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WOP11_Internet_gesamt

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www.ihk-emden.de November 2015<br />

Titelthema<br />

Alles, was Recht ist!<br />

IHK Oldenburg, Postfach XXXX, 26XXX Oldenburg,<br />

PVSt, DP AG Entgelt bezahlt<br />

Tourismus<br />

125 Jahre Hotel Graf<br />

Waldersee S. 14<br />

Konjunktur<br />

Wirtschaft in der<br />

Region robust S. 24


Unsere Mitarbeiter<br />

sind das Herz<br />

der Firma – und<br />

das muss topfit sein.<br />

Verantwortung neu denken:<br />

allianz.de/einstellungssache<br />

Eine bKV ist Einstellungssache.<br />

Denn mit der betrieblichen Krankenversicherung<br />

der Allianz zeigen<br />

Sie, dass Ihnen die Gesundheit Ihrer<br />

Mitarbeiter am Herzen liegt.<br />

Gleichzeitig machen Sie Ihr Unternehmen<br />

attraktiver für qualifizierte<br />

Fachkräfte.<br />

H. Wilms, Geschäftsführerin<br />

SSM Rhein-Ruhr GmbH


Kommentar<br />

Alles, was Recht ist!<br />

I Alles, was Recht ist…Arbeitsrecht, Gewerberecht,<br />

Wettbewerbsrecht. Deutschland ist nicht zuletzt aufgrund<br />

eines funktionierenden und ausgewogenen<br />

Rechtssystems im internationalen Vergleich ein attraktiver<br />

Wirtschaftsstandort. Dennoch – bei den<br />

vielen rechtlichen Vorschriften – ist es nicht immer<br />

leicht, stets den Überblick zu behalten.<br />

Hier kann die IHK als erste Orientierungshilfe dienen<br />

und ihren Mitgliedsunternehmen juristische Erstinformationen<br />

liefern. Neben ersten Rechtshinweisen<br />

durch ihre Mitarbeiter, bietet die IHK Informationsveranstaltungen,<br />

Seminare und Sprechtage zu aktuellen<br />

rechtlichen und steuerlichen Themen an. Auch<br />

findet man auf der <strong>Internet</strong>seite www.ihk-emden.de<br />

Merkblätter zu den verschiedenen Rechtsgebieten.<br />

Darüber hinaus bietet die IHK mit der Einigungsstelle<br />

für Wettbewerbsstreitigkeiten – deren ehrenamtlicher<br />

Vorsitzender ich bin – gerade auch für kleine<br />

Hans-Otto Bartels, Präsident des<br />

Landgerichts a.D. und Vorsitzender<br />

der Einigungsstelle für Wettbewerbsstreitigkeiten.<br />

Foto: Privat<br />

werbsrechtliche Auseinandersetzungen unbürokra-<br />

und mittlere Unternehmen die Möglichkeit, wettbetisch<br />

und kostengünstig zu klären. Die Verhandlungen<br />

vor der Einigungsstelle laufen – anders als bei den Gerichten<br />

– relativ formlos und nicht öffentlich ab. Ein solches Einigungsstellenverfahren<br />

bietet sich besonders an, wenn die<br />

Parteien sich ihrer rechtlichen Position nicht ganz sicher sind<br />

oder die besonderen Umstände des Falles ein intensives, umfassendes<br />

und vielleicht über den konkreten Einzelfall hinausgehendes<br />

Gespräch nahelegen.<br />

Die IHK nimmt zudem eine für die deutsche Gerichtsbarkeit<br />

wichtige Aufgabe wahr. Sie bestellt und vereidigt auf den verschiedenen<br />

Gebieten Sachverständige und benennt diese auf<br />

Anfrage gegenüber Gerichten sowie Unternehmen und Privatpersonen.<br />

Die öffentliche Bestellung und Vereidigung durch die<br />

IHK und andere kompetente Institutionen stellt hierbei sicher,<br />

dass die Sachverständigen auf ihre persönliche und fachliche<br />

Eignung überprüft wurden. Aufgrund dieser Überprüfung kann<br />

man darauf vertrauen, dass ein qualifizierter Experte unparteiisch,<br />

unabhängig sowie nach bestem Wissen und Gewissen eine<br />

Begutachtung vornimmt. Öffentlich bestellte und vereidigte<br />

Sachverständige sind unverzichtbare Helfer der Gerichte. Ohne<br />

das Fachwissen dieser Sachverständigen könnten Gerichte in<br />

vielen Fällen keine verantwortungsvolle Entscheidung treffen.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lektüre mit dem Titelthema<br />

„ Alles, was Recht ist!“. I<br />

Titelfoto: seb_ra/Thinkstock<br />

Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg November 2015 3


Foto: FikMik / Thinkstock<br />

www.ihk-emden.de<br />

Die „Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg“<br />

gibt es auch als Onlineversion im <strong>Internet</strong>.<br />

Alles, was Recht ist!<br />

Die IHK gibt ihren Mitgliedsunternehmen Auskünfte und Hinweise zu typischen<br />

rechtlichen Problemen. Ab S. 6<br />

Titel<br />

3 Kommentar:<br />

Alles, was Recht ist!<br />

6 Titelthema<br />

Alles, was Recht ist!<br />

8 Titelthema<br />

Von Elterngeld und<br />

Saunasteuer<br />

10 Titelthema<br />

Die IHK hilft bei der Suche<br />

Aus der Region<br />

12 Firmen & Personen<br />

Jubilare<br />

12 Zahlenspiegel<br />

Daten & Fakten aus<br />

der Region<br />

13 Flüchtlingsfrage<br />

Integration durch<br />

Ausbildung und Arbeit<br />

14 Bildreportage<br />

125 Jahre Tourismus<br />

auf Borkum<br />

18 Save the Date<br />

Veranstaltungskalender<br />

19 Vereidigung<br />

Duis neuer Sachverständiger<br />

19 Nordseewerke<br />

Millionenauftrag an Land<br />

gezogen<br />

20 Namen und Nachrichten<br />

Meldungen aus der Region<br />

21 Grenzregion<br />

EU-Konsultation zur<br />

Zusammenarbeit<br />

22 Medienbranche<br />

Emder Zeitung stellt<br />

sich vor<br />

23 Weihnachtsmärkte<br />

Region stimmt sich auf<br />

Advent ein<br />

24 IHK-Konjunkturumfrage<br />

Unternehmen in der<br />

Region robust<br />

Politik und Wirtschaft<br />

25 Berlin und Brüssel<br />

Neues vom Bund<br />

und der EU<br />

Spezial<br />

26 Digitale Wirtschaft<br />

„Tom, der Profiurlauber“<br />

4 Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg November 2015


Foto: Privat<br />

Foto: IHK<br />

Bildreportage<br />

125 Jahre Tourismus auf Borkum – Hotelier<br />

Ralph Hofmann öffnete sein Archiv. Ab S. 14<br />

Ausbildungsmesse<br />

Über 1.000 Schülerinnen und Schüler aus dem IHK-Bezirk informierten sich<br />

wieder über Ausbildungsmöglichkeiten in der Region. S. 35<br />

Aus- und Weiterbildung<br />

34 Seminarkalender<br />

Ausbildung von A bis Z<br />

35 Ausbildungsmesse<br />

12. Messe war ein voller Erfolg<br />

36 Bestenehrung<br />

107 Berufsbeste<br />

ausgezeichnet<br />

36 Prüfertag<br />

IHK dankt Ehrenamtlichen<br />

für Engagement<br />

Service<br />

37 Börsen<br />

37 Amtliche Bekanntmachungen<br />

38 Vorschau<br />

Ihre Ansprechpartner bei der IHK<br />

Hauptgeschäftsführer: Dr. Torsten Slink, Tel. 8901-22, E-Mail: torsten.slink@...<br />

Referent: Julian Stodt, Tel. 8901-73, E-Mail: julian.stodt@...<br />

Öffentlichkeitsarbeit: Stefan Claus, Tel. 8901-30, E-Mail: stefan.claus@...<br />

Leiter Regionalpolitik: Reinhard Hegewald, Tel. 8901-85, E-Mail: reinhard.hegewald@...<br />

Sekretariat Hauptgeschäftsführer:<br />

lnsa Hamphoff, Tel. 8901-23, E-Mail: insa.hamphoff@...<br />

Karoline Aden, Tel. 8901-25, E-Mail: karoline.aden@...<br />

Recht, Innovation/Umwelt, Handel, Dienstleistungen, Statistik und Regionalpolitik<br />

Stellv. Hauptgeschäftsführer: Dr. Jan Amelsbarg, Tel. 8901-26, E-Mail: jan.amelsbarg@...<br />

Stellv. Abteilungsleiterin: Nina Lenger, Tel. 8901-83, E-Mail: nina.lenger@...<br />

Referent: Michael Tischner, Tel. 8901-37, E-Mail: michael.tischner@...<br />

Referent: Simon Alex, Tel. 8901-83, E-Mail: simon.alex@...<br />

International, Raumordnung, Tourismus, Verkehr, Wirtschaftsförderung<br />

Abteilungsleiter: Arno Ulrichs, Tel. 8901-38, E-Mail: arno.ulrichs@...<br />

Referent: Hartmut Neumann, Tel. 8901-34, E-Mail: hartmut.neumann@...<br />

Referent: Alexander Malchus, Tel. 8901-48, E-Mail: alexander.malchus@...<br />

Referent: Murat Özdemir, Tel. 8901-24, E-Mail: murat.oezdemir@...<br />

Aus- und Weiterbildung<br />

Abteilungsleiter: Timo Weise, Tel. 8901-40, E-Mail: timo.weise@...<br />

Referent: Hermann Tennhoff, Tel. 8901-42, E-Mail: hermann.tennhoff@...<br />

Referent: Dirk Bleeker, Tel. 8901-82, E-Mail: dirk.bleeker@...<br />

Zentrale Dienste, Finanzen und Beiträge<br />

Verwaltungsleiterin: Elfriede Ritzenthaler, Tel. 8901-50, E-Mail: elfriede.ritzenthaler@...<br />

Referentin: Elke Jürgens, Tel. 8901-53, E-Mail: elke.juergens@...<br />

Telefon 04921 ..., E-Mail: ...@emden.ihk.de, Ringstraße 4, 26721 Emden<br />

Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg November 2015 5


Titel<br />

Das Bundesamt für Statistik zählte für das Jahr 2013 bundesweit 403.486 Klagen, die beim Arbeitsgericht eingereicht<br />

wurden. Besonders häufig, nämlich 212.198 mal ging es um Kündigungen. Foto: artisteer/iStock/Thinkstock<br />

Alles, was Recht ist!<br />

Die IHK gibt ihren Mitgliedsunternehmen Auskünfte und Hinweise zu typischen rechtlichen<br />

Problemen. „Durch dieses Angebot können wir zwar keine anwaltliche Beratung ersetzen,<br />

jedoch in vielen Fällen eine juristische Erste Hilfe leisten“, so IHK-Rechtsreferent Simon Alex. Er<br />

beantwortet im Folgenden eine Auswahl häufig gestellter Fragen aus den verschiedenen<br />

Rechtsgebieten.<br />

Arbeitsrecht<br />

Tipp<br />

Suchen Sie Arbeitsverträge? Musterarbeitsverträge<br />

finden Sie auf<br />

www.ihk-emden.de, Dok.-Nr. 2841.<br />

WOP: Ist ein schriftlicher Arbeitsvertrag<br />

eigentlich Pflicht?<br />

Alex: Für den Arbeitsvertrag ist grundsätzlich<br />

keine besondere Form vorgeschrieben.<br />

Zu beachten ist, dass Berufsausbildungsverträge<br />

und die Befristung<br />

von Arbeitsverhältnissen der<br />

Schriftform bedürfen. Außerdem schreiben<br />

manche Tarifverträge schriftliche<br />

Arbeitsverträge vor. Ein Arbeitgeber<br />

sollte aber im eigenen Interesse jeden<br />

Arbeitsvertrag schriftlich schließen.<br />

Denn so kann er in einem Rechtsstreit<br />

mit seinem Mitarbeiter eindeutig beweisen,<br />

was tatsächlich vereinbart wurde<br />

und was nicht. Darüber hinaus verpflichtet<br />

das Nachweisgesetz den Arbeitgeber<br />

ohnehin, die wichtigsten<br />

Vertragsbedingungen schriftlich niederzulegen<br />

und dem Arbeitnehmer auszuhändigen.<br />

WOP: Wie viel Urlaubstage stehen einem<br />

Arbeitnehmer mindestens zu?<br />

Alex: Der gesetzliche Mindesturlaub<br />

beträgt nach Bundesurlaubsgesetz bei<br />

einer Sechs-Tage-Woche 24 Werktage.<br />

Bei weniger als sechs Arbeitstagen in<br />

der Woche muss der Urlaubsanspruch<br />

umgerechnet werden. Bei einer Fünf-<br />

Tage-Woche reduziert sich der Mindesturlaub<br />

auf 20 Arbeitstage, bei vier Arbeitstagen<br />

in der Woche beträgt der<br />

Urlaubsanspruch 16 Arbeitstage. Daraus<br />

lässt sich im Ergebnis ein Anspruch auf<br />

mindestens vier Wochen Urlaub im Jahr<br />

ableiten.<br />

WOP: Welche Mitteilungspflichten hat ein<br />

Arbeitnehmer?<br />

Alex: Ist ein Arbeitnehmer krank, ist<br />

er nach dem Entgeltfortzahlungsgesetz<br />

verpflichtet, seinen Arbeitgeber<br />

unverzüglich darüber zu informieren.<br />

Der Arbeitnehmer hat dafür Sorge<br />

zu tragen, dass die Mitteilung den<br />

Arbeitgeber schnellstmöglich erreicht.<br />

Regelmäßig muss die Mitteilung am<br />

ersten Tag der Arbeitsunfähigkeit während<br />

der üblichen Betriebszeiten vor<br />

dem vorgesehenen Arbeitsbeginn<br />

erfolgen. Dabei genügt schon ein Telefonanruf<br />

oder eine E-Mail. Eine besondere<br />

Form der Anzeige ist nicht<br />

vorgeschrieben.<br />

Wettbewerbsrecht<br />

WOP: Wann ist ein Räumungsverkauf<br />

zulässig?<br />

Alex: Früher waren Räumungsverkäufe<br />

nur bei vollständiger Geschäftsaufgabe,<br />

wegen eines baugenehmigungspflichtigen<br />

Umbaus oder wegen eines Brandoder<br />

Wasserschadens zulässig. Diese<br />

Sonderregelungen für Räumungsverkäufe<br />

gibt es nicht mehr. Die Gründe für<br />

die Räumung sind nunmehr unbeschränkt.<br />

Es ist also auch möglich, einen<br />

Räumungsverkauf bei einem Umzug,<br />

bei Auflösung eines Sortiments, bei der<br />

Aufgabe einer Filiale oder einer Abteilung<br />

oder einer Renovierung, für die<br />

keine Baugenehmigung erforderlich ist,<br />

durchzuführen. Allerdings sind Räu-<br />

6 Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg November 2015


Tipp<br />

Wussten Sie schon? Bei der IHK gibt es<br />

eine Einigungsstelle für Wettbewerbsstreitigkeiten.<br />

Nähere Informationen finden<br />

Sie auf unserer <strong>Internet</strong>seite www.<br />

ihk-emden.de, Dok.-Nr. 950.<br />

mungsverkäufe wie alle Sonderaktionen<br />

auch nach dem UWG dem Verbot<br />

der Irreführung unterworfen. Das bedeutet<br />

insbesondere, dass der angegebene<br />

Grund für den Räumungsverkauf<br />

auch tatsächlich vorliegen muss und<br />

nicht vorgeschoben sein darf.<br />

WOP: Was für Rabattaktionen sind erlaubt?<br />

Alex: Ein Rabatt ist eine Preisermäßigung,<br />

die der Händler dem Kunden<br />

durch einen Nachlass vom allgemein<br />

angekündigten und geforderten Preis<br />

gewährt. Erlaubt sind grundsätzlich Ermäßigungen<br />

gegenüber einzelnen<br />

Kunden, zum Beispiel nach individuellen<br />

Preisverhandlungen, Sondernachlässe<br />

für bestimmte Gruppen, wie Schüler,<br />

Mitglieder eines bestimmten Vereins,<br />

Angehörige einer Firma sowie<br />

Mengen- und Treuerabatte. Verboten<br />

sind Rabattaktionen, bei denen der Kunde<br />

getäuscht oder in übertriebener<br />

Weise angelockt wird.<br />

Foto: Studio W Emden<br />

Gemischtes<br />

WOP: Wann gilt die Impressumspflicht<br />

für <strong>Internet</strong>auftritte?<br />

Alex: Jeder Anbieter einer gewerblichen<br />

<strong>Internet</strong>seite muss nach dem Telemediengesetz<br />

auf dieser eine Anbieterkennzeichnung,<br />

das sogenannte „Impressum“,<br />

vorhalten. Die Impressumsangaben<br />

sind aber nicht nur auf der<br />

eigenen <strong>Internet</strong>seite zu machen, sondern<br />

auch wenn eine <strong>Internet</strong>seite anderer<br />

Betreiber benutzt wird. Dies gilt<br />

z.B. für die Nutzung von Handelsplattformen<br />

wie ebay.de oder amazon.de.<br />

Auch bei der Nutzung von Social Media-<br />

Angeboten, wie z.B. Fanseiten auf Facebook,<br />

müssen eigene Angaben gemacht<br />

werden.<br />

WOP: Bin ich dazu verpflichtet, AGB zu<br />

verwenden?<br />

Alex: Die Verwendung von AGB (Allgemeine<br />

Geschäftsbedingungen) ist nicht<br />

gesetzlich vorgeschrieben. Es bleibt<br />

jedem Unternehmer selbst überlassen,<br />

ob er AGB verwenden möchte. Gerade<br />

für häufig abgeschlossene Geschäfte<br />

können AGB jedoch zumindest für den<br />

Verwender eine wesentliche Erleichterung<br />

bei Vertragsgestaltung und -abschluss<br />

bedeuten.<br />

I<br />

Ansprechpartner:<br />

Simon Alex<br />

IHK-Referent für Recht<br />

Telefon: 04921 8901-83<br />

E-Mail: simon.alex@<br />

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Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg November 2015 7


Titel<br />

Rechtliche Neuerungen<br />

Von Elterngeld und Saunasteuer<br />

Besonders streitfreudig waren 2013 die Arbeitnehmer, Gewerkschaften und Betriebsräte. Sie zogen laut<br />

Bundesamt für Statistik 379.574 mal vor Gericht. Die Arbeitgeber klagten nur 23.804 mal ihr Recht ein.<br />

I Nicht nur zum Jahresanfang treten<br />

gesetzliche Neuerungen in Kraft. Die<br />

IHK stellt die wichtigsten Änderungen<br />

der vergangenen Monate vor.<br />

ElterngeldPlus<br />

Für Geburten ab dem 1. Juli 2015 gelten<br />

eine flexiblere Elternzeit und das<br />

ElterngeldPlus. Danach können bis zu<br />

24 Monate Elternzeit zwischen dem<br />

dritten und achten Lebensjahr des Kindes<br />

beansprucht werden. Eine Zustimmung<br />

des Arbeitgebers ist nicht mehr<br />

erforderlich. Mit dem ElterngeldPlus<br />

soll die frühzeitige Rückkehr in den<br />

Beruf in Teilzeit gefördert werden. Eltern,<br />

die frühzeitig wieder in Teilzeit in<br />

den Beruf einsteigen wollen, erhalten<br />

mit dem ElterngeldPlus länger Unterstützung.<br />

Mindestlohn<br />

Mit der Mindestlohndokumentationspflichtenverordnung,<br />

die seit dem<br />

1. August gilt, wird die Einkommensschwelle<br />

von 2.958,- € dahingehend<br />

ergänzt, dass die Aufzeichnungspflicht<br />

nach dem MiLoG bereits dann entfällt,<br />

wenn das verstetigte regelmäßige Monatsentgelt<br />

mehr als 2.000,- € brutto<br />

beträgt und dieses Monatsentgelt<br />

jeweils für die letzten tatsächlich abgerechneten<br />

zwölf Monate nachweislich<br />

gezahlt wurde.<br />

Eine weitere Änderung ist, dass bei der<br />

Beschäftigung von engen Familienangehörigen<br />

(Ehegatten, eingetragene<br />

Lebenspartner, Kinder und Eltern des<br />

Arbeitgebers) die Aufzeichnungspflichten<br />

nicht mehr anzuwenden sind.<br />

Umsatzsteuer auf Sauna<br />

Seit dem 1. Juli gilt der Regelsteuersatz<br />

von 19 Prozent auf Saunaleistungen.<br />

Auch Hotels sind von der neuen Regelung<br />

betroffen. Die Verabreichung von<br />

Saunabädern war bisher – entgegen<br />

einem Urteil des BFH – von der Finanzverwaltung<br />

als ermäßigt besteuertes<br />

Heilbad angesehen worden, mit der<br />

Folge, dass nur 7 Prozent Umsatzsteuer<br />

anfielen.<br />

Kleinanlegerschutzgesetz<br />

Mit dem Kleinanlegerschutzgesetz will<br />

der Gesetzgeber einen verbesserten<br />

Anlegerschutz erreichen. Damit sind<br />

auch Änderungen der Gewerbeordnung<br />

verbunden. Nachrangdarlehen<br />

und partiarische Darlehen wurden als<br />

Vermögensanlagen im Sinne des Vermögensanlagengesetzes<br />

eingestuft.<br />

Vermittler dieser Anlagen benötigen<br />

nunmehr eine Erlaubnis nach § 34f<br />

Foto: Jacob Studio/ iStock/ Thinkstock<br />

GewO (Nr. 3). Darlehensvermittler mit<br />

einer Erlaubnis nach § 34c GewO haben<br />

bis zum 1. Januar 2016 die Möglichkeit,<br />

die neue Erlaubnis in einem<br />

vereinfachten Verfahren zu beantragen.<br />

Lkw-Maut<br />

Das Bundesministerium für Verkehr und<br />

digitale Infrastruktur arbeitet nicht nur<br />

an der Pkw-Maut. Auch die Lkw-Maut<br />

wird weiter ausgebaut, 1.100 km Bundesstraße<br />

sind seit dem 1. Juli zusätzlich<br />

mautpflichtig.<br />

Zudem ist am 1. Oktober eine weitere<br />

Änderung die Lkw-Maut betreffend in<br />

Kraft getreten, denn seitdem gilt die<br />

Maut für Lkw ab 7,5 t statt bisher ab<br />

12 t. Nach Schätzungen des Ministeriums<br />

betrifft dies rund 250.000 Lkw,<br />

die ständig über deutsche Straßen bewegt<br />

werden.<br />

Meldegesetz<br />

Am 1. November ist das neue Meldegesetz<br />

in Kraft getreten. Meldet sich ein<br />

Mieter ab oder um, muss er hierzu ab<br />

sofort die Bestätigung des jeweiligen<br />

Wohnungsgebers oder einer von ihm<br />

beauftragten Person vorlegen. Wahlweise<br />

kann der Wohnungsgeber seine Erklärung<br />

auch elektronisch gegenüber<br />

der Meldebehörde abgeben.<br />

Das ist nicht ganz neu: Vor zehn Jahren<br />

wurde die Vermieterbescheinigung<br />

als zu bürokratisch abgeschafft.<br />

Jetzt soll mit dem Wiedereinführen<br />

der Meldepflicht ab dem 1.11.2015<br />

Kriminellen das Verstecken erschwert<br />

werden.<br />

I<br />

Tipp<br />

Informationen über aktuelle Gesetzesänderungen<br />

und Urteile erhalten<br />

Sie auch in unserem monatlich<br />

erscheinenden IHK-Newsletter. Die<br />

Anmeldung für den Newsletter ist<br />

auf unserer <strong>Internet</strong>seite<br />

www.ihk-emden.de möglich.<br />

8 Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg November 2015


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Titel<br />

Interview: Sachvertändigenwesen<br />

Die IHK hilft bei der Suche<br />

I Die IHK für Ostfriesland und Papenburg<br />

hat aktuell etwa 70 Sachverständige<br />

auf verschiedenen Gebieten<br />

der gewerblichen Wirtschaft bestellt<br />

und vereidigt. Doch woran erkenne<br />

ich einen von der IHK bestellten<br />

und vereidigten Sachverständigen?<br />

Und wer hilft bei der Suche? WOP<br />

spricht mit dem für das Sachverständigenwesen<br />

zuständigen IHK-Referenten<br />

Michael Tischner.<br />

WOP: Was ist ein von der IHK öffentlich<br />

bestellter und vereidigter Sachverständiger?<br />

Tischner: Ein von der IHK öffentlich<br />

bestellter und vereidigter Sachverständiger<br />

ist auf gesetzlicher Grundlage von<br />

der IHK bestellt und vereidigt worden.<br />

Bevor dies geschieht, muss er sich hinsichtlich<br />

seiner persönlichen Eignung<br />

und seiner besonderen Sachkunde<br />

einem anspruchsvollen Überprüfungsverfahren<br />

unterziehen. Schließlich hat<br />

er einen Eid zu leisten, wonach er seine<br />

Sachverständigentätigkeit unabhängig,<br />

weisungsfrei, persönlich und unparteiisch<br />

ausführt und seine Gutachten nach<br />

bestem Wissen und Gewissen erstattet.<br />

WOP: Wie erkenne ich einen von der<br />

IHK bestellten Sachverständigen?<br />

Tischner: Der IHK-Sachverständige<br />

erhält von der bestellenden Kammer<br />

eine Bestellungsurkunde, einen<br />

Sachverständigenausweis und einen<br />

Rundstempel. In den beiden Dokumenten<br />

und im Stempel ist jeweils<br />

genau angegeben, für welches Sachgebiet<br />

der Sachverständige öffent-<br />

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10 Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg November 2015


Von ins<strong>gesamt</strong> 523.764 Klagen vor dem Arbeitsgericht<br />

blieben im Jahr 2013 120.307 unerledigt.<br />

Foto: Decorative Scales of Justice/iStock/Thinkstock<br />

lich bestellt und vereidigt ist. Außerdem<br />

hat der IHK-Sachverständige<br />

im Rahmen seiner Sachverständigentätigkeit<br />

auf seine öffentliche Bestellung,<br />

zum Beispiel im Briefkopf,<br />

hinzuweisen und seine Gutachten<br />

mit dem entsprechenden Rundstempel<br />

zu versehen.<br />

WOP: Wieviel kostet die Beauftragung<br />

eines Sachverständigen?<br />

Tischner: Wird ein Sachverständiger im<br />

privaten Auftrag tätig, so wird das Honorar<br />

zwischen ihm und dem Auftraggeber<br />

frei vereinbart. Eine entsprechende<br />

Honorarordnung oder Ähnliches<br />

gibt es nicht. Die Stundensätze<br />

liegen regelmäßig zwischen 50 und 150<br />

Euro. Bei Gutachten im Rahmen eines<br />

Gerichtsverfahrens wird die Vergütung<br />

durch das Justizvergütungs- und Entschädigungsgesetz<br />

geregelt. Hier liegen<br />

die Stundensätze bei 65 bis 125 Euro.<br />

WOP: Wer hilft bei der Suche?<br />

Tischner: Wir sind gerne bei der Suche<br />

nach Sachverständigen behilflich. Auf<br />

Anfrage benennen wir kostenlos geeignete<br />

Sachverständige. Eine Recherche<br />

ist auch über unsere <strong>Internet</strong>seite<br />

möglich. Hier findet man sowohl ein<br />

regionales, als auch ein bundesweites<br />

Verzeichnis. Im bundesweiten Verzeichnis<br />

ist unter anderem eine Recherche<br />

nach Sachgebieten, nach Stichworten,<br />

nach Namen oder auch regional nach<br />

Orten oder den bestellenden Institutionen<br />

möglich.<br />

I<br />

Weitere Informationen zu diesem<br />

Thema finden Sie im <strong>Internet</strong> unter<br />

www.ihk-emden.de, Dok. Nr. 1453.<br />

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Titel<br />

Firmen & Personen<br />

Geschäftsjubiläen<br />

50 Jahre<br />

Heinz Rector, Südbrookmerland<br />

(15. November)<br />

25 Jahre<br />

Joachim Bugiel, Jemgum<br />

(1. November)<br />

Arbeitsjubiläen<br />

40 Jahre<br />

Johann Kannegießer (3. November),<br />

beschäftigt bei der Firma Salamander<br />

Industrie-Produkte GmbH,<br />

Papenburg<br />

Eckard-Erich Gellesch (1. November),<br />

beschäftigt bei der Firma ALDI<br />

GmbH & Co. Kommanditgesellschaft,<br />

Hesel<br />

35 Jahre<br />

Johannes Tammen (17. November),<br />

beschäftigt bei der Firma KS Gleitlager<br />

GmbH, Papenburg<br />

25 Jahre<br />

Reinhard Meyer (5. November), Peter<br />

Wübben (5. November), Anja Dust<br />

(12. November) und Irmgard Eichhorn<br />

(15. November), alle beschäftigt bei<br />

der Firma Coats Opti Germany GmbH,<br />

Rhauderfehn<br />

Johann Schipmann (1. November), beschäftigt<br />

bei der Firma MEYER WERFT<br />

GmbH & Co. KG, Papenburg<br />

Elke Doden (1. November), beschäftigt<br />

bei der Firma EVAG Emder Verkehrs und<br />

Automotive Gesellschaft mbH, Emden<br />

Kornelia Löbel (1. November), beschäftigt<br />

bei der Firma Egbert Wilts GmbH & Co. KG,<br />

Leer<br />

Karl Wiebesiek (1. November), beschäftigt<br />

bei der Firma Hartmann Reederei,<br />

Leer<br />

Guido Reichenbächer (1. November),<br />

beschäftigt bei der Firma NLT Norder<br />

Lagertechnik GmbH & Co. Maschinenbau<br />

KG, Norden<br />

Silvia Fels (24. September), beschäftigt<br />

bei der Firma Druckerei A. Bretzler,<br />

Emden<br />

Heinz Eden (24. Oktober), beschäftigt<br />

bei der Firma Aktien-Gesellschaft „EMS“,<br />

Emden<br />

Inge Fischer (1. November), beschäftigt<br />

bei der Firma Gebr. Neumann GmbH &<br />

Co. KG, Emden<br />

Andreas Schmidt (21. Februar), Holger<br />

Manssen (1. August), Frank Slink (1. August),<br />

Jörg Wurpts (1. August) und Heinz<br />

Galliat (19. November), alle beschäftigt<br />

bei der Firma Rolf Janssen GmbH Elektrotechnische<br />

Werke, Aurich<br />

Zahlenspiegel<br />

Preisindex für die Lebenshaltung 1<br />

Verbraucherpreisindex für Deutschland 1<br />

Basis 2010 = 100²<br />

Prozent³<br />

Industrie-Beschäftigte im IHK-Bezirk<br />

Industrie-Beschäftigte im IHK-Bezirk für Ostfriesland und Papenburg<br />

26.000<br />

2013 JD 4 105,7 +1,5<br />

2014 JD 4 106,6 + 0,9<br />

2014 September 107,0 + 0,8<br />

2015 August 107,2 + 0,2<br />

2015 September 107,0 + 0,0<br />

1<br />

Angaben nach Verbrauchsverhältnissen des Jahres 2010<br />

2<br />

Basisumstellung von 2005 auf 2010 erfolgte im Februar 2013<br />

3<br />

Veränderungen gegenüber dem Vorjahreszeitraum<br />

4<br />

Jahresdurchschnitt<br />

25.000<br />

24.000<br />

23.000<br />

22.000<br />

21.000<br />

20.000<br />

Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez<br />

Grafik: IHK für Ostfriesland und Papenburg<br />

2014 2015<br />

Quelle: Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN)<br />

12 Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg November 2015


Flüchtlingsfrage<br />

Integration durch Ausbildung und Arbeit<br />

I Die IHK-Vollversammlung hat in ihrer<br />

jüngsten Sitzung für die Integration<br />

von Flüchtlingen geworben. „Die Integration<br />

ist eine Chance für die Wirtschaft<br />

und für die vielen Menschen, die<br />

auf der Flucht vor Not und Verfolgung<br />

zu uns gekommen sind“, sagte IHK-<br />

Präsident Wilhelm-A. Brüning. Vor dem<br />

Hintergrund des demografischen Wandels<br />

seien die Menschen eine Chance,<br />

den steigenden Fachkräftebedarf der<br />

Unternehmen langfristig zu decken.<br />

Grundversorgung sicherstellen<br />

Er warnte jedoch in diesem Zusammenhang<br />

vor zu hohen Erwartungen<br />

in der Flüchtlingsdebatte. „Bevor wir<br />

überhaupt an eine Integration in den<br />

Arbeitsmarkt denken können, muss<br />

zunächst einmal eine anständige<br />

Grundversorgung für die Flüchtlinge<br />

sichergestellt werden“, sagte Brüning.<br />

Die Flüchtlingsfrage war auch ein wichtiges<br />

Thema auf einer Sitzung der Präsidien<br />

der IHK für Ostfriesland und<br />

Papenburg sowie der Oldenburgischen<br />

IHK in Aurich. Auch hier war der gemeinsame<br />

Tenor, dass es sich um eine<br />

immense Herausforderung auch für die<br />

regionale Wirtschaft handele. Ausbildung<br />

und Arbeit seien Voraussetzungen<br />

für das Gelingen der Integration.<br />

Die Unternehmen der Region<br />

seien bereit, ihren Beitrag zu leisten,<br />

so die Einschätzung. Jetzt aber sei die<br />

Grundversorgung der Flüchtlinge vorrangig.<br />

Möglichst rasch müsse man die<br />

sprachlichen Barrieren beseitigen und<br />

zu einer Bewertung beruflicher Kompetenzen<br />

kommen. Die Präsidien setzen<br />

dabei auf das Zusammenwirken<br />

aller am Ausbildungs- und Arbeitsmarkt<br />

tätigen Organisationen und der<br />

Wirtschaft im Nordwesten sowie privater<br />

Initiativen. Damit die Wirtschaft<br />

einen effektiven Beitrag leisten könne,<br />

seien die Verbesserung von Rahmenbedingungen<br />

sowie ein Abbau bürokratischer<br />

Hemmnisse notwendig.<br />

Die Präsidien sprachen sich zudem für<br />

die 3+2-Regelung aus: Junge Flüchtlinge<br />

mit Bleibeperspektive sollten für<br />

die Zeit einer Ausbildung und einer<br />

anschließenden mindestens zweijährigen<br />

Beschäftigung sicher vor Abschiebung<br />

sein. „Auszubildende und<br />

Unternehmen brauchen hier Rechtsund<br />

Planungssicherheit.“<br />

I<br />

Weitere Infos zum Thema finden Sie im<br />

<strong>Internet</strong>: ihk-emden.de Dok-Nr. 2772326.<br />

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Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg November 2015 13


Aus der Region<br />

14 Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg November 2015


Tourismus in Sepia<br />

Es ist ein mehr als 100 Jahre altes Bild: Die<br />

Vorfahren der Familie Hofmann haben sich vor<br />

dem Hotel Graf Waldersee auf Borkum zum<br />

Fototermin aufgestellt. Großeltern, Eltern, Kinder.<br />

Das Foto kennzeichnet die frühen Jahre des<br />

Tourismus in Ostfriesland. In diesem Jahr feierte<br />

das Hotel Graf Waldersee sein 125-jähriges<br />

Jubiläum und zählt damit zu den ältesten<br />

Gasthäusern im IHK-Bezirk. Ein Rückblick.<br />

Foto: Privat<br />

Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg November 2015 15


Aus der Region<br />

125 Jahre Tourismus auf Borkum<br />

In diesem Jahr feiert das Hotel Graf Waldersee sein125-jähriges Jubiläum.<br />

Damit gehört es zu den ältesten Häusern der Insel Borkum. Zu diesem<br />

Anlass öffnete der Inhaber, Ralph Hofmann, für die WOP sein Archiv und<br />

berichtet über 125 Jahre Tourismus auf Borkum.<br />

I Die Tage werden kürzer, der Winter<br />

steht vor der Tür. Ein Paar aus Köln hat<br />

gerade in das Borkumer Familienhotel<br />

Graf Waldersee eingecheckt. Sie bleiben<br />

nur ein paar Tage, möchten einfach<br />

mal wieder ausspannen und sich vom<br />

Großstadtstress erholen. Zur Ruhe kommen.<br />

Sie gehören zu den letzten Gästen<br />

in diesem Jahr. Es sind die letzten sonnigen<br />

Tage im Oktober. „In ein paar<br />

Wochen ist die Saison vorbei“, sagt der<br />

Inhaber Ralph Hofmann und lächelt. Die<br />

Nordseeküste gehört nach<br />

wie vor zu einer der beliebtesten<br />

Ferienziele der Deutschen<br />

und das freut ihn.<br />

Vor 125 Jahren haben seine<br />

Vorfahren das Hotel eröffnet.<br />

Es gehört zu den ersten<br />

Gasthäusern in der Region. 100 Jahre<br />

zuvor, 1797 wurde die Nachbarinsel<br />

Norderney als Seebadeanstalt ausgewiesen.<br />

Herr Hofmann zeigt ein Bild auf<br />

seinem Handy: Es ist eine alte Fotografie.<br />

Kinder stehen vor dem Hotel. Auch<br />

ein paar Erwachsene sind zu sehen. Die<br />

Die ersten<br />

Touristen kamen<br />

aus dem<br />

Ruhrgebiet<br />

Kleidung der Menschen auf dem Bild<br />

und der Sepiaton dokumentieren das<br />

Alter der Fotografie. Es zeigt seine Vorfahren<br />

„Das Original ist mehr als 100<br />

Jahre alt“, sagt er.<br />

Die ersten auswärtigen Touristen kamen<br />

aus dem Ruhrgebiet. Großstädter,<br />

die dem Smog der Stadt und der Industrieschlote<br />

für ein paar Wochen im Jahr<br />

entfliehen wollten. Die Anfahrt gestaltete<br />

sich zur Jahrhundertwende deutlich<br />

schwieriger als heute. Ohne die<br />

Autobahnanbindung A31<br />

und nur mit alten Dampfschiffen<br />

konnte eine Reise<br />

von Köln nach Borkum auch<br />

mal zwei Tage dauern.<br />

Auch der Tourismus steckte<br />

seinerzeit noch in den Kinderschuhen.<br />

Mehr als eine Handvoll<br />

Hotels und ein paar Gasthäuser gab es<br />

in den 1890ern nicht. Nur rund 6000<br />

Besucher fuhren pro Jahr an die Nordseeküste.<br />

Online-Marketing und Event-<br />

Tourismus waren damals noch kein<br />

Thema. Die wichtigste Attraktion hatten<br />

die Küstenbewohner direkt vor der Nase:<br />

Den Strand, das Wattenmeer und die<br />

frische Luft.<br />

Borkum wird Seebad<br />

Ihren ersten Touristenstrom erfuhr die<br />

Insel mit ihrer Entwicklung zum Seebad.<br />

Zunächst fuhren die Gäste von Greetsiel<br />

aus mit Fährschiffen nach Borkum. 1843<br />

gründete sich in Emden die Dampfschifffahrtsgesellschaft<br />

Concordia und<br />

wickelte in der Folgezeit den Fährbetrieb<br />

von Emden nach Delfzijl, Borkum und<br />

Norderney ab. Die Eröffnung der Hannoverschen<br />

Westbahn von Rheine nach<br />

Emden brachte zusätzliche Impulse.<br />

„Seeluft ist gesund“ war das Credo der<br />

Zeit und lockte vor allem viele Gäste mit<br />

dem Wunsch nach frischer Luft in die<br />

Region. Abseits des Smogs der aufstrebenden<br />

Großstädte und der Industriestandorte<br />

in Nordrhein-Westfalen,<br />

konnten sie an der Ostfriesischen Nordseeküste<br />

zur Ruhe kommen, zu Atem<br />

kommen und sich vom Stress der hektischen<br />

Metropolen erholen.<br />

Das Hotel Graf Waldersee im Jahr 1902. Das Hotel Graf Waldersee 1935.<br />

Foto: Privat<br />

Foto: Privat<br />

16 Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg November 2015


Das Hotel<br />

Am 1. Juni 1890 eröffneten die<br />

Eheleute Madine und Wilhelm<br />

Schmidt am Bahnhofspfad 2 das<br />

Haus Villa Schmidt, das später<br />

den Namen Hotel Graf Waldersee<br />

tragen soll.<br />

Borkum 1890: Ein Blick vom Leuchtturm. Links im Bild: Das Hotel Graf Waldernsee.<br />

Inseltourismus heute<br />

Im Jubiläumsjahr des Hotels Graf<br />

Waldersee ist der Tourismus im IHK-<br />

Bezirk längst den Kinderschuhen entwachsen.<br />

Mehr als 50.000 Menschen<br />

arbeiten heute in Ostfriesland und Papenburg<br />

im Hotel- und Gaststättengewerbe.<br />

Die Region zählt mehrere Millionen<br />

Gäste pro Jahr. Davon entfallen<br />

allein 1,4 Millionen auf die Ostfriesischen<br />

Inseln. Mit dem Anstieg der<br />

Gästezahlen sind auch die Ansprüche<br />

der Gäste gestiegen. Während in der<br />

Anfangszeit noch die frische Luft, Ruhe<br />

und der Blick auf das Meer reichten,<br />

möchten die Gäste heute Event-Angebote:<br />

Konzerte, Führungen, Wellness.<br />

Und sie wollen ständig erreichbar sein.<br />

Für einige, wie das Paar aus Köln sind<br />

diese Angebote aber nicht wichtig. Sie<br />

genießen die größte Attraktion der<br />

Nordseeküste: Die Weite, das Wasser<br />

und die Ruhe. „Und das kann man in<br />

den letzten Tagen der Saison an der<br />

Nordsee besonders intensiv genießen“,<br />

sagt Hofmann.<br />

I<br />

Foto: Privat<br />

1902 erforderte der zunehmende<br />

Fremdenverkehr auf der Insel<br />

einen Ausbau des Hotels. Zwei<br />

im Erdgeschoss verbundene<br />

Gebäude kamen hinzu. Außerdem<br />

wurde die Villa Schmidt in<br />

die Villa Waldersee umbenannt.<br />

Sie wurde benannt nach General<br />

Feldmarshall Alfred Graf Waldersee,<br />

der als kaiserlicher Offizier<br />

durch sein Wirken in China bekannt<br />

wurde.<br />

Im April 1919 übernahmen die<br />

Kinder Georg Schmidt und Grete<br />

Leiner, geborene Schmidt mit<br />

ihrem Mann Wilhelm das Haus<br />

und führten es als Hotel Graf<br />

Waldersee bis zum Beginn des<br />

Zweiten Weltkrieges weiter.<br />

1947 eröffneten Grete und Wilhelm<br />

Leiner das Hotel wieder.<br />

Anfangs reisten die Gäste noch<br />

mit eigener Verpflegung an.<br />

Tourismus auf Borkum<br />

Anfang 1960 wurde das Haus<br />

an die Kirche verpachtet und<br />

als Freizeitheim genutzt.<br />

• Bereits im Jahr 1800 wurde Borkum<br />

überwiegend von Emder Familien als<br />

Badeort aufgesucht. Pensionen gab es<br />

noch nicht. Die Urlauber mussten sich<br />

selbst versorgen.<br />

• 1840 lag die Gästezahl bei 60 bis 80<br />

Personen auf der Nordseeinsel. Urlauber<br />

mussten Geschirr und Betten<br />

selbst mitbringen.<br />

• 1850 veröffentlicht der Arzt Dr. Rhode<br />

eine erste Beschreibung der Ostfriesischen<br />

Insel. Die Gästezahl stieg auf<br />

250 Gäste an.<br />

• 1856 wurde die Bahnstrecke von<br />

Rheine nach Emden eröffnet. Die Gesamtzahl<br />

der Gäste stieg auf 600.<br />

• Nach 1860 entstanden transportable<br />

Badekutschen für Damen und Herren.<br />

• 1863 wurde eine Telegraphenverbindung<br />

zum Festland eingerichtet und<br />

1885 wurde das erste Postamt errichtet.<br />

• Zur Umgestaltung trug der Bau der<br />

Leuchttürme 1876 und 1888 sowie in<br />

der Folgezeit der Aufbau von eleganten<br />

Villen, Hotels und der Promenade bei.<br />

1966 übernahm Grete, die Tochter<br />

der Besitzer, gemeinsam mit ihrem<br />

Mann Hans Günther Hübner<br />

das Haus. Mit Ihnen kamen deren<br />

Tochter Ursula und ihr Ehemann<br />

Klaus Hofmann mit zwei kleinen<br />

Jungen auf die Insel. 1967 erfolgte<br />

nach Umbau die Wiedereröffnung<br />

des Hotels Graf Waldersee<br />

1978 bis 2002 führten Ursula und<br />

Klaus Hofmann das Hotel. Danach<br />

übernahmen Sohn Ralph und<br />

seine Frau Frauke Hofmann die<br />

Geschäftsführung.<br />

Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg November 2015 17


Aus der Region<br />

Veranstaltungskalender<br />

© alswart - Fotolia.com<br />

Foto: Alex Serebryakov/Thinkstock<br />

Foto: Purestock/Thinkstock<br />

Wirtschaftstag<br />

Am 18. November findet im Forum<br />

Alte Werft in Papenburg der erste<br />

Wirtschaftstag Nordwest statt. Im<br />

Mittelpunkt steht der Austausch<br />

zwischen Unternehmerinnen und<br />

Unternehmern, Führungskräften<br />

und Multiplikatoren. Die B2B-Veranstaltung,<br />

die die Wachstumsregion<br />

Ems-Achse und der Centers of Competence<br />

e.V. mit weiteren Partnern<br />

organisieren, bietet viel Raum für<br />

Gespräche. Neben einer Begleitausstellung<br />

stehen zahlreiche Impulsvorträge<br />

und Diskussionsrunden zu<br />

den Themen Logistik, Energie und<br />

Fachkräfte auf dem Programm.<br />

Weitere Informationen gibt<br />

Dr. Dirk Lüerßen, Wachstumsregion<br />

Ems-Achse e.V., Telefon 04961 940998-12.<br />

Gäste schaffen Gäste<br />

Bewertungen auf Reiseportalen und<br />

Berichte über Reiseerlebnisse in sozialen<br />

Netzwerken sind immer häufiger<br />

ein entscheidendes Kriterium bei der<br />

Reiseplanung. Doch was, wenn die<br />

Bewertungen nicht gut ausfallen? Wie<br />

können Touristiker damit umgehen?<br />

Wie motiviert man Gäste, Bewertungen<br />

abzugeben und positive Reiseerlebnisse<br />

zu teilen? Und wie bleibt<br />

man dabei rechtlich auf sicherem<br />

Boden? Diese und weitere Fragen<br />

stehen auf dem Programm der NIHK-<br />

Veranstaltung „Gäste schaffen Gäste“,<br />

am 26. November 2015, 10:00 Uhr im<br />

Leeraner Miniaturland.<br />

Weitere Informationen gibt<br />

Anica Gaarz,<br />

Telefon 04131 742-174.<br />

Außenwirtschaftsrecht<br />

Zum Jahreswechsel treten im Zoll-, Außenwirtschafts-<br />

und Ursprungsrecht<br />

der EU regelmäßig Neuerungen in<br />

Kraft. Ein Seminar am 7. Januar 2016 in<br />

der IHK in Emden verschafft den verantwortlichen<br />

Mitarbeitern im Unternehmen<br />

einen Überblick über aktuelle<br />

Änderungen. Die Schwerpunkte liegen<br />

dabei auf den Themen des neuen Unionszollkodexes,<br />

auf aktuellen Änderungen<br />

im Zollrecht sowie allgemeinen<br />

Entwicklungen im Export- und<br />

Importrecht. Ein Überblick zu den verschiedenen<br />

gültigen Embargos sowie<br />

strategische und praktische Tipps runden<br />

die Themenschwerpunkte ab.<br />

Weitere Informationen geben<br />

Meike Westerman und Elke Wiertzema,<br />

Telefon 04921 8901-31.<br />

Datum Thema Ort Ansprechpartner www.ihkemden.de,<br />

Dok.-Nr.: ...<br />

12.11.<br />

Neue Vorschriften im Chemikalien-<br />

& Gefahrstoffrecht<br />

Emden Michael Tischner, Tel. 04921 8901-37 2760284<br />

12.11. NBank-Beratungssprechtag Emden Maike Kempe, Tel. 04921 8901-17 12173701<br />

10.12. NBank-Beratungssprechtag Emden Maike Kempe, Tel. 04921 8901-17 12173701<br />

18 Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg November 2015


Vereidigung<br />

Duis ist neuer Sachverständiger<br />

I Diplom-Sachverständiger (DIA) Hartmut<br />

Duis aus Wiesmoor wurde kürzlich<br />

von IHK-Präsident Wilhelm-A. Brüning<br />

für das Sachgebiet „Bewertung von<br />

bebauten und unbebauten Grundstücken<br />

einschließlich Mieten und<br />

Pachten“ öffentlich bestellt und vereidigt.<br />

Bei der Urkundenübergabe wies Brüning<br />

darauf hin, dass von den Industrie-<br />

und Handelskammern nur Sachverständige<br />

öffentlich bestellt würden,<br />

die sich durch eine besondere Sachkunde,<br />

Objektivität und Vertrauenswürdigkeit<br />

auszeichneten. Die IHKs<br />

seien vom Gesetzgeber mit dieser Aufgabe<br />

betraut worden, um Gerichten,<br />

Privatpersonen und der Wirtschaft<br />

neutrale Experten für unabhängige<br />

IHK-Präsident Wilhelm-A. Brüning (links) überreicht<br />

Hartmut Duis die Urkunde. Foto: IHK<br />

fachliche Beratungen, Schadensbeurteilungen<br />

oder Bewertungen zur Verfügung<br />

zu stellen.<br />

I<br />

Dachzeile<br />

Nordseewerke<br />

ziehen Millionenauftrag<br />

an Land<br />

I Nach langem Harren und großer Unsicherheit<br />

ist es den Nordseewerken im<br />

Oktober gelungen, den Zuschlag für<br />

einen Millionenauftrag zu bekommen.<br />

Gemeinsam mit der Emder Werft und<br />

Dock GmbH werden sie die Ausrüstung<br />

der ersten Offshore-Wohnplattform vor<br />

der deutschen Küste übernehmen. Von<br />

der Plattform aus sollen 80 Windkraftanlagen<br />

vor Sylt gewartet werden. „Wir freuen<br />

uns sehr über das Vertrauen“, sagte<br />

Nordseewerke-Chef Patrick Hennings-<br />

Huep auf Nachfrage der Ostfriesen-Zeitung.<br />

I<br />

Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg November 2015 19


Aus der Region<br />

IN KÜRZE<br />

IHK begrüßt neue Mitgliedsbetriebe<br />

Papenburg. Die IHK hat im Oktober rund 40 neue Mitgliedsbetriebe<br />

aus dem IHK-Bezirk zu einer Begrüßungsveranstaltung<br />

in das Hotel Arkadenhaus in Papenburg eingeladen. IHK-Mitarbeiter<br />

stellten dabei ihr Dienstleistungsangebot vor. „Wir freuen uns,<br />

unseren neuen Mitgliedsbetrieben mit dieser Veranstaltung die<br />

Möglichkeit zu geben, uns und unser Angebot einmal persönlich<br />

kennen zu lernen. So wollen wir der IHK ein Gesicht geben“, sagte<br />

Arno Ulrichs, Leiter der Abteilung für Standort- und Wirtschaftspolitik,<br />

Unternehmensförderung und Internationales.<br />

Werner Brinker als EWE-Chef verabschiedet<br />

sehr positiv: 80 Prozent der Befragten würden Ihren Ausbildungsberuf<br />

wieder wählen. Als wichtigste Kriterien bei der Berufswahl<br />

wurden der Spaß bei der Arbeit (67 Prozent) und die guten Zukunftschancen<br />

(56 Prozent) genannt. Wert legten die Jugendlichen<br />

auch darauf, dass der Ausbildungsplatz ihren Neigungen<br />

entspreche und in Wohnortnähe liege. Eine hohe Vergütung und<br />

Auslandserfahrung spielen dagegen eine eher untergeordnete<br />

Rolle. Während der Ausbildung legen fast alle Umfrageteilnehmer<br />

viel Wert auf gute Strukturen und ein gutes Betriebsklima.<br />

Verkehrsausschuss: Schifffahrtsstraße Ems<br />

Emden. Der Verkehrsausschuss der IHK spricht sich gegen Einschränkungen<br />

der Funktionsfähigkeit der Bundeswasserstraße<br />

Ems aus. In einer Sitzung im Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA)<br />

Emden unter Leitung von Dr. Bernhard Brons stand dieses Thema<br />

im Mittelpunkt der Beratungen. Sorgen um die Leichtigkeit<br />

des Schiffsverkehrs auf der Ems macht sich der IHK-Verkehrsausschuss<br />

derzeit unter anderem mit Blick auf die geplante Ausweisung<br />

der Außenems als Naturschutzgebiet. Dieses Verfahren<br />

dürfe die angesichts größerer Schiffstypen erforderliche Anpassung<br />

der Fahrrinne in der Außenems nicht behindern. Auch dürfe<br />

der Schiffsverkehr nicht beeinträchtigt werden durch eine Sohlschwelle<br />

am Sperrwerk Gandersum. Ebenfalls thematisiert wurden<br />

weitere Infrastrukturprojekte wie der geplante Bau der<br />

Standstreifen an der A 31 zwischen Riepe und Neermoor, die<br />

sogenannte Hafenspange in Emden sowie die Ortsumgehung<br />

durch die B 210n in Aurich.<br />

Weitere Infos zu dem Thema finden Sie im <strong>Internet</strong>:<br />

ihk-emden.de, Dok.Nr. 2786788.<br />

IHK Nord veröffentlicht Positionspapier<br />

Oldenburg. Die EWE-AG hat ihren langjährigen Vorstandsvorsitzenden,<br />

Dr. Werner Brinker, im Oktober in den Ruhestand verabschiedet.<br />

Vor rund 400 Gästen und Weggefährten lobte der Ministerpräsident<br />

des Landes Niedersachsen, Stephan Weil, Brinker als<br />

einen „Praktiker, der denkt und weiterdenkt“ und „der Dinge auch<br />

umsetzt“. Brinker begann seine Karriere bei der EWE<br />

AG bereits vor 37 Jahren. Seine Nachfolge tritt Matthias Brückmann<br />

an.<br />

Gute Noten für Ausbildung<br />

Hannover. Der Niedersächsische Industrie- und Handelskammertag<br />

(NIHK) hat rund 2.400 Auszubildende zu ihrer Zufriedenheit<br />

in der Ausbildung befragt. Das Ergebnis wertet der NIHK als<br />

Foto: IHK<br />

Hamburg. Die IHK Nord hat mit einem Positionspapier die Bundesregierung<br />

aufgefordert, die maritime Wirtschaft im Zuge einer<br />

Gesamtstrategie für Wachstum und Beschäftigung im internationalen<br />

Wettbewerb zu stärken. Mit rund 400.000 Arbeitsplätzen und<br />

einem jährlichen Umsatz von mehr als 54 Milliarden Euro zähle die<br />

maritime Wirtschaft zu den wichtigsten und innovativsten Wirtschaftszweigen.<br />

Die IHK Nord macht sich in ihrem Positionspapier<br />

für verbesserte Rahmenbedingungen des deutschen Schiffbaus<br />

stark. Gerade international sei der Wettbewerb durch protektionistische<br />

Maßnahmen zum Teil extrem verzerrt. Handelsregeln würden<br />

bis heute nicht greifen. In den USA zum Beispiel müssten Schiffe<br />

laut Jones Act für den inneramerikanischen Verkehr auch in den<br />

Vereinigten Staaten gebaut und unter US-Flagge betrieben werden.<br />

„Dies ist auch ein wichtiges Thema für die aktuellen TTIP-Verhandlungen“,<br />

so der Vorsitzende der IHK Nord, Fritz Horst Melsheimer.<br />

Weitere Informationen zu dem Thema finden Sie im <strong>Internet</strong><br />

unter ihk-emden.de, Dok.-Nr. 2786826.<br />

20 Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg November 2015


Beseitigung von Hindernissen im deutsch-niederländischen Grenzgebiet<br />

EU-Kommission führt Konsultation durch<br />

I Seit 25 Jahren investiert<br />

die Europäische<br />

Union im Rahmen ihres<br />

Förderprogramms „Interreg“,<br />

einem Finanzinstrument<br />

für die Regionalentwicklung<br />

in<br />

Grenzgebieten, in die<br />

grenzübergreifende<br />

Zusammenarbeit. Davon<br />

profitiert auch das Grenzgebiet<br />

zwischen den Niederlanden und<br />

Deutschland. Trotz der erzielten Fortschritte<br />

gibt es weiterhin viele Hindernisse<br />

– vor allem auf dem Arbeitsmarkt-,<br />

die nicht durch die Interreg-Förderung<br />

beseitigt werden konnten. Nun hat die<br />

Generaldirektion „Regionalpolitik und<br />

Europäische Union<br />

Europese Unie<br />

Stadtentwicklung“ der EU-Kommission<br />

eine öffentliche Konsultation in die<br />

Wege geleitet, bei der auch Unternehmen<br />

ihre Erfahrungen und Meinungen<br />

einbringen können. Die EU verspricht<br />

sich davon einen umfassenden Überblick<br />

darüber, welche Hindernisse es<br />

noch gibt und wie diese sich im Alltag<br />

der Menschen und<br />

Unternehmen in Grenzregionen<br />

auswirken.<br />

Der eigens dazu entwickelte<br />

Online-Fragebogen<br />

ist unter<br />

https://ec.europa.eu/<br />

eusurvey/runner/overcoming-obstaclesborderregions<br />

verfügbar.<br />

Die Umfrage läuft bis zum 21.<br />

Dezember 2015. Die Ergebnisse werden<br />

online veröffentlicht und in eine<br />

Studie einfließen. Ziel ist es, Schlussfolgerungen<br />

und praktische Vorschläge<br />

vorzulegen, wie die EU und<br />

ihre Partner verbleibende Hindernisse<br />

abbauen können.<br />

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Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg November 2015 21


Aus der Region<br />

Serie Medienbranche (1)<br />

Die Kleinste Vollzeitung Deutschlands<br />

I Die Emder Zeitung, kurz EZ, gilt als<br />

kleinste Vollzeitung Deutschlands. Mit<br />

einer Auflage von rund 11.500 Exemplaren<br />

erstreckt sich das Verbreitungsgebiet<br />

des Blattes auf die Gemeinden<br />

Krummhörn und Hinte, Teile der Gemeinden<br />

Moormerland und Ihlow sowie auf<br />

die Nordseeinsel Borkum. In Emden, wo<br />

auch ihr Redaktionssitz liegt, hat die Zeitung<br />

nach eigenen Angaben einen<br />

Marktanteil von 70 Prozent. Das Blatt<br />

erscheint von Montag bis Samstag, sechs<br />

Tage die Woche. „Wir legen Wert darauf,<br />

dass wir auch den überregionalen Teil der<br />

Zeitung selbst erstellen“, so Chefredakteur<br />

Stefan Bergmann, „denn so haben<br />

wir die Chance, die Welt durch die Emder<br />

Brille zu sehen.“ Als Hafenstadt sei es beispielsweise<br />

immer interessant, wenn in<br />

anderen Hafenstädten etwas passiert. Als<br />

Zeitung im Binnenland erkenne man die<br />

Wichtigkeit dieser Themen eher nicht.<br />

Die Emder Zeitung<br />

Anschrift: Postfach 1453, 26697 Emden<br />

Telefon: 04921 8900-401<br />

Fax: 04921 8900-499<br />

E-Mail: redaktion@emderzeitung.de<br />

<strong>Internet</strong>: www.emderzeitung.de<br />

Presseinfos an:<br />

redaktion@emderzeitung.de<br />

Auflage: 11.373<br />

Verbreitungsgebiet:<br />

Emden, Krummhörn, Hinte, Ihlow,<br />

Moormerland, Borkum<br />

Leitung/Chefredaktion: Stefan Bergmann<br />

Anzeigen: Gert Janßen<br />

Seit 2009 wird die EZ im neuen Redaktionsgebäude<br />

in der Ringstraße produziert .<br />

Foto: IHK<br />

Das Blatt wurde im Jahr 1900 unter dem<br />

Namen „Rhein-Ems-Zeitung“gegründet<br />

und erst später in „Emder Zeitung“ umbenannt.<br />

Gründer war der damals 45<br />

Jahre alte Buchdrucker Anton Gerhard.<br />

Der ursprüngliche Name bezog sich auf<br />

den erst ein Jahr zuvor fertiggestellten<br />

Dortmund-Ems-Kanal, der angelegt<br />

wurde, um den Emder Hafen als „Seetor<br />

des Ruhrgebiets“ zu etablieren. Die<br />

Rhein-Ems-Zeitung sah sich als Organ<br />

für alle schaffenden Stände der Stadt.<br />

Bereits 1901 erschien die Zeitung täglich.<br />

Erst nach dem Zweiten Weltkrieg,<br />

im Jahr 1949, erschien die Rhein-Ems-<br />

Zeitung unter ihrem neuen Namen<br />

„Emder Zeitung“.<br />

Thematisch berichtet die Emder Zeitung<br />

über aktuelle Ereignisse aus den<br />

Bereichen Politik, Kultur, Wirtschaft und<br />

Sport. Mehrfach wurde die EZ mit namhaften<br />

Preisen der Branche geadelt. So<br />

wurden die Redakteure Peter Intelmann<br />

(1997) und Jens Voitel (2006) mit dem<br />

Theodor Wolff-Preis ausgezeichnet. Intelmann<br />

schrieb eine Reportage über<br />

eine nächtliche Autofahrt durch Ostfriesland,<br />

Voitel verfasste eine Geschichte<br />

über die Prozesse am Amtsgericht<br />

Emden.<br />

Beim Aufbau der Zeitung liegt der Fokus<br />

im Lokalen. Nach der lokal geprägten<br />

Titelseite folgt der Lokalteil und erst<br />

hinten der überregionale Teil.<br />

Wie andere Zeitungen ihrer Größe ist<br />

auch die EZ mit einer eigenen Website<br />

und einer Präsenz bei Facebook vertreten<br />

und präsentiert dort in Kurzform<br />

einzelne Artikel des Online-Auftritts. Als<br />

eine der ersten Zeitungen im Norden<br />

bietet sie Ihren Lesern auch Nachrichten<br />

per WhatsApp-Messenger an.<br />

Die Emder Zeitung erscheint zusammen<br />

mit den Anzeigenblättern Heimatblatt<br />

und Sonntagsblatt, die auch in den Kreisen<br />

Aurich und Wittmund Verbreitung<br />

finden, in der Verwaltungsgesellschaft<br />

Emder Zeitung mbH. Geschäftsführer<br />

ist Peter Fischer. Chefredakteur der EZ<br />

ist Stefan Bergmann. Ins<strong>gesamt</strong> sind in<br />

der EZ 25 Redakteure angestellt.<br />

79,2 Prozent ihrer Leser beziehen die EZ<br />

im Abo. Der Rest läuft über den Kioskverkauf.<br />

Der direkte Konkurrent der EZ<br />

ist die Ostfriesen-Zeitung.<br />

Die Zukunft seiner Zeitung sieht Chefredakteur<br />

Bergmann im Print, kombiniert<br />

mit einem modernisierten Online-<br />

Auftritt. „Die Zeitung auf Papier wird es<br />

bestimmt auch in 20 Jahren noch geben“,<br />

sagt er. Aber klar sei auch: „Die jetzt<br />

nachwachsenden Generationen werden<br />

die Zeitung auch auf anderen Medien<br />

lesen, im <strong>Internet</strong>, auf dem Handy oder<br />

auf etwas, das erst noch erfunden wird.“<br />

Die Emder Zeitung befinde sich im stetigen<br />

Wandel.<br />

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22 Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg November 2015


Weihnachtsmärkte<br />

Region stimmt sich auf Adventszeit ein<br />

I Mehr als 70 Weihnachtsmärkte werden<br />

in der Adventszeit in Ostfriesland und<br />

Papenburg aufgebaut. Die IHK hat auch<br />

in diesem Jahr wieder die Kommunen<br />

zu den Terminen für die Weihnachtsmärkte<br />

befragt. „In Aurich, Emden, Leer<br />

und Norden sind die Weihnachtsmärkte<br />

in der <strong>gesamt</strong>en Weihnachtszeit geöffnet“,<br />

sagt Nina Lenger, Referentin für<br />

Handel bei der IHK. In den anderen Orten<br />

beschränken sie sich auf die Wochenenden<br />

oder finden an einzelnen<br />

Tagen statt. Die IHK stellt die Termine<br />

aller gemeldeten Weihnachtsmärkte auf<br />

ihrer <strong>Internet</strong>seite bereit.<br />

„Weihnachtsmärkte gehören zur Einstimmung<br />

auf die Festtage“, sagt Lenger.<br />

Die Menschen verbinden den Weihnachtseinkauf<br />

gern mit gemütlichen<br />

Stunden auf dem Weihnachtsmarkt.<br />

Davon profitiert auch der Handel. Die<br />

Umfrage der IHK zeigt, dass neben den<br />

Gewerbevereinen auch eigens für die<br />

Märkte gegründete Vereine und Arbeitskreise<br />

die Weihnachtsmärkte organisieren.<br />

In den Städten werden die<br />

Foto: Doden<br />

In Emden werden wieder die Schiffe festlich beleuchtet.<br />

Weihnachtsmärkte meist gemeinsam<br />

vom Einzelhandel, dem Stadtmarketing,<br />

den Gewerbevereinen und den Schaustellern<br />

organisiert.<br />

I<br />

Die Terminliste der Weihnachtsmärkte ist zu<br />

finden auf der <strong>Internet</strong>seite:<br />

www.ihk-emden.de, Dok.-Nr. 4636.<br />

Weihnachtsmärkte in der Region<br />

Veranstaltungsort Markt Datum Uhrzeit<br />

Aurich, Marktplatz Auricher Weihnachtszauber 23.11–23.12.15 Mo–Sa 10–20 Uhr, So 11–20 Uhr,<br />

Do u. Sa bis 21 Uhr.<br />

Emden, Stadtgarten Engelke Markt 23.11–23.12. u. 27.–31.12.15 11–20 Uhr<br />

Leer, Fußgängerzone Weihnachtsmarkt 23.11–30.12.15 10–20 Uhr, Sa 10–24 Uhr<br />

Norden, Marktplatz Ludgeri Weihnachtsmarkt 27.11.–24.12.15 10.30–18 Uhr<br />

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Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg November 2015 23


Aus der Region<br />

IHK-Konjunkturumfrage<br />

Unternehmen in der Region robust<br />

I „Wir profitieren davon, dass unsere regionale<br />

Wirtschaft eine stark mittelständische<br />

Struktur aufweist, die sich weiterhin<br />

robust zeigt“, erklärte der IHK-Präsident<br />

Wilhelm-A. Brüning, bei der Veröffentlichung<br />

der aktuellen Konjunkturumfrage<br />

nach dem dritten Quartal 2015.<br />

„Außerdem verteilen sich die Unternehmen<br />

auf viele verschiedene Branchen.<br />

Derzeit sind es der Einzelhandel und der<br />

Großhandel, die für gute Umfrageergebnisse<br />

sorgen“, so Brüning weiter. Ob und<br />

wie sich die Entwicklungen bei Volkswagen<br />

auf Dauer im IHK-Bezirk auswirkten,<br />

ließe sich allerdings aus den aktuellen<br />

Umfrageergebnissen noch nicht ablesen.<br />

Dazu sei das Thema zu komplex und der<br />

Zeitraum seit dem Bekanntwerden zu<br />

kurz.<br />

IHK-Konjunkturbarometer III/2015<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

-20<br />

-40<br />

-60<br />

I II III IV I II III IV I II III IV I II III IV I II III IV I II III IV I II III IV I II III IV<br />

2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015<br />

Industrie Großhandel Einzelhandel<br />

IHK-Konjunkturklimaindikator III/2013<br />

IHK-Konjunkturklimaindikator III/2013<br />

IHK-Konjunkturklimaindikator III/2015<br />

160<br />

150<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

Konjunkturklima sinkt nur leicht<br />

Vor diesem Hintergrund erreicht der aktuelle<br />

Konjunkturklimaindikator 120 von<br />

200 möglichen Punkten. Im Vergleich<br />

zum Vorquartal ist dies ein Rückgang um<br />

zwei Punkte. Vor einem Jahr lag der Indikator<br />

mit 115 Punkten noch um fünf<br />

Punkte niedriger.<br />

Die IHK hatte im Rahmen ihrer vierteljährlichen<br />

Konjunkturumfrage wieder<br />

mehr als 200 Unternehmen aus der Industrie,<br />

dem Einzel- und dem Großhandel,<br />

der Dienstleistungsbranche<br />

sowie aus dem Verkehrssektor der Region<br />

zu ihrer gegenwärtigen wirtschaftlichen<br />

Situation und zu ihren Erwartungen<br />

für die kommenden Monate befragt.<br />

Im dritten Quartal 2015 bezeichnen<br />

erneut ein Drittel der Unternehmen<br />

ihre aktuelle Geschäftslage als „gut“.<br />

Drei von fünf nennen sie „befriedigend“.<br />

Insbesondere der Großhandel beurteilt<br />

seine Lage deutlich besser als im<br />

Vorquartal. Aber auch der Einzelhandel<br />

bewegt sich mit seinen Einschätzungen<br />

trotz einer leichten Verschlechterung<br />

noch auf hohem Niveau.<br />

Die Ertragslage hat sich in der Industrie<br />

und im Einzelhandel per Saldo leicht<br />

verbessert. Insbesondere das Verkehrsgewerbe<br />

hat jedoch mit einer Verschlechterung<br />

der Ertragslage zu kämpfen.<br />

Erwartungen stabil<br />

Die Erwartungen für die verbleibenden<br />

drei Monate des Jahres sind ins<strong>gesamt</strong><br />

stabil, aber von Vorsicht geprägt. Drei<br />

Viertel der Unternehmen gehen davon<br />

aus, dass die Geschäftslage in etwa<br />

„gleich bleibt“. Jedes fünfte Unternehmen<br />

geht noch von einer Verbesserung<br />

der eigenen Geschäftslage aus. Im Einzelhandel<br />

ist die Zahl derjenigen, die<br />

Verbesserungen erwarten, etwas höher.<br />

Ursächlich für die stabilen Erwartungen<br />

ist auch das Exportgeschäft. Bei den im<br />

Langjähriger Durchschnitt<br />

Beurteilung der Geschäftslage im IHK-Bezirk<br />

Salden aus positiven und negativen Antworten in %<br />

Quelle: IHK für Ostfriesland und Papenburg<br />

I II III IV I II III IV I II III IV I II III IV I II III IV I II III IV I II III IV I II III IV<br />

2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015<br />

Quelle: IHK für Ostfriesland und Papenburg<br />

Auslandsgeschäft aktiven Unternehmen<br />

sind die Erwartungen an das Exportgeschäft<br />

per Saldo positiv. Ein Viertel der<br />

Unternehmen erwartet neue Impulse<br />

aus dem Ausland.<br />

Bei den Investitionen überwiegen nach<br />

wie vor die Ersatzinvestitionen. Im Vergleich<br />

zum Vorquartal geht die Investitionstätigkeit<br />

per Saldo leicht zurück.<br />

Auf dem regionalen Arbeitsmarkt werden<br />

zunächst keine Veränderungen erwartet.<br />

Im Durchschnitt werden wegfallende<br />

Arbeitsplätze an anderer Stelle<br />

durch neue aufgewogen.<br />

I<br />

Weitere Informationen finden Sie im <strong>Internet</strong><br />

unter ihk-emden.de, Dok.-Nr. 2777804.<br />

24 Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg November 2015


Neues aus Berlin und Brüssel<br />

Schweitzer wirbt bei<br />

Flüchtlingsgipfel für 3+2<br />

Berlin. „Wichtig für die Unternehmen ist Rechtssicherheit<br />

während der Ausbildung“, betonte<br />

DIHK-Präsident Eric Schweitzer auf dem jüngsten<br />

Flüchtlingsgipfel in Berlin. Bundeskanzlerin Angela<br />

Merkel (CDU) hatte Vertreter aller gesellschaftlichen<br />

Gruppen zur Beratung ins Kanzleramt eingeladen.<br />

Anlass war die zunehmende Zahl an Asylsuchenden<br />

– von bis zu 10.000 pro Tag – und die Frage, wie<br />

ihre Versorgung und Integration bewältigt werden<br />

kann. Schweitzer nutzte die Gelegenheit, sich noch<br />

einmal für das Modell 3+2 stark zu machen. Danach<br />

sollen Flüchtlinge mit Bleibeperspektive und Betriebe<br />

sicher sein, dass während einer Ausbildung<br />

und einer anschließenden Beschäftigung für mindestens<br />

zwei Jahre, keine Abschiebung erfolgt.<br />

Unterstützung erhielt er dabei von anderen Wirtschaftsverbänden,<br />

während Bundesinnenminister<br />

Thomas de Maiziere (CDU) an einjähriger Duldung<br />

und anschließender Verlängerung festhalten will.<br />

Schweitzer forderte zudem eine schnellere Bearbeitung<br />

von Arbeitserlaubnissen, z.B. durch Aussetzung<br />

der Vorrangprüfung.<br />

Ansprechpartner: hartig.sandra@dihk.de<br />

Binnenmarkt für<br />

Dienstleistungen fit machen<br />

Brüssel. Undurchsichtiger Steuerdschungel, unklare<br />

Tarifvertragsregeln, aufwändige Entsendeverfahren,<br />

technische und sprachliche Barrieren – das<br />

sind nur einige der 40 Hindernisse im Dienstleistungsbinnenmarkt,<br />

die eine DIHK-Abfrage unter<br />

IHKs und europäischen Auslandshandelskammern<br />

(AHKs) zutage förderte. Diese konkreten Beispiele<br />

sowie die daraus folgenden Forderungen reichte<br />

der DIHK direkt im Bundeswirtschaftsministerium<br />

und bei der EU-Kommission ein – rechtzeitig vor<br />

der Vorstellung des Binnenmarkt-Pakets der EU-<br />

Kommission im Herbst. Die Botschaft: Oberstes Ziel<br />

muss die Vereinfachung der Regeln im Binnenmarkt<br />

für Dienstleistungen sein. Wo es möglich ist, sollte<br />

das Prinzip der gegenseitigen Anerkennung angewendet,<br />

bzw. in Einzelfällen sogar an Harmonisierung<br />

gedacht werden. Die Dienstleistungsrichtlinie<br />

sollte in den Mitgliedstaaten konsequent umgesetzt<br />

werden.<br />

Ansprechpartner: wurster.bettina@dihk.de<br />

DIHK-Präsident Eric Schweitzer hier beim SPD-Wirtschaftsempfang. Foto: DIHK<br />

Digitale Agenda braucht mehr Praxisnähe<br />

Berlin. Mehr Nachdruck und Geschwindigkeit in wichtigen Bereichen<br />

– das fordert der DIHK mit Blick auf die Digitale Agenda der Bundesregierung.<br />

Dabei sei das Engagement bei Zukunftsthemen wie Industrie<br />

4.0, Big Data, Intelligenter Vernetzung oder Cloud Computing<br />

durchaus richtig, betont DIHK-Präsident Eric Schweitzer: „Allerdings<br />

ist E-Governement in Deutschland nach wie vor ein unübersehbarer<br />

Flickenteppich“. Dringend erforderlich sei eine klare Arbeitsteilung<br />

zwischen Bund und Ländern. Den Betrieben helfe E-Government nur,<br />

wenn es so zu schnellen und unkomplizierten Verwaltungsverfahren<br />

komme. Auch beim Breitbandausbau laufe Einiges schief: „Mit der<br />

Ausrichtung auf kurzfristig Machbares werden die Weichen falsch<br />

gestellt“, erinnert Schweitzer. Stattdessen müssten die politischen<br />

Maßnahmen konsequent auf einen nachhaltigen Infrastrukturausbau<br />

ausgerichtet werden. So sei das aktuelle Ziel, alle Haushalte mit<br />

50 Mbit/s im Download bis 2018 zu versorgen, zwar ehrgeizig, greife<br />

jedoch insbesondere mit Blick auf die Anforderungen der Unternehmen<br />

zu kurz.<br />

Ansprechpartner: sobania.katrin@dihk.de<br />

DIHK erreicht Erleichterungen beim<br />

Fortbildungs-BAföG<br />

Berlin. Wer Meister oder Fachkaufmann werden will, kann für seine Vorbereitung<br />

mit einem Lehrgang eine Förderung nach dem sogenannten<br />

Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz (AFBG) erhalten. Diese Möglichkeit<br />

hat sich zu einem bedeutsamen Anreiz für die Teilnahme an dieser hochwertigen<br />

Weiterbildung entwickelt. Bei der jetzt erfolgten Novellierung ist<br />

der Gesetzgeber der Forderung des DIHK entgegengekommen, eine pauschal<br />

zulässige Fehlzeit des geförderten Teilnehmers von 30% zu erlauben,<br />

ohne die Förderung damit zu gefährden. Eine große Erleichterung für Vollerwerbstätige.<br />

Die Neuregelung soll am 1. August 2016 in Kraft treten.<br />

Ansprechpartner: diekmann.knut@dihk.de<br />

Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg November 2015 25


Spezial<br />

Beim Twittern von Geschichten und Onlinemarketing kommt es vor allem auf Authentizität an.<br />

Digitale Wirtschaft<br />

„Tom, der Profiurlauber“<br />

Tom Tautz ist Fotograf, Gestalter, Blogger – und Referent bei der NIHK-Veranstaltung<br />

„Gäste schaffen Gäste“ am 26. November in Leer. Mit seinem digitalen Reisetagebuch<br />

„Tom auf Sylt“ hat er im Auftrag der Sylt Marketing GmbH auf Facebook mehr als<br />

12.000 Fans für sich gewinnen können. Mit ihm sprach Anica Gaarz.<br />

Grafik: johavel/Thinkstock<br />

I WOP: Herr Tautz, was macht einen Blog<br />

erfolgreich?<br />

Tom Tautz: Wenn er Geschichten erzählt,<br />

und das möglichst authentisch.<br />

Und wenn er ehrlich und aufrichtig ist<br />

und manchmal auch Perspektiven beim<br />

Erzählen einnimmt, die gewohnte Dinge<br />

neu erscheinen lassen. Das macht<br />

für mich einen guten Blog aus.<br />

WOP: Ist das Thema dabei egal?<br />

Tautz: Eigentlich ja. Es gibt manchmal<br />

total spannende Themen, die von Natur<br />

aus plakativ sind, aber das ist keine<br />

Kunst, sowas zu kommunizieren. Viel<br />

spannender ist es, ein Thema zu nehmen,<br />

das vermeintlich alltäglich erscheint,<br />

und daraus etwas Spannendes<br />

zu machen. Denn wenn man genau<br />

hinschaut, findet man im Alltäglichen<br />

die spannenden Geschichten.<br />

WOP: Hier setzt Ihr Reisetagebuch „Tom<br />

auf Sylt“ an, bei dem Sie über die Insel<br />

Sylt reisen und über die Insel schreiben.<br />

Wie ist es zustande gekommen?<br />

Tautz: Das war quasi eine Schnapsidee,<br />

obwohl Schnaps in diesem Moment<br />

keine Rolle gespielt hat – eher also eine<br />

„Kaffeeidee“. Bereits seit Jahren mache<br />

ich mit meiner Familie Urlaub auf Sylt.<br />

In dieser Zeit poste ich immer gerne<br />

meine Erlebnisse auf meinem privaten<br />

Facebook-Profil. Seit einigen Jahren bin<br />

ich auch beruflich für die Sylt Marketing<br />

GmbH tätig. Bei einem Kaffee mit dem<br />

Geschäftsführer Moritz Luft sagte er zu<br />

mir, dass er sich gar keine bessere Werbung<br />

für Sylt vorstellen könne, als meine<br />

privaten Posts auf Facebook. In dem<br />

Moment haben wir noch darüber gelacht<br />

und nicht weiter gesprochen. Aber<br />

irgendwie haben mich diese Worte so<br />

beschäftigt, dass ich sie weitergedacht<br />

und mit Moritz Luft daraus einen Plan<br />

entwickelt habe. Und daraus ist die Idee<br />

entstanden, ein zeitlich begrenztes<br />

Reisetagebuch zu machen.<br />

WOP: War die Kampagne nur auf Facebook<br />

begrenzt?<br />

Tautz: Wir haben das Reisetagebuch<br />

komplett auf Facebook begrenzt. Bei<br />

>>> Seite 28<br />

26 Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg November 2015


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Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg November 2015 27


Spezial<br />

Seite 26 >>><br />

kleinen Versuchen auf Twitter oder Instagram<br />

haben wir ziemlich schnell festgestellt,<br />

dass der Großteil an Korrespondenz<br />

und an Dialogen über Facebook<br />

läuft. So haben wir uns am Ende entschieden,<br />

das Hauptaugenmerk auf<br />

Facebook zu legen. Es war im Grunde<br />

keine Zeit, die anderen Medien in gleicher<br />

Intensität zu bespielen, da das<br />

Aufkommen an Dialogangebot und<br />

-nachfrage so hoch war.<br />

WOP: Was steckt organisatorisch hinter<br />

einem Reisetagebuch?<br />

Tautz: Das Ganze hört sich immer sehr<br />

einfach an – es gab auch den geflügelten<br />

Ausdruck „Tom der Profiurlauber“.<br />

Aber es ist wirklich<br />

harte Arbeit: 24 Stunden, 7 Tage<br />

die Woche und das über 31 Tage<br />

am Stück. Danach braucht man<br />

Urlaub. Die Rolle der Sylt Marketing<br />

GmbH lag vor allem in der<br />

Planung. Es gab einen Redaktionsplan<br />

für alle Treffen mit Menschen,<br />

Organisationen, Unternehmen<br />

und Institutionen, über die ich<br />

berichtet habe. Anhand dieses<br />

Redaktionsplans haben wir die 31<br />

Tage mit Geschichten gefüllt. Und es<br />

wurden Partner für die Kampagne gesucht<br />

und gefunden. Volkswagen hat<br />

einen Großteil des Aufwands mitfinanziert.<br />

Außerdem gab es lokale Medienpartner.<br />

WOP: Was war das erklärte Ziel des<br />

Reisetagebuchs?<br />

Tautz: Ziel war es, ein Experiment zu<br />

wagen. Wir wollten eine relativ ungewöhnliche<br />

Darstellung in Form eines<br />

medial ungewöhnlich erzählten Portraits<br />

einer Urlaubsdestination schaffen.<br />

Viele Destinationen stellen sich eher<br />

langweilig und altbacken dar. Zwar<br />

ästhetisch und qualitativ hochwertig,<br />

aber trotzdem relativ nüchtern und<br />

mit wenigen Impulsen, die über einen<br />

längeren Zeitraum verteilt sind. Außerdem<br />

werden nur wenige Möglichkeiten<br />

genutzt, um einen Dialog mit<br />

den Zielgruppen einzugehen. Und das<br />

war der Punkt, den wir erreichen wollten:<br />

einen Dialog mit Gästen und Kommunikation<br />

über einen langen Zeitraum.<br />

WOP: Wer war Ihre Zielgruppe? Und wen<br />

haben Sie mit dem Reisetagebuch erreicht?<br />

Tautz: Komplett querbeet. Das heißt,<br />

einerseits Insulaner selbst, denn das<br />

Thema Identifikation war ebenfalls<br />

ein Teil des Konzepts. Es gab zum Beispiel<br />

Situationen, in denen ich im Rahmen<br />

des Blogs ein Dorffest besucht<br />

habe und von Insulanern angesprochen<br />

wurde, die das Projekt und die<br />

erzählten Geschichten großartig fanden.<br />

Und an-dererseits wollten wir die<br />

Urlauber ansprechen, die gerne häufiger<br />

nach Sylt kommen. Die sollten in<br />

ihrer Entscheidung gestärkt werden,<br />

wieder die Insel zu besuchen. Außerdem<br />

wollten wir neue Ideen und Anregungen<br />

geben und vielleicht auch<br />

ein Stück weit noch mehr Inselliebe<br />

entwickeln. Und natürlich sollten auch<br />

die Leute angesprochen werden, die<br />

Sylt bisher immer als Westerland, teures<br />

Pflaster und Luxusurlaub wahrgenommen<br />

haben, dieses Bild sollte ein<br />

wenig geerdet und emotionalisiert<br />

werden.<br />

WOP: Waren die Reaktionen auf das<br />

Reisetagebuch ausschließlich positiv?<br />

Tautz: Es gab wenig kritische Stimmen.<br />

Als das Konzept noch nicht in die Tat<br />

umgesetzt war, gab es einige Kritiker.<br />

Viele konnten sich das einfach nicht<br />

vorstellen und haben vermutet, dass<br />

es sich um eine oberflächliche Marketingaktion<br />

handelt. In dem Moment,<br />

in dem klar wurde, dass es sich dabei<br />

um eine ernstgemeinte Berichterstattung<br />

handelt, die emotional aus einer<br />

subjektiven Perspektive erzählt und<br />

ungeschönt war, verstummten die Kritiker.<br />

Klar habe ich nicht alle „Schattenseiten“<br />

der Insel hervorgehoben, aber<br />

ich habe auch kein Greenwashing gemacht,<br />

sondern es waren gute Nachrichten,<br />

die ich authentisch erzählt habe.<br />

WOP: Warum lief das Projekt nur in den<br />

Sommermonaten?<br />

Die Kernzeit war der Sommer, das ist<br />

richtig. In 2012, 2013 und 2014 haben<br />

wir vier Wochen in den Sommerferien<br />

zur Hauptreisezeit gearbeitet, weil dort<br />

einerseits die meisten Gäste auf der<br />

Insel sind und andererseits die meisten<br />

Menschen nach Ausflugszielen schauen.<br />

Die Sensibilität zu entsprechenden<br />

Urlaubsdestinationen ist also da und<br />

das Angebot an Erlebnissen, über die<br />

man berichten kann, ist auch<br />

relativ hoch. Aber wir haben<br />

auch kleine, einwöchige Episoden<br />

gemacht, zum Beispiel zum<br />

Biikebrennen. Da gab es eine<br />

kleinere Version von „Tom auf<br />

Sylt“, in der ich den Winterschlaf<br />

ein wenig dokumentiert habe.<br />

Das war zwar gut, aber im Sommer<br />

ist das Reisetagebuch plakativer,<br />

weil man viel mehr draußen<br />

machen kann.<br />

WOP: Gab es für die Sylt Marketing<br />

GmbH messbare Erfolge?<br />

Tautz: Das lässt sich wirklich schlecht<br />

messen. Real konnten die Reichweiten<br />

gemessen werden, die man erzielen<br />

konnte, und die waren wesentlich<br />

weiter als beispielsweise Printanzeigen<br />

in Zeitungen. Auch konnte<br />

man sagen, welche Personengruppen<br />

mit welchen Interessen das Reisetagebuch<br />

wahrgenommen haben. Was<br />

man anhand der Kommentare aber<br />

auch sehen konnte, waren Reaktionen,<br />

die einschließen, dass die Leute<br />

wieder nach Sylt kommen. Ansonsten<br />

kann man nicht eindeutig zeigen, ob<br />

und wie sich die Bettenauslastung erhöht<br />

hat oder wie die Übernachtungszahlen<br />

angestiegen sind. Aber ich habe<br />

ein gutes Beispiel: Ich habe täglich<br />

woanders übernachtet, und einmal war<br />

ich in einem damals relativ neuen<br />

Appartementhotel. Davon habe ich<br />

Bilder auf Facebook gezeigt und über<br />

das tolle Frühstück geschrieben. Und<br />

einen Tag später gab es zig Anrufe<br />

nach freien Zimmern bei denen, weil<br />

sie das bei „Tom auf Sylt“ gelesen haben.<br />

Das war ein messbarer Erfolg. I<br />

Grafik: CrailsheimStudio/Thinkstock<br />

28 Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg November 2015


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Insbesondere seit dem Aufkommen des sogenannten Filesharings sind deutsche Gerichte sehr häufi g mit der<br />

Beurteilung von Verletzungen des Urheberechts hinsichtlich Bildern, Filmen und Software etc. befasst.<br />

Foto: ©bluebay - 123RF.com<br />

Angriff ist die beste Verteidigung:<br />

Schadensersatz für zu Unrecht Abgemahnte<br />

><br />

Insbesondere seit dem Aufkommen<br />

Dr.<br />

des sogenannten Filesharings – also<br />

der direkten Weitergabe von Dateien zwischen<br />

Benutzern des <strong>Internet</strong>s – im Jahr<br />

2005 sind deutsche Gerichte sehr häufig<br />

mit der Beurteilung von Verletzungen des<br />

Urheberrechts hinsichtlich Bildern, Filmen<br />

und Software etc. befasst. Entsprechenden<br />

gerichtlichen Verfahren gehen<br />

in der Regel Abmahnschreiben von<br />

Rechtsanwälten voraus, welche die abgemahnten<br />

Personen dazu auffordern,<br />

eine bestimmte Handlung oder ein bestimmtes<br />

Verhalten zu unterlassen und<br />

Schadensersatz zu entrichten. Abgemahnt<br />

werden dabei sowohl Verbraucher<br />

als auch Unternehmen. Doch längst<br />

nicht jede Abmahnung ist berechtigt.<br />

Aus Unwissenheit, Schamgefühl und/<br />

oder Angst vor einem Gerichtsverfahren<br />

wird häufig den Forderungen der Abmahnenden<br />

nachgekommen.<br />

Das LG München I erweiterte nunmehr<br />

mit Urteil vom 27.7.2015 (Az. 7 O<br />

20941/14) die Verteidigungsmöglichkeiten<br />

des Abgemahnten. Demnach kann<br />

der Abgemahnte nunmehr zum Gegenangriff<br />

übergehen und den Abmahnenden<br />

wegen einer unberechtigten Abmahnung<br />

auf Schadensersatz – insbesondere in<br />

30 Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg November 2015<br />

Holger Achtermann<br />

Leitung der Rechtsabteilung,<br />

Rechtsanwalt,<br />

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Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

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Form der entstandenen Rechtsanwaltskosten<br />

– in Anspruch nehmen.<br />

In dem zu entscheidenden Fall bot eine<br />

Ebay-Händlerin im <strong>Internet</strong> Multimediadatenträger<br />

verschiedenster Art bundesweit<br />

zum Verkauf im Wege des Versandhandels<br />

an. Hierbei fügte sie ihren Angeboten<br />

Produktfotos bei, die in der Regel<br />

das Cover der Verpackung zeigten. Da<br />

ein Mitbewerber nach Ansicht der Ebay-<br />

Händlerin dieses Bild ebenfalls zum<br />

Vertrieb im <strong>Internet</strong> nutzte, ließ sie den<br />

Mitbewerber wegen der unberechtigten<br />

Verwendung ihres Bildes abmahnen und<br />

forderte ihn zur Unterlassung und zur<br />

Abgabe einer strafbewehrten Unterlassungserklärung,<br />

sowie zur Übernahme<br />

der durch die Abmahnung entstandenen<br />

Kosten in Höhe von 612,80 Euro netto<br />

unter Zugrundelegung eines Gegenstandswertes<br />

von 7500,00 Euro auf.<br />

Das Landgericht München I stellte jedoch<br />

fest, dass die Abmahnung unberechtigt<br />

war, da es sich bei dem Bild lediglich um<br />

eine bloße technische Reproduktion einer<br />

bestehenden Grafik handele, die nicht das<br />

Mindestmaß an persönlicher geistiger Leistung<br />

aufweise und damit keinen Lichtbildschutz<br />

genieße. Ein urheberrechtlicher<br />

Schutz war somit nicht gegeben.<br />

Die Mandatierung eines Rechtsanwalts<br />

durch den Abgemahnten entsprach nach<br />

Ansicht des Landgerichts München I zudem<br />

dem Verhalten eines vernünftigen<br />

Teilnehmers im Rechtsverkehr. Die Einschaltung<br />

stellte die kostengünstigste<br />

Möglichkeit der Überprüfung dar, ob die<br />

Abmahnung gerechtfertigt war und daher<br />

die geltend gemachten Ansprüche erfüllt<br />

werden sollten. Die Kosten wurden daher<br />

der Ebay-Händlerin auferlegt.<br />

Das Urteil dürfte daher auch dazu beitragen,<br />

dass Abmahner vor dem Ausspruch<br />

einer Abmahnung wegen einer angeblichen<br />

Urheberrechtsverletzung zukünftig intensiver<br />

prüfen werden, ob tatsächlich<br />

eine Urheberechtsverletzung vorliegt.<br />


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Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg November 2015 31


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Dauerbrenner „Nettolohnoptimierung“<br />

Gehaltsumwandlung durch den Arbeitgeber<br />

><br />

Die steueroptimale Gestaltung von Arbeitnehmervergütungen<br />

ist für Arbeitnehmer<br />

und Arbeitgeber seit einigen Jahren<br />

Enno<br />

ein Dauerthema, das immer wieder die Gesetzgebung<br />

und Finanzverwaltung, aber<br />

auch die Finanzgerichte beschäftigt.<br />

In Anbetracht der großen Anzahl an Arbeitnehmern<br />

und der Ersparnis, die pauschalbesteuerte<br />

oder auch steuerfreie Gehaltsbestandteile<br />

bedeuten können, mag dies nicht<br />

verwundern.<br />

Generell ist für die steuerliche Anerkennung<br />

einer Gehaltsumwandlung zunächst Voraussetzung,<br />

dass die Vereinbarung vor der Entstehung<br />

des Vergütungsanspruchs zwischen<br />

Arbeitnehmer und Arbeitgeber abgeschlossen<br />

werden muss, also regelmäßig vor der Fälligkeit<br />

der entsprechenden Lohnzahlungen.<br />

Der vereinbarte Sachlohn darf nicht in einer<br />

Barleistung erfüllbar sein.<br />

Ferner ist zwischen Gehaltsbestandteilen,<br />

die zusätzlich zum geschuldeten Arbeitslohn<br />

zu erbringen sind und solchen, bei<br />

denen kein Zusätzlichkeitserfordernis besteht,<br />

zu unterscheiden.<br />

Zur ersten Fallgruppe gehören steuerfreie<br />

Kindergartenzuschüsse, Zuschüsse zur Gesundheitsförderung,<br />

pauschal zu versteuernde<br />

Fahrtkostenzuschüsse, pauschal zu<br />

versteuernde Beträge für die Übereignung<br />

von Computern/Tablets und Zuschüsse zur<br />

<strong>Internet</strong>nutzung.<br />

Sofern beim Auslaufen befristeter Arbeitsverträge<br />

in neuen Arbeitsverträgen entsprechende<br />

Regelungen getroffen werden, ist das Tatbestandsmerkmal<br />

„zusätzlich zum ohnehin<br />

geschuldeten Arbeitslohn” grundsätzlich erfüllt.<br />

Schädlich sind indessen Rückfallklauseln,<br />

die einen Anspruch auf Barlohn begründen,<br />

wenn beispielsweise bisher Kindergartenzuschüsse<br />

gezahlt worden sind, die nach<br />

Ende der Kindergartenzeit entfallen.<br />

Eine Änderung bestehender Arbeitsverträge<br />

oder eine Änderungskündigung unbefristeter<br />

Arbeitsverträge zur Aufnahme von Gehaltsumwandlungen<br />

in den Arbeitsvertrag ist nach<br />

Auffassung der Finanzverwaltung nicht anzuerkennen,<br />

da durch die im gegenseitigen Einvernehmen<br />

abgeschlossenen Änderungsverträge<br />

arbeitsrechtlich geschuldeter Arbeitslohn<br />

lediglich umgewandelt wird.<br />

Zur zweiten Fallgruppe gehören beispielsweise<br />

steuerfrei zu ersetzende Verpflegungsmehraufwendungen,<br />

Firmenwagenüberlassung,<br />

Heimarbeitszuschläge, Ersatz von Reinigungskosten<br />

für Berufskleidung, Sonntags-,<br />

Schürmann,<br />

Steuerberater,<br />

Partner der Sozietät<br />

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(44 €-Grenze) und Restaurantschecks.<br />

Verzichtet der Arbeitnehmer unter Änderung<br />

des Anstellungs-/Arbeitsvertrags auf einen Teil<br />

seines Barlohns und gewährt ihm der Arbeitgeber<br />

statt dessen Sachlohn, ist der verbliebene<br />

Barlohn mit dem Nennwert und der Sachlohn<br />

mit dem Sachbezugswert anzusetzen.<br />

Der bisherige Bruttobarlohn darf nicht mehr<br />

in der Lohn-/Gehaltsabrechnung aufgeführt<br />

werden, sondern nur noch der verminderte<br />

Bruttobarlohn.<br />

In jedem Fall ist darauf zu achten, Vereinbarungen<br />

beweissicher (schriftlich) abzuschließen<br />

und entsprechende Belege (z.B. über Kindergartenbeiträge)<br />

zum Lohnkonto zu nehmen.<br />

Bei Fragen zu diesem Thema sprechen Sie<br />

uns gerne an!<br />

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Wir beraten Sie!<br />

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32 Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg November 2015


Reform der Insolvenzanfechtung – Mehr Rechtssicherheit<br />

für Wirtschaftsverkehr und Arbeitnehmer<br />

><br />

Die Bundesregierung hat am 29. September<br />

2015 einen Gesetzentwurf<br />

zur Reform der Insolvenzanfechtung<br />

beschlossen. Der vorgelegte Gesetzentwurf<br />

verfolgt das Ziel, den Wirtschaftsverkehr<br />

sowie Arbeitnehmer von Rechtsunsicherheiten<br />

zu entlasten, die von der<br />

derzeitigen Praxis des Insolvenzanfechtungsrechts<br />

ausgehen.<br />

Um mehr Rechtssicherheit für den Wirtschaftsverkehr<br />

zu schaffen, soll die<br />

Frist für die Vorsatzanfechtung von<br />

Deckungshandlungen von zehn Jahren<br />

auf vier Jahre verkürzt werden. Kongruente<br />

Deckungen sollen grundsätzlich erst<br />

dann anfechtbar sein, wenn der Gläubiger<br />

erkannt hat, dass der Schuldner bereits<br />

zahlungsunfähig war. Die Kenntnis<br />

der bloß drohenden Zahlungsunfähigkeit<br />

soll nicht mehr genügen.<br />

Gläubiger, die ihren Schuldnern Zahlungserleichterungen<br />

zur Überwindung<br />

vorübergehender Liquiditätsschwierigkeiten<br />

gewähren, sollen künftig Gewissheit<br />

haben, dass dies eine Vorsatzanfechtung<br />

nicht begründen kann. Zugunsten<br />

jener Gläubiger wird gesetzlich vermutet,<br />

dass sie bei später erhaltenen Zahlungen<br />

die Zahlungsunfähigkeit ihres Schuldners<br />

nicht kannten. Um einen Anfechtungsanspruch<br />

zu begründen, muss der Insolvenzverwalter<br />

das Gegenteil beweisen.<br />

Rechtsanwalt<br />

Christian Bolte<br />

geschäftsführender<br />

Gesellschafter<br />

Creditreform Leer<br />

Bolte KG<br />

Monate nicht übersteigt – übereinstimmend<br />

mit der Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts.<br />

Um Kleingläubiger besser davor zu schützen,<br />

einen errungenen Vollstreckungserfolg<br />

wieder herausgeben zu müssen, soll die<br />

Inkongruenzanfechtung weiter erschwert<br />

werden. Deckungen, die in den letzten<br />

drei Monaten vor Insolvenzantragstellung<br />

durch Zwangsvollstreckung erwirkt oder<br />

zu deren Abwendung bewirkt worden sind,<br />

sollen künftig grundsätzlich nur unter den<br />

erschwerten Anforderungen des § 130<br />

InsO (also bei Kenntnis von der Zahlungsunfähigkeit<br />

des Schuldners) anfechtbar<br />

sein.<br />

Anfechtungsansprüche sollen künftig<br />

nur noch nach Maßgabe der allgemeinen<br />

Verzugsregeln oder ab Klageerhebung<br />

verzinst werden. Dadurch sollen<br />

bestehende Fehlanreize zu einer schleppenden<br />

Durchsetzung von Anfechtungsansprüchen<br />

beseitigt und der Rechtsverkehr<br />

besser vor einer übermäßigen Zinsbelastung<br />

geschützt werden. Schließlich<br />

soll das Gläubigerantragsrechts gestärkt<br />

werden, um die Fortsetzung der wirtschaftlichen<br />

Aktivitäten insolvenzreifer<br />

Unternehmen rechtzeitig unterbinden<br />

zu können.<br />

<<br />

Die genannten Einschränkungen der<br />

Anfechtbarkeit sollen nicht für unredliche<br />

Vermögensverschiebungen und<br />

Bankrotthandlungen gelten. Wer bei solchen<br />

Handlungen „mitmache“, verdiene<br />

keinen Schutz. Deshalb verbleibt es hier<br />

beim bisherigen zehnjährigen Anfechtungszeitraum.<br />

Bargeschäfte sollen künftig<br />

nur noch dann der Vorsatzanfechtung<br />

unterliegen, wenn der Schuldner unlauter<br />

handelte und der Gläubiger dies erkannt<br />

hat.<br />

In Bezug auf die Anfechtbarkeit von<br />

Lohnzahlungen soll gesetzlich klargestellt<br />

werden, dass ein Bargeschäft gegeben<br />

ist, wenn der Zeitraum zwischen<br />

Arbeitsleistung und Lohnzahlung drei<br />

Sie wollen Sicherheit. Creditreform<br />

hilft Ihnen, langfristig die Stabilität und<br />

Liquidität ihres Unternehmens zu sichern.<br />

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Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg November 2015 33


Aus- und Weiterbildung<br />

Seminarkalender<br />

1. Halbjahr 2016 *<br />

Absatzwirtschaft (Vertrieb)<br />

Kundenbeziehungen aufbauen 12.02.2016<br />

Auftrags- und Vertragsmanagement 28.04.2016<br />

Reklamationsbearbeitung am Telefon 11.05.2016<br />

Verkaufsaktiver Vertriebsinnendienst 23.05.2016<br />

Außenwirtschaft<br />

Änderungen im Außenwirtschaftsrecht 07.01.2016<br />

Warenursprung und Präferenzen 21.03.2016<br />

Praktische Exportabwicklung und geschickte<br />

23.05.2016<br />

Vertragsgestaltung<br />

Auftragsabwicklung in Export und EU-<br />

28.06.2016<br />

Binnenmarkt<br />

Betriebswirtschaft, Recht und Steuern<br />

Das aktuelle Reisekostenrecht 11.02.2016<br />

Stolperfalle „Geringfügig Beschäftigte“ 10.05.2016<br />

Einkauf / Logistik / Arbeitsvorbereitung<br />

Einkäufer Grundlagenseminar 09.02.2016<br />

Inventur Grundlagen 05.04.2016<br />

Führungsthemen<br />

Vom Mitarbeiter zur Führungskraft 02./03.02.2016<br />

Die Führungskraft als Coach 13.02.2016<br />

Führen unter Druck 18.02.2016<br />

Teams entwickeln und leiten 24./25.02.2016<br />

Der Meister in der Führungsveranwortung 01.03.2016<br />

Schwierige Mitarbeitergespräche führen 02.03.2016<br />

After Work Coaching ab 14.03.2016<br />

Mission Azubi 15./16.03.2016<br />

Konfliktfreies Trennungsmanagement 19.04.2016<br />

Konflikte bewusst angehen 10.05.2016<br />

Kommunikation, Präsentation und<br />

26./27.05.2016<br />

Verhandlung<br />

Führen und fördern 01./02.06.2016<br />

Der Ausbilder als Coach 16./17.06.2016<br />

Persönlichkeitstraining<br />

Sicher verhandeln – mehr erreichen 16.02.2016<br />

Selbstmanagement 04.03.2016<br />

Rhetorik 15.03.2016<br />

Vom Mitarbeiter zur Führungskraft<br />

Was kommt beim Wechsel vom Mitarbeiter zum Vorgesetzten<br />

auf einen zu? Welchen Stellenwert hat das Fachwissen<br />

eines Vorgesetzten? Wie baue ich Autorität auf? Wie verhalte<br />

ich mich als jüngere Führungskraft gegenüber älteren Mitarbeitern?<br />

Wie ist das Verhältnis zu Kollegen auf gleicher Ebene?<br />

– Diese und andere Fragen kommen auf Nachwuchskräfte<br />

zu, die in Führungspositionen wechseln. Im Seminar werden<br />

die besonderen Problemstellungen und Erfahrungen<br />

der Teilnehmer besprochen. Ziel ist dabei, ein Führungs- und<br />

Rollenverständnis zu entwickeln und zu festigen.<br />

Weitere Infos und Anmeldung bei Susanne Moderhak,<br />

Tel. 04921 8901-21, E-Mail: susanne.moderhak@emden.ihk.de<br />

Sekretariat<br />

Veranstaltungen und kleine Events<br />

17.02.2016<br />

professionell organisieren<br />

Zeitgemäße Korrespondenz 25.02.2016<br />

Telefonieren, wie Kunden es wünschen 26.02.2016<br />

Qual. Junior-Assistentin (4 x 2 Tage) ab 17./18.03.2016<br />

Personalarbeit für Quereinsteiger 20.04.2016<br />

Seminare für Auszubildende<br />

Telefontraining für Auszubildende 02.03.2016<br />

Bewerbungscoaching für Auszubildende 14.03.2016<br />

Verkaufstraining für Auszubildende 14.04.2016<br />

Lohn- und Gehaltsabrechnung für<br />

19.04.2016<br />

Auszubildenden<br />

Unternehmensführung<br />

Vortrag: Digital Employer Branding 01.02.2016<br />

Hygieneschulung nach DIN 10514 01.02.2016<br />

Die neue ISO 9001:2015 02.02.2016<br />

Auffrischungsseminar für QM-Beauftragte 22./23.02.2016<br />

Arbeitsschutz für Führungskräfte 11.03.2016<br />

Weitere Informationen, Beratung, Anmeldung<br />

Anna Meyer, Tel.: 04921 8901-49, Fax: 04921 8901-9249<br />

oder per E-Mail an anna.meyer@emden.ihk.de<br />

Susanne Moderhak, Tel.: 04921 8901-21, Fax: 04921 8901-9221 oder per<br />

E-Mail an susanne.moderhak@emden.ihk.de<br />

Yvonne Schrader, Telefon: 04921 8901-46, Fax: 04921 8901-9246 oder<br />

per E-Mail an yvonne.schrader@emden.ihk.de<br />

*Die Vorschau für das 2. Halbjahr folgt in der Dezemberausgabe.<br />

Foto: Sergey Nivens/Thinkstock<br />

34 Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg November 2015


IHK-Ausbildungsmesse<br />

Aussteller- und Besucherrekord<br />

I Mit einer Teilnahme von rund 100<br />

Unternehmen hat die Ausbildungsmesse<br />

der Industrie- und Handelskammer<br />

(IHK) für Ostfriesland und Papenburg<br />

in diesem Jahr einen neuen Rekord<br />

aufgestellt. Mehr als 1.000 Schüler<br />

aus dem <strong>gesamt</strong>en IHK-Bezirk nutzten<br />

am Mittwoch auf dem Gelände der<br />

Berufsbildenden Schulen II Emden (BBS<br />

II) die Gelegenheit, sich auf der gemeinsam<br />

mit den Wirtschaftsjunioren<br />

(WJ) und der Stadt Emden organisierten<br />

Messe über rund 160 Ausbildungsberufe<br />

in der Region zu informieren.<br />

„Die Ausbildungsmesse ist eine hervorragende<br />

Plattform, um miteinander ins<br />

Gespräch zu kommen und sich über<br />

das breite Ausbildungsangebot der<br />

Region gebündelt zu informieren“,<br />

sagte Timo Weise, IHK-Abteilungsleiter<br />

für Aus- und Weiterbildung. Denn die<br />

Messe biete den Jugendlichen nicht<br />

nur die Chance, sich über Ausbildungsberufe<br />

im IHK-Bezirk zu informieren,<br />

sondern auch den persönlichen Kontakt<br />

zu zahlreichen Ausbildungsbetrieben<br />

aufzubauen. Nicht wenige Unternehmen<br />

brachten auch ihre Auszubildenden<br />

mit an die Messestände, die<br />

den Schülerinnen und Schülern der<br />

allgemein bildenden Schulen Rede und<br />

Mehr als 1.000 Schülerinnen und Schüler informierten sich bei rund 100 Unternehmen aus der Region<br />

über die Ausbildungsmöglichkeiten. Foto: IHK<br />

Antwort standen. Aber auch zahlreiche<br />

Ausbilderinnen und Ausbilder waren<br />

vertreten, sodass die potentiellen Auszubildenden<br />

gleich feststellen konnten,<br />

ob „die Chemie stimmte“.<br />

Zum bereits zwölften Mal fand die Ausbildungsmesse<br />

in diesem Jahr statt.<br />

„Ins<strong>gesamt</strong> zeigt das Engagement der<br />

Unternehmen sowie das rege Interesse<br />

der Schulen, dass die gemeinsame<br />

Ausbildungsmesse einen festen Platz<br />

in deren Terminkalender gefunden<br />

hat“, freute sich Weise.<br />

Neben der klassischen Messe standen<br />

auch Bewerbungstrainings, Tipps für<br />

die Bewerbungsunterlagen sowie Einstellungstests<br />

auf dem Programm. Im<br />

Vorfeld konnten sich die Schülerinnen<br />

und Schüler einem Wettbewerb über<br />

Wirtschaftsfragen stellen. Dafür lobten<br />

die Wirtschaftsjunioren Preise im Wert<br />

von über 6.000 Euro aus, allein der<br />

Hauptgewinn betrug 600 Euro für die<br />

Klassenkasse. Über diesen durfte sich<br />

die Klasse 10a der Erich-Kästner-Schule<br />

aus Rhauderfehn freuen.<br />

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Aus- und Weiterbildung<br />

Bestenehrung<br />

IHK zeichnet Berufsbeste aus<br />

Die IHK zeichnete 107 junge Leute aus, die ihre Ausbildung mit der Note „Sehr gut“ abgeschlossen haben. Foto: IHK<br />

IHK-Prüfertag in Norddeich<br />

IHK ehrt langjähriges Engagement<br />

Hauptgeschäftsführer Dr. Torsten Slink (rechts) dankte den Ehrenamtlichen für ihr Engagement. Foto: IHK<br />

I Die Industrie- und Handelskammer für<br />

Ostfriesland und Papenburg (IHK) hat<br />

im Oktober Prüferinnen und Prüfer geehrt,<br />

die sich besonders um das IHK-<br />

Prüfungswesen verdient gemacht haben.<br />

Mit der Veranstaltung im Haus des<br />

Gastes in Norddeich bedankte sie sich<br />

für das langjährige Engagement der<br />

Ehrenamtlichen. 14 von ihnen sind bereits<br />

seit 25 Jahren in den Prüfungsausschüssen<br />

der IHK aktiv, neun Prüfer<br />

feierten ihr zehnjähriges Mitwirken.<br />

„Ohne Ihre tatkräftige Unterstützung<br />

ginge es nicht!“, bedankte sich Hauptgeschäftsführer<br />

Dr. Torsten Slink bei den<br />

Gästen. Alle Ausschussmitglieder seien<br />

Teil der IHK und damit der Selbstverwaltung<br />

der Wirtschaft. Sie sorgten<br />

I 107 junge Leute aus dem Bereich der<br />

Industrie- und Handelskammer für Ostfriesland<br />

und Papenburg (IHK) haben im<br />

Sommer 2015 ihre Ausbildung mit der<br />

Note „Sehr gut“ abgeschlossen. Die IHK<br />

zeichnete sie vor Kurzem im Ringhotel<br />

Residenz in Wittmund aus. An der Feierstunde<br />

nahmen neben den ehemaligen<br />

Auszubildenden deren Eltern und Vertreter<br />

der Ausbildungsbetriebe teil.<br />

In seinem Grußwort gratulierte Dr. Torsten<br />

Slink, Hauptgeschäftsführer der IHK,<br />

den Absolventen zu ihren herausragenden<br />

Leistungen und freute sich über<br />

so eine hohe Zahl von Ausbildungsbesten:<br />

„So viele Beste hatten wir noch<br />

nie.“ In seiner Rede hob er die Bedeutung<br />

der dualen Ausbildung hervor: „Die duale<br />

Ausbildung ist mindestens so wichtig<br />

wie ein Hochschulstudium.“<br />

Auch der stellvertretende Bürgermeister<br />

der Stadt Wittmund, Heinz Buss, gratulierte<br />

den Absolventen zu ihren Leistungen:<br />

„Sie haben einen wichtigen<br />

Grundstein für ihre Zukunft gelegt.“ Mit<br />

Blick auf den steigenden Fachkräftebedarf<br />

appellierte er an die Ausbildungsbesten,<br />

Erfahrungen außerhalb der Region<br />

zu sammeln, aber danach auch<br />

wieder zurückzukommen: „Wir brauchen<br />

Sie hier bei uns.“<br />

Die Oberstudiendirektorin, Christine<br />

Steinröder, betonte in ihrer Lobrede die<br />

hohe Belastung, die die Ausbildungsbesten<br />

gemeistert haben: „Die duale<br />

Ausbildung stellt hohe Anforderungen<br />

an alle Beteiligten. Sie alle können gemeinsam<br />

stolz sein.“<br />

Die Ausbildungsbeste des Jahrgangs,<br />

Jennifer Wending, bedankte sich im<br />

Namen aller Absolventen bei den beteiligten<br />

Unternehmen und Ausbildern<br />

sowie bei Lehrern, Freunden und Familien<br />

für die Unterstützung. I<br />

dafür, dass Ausbildung und Prüfung mit<br />

mehr Sachkompetenz und Praxisnähe<br />

erfolgten, als es ein rein staatliches Prüfungswesen<br />

je vermöge und damit für<br />

den Erfolg des dualen Ausbildungssystems.<br />

Das Prüfungswesen gehört zu den hoheitlichen<br />

Aufgaben der IHK. Allein im<br />

Kammerbezirk nehmen rund 1.100 Prüfer<br />

in 130 IHK-Ausschüssen jährlich bis<br />

zu 4000 Zwischen- und Abschlussprüfungen<br />

der dualen Ausbildung sowie<br />

der Sach- und Fachkundeprüfungen<br />

ab. Hinzu kommen noch einmal rund<br />

500 Prüfungen der beruflichen Weiterbildung.<br />

Abgerundet wurde der Abend durch<br />

den Auftritt des Improvisationstheaters<br />

Instant Impro. Auf Zuruf durch die über<br />

150 Gäste stellten sie Prüfungssituationen<br />

nach und versuchten, neue Ausbildungsberufe<br />

pantomimisch umzusetzen.<br />

I<br />

36 Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg November 2015


Börsen<br />

Unternehmensbörse<br />

Diese Börse wendet sich sowohl an<br />

Unternehmen, die einen Nachfolger<br />

oder aktiven Teilhaber suchen<br />

(Angebote), als auch an Interessenten,<br />

die sich selbstständig machen<br />

wollen (Nachfragen, Gesuche). Die<br />

Vermittlung rein finanzieller Beteiligungen,<br />

z. B. stiller Teilhaberschaften,<br />

ist ebenso ausgeschlossen wie<br />

eine Unternehmens- oder Immobilienvermittlung.<br />

Nähere Auskünfte: Erika Eichmann,<br />

Telefon 04921 8901-39, E-Mail:<br />

erika.eichmann@emden.ihk.de.<br />

Angebote<br />

Taxiunternehmen an der Nordseeküste<br />

zu verkaufen. Hochprofitables<br />

Personenbeförderungsunternehmen<br />

mit über 20 Fahrzeugen an 3 Standorten<br />

direkt an der Nordseeküste (Touristenregion).<br />

Sehr effiziente Auslastung<br />

der Fahrzeuge und Mitarbeiter<br />

durch moderne Fahrtenvermittlung<br />

und strategisch günstige Standorte<br />

und Taxihalteplätze. Direkte Anbindung<br />

an die Fährhäfen zu den Ostfriesischen<br />

Inseln mit hohem Auftragsvolumen<br />

zu Bahnhöfen und<br />

Flughäfen. Krankenfahrten/Rollstuhlbeförderungen<br />

und Schülerbeförderung<br />

mit hohem Auftragsvolumen.<br />

Zum Verkauf steht: 24 neuwertige<br />

Fahrzeuge der Marken VW und Daimler-Benz<br />

teilweise mit hochwertigen<br />

Rollstuhlumbauten. Ein komplett<br />

ausgestatteter Betriebshof mit Werkstatt,<br />

Tankanlage, großer Betriebsleiterwohnung<br />

und Verwaltungsgebäude<br />

in einem ruhigen aber dennoch<br />

zentral gelegenen Gewerbegebiet.<br />

Ein hochmotiviertes und ständig geschultes<br />

Mitarbeiterteam sollte mit<br />

übernommen werden. (A-384159)<br />

Fitnessstudio sucht Nachfolger.<br />

Zum Verkauf steht ein Fitnessstudio<br />

im Lkr Leer. Das Studio besteht seit<br />

1997. Es hat über 400 m² Fläche mit<br />

3 Kursräumen für Kung Fu, Indoor<br />

Cycling und einem Reha-Bereich. Der<br />

Betrieb wird in Eigenregie geführt,<br />

mit einem starken Namen und Logo.<br />

Er eignet sich ideal für Existenzgründer<br />

und Quereinsteiger. Zur Einrichtung<br />

gehören ein kompletter Kraftgerätebereich<br />

von HBP, Kurzhanteln<br />

bis 50 kg, 9 Indoor Cycling Räder von<br />

Schwinn und umfangreiches Material<br />

für Reha- und Kung Fu Kurse. 2<br />

Umkleiden mit je 25 Spinden und je<br />

3 Duschen, eine Theke mit Checkin/<br />

Checkout und aktivem Verkauf runden<br />

das Angebot ab. Das Studio liegt verkehrsgünstig<br />

und es gibt ausreichende<br />

Parkplätze. Qualifiziertes Personal<br />

kann übernommen werden. Fester<br />

Kundenstamm und gutes Wachstumspotenzial<br />

sind vorhanden. Für die<br />

Finanzierung einer Übernahme muss<br />

ein Eigenkapital von ca. 75.000 Euro<br />

nachgewiesen werden. (A-4d416c)<br />

Werbeagentur, etabliert, modern,<br />

lukrativ, spezialisiert sucht Eigentümer.<br />

Ich biete die Übernahme bzw.<br />

die Anteile einer etablierten und fokussierten<br />

Werbeagentur an. Ich wünsche<br />

mir einen aktiven Teilhaber zu<br />

gewinnen, der mich bei der weiteren<br />

erfolgreichen Fortführung des Unternehmens<br />

begleitet. Die Partnerschaft<br />

hat das Ziel das Unternehmen auf die<br />

nächste Wachstumsstufe zu heben.<br />

Die Agentur ist modern aufgestellt,<br />

generiert einen Großteil der Umsätze<br />

im digitalen Bereich sowie im Beratungs-<br />

und Konzeptionsbereich. Es<br />

bestehen keine Vertriebs- oder Neugeschäftsdefizite!<br />

Die Herausforderung<br />

besteht in der Weiterentwicklung<br />

der Organisations- und Führungsstruktur<br />

zwecks Expansion und Ausweitung<br />

der bestehenden Geschäftsbeziehungen.<br />

Kundenseitig bestehen<br />

vertragliche Bindungen mit Großunternehmen.<br />

Wachstumspotentiale<br />

bestehen z. B. im Bereich Individualsoftware,<br />

im Bereich Online Marketing<br />

und im Bereich E-Commerce.<br />

Eine gute Ertragslage, Unabhängigkeit<br />

und motivierte Mitarbeiter kennzeichnen<br />

das Unternehmen, das darauf<br />

wartet mit Ihnen zusammen weiter<br />

durchzustarten. (000656)<br />

Promotion-Agentur sucht Nachfolger.<br />

Gut eingeführte Promotion-Agentur,<br />

seit mehreren Jahren am Markt aktiv,<br />

mit vielen Stammkunden, sucht Nachfolger(in)<br />

aus Altersgründen. (OL-A-24/15)<br />

Bildungseinrichtung sucht Nachfolger.<br />

Gut eingeführte zertifizierte<br />

private Bildungseinrichtung auf<br />

500 qm gemieteter Fläche, mit Sitz<br />

in Ostfriesland, seit 1986 am Markt,<br />

mit fünf Mitarbeitern, zu verkaufen.<br />

Durchführung beruflicher Bildungsmaßnahmen<br />

bzw. Ausbildungen zur<br />

beruflichen Rehabilitation mit verschiedenen<br />

Trägern wie Arbeitsagenturen,<br />

Rentenversicherungsanstalten<br />

des Bundes und des Landes und Berufsgenossenschaften.<br />

(OL-A-16/15)<br />

Nachfragen<br />

Ein Online Shop zur Übernahme wird<br />

gesucht. Zwecks weiterem Ausbau<br />

meiner Handelsfirma suche ich einen<br />

Online Shop zur Übernahme. Dropshipping<br />

oder auch gerne mit vorhandenem<br />

Warenbestand. Der Bereich ist<br />

erst einmal nicht so wichtig, gerne arbeite<br />

ich mich auch in neue Bereiche<br />

ein. Liquidität und eine Lagerhalle sind<br />

vorhanden. Eine kurzfristige Übernahme<br />

und ggf. Transfer von Warenbeständen<br />

ist gegeben. (S-27f1c8)<br />

Bauleitplanung<br />

Die IHK wird von den Kommunen<br />

ihres Bezirks im Rahmen der Anhörung<br />

der Träger öffentlicher Belange<br />

an der Aufstellung von Flächennutzungs-<br />

und Bebauungsplänen beteiligt.<br />

Für eine Stellungnahme, mit der<br />

Bedenken und Anregungen vorgebracht<br />

werden können, bittet sie um<br />

Hinweise, ob von der Planung gewerbliche<br />

Belange betroffen sein könnten.<br />

Die Planungsunterlagen können<br />

bei der IHK und während der öffentlichen<br />

Auslegung in den Bau- und<br />

Planungsämtern eingesehen werden.<br />

Derzeit liegen der IHK Baupläne<br />

folgender Städte und Gemeinden<br />

zur Stellungnahme vor (in Klammern<br />

das Ende der Äußerungsfrist):<br />

Friedeburg<br />

Bebauungsplan Nr. 43 von Friedeburg<br />

„Schützenweg“ (18.11.2015)<br />

Leer<br />

78. Änderung des Flächennutzungsplanes,<br />

Vorhabenbezogener<br />

Bebauungsplan Nr. 11 „Repowering<br />

Windpark Hohegaste“ (27.11.2015)<br />

Norden<br />

Vorhabenbezogener Bebauungsplan<br />

Nr. 199b V; Gebiet: „Nordsee-<br />

Camp – Chalets/Woodloges“ und<br />

97. Änderung des Flächennutzungsplanes<br />

(20.11.2015); Vorhabenbezogener<br />

Bebauungsplan Nr. 199c V;<br />

Gebiet: „Nordsee-Camp – Veranstaltungsfläche/Chalets/Woodlodges“<br />

(20.11.2015)<br />

Amtliche Bekanntmachungen<br />

Sachverständigenwesen<br />

Diplom-Sachverständiger (DIA) Hartmut Duis, Wiesmoor, ist als Sachverständiger<br />

für Bewertung von bebauten und unbebauten Grundstücken einschließlich<br />

Mieten und Pachten öffentlich bestellt und vereidigt worden.<br />

Emden, 30.09.2015<br />

Industrie- und Handelskammer für Ostfriesland und Papenburg<br />

Dipl.-Ing. Wilhelm-A. Brüning, Präsident<br />

Dr. Torsten Slink, Hauptgeschäftsführer<br />

Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg November 2015 37


Vorschau<br />

Titelthema der Dezember-Ausgabe<br />

NIHK-Weiterbildungsumfrage<br />

Wirtschaft im Fernsehen<br />

Programmvorschau<br />

vom 10. November<br />

bis 10. Dezember<br />

Donnerstag, 12. November 2015<br />

ARTE, 12.25 Uhr<br />

Vom Kanonenboot zum Passagierschiff –<br />

vor fast hundert Jahren auf der Meyer Werft<br />

entwickelt und gebaut.<br />

Weiterbildung wird vor allem vor dem Hintergrund des steigenden Fachkräftemangels<br />

zu einem wichtigen Thema. Welche Bedeutung Weiterbildung in den Betrieben<br />

hat und wie sie dort gelebt wird, stellt WOP mit der NIHK-Weiterbildungsumfrage<br />

in der nächsten Ausgabe vor. Erscheinungstermin: 11. Dezember 2015<br />

Impressum<br />

Herausgeber: Industrie- und Handelskammer für Ostfriesland und Papenburg, Ringstraße 4,<br />

26721 Emden, Tel. 04921 8901-0, Fax 04921 8901-9230, info@emden.ihk.de, www.ihk-emden.de<br />

Redaktion: Dr. Torsten Slink (verantwortlich)<br />

Stefan Claus, Tel. 04921 8901-30, stefan.claus@emden.ihk.de<br />

Mit Namen oder Initialen gekennzeichnete Beiträge geben nicht in jedem Fall die Ansicht des<br />

Herausgebers und der Redaktion wieder. Keine Gewähr für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

oder Besprechungsexemplare.<br />

Nachdruck und elektronische Vervielfältigung des Inhalts nur nach ausdrücklicher Genehmigung,<br />

mit Quellenangabe und unter Einsendung eines Belegexemplars.<br />

Verlag: Kommunikation & Wirtschaft GmbH, Baumschulenweg 28, 26127 Oldenburg,<br />

Tel. 0441 9353-143, Fax 0441 9353-300, meyer@kuw.de<br />

Anzeigenverkauf: Ralf Niemeyer (Anzeigenleitung), Tel. 0441 9353-140, Fax 0441 9353-300,<br />

Mobil 0170 2234530, niemeyer@kuw.de<br />

Umsetzung: Ramona Bolte<br />

Abonnement-Service: Sylke Meyer, Tel. 0441 9353-143, Fax 0441 9353-300, meyer@kuw.de<br />

Erscheinungsweise: monatlich<br />

Erscheinungstermin dieser Ausgabe: 12. November 2015<br />

Bezugspreis: Die Zeitschrift ist das offizielle Organ der Industrie- und Handelskammer für Ostfriesland<br />

und Papenburg. Der Bezug ist für IHK-zugehörige Unternehmen kostenlos. Für andere Bezieher<br />

kostet das Jahresabonnement 16,- Euro (inkl. Versandkosten und MwSt.), Mindestbezug ein Jahr,<br />

danach gilt eine Kündigungsfrist von zehn Wochen zum Halbjahresende. Einzelpreis 2,- Euro zzgl.<br />

Versandkosten.<br />

Druck: Druckerei Sollermann GmbH, Am Emsdeich 23, 26789 Leer<br />

Verbreitete Auflage: 12.075 Exemplare, 3. Quartal 2015<br />

Der Bezug der IHK-Zeitschrift erfolgt im Rahmen der grundsätzlichen Beitragspflicht als Mitglied der IHK.<br />

Bei Fragen zu Anzeigenbuchungen beraten wir Sie gerne.<br />

Anzeigenverkauf:<br />

Michael Roth<br />

Tel. 0441 9353-274, Fax -300<br />

E-Mail roth@kuw.de<br />

Anzeigenleitung:<br />

Ralf Niemeyer<br />

Tel. 0441 9353-140, Fax -300<br />

E-Mail niemeyer@kuw.de<br />

Foto: alexkich/Thinkstock<br />

Freitag, 13. November 2015<br />

3sat, 4.10 Uhr<br />

Tief im Westen: (2/2) Über die Ems<br />

Mittwoch, 18. November 2015<br />

NDR Fernsehen, 21.00 Uhr<br />

Unsere Geschichte – Als die Messe in<br />

den Norden kam<br />

Dienstag, 24. November 2015<br />

NDR Fernsehen, 13.00 Uhr<br />

Typisch! Der XXL-Wirt<br />

Freitag, 27. November 2015<br />

ARTE, 23.15 Uhr<br />

Abenteuer Start-up<br />

TV-Highlight:<br />

Dienstag, 10. November 2015<br />

ARTE, 22.50 Uhr<br />

Durchgecheckt:<br />

Wirtschaftsmotor Zuwanderung?<br />

In Europa, wo vielerorts hohe Arbeitslosigkeit<br />

herrscht, wird die Zuwanderung häufig<br />

als Problem betrachtet. Sätze wie „Die<br />

Einwanderer machen unseren Wohlstand<br />

kaputt und nehmen uns unsere Arbeitsplätze<br />

weg“ oder „Die profitieren von den Sozialleistungen,<br />

und bei uns sind die Kassen<br />

leer“ – werden laut gesagt oder gedacht.<br />

Rechtsradikale Krawalle und Brandanschläge<br />

auf Flüchtlingsunterkünfte bestimmen<br />

seit vielen Wochen die Schlagzeilen. Die<br />

aktuelle Ausgabe des Wirtschaftsmagazins<br />

„Durchgecheckt“ beleuchtet Standpunkte<br />

von Befürwortern und Zuwanderungsgegnern<br />

mit Hilfe von Sozialwissenschaftlern<br />

und Wirtschaftsexperten.<br />

Kurzfristige Programmänderungen sind möglich.<br />

38 Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg November 2015


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❑ Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg ❑ Oldenburgische Wirtschaft<br />

❑ 12/15 ❑ 01/16 ❑ 02/16 ❑ 03/16 ❑ 04/16 ❑ 05/16<br />

❑ 06/16 ❑ 07/16 ❑ 08/16 ❑ 09/16 ❑ 10/16 ❑ 11/16<br />

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