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Ausgabe November

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29. Oktober 2015 DIES UND DAS<br />

n 15<br />

Besser Gras rauchen, als Grass lesen<br />

Lachtränen in den Augen und ein überbeanspruchtes Zwerchfell: Der „Große Heinz Erhardt Abend“ mit Andreas Neumann in<br />

der Aula der KGS<br />

Von Ursula von Malleck |<br />

Heinz Erhardt, der 1979 verstorbene<br />

Komiker und Unterhaltungskünstler,<br />

ist mittlerweile<br />

zum Klassiker geworden.<br />

Einzigartig waren seine<br />

feine Beobachtungsgabe, der<br />

spitzbübische Humor und die<br />

gut gespielte Verwirrtheit. Im<br />

scheinbaren Durcheinander<br />

seiner Gedanken und Wortspielereien<br />

musste man gut aufpassen,<br />

dass man alles richtig<br />

mitbekam. Der Parodist Andreas<br />

Neumann stellt sich seit 2002<br />

der Herausforderung, diesen<br />

schwer zu kopierenden Künstler<br />

zu imitieren. Sogar optisch<br />

ähnelt er dem Original. Mitte<br />

Oktober stellte Neumann sein<br />

Können in der Neuen Aula beim<br />

„Großen Heinz Erhardt Abend“<br />

unter Beweis. Viele Erhardt-<br />

Fans waren gekommen – und<br />

plötzlich stand er vor ihnen, der<br />

Mann, der an diesem Abend für<br />

kurzweilige Unterhaltung sorgen<br />

sollte. Nur die Begrüßungsworte<br />

sprach Neumann mit<br />

seiner eigenen Stimme. Parodie<br />

– so sagt er – sollte leicht sein.<br />

Und mit einem Fingerschnipp<br />

war er nicht mehr er selbst, sondern<br />

sein großes Vorbild.<br />

„Heinz Erhardt“ gab an diesem<br />

Abend den Conferencier,<br />

der vor den Ohren seines Publikums<br />

markante Persönlichkeiten<br />

von Damals in launigen<br />

Geschichten auftreten ließ.<br />

So erlebten die Zuhörer z. B.<br />

Gekonnt parodiert Andreas Neumann nicht nur Heinz Erhardt, sondern viele Berühmtheiten der damaligen<br />

Zeit | Foto: von Malleck<br />

Inge Meysel, die immer wieder<br />

Schwierigkeiten mit ihrem Gebiss<br />

hatte, als Zimmermädchen<br />

eines Hotels, und Hans Moser<br />

als nörgelnden Portier. Marcel<br />

Reich-Ranicki trat als mürrischer<br />

Flaschengeist auf, der den<br />

auf einer Insel gestrandeten<br />

Prominenten Heinz Rühmann,<br />

Theo Lingen und Jürgen von<br />

Manger (alias Adolf Tegtmeier)<br />

ihre Wünsche erfüllte. Alle<br />

wollten sie nach Hause, nur<br />

Heinz Schubert (alias Ekel Alfred)<br />

nicht. Der wollte nicht nur<br />

die weggezauberten Gefährten<br />

zurück, sondern zudem ein<br />

Buch von Günther Grass. Stattdessen<br />

bekam er vom Flaschengeist<br />

ein Päckchen Haschisch<br />

mit dem Kommentar: „Besser<br />

Gras rauchen, als Grass lesen.“<br />

Wer die Augen schloss, merkte<br />

kaum einen Unterschied zwischen<br />

dem Original und der<br />

Imitation. Und auch mit offenen<br />

Augen war die Täuschung<br />

nahezu perfekt, so gut verstand<br />

es Neumann, die Haltung, die<br />

Mimik und die typischen Gesten<br />

der Stars nachzuahmen. Besonders<br />

gelang ihm die markante<br />

Figur von Heinz Rühmann, der<br />

u. a. auch als Winnetou auftrat.<br />

„Heinz Erhardt“ moderierte sich<br />

selbst und seine Geschichten,<br />

z.B. diese: Eine Ziege und eine<br />

Schnecke müssen zum Finanzamt.<br />

Als die Ziege vor der Tür<br />

steht, kommt die Schnecke<br />

schon heraus. Die Ziege staunt.<br />

„Wieso warst du vor mir dran?“<br />

Die Schnecke antwortet: „Hier<br />

muss man kriechen können,<br />

nicht meckern!“ Im verbalen<br />

Kleintierzoo durfte natürlich<br />

auch die „Made“ nicht fehlen.<br />

Das Publikum hatte seinen<br />

Spaß dabei, die jeweiligen Prominenten<br />

zu entschlüsseln und<br />

sie in den eigentümlichsten<br />

Rollen zu erleben. Mit eigener<br />

Stimme bedankte sich Andreas<br />

Neumann bei Licht und Ton und<br />

entließ sein Publikum mit den<br />

Worten: „Sie waren heute mein<br />

Gedicht.“<br />

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