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2 Das Modell zur Readiness-Messung<br />
Zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit ist es<br />
für Unternehmen entscheidend, einzuschätzen,<br />
wo sie im digitalen Transformationsprozess stehen<br />
und ob sie das volle Potenzial von Industrie 4.0<br />
nutzen. Daher wurde im Rahmen dieser Studie<br />
die Durchdringung mit Industrie 4.0 messbar<br />
gemacht. Dafür haben die Projektpartner ein<br />
Modell entwickelt, mit dem die Readiness – also<br />
der Reifegrad der Unternehmen auf dem Weg zu<br />
Industrie 4.0 – im deutschen Maschinen- und<br />
Anlagenbau ermittelt werden kann.<br />
Readiness-Modell mit sechs Dimensionen<br />
und 18 Themenfeldern<br />
Die Grundlage für das Readiness-Modell bilden<br />
die vier Dimensionen der Industrie 4.0-Definition<br />
aus Abschnitt 1.2. Als Ergebnis des Workshops<br />
werden mit den Dimensionen Strategie und<br />
Organisation sowie Mitarbeiter zusätzlich zwei<br />
übergeordnete Querschnittsthemen berücksichtigt.<br />
Das Modell umfasst damit die folgenden<br />
sechs Dimensionen:<br />
• Strategie und Organisation<br />
• Smart Factory<br />
• Smart Operations<br />
• Smart Products<br />
• Data-driven Services<br />
• Mitarbeiter<br />
Diesen sechs Dimensionen werden zur Konkretisierung<br />
jeweils Themenfelder zugeordnet, die<br />
wiederum mit geeigneten Indikatoren operationalisiert<br />
werden. Sie bilden die Basis für die Messung<br />
der Industrie 4.0-Readiness der Unternehmen.<br />
Die entsprechenden Daten für die Messung<br />
wurden in einer Unternehmensbefragung<br />
(Abschnitt 1.3) erhoben.<br />
Abbildung 2-1 verdeutlicht das Grundgerüst des<br />
Readiness-Modells im Überblick:<br />
• Der innere Kreis zeigt die sechs grundlegenden<br />
Dimensionen.<br />
• Im äußeren Kreis sind für alle sechs Dimensionen<br />
die zugeordneten Themenfelder<br />
genannt. Insgesamt werden 18 Themenfelder<br />
berücksichtigt, die mit geeigneten Indikatoren<br />
gemessen werden.<br />
Für jede dieser sechs Dimensionen wurden im<br />
Rahmen von Workshops mit Unternehmensvertretern<br />
die Kriterien definiert, die es erlauben,<br />
die Unternehmen einem Reifegrad zuzuordnen.<br />
Aus den sechs Dimensionen von Industrie 4.0<br />
wird ein sechsstufiges Modell zur Messung der<br />
Industrie 4.0-Readiness entwickelt. Dabei beinhaltet<br />
jede der sechs Readiness-Stufen (0 bis 5)<br />
festgelegte Mindestanforderungen, ohne deren<br />
Erfüllung eine Stufe als nicht erreicht gilt.<br />
Auf der Stufe 0 befinden sich die Außenstehenden,<br />
die noch keinerlei oder nur in geringem<br />
Maße Planung oder Umsetzung von Industrie 4.0-<br />
Maßnahmen getätigt haben. Stufe 5 beschreibt<br />
die Exzellenz; also Unternehmen, die alle Industrie<br />
4.0-Aktivitäten erfolgreich umgesetzt haben.<br />
Diese Stufe 5 beschreibt im Modell gleichzeitig<br />
den Zustand der vollständigen Umsetzung der<br />
Zielvision (Soll-Profil) – wenn also die kompletten<br />
Wertschöpfungsketten in Echtzeit vernetzt<br />
sind und interagieren können.<br />
Die Vision von Industrie 4.0 und der Weg dorthin<br />
werden für jedes Unternehmen anders aussehen.<br />
Nicht jedes Unternehmen hat das kurzfristige<br />
Bestreben, die Zielvision Industrie 4.0<br />
vollumfänglich zu erreichen, sondern definiert in<br />
Abhängigkeit der Ausgangssituation eigene Zwischen-<br />
und Abschlussziele. Aus diesem Grund<br />
erlaubt das Modell eine dezidierte Differenzierung<br />
für die oben genannten Dimensionen.<br />
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