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abschätzbar. Industrie 4.0-Konzepte können daher<br />
nicht von Beginn an in vollem Umfang, sondern<br />
vielmehr nur bereichsweise umgesetzt werden.<br />
Zur Überwindung von Finanzierungshemmnissen<br />
sollten investitionsfreundliche Rahmenbedingungen<br />
gesetzt werden. Ein weiterer Anreiz<br />
wäre der Steuerabzug eines Teils der Forschungsund<br />
Entwicklungsausgaben im Bereich von<br />
Industrie 4.0-Konzepten. Die grundsätzliche<br />
steuerliche Förderung von Ausgaben für Forschung<br />
und Entwicklung ist in vielen Industriestaaten<br />
schon gängige Praxis.<br />
Seitens des Bunds und der Länder könnten<br />
gezielte Förderprogramme zu Industrie 4.0 aufgelegt<br />
werden. Allerdings sollten diese einfach in<br />
der Administration und mit einem geringen<br />
bürokratischen Aufwand versehen sein. Die häufige<br />
Beschränkung auf KMU ist in Anbetracht der<br />
Studienergebnisse zu hinterfragen.<br />
Im internationalen Vergleich gibt es in Deutschland<br />
verhältnismäßig wenig Wagniskapital.<br />
Wagniskapital ist eine vor allem bei Start-ups<br />
verbreitete Finanzierungsform, welche – trotz<br />
des hohen Risikos für den Investor – in Deutschland<br />
rechtlich und steuerlich nicht attraktiv<br />
genug gestaltet ist. Insbesondere für ausländische<br />
Wagniskapitalgeber scheint die Finanzierung<br />
deutscher Unternehmen daher wenig<br />
attraktiv.<br />
Erweiterung der Smart Factory<br />
Die Interoperabilität von M2M-Kommunikation<br />
und eine firmenübergreifende Vernetzung erfordern<br />
eine möglichst eindeutige Semantik, welche<br />
den Datenaustausch ermöglicht und wesentlich<br />
ist, um ein gemeinsames Verständnis für die<br />
Daten zu schaffen, diese korrekt und einheitlich<br />
interpretieren und auswerten zu können. Zur<br />
Erhöhung der Auflösung der Datenerfassung ist<br />
der Einsatz von zusätzlicher Sensorik zu prüfen.<br />
Digitale Durchdringung der Prozesse<br />
anstreben<br />
Mit Blick auf die Erweiterung des Konzepts der<br />
Smart Factory sind Pilotbereiche zu identifizieren,<br />
in denen autonom steuernde Werkstücke<br />
und selbstständig reagierende Prozesse erprobt<br />
und weiterentwickelt werden können. Darüber<br />
hinaus werden erste Cloud-Lösungen in den<br />
Bereichen Software, Datenspeicherung oder<br />
Datenauswertung eingesetzt.<br />
Datenbasierte Geschäftsmodelle auf Basis<br />
von Smart Products entwickeln<br />
Die Unternehmen sollten den Umfang der auf<br />
die Kundenbedürfnisse zugeschnittenen datenbasierten<br />
Dienstleistungen erhöhen und ihre<br />
Geschäftsmodelle dahingehend anpassen. Voraussetzung<br />
für diesen Wandel ist die Vernetzung<br />
mit dem Kunden. Nur so können kontinuierlich<br />
Daten aufgenommen und produktbegleitende<br />
Dienstleistungen sichergestellt werden. Hierdurch<br />
wird die Qualität des After-Sales- und Servicegeschäfts<br />
erheblich gesteigert. Durch dieses<br />
Vorgehen lässt sich ein Geschäftsmodell mit klaren<br />
Zielsetzungen, Zuständigkeiten und Prozessen<br />
erarbeiten. Vor allem mittelständische<br />
Unternehmen haben so die Möglichkeit, ihre<br />
Profitabilität zu steigern.<br />
Industrie 4.0-Kompetenzen weiter ausbauen<br />
Mitarbeiter tragen im Unternehmen die digitale<br />
Transformation mit. Es sind zwar vielfältige<br />
Fähigkeiten vorhanden, aber oft nicht in dem für<br />
die detaillierte Umsetzung von Industrie 4.0<br />
erforderlichen Ausmaß. Je weiter das Unternehmen<br />
fortschreitet, desto umfangreichere und<br />
weiter gefächerte Kompetenzen werden benötigt.<br />
Vor allem im Bereich der Kollaborationssoftware<br />
und der Etablierung von Assistenzsystemen<br />
bestehen Wissenslücken, die nur durch<br />
Weiterbildungsmaßnahmen oder Neueinstellungen<br />
geschlossen werden können.<br />
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