Handbuch Digital Humanities
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arbeit, z.B. in der Identifikation der einzelnen Texte auf den Objekten. Im Digitalisierungsprojekt ging es um die Frage, wie man die komplexen Informationen und das Bildarchiv auf die beste Weise dem forschenden Fachpublikum und einer breiteren interessierten Öffentlichkeit verfügbar machen und damit die weitere Beschäftigung mit dem Material fördern könnte. Das altägyptische Totenbuch: Ein digitales Textzeugenarchiv http://totenbuch.awk.nrw.de/ Wie wurde das Projekt finanziert? Patrick Sahle: Im Rahmen einer Digitalisierungsinitiative hat die Union der Akademien der Wissenschaften in Deutschland den einzelnen Akademien zusätzliche Mittel für die Umstellung schon länger laufender Vorhaben auf digitale Arbeitsund Publikationsformen zur Verfügung gestellt. Diese Mittel konnten für das Projekt genutzt werden nachdem ein entsprechender Projektplan entwickelt worden war. Mit welchen Partnern wurde das Vorhaben umgesetzt und wie waren die Rollen verteilt? Patrick Sahle: Das Vorhaben war eine ganz typische Zusammenarbeit zwischen einer fachwissenschaftlichen Seite und einem DH-Kompetenzzentrum. Für die fachwissenschaftliche Seite der Abteilung für Ägyptologie der Universität Bonn hat vor allem Marcus Müller, aber auch etliche weitere Projekt- 40
mitarbeiter an der Entwicklung des Projekts, an der Diskussion zum Datenmodell und zum Portal teilgenommen. Neben der inhaltlichen Forschungsarbeit haben die Fachwissenschaftler aber auch die Bilddigitalisierung und die Dateneingabe selbstständig durchgeführt. Auf der DH-Seite haben sich am CCeH Patrick Sahle, Ulrike Henny, Jonathan Blumtritt und Franz Fischer um die Modellentwicklung, die Datenpflege (Übernahme, Konversion, Bereinigung, Anreicherung), die Systementwicklung (Server, Datenbank, Abfrageskripte, Nutzerverwaltung, Oberfläche) und die Visualisierungen gekümmert. Um zu einer guten Publikation zu kommen, war außerdem ein Designbüro für den Portalentwurf beteiligt. Warum wurden digitale Methoden gewählt? Patrick Sahle: Eine Publikation des gesammelten Wissens und der Abbildungen in Buchform wäre offensichtlich weder vom Umfang noch von der Funktionalität her sinnvoll gewesen. Nur die digitale Publikation erlaubte vielfältige Browse- und Suchzugänge, zusätzliche Visualisierungen von Zusammenhängen und eine permanente Weiterbearbeitung des Wissens. Wie wurden die Daten erhoben? Patrick Sahle: Die Daten wurden von den ägyptologischen FachwissenschaftlerInnen zunächst in einer Filemaker-Datenbank erhoben. Das Modell wurde im Digitalisierungsprojekt in XML überarbeitet und verfeinert. Die Altdaten wurden dann migriert, homogenisiert, überarbeitet und von den FachwissenschaftlerInnen weiter gepflegt. Zusätzlich wurden nebenläufige "Wissensbasen" angelegt, z.B. zu Materialgruppen, Datierungen, Geographica etc. Welche Tools haben Sie ausgewählt und warum? Patrick Sahle: Die gesamte Datenhaltung beruht auf einem lokalen XML-Dialekt. Man hätte lieber einen Standard verwendet, allerdings lag kein passender vor, es bestand bereits ein projektinternes Modell und die Zeit drängte. Die Daten wurden (und werden) in einer XML-Datenbank (eXist) verwaltet. Die Datenpflege erfolgte direkt im oXygen-Text-Mode, der mit der Datenbank verbunden war. Die bereits vorhandenen Abbildungen der Stücke wurde mit einfachen Scannern digitalisiert weil eine Faksimilierung nicht zu den eigentlichen Zie- 41
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aber auch die Bilddigitalisierung und die Dateneingabe<br />
selbstständig durchgeführt. Auf der DH-Seite haben<br />
sich am CCeH Patrick Sahle, Ulrike Henny, Jonathan Blumtritt<br />
und Franz Fischer um die Modellentwicklung, die Datenpflege<br />
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Systementwicklung (Server, Datenbank, Abfrageskripte, Nutzerverwaltung,<br />
Oberfläche) und die Visualisierungen gekümmert.<br />
Um zu einer guten Publikation zu kommen, war außerdem<br />
ein Designbüro für den Portalentwurf beteiligt.<br />
Warum wurden digitale Methoden gewählt?<br />
Patrick Sahle: Eine Publikation des gesammelten Wissens und<br />
der Abbildungen in Buchform wäre offensichtlich weder vom<br />
Umfang noch von der Funktionalität her sinnvoll gewesen.<br />
Nur die digitale Publikation erlaubte vielfältige Browse- und<br />
Suchzugänge, zusätzliche Visualisierungen von Zusammenhängen<br />
und eine permanente Weiterbearbeitung des Wissens.<br />
Wie wurden die Daten erhoben?<br />
Patrick Sahle: Die Daten wurden von den ägyptologischen<br />
FachwissenschaftlerInnen zunächst in einer Filemaker-Datenbank<br />
erhoben. Das Modell wurde im <strong>Digital</strong>isierungsprojekt<br />
in XML überarbeitet und verfeinert. Die Altdaten wurden<br />
dann migriert, homogenisiert, überarbeitet und von den<br />
FachwissenschaftlerInnen weiter gepflegt. Zusätzlich wurden<br />
nebenläufige "Wissensbasen" angelegt, z.B. zu Materialgruppen,<br />
Datierungen, Geographica etc.<br />
Welche Tools haben Sie ausgewählt und warum?<br />
Patrick Sahle: Die gesamte Datenhaltung beruht auf einem<br />
lokalen XML-Dialekt. Man hätte lieber einen Standard verwendet,<br />
allerdings lag kein passender vor, es bestand bereits<br />
ein projektinternes Modell und die Zeit drängte. Die Daten<br />
wurden (und werden) in einer XML-Datenbank (eXist) verwaltet.<br />
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