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DerPeterNr_4_Winter2015

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Mittendrin<br />

statt nur dabei<br />

Junge Erwachsene zwischen 18 und 27 Jahren<br />

können für ein Jahr in Proj ekten der Comboni-<br />

Missionare in Länder wie Uganda, Südafrika,<br />

Kenia oder Peru neue Erfahrungen sammeln.<br />

COMBONI- MISSIONARE<br />

Mittendrin statt nur dabei…<br />

ist der Freiwilligendienst<br />

"MissionarIn auf Zeit"<br />

(MaZ) und richtet sich an junge Erwachsene<br />

zwischen 18 und 27 Jahren,<br />

die für ein Jahr in einem<br />

Projekt der Comboni-Missionare<br />

mithelfen möchten, um neue Erfahrungen<br />

zu sammeln, ihren Horizont<br />

zu erweitern und ein Stück<br />

der Weltkirche kennenzulernen.<br />

Das Motto von MaZ lautet:<br />

mitleben.mitbeten.mitarbeiten.<br />

MaZ entstand in Kooperation mit<br />

anderen katholischen Ordensgemeinschaften<br />

bereits vor über<br />

dreißig Jahren und seitdem entsenden<br />

die Comboni-Missionare Freiwillige,<br />

unter anderem nach Kenia,<br />

Uganda, Südafrika und Peru.<br />

Brigitte Rolfes aus Delmenhorst<br />

bei Bremen, seit Januar 2015 in<br />

Nürnberg, ist zusammen mit Bruder<br />

Friedbert Tremmel und Pater<br />

Roberto Turyamureeba für die Vorbereitung<br />

und Begleitung der Freiwilligen<br />

zuständig. Brigitte war<br />

selbst 2008/09 in Tansania als<br />

Freiwillige tätig.<br />

Brigitte, wie weit hat Dich diese<br />

Erfahrung mit dem Freiwilligendienst<br />

geprägt?<br />

Ich war 1 9 Jahre alt und hatte gerade<br />

mein Abitur in der Tasche.<br />

Mich hat die Zeit in Tansania sehr<br />

geprägt, bis heute. Ich durfte viele<br />

unterschiedliche Menschen dort<br />

kennenlernen und bekam einen<br />

kleinen Eindruck von ihrem Lebensalltag.<br />

Nach meinem Einsatz habe<br />

ich an der Universität Leipzig African<br />

Studies studiert und erst in<br />

meinem Studium ist mir wirklich<br />

klar geworden, dass die Welt heute<br />

immer noch von Strukturen der<br />

Ausbeutung, die bis zurück in die<br />

Kolonialzeit führen, geprägt ist.<br />

Auch mit sehr harter Arbeit ist es<br />

deshalb für viele nicht möglich, ein<br />

menschenwürdiges Leben zu leben.<br />

Dies zu sehen stimmt mich<br />

traurig und ich möchte mich nach<br />

wie vor dafür engagieren, dass<br />

sich Menschen für diese Strukturen<br />

interessieren und etwas dagegen<br />

tun.<br />

Warum ist der Freiwilligendienst<br />

MaZ für Dich wichtig?<br />

Junge Erwachsene bekommen die<br />

Möglichkeit, für ein Jahr mit den<br />

Menschen vor Ort mitzuleben, ihren<br />

Alltag zu teilen und mit eigenen<br />

Augen die Auswirkungen der<br />

Ausbeutung zu sehen. Viele engagieren<br />

sich nach ihrem Einsatz in<br />

Deutschland in der „Eine-Welt-Arbeit“<br />

und erzählen den Menschen<br />

hier von ihren Erfahrungen. Ich<br />

finde es außerdem wichtig, dass<br />

diese Freiwilligen verschiedene Facetten<br />

von ihrem Einsatzland nach<br />

Deutschland tragen. Auf dem Kontinent<br />

Afrika (ein sehr vielfältiger<br />

Kontinent mit mehr als 2030 Sprachen!)<br />

gibt es nicht nur Hunger<br />

und Elend, sondern auch viel Innovation,<br />

Kreativität und Handlungsfähigkeit.<br />

In Kenia zum Beispiel<br />

wurde eine Möglichkeit entwickelt,<br />

Geld mittels Mobiltelefonen zu<br />

überweisen. Man braucht dafür<br />

keine Banken mehr (60% der Bevölkerung<br />

in Afrika besitzt ein<br />

Handy). Es lohnt sich, mal im Internet<br />

nach „mpesa“ zu recherchieren.<br />

Was würdest Du jemandem raten,<br />

der sich dafür interessiert?<br />

Zu unserem unverbindlichen Orientierungsseminar<br />

vom 27.1 1 . bis<br />

29.1 1 .201 5 in unserem Comboni-<br />

Haus in Nürnberg zu kommen. Außerdem<br />

sollte man offen für Neues<br />

sein und die Bereitschaft haben,<br />

dazu zu lernen. Es gibt einen schönen<br />

Spruch, der geht so: „Du hast<br />

zwei Ohren und zwei Augen, aber<br />

nur einen Mund. Deshalb schaue<br />

und höre doppelt so lange zu wie<br />

Du sprichst.“ Das soll bedeuten,<br />

dass ich mich als Fremder (und<br />

das sind die Freiwilligen im Ausland)<br />

erst einmal mit Urteilen zurück<br />

halten sollte und zunächst<br />

einmal „Beobachter“ bin. Deshalb<br />

lautet das Motto von MaZ auch<br />

mitleben.mitbeten.mitarbeiten: das<br />

Miteinander mit den Menschen vor<br />

Ort ist uns sehr wichtig.<br />

Liebe Brigitte, danke für das Interview<br />

und herzlich Willkommen<br />

im Stadtteil!<br />

Michaela Schliederer<br />

Weitere Infos:<br />

www.comboni.de<br />

Tel: 0911 940577200<br />

Mail: Brigitte.Rolfes@comboni.de.<br />

Brigitte Rol fes<br />

Bil dungsreferentin für den<br />

Freiwil l igendienst der Comboni- Missionare<br />

DER PETER NR. 4 — WINTER 2015/2016 15

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