14. November 2014 ERFURT

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Udo Jürgens ist mit 80 ein Mahner und wohl ein Mann mit Reue - Backstage | TLZ Seite 1 von 3 FREITAG, 13. NOVEMBER 2015 Udo Jürgens ist mit 80 ein Mahner und wohl ein Mann mit Reue « Zurück Blogs- Übersicht 17.11.14 11:15 Ein uraltes Schwarzweiß-Foto hat in diesen Tagen eine besondere Bedeutung für mich. Das Foto zeigt den Sänger Udo Jürgens (die Fotos von Udo in diesem Backstage-Beitrag hat aber alle aktuell Holger John gemacht) in jungen Jahren mit Bandmusikern auf einer mir unbekannten Bühne, wahrscheinlich eines barocken Theaters. Das Foto hat der im Mai 2013 verstorbene Saarländer Gerd Schulthess gemacht. Das war ein Fotograf, der nicht nur wichtige Ereignisse der Zeitgeschichte dokumentiert hat, sondern der auch viele internationale Größen der Musikszene abgelichtet hat. Das Foto ist aus den sechziger Jahren, ich habe es durch meine Zeitungstätigkeit bekommen und schon damals – so zwischen 1968 und 1970 – von Udo Jürgens signieren lassen. Also ein Autogramm aus meiner „Jugendzeit“, aus der Zeit meiner journalistischen Anfänge, als ich selbst viel berühmte Musiker getroffen, fotografiert und auch interviewt habe. Das Foto ist wohl zu jener Zeit entstanden, als Udo Jürgens zu seiner ersten ganz großen Tournee aufbrach – das war 1969 – sage und schreibe 266 Konzerte in ganz Europa. Tourneestart war – so glaube ich – in Hamburg. Und die Konzerte waren wohl fast alle restlos ausverkauft. Das ist immerhin 45 Jahre her. Damals war Udo Jürgens schon 35 Jahre jung, für einen damaligen Star also schon etwas in den Jahren. 1964 hatte Udo Jürgens erstmals am europäischen Schlager-Grand-Prix, dem heutigen Eurovision Song Contest, teilgenommen mit dem Lied „Warum nur, warum“ und dabei den sechsten Platz erreicht. Es war das Jahr des großen Durchbruchs der Beatles in Deutschland und auch international mit „I want to hold your hand“. Damals begann mein gesteigertes Interesse an populärer Musik, war nämlich noch im Stimmbruch, und damit war ganz persönlich auch so nebenbei meine „Kinderchor-Karriere“ beendet, mit dem Stimmbruch wurde ich zu einem „Ehemaligen“ in meinem damals deutschlandweit berühmten „Bielefelder Kinderchor“. Nach dem Beginn des Stimmbruchs bekam ich Instrumental- Unterricht: Trompete, bei einem Orchester-Trompeter der Städtischen Bühnen Bielefeld. Aber ich hatte keinen Bock auf klassische Trompete und sehr oft einen „dicken Hals“ (Mandelentzündung) durch das Trompetenspiel, deshalb wechselte ich den Instrumentalunterricht zur klassischen Gitarre. Das war schon besser, denn mit der „Klampfe“ und einigen Akkorden – die lernte ich aber gar nicht im Unterricht – konnte man schon mal ein bisschen Schlager oder Beat singen und spielen. Und so war ich auch ganz persönlich in der Musikszene und Unterhaltungswelt angekommen. Und dann das Jahr 1966 – ich war noch Schüler und machte voller Stolz mein erstes Interview (für eine Schülerzeitung) mit Tony Sheridan („Skinny Minnie“), bei dem noch kurz zuvor die „Beatles“ in Hamburg als dessen Begleitband fungiert hatten. Und genau in diesem Jahr 1966 kam für Udo Jürgens der große Durchbruch mit dem Sieg beim Eurovision Song Contest mit „Merci, Chérie“. Von 1968 an habe ich dann Udo Jürgens auch selbst bei Konzerten und quasi „backstage“ nach Auftritten privat erlebt – etwa im Bielefelder „Ambassador Club“, damals eine feine und sehr angesagte Diskothek, wo häufiger Stars nach ihren Auftritten noch den Abend und die Nacht ausklingen ließen. Aus jener Zeit stammt mein altes Udo-Foto mit dem Autogramm, aber auch meine Backstage-Story über Udo und sein Lied „Ich schrieb Backstage Gedankenreisen Thüringer Spitzen Auf Sendung! Klar! - das Weblog für Kinder Schnupplon Thomas Czekalla: Mission 2016 - Der RWE-Blog Michael Ulbrich: Neunzehnnulldrei - Der FCC-Blog http://www.tlz.de/blogs/backstage/-/blogs/7735981 13.11.2015
Udo Jürgens ist mit 80 ein Mahner und wohl ein Mann mit Reue - Backstage | TLZ Seite 2 von 3 nie ein Lied für Karin“. Das Lied ist erst später entstanden, es geht aber auf eine intime Freundschaft zwischen Udo und der damaligen Bielefelder Gymnasiastin Karin H. zurück… Diese Geschichte könnte Ihr unter http://www.tlz.de/blogs/backstage/-/blogs/409059 nachlesen... Seine Liason mit Karin H. hat Udo Jürgens – glaube ich – nicht bereut, noch Jahre später tauchte die junge Dame auf Fotos vor dem Hause Udos als „Freundin der Familie Udo Jürgens“ auf… Jetzt ist Udo Jürgens 80 und immer noch auf Tournee. Gerade erst durfte ich ihn live in der Erfurter Messehalle erleben: „Mitten im Leben“ ist seine große Tournee überschrieben, die den Senior bis ins Frühjahr 2015 in rund 50 Konzerthallen und Arenen im deutschsprachigen Raum bringen soll. Sagenhaft, denn der Mann ist schon 80!!! Über das Konzert in Erfurt habe ich heute einen ausführlichen Bericht in der TLZ veröffentlicht. Wer Interesse hat, bitte nachlesen und weiterreichen… Die Fotos in diesem Backstage-Beitrag sind übrigens alle aus dem Konzert jetzt in Erfurt während der "Mitten im Leben"-Tournee. Die Fotos hat alle Holger John (Viadata) gemacht. Danke, Holger! Was ist mir in diesem Konzert in Erfurt noch so aufgefallen? Die große Anerkennung und Wertschätzung für Udo Jürgens habe ich ja in meinem Zeitungsbericht schon zum Ausdruck gebracht. Ich habe gespürt, dass Udo von den stehenden Ovationen, von der Begeisterung des Publikums, wirklich gerührt, bewegt war. Dazu bekennt er sich auch dankbar. Er ist aber auch im hohen Alter ein Musiker mit erhobenem Zeigefinger, eben ein Mahner, geworden. Er zeigt sich in vielen seiner Lieder der letzten Jahre betont sozial- und gesellschaftskritisch. Dagegen ist sein alter Gassenhauer vom „ehrenwerten Haus“ ja geradezu harmlos. Eine Zeitung schrieb kürzlich, er liebe wohl heute seine Rolle als „Gewissen der Nation“. Das stimmt vielleicht von seinem Selbstverständnis her. Für uns als Bürger ist er deshalb aber noch nicht das „Gewissen der Nation“. Aber seine Rolle als Mahner ist okay. Und wenn er Dinge in der Gesellschaft ebanstandet oder gar anprangert, dann hören die Leute zu, stimmen zu. Und vielleicht nehmen auch manche Leute dann seine Ratschläge an. Aber an einigen stellen ist Udo Jürgens auch vom Zeitgeist getrieben. Er wettert beispielsweise gegen soziale Netzwerke, und kritisiert, dass das Internet nichts vergisst. Aber er ist selbst auch in den sozialen Netzwerken mit offiziellen Seiten unterwegs, um etwa für seine Auftritte und seine Alben zu werden, ober um Eindrücke von solchen Ereignissen dort zu dokumentieren. Wenn er dann beispielsweise in seinem Song „Der Mann ist das Problem“ die Männer mit ihren „typischen Schwächen“ als „Fehler im System“ vorführt und dabei kein Blatt vor den Mund nimmt, dann möchte ich nicht ausschließen, dass er dabei auch zumindest teilweise selbst in den Spiegel geschaut und seine eigene Persönlichkeit reflektiert hat. Wenn er das Lied vom „gekauften Drachen“ singt und mahnt, die Väter sollten sich doch bitte frühzeitig Zeit, ja mehr Zeit für ihre Kinder nehmen, dann rührt das nicht nur das Publikum, ich hatte das Gefühl, da wird er wohl auch selbst vom eigenen schlechten Gewissen eingeholt. Auch deshalb sehe ich Udo Jürgens nach seinem Konzert durchaus als ernst zu nehmenden Mahner und auch als Mann mit einer gewissen Reue. Seine Biografie dürfte dafür hinreichend Anlässe gegeben haben. Für mich bleibt nach einem solchen Konzerterlebnis mit Udo Jürgens im Alter von 80 aber vor allem aber die große Anerkennung und der Respekt vor dieser Leistung – der Lebensleistung insgesamt und der aktuellen als Star, als Entertainer, Liedermacher, Komponist und Sänger auf der großen Bühne – im Seniorenalter und damit eben auch „Mitten im Leben“… Chapeau! geschrieben von Dieter Lücke 2720 Angesehen, kennzeichnen thüringen erfurt backstage udo jürgens musikszene schlager proms gitarre disco duett finale hitparade schlagerparade musik beat oldie mission europa chanson liedermacher musical dna studio goldene henne singen echo musikformat ikonen tony sheridan rentner senioren beatles grand prix eurovision song contest Durchschnitt (1 Abstimmen) http://www.tlz.de/blogs/backstage/-/blogs/7735981 13.11.2015
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Page 8 and 9: Er trinkt - wie immer - Tee. Spielt
Page 12: Dieter Lücke Der gebürtige Ostwes

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