DerPeterNr_4_Winter2015

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FREIZEIT Träume für Groß und Klein Zum 5. Mal fand das Seifenkistenrennen in der Tullnaustraße statt. Unter den vielen begeisterten Zuschauer war "Der Peter" auch dabei. Seit Gründung des "Seifenkistenfreunde Nürnberg e.V." 2011 ist die Tullnaustraße Austragungsort des jährlichen Seifenkistenrennens. Der Erfolg hält an Fantasie kennt keine Grenzen! Alles begann 2009 mit dem gelungenen Versuch einer Wiederbelebung in der Leitzstraße. Durch den Nürnberger Verein bekam das Seifenkistenrennen in Bayern frischen Schwung. Teilnahmen an Landesmeisterschaften und sogar an Europäischen Wettbewerben wurden bereits erfolgreich bestritten. Weit mehr als die Hälfte der regelmäßigen Pilotinnen und Piloten in der Bayerischen Meisterschaft kommen aus Nürnberg. Das Rennen in der Tullnaustraße war dieses Jahr, wie in den vorherigen Jahren, ein großer Erfolg. Es brachte Jubel bei den jungen Pilotinnen und Piloten, aber auch bei den Eltern und den vielen Zuschauern zugleich. Ein paar Tränen der Rührung bei manch ehemaligen Seifenkistenpiloten, die nun oft im Rentenalter sind, flossen auch. Historische Seifenkisten Die Stadt Nürnberg hat dem Verein einige historische, früher in Nürnberg gebaute Seifenkisten überantwortet. Zur Erinnerung an die große und lange Nürnberger Seifenkistentradition ist der Nürnberger-Seifenkisten-Gedächtnispokal ins Leben gerufen worden. In dieser Kategorie fahren Kinder, die aus welchen Gründen auch immer nicht in der Lage sind, selbst an Seifenkisten mitzubauen und begeisterte Kinder von ehemaligen Rennfahrereltern in deren historischen Seifenkisten. Alle machen mit Der Verein ist offen für alle, die Begeisterung und Lust am Mitmachen haben. Kinder und Jugendliche, aber auch Familien, Jugendeinrichtungen und Schulen sind herzlichst willkommen. Kinder im Alter von 6 bis 16 Jahren können unter Aufsicht der Eltern und Vereinsmitglieder Fantasieseifenkisten bauen und dann am Wettbewerb teilnehmen. Es werden aber auch Seifenkisten nach dem Reglement des DSKD (Deutsches Seifenkisten Derby e.V.) gebaut. Nächstes Jahr findet das Rennen am 24. April 2016 statt. Also, lass deiner Fantasie freien Lauf und mach mit! Saviour Debono Kontakt: Norbert Bauer Seifenkistenfreunde Nürnberg e.V. Georg-Strobel-Straße 33 90489 Nürnberg E-Mail: norbert.bauer@seifenkistenfreundenuernberg.de Bil d (oben) : Adol f Gräbner Bil d (l inks) : Norbert Bauer 12 DER PETER NR. 4 — WINTER 2015/2016
GEDENKTAG Zehn Jahre nach seiner Ermordung, am 9. Juni 2015, fand in der Scharrerstraße am Tatort eine Gedenkveranstaltung für Ismail Yaşar statt. Mit der Gedenkveranstaltung und einer Gedenkminute setzte der AK KidS, ein Zeichen, dass der durch Mitglieder des NSU ermordete Ismail Yaşar im Stadtteil unvergessen bleibt. Gabriele Penzkofer-Röhrl, stellvertretende Fraktionsvorsitzende SPD, überbrachte im Namen der Stadt ein bewegendes Grußwort, bei dem sie Ismail Yaşar als sehr geschätzten Menschen würdigte: „Er hat den Stadtteil geprägt.“ Mit einem Plädoyer für Toleranz zeigten Schülerinnen der Scharrerschule, wie wichtig ihnen ist, dass solch eine Tat nie wieder passiert. Ein Gedenkstein gegen das Vergessen In Sichtweite des Tatorts wurde eine von Kindern aus dem Stadtteil mit der Künstlerin Manuela Dilly gestaltete Gedenkplatte eingeweiht. Schon im April kamen dafür insgesamt 16 Kinder aus dem Integrativen Kindergarten „Zabolino“, dem Hort Scharrerstraße und dem Hort Schlossstraße in der Kleinen Kreativwerkstatt von Manuela Dilly zusammen. Dort übertrugen sie mit Prickelnadeln und Holzstäbchen unter Anleitung der Künstlerin die Konturen des Motivs auf die Tonplatte. Anschließend entfernten die Kindergarten- und Hortkinder den Ton zwischen den Konturen mit Linol-Griffeln. Mit der Frage, warum Ismail Yaşar ermordet wurde, setzten sich die beteiligten Kinder mit ihren Erzieherinnen im Vorfeld in den jeweiligen Einrichtungen auseinander. Auch bei der Gestaltung wurde über das Thema gesprochen. Die getrocknete und gebrannte „Er hat uns einander näher gebracht“ Veranstaltung zum Gedenken an Ismail Yasar am 9. Juni 2015 in der Scharrerstraße Tonvorlage wurde in einer Gießerei schließlich in Bronze gegossen und im Rahmen der Gedenkveranstaltung mit Unterstützung von SÖR im Boden eingelassen. Über 300 Bürger aus Gleißhammer und den angrenzenden Stadtteilen folgten der Einladung des Arbeitskreises, durch ihre Teilnahme an der Gedenkveranstaltung für eine vielfältige, friedliche und offene Nachbarschaft und Gesellschaft einzustehen. Anna Souksengphet-Dachlauer Gedenkstein am Tatort Auszug aus der Rede des Schulleiters der Scharrer-Mittelschule Markus Philipp bei der Gedenkfeier " ...Wir freuen uns sehr, dass so viele Bürgerinnen und Bürger hier aus diesem Stadtteil und darüber hinaus Anteil nehmen an diesem Gedenken und damit Flagge zeigen gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit und für Toleranz und eine weltoffene Gesellschaft. Ganz besonders begrüßen darf ich aus unserer unmittelbaren Nachbarschaft in Vertretung des Türkischen Generalkonsuls, Herrn Konsul Gürol Bas. Vielen Dank, dass Sie durch Ihre Anwesenheit nicht nur Herrn Yasar die Ehre erweisen, sondern auch in besonderer Weise den um Verständigung und kulturelle Vielfalt bemühten Menschen in Gleißhammer den Rücken stärken... ... Ich freue mich darüber hinaus, dass sich Schüler und Lehrkräfte der Scharrerschule mit gezielten Beiträgen an dieser Veranstaltung beteiligen und damit deutlich machen, dass gerade die junge Generation einsteht für die Achtung der Menschenrechte, für die Achtung des Andersseins, für die Achtung des Anderen... ... Gestatten Sie mir noch zwei Sätze zum Abschluss der Veranstaltung. Ein Freund ist ein Freund ist ein Freund, wenn er nett und ein guter Mensch ist. Mögen alle Menschen, die künftig über diese Gedenkplatte gehen dessen eingedenk sein, auf dass Gleishammer weiterhin und immer mehr ein Stadtteil der Freundschaft und der Freundlichkeit sein möge... " Markus Philipp - Schulleiter der Scharrer-Mittelschule DER PETER NR. 4 — WINTER 2015/2016 13
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