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1 Zielsetzung, Studiendesign und<br />
Ausgangslage<br />
In diesem einführenden Kapitel werden die Zielsetzung<br />
der Studie dargelegt, grundlegende<br />
Begriffe eingeführt und die verwendeten Methoden<br />
erläutert. Zudem wird die Ausgangslage des<br />
deutschen Maschinen- und Anlagenbaus in<br />
Bezug auf Industrie 4.0 skizziert. Danach folgt in<br />
Kapitel 2 die Darstellung und Erläuterung des im<br />
Rahmen der Studie entwickelten Readiness-Modells,<br />
mit dem der derzeitige Stand der Implementierung<br />
von Industrie 4.0 in deutschen<br />
Maschinenbauunternehmen gemessen werden<br />
soll. Im anschließenden Kapitel 3 werden die<br />
entsprechenden Messergebnisse vorgestellt,<br />
die – aufbauend auf dem Modell – auf Basis<br />
einer Unternehmensbefragung empirisch ermittelt<br />
wurden. Die Studie schließt in Kapitel 4 mit<br />
der Identifizierung vordringlicher Handlungsfelder.<br />
Mit deren Hilfe können Industrie 4.0-Konzepte<br />
den deutschen Maschinen- und Anlagenbau<br />
weiter durchdringen.<br />
1.1 Zielsetzung der Studie<br />
Industrie 4.0 bezeichnet die in Echtzeit stattfindende<br />
digitale Vernetzung von Lieferanten, Produzenten<br />
und Kunden entlang der Wertschöpfungsketten<br />
und der Geschäftsmodelle. Die<br />
damit verbundene Verschmelzung moderner<br />
Informations- und Kommunikationstechnologien<br />
(IKT) mit klassischen industriellen Prozessen<br />
bietet den Unternehmen des deutschen<br />
Maschinen- und Anlagenbaus viele Chancen:<br />
Eine Studie erwartet für die Branche bis zum<br />
Jahr 2025 ein zusätzliches Wertschöpfungspotenzial<br />
von 23 Milliarden Euro und ein jährliches<br />
Wachstum von 2,1 Prozent durch Industrie 4.0-<br />
Technologien (Bitkom/Fraunhofer IAO, 2014).<br />
Dieses Potenzial kann mithilfe von optimierten<br />
Wertschöpfungsnetzwerken, Effizienzgewinnen<br />
in betrieblichen Prozessen, innovativen Produkten<br />
sowie neuen Dienstleistungen und<br />
Geschäftsmodellen erreicht werden.<br />
Da der Maschinen- und Anlagenbau künftig<br />
nicht nur Anwender von Industrie 4.0-Konzepten<br />
sein wird, sondern sich auch gleichzeitig zu<br />
einem Anbieter für Lösungen entwickeln wird,<br />
besteht für diese Branche die besondere Notwendigkeit,<br />
sich frühzeitig und intensiv mit den<br />
entsprechenden Konzepten zu befassen.<br />
Bei der Arbeit der Plattform Industrie 4.0 und des<br />
VDMA-Forums Industrie 4.0 ist jedoch zu beobachten,<br />
dass bei vielen Unternehmen des<br />
Maschinen- und Anlagenbaus noch erhebliche<br />
Unsicherheiten und ein hoher Informationsbedarf<br />
bezüglich der konkreten Umsetzung von<br />
Industrie 4.0 bestehen. Während einige Unternehmen<br />
in der Implementierung von Industrie 4.0-<br />
Prozessen und -Technologien bereits weit fortgeschritten<br />
sind, agieren andere, zumeist kleine<br />
und mittelständische Firmen, noch sehr abwartend.<br />
Das liegt daran, dass Industrie 4.0 aufgrund<br />
mangelnder Informationen viele Unsicherheiten<br />
hinsichtlich der Chancen und Risiken mit<br />
sich bringt (Wischmann et al., 2015).<br />
Ermittlung der Industrie 4.0-Readiness<br />
des Maschinen- und Anlagenbaus<br />
Zielsetzung dieser Studie ist es daher, die deutschen<br />
Maschinen- und Anlagenbauunternehmen<br />
bei ihren Schritten zu Industrie 4.0 zu<br />
unterstützen. Im Rahmen dieser Studie wird der<br />
Umsetzungsgrad (Readiness) von Industrie 4.0 in<br />
den Unternehmen untersucht. Dazu wurde ein<br />
Messkonzept entwickelt und es wurden die Parameter<br />
im Rahmen einer Unternehmensbefragung<br />
empirisch ermittelt.<br />
Im Wesentlichen gibt die Studie Antworten auf<br />
zwei spezifische Fragestellungen:<br />
1. Wo stehen die Unternehmen des deutschen<br />
Maschinen- und Anlagenbaus derzeit auf<br />
dem Weg zu Industrie 4.0?<br />
2. Welche Voraussetzungen müssen für die<br />
erfolgreiche Umsetzung von Industrie 4.0 in<br />
den Unternehmen geschaffen werden und<br />
welche Rahmenbedingungen müssen dafür<br />
verändert werden?<br />
Online-Selbst-Check für Unternehmen<br />
Im Rahmen der Studie haben die Projektpartner<br />
IW Consult und FIR an der RWTH Aachen ein<br />
Online-Werkzeug entwickelt, mit dem interessierte<br />
Unternehmen ihren individuellen Industrie<br />
4.0-Reifegrad ermitteln können. Der Selbst-<br />
Check erfasst analog zur Studie die sechs<br />
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