Handbuch Digital Humanities
DH-Handbuch DH-Handbuch
Thomas Kollatz: Relationen im Raum visualisieren mit dem Topographie- Visualisierer Thomas Kollatz ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Steinheim-Institut für deutsch-jüdische Geschichte in Essen. Seit 2002 entwickelt und betreut er epidat, die epigraphische Datenbank zu historischen jüdischen Friedhöfen. Topographie Visualisierer Wie ist die Idee entstanden? Thomas Kollatz: Die Idee zum Projekt "Relationen im Raum – Visualisierung topographischer Klein(st)strukturen" ist aus unserer jahrelangen epigraphischen Arbeit an historischen jüdischen Friedhöfen entstanden. In den letzen Jahren wurde ein umfangreicher Inschriftenbestand auch digital erfasst. Zudem hatten wir zu einigen Korpora schematische Lagepläne. Die Projektidee war die Fülle an zu einem Objekt gesammelten Einzelinformation in einem zweiten Schritt wieder auf die Fläche zu bringen, das Einzelobjekt (Grabmal) also in Relation zum räumlichen Ensemble (Friedhof) zu setzen, um auf diese Weise möglicherweise Muster und Relationen zwischen den Einzelobjekten in den Blick zu bekommen. Zudem wurde neben der philologisch-historischen, textorientierten Perspektive auf die Grabmale, ein Partner gefunden, der die Objekte aus anderer, bauhistorisch-kunstwissenschaftlicher Perspektive untersucht. Geplant war, einen Topographie-Visualisierer zu entwickeln, mit dem sich beliebige Phänomene 26
gesteuert über ein Suchinterface auf dem interaktiven Lageplan darstellen und analysieren lassen. Wie wurde das Projekt finanziert? Thomas Kollatz: Gefördert wird das Projekt vom BMBF im Rahmen der Förderlinie eHumanities (Förderkennzeichen: 01UG1243A-C). Mit welchen Partnern wurde das Vorhaben umgesetzt und wie waren die Rollen verteilt? Thomas Kollatz: Projektpartner sind: • Salomon Ludwig Steinheim-Institut für deutsch-jüdische Geschichte, Essen. Das Steinheim-Institut vertritt im Verbund die epigraphisch, philologisch-historischen Fragestellungen. • Bau- und Stadtbaugeschichte, Fakultät 6, Institut für Architektur, TU Berlin Die historische Bauforschung widmet sich der sachgemässen, quantitativ auswertbaren Aufnahme der äusseren Form der Objekte. • Institut für Kultur und Ästhetik digitaler Medien, Leuphana Universität Lüneburg Der Projektpartner ist für den Einsatz von HyperImage als zentrales Erfassungs- und Visualisierungsmedium für den Topographie-Visualisierer zuständig. • DAASI International GmbH, Tübingen DAASI verantwortet die Schnittstelle zwischen den diversen Datenquellen, bereitet die Daten der Partner auf und konvertiert sie zwecks Import in den Topographie-Visualisierer. Wie lautete die Fragestellung zu dem Projekt? Thomas Kollatz: Im Vorfeld wurden eine Vielzahl von Forschungsfragen zu räumlichen Aspekten formuliert: Raumproduktion • Wie verhält sich das Einzelobjekt zum lokalen, räumlichen Ensemble der Einzelobjekte und dem weiteren Umfeld? Lassen sich fachspezifische Erkenntnisse in der Raumproduktion vor Ort wiederfinden? 27
- Page 1 and 2: DARIAH-DE Handbuch Digital Humaniti
- Page 3 and 4: Inhaltsverzeichnis 1 1.1 1.2 1.3 1.
- Page 5 and 6: 6 6.1 6.2 6.2.1 6.2.2 6.2.3 6.2.4 6
- Page 7 and 8: Was sind die Digital Humanities? Be
- Page 9 and 10: Ein Beispiel für eine Methode der
- Page 11 and 12: Weitere Forschungsfragen, die mit M
- Page 13 and 14: Folgende Personen sind mit Intervie
- Page 15 and 16: Digital Humanities in der Praxis Um
- Page 17 and 18: Welche Tools haben Sie ausgewählt
- Page 19 and 20: essere Nutzerführung, andererseits
- Page 21 and 22: Allerdings bleibt zweierlei zu kons
- Page 23 and 24: europäischen und nord- sowie süda
- Page 25: Projekte, die große Datenmengen an
- Page 29 and 30: Bau- und Kunstgeschichte • Durch
- Page 31 and 32: diese Weise kann der Lageplan belie
- Page 33 and 34: grundlegende Überlegungen zur kogn
- Page 35 and 36: Masato Takami, Peter Bell and Björ
- Page 37 and 38: - vielleicht so wie für uns die Bi
- Page 39 and 40: Weitere Informationen zu den Projek
- Page 41 and 42: mitarbeiter an der Entwicklung des
- Page 43 and 44: Hannah Busch: Handschriften analysi
- Page 45 and 46: Warum wurden digitale Methoden gew
- Page 47 and 48: Weitere Links: http://www.ecodicolo
- Page 49 and 50: ARIADNE „Advanced Research Infras
- Page 51 and 52: Vom Datenberg zum Wissensfluss: Wie
- Page 53 and 54: Andorfer 5 zeigt im Zuge der Auswer
- Page 55 and 56: die maßgeblich zu Standardisierung
- Page 57 and 58: Kontrollierte Vokabulare Viel Aufme
- Page 59 and 60: Dateiformate Die Welt der Dateiform
- Page 61 and 62: Eine Übersicht über relevante Dat
- Page 63 and 64: und damit auch Darstellungsfehlern
- Page 65 and 66: aktuell ist, so sollte diese Datei
- Page 67 and 68: So können Links und Verweise in ei
- Page 69 and 70: wertvolle Empfehlungen geben. 29 Du
- Page 71 and 72: http://www.europeana.eu http://www.
- Page 73 and 74: 15 Für weitere Informationen: http
- Page 75 and 76: mehr lizenzfrei. Für die Wissensch
Thomas Kollatz: Relationen im Raum<br />
visualisieren mit dem Topographie-<br />
Visualisierer<br />
Thomas Kollatz ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Steinheim-Institut<br />
für deutsch-jüdische Geschichte in Essen. Seit<br />
2002 entwickelt und betreut er epidat, die epigraphische Datenbank<br />
zu historischen jüdischen Friedhöfen.<br />
Topographie Visualisierer<br />
Wie ist die Idee entstanden?<br />
Thomas Kollatz: Die Idee zum Projekt "Relationen im Raum<br />
– Visualisierung topographischer Klein(st)strukturen" ist aus<br />
unserer jahrelangen epigraphischen Arbeit an historischen<br />
jüdischen Friedhöfen entstanden. In den letzen Jahren wurde<br />
ein umfangreicher Inschriftenbestand auch digital erfasst.<br />
Zudem hatten wir zu einigen Korpora schematische Lagepläne.<br />
Die Projektidee war die Fülle an zu einem Objekt gesammelten<br />
Einzelinformation in einem zweiten Schritt wieder<br />
auf die Fläche zu bringen, das Einzelobjekt (Grabmal) also in<br />
Relation zum räumlichen Ensemble (Friedhof) zu setzen, um<br />
auf diese Weise möglicherweise Muster und Relationen zwischen<br />
den Einzelobjekten in den Blick zu bekommen. Zudem<br />
wurde neben der philologisch-historischen, textorientierten<br />
Perspektive auf die Grabmale, ein Partner gefunden, der die<br />
Objekte aus anderer, bauhistorisch-kunstwissenschaftlicher<br />
Perspektive untersucht. Geplant war, einen Topographie-Visualisierer<br />
zu entwickeln, mit dem sich beliebige Phänomene<br />
26