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blickpunkt Oktober 2015 interaktiv

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Hochwasser im Dezember 1960. Das<br />

Regenrückhaltebecken Fürstenwiese<br />

ist voll gefüllt. Das Hochwasser stand<br />

bis in die Holtwicker Straße, berichtet<br />

ein Zeitzeuge. (Foto: Kreis Coesfeld,<br />

Kreisarchiv)<br />

Die Innenstadtberkel um 1900<br />

(genaues Datum nicht bekannt).<br />

Erkennbar sind die Waschplätze<br />

(Holzstege). (Foto: Stadtarchiv<br />

Coesfeld)<br />

In dem Abschnitt zwischen Schüppenstraße<br />

und Kuchenstraße wollen<br />

die Landschaftsplaner Elemente<br />

schaffen, die auf das unterirdisch<br />

verlaufende Flüsschen aufmerksam<br />

machen sollen. Auf dem Berkelaktionstag<br />

Ende August hatte der<br />

Coesfelder Kulturschaffende<br />

Michael Banneyer bereits mit einer<br />

einfachen Idee die Neugierde bei<br />

Besuchern wecken können. Wer in<br />

diesen Kasten blickt, entdeckt in gut<br />

drei Meter Tiefe die Innenstadtberkel.<br />

(Foto: Hartmut Levermann)<br />

Die komplette Überdeckelung<br />

der Berkel, von der Schüppenstraße<br />

bis zur Frontseite des Stadtschlosses<br />

mit angrenzender Liebfrauenschule,<br />

vollzog sich in zwei<br />

Abschnitten. Zunächst musste das<br />

städtische Kanalnetz gebaut werden.<br />

Während der 1940er-Jahre<br />

gruben Männer des Reichsarbeitsdienstes<br />

mit Schaufeln Gräben.<br />

Abwässer sollten außerhalb der<br />

Stadt zu den Flamschener Rieselfeldern<br />

geleitet werden. 550.000<br />

Reichsmark investierte die Stadt in<br />

den Jahren 1933 bis 1935 in das<br />

Kanalnetz. Erst nach dem Krieg,<br />

mit der Fundamentlegung des<br />

Woolworth-Geschäftes in den<br />

1960er-Jahren und dem Bau der<br />

überdachten Kupferpassage, die<br />

1984 eröffnet wurde, verschwand<br />

die Berkel vollständig aus dem<br />

innerstädtischen Blickfeld.<br />

Heute gibt es Oh- oder Ach-<br />

Ausrufe des Erstaunens, wenn auf<br />

die unsichtbaren Brückenkonstruktionen<br />

in der Fußgängerzone aufmerksam<br />

gemacht wird. In der<br />

Nebenstraße, die von Coesfeldern<br />

Berkelgasse genannt wird, lassen<br />

nur schmale Schlitze auf die Existenz<br />

der Berkel in gut drei Meter<br />

Tiefe schließen. Sie dienen dem<br />

Ablauf des Regenwassers, das sich<br />

auf dem Berkeldeckel sammelt.<br />

Als unerwünschter Nebeneffekt<br />

könnte bei einem extremen Hochwasser<br />

das Wasser überlaufen –<br />

ein heute jedoch unrealistisches<br />

Szenario, denn die Umflut führt<br />

das meiste Wasser um die Stadt<br />

herum.<br />

Die letzte große Flutkatastrophe<br />

in der Innenstadt liegt 70 Jahre<br />

zurück. Eine Hochwassermarke<br />

auf der Rückseite des Hauses an<br />

Die Innenstadtberkel um 1910<br />

im Bereich der Poststraße. An der<br />

linken Mauerseite wurden <strong>2015</strong><br />

beim Abriss eines Hauses Reste<br />

der alten Mühle gefunden.<br />

Auf dem Berkel-Aktionstag:<br />

Ein kleine Junge entdeckt auf dem<br />

Gewässergrund der Berkel<br />

einen Spiegel und sieht sich selbst.<br />

(Foto: Hartmut Levermann)<br />

(Foto: Stadtarchiv Coesfeld)<br />

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