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Handbuch Digital Humanities

DH-Handbuch

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wichtig zu unterscheiden, inwieweit die digitale Rekonstruktion<br />

Eigenschaften des physischen Objekt digital abbilden<br />

kann. Die Tiefe und Genauigkeit der <strong>Digital</strong>isierung bestimmt<br />

auch, welche Forschungsfragen damit beantwortet werden<br />

können. 1 So liefert die <strong>Digital</strong>isierung eines Buches für einen/<br />

eine TextwissenschaftlerIn meist keinen Informationsverlust,<br />

der/ die GeisteswissenschaftlerIn dessen Forschungsobjekt<br />

aber das Buch und seine Nutzung an sich ist, wird kaum sein/<br />

ihr Forschungsinteresse nur auf die digitale Version des Buches<br />

beschränken wollen. Ein weiterer wichtiger Punkt sind<br />

die digital erzeugten Daten (oft auch born-digital 2 ), die innerhalb<br />

des Forschungsprozesses entstehen oder als Basis<br />

für den Erkenntnisgewinn dienen. Einerseits können die z.B.<br />

Social-Media-Daten sein, anderseits sind dies Daten, die mit<br />

digitalen Werkzeugen erstellt wurden, z.B. Bilder, Annotationen,<br />

Fragebögen, GIS-Daten aus Geoinformationssystemen<br />

oder Daten aus Office-Anwendungen .3<br />

(b) Funktion innerhalb des geisteswissenschaftlichen<br />

Forschungsprozesses<br />

Im Hinblick auf Daten als Grundlage für geisteswissenschaftliche<br />

Forschung und Ausgangspunkt des Erkenntnisprozesses<br />

wird oft von Forschungsdaten gesprochen. Diese genau zu<br />

definieren, ist schwierig und häufig kommt es auf die Funktion<br />

der Daten innerhalb des Forschungsprozesses an. Dies<br />

zeigt sich besonders in der Abgrenzung von Primärdaten und<br />

Sekundärdaten. Puhl et al. 4 sagen, dass die Grenzen zwischen<br />

Primär- und Sekundärdaten fließend verlaufen und nur aus<br />

der Perspektive des jeweiligen Forschungsprozesses heraus<br />

bestimmt werden können (S. 9). Daraus ergibt sich, dass Primärdaten<br />

herangezogen werden, um gegebene Forschungsfragen<br />

zu beantworten, während Sekundärdaten schon als<br />

Ergebnis eines Erkenntnisprozesses vorliegen (ebd, S. 9). Wir<br />

folgen hier der Definition von Puhl at al.:<br />

52<br />

„Unter digitalen geistes- und kulturwissenschaftlichen<br />

Forschungsdaten werden innerhalb von DARIAH-DE all<br />

jene Daten verstanden, die im Kontext einer geistes- und<br />

kulturwissenschaftlichen Forschungsfrage gesammelt,<br />

beschrieben, ausgewertet und/oder erzeugt wurden.“<br />

Puhl, Andorfer, Höckendorff, Schmunk, Stiller und Thoden:<br />

Diskussion und Definition eines Research Data Life Cycle für<br />

die digitalen Geisteswissenschaften

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