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Stufe 2: Fortgeschrittener Der Fortgeschrittene bezieht das Thema Industrie 4.0 in die strategische Ausrichtung des Unternehmens mit ein. Hierbei wird an einer Strategie zur Umsetzung von Industrie 4.0 und entsprechenden Kennzahlen zur Messung des Umsetzungsstandes gearbeitet. Für Industrie 4.0 relevante Investitionen werden von ihm in wenigen Bereichen getätigt. In der Produktion werden Daten teilweise automatisiert aufgenommen und in geringem Umfang genutzt. Für eine zukünftige Erweiterung fehlen dem Maschinenpark teilweise die Voraussetzungen. Der betriebsinterne Informationsaustausch findet zum Teil systemintegriert statt und auch beim Austausch mit Partnerunternehmen werden erste systemintegrierte Ansätze umgesetzt. Dazu sind entsprechende IT-Sicherheitslösungen implementiert, welche weiter ausgebaut werden. In dieser Fertigungslandschaft stellt das Unternehmen Produkte mit ersten IT-basierten Zusatzfunktionen her. Für den weiteren Ausbau von Industrie 4.0 besitzen die Mitarbeiter in einigen Bereichen die nötigen Kompetenzen. Stufe 3: Erfahrener Bei Unternehmen dieser Stufe liegt eine formulierte Industrie 4.0-Strategie vor. Industrie 4.0-relevante Investitionen werden in mehreren Bereichen getätigt, ein abteilungsorientiertes Innovationsmanagement fördert die Einführung von Industrie 4.0. In der Produktion sind die IT-Systeme über Schnittstellen miteinander verbunden und unterstützen die Fertigungsprozesse, wobei in den wichtigsten Bereichen Daten automatisch erhoben werden. Um dies künftig zu erweitern, ist der Maschinenpark nachrüstbar aufgestellt. Der Informationsaustausch findet sowohl intern als auch unternehmensübergreifend zum Teil systemintegriert statt. Die notwendigen IT-Sicherheitslösungen sind implementiert. Für den weiteren Ausbau sind Cloud-basierte Lösungen geplant. In dieser Landschaft fertigt das Unternehmen Produkte mit mehreren zusammenhängenden IT-basierten Zusatzfunktionen. Auf Basis dieser Produkte bietet es erste rudimentäre datenbasierte Dienstleistungen an, ist dabei aber nicht mit dem Kunden vernetzt. Datenbasierte Dienstleistungen für den Kunden tragen im kleinen Umfang zum Umsatz bei. Um diesen Punkt zu erreichen, wurden bereits umfangreiche Kompetenzen bei den Mitarbeitern aufgebaut. Abbildung 2-2: Die sechs Stufen im Industrie 4.0-Readiness-Modell Stufe 5 Exzellenz Stufe 4 Experte Pioniere Stufe 3 Erfahrener Stufe 2 Fortgeschrittener Einsteiger Stufe 1 Anfänger Neulinge Stufe 0 Außenstehender Eigene Darstellung 23

Stufe 4: Experte Eine Industrie 4.0-Strategie befindet sich bei einem Experten bereits in Umsetzung und wird mittels Kennzahlen überprüft. Dazu werden in fast allen relevanten Bereichen Investitionen getätigt und ein bereichsübergreifendes Innovationsmanagement fördert den Prozess. Die IT-Systeme unterstützen einen Großteil der Fertigungsprozesse und nehmen umfangreich Daten auf, welche zu Optimierungszwecken genutzt werden. Ein weiterer Ausbau ist möglich, da die Maschinen schon jetzt künftige Anforderungen im Bereich der Vernetzung erfüllen. Der Informationsaustausch findet intern und mit Partnerunternehmen weitreichend systemintegriert statt. In den relevanten Bereichen sind IT-Sicherheitslösungen im Einsatz und die IT ist durch Cloud-basierte Lösungen skalierbar. Der Experte beginnt mit der Erprobung von autonom steuernden Werkstücken und selbst reagierenden Prozessen. Das Werkstück und das fertige Produkt besitzen IT-basierte Zusatzfunktionen, die eine Datenaufnahme während der Nutzungsphase und eine gezielte Auswertung ermöglichen. Darauf aufbauende datenbasierte Dienstleistungen werden vom Kunden bereits bezogen und tragen im geringen Maße zum Umsatz bei. Dabei besteht eine direkte Vernetzung von Kunde und Produzent. In den meisten relevanten Bereichen besitzt das Unternehmen intern die nötigen Kompetenzen, um diesen Stand zu erreichen und einen weiteren Ausbau von Industrie 4.0-Themen zu betreiben. Stufe 5: Exzellenz Ein Unternehmen auf dieser Stufe hat seine Industrie 4.0-Strategie bereits umgesetzt und überprüft den Umsetzungsstand weiterer Projekte regelmäßig. Diesbezüglich werden unternehmensweit Investitionen getätigt. Das Unternehmen hat ein organisationsweites Innovationsmanagement etabliert. In seiner Produktion hat es eine vollumfängliche IT-Systemunterstützung implementiert und nimmt alle relevanten Daten automatisch auf. Der Maschinenpark erfüllt alle Anforderungen zur Vernetzung und systemintegrierten Kommunikation. Darauf aufbauend ist der gesamte Informationsaustausch sowohl betriebsintern als auch mit Partnerunternehmen systemintegriert. Umfangreiche implementierte IT-Sicherheitslösungen liegen vor und Cloud-basierte Lösungen sorgen für eine flexible IT-Architektur. In Teilbereichen der Produktion operieren bereits autonom steuernde Werkstücke und reagierende Prozesse. Die Werkstücke und Produkte besitzen umfangreiche IT-basierte Zusatzfunktionen und die so aufgenommenen Daten in der Nutzungsphase werden für Funktionen wie Produktentwicklung, Fernwartung oder Vertriebsunterstützung genutzt. Dem Kunden angebotene datenbasierte Dienstleistungen tragen bereits signifikant zum Umsatz bei. Dabei ist der Produzent mit dem Kunden vernetzt. Zudem besitzt das Unternehmen in allen nötigen Bereichen eigene Kompetenzen und kann das Thema weiter vorantreiben. Aus den sechs Readiness-Stufen lassen sich drei Unternehmenstypen ableiten. Die Bündelung zu den drei Typen erlaubt eine kompaktere Darstellung der Ergebnisse. Sie erleichtert es zudem, Aussagen zum Fortschritt und zu den Bedingungen in Bezug auf Industrie 4.0 zu treffen und daraus spezifische Handlungsfelder je nach Umsetzungsstand zu identifizieren (Abbildung 2-2): • Neulinge (Stufe 0 bis 1): Zu den Neulingen zählen die Unternehmen, die sich bisher gar nicht oder nur ansatzweise mit Industrie 4.0 befasst haben und daher in der Readiness- Messung den Stufen 0 oder 1 zugeordnet wurden. • Einsteiger (Stufe 2): Als Einsteiger werden die Unternehmen definiert, die sich in der Stufe 2 befinden und somit bereits erste Industrie 4.0- Maßnahmen ergriffen haben. • Pioniere (ab Stufe 3): Zu den Pionieren zählen die Unternehmen, die mindestens Stufe 3 im Readiness-Modell erreichen. Sie sind in der Umsetzung von Industrie 4.0 bereits weit fortgeschritten und damit dem Großteil der deutschen Maschinen- und Anlagenbauer weit voraus. Sie bilden die Benchmark-Gruppe. 24

Stufe 4: Experte<br />

Eine Industrie 4.0-Strategie befindet sich bei<br />

einem Experten bereits in Umsetzung und wird<br />

mittels Kennzahlen überprüft. Dazu werden in<br />

fast allen relevanten Bereichen Investitionen<br />

getätigt und ein bereichsübergreifendes Innovationsmanagement<br />

fördert den Prozess. Die<br />

IT-Systeme unterstützen einen Großteil der Fertigungsprozesse<br />

und nehmen umfangreich Daten<br />

auf, welche zu Optimierungszwecken genutzt<br />

werden. Ein weiterer Ausbau ist möglich, da die<br />

Maschinen schon jetzt künftige Anforderungen<br />

im Bereich der Vernetzung erfüllen. Der Informationsaustausch<br />

findet intern und mit Partnerunternehmen<br />

weitreichend systemintegriert statt.<br />

In den relevanten Bereichen sind IT-Sicherheitslösungen<br />

im Einsatz und die IT ist durch<br />

Cloud-basierte Lösungen skalierbar. Der Experte<br />

beginnt mit der Erprobung von autonom steuernden<br />

Werkstücken und selbst reagierenden<br />

Prozessen. Das Werkstück und das fertige Produkt<br />

besitzen IT-basierte Zusatzfunktionen, die<br />

eine Datenaufnahme während der Nutzungsphase<br />

und eine gezielte Auswertung ermöglichen.<br />

Darauf aufbauende datenbasierte Dienstleistungen<br />

werden vom Kunden bereits bezogen<br />

und tragen im geringen Maße zum Umsatz bei.<br />

Dabei besteht eine direkte Vernetzung von<br />

Kunde und Produzent. In den meisten relevanten<br />

Bereichen besitzt das Unternehmen intern die<br />

nötigen Kompetenzen, um diesen Stand zu erreichen<br />

und einen weiteren Ausbau von Industrie<br />

4.0-Themen zu betreiben.<br />

Stufe 5: Exzellenz<br />

Ein Unternehmen auf dieser Stufe hat seine<br />

Industrie 4.0-Strategie bereits umgesetzt und<br />

überprüft den Umsetzungsstand weiterer Projekte<br />

regelmäßig. Diesbezüglich werden unternehmensweit<br />

Investitionen getätigt. Das Unternehmen<br />

hat ein organisationsweites<br />

Innovationsmanagement etabliert. In seiner Produktion<br />

hat es eine vollumfängliche IT-Systemunterstützung<br />

implementiert und nimmt alle<br />

relevanten Daten automatisch auf. Der Maschinenpark<br />

erfüllt alle Anforderungen zur Vernetzung<br />

und systemintegrierten Kommunikation.<br />

Darauf aufbauend ist der gesamte Informationsaustausch<br />

sowohl betriebsintern als auch mit<br />

Partnerunternehmen systemintegriert. Umfangreiche<br />

implementierte IT-Sicherheitslösungen<br />

liegen vor und Cloud-basierte Lösungen sorgen<br />

für eine flexible IT-Architektur. In Teilbereichen<br />

der Produktion operieren bereits autonom steuernde<br />

Werkstücke und reagierende Prozesse. Die<br />

Werkstücke und Produkte besitzen umfangreiche<br />

IT-basierte Zusatzfunktionen und die so aufgenommenen<br />

Daten in der Nutzungsphase werden<br />

für Funktionen wie Produktentwicklung,<br />

Fernwartung oder Vertriebsunterstützung<br />

genutzt. Dem Kunden angebotene datenbasierte<br />

Dienstleistungen tragen bereits signifikant zum<br />

Umsatz bei. Dabei ist der Produzent mit dem<br />

Kunden vernetzt. Zudem besitzt das Unternehmen<br />

in allen nötigen Bereichen eigene Kompetenzen<br />

und kann das Thema weiter vorantreiben.<br />

Aus den sechs Readiness-Stufen lassen sich drei<br />

Unternehmenstypen ableiten. Die Bündelung zu<br />

den drei Typen erlaubt eine kompaktere Darstellung<br />

der Ergebnisse. Sie erleichtert es zudem,<br />

Aussagen zum Fortschritt und zu den Bedingungen<br />

in Bezug auf Industrie 4.0 zu treffen und<br />

daraus spezifische Handlungsfelder je nach<br />

Umsetzungsstand zu identifizieren (Abbildung 2-2):<br />

• Neulinge (Stufe 0 bis 1): Zu den Neulingen<br />

zählen die Unternehmen, die sich bisher gar<br />

nicht oder nur ansatzweise mit Industrie 4.0<br />

befasst haben und daher in der Readiness-<br />

Messung den Stufen 0 oder 1 zugeordnet<br />

wurden.<br />

• Einsteiger (Stufe 2): Als Einsteiger werden die<br />

Unternehmen definiert, die sich in der Stufe 2<br />

befinden und somit bereits erste Industrie 4.0-<br />

Maßnahmen ergriffen haben.<br />

• Pioniere (ab Stufe 3): Zu den Pionieren zählen<br />

die Unternehmen, die mindestens Stufe 3 im<br />

Readiness-Modell erreichen. Sie sind in der<br />

Umsetzung von Industrie 4.0 bereits weit<br />

fortgeschritten und damit dem Großteil der<br />

deutschen Maschinen- und Anlagenbauer<br />

weit voraus. Sie bilden die Benchmark-Gruppe.<br />

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