Handbuch Digital Humanities
DH-Handbuch
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So können Links und Verweise in einer Publikation langfristig<br />
zugreifbar bleiben und behalten auch nach – beispielsweise<br />
– Technologiebrüchen, Serverumzügen oder Firmenübernahmen<br />
weiterhin ihre Gültigkeit, da nur die Uniform Resource<br />
Locator (URL) hinter einem persistenten Identifikator ausgetauscht<br />
wird, nicht aber der Identifikator selbst. Auf diese Art<br />
ist eine dauerhafte Verfügbarkeit und ein dauerhafter Zugriff<br />
auf Daten auch im Kontext der Langzeitarchivierung sicher<br />
gestellt. Vertiefende Informationen zu persistenten Identifikatoren<br />
finden sich im Kapitel zu digitalen Infrastrukturen.<br />
Trust<br />
Ein weiterer – noch nicht hinreichend standardisierter – Aspekt<br />
ist der Kontext der Vertrauenssicherheit, im englischen<br />
gebräuchlicher: Trust.<br />
Hier handelt es sich um Verfahren, um sicher zu stellen, dass<br />
einem Langzeitarchivierungssystem / einem Datenrepositorium<br />
auch vertraut werden kann. Diese werden häufig als ein<br />
Audit, d.h. als eine Art Betriebsprüfung, durchgeführt. Beispiele<br />
hierfür sind das Data Seal of Approval (DSA) 26 oder die<br />
Norm "Audit and certification of trustworthy digital repositories<br />
(ISO 16363)" von der International Organization for Standardization<br />
(ISO). 27 Keiner der genannten Lösungsvorschläge<br />
wurde speziell auf die Implikationen von heterogenen geisteswissenschaftlichen<br />
Daten angepasst, daher bedarf es hier<br />
einer genaueren Prüfung, welche der Ansätze die passendste<br />
Lösung darstellt.<br />
Archivierung vs. Nachnutzbarkeit<br />
Es sollte darauf hingewiesen werden, dass die genannten<br />
Lösungsstrategien aus dem Bibliotheks- und Archivbereich<br />
stammen. Dabei wird der Fokus auf die Sicherstellung des<br />
Zugriffs und der Lesbarkeit von Dateien gelegt. Ein weiteres<br />
– noch nicht ausreichend erforschtes – Feld ist deswegen<br />
die Sicherstellung ihrer Nachnutzbarkeit. Hier handelt es<br />
sich nicht zwangsläufig um die gleiche Problemstellung: So<br />
wird im Bereich Textmedien gerne das Dateiformat PDF/A zur<br />
Langzeitarchivierung empfohlen – dabei wird jedoch nicht<br />
hinreichend berücksichtigt, dass das Dateiformat "Portable<br />
Document Format" (PDF) keinerlei Editieren und damit Arbeiten<br />
mit den Textdaten ermöglicht. Es handelt sich lediglich um<br />
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