehe unsere Privatsphäre keinen Menschen, schon gar keinen Staat<br />

etwas an. Sein gut frisierter Kopf erscheint auf der Riesenleinwand nun in Schwarz-Weiß<br />

– im Sucher einer fiktiven Überwachungskamera namens „Predator Sky Eye Delta“. Nun<br />

füllt eine Stimme aus flüssigem Karamell die Halle: „Die Welt im Apple- und iPhone-<br />

Wahn / Und Rechner wissen mehr als wir. / Sie sind gnadenlos auf der Datenspur. / Wo<br />

du auch bist – sie folgen dir.“<br />

Was geht hier vor? Ist dies die Jahreshauptversammlung des Chaos Computer Clubs?<br />

Nein. Hier tragen die Damen ihre schönste Feinwäsche, die Herren Krawattennadel. Es<br />

herrscht Sektlaune, und man klatscht im Takt der sensationellen Bigband von Pepe<br />

Lienhard zu „Der gläserne Mensch“.<br />

Der 80-Jährige Udo Jürgens führt momentan die Airplaycharts an<br />

http://www.tagesspiegel.de/kultur/udo-juergens-in-berlin-mitten-im-leben-am-ende-si...<br />

14.11.2015


Udo Jürgens in Berlin: "Mitten im Leben": Am Ende siegt der Bademantel - Kultur -...<br />

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Obwohl seiner Ansicht nach Netzwerke nicht sozial sind: „Udo Jürgens – Offizielle<br />

Facebookseite“ hatte am Sonntag um 12 Uhr (16.11.14, Anm. d. Red.) immerhin 67.208<br />

Likes. Und echt wahr, der 80-jährige Klagenfurter mit Wohnsitz in Zürich, Songwriter für<br />

Shirley Bassey und Sammy Davis jr., führt momentan die deutschen Airplaycharts an.<br />

Einem Smudo steht das Einstecktuch eben nicht so gut.<br />

Udo Jürgens nutzt die erste Hälfte seines beinahe dreistündigen Auftritts, um dringend<br />

allerhand loszuwerden. Du bist selbst verantwortlich für das, was du tust. Hör auf zu<br />

jammern. Setz dir kleine Ziele. Lass die Jungen ihr Ding machen. Wachse über dich selbst<br />

hinaus. Lass Kinder Kinder sein. Und eine Erkenntnis, die nicht nur Sprechakttheoretiker<br />

in ihren Bann zieht: Achte auf deine Worte, denn was du sagst, wird wahr. Sein<br />

Ausrufezeichen ist der rechte Arm. Er reißt ihn nach oben, der Zeigefinger ist der höchste<br />

Punkt. Bämm. Das hat gesessen.<br />

Ein Erlöser, das hat er in der Fernsehdoku „Der Mann, der Udo Jürgens ist“ gesagt, wolle<br />

und könne er nicht sein. Doch wenn im Publikum bei „Der gekaufte Drache“ oder später<br />

den großen Sehnsuchts-Krachern Tränen fließen, dann ist Jürgens doch wenigstens ein<br />

Putzmann der geheimen Gefühle. Einer, der das Innerste poliert – auch wenn es schmerzt.<br />

Berlin liebe er, das hat er gleich zu Anfang klargestellt. 80 Prozent seiner Schallplatten<br />

habe er in den Studios an der Köthener Straße aufgenommen, erzählt er. Ach nee, heute<br />

heiße das ja „CD“ – oder etwa auch schon nicht mehr ... Plaudereien, in denen es um den<br />

technischen Fortschritt oder seine Schwierigkeiten mit der Monogamie geht, kommen<br />

besonders gut an. Er kann sich das leisten.<br />

Die Security führt eine schöne Dame von der Bühne<br />

Und swingt er, unterhält er? Bewegt sich Udo Jürgens, neben aller Nachdrücklichkeit der<br />

Botschaften, noch wie die frauenfangende Raubkatze von 1973? Zwei Momente gibt es<br />

außerhalb der festgelegten Choreografie der „Mitten im Leben“-Tour. Einmal erklimmt<br />

eine schöne Dame die Bühne und marschiert geradewegs auf den Flügel zu. Jürgens guckt<br />

erst überrascht, dann kichert er, fast ein bisschen verlegen. Sie wird von der Security<br />

abgeführt. Das andere Mal stimmt er gemeinsam mit einem kanadischen Sänger den<br />

Sinatra-Klassiker „How About You“ an. Er lässt vollkommen locker, als spüre er, wie gut<br />

ihm der Song tut. Eine Freude, dabei zuzusehen.<br />

Der zweite Teil der Show steht ganz im Zeichen der alten Schlager. „Ich glaube, es passt<br />

jetzt ganz gut, wenn wir ein paar Oldies spielen“, meint ein frisch geschminkter Jürgens<br />

und nimmt schnell einen Schluck Tee. Tausend Mal wird er erlebt haben, was jetzt<br />

passiert. Das Publikum im Innenraum erhebt sich von den Stühlen und läuft zunächst<br />

gemäßigten Schrittes, dann immer rascher nach vorne an den Bühnenrand. „Griechischer<br />

Wein“ beginnt so leise, dass man meint, das Blumenpapier auf dem Flügel knistern zu<br />

hören. Die „Gastarbeiter“-Hymne bleibt unter ihren dramaturgischen<br />

Entfaltungsmöglichkeiten und gerät gerade deshalb zu einem Höhepunkt des Abends. Die<br />

Routine macht Pause. Wo mag das Reservoir an Premierengefühl sein, aus dem der Mann<br />

schöpft?<br />

Am Ende siegt der Bademantel<br />

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14.11.2015


Udo Jürgens in Berlin: "Mitten im Leben": Am Ende siegt der Bademantel - Kultur -...<br />

Seite 3 von 3<br />

Irgendwann zwischen „17 Jahr, blondes Haar“ und „Mit 66 Jahren“ legt Udo Jürgens die<br />

Jacke ab. Da kann er noch so sehr auf die Großkonzerne schimpfen, am Ende siegen das<br />

Medley und der Bademantel. Oder besser: fast am Ende. Denn Udo Jürgens kommt<br />

zurück auf die Bühne, diesmal in heller Jeans und den neuesten Nike-Sneakern.<br />

Menschen liegen einander in den Armen, stehen auf den Stühlen, wieder brandet Jubel<br />

auf. Im letzten Song des Abends singt er: „Ich schau im Fernsehen Unsinn an / da klingelt<br />

es, und du bist dran“. Einsamer Künstler nach dem großen Auftritt, leeres Hotelzimmer,<br />

man kennt das. Geschenkt. Als das Licht in der Halle längst an ist und die ersten Roadies<br />

zu arbeiten beginnen, schüttelt Udo Jürgens weiter frisch manikürte Hände. Ein Abend,<br />

den man in Cellophan verpacken möchte.<br />

Das Zusatzkonzert am 18.3.2015 in der Berliner O2-World entfällt nach dem Tod von Udo<br />

Jürgens.<br />

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14.11.2015


Udo Jürgens begeistert Berlin / Kultur / Nachrichten - MAZ - Märkische Allgemeine<br />

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Samstag, 14. <strong>November</strong> 2015<br />

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Ausnahmekünstler auf "Mitten im Leben"-Tour<br />

Udo Jürgens begeistert Berlin<br />

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Udo Jürgens steht auch mit seinen 80 Jahren noch "mitten im Leben": Am Sonnabend begeisterte er 17.000 Fans beim<br />

Konzert in der O2 World in Berlin. Noch immer ist seine Stimme überraschend kraftvoll, und seine Lieder haben die Zeit<br />

überdauert, wie die vielen jungen Fans beweisen.<br />

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Artikel veröffentlicht: Sonntag,<br />

16.11.<strong>2014</strong> 14:21 Uhr<br />

Artikel aktualisiert: Dienstag,<br />

18.11.<strong>2014</strong> 10:34 Uhr<br />

Udo Jürgens am <strong>15.</strong> <strong>November</strong><br />

bei seinem Berlin-Konzert.<br />

Quelle: Jörg Carstensen<br />

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Berlin. Erst vor wenigen Wochen ist er 80 Jahre alt geworden. Mehr als 100<br />

Millionen Tonträger hat er bis heute verkauft und doch ist Udo Jürgens noch<br />

lange nicht fertig – im Gegenteil: Der Ausnahmekünstler steht, wie es schon<br />

der Name seiner aktuellen Tour verrät, mitten im Leben. Dass er noch jede<br />

http://www.maz-online.de/Nachrichten/Kultur/Ausnahmekuenstler-Udo-Juergens-auf-...<br />

14.11.2015


Udo Jürgens begeistert Berlin / Kultur / Nachrichten - MAZ - Märkische Allgemeine<br />

http://www.maz-online.de/Nachrichten/Kultur/Ausnahmekuenstler-Udo-Juergens-auf-...<br />

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14.11.2015<br />

Menge mitzuteilen hat, machte der Sänger am Sonnabend vor rund 17.000<br />

Fans in der Berliner O 2 World deutlich.<br />

Standing Ovations bekam der Österreicher gleich zu Beginn des<br />

ausverkauften Konzerts – und zwar noch bevor er überhaupt einen Ton<br />

gesungen hatte. Im ersten Teil des Abends gab sich Jürgens eher leise und<br />

ernst. Mit dem Orchester Pepe Lienhard spielte er vor allem nachdenkliche<br />

und gesellschaftskritische Lieder seines neuen Albums "Mitten im Leben". In<br />

"Der gläserne Mensch" und "Der Mann ist das Problem" sinnierte er etwa<br />

über Privatsphäre im Netz, Datenklau und Kriege. Manch einer mochte<br />

vielleicht schmunzeln über den alten Herrn, der da oben im Scheinwerferlicht<br />

seine Weisheiten am Klavier predigte. Doch eines muss man dem<br />

Chansonnier lassen: Er mag alt geworden sein, doch er bleibt ein kritischer<br />

Zeitgenosse, der mit seinen Hits eben nicht nur unterhalten, sondern in<br />

erster Linie auch zum Nachdenken anregen will.<br />

Nach der Pause folgte dann ein Oldie auf den anderen: Als Jürgens<br />

schließlich „Griechischer Wein“ anstimmte, hielt es kaum noch einen Fan auf<br />

dem Sitz. Hunderte von Frauen stürmten – mit Rosen bewaffnet – in<br />

Richtung Bühne. Dass es eine der Damen dann tatsächlich bis zu ihm an den<br />

Flügel schaffte, damit hatte der betagte Unterhaltungsmusiker, der mit<br />

seinen Hits jahrzehntelang die Frauenherzen eroberte, aber wohl nicht<br />

gerechnet. Ein paar Minuten tanzte der weibliche Fan zu "Ich war noch<br />

niemals in New York" vor Jürgens hin und her, bis das Wachpersonal die<br />

Frau von der Bühne geleitete. Der Sänger selbst konnte sich ein Lächeln<br />

hinter dem Mikrofon nur schwer verkneifen.<br />

Comedy – Mercedes-Benz Arena Berlin<br />

Training für die Lachmuskeln<br />

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Ob mit Klassikern wie "Immer wieder geht die Sonne auf", "Ein ehrenwertes<br />

Haus" oder "Aber bitte mit Sahne" – auch nach so vielen Jahren im Geschäft<br />

versteht es Udo Jürgens, die Hits, die ihn einst berühmt machten, immer<br />

wieder neu zu arrangieren. Mag sein, dass der Sänger heute nicht mehr klingt<br />

wie mit 20 Jahren. Doch noch immer überrascht er mit seiner kraftvollen<br />

Stimme.<br />

Jürgens' Lieder haben es geschafft, die Zeit zu überdauern. Das beweisen<br />

auch die vielen jungen Fans, die sich am Sonnabend in der 02 World<br />

tummelten, um dem Jubilar zu lauschen. "Mit 66 Jahren" brachte Udo<br />

Jürgens auch den letzten Zuschauer in der Arena zum Toben. Selbst Berlins<br />

Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit ließ es sich nicht nehmen und<br />

wippte im Takt mit. Wie er wollten viele Prominente das Konzert des<br />

Ausnahmemusikers nicht verpassen: So waren am Sonnabend neben dem<br />

Bürgermeister auch der Singer-Songwriter Tim Bendzko, der Schlagersänger<br />

Bernhard Brink und Schauspieler Mathieu Carriere in die 0 2 World<br />

gekommen.<br />

Von Josefine Sack<br />

Info : Für das Konzert im nächsten Jahr am 18. März 2015 in der O2-World<br />

gibt es noch Karten.<br />

Die Musik von Udo Jürgens können Sie bei Amazon bestellen ›<br />

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