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DerPeterNr_4_Winter2015

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GEDENKTAG<br />

Zehn Jahre nach seiner Ermordung,<br />

am 9. Juni 2015,<br />

fand in der Scharrerstraße<br />

am Tatort eine Gedenkveranstaltung<br />

für Ismail Yaşar statt. Mit der<br />

Gedenkveranstaltung und einer<br />

Gedenkminute setzte der AK KidS,<br />

ein Zeichen, dass der durch Mitglieder<br />

des NSU ermordete Ismail<br />

Yaşar im Stadtteil unvergessen<br />

bleibt.<br />

Gabriele Penzkofer-Röhrl, stellvertretende<br />

Fraktionsvorsitzende<br />

SPD, überbrachte im Namen der<br />

Stadt ein bewegendes Grußwort,<br />

bei dem sie Ismail Yaşar als sehr<br />

geschätzten Menschen würdigte:<br />

„Er hat den Stadtteil geprägt.“ Mit<br />

einem Plädoyer für Toleranz zeigten<br />

Schülerinnen der Scharrerschule,<br />

wie wichtig ihnen ist,<br />

dass solch eine Tat nie wieder passiert.<br />

Ein Gedenkstein gegen das<br />

Vergessen<br />

In Sichtweite des Tatorts wurde<br />

eine von Kindern aus dem Stadtteil<br />

mit der Künstlerin Manuela Dilly<br />

gestaltete Gedenkplatte eingeweiht.<br />

Schon im April kamen dafür<br />

insgesamt 16 Kinder aus dem Integrativen<br />

Kindergarten „Zabolino“,<br />

dem Hort Scharrerstraße und dem<br />

Hort Schlossstraße in der Kleinen<br />

Kreativwerkstatt von Manuela Dilly<br />

zusammen. Dort übertrugen sie<br />

mit Prickelnadeln und Holzstäbchen<br />

unter Anleitung der Künstlerin<br />

die Konturen des Motivs auf die<br />

Tonplatte. Anschließend entfernten<br />

die Kindergarten- und Hortkinder<br />

den Ton zwischen den Konturen<br />

mit Linol-Griffeln. Mit der Frage,<br />

warum Ismail Yaşar ermordet wurde,<br />

setzten sich die beteiligten Kinder<br />

mit ihren Erzieherinnen im<br />

Vorfeld in den jeweiligen Einrichtungen<br />

auseinander. Auch bei der<br />

Gestaltung wurde über das Thema<br />

gesprochen.<br />

Die getrocknete und gebrannte<br />

„Er hat uns einander<br />

näher gebracht“<br />

Veranstaltung zum Gedenken an Ismail Yasar<br />

am 9. Juni 2015 in der Scharrerstraße<br />

Tonvorlage wurde in einer Gießerei<br />

schließlich in Bronze gegossen<br />

und im Rahmen der Gedenkveranstaltung<br />

mit Unterstützung von<br />

SÖR im Boden eingelassen.<br />

Über 300 Bürger aus Gleißhammer<br />

und den angrenzenden Stadtteilen<br />

folgten der Einladung des<br />

Arbeitskreises, durch ihre Teilnahme<br />

an der Gedenkveranstaltung<br />

für eine vielfältige, friedliche und<br />

offene Nachbarschaft und Gesellschaft<br />

einzustehen.<br />

Anna Souksengphet-Dachlauer<br />

Gedenkstein am Tatort<br />

Auszug aus der Rede des Schulleiters<br />

der Scharrer-Mittelschule<br />

Markus Philipp bei der Gedenkfeier<br />

" ...Wir freuen uns sehr, dass so viele<br />

Bürgerinnen und Bürger hier aus diesem<br />

Stadtteil und darüber hinaus Anteil<br />

nehmen an diesem Gedenken und damit<br />

Flagge zeigen gegen Rassismus und<br />

Fremdenfeindlichkeit und für Toleranz<br />

und eine weltoffene Gesellschaft. Ganz<br />

besonders begrüßen darf ich aus unserer<br />

unmittelbaren Nachbarschaft in Vertretung<br />

des Türkischen Generalkonsuls,<br />

Herrn Konsul Gürol Bas. Vielen Dank,<br />

dass Sie durch Ihre Anwesenheit nicht<br />

nur Herrn Yasar die Ehre erweisen, sondern<br />

auch in besonderer Weise den um<br />

Verständigung und kulturelle Vielfalt bemühten<br />

Menschen in Gleißhammer den<br />

Rücken stärken...<br />

... Ich freue mich darüber hinaus, dass<br />

sich Schüler und Lehrkräfte der Scharrerschule<br />

mit gezielten Beiträgen an<br />

dieser Veranstaltung beteiligen und damit<br />

deutlich machen, dass gerade die<br />

junge Generation einsteht für die Achtung<br />

der Menschenrechte, für die Achtung<br />

des Andersseins, für die Achtung<br />

des Anderen...<br />

... Gestatten Sie mir noch zwei Sätze<br />

zum Abschluss der Veranstaltung. Ein<br />

Freund ist ein Freund ist ein Freund,<br />

wenn er nett und ein guter Mensch ist.<br />

Mögen alle Menschen, die künftig über<br />

diese Gedenkplatte gehen dessen<br />

eingedenk sein, auf dass Gleishammer<br />

weiterhin und immer mehr ein Stadtteil<br />

der Freundschaft und der<br />

Freundlichkeit sein möge... "<br />

Markus Philipp -<br />

Schulleiter der<br />

Scharrer-Mittelschule<br />

DER PETER NR. 4 — WINTER 2015/2016 13

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