blickpunkt Oktober 2015 interaktiv
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Der<br />
Ursulamarkt<br />
gestern<br />
und heute<br />
Auf eine sehr lange Tradition<br />
blickt der Ursulamarkt zurück, den<br />
wir Ihnen bereits in der ersten<br />
Ausgabe dieses Jahres vorgestellt<br />
hatten. Dieser findet am 23. <strong>Oktober</strong><br />
in der Coesfelder Innenstadt<br />
und auf dem Marktplatz statt.<br />
Zwei Tage später schließt sich der<br />
»Ursula-Sonntag« an. Über<br />
150 Aussteller und geöffnete<br />
Geschäfte laden zum Stöbern und<br />
Einkaufen ein.<br />
Doch wer war eigentlich diese<br />
Frau, nach der dieser Markt be<br />
Ein Foto aus dem Jahre<br />
1954: Der Ursulamarkt<br />
vor dem im Rohbau<br />
befindlichen Rathaus<br />
nannt worden ist? Die Legende<br />
besagt Folgendes:<br />
Die heilige Ursula war die<br />
Tochter des frommen Königs<br />
Maurus von der Bretagne. Sie galt<br />
als außerordentlich schöne Frau<br />
und so kam es, dass der heidnische<br />
König von England Boten<br />
aussandte, um Ursula für seinen<br />
Sohn Aetherius als Gemahlin zu<br />
gewinnen. Ursula stellte jedoch<br />
Bedingungen: Zum einen erbat sie<br />
drei Jahre Frist. In dieser Zeit sollte<br />
Aetherius in die christliche Lehre<br />
unterwiesen und getauft werden.<br />
Zweitens forderte sie, dass zu<br />
zehn erlesenen Jungfrauen, denen<br />
sie selbst als elfte angehören<br />
wollte, sich je tausend weitere<br />
gesellen sollten, damit diese<br />
geweiht und getauft sowie in<br />
ritterlichen Spielen ausgebildet<br />
werden und einen Schwur auf<br />
neue Ritterschaft leisten konnten.<br />
Der Kiepenkerl darf natürlich nicht fehlen<br />
Schließlich sollten Schiffe gebaut<br />
werden und weltliche und geistliche<br />
Beschützer sollten diese<br />
Jungfrauen auf einer Pilgerfahrt<br />
nach Rom begleiten.<br />
So bricht der Tross auf, gelangt<br />
über Köln und Basel nach Rom.<br />
Sowohl Ursula als auch Aetherius<br />
waren inzwischen Engel im Traum<br />
erschienen. Ursula wurde bei ihrer<br />
Rückkehr nach Köln ein Martyrium<br />
vorhergesagt, während Aetherius<br />
aufgetragen wurde, seiner künftigen<br />
Braut entgegenzureisen.<br />
In der heiligen Stadt traf Ursula<br />
nach ihrer Ankunft mit Papst<br />
Cyriakus zusammen, der sich entschloss,<br />
sie auf ihrer Reise zurück<br />
nach Köln zu begleiten. Doch<br />
Unheil tat sich auf. Zwei römische<br />
Herren, die dem Christentum<br />
feindlich gesinnt gegenüberstanden,<br />
versuchten, die Jungfrauen,<br />
die Ursula begleiteten, abzuwerben.<br />
Als ihnen dies nicht gelang,<br />
schmiedeten diese beiden einen<br />
Pakt mit den Hunnen, die die<br />
Pilger überfallen und umbringen<br />
sollten. So kam es bei ihrer<br />
Ankunft in Köln zu einem fürchter<br />
lichen Blutbad. Einzig Ursula<br />
blieb übrig. Der Hunnenfürst verliebte<br />
sich in sie und bot an, sie zu<br />
verschonen, wenn sie ihn heiraten<br />
würde. Doch Ursula weigerte sich<br />
standhaft. Der Hunnenfürst tötete<br />
sie daraufhin mit seinem Pfeil.<br />
Der heiligen Ursula wird am<br />
21. <strong>Oktober</strong> gedacht.<br />
(Aus Reclams Lexikon der Heiligen<br />
und der Biblischen Gestalten).<br />
Reger Besuch<br />
auf dem<br />
Ursulamarkt<br />
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