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blickpunkt Oktober 2015 interaktiv

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Aus dem Inhalt<br />

»Heimat im Wandel<br />

der Zeit« – Teil 5<br />

Die Berkel<br />

Brauchtum:<br />

Der Martinimarkt in Nottuln<br />

Geschichte:<br />

Zisterzienserinnen in<br />

Coesfeld – das ehemalige<br />

Kloster Marienborn<br />

<strong>blickpunkt</strong><br />

Magazin zur Kultur, Geschichte und<br />

Freizeit im Westmünsterland<br />

<strong>Oktober</strong> <strong>2015</strong><br />

1


Inhalt<br />

Vorwort<br />

5<br />

Die Berkel:<br />

Vom Emschercharakter zum<br />

wertvollen Biotop<br />

für Mensch und Natur<br />

6<br />

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Schnarchen ist nicht nur störend,<br />

sondern auch ungesund!<br />

Schnarchen entsteht dadurch, dass sich der<br />

Atemweg im Rachen verengt, wenn Muskeln<br />

und Gewebe entspannt sind. Dann flattern die<br />

Gewebe der Rachenwand im Luftstrom, wodurch<br />

das Schnarch geräusch entsteht. In schlimmen<br />

Fällen kann es sogar zu Atemaussetzern<br />

führen, was zur Folge hat, dass der erholsame<br />

Tiefschlaf unterbrochen wird.<br />

Dr. Trabert<br />

Oft wird dann eine Überdruckbeatmung mit Atemmasken<br />

empfohlen. In der Mehrheit der Fälle kann jedoch durch<br />

Zahnschienen das Zurücksinken des Unterkiefers und damit<br />

die Atemwegsverlegung verhindert werden. Das Schnarchen<br />

hat ein Ende!<br />

Schnarchen Sie oder Ihr Partner? Sprechen Sie mit uns!<br />

Dr. Detlef Trabert<br />

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Coesfeld erleben<br />

24<br />

Der Martinimarkt<br />

in Nottuln<br />

30<br />

Der Ursulamarkt<br />

gestern und heute<br />

34<br />

»Wahre Liebe gleicht<br />

dem Ring, und der Ring,<br />

der hat kein Ende«<br />

38<br />

Zisterzienserinnen in<br />

Coesfeld – das ehemalige<br />

Kloster Marienborn<br />

46<br />

6112 <strong>blickpunkt</strong> 25. 6. 2014<br />

6224 <strong>blickpunkt</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>2015</strong> 24. 9. <strong>2015</strong>


Vorwort<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

willkommen zur Herbstausgabe<br />

unseres Magazins. Langsam<br />

verwandelt sich unsere Heimat.<br />

Aus der grünen Pracht wird ein<br />

buntes Farbenspiel. Der Wind lässt<br />

das Laub tanzen. Für viele<br />

Menschen beginnt nun die Zeit<br />

der inneren Ruhe und Einkehr.<br />

Im Herbstlicht werden bei Spaziergängen<br />

über raschelndem Laub<br />

und durch rauschende Wälder die<br />

letzten noch wärmenden Sonnenstrahlen<br />

erhascht, bevor Nebel<br />

und Nässe endgültig Einzug<br />

halten. Kastanien werden gesammelt,<br />

vielleicht lassen Sie mit Ihren<br />

Enkelkindern einen Drachen in<br />

den Himmel steigen. Es beginnt<br />

die Zeit der Feiertage. Hatten wir<br />

Ihnen vor einem Jahr in unserer<br />

Herbstausgabe Allerheiligen und<br />

Allerseelen vorgestellt, so rücken<br />

in dieser Ausgabe der heilige<br />

Martin und die heilige Ursula in<br />

das Blickfeld.<br />

Selbstverständlich setzen wir in<br />

dieser Ausgabe die Serie »Unsere<br />

Heimat im Wandel der Zeit« fort.<br />

Nachdem wir Ihnen in der letzten<br />

Ausgabe das Naturschutzgebiet<br />

Borkenberge sowie seine Flora<br />

und Fauna vorgestellt hatten,<br />

kehren wir mit dieser Ausgabe<br />

zurück zu den Themen Geschichte<br />

und Kultur. Dabei verbinden wir<br />

dies natürlich auch wieder mit der<br />

Natur.<br />

Von dieser spannenden<br />

Synthese berichtet der Beitrag<br />

»Die Berkel: Vom Emschercharakter<br />

zum wertvollen Biotop<br />

für Mensch und Natur« unseres<br />

Gastautors Hartmut Levermann.<br />

Dieser beleuchtet nicht nur das<br />

aktuelle Projekt zur Erfahrbarkeit<br />

der Berkel, sondern führt uns<br />

zurück in die lange Geschichte<br />

dieses kleinen Flusses und die<br />

einst betriebene Schifffahrt.<br />

Angereichert wird dies mit spannenden<br />

historischen Fotografien.<br />

Im zweiten Beitrag unserer<br />

Ausgabe wenden wir uns dem<br />

abgegangenen Kloster Marienborn<br />

zu. Einst befand sich dieses<br />

Kloster mitten in der Innenstadt<br />

Coesfelds, und zwar dort, wo sich<br />

heute die Kupferpassage befindet.<br />

Nur wenig ist über das Kloster<br />

bekannt und bedauerlicherweise<br />

ist uns heute nichts erhalten<br />

geblieben. Zusammen mit dem<br />

Stadtarchiv und Herrn Damberg<br />

haben wir einige der sehr seltenen<br />

historischen Aufnahmen und<br />

Quellen ausfindig machen können,<br />

die die Geschichte dieses<br />

Zisterzienserinnenklosters darstellen.<br />

Sie zeigen eindringlich, wie<br />

sehr sich unsere Heimat mit der<br />

Zeit gewandelt hat.<br />

Wir wünschen Ihnen viel<br />

Freude bei der Lektüre dieser<br />

Aus gabe. Wir werden uns im<br />

Dezember zur letzten Ausgabe<br />

für dieses Jahr wiedersehen.<br />

Bis dahin wünsche ich Ihnen<br />

einen wunderschönen leuchtenden<br />

Herbst!<br />

Herzlichst Ihr<br />

Christian Damhus<br />

4 5


KAPITEL 1 STADTENTWICKLUNG<br />

Die Berkel:<br />

Vom Emschercharakter zum<br />

wertvollen Biotop<br />

für Mensch und Natur<br />

Regionale-Projekt BerkelStadt<br />

bietet einzigartige Chance zur Aufwertung<br />

Zu Beginn der Stadtgeschichte<br />

teilte die Berkel im 11. Jahrhundert<br />

Coesfeld in die nordöstliche<br />

St.-Lamberti- und die südwestliche<br />

St.-Jakobi-Gemeinde.<br />

Ein Fußweg zog sich entlang der<br />

heutigen Beguinenstraße. Etwa in<br />

Höhe der heutigen Gaststätte<br />

»Kaffeemühle«, an der Bernhard-von-Galen-Straße,<br />

verband<br />

die Pagenfurt die beiden Siedlungen.<br />

Im Bereich des Schloss parks<br />

dürften Coesfelds Urbewohner<br />

gelegentlich durch Schlamm<br />

gewatet sein, denn im frühen<br />

Mittelalter prägte eine Flussaue<br />

mit einer Hochwasserzone das<br />

Siedlungsbild.<br />

1197 erhielt Coesfeld das<br />

Stadtrecht. Zwei Aufgaben waren<br />

für die wachsende Stadt zu erfüllen.<br />

Es musste nach der Bauordnung<br />

von 1238 eine Stadtmauer<br />

als Wehranlage errichtet werden.<br />

Das bedeutete auch die Verlagerung<br />

der innerstädtischen Hochwasserzone<br />

vor die Stadt. Eine<br />

Kompromisslösung musste also<br />

gefunden werden, denn in der<br />

Innenstadt trieb die Berkel in<br />

Höhe des Walkenbrückentores die<br />

obere Mühle an. Eine weitere<br />

stand fluss abwärts an der Süringstraße.<br />

Erst kürzlich wurden beim<br />

Abriss eines Gebäudes Fundamentreste<br />

der Mühle aufgefunden.<br />

Doch die Wasserkraft diente<br />

nicht nur dem Mühlenantrieb.<br />

Bis ins 19. Jahrhundert hinein<br />

wuschen Frauen ihre Wäsche in<br />

der Innenstadtberkel. In einer<br />

preußischen Akte von 1864 ist<br />

von acht öffentlichen und 20 privaten<br />

Waschplätzen im innerstädtischen<br />

Berkelarm die Rede.<br />

Im Stadtbereich mündeten drei<br />

weitere Bäche: die Lilienbecke, der<br />

Hamsbach und der Münsterwegbach,<br />

so die Auffassung von Coesfelds<br />

ehemaligem Stadtarchivar<br />

Ludwig Frohne († 2007). Diese<br />

speisten gemeinsam mit dem<br />

Honigbach und der Berkel den<br />

Graben um die Stadt mit Wasser –<br />

die Umflut. Eine Schleuse am<br />

Walkenbrückentor steuerte den<br />

Wasserstand in der Innenstadtberkel.<br />

Das Mehr an Wasser floss<br />

um die Stadt herum. Im östlichen<br />

Bereich war stadtauswärts eine<br />

zweite Umflut dem Graben vorgelagert,<br />

heute in Bruch stücken<br />

noch als Fegetasche erhalten.<br />

Bis nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

hat sich der Wasserverlauf<br />

innerstädtisch kaum verändert,<br />

wohl aber seine Struktur. Der Fluss<br />

drängte sich durch ein schmales<br />

Bett zwischen angrenzenden<br />

Bebauungen, mit Ausnahme der<br />

großen Parkanlage des Jesuitenklosters,<br />

des heutigen Stadtschlosses.<br />

Für Uta Schneider, Geschäftsführerin<br />

der Regionalen 2016, hat<br />

die Berkel für Coesfeld und auch<br />

für die gesamte Region eine enorme<br />

Bedeutung: »Sie war wichtiger<br />

Transportweg für Güter, beispielsweise<br />

den Baumberger Sandstein,<br />

und darüber hinaus eine kulturhistorisch<br />

wichtige Verbindung.«<br />

Nachhaltig sind die Ahnen<br />

Coesfelds mit dem Fluss nicht umgegangen.<br />

Ein erschreckendes Bild<br />

zeichnete 1930 der damalige<br />

Münsteraner Gutachter Dr. Schumann.<br />

Er fasst die Situation in<br />

einem Satz zusammen: »Der Fluss<br />

unterhalb der Stadt ist zu einer<br />

Kläranlage für die gesamte Stadt<br />

Coesfeld geworden.« Vor allem<br />

die Stockumer Bürger, flussabwärts<br />

der Stadt, beklagten<br />

das massive Fischsterben. Die<br />

ursprüngliche Bedeutung für den<br />

lokalen Fischfang beschreibt Coesfelds<br />

Stadtarchivar Norbert Damberg:<br />

»Gerade während der Fastenzeit<br />

stellte der Fisch einen<br />

wichtigen Ersatz für das fehlende<br />

Fleisch.«<br />

Der innerstädtische Flussverlauf<br />

war durch die Industrialisierung<br />

und Besiedlung jedoch zu einem<br />

Abwasserkanal verkommen –<br />

ökologisch tot. Die Leder- und<br />

Textilindustrie ebenso wie die<br />

Schlachterei setzten dem Fluss ordentlich<br />

zu. Ungeklärte Abwässer<br />

färbten das Wasser. Berichte über<br />

die Verschmutzung der Berkel<br />

durch die Firma Vissing finden sich<br />

bereits 1854. Auch die Haushalte<br />

waren nicht gerade zimperlich.<br />

Fäkalien, Speisereste und allerlei<br />

Unrat sollten die Berkelfluten<br />

davonspülen. »Dass die Berkel<br />

zwischen der Kuchenstraße und<br />

der Schüppenstraße überbaut<br />

wurde, hatte sicherlich nicht<br />

nur ästhetische, sondern auch<br />

hygienische Gründe«, vermutet<br />

Damberg.<br />

Die fünfjährige Paula auf der Suche nach der Berkel in der Berkelgasse<br />

(Foto: Hartmut Levermann)<br />

6 7


Hochwasser im Dezember 1960. Das<br />

Regenrückhaltebecken Fürstenwiese<br />

ist voll gefüllt. Das Hochwasser stand<br />

bis in die Holtwicker Straße, berichtet<br />

ein Zeitzeuge. (Foto: Kreis Coesfeld,<br />

Kreisarchiv)<br />

Die Innenstadtberkel um 1900<br />

(genaues Datum nicht bekannt).<br />

Erkennbar sind die Waschplätze<br />

(Holzstege). (Foto: Stadtarchiv<br />

Coesfeld)<br />

In dem Abschnitt zwischen Schüppenstraße<br />

und Kuchenstraße wollen<br />

die Landschaftsplaner Elemente<br />

schaffen, die auf das unterirdisch<br />

verlaufende Flüsschen aufmerksam<br />

machen sollen. Auf dem Berkelaktionstag<br />

Ende August hatte der<br />

Coesfelder Kulturschaffende<br />

Michael Banneyer bereits mit einer<br />

einfachen Idee die Neugierde bei<br />

Besuchern wecken können. Wer in<br />

diesen Kasten blickt, entdeckt in gut<br />

drei Meter Tiefe die Innenstadtberkel.<br />

(Foto: Hartmut Levermann)<br />

Die komplette Überdeckelung<br />

der Berkel, von der Schüppenstraße<br />

bis zur Frontseite des Stadtschlosses<br />

mit angrenzender Liebfrauenschule,<br />

vollzog sich in zwei<br />

Abschnitten. Zunächst musste das<br />

städtische Kanalnetz gebaut werden.<br />

Während der 1940er-Jahre<br />

gruben Männer des Reichsarbeitsdienstes<br />

mit Schaufeln Gräben.<br />

Abwässer sollten außerhalb der<br />

Stadt zu den Flamschener Rieselfeldern<br />

geleitet werden. 550.000<br />

Reichsmark investierte die Stadt in<br />

den Jahren 1933 bis 1935 in das<br />

Kanalnetz. Erst nach dem Krieg,<br />

mit der Fundamentlegung des<br />

Woolworth-Geschäftes in den<br />

1960er-Jahren und dem Bau der<br />

überdachten Kupferpassage, die<br />

1984 eröffnet wurde, verschwand<br />

die Berkel vollständig aus dem<br />

innerstädtischen Blickfeld.<br />

Heute gibt es Oh- oder Ach-<br />

Ausrufe des Erstaunens, wenn auf<br />

die unsichtbaren Brückenkonstruktionen<br />

in der Fußgängerzone aufmerksam<br />

gemacht wird. In der<br />

Nebenstraße, die von Coesfeldern<br />

Berkelgasse genannt wird, lassen<br />

nur schmale Schlitze auf die Existenz<br />

der Berkel in gut drei Meter<br />

Tiefe schließen. Sie dienen dem<br />

Ablauf des Regenwassers, das sich<br />

auf dem Berkeldeckel sammelt.<br />

Als unerwünschter Nebeneffekt<br />

könnte bei einem extremen Hochwasser<br />

das Wasser überlaufen –<br />

ein heute jedoch unrealistisches<br />

Szenario, denn die Umflut führt<br />

das meiste Wasser um die Stadt<br />

herum.<br />

Die letzte große Flutkatastrophe<br />

in der Innenstadt liegt 70 Jahre<br />

zurück. Eine Hochwassermarke<br />

auf der Rückseite des Hauses an<br />

Die Innenstadtberkel um 1910<br />

im Bereich der Poststraße. An der<br />

linken Mauerseite wurden <strong>2015</strong><br />

beim Abriss eines Hauses Reste<br />

der alten Mühle gefunden.<br />

Auf dem Berkel-Aktionstag:<br />

Ein kleine Junge entdeckt auf dem<br />

Gewässergrund der Berkel<br />

einen Spiegel und sieht sich selbst.<br />

(Foto: Hartmut Levermann)<br />

(Foto: Stadtarchiv Coesfeld)<br />

8 9


Die Umflut mit dem<br />

Normanntor am Südwall<br />

um 1910 (genaues<br />

Datum nicht bekannt).<br />

(Foto: Stadtarchiv<br />

Coesfeld)<br />

»Bis hierhin Stand das Wasser.« Um die Höhe zu zeigen, musste Paula schon<br />

auf den Elektrokasten klettern. (Foto Hartmut Levermann)<br />

der Letter Straße 1 markiert den<br />

Wasserstand. Der Grund für die<br />

Überflutung waren nicht etwa<br />

fehlende Hochwasserschutzmaßnahmen,<br />

denn die Fürstenwiese<br />

als Rückhaltebecken rund einen<br />

Kilometer vor der Stadt gab es<br />

bereits offiziell seit 1912. Vielmehr<br />

verstopften in der Berkel liegende<br />

Trümmerteile von der katastrophalen<br />

Bombardierung Coesfelds<br />

im März 1945 den Abfluss und<br />

wirkten somit wie ein Stauwehr.<br />

In der Nachkriegszeit wurde<br />

der Verlauf der Innenstadtberkel<br />

zwischen Schlosspark und Katthagen<br />

verändert, die Flussschleife<br />

Ausbau der Innenstadtberkel<br />

in 1952 im Bereich der Kuchenstraße.<br />

Links im Bild die ehemalige<br />

Gaststätte Möllers.<br />

(Foto: Stadtarchiv Coesfeld)<br />

Die Berkel als Wasserstraße<br />

(unbekanntes<br />

Datum). Hier wird ein<br />

Fuder Heu transportiert.<br />

Der Arbeitsplatz<br />

vorn im Boot scheint<br />

der interessanteste zu<br />

sein. (Foto: Stadtarchiv<br />

Karte der Innenstadt Coesfelds im Vergleich mit dem alten und dem aktuellen Berkelverlauf. Der punktierte Bereich<br />

markiert die Berkelaue im 11. Jahrhundert. Aus dieser Zeit stammt auch der alte Fußweg, der an der Pagenfurt über<br />

die Berkel führte. Die Berkel wurde in den Nachkriegsjahren in das heutige Bett verlegt. (Grafik: Hartmut Levermann)<br />

Coesfeld)<br />

10 11


Noch freier Flusslauf der Innenstadtberkel<br />

in 1952 /1953. Später<br />

wurde der Bereich komplett überbaut.<br />

Heute wird dieser Abschnitt<br />

zwischen Schüppenstraße und<br />

Kuchenstraße bei den Coesfeldern<br />

als Berkelgasse bezeichnet.<br />

(Foto: Stadtarchiv Coesfeld)<br />

Historische Berkel, ca. 1910<br />

(genaues Datum nicht<br />

bekannt): Blick in die alte<br />

Umflut vom ehemaligen<br />

Kupfertor aus, rechts<br />

Querung des heutigen<br />

Gerichtsrings. (Foto: Stadtarchiv<br />

Coesfeld)<br />

Ausbau des Flussbettes<br />

der Innenstadtberkel<br />

1952.<br />

(Foto: Stadtarchiv<br />

wich einem nahezu geraden Lauf.<br />

Auch die Fegetasche verkürzte<br />

sich. Vor dem Krieg mündete sie<br />

südwestlich im Bereich der<br />

Rekener Straße in die Umflut. In<br />

der Phase des Wiederaufbaus<br />

wurde der untere Abschnitt mit<br />

Schutt verfüllt.<br />

In den 1950er-Jahren entbrannte<br />

eine Debatte über die<br />

Wiederherstellung des alten<br />

Verlaufs der Fegetasche zum<br />

Hochwasserschutz. Einige Stadtverordnete<br />

regten gar an, die<br />

gesamte Innenstadtberkel zu verfüllen<br />

und damit trockenzulegen.<br />

Während Letzteres nicht realisiert<br />

wurde, bekam die Fegetasche<br />

zwischen Münsterstraße und<br />

Cronestraße einen Durchstich<br />

zur Umflut. Dieser ist bis heute<br />

erhalten und wird zukünftig als<br />

Eingangskorridor eine wichtige<br />

Rolle bei der Umsetzung der<br />

EG-Wasserrahmenrichtlinie<br />

(WRRL) spielen. Thomas Backes,<br />

Beigeordneter der Stadt, reflektiert:<br />

»Der Berkel kam in der Vergangenheit<br />

nicht die Anerkennung<br />

zuteil, die sie verdiente. Der<br />

Industrialisierung wurde mehr<br />

Beachtung geschenkt als ökologischer<br />

Nachhaltigkeit.«<br />

Die chemische Wasserqualität<br />

der Berkel bewegt sich heute in<br />

einem guten Maß. Der Untergang<br />

der Leder- und Textilindustrie war<br />

für viele Coesfelder Bürger und<br />

Unternehmen zwar schmerzlich,<br />

führte jedoch durch eine jetzt<br />

geringere Zufuhr von Abwässern<br />

Die für den Hochwasserschutz unerlässliche Schleuse am Walkenbrückentor<br />

(Foto: Hartmut Levermann)<br />

zu einer wesentlich besseren<br />

Wasserqualität der Berkel. Ebenfalls<br />

zeigen verschiedene Gewässerschutzprogramme,<br />

die auch die<br />

landwirtschaftliche Flächennutzung<br />

mit einbeziehen, ihre positiven<br />

Auswirkungen. Die Artenvielfalt<br />

hat in Flussabschnitten<br />

merklich zugenommen. Trotzdem<br />

wird der gesamte Flussverlauf in<br />

seiner Gewässerstruktur als mangelhaft<br />

bewertet. Infolge von<br />

Rückstaubauwerken sind bis heute<br />

Arten voneinander isoliert oder<br />

fehlen in manchen Gewässerabschnitten<br />

vollständig. Erst eine<br />

Coesfeld)<br />

12 13


Die Berkel (unbekanntes Datum). (Foto: Stadtarchiv Coesfeld)<br />

Durchgängigkeit ermöglicht wieder<br />

eine Auf- und Abwärtswanderung<br />

für die ans Wasser gebundenen<br />

Tiere. Damit verbunden ist der<br />

Anstieg der genetischen Vielfalt,<br />

denn sie ist der biologische Motor<br />

für Anpassungen an Umwelt- und<br />

Lebensbedingungen.<br />

Die Berkel ist nicht als lokaler<br />

Abschnitt vor der Haustüre zu<br />

begreifen. Sie ist ein gut 115 Kilometer<br />

langes ökologisches<br />

Gesamtsystem, von der Quelle in<br />

Billerbeck bis zur Mündung in<br />

Zutphen. Daher steht der Gewässerkorridor<br />

auch fast vollständig<br />

unter Naturschutz. Flussaufwärts<br />

gelegene Veränderungen haben<br />

positive Auswirkungen flussabwärts<br />

– oder auch negative, wie<br />

es die Coesfelder in der Hochphase<br />

der Industrialisierung zum<br />

Ende des 19. Jahrhunderts am<br />

eigenen Leibe erfahren hatten.<br />

Die Wasserrahmenrichtlinie ist<br />

keine neue Idee aus Brüssel. Seit<br />

gut 15 Jahren sind Land und Kommunen<br />

nun aufgefordert, Lösungen<br />

für das Erreichen der Zielsetzungen<br />

zu finden. Eigentlich hätte<br />

bis Ende <strong>2015</strong> schon alles erledigt<br />

sein sollen. Doch die Fragen sind<br />

zu komplex und eine gute Planung<br />

ist erforderlich. Das braucht mehr<br />

Zeit. Jetzt verbleibt noch eine Frist<br />

bis 2027, eine Zeitspanne, die<br />

Coesfeld und andere Kommunen<br />

nutzen werden.<br />

Mit dem Strukturförderprogramm<br />

Regionale 2016 bietet sich<br />

für Coesfeld die Gelegenheit, hier<br />

ein gutes Beispiel zu realisieren<br />

und damit ein Leuchtturm für<br />

andere Kommunen zu werden.<br />

Im Sommer dieses Jahres erhielt<br />

die Stadt für das Projekt Berkel­<br />

Stadt Coesfeld den A-Status von<br />

der Regionale-Agentur. Der Weg<br />

ist frei, Fördermittel für die Realisierung<br />

zu erhalten. Es ist ein<br />

ehrgeiziges Programm, das mit<br />

großer Bürgerbeteiligung auf den<br />

Weg gebracht wurde.<br />

BerkelStadt Coesfeld schafft<br />

den Spagat zwischen Umweltschutz<br />

und Standortaufwertung,<br />

für Bürgermeister Heinz Öhmann<br />

eine einmalige Chance: »In der<br />

Vergangenheit war die Berkel im<br />

Hinterhof – heute soll sie das<br />

Stadtbild ›rundmachen‹ und in der<br />

Zukunft ein touristischer Anziehungspunkt<br />

als auch ein erlebbarer<br />

Ort der Begegnung für die<br />

Coesfelder Bürgerinnen und<br />

Bürger sein.«<br />

Die Umflut mit der ökologisch<br />

aufgewerteten Fegetasche übernimmt<br />

zukünftig den Part als<br />

NaturBerkel. Sie stellt eine Passage<br />

um das historische Walkenbrücken<br />

tor, das mit dem mächtigen<br />

Stauwehr für den Hochwasserschutz<br />

unerlässlich ist. Die<br />

Anforderungen der Wasserrahmenrichtlinie<br />

sind damit im<br />

Wesentlichen erfüllt. Ein weiterer<br />

Das Hochwasserrückhaltebecken<br />

Fürstenwiese<br />

(Foto: Hartmut<br />

Levermann)<br />

14 15


Das<br />

Walkenbrückentor<br />

Pluspunkt: Bei Hochwasser fließt<br />

ein Teil der Flutwelle durch die<br />

NaturBerkel. Das Übrige erledigt<br />

die Umflut. Die Urbane Berkel<br />

wird nur im extremsten Fall benötigt.<br />

Für den Hochwasserschutz ist<br />

sie nebensächlich. Somit kann der<br />

innerstädtische Flussverlauf als<br />

Gewässer in die Stadtarchitektur<br />

integriert werden.<br />

Bei der Planung galt es, einen<br />

Kompromiss zu finden. Die Natur­<br />

Berkel muss in trockenen Jahreszeiten<br />

einen ausreichenden Wasserstand<br />

gewährleisten, um die<br />

Durchgängigkeit zu halten. Innerstädtisch<br />

prägt daher künftig eine<br />

konstante Wassermenge von circa<br />

100 Litern je Sekunde das Bild des<br />

Flusses. Kritiker sehen die Innenstadtberkel<br />

daher nur noch als<br />

kleines Rinnsal. Im heutigen Flussbett<br />

sind 100 Liter je Sekunde<br />

wenig, um den Bach als fließendes<br />

Gewässer wahrzunehmen.<br />

Daher ist eine Umgestaltung des<br />

Gewässers mit Anpassung an die<br />

neuen Wassermengen notwendig.<br />

Mit den von den Planern vorgeschlagenen<br />

Mitteln – kleinen Staustufen,<br />

Berkelsteinen und einer<br />

neuen Gestaltung der Sohle –<br />

kann trotz geringer Wassermenge<br />

ein lebendiges Bild entstehen.<br />

Besonders der Handel in der<br />

Stadt rechnet sich mit dem<br />

Ausbau der Urbanen Berkel eine<br />

Steigerung der Attraktivität aus.<br />

Werner Prause, Mitglied im Stadtmarketing<br />

e.V.: »Wir alle wissen,<br />

dass Wasser die Menschen anzieht.<br />

Städte, die ihre Flüsse inszenieren,<br />

sind damit erfolgreich.«<br />

An vier Stellen soll der Verlauf<br />

der Berkel sichtbar werden: Davidstraße,<br />

Berkelgasse, Schlosspark<br />

und Wiemannweg. Sichtbarkeit<br />

nicht in dem Sinne, dass der gesamte<br />

Flussverlauf freigelegt wird.<br />

Vielmehr ist es Ziel, auf seine<br />

Existenz aufmerksam zu machen.<br />

So wird durch die Verlegung von<br />

Pflasterungen auf Brückenbauwerken<br />

in Fließrichtung der Berkel<br />

auf den Fluss selbst aufmerksam<br />

gemacht. Fenster ermöglichen den<br />

Blick in die tiefer gelegene Berkel.<br />

Ein neuer Rad- und Fußweg verbindet<br />

den südlichen Stadtteil mit<br />

dem nördlichen, mitten durch die<br />

Stadt.<br />

Dem Schlosspark soll eine<br />

zentrale Bedeutung zukommen.<br />

Abseits von Coesfelds Einkaufsmeile<br />

gelegen, ist er eine Oase der<br />

Ruhe – ein Rückzugsraum. Der<br />

Park mit seinen mächtigen Bäumen<br />

als Schattenspender erhält<br />

eine neue Wegführung und einen<br />

Zugang zur Berkel – eine Furt.<br />

Vielleicht, in Anlehnung an die<br />

Stadtgeschichte, mit dem Namen<br />

Pagenfurt?<br />

Uta Schneider sieht die Berkel<br />

als blaues Band: »Sie verbindet<br />

Menschen, Städte und auch<br />

Regionale-2016-Projekte miteinander<br />

– und zwar über kommunale,<br />

regionale und nationale<br />

Grenzen hinweg. Ich freue mich,<br />

dass die zunehmend intensive<br />

Zusammenarbeit aller Berkelanrainer<br />

diese Verbindung mit immer<br />

mehr Leben füllt.«<br />

In der Geschichte war der Fluss<br />

eine rege Handelsachse. Spezielle<br />

Boote mit geringem Tiefgang verbanden<br />

im 17. Jahrhundert die<br />

Berkelstädte im Münsterland und<br />

den Niederlanden miteinander.<br />

Güter aller Art, sogar der Baumberger<br />

Standstein, wurden über<br />

den Wasserweg transportiert –<br />

flussauf und flussab. Das Modell<br />

eines solchen damals benutzten<br />

Schiffes, einer sogenannten »Berkelzomp«,<br />

erhielt auf dem Berkelaktionstag<br />

im September <strong>2015</strong><br />

in Billerbeck den Namen »Kleine<br />

Jappe«.<br />

Ein anderes Exemplar wünschten<br />

sich Coesfelds Kinder im Rahmen<br />

eines Workshops <strong>2015</strong> im<br />

Schlosspark: als Spielgerät zum<br />

Erobern und Klettern. Der Park<br />

wird spielerisch zum Ort der Erinnerung,<br />

aber auch ein Ort des<br />

Nachdenkens. Das Riga-Komitee<br />

hat an der Stelle, an der sich vor<br />

74 Jahren Coesfelds jüdische Mitbewohner<br />

zur Deportation versammeln<br />

mussten, eine Gedenkstele<br />

aufstellen lassen. Die Silhouetten<br />

der 19 Menschen sollen<br />

so an die Verbrechen des Nationalsozialismus<br />

erinnern.<br />

BerkelStadt Coesfeld will nicht<br />

nur direkt auf das Gewässer wirken.<br />

Das Umfeld wird mit einbezogen<br />

– städtisch, historisch und kulturell.<br />

Öhmann: »Wir sind uns<br />

heute der positiven atmosphärischen<br />

Wirkung von Wasserläufen<br />

und der Möglichkeiten eines Flusses<br />

in unserer Stadt bewusst und<br />

sehen auf Basis des bestehenden<br />

Blick<br />

auf die Berkel<br />

16 17


Konzeptes große Chancen für die<br />

Weiterentwicklung Coesfelds.«<br />

Insgesamt plant die Stadt ein<br />

Investitionsvolumen von gut<br />

12,5 Millionen Euro zur Umgestaltung<br />

des innerstädtischen Flusses.<br />

Die Hälfte der Kosten finanziert<br />

sich durch Fördermittel. In den<br />

ökologischen Ausbau der Natur­<br />

Berkel investiert die Stadt 7,4 Millionen<br />

Euro, mit einer Förderung<br />

von bis zu 80 Prozent. Das größte<br />

Projekt ist hierbei der Umbau des<br />

Regenrückhaltebeckens Fürstenwiese.<br />

Geplant ist die Verlegung<br />

der Berkel in die Wiese. Damit<br />

schaffen die Planer eine Basis für<br />

eine natürlich wachsende Flussaue<br />

mit einer großen Rückstauwirkung<br />

für ein 100-jähriges Hochwasserereignis.<br />

Zusätzlich entsteht ein<br />

attraktives Naherholungsgebiet<br />

vor der Stadt. Der jetzige Verlauf<br />

der Berkel bleibt teilweise als<br />

Altarm erhalten und bietet eine<br />

weitere ökologisch hochwertige<br />

Nische.<br />

Trotz intensiver Bürgerbeteiligung<br />

sehen besorgte Bürger einige<br />

Punkte kritisch. Ein Streitpunkt<br />

etwa ist das Investitionsvolumen,<br />

das sie für zu hoch halten.<br />

Thomas Backes, Beigeordneter der<br />

Stadt, sieht es hingegen als Kapitalanlage<br />

für zukünftige Generationen:<br />

»Tatsächlich sind große<br />

und dementsprechend kostenintensive<br />

Veränderungen im<br />

Rahmen des geplanten Innenstadtkonzeptes<br />

notwendig, um<br />

Coesfeld langfristig zukunftsfähig<br />

zu machen und eine fortschrittliche<br />

Entwicklung zu gewährleisten.<br />

Auch in den 80er-Jahren<br />

waren kostenintensive Projekte,<br />

wie die Marktgarage oder die<br />

Fußgängerzone mit der Kupferpassage,<br />

heftig umstritten. Es hat<br />

sich aber nachweislich gelohnt zu<br />

investieren. Coesfeld stände heute<br />

nicht so gut da, wenn man das<br />

Geld ›gespart‹ hätte.«<br />

Eine andere Sorge beschäftigt<br />

die Berkelanlieger im Bereich der<br />

Fürstenwiese. Sie befürchten<br />

durch die Schaffung eines Altarms<br />

eine Mückenplage und Geruchsbelästigungen.<br />

Dazu wird es<br />

jedoch nach Aussage der Fachleute<br />

mit einer effektiven Wassersteuerung<br />

nicht kommen. Das zu<br />

erreichen sehen die Gewässerplaner<br />

als ihre Verpflichtung an.<br />

Ein letzter Kritikpunkt hat sich<br />

erst kürzlich ergeben: Bei der Umgestaltung<br />

des Schlossparks ist<br />

eine Änderung des Baumbestandes<br />

vorgesehen. Nicht mehr<br />

standsichere oder nicht entwicklungsfähige<br />

Exemplare sollen nach<br />

und nach durch andere Arten ausgetauscht<br />

werden. Eine Gruppe<br />

Coesfelder will den jetzigen<br />

Baumbestand in die Planung<br />

integriert wissen. Die Stadtplaner<br />

zeigen sich den Argumenten<br />

gegenüber offen und haben zu<br />

einem runden Tisch eingeladen.<br />

In dieser Beziehung ist eben doch<br />

noch alles im Fluss.<br />

Hartmut Levermann<br />

Wie Sie sich die Zukunft auch ausmalen –<br />

wir helfen Ihnen, sie zu gestalten.<br />

Sparkassen-Finanzgruppe<br />

Entdecken Sie den Unterschied<br />

in Ihrer Sparkasse.<br />

Das Buch »Berkelboot vermisst!« ist jetzt erhältlich<br />

Der von der Niederländerin Evelien van<br />

Dort geschriebene Jugendroman »Berkelboot<br />

vermisst« soll in unterhaltsamer<br />

und spannender Form Kindern und Jugendlichen<br />

etwas über die Berkel – vom<br />

Verlauf bis zur geschichtlichen Bedeutung<br />

– vermitteln.<br />

Dank der finanziellen Unterstützung<br />

der Sparkasse Westmünsterland, des Vereins<br />

der Freunde der 3. Berkelkompagnie,<br />

der Regionalen 2016 Zukunftsland und der<br />

Bücking’schen Jugendstiftung konnte das<br />

ursprünglich auf Holländisch erschienene<br />

Buch nun ins Deutsche übersetzt werden.<br />

Es kann gegen eine geringe Schutzgebühr<br />

von 2,– Euro abgegeben werden und ist<br />

erhältlich bei den Verkehrsvereinen bzw.<br />

Bürgerbüros der Berkelanliegerstädte Billerbeck,<br />

Coesfeld, Gescher, Stadtlohn und<br />

Vreden. Für Schulen stehen Klassensätze<br />

zur Verfügung. Diese sollten sich an den<br />

Vorsitzenden der Bücking’schen Jugendstiftung,<br />

Thomas Bücking, Tel. 02541/6901<br />

bzw. th.buecking@t-online.de wenden.<br />

Das Sparkassen-Finanzkonzept.<br />

Der Unterschied beginnt beim Namen. Deshalb entwickeln wir mit dem Sparkassen-Finanzkonzept eine ganz persönliche Rundum-Strategie für<br />

Ihre Finanzen. Gemeinsam mit Ihnen und abgestimmt auf Ihre Zukunftspläne. Mehr erfahren Sie in Ihrer Sparkasse und unter www.sparkassewestmuensterland.de.<br />

Wenn‘s um Geld geht<br />

18 19


Willi Wiemolds neues Buch<br />

»Gescher im 20. Jahrhundert – die Jahre 1931 bis 1950<br />

in Bildern und Berichten« jetzt erschienen<br />

Auf 352 Seiten stellt dieses Buch Gescher<br />

in den Jahren 1931 bis 1950 vor.<br />

Die Artikel und über 600 Abbildungen<br />

berichten über öffentliches Leben und<br />

Vereine, Arbeitsleben und Brauchtum, Kirchen<br />

und Schulen, Freizeit und Nachbarschaften,<br />

alle Bereiche des damaligen Lebens<br />

in Gescher. Besondere Berücksichtigung<br />

finden die Kriegsjahre 1939 bis 1945.<br />

Eine Kurzchronik ermöglicht den<br />

schnellen Überblick.<br />

1931<br />

1950<br />

GESCHER IM 20. JAHRHUNDERT<br />

Willi Wiemold<br />

GESCHER IM 20. JAHRHUNDERT<br />

Willi Wiemold<br />

Die Jahre 1931 bis 1950<br />

in Bildern und Berichten<br />

In diesem Herbst legt Willi Wiemold,<br />

langjähriger Stadtarchivar in<br />

Gescher, den dritten Band seiner<br />

Buchreihe »Gescher im 20. Jahrhundert«<br />

vor. Der Band befasst<br />

sich mit den Jahren 1931 bis 1950,<br />

einem Zeitraum, der größte<br />

Umwälzungen auch für unsere<br />

Heimat brachte.<br />

Auf 352 Seiten hat Wiemold<br />

eine Fülle von Informationen<br />

zusammengetragen, ermittelt aus<br />

Zeitungsberichten, Protokollbüchern<br />

und zeitgenössischen<br />

Aufzeichnungen, illustriert mit<br />

über 600 Abbildungen.<br />

Das Gartencenter<br />

in Coesfeld<br />

Dülmener Straße 110<br />

48653 Coesfeld<br />

Telefon 0 25 41/52 58<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montag bis Freitag:<br />

9.00–18.30 Uhr<br />

Samstag: 9.00–18.00 Uhr<br />

Sonntag: 11.00–16.00 Uhr<br />

Berichtet wird über alle Bereiche<br />

des damaligen Lebens, ob<br />

Vereine, Kirchen, Schulen und<br />

Nachbarschaften, Betriebe oder<br />

öffentliches Leben, alles findet<br />

seinen Niederschlag. Besondere<br />

Berücksichtigung finden in diesem<br />

großformatigen Band die Kriegsjahre<br />

1939 bis 1945, die über 550<br />

Gescheranern den Tod brachten.<br />

Die Reihe soll fortgesetzt werden.<br />

Bestelladresse für das Buch, das<br />

34,80 Euro kostet: Willi Wiemold,<br />

Tungerloh-Pröbsting 63,<br />

48712 Gescher, Tel. 0 25 42/78 85,<br />

E-Mail: wiemold@web.de<br />

6221 <strong>blickpunkt</strong> 8. 9. <strong>2015</strong><br />

20 21


Bleiben Sie fit mit jedem Schritt – das Gesundheitswandern<br />

des BGM Forum Westmünsterland<br />

Wir stellen in Betrieben immer<br />

wieder fest, dass Stress und<br />

Herz-Kreislauf-Defizite existieren und<br />

soziale interkollegiale Beziehungen<br />

fehlen. Im Rahmen des Angebots »Gesundheitswandern«<br />

des BGM Forums<br />

Westmünsterland GmbH werden<br />

nun die Vorteile<br />

des klassischen<br />

Wanderns mit<br />

der Aneignung<br />

von Wissen über<br />

die Gesundheit<br />

für Belegschaften<br />

in Betrieben und<br />

Unternehmen als<br />

auch für Einzelpersonen<br />

kombiniert.<br />

Die Vorteile des Gesundheitswanderns<br />

sind vielfältig: Auf der einen<br />

Seite fördert es die körperliche Leistungs-<br />

und Funktionsfähigkeit, indem<br />

Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit,<br />

Koordination sowie Entspannungsfähigkeit<br />

besser wahrgenommen<br />

und ausgebaut werden. Es hilft zudem<br />

dabei, den eigenen individuellen<br />

Gestaltungsspielraum hinsichtlich<br />

der Wahrnehmung von Belastbarkeitsmöglichkeiten<br />

und -grenzen zu<br />

erfahren und zu erkennen, wie die<br />

Inhalte des Bewegungsangebotes<br />

dauerhaft und nachhaltig in die eigene<br />

Lebensführung eingebaut werden<br />

können. Doch Gesundheitswandern<br />

meint mehr: Da es innerhalb einer<br />

Gruppe stattfindet und sich insbesondere<br />

für Belegschaften sehr gut<br />

eignet, bedeutet Gesundheitswandern<br />

auch eine Stärkung psychosozialer<br />

Gesundheitsressourcen. Der<br />

Teilnehmer lernt, die Bedeutung<br />

zwischenmenschlicher Kontakte für<br />

das eigene Wohlbefinden nutzbar zu<br />

machen. Der Gemeinschaftssinn wird<br />

gestärkt.<br />

Schließlich beinhaltet das Gesundheitswandern<br />

jedoch eine vierte<br />

Komponente, die es einzigartig und<br />

besonders wertvoll macht: Während<br />

jeder Wanderung wird Wissen über<br />

die Gesundheit und Maßnahmen zu<br />

ihrer Förderung in Übungen, Spielen<br />

und Trainingseinheiten vermittelt.<br />

Hierzu gehört das Wissen über die<br />

● Verbesserung der Ausdauer, Kraft,<br />

Beweglichkeit, Koordination und<br />

Entspannungsfähigkeit,<br />

● verschiedenen Bewegungstechniken<br />

und Techniken zur Belastungs-<br />

und Trainingssteuerung,<br />

● Optimierung der Sozialfähigkeit<br />

und Leistungsbereitschaft sowie<br />

des Wohlbefindens,<br />

● Steigerung des Gesundheitsverständnisses<br />

sowie zur Körperwahrnehmung,<br />

● Grundlagen von gesunder Lebensführung.<br />

Die Wanderungen finden in verschiedenen<br />

Gegenden der heimischen<br />

Region statt. Ausgangspunkt einer<br />

Wanderung kann der Ort des jeweiligen<br />

Betriebes sein oder auch das<br />

Reha-Zentrum in Velen. Das Tempo<br />

ist moderat. Die visuellen und<br />

akustischen Reize der Landschaft –<br />

z. B. das Rauschen der Bäume, der<br />

Gesang der Vögel oder die ersten<br />

Sonnenstrahlen – werden durch die<br />

Wanderung bewusst aufgenommen<br />

und üben einen positiven Einfluss auf<br />

die Psyche aus. Während jeder Wanderung<br />

werden zudem Übungen zur<br />

Mobilisation, Kräftigung und Koordination<br />

durchgeführt. Die verschiedenen<br />

Spielformen sollen zudem Spaß<br />

an der Bewegung vermitteln und die<br />

Interaktion zwischen den Gruppenteilnehmern<br />

steigern.<br />

Die Kurse zum Gesundheitswandern<br />

können von Belegschaften in<br />

Betrieben und Unternehmen jederzeit<br />

gebucht werden. Ein professionell<br />

geschulter Trainer bzw. eine Trainerin<br />

unternimmt die Wanderungen<br />

mit Gruppen von bis zu zehn Personen.<br />

Auch Einzelpersonen, die Freude<br />

am Wandern haben und gleichzeitig<br />

Spannendes und Informatives<br />

über das Thema Gesundheit erfahren<br />

wollen, können an den Kursen im<br />

Reha-Zentrum Velen teilnehmen.<br />

Sind Sie interessiert? Wünschen<br />

Sie weitere Informationen? Betriebe<br />

und Unternehmen wenden sich bitte<br />

an das BGM Forum Westmünsterland<br />

GmbH unter der Rufnummer<br />

(0 28 63) 92 31 50.<br />

Einzelpersonen, die Lust am Gesundheitswandern<br />

haben, kontaktieren<br />

bitte das Reha-Zentrum in<br />

Velen unter der Rufnummer (0 28 63)<br />

44 00.<br />

Impuls Präventivmedizin –<br />

Vorsprung durch Gesundheit!<br />

Vorsorge zu Hause und<br />

im Betrieb<br />

Basis Check<br />

mit zahlreichen ärztlichen Untersuchungen:<br />

Ultraschall des Herzens und der Schilddrüse,<br />

Doppler-Sonographie der Halsgefäße,<br />

Herz-Kreislauftest (Spiroergometrie),<br />

umfangreiche Blutuntersuchung, Wirbelsäulenanalyse<br />

etc.<br />

Optionale<br />

Zusatzuntersuchungen<br />

z. B. Knochendichtemessung, Coloskopie,<br />

Gastroskopie<br />

Sport Check<br />

Gesundheitscheck im Hinblick auf das<br />

Erreichen sportlicher Ziele (für Leistungsgenauso<br />

wie für Freizeitsportler), u. a. mittels<br />

der sogenannten Spiroergometrie-Untersuchung<br />

22 23<br />

Ignatiusstraße 8<br />

46342 Velen<br />

Telefon (0 28 63) 46 65<br />

www.impuls-velen.de


KAPITEL<br />

2 Freizeitgestaltung<br />

Seminare 2016<br />

Um vorherige Anmeldung per E-Mail oder Telfon wird gebeten.<br />

ROSENSCHNITTSEMINAR<br />

Kostenbeitrag: 8,00 € / Pro Person<br />

FRÜHLING<br />

Coesfeld erleben<br />

Samstag, 27.02.16<br />

Sonntag, 28.02.16<br />

10.00 Uhr bis 13.00 Uhr<br />

Freitag, 04.03.16<br />

15.00 Uhr bis 18.00 Uhr<br />

Freitag, 11.03.16<br />

15.00 Uhr bis 18.00 Uhr<br />

Samstag, 12.03.16<br />

Sonntag, 13.03.16<br />

10.00 Uhr bis 13.00 Uhr<br />

Samstag, 19.03.16<br />

Sonntag, 20.03.16<br />

10.00 Uhr bis 13.00 Uhr<br />

Samstag, 26.03.16<br />

10.00 Uhr bis 13.00 Uhr<br />

Lichtersamstag (21. November <strong>2015</strong>)<br />

Zum fünfzehnten Mal läutet der Lichtersamstag die<br />

Vorweihnachtszeit in Coesfeld ein. Mit dem Lichterfest<br />

auf dem Marktplatz (17 Uhr) beginnt das<br />

Leuchten und Funkeln in der gesamten Stadt: Über<br />

200.000 Lichter sorgen für anheimelnde Atmosphäre.<br />

Auch verschiedene Licht- und Feuershows<br />

sowie eine Band sorgen für eine einzigartige<br />

Stimmung. Kunstliebhaber werden von Licht-<br />

Illumina tionen in den Nebenstraßen überrascht.<br />

Ebenso ist der Lichtersamstag für den Einzelhandel<br />

in der Innenstadt der Auftakt für die heiße Phase<br />

im Weihnachtsgeschäft. Die festlich dekorierten<br />

Läden bleiben bis 20 Uhr geöffnet und empfangen<br />

die Kunden mit kleinen Aufmerksamkeiten.<br />

Letter Straße 32<br />

48653 Coesfeld<br />

Tel. (0 25 41) 8 31 47<br />

6217 <strong>blickpunkt</strong> 14. 9. <strong>2015</strong><br />

Ursula<br />

Petermann<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montag bis Samstag<br />

von 9.00 bis 18.00 Uhr<br />

Samstag, 05.03.16<br />

Sonntag, 06.03.16<br />

10.00 Uhr bis 13.00 Uhr<br />

Freitag, 14.10.16<br />

15.00 Uhr bis 18.00 Uhr<br />

Samstag, 15.10.16<br />

Sonntag, 16.10.16<br />

10.00 Uhr bis 13.00 Uhr<br />

Freitag, 18.03.16<br />

15.00 Uhr bis 18.00 Uhr<br />

VEREDELUNGSSEMINAR<br />

Kostenbeitrag: 39,00 € / Pro Person<br />

Samstag, 23.07.16, 10.00 Uhr bis 13.00 Uhr<br />

Sonntag, 24.07.16, 10.00 Uhr bis 13.00 Uhr<br />

EINWINTERUNGSSEMINAR<br />

Kostenbeitrag: 8,00 € / Pro Person<br />

SOMMER<br />

HERBST<br />

Rosenzentrum Westmuensterland<br />

Schöppinger Straße 11<br />

48720 Rosendahl<br />

Telefon: 02547 / 71 59<br />

info@rosenzentrum-westmuensterland.de<br />

www.rosenzentrum-westmuensterland.de<br />

Jetzt NEU – der Ludgerusweg<br />

Der Ludgerusweg ist der erste zertifizierte Wanderweg<br />

in der Westfälischen Bucht. Das heißt, dass<br />

mehr als 80 % des Weges über den Höhenzug der<br />

Baumberge auf natürlichem Gelände zurückgelegt<br />

werden können. Natürlich bieten sich auch Teilstücke<br />

zum »Herbst-Wandern« an. Eine Karte dazu<br />

ist im Buchhandel sowie in den Tourist-Informationen<br />

zum Preis von 4,95 Euro erhältlich.<br />

Und so verläuft der 30 km lange Ludgerusweg:<br />

Vom Startpunkt Tilbeck erreicht der Weg den Fuß<br />

Wir danken<br />

allen Inserenten<br />

für die freundliche<br />

Unterstützung!<br />

6222 a <strong>blickpunkt</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>2015</strong><br />

24 25


6157 c <strong>blickpunkt</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>2015</strong> 23. 9. <strong>2015</strong><br />

Dülmener Straße 73 · Coesfeld<br />

Tel. 0 25 41/25 09 · www.2rad-baumeister.de<br />

Wir danken<br />

allen Inserenten<br />

für die freundliche<br />

Unterstützung!<br />

26 27


der Baumberge am »Tilbecker<br />

Mordkreuz« und verläuft von dort<br />

auf den Höhen der Baumberge<br />

dem Wanderweg folgend bis<br />

Billerbeck und folgt von dort in<br />

etwa dem bisherigen »Ludgeruspad«<br />

nach Gerleve. Anschließend<br />

geht es von dort das Tal entlang<br />

nach Coesfeld mitten in die Innenstadt<br />

zur St.-Lamberti-Kirche. Der<br />

Hinweg ist bewusst als Pilger- und<br />

Wanderweg eingerichtet, der in<br />

sieben Stunden zu Fuß absolviert,<br />

aber auch an beliebigen Stellen<br />

abgebrochen werden kann.<br />

An vielen Stellen eröffnet sich<br />

die Rückfahrt mit dem ÖPNV<br />

(z. B. Linie R 62, R 63 Gerleve –<br />

Nottuln –Tilbeck).<br />

AnzNr. Ausg.Komb. Rubrik Erster E.−Term.<br />

643570 az 00 19.06.<strong>2015</strong><br />

TERMINE<br />

23. <strong>Oktober</strong> <strong>2015</strong><br />

Ursula-Krammarkt<br />

24. <strong>Oktober</strong> <strong>2015</strong><br />

Kinderflohmarkt<br />

25. <strong>Oktober</strong> <strong>2015</strong><br />

Ursulasonntag<br />

verkaufsoffen<br />

von 13.00 bis 18.00 Uhr<br />

Nikolausumzug<br />

Am 5. Dezember steht der traditionelle<br />

Nikolausumzug auf dem<br />

Programm. Um 17 Uhr erwartet<br />

der Heilige Mann in der Promenade<br />

(Schützenwall-Kreishaus) im<br />

Boot auf der Berkelumflut die<br />

Kinder. Taucher des Tauchsportklubs<br />

leuchten ihm beim Fackelschwimmen<br />

den Weg bis zur<br />

Gärtnerei Pass. Dort warten auf<br />

den Nikolaus schon viele Kinder<br />

mit ihren bunten Laternen, außerdem<br />

die Stadtkapelle – und natürlich<br />

sein weißes Pferd. Hoch zu<br />

Ross führt der Nikolaus neben<br />

Knecht Ruprecht den Zug durch<br />

die Fußgängerzone bis zum<br />

Marktplatz – und damit auch zum<br />

Weihnachtsmarkt. Dort bekommen<br />

die Kinder vom Nikolaus eine<br />

Tüte mit Schokoladenweihnachtsmann<br />

und Süßigkeiten, die vom<br />

EDEKA-Markt an der Borkener<br />

Straße gestiftet werden. Gutscheine<br />

dafür sind kurz vorher im<br />

Bürgerbüro erhältlich. Der Erlös<br />

des Nikolausumzugs kommt<br />

einem guten Zweck zugute.<br />

Haben wir Sie ein bisschen<br />

neugierig machen können? Der<br />

beste Eindruck ist immer der<br />

eigene: Kommen Sie nach Coesfeld,<br />

lernen Sie die Stadt und ihre<br />

netten Menschen kennen! Wir<br />

freuen uns auf Sie.<br />

Keine Geschenk-Idee?<br />

21. November <strong>2015</strong><br />

Lichtersamstag<br />

ab 17.00 Uhr<br />

5<br />

10 20 50<br />

Im Wert von<br />

EURO<br />

Erhalten Sie in 80 Geschäften in Coesfeld und Lette!<br />

www.coesfeldundpartner.de<br />

Weihnachtsmarkt<br />

Köstlicher Mandel- und Glühweinduft<br />

steigt in die Nase, schönes<br />

Handgearbeitetes liegt bereit,<br />

urige Holzhütten mit Speisen und<br />

Getränken laden zum Verweilen<br />

ein: Der Weihnachtsmarkt an der<br />

Lambertikirche und in der Innenstadt<br />

ist ein schöner Treffpunkt<br />

für alle, die weihnachtliche Atmosphäre<br />

genießen wollen. Zahlreiche<br />

Verkaufsstände mit weihnachtlichen<br />

Geschenkartikeln<br />

laden zum Bummeln ein. Holzund<br />

Krippenfiguren, Zauberlichter,<br />

Honig und Kerzen wollen wie<br />

Schmuck und andere schöne<br />

Dinge bewundert werden. Auch<br />

kulinarisch bietet der Markt Vielfalt.<br />

Höhepunkt bildet der Erlebniseinkauf<br />

in der Einkaufsstadt<br />

Coesfeld mit ihrer glasüberspannten<br />

Kupferpassage und ihren Fachgeschäften<br />

am zusätzlich verkaufsoffenen<br />

Sonntag, 6. Dezember<br />

<strong>2015</strong> (13–18 Uhr). Beiträge der<br />

Musikschule, der Nikolaus am<br />

5. Dezember und viele weitere<br />

Programmpunkte wie der Freitagsoder<br />

Samstags-Frische-Markt<br />

laden ein, die Vorweihnachtszeit<br />

bewusst zu erleben.<br />

3. bis 6. Dezember <strong>2015</strong><br />

Weihnachtsmarkt<br />

5. Dezember <strong>2015</strong><br />

Nikolausumzug<br />

ab 17 Uhr, Berkelumflut<br />

am Kreishaus<br />

Haben Sie noch Fragen?<br />

Stadtmarketing Verein<br />

Coesfeld & Partner e. V.<br />

Markt 8 · 48653 Coesfeld<br />

Telefon: 0 25 41 / 9 39-10 67<br />

Fax: 0 25 41 / 9 39-40 09<br />

E-Mail: info@coesfeld.de<br />

www.coesfeld.de<br />

28 29


KAPITEL<br />

3 Brauchtum<br />

Der Martinimarkt<br />

in Nottuln<br />

Die zweite Jahreshälfte ist die Zeit altehrwürdiger<br />

Märkte. Einer der bedeutendsten Märkte im Westmünsterland,<br />

der jedes Jahr am Anfang des Novembers<br />

seine Pforten öffnet, ist der »Martinimarkt«<br />

in der Stiftsstadt Nottuln. Auf dem vom berühmten<br />

Architekten Johann Conrad Schlaun gestalteten<br />

Stiftsplatz, dem Kirchplatz sowie in verschiedenen<br />

Nebenstraßen wird dann eine Tradition mit Leben<br />

erfüllt, die sich in das Jahr 1622 zurückdatieren lässt.<br />

Der »Martinimarkt« hat seine Wurzeln im landwirtschaftlichen<br />

Leben unserer Heimat. Noch bis in<br />

die 1950er-Jahre war dies unverkennbar, denn der<br />

Markt bot Gelegenheit, Handel mit Vieh und allerlei<br />

Kram zu treiben und Verträge auszuhandeln. Mit<br />

den Jahrzehnten wandelte sich dieser Charakter. Die<br />

Bedeutung des Marktes für die Landwirtschaft,<br />

aber auch die Bedeutung der Landwirtschaft für den<br />

Markt sank. Heute stehen neben Krämern und<br />

Schaustellern vor allem Handwerker und Künstler,<br />

aber auch die lokalen Unternehmen im Mittelpunkt<br />

des »Martinimarktes«. Sie demonstrieren ihr<br />

Können, präsentieren und verkaufen ihre Produkte.<br />

Sowohl am Namen selbst als auch am Datum<br />

des Marktes lässt sich der Bezug zum heiligen Martin<br />

von Tours ablesen. Dieser Heilige wurde vermutlich<br />

um das Jahr 316 in Sabaria, einer ehemaligen<br />

Stadt auf dem Gebiet des heutigen Szombathely<br />

(Ungarn), geboren. Auf Wunsch seines Vaters<br />

musste er mit 15 Jahren in den Kriegsdienst einer<br />

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Südländisches Flair<br />

in den Baumbergen!<br />

6219 Blickpunkt 3. 9. <strong>2015</strong><br />

44 Betten, 22 Komfortzimmer,<br />

Küche von mediterran bis<br />

westfälisch, große Terrasse<br />

Baumberg 6 · 48301 Nottuln<br />

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30 31


ömischen Reiterabteilung Galliens<br />

treten, aus der er mit 18 Jahren<br />

wieder ausschied. Kurz danach<br />

wurde er von Bischof Hilarius von<br />

6220 <strong>blickpunkt</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>2015</strong> 4. 9. <strong>2015</strong><br />

Poitiers getauft. Die uns allen<br />

bekannte Legende besagt, dass er<br />

vor seiner Taufe einen nackten<br />

Bettler traf, der am Stadttor von<br />

Amiens saß. Aus Barmherzigkeit<br />

halbierte er seinen Mantel mit<br />

dem Schwert und schenkte ihm<br />

eine der Hälften. In der Nacht<br />

erschien ihm Christus, bekleidet<br />

in der Mantelhälfte. 360 ruft ihn<br />

Bischof Hilarius nach Poitiers.<br />

Selber zum Bischof geweiht, gründet<br />

er in Ligugé das erste Kloster<br />

des Abendlandes, die Abtei de<br />

Ligugé. 397, im Alter von 81 Jahren,<br />

stirbt Martin von Tours auf<br />

einer Visite in Candes. Am<br />

11. November wurde er beigesetzt.<br />

Dieses Datum ist tradi ­<br />

tionell das Datum der »Martinsumzüge«<br />

oder auch »Martinsritte«,<br />

die wir in unserer Heimat<br />

noch immer begehen und an dem<br />

Kinder mit hell leuchtenden<br />

Laternen durch die abendliche<br />

Dunkelheit ziehen.<br />

32 33


Der<br />

Ursulamarkt<br />

gestern<br />

und heute<br />

Auf eine sehr lange Tradition<br />

blickt der Ursulamarkt zurück, den<br />

wir Ihnen bereits in der ersten<br />

Ausgabe dieses Jahres vorgestellt<br />

hatten. Dieser findet am 23. <strong>Oktober</strong><br />

in der Coesfelder Innenstadt<br />

und auf dem Marktplatz statt.<br />

Zwei Tage später schließt sich der<br />

»Ursula-Sonntag« an. Über<br />

150 Aussteller und geöffnete<br />

Geschäfte laden zum Stöbern und<br />

Einkaufen ein.<br />

Doch wer war eigentlich diese<br />

Frau, nach der dieser Markt be­<br />

Ein Foto aus dem Jahre<br />

1954: Der Ursulamarkt<br />

vor dem im Rohbau<br />

befindlichen Rathaus<br />

nannt worden ist? Die Legende<br />

besagt Folgendes:<br />

Die heilige Ursula war die<br />

Tochter des frommen Königs<br />

Maurus von der Bretagne. Sie galt<br />

als außerordentlich schöne Frau<br />

und so kam es, dass der heidnische<br />

König von England Boten<br />

aussandte, um Ursula für seinen<br />

Sohn Aetherius als Gemahlin zu<br />

gewinnen. Ursula stellte jedoch<br />

Bedingungen: Zum einen erbat sie<br />

drei Jahre Frist. In dieser Zeit sollte<br />

Aetherius in die christliche Lehre<br />

unterwiesen und getauft werden.<br />

Zweitens forderte sie, dass zu<br />

zehn erlesenen Jungfrauen, denen<br />

sie selbst als elfte angehören<br />

wollte, sich je tausend weitere<br />

gesellen sollten, damit diese<br />

geweiht und getauft sowie in<br />

ritterlichen Spielen ausgebildet<br />

werden und einen Schwur auf<br />

neue Ritterschaft leisten konnten.<br />

Der Kiepenkerl darf natürlich nicht fehlen<br />

Schließlich sollten Schiffe gebaut<br />

werden und weltliche und geistliche<br />

Beschützer sollten diese<br />

Jungfrauen auf einer Pilgerfahrt<br />

nach Rom begleiten.<br />

So bricht der Tross auf, gelangt<br />

über Köln und Basel nach Rom.<br />

Sowohl Ursula als auch Aetherius<br />

waren inzwischen Engel im Traum<br />

erschienen. Ursula wurde bei ihrer<br />

Rückkehr nach Köln ein Martyrium<br />

vorhergesagt, während Aetherius<br />

aufgetragen wurde, seiner künftigen<br />

Braut entgegenzureisen.<br />

In der heiligen Stadt traf Ursula<br />

nach ihrer Ankunft mit Papst<br />

Cyriakus zusammen, der sich entschloss,<br />

sie auf ihrer Reise zurück<br />

nach Köln zu begleiten. Doch<br />

Unheil tat sich auf. Zwei römische<br />

Herren, die dem Christentum<br />

feindlich gesinnt gegenüberstanden,<br />

versuchten, die Jungfrauen,<br />

die Ursula begleiteten, abzuwerben.<br />

Als ihnen dies nicht gelang,<br />

schmiedeten diese beiden einen<br />

Pakt mit den Hunnen, die die<br />

Pilger überfallen und umbringen<br />

sollten. So kam es bei ihrer<br />

Ankunft in Köln zu einem fürchter<br />

lichen Blutbad. Einzig Ursula<br />

blieb übrig. Der Hunnenfürst verliebte<br />

sich in sie und bot an, sie zu<br />

verschonen, wenn sie ihn heiraten<br />

würde. Doch Ursula weigerte sich<br />

standhaft. Der Hunnenfürst tötete<br />

sie daraufhin mit seinem Pfeil.<br />

Der heiligen Ursula wird am<br />

21. <strong>Oktober</strong> gedacht.<br />

(Aus Reclams Lexikon der Heiligen<br />

und der Biblischen Gestalten).<br />

Reger Besuch<br />

auf dem<br />

Ursulamarkt<br />

34 35


»Zeit für mich«<br />

Der Duft frisch gebackener<br />

Waffeln durchströmt das<br />

gemütliche, typisch münsterländische<br />

Ambiente des historischen<br />

»Höltingshof«, dessen Wurzeln bis<br />

in das 16. Jahrhundert zurückreichen<br />

und der heute als Bauerncafé<br />

bewirtschaftet wird.<br />

Der Apfel bestimmt an diesem<br />

Tag das Thema der »Klönrunde«<br />

im Seniorencafé »Zeit für mich«.<br />

Gemeinschaftlich werden Äpfel<br />

geschält und gerieben, Waffelteig<br />

wird vorbereitet. Das gemeinsame<br />

Miteinander steht im Vordergrund.<br />

Angeregt unter halten sich<br />

die Gäste über die Speisen, die<br />

mit dieser Frucht zubereitet werden.<br />

Dazu wird Kaffee getrunken,<br />

die Waffeln werden verzehrt.<br />

Zwischendurch werden zu den<br />

Lauten einer sogenannten<br />

Veeh-Harfe Lieder gesungen.<br />

»Unser Angebot ›Zeit für mich‹<br />

richtet sich sowohl an die pflegenden<br />

Angehörigen als auch an die<br />

Senioren«, erklärt Sabine Nagel,<br />

Ansprechpartnerin für das Betreuungsangebot.<br />

»Die pflegenden<br />

Angehörigen erhalten durch die<br />

stundenweise Übernahme der<br />

Betreuung Freiräume, die sie für<br />

eigene Aktivitäten nutzen können.<br />

Für die Seniorinnen und Senioren<br />

sind unsere Unternehmungen<br />

geistig anregend. Sie verlassen<br />

ihre eigenen vier Wände, sehen<br />

etwas Neues, können mit anderen<br />

Leuten klönen und soziale Kontakte<br />

knüpfen. Sie sind also nicht<br />

isoliert, sondern in eine Gemeinschaft<br />

eingebunden. Wichtig ist<br />

aber, dass durch ein angepasstes<br />

und auf die Jahreszeiten abgestimmtes<br />

Programm die individuellen<br />

geistigen und körperlichen<br />

Fähigkeiten der Teilnehmer gefördert<br />

werden. Speziell geschultes<br />

und qualifiziertes Fachpersonal<br />

steht den teils demenziell erkrankten<br />

Senioren zur Seite und gibt<br />

ihnen die nötige Unterstützung<br />

und Sicherheit. So können sie sich<br />

bei uns gut aufgehoben fühlen.«<br />

Die Freude an der gebotenen<br />

Abwechslung ist den teilnehmenden<br />

Personen anzusehen. Es wird<br />

gelacht – eine Dame trägt Gedichte<br />

vor. »Das ist uns wichtig«, führt<br />

Thea Cramer, Betreuungskraft<br />

beim BHD, fort: »Im Mittelpunkt<br />

steht das gesellige Zusammensein.<br />

Die Menschen wollen einfach<br />

Spaß haben.«<br />

Das Seniorencafé »Zeit für<br />

mich« ist eines der Betreuungsangebote<br />

des BHD Pflegedienstes.<br />

Der BHD Coesfeld ist mit seinem<br />

PFLEGENETZWERK ein Komplettanbieter<br />

im Bereich der Pflege mit<br />

mehr als 200 Mitarbeitern in den<br />

verschiedenen Einrichtungen.<br />

Das Leistungsangebot unterstützt<br />

Personen in jeder Phase ihres<br />

Älterwerdens. Ambulante Pflegeund<br />

Betreuungsangebote über<br />

den Pflegedienst, teilstationäre<br />

Angebote über die Tagespflege<br />

und vollstationäre Verpflegung<br />

über das Seniorenwohnheim.<br />

Dieses Netzwerk sichert eine stets<br />

angepasste und nachhaltige Versorgung.<br />

»Häufig ist es so, dass<br />

Senioren, die in unser Pflegeheim<br />

einziehen, schon einige Jahre bei<br />

uns ambulant oder teilstationär<br />

versorgt wurden und wir sie<br />

dadurch sehr gut kennen. Das ist<br />

Sabine Nagel<br />

für beide Seiten eine sehr angenehme<br />

Situation.«<br />

Bei Fragen rund um das Projekt<br />

»Zeit für mich« steht Ihnen Sabine<br />

Nagel unter der Rufnummer<br />

0 25 41/ 8 44 61-10 zur Verfügung.<br />

Zeit für mich<br />

Seniorencafé im Höltingshof<br />

Wann? Jeden Montag, Dienstag und<br />

Donnerstag von 15.00 bis 18.00 Uhr<br />

Wo? Im Bauerncafé Höltingshof,<br />

Letter Berg 41, 48653 Coesfeld-Lette<br />

Infos und Anmeldung bei:<br />

Sabine Nagel, Telefon 0 25 41/8 44 61-10<br />

Kosten: Die Kosten können privat<br />

oder durch die Pflegekasse übernommen<br />

werden.<br />

Fahrdienst: Unser Fahrdienst bietet<br />

verschiedene Touren im Raum Coesfeld,<br />

Rosendahl und Dülmen an und sorgt dafür,<br />

dass Sie abgeholt und sicher wieder nach<br />

Hause gebracht werden.<br />

Borkener Straße 27b · 48653 Coesfeld<br />

6222 b <strong>blickpunkt</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>2015</strong> 24. 9. <strong>2015</strong><br />

36 37


KAPITEL 4 HANDWERK<br />

»Wahre Liebe gleicht<br />

dem Ring, und der Ring,<br />

der hat kein Ende«<br />

Ein Blick in die historische Ringproduktion<br />

der Goldschmiede Heming<br />

tronische Klingelanlagen für<br />

Häuser.<br />

1925 begann das Unternehmen<br />

mit der Herstellung des<br />

fugenloses Traurings, einem<br />

Produkt, das den Namen Heming<br />

national zu großer Bekanntheit<br />

verhelfen sollte. Zahlreiche Unternehmen<br />

wurden beliefert, auf<br />

Schmuckmessen im ganzen Reich<br />

wurden die Kostbarkeiten aus der<br />

hauseigenen Manufaktur ausgestellt.<br />

Der noch heute in die Trauringe<br />

gravierte Firmenstempel, der<br />

aus den Initialen des Unternehmensgründers<br />

besteht, signalisierte<br />

damals wie heute handwerkliche<br />

Qualität. »Für bestimmte<br />

Kunden fertigen wir noch heute<br />

kleine Serien von Trauringen.<br />

Gleichzeitig können wir auch die<br />

alten Serien aus den 1930er- und<br />

40er-Jahren weiterhin produzieren«,<br />

erklärt der Goldschmiedemeister<br />

und Diplom-Designer Reiner<br />

Wedler und verweist damit<br />

auf die ungebrochene Kontinuität<br />

der Goldschmiede. »Wir können<br />

sogar den Wünschen nach ganz<br />

alten Ringen nachkommen, da uns<br />

sämtliche Unterlagen und Laufkarten,<br />

auf denen die Daten verschiedener<br />

von uns gefertigter<br />

Ringmodelle verzeichnet sind,<br />

erhalten geblieben sind, da sie dem<br />

Krieg nicht zum Opfer fielen.«<br />

Dieses Stück Handwerksgeschichte<br />

ist in der Goldschmiede<br />

Heming nach vorheriger Anmeldung<br />

erfahrbar. Was die modern<br />

und einladend gestaltete Außenfassade<br />

nicht verrät: Die hinteren<br />

Räume bergen eine Kostbarkeit in<br />

Form historischer Maschinen, die<br />

erahnen lassen, wie aufwendig es<br />

war, das »Symbol der Liebe zweier<br />

Menschen« anzufertigen. Vieles in<br />

diesem Raum, durch dessen Mitte<br />

ein roter Läufer führt, ist original<br />

und noch funktionstüchtig. Es ist<br />

die Liebe zum Detail, die einem<br />

Blick in die<br />

hirstorische<br />

Werkstatt<br />

Für viele Menschen gibt es<br />

nichts Größeres, nichts Erhabeneres,<br />

als den Bund fürs Leben mit<br />

jener Person einzugehen, die sie<br />

am meisten lieben. Der Ehering ist<br />

Ausdruck dieses Bundes – ein Versprechen,<br />

eine Verbindung. Dieser<br />

Bedeutung soll im Jahre 855 der<br />

damalige Papst Nikolaus I. mit den<br />

folgenden Worten Nachdruck verliehen<br />

haben: »So wie der Ring<br />

keinen Anfang und kein Ende hat,<br />

so soll die Beziehung und der<br />

Bund mit Gott ewig währen.«<br />

Die Geschichte des Traurings<br />

ist indes älter als die christliche<br />

Kultur. Überliefert ist, dass bereits<br />

die alten Ägypter glaubten, vom<br />

linken Ringfinger ginge ein Nerv<br />

direkt bis ins Herz, dem Zentrum<br />

der Liebe. Aus diesem Grunde<br />

trugen sie an diesem Finger einen<br />

Ring. Die Römer taten es ihnen<br />

gleich und diese Tradition vererbte<br />

sich – auch in Deutschland,<br />

allerdings wird hier der Ehering<br />

am rechten Ringfinger getragen.<br />

Geschichte und Tradition, beides<br />

eng mit der Stadt Coesfeld<br />

verbunden, lassen sich in der<br />

Goldschmiede Heming anschaulich<br />

erfahren. Vor 157 Jahren war<br />

es Theodor Heming, der in der<br />

Schüppenstraße ein Uhren- und<br />

Goldwarengeschäft eröffnete, das<br />

heute in vierter Generation von<br />

Goldschmiedemeisterin Petra<br />

Heming erfolgreich geführt wird.<br />

Das ursprüngliche Sortiment<br />

war breit aufgestellt und umfasste<br />

neben hochwertigen Uhren<br />

auch Hochräder und sogar elek­<br />

38 39


Erst die Poliermaschine gibt dem Ring seinen<br />

Glanz. Dieser Schritt steht am Ende des Produktionsprozesses<br />

und erfordert nicht nur ein besonderes<br />

Feingefühl, sondern auch einen guten Blick.<br />

entgegenkommt: Originallichtschalter,<br />

-steckdosen und -lampen.<br />

Es wirkt so, als wäre dieser<br />

Raum noch immer aktiv und tatsächlich<br />

ist er es auch: »Es gibt<br />

Die Lapidiermaschine dient dazu, dem Ring<br />

eine glatte, plane Fläche zu geben<br />

Zwei verschiedene historische Rändelmaschinen<br />

metall ein und bearbeiten es so<br />

weit vor, dass unsere Kunden ihre<br />

Ringe formen und aktiv bei der<br />

Entstehung mitwirken können«,<br />

erklärt Goldschmiedemeisterin<br />

Petra Heming.<br />

Die Produktionsweise der Eheringe<br />

hat sich mit dem Aufkommen<br />

moderner CNC-Maschinen<br />

entscheidend gewandelt. »Die<br />

traditionelle Herstellungsart ist auf<br />

dem modernen Markt verschwun­<br />

zen und anschließenden Ausglühen<br />

des Materials. Dieser Schritt<br />

führte dazu, dass das Material<br />

»entspannt« war und sich somit<br />

bearbeiten ließ. »Das Goldschmiedehandwerk<br />

arbeitet mit der<br />

Methode der Kaltverformung«,<br />

betont Wedler und grenzt sein<br />

Handwerk damit von jenem des<br />

Schmieds ab, welcher mit glühenden<br />

Materialien arbeitet. Anschließend<br />

wird ein Streifen erzeugt,<br />

Die Walze dient der Grundvorbereitung<br />

des Materials. Durch diesen<br />

Schritt erhält es seine notwendige<br />

Stärke und Festigkeit.<br />

viele Menschen, die danach fragen,<br />

ob sie sich diese Produktionsstätte<br />

einmal ansehen können.<br />

Wir bieten dazu die Gelegenheit.<br />

Wir können nicht nur mit den<br />

historischen Maschinen die Ringe<br />

aus Großvaters Zeiten anfertigen,<br />

sondern man kann uns dabei auch<br />

über die Schulter schauen. Es ist<br />

auch möglich, selber Hand anzulegen.<br />

»Wir schmelzen das Edelden.<br />

Heute wird ein Rohr gegossen,<br />

von diesem werden die Ringe<br />

dann abgeschnitten. Das läuft<br />

alles vollautomatisch. In unserer<br />

Manufaktur zeigen wir, dass der<br />

Ehering ein Handwerk ist. Er reift<br />

mit jedem von Hand ausgeführten<br />

Produktionsschritt. Das verleiht<br />

ihm seine Seele.«<br />

Die handwerkliche Produktion<br />

eines Rings begann mit dem Erhitwelcher<br />

gewalzt wird. Dieses Walzen<br />

gibt dem Material die für die<br />

weitere Produktion gewünschte<br />

Stärke. Aus dem in diesem Schritt<br />

angefertigten Streifen werden<br />

sodann die Ringrohlinge herausgehauen.<br />

Das Schmieden von Ringen ist<br />

ein Prozess, der von Anfang an<br />

auf eine hohe Effizienz ausgelegt<br />

war. Im Produktionskreislauf geht<br />

nichts verloren. Die Materialstreifen,<br />

aus denen die Rohlinge<br />

herausgehauen worden waren,<br />

wurde eingeschmolzen, gewalzt<br />

und erneut zur Herstellung von<br />

Ringen verwendet. Durch das Heraushauen<br />

eines Rohlings in einer<br />

der verschiedenen Pressen, die in<br />

der musealen Werkstatt betrachtet<br />

werden können, erhält der<br />

heming.de<br />

TRAURING MANUFAKTUR<br />

Besuchen Sie<br />

unsere Trauring-<br />

Manufaktur<br />

in historischen<br />

Räumen<br />

Goldschmiede & Juwelier<br />

Schüppenstr. 11-13<br />

48653 Coesfeld<br />

Telefon 02541 947794<br />

40 41


Ring seine grobe Form. Dass dabei<br />

rohe Kräfte walten, die geeignet<br />

sind, solche aus Gusseisen gefertigten<br />

Maschinen zu sprengen,<br />

zeigt die älteste Maschine in der<br />

Werkstatt. Um den Belastungen<br />

standzuhalten, musste sie an beiden<br />

Seiten zusätzlich verstärkt<br />

werden. Während des gesamten<br />

Nach dem Walzen erfolgt das<br />

Ausstanzen des Ring-Rohlings.<br />

Solche Stanzmaschinen gibt es in<br />

verschiedenen Formen. Diese wird<br />

mit dem Fuß bedient und schlägt,<br />

wie das Bild links unten zeigt, aus<br />

dem gewalzten Material streifen die<br />

Ring rohlinge heraus.<br />

Prozesses wird der Rohling immer<br />

wieder angeglüht und abgekühlt,<br />

damit er weiterverformt werden<br />

kann. Die Feinarbeiten folgen.<br />

Hier kommen die sogenannten<br />

»Rändelmaschinen« und die »Lapidiermaschine«<br />

ins Spiel. Erstere<br />

bringt die äußere Form des Ringes<br />

in die gewünschte Breite. Diese<br />

kann variabel eingestellt werden –<br />

je nach Wunsch des späteren<br />

Ringträgers. Mit der »Lapidiermaschine«<br />

wird der Ring angeschliffen,<br />

damit er eine absolut<br />

saubere und plane Fläche bekommt.<br />

Der letzte Schritt im<br />

Prozess besteht im Polieren des<br />

Ringes. Bekam der Ring in den<br />

vorherigen Schritten seinen<br />

»Körper«, so erlangt er nun seinen<br />

Glanz, seine »Seele«. Er wird<br />

sowohl von innen als auch von<br />

außen poliert. Wie lange dieser<br />

Schritt dauert, bis der Ring glänzt,<br />

hängt vom Material ab. Ein Ring<br />

aus Platin benötigt eine längere<br />

Zeit des Polierens als einer aus<br />

Gold. Das Polieren des Rings ist<br />

eine besondere Aufgabe. Immer<br />

wieder wandert der kritische Blick<br />

über das anmutig wirkende<br />

Objekt und sucht nach Stellen,<br />

die noch nicht jenen Glanz zeigen,<br />

der für das Werk signifikant ist.<br />

Ein Besuch der musealen<br />

Werkstätte der Goldschmiede<br />

Heming lohnt sich nicht nur für<br />

Paare, die sich das Ja-Wort geben<br />

und vielleicht ihren Ringen durch<br />

eigenes Handanlegen eine ganz<br />

eigene, persönliche Note verleihen<br />

möchten. Sie ist auch hochinteressant<br />

für all diejenigen, die einen<br />

Blick hinter die besondere Kultur<br />

der Ringherstellung werfen möchten.<br />

Nach vorheriger tele fonischer<br />

Anmeldung steht einem Ausflug<br />

in die Geschichte dieses Handwerks<br />

nichts mehr im Wege.<br />

Das Familienunternehmen Heming wird in vierter Generation von der<br />

Goldschmiedin Petra Heming und ihrem Ehemann Reiner Wedler erfolgreich<br />

geführt<br />

Aus dem zuvor gewalzten Materialstreifen werden<br />

Ringrohlinge herausgeschlagen<br />

Frau Völker vor der Poliermaschine, die in der Vergangenheit über viele<br />

Jahre ihr Arbeitsplatz gewesen war<br />

Wir danken allen Inserenten<br />

für die freundliche Unterstützung!<br />

42 43


Die radiologische und neuroradiologische Praxis<br />

Dr. Horst Hartmann im Ärztehaus Velen –<br />

Schnittstelle zwischen den Fachdisziplinen<br />

Alles unter einem Dach<br />

im Ärztehaus Velen<br />

»Die Radiologie gleicht in vielerlei<br />

Hinsicht einem Puzzle«, erklärt<br />

Dr. Horst Hartmann und führt<br />

fort, dass das Aufgabenspektrum<br />

eines Radiologen in verschiedene<br />

andere Fachbereiche hineinreicht.<br />

Horst Hartmann ist ein erfahrener<br />

Arzt und Radiologe. Er hat<br />

die moderne Bilddiagnostik via<br />

Magnetresonanztomographien<br />

(MRT) nicht nur erlernt, sondern<br />

ihre Entwicklung immer auch<br />

mitbegleitet. Anfang 1980 fing er<br />

als Arzt für innere Medizin an.<br />

Seit Ende 1981 ist er als Radiologe<br />

tätig – also seit fast 34 Jahren.<br />

In dieser Zeit hat sich auf dem<br />

Gebiet der bildgebenden Diagnostik<br />

viel getan. »1994 habe ich<br />

in Würzburg an einer der ersten<br />

MRTs untersuchen können«,<br />

erinnert sich der Radiologe. »Da<br />

hat das Scannen einer Schicht mit<br />

einer Auflösung von gerade einmal<br />

64 x 64 Bildpunkten dreieinhalb<br />

bis fünf Minuten gedauert.<br />

Danach musste der Patient<br />

herausgenommen, seine Lage<br />

um einen Zentimeter verändert<br />

werden, um dann die nächste<br />

Schicht scannen zu können. Und<br />

das wiederholte sich dann. Heute<br />

scannen wir 36 Schichten in einer<br />

Minute und zehn Sekunden, und<br />

das bei einer Auflösung von<br />

1024 x 1024 Bildpunkten.«<br />

Der medizinisch-technische<br />

Fortschritt schreitet auf dem<br />

Gebiet der bildgebenden Diagnostik<br />

rasch voran. »Die Lebensdauer<br />

einer solchen MRT liegt bei<br />

acht bis zehn Jahren. Dann kommt<br />

ein neues und verbessertes<br />

Modell. Für viele Patienten ist der<br />

Lärm, den eine solche Untersuchung<br />

mit sich bringt, unangenehm.<br />

Sie bekommen dann bei<br />

uns Ohropax oder Kopfhörer<br />

mit/ohne Musik. Dieser Lärm wird<br />

bei der nächsten Generation<br />

an MRTs der Vergangenheit angehören.«<br />

Seit sechs Jahren praktiziert<br />

Dr. Horst Hartmann im Ärztehaus<br />

Velen. Der Radiologe, der zudem<br />

eine psychotherapeutische und<br />

psychoonkologische Ausbildung<br />

besitzt, sieht im Ärztehaus viele<br />

Vorteile für seine Patienten und<br />

für seine eigene Tätigkeit. »Der<br />

Weg zu den jeweiligen Behandlungsärzten<br />

ist kurz. Während bei<br />

ortsfernen Praxen oft ein Zeitverlust<br />

dadurch entsteht, dass der<br />

behandelnde Arzt nicht sofort per<br />

Telefon zu erreichen ist, sind die<br />

Wege hier kurz und der Kontakt<br />

direkt. Ich kann in dringenden<br />

Fällen einfach die Treppe hochlaufen<br />

und bin bei Dr. Dresemann,<br />

Dr. Petrovic oder den anderen<br />

Ärzten oder sie kommen selbst in<br />

unsere Abteilung, um am Monitor<br />

die Befunde direkt zu besprechen.<br />

Die Kooperation zwischen den<br />

Disziplinen ist in einem Ärztehaus<br />

direkter und intensiver. Das<br />

kommt dem Patienten zugute.<br />

Auf der anderen Seite erhalte<br />

auch ich immer wieder klinische<br />

Rückmeldungen über den Verlauf<br />

und den Erfolg einer Behandlung.<br />

Das ist insofern wichtig, da Bilder<br />

und Diagnosen nicht immer<br />

deckungsgleich sind. So kann ein<br />

Bild durch unterschiedliche Erkrankungen<br />

verursacht sein oder durch<br />

eine einzige Erkrankung.«<br />

In der Radiologischen Praxis<br />

kommt modernste Technik zum<br />

Einsatz. Die »3 Tesla MRT« bietet<br />

eine verbesserte diagnostische<br />

Qualität und hochauflösendere<br />

Bilder. Gleichzeitig ist sie im Vergleich<br />

zu den älteren Modellen<br />

komfortabler, denn die Magnetöffnung<br />

ist heute größer, wird in<br />

Zukunft noch weiter werden.<br />

»Die 3 Tesla MRT ist derzeit die<br />

modernste ihrer Art. Sie hat eine<br />

weit höhere Feldstärke als Vorgängermodelle,<br />

was dazu führt, dass<br />

bei der Untersuchung eine höhere<br />

Signalintensität zur Verfügung<br />

steht. Diese kann entweder dazu<br />

verwendet werden, die Bildqualität<br />

zu verbessern oder aber die<br />

Untersuchungszeit zu verkürzen.«<br />

Nicht selten fürchten sich die<br />

Patienten vor der Untersuchung in<br />

der MRT, doch ist diese Furcht<br />

unbegründet. »Die Magnetresonanztomographie<br />

ist eine sehr<br />

sichere Methode ohne radioaktive<br />

Strahlung, da sie nur Magnetfelder<br />

und UKW-Wellen einsetzt.<br />

Durch den starken Metallkern ist<br />

der Patient von radioaktiver oder<br />

elektromagnetischer Strahlung<br />

abgeschirmt. Einzig metal lische<br />

Gegenstände am und im Körper<br />

bergen ein Risiko. Doch hier<br />

arbeiten wir eng mit der Fachhochschule<br />

Gelsenkirchen zusammen.<br />

Sie untersucht bei uns die<br />

Das Praxisteam der radiologischen und neuroradiologischen Praxis<br />

von Dr. Horst Hartmann im Ärztehaus Velen<br />

verschiedenen Materialien, die<br />

während einer Operation in den<br />

Körper eingesetzt werden, auf<br />

ihre Wechselwirkung mit der MRT.<br />

Das bietet uns die Möglichkeit,<br />

jederzeit an der Fachhochschule<br />

nachzufragen, wie welches Implantat<br />

reagiert, um entsprechend<br />

die Behandlung zu organisieren.«<br />

Haben Sie noch Fragen oder<br />

wünschen Sie eine Beratung?<br />

Dann wenden Sie sich an das<br />

Team der Praxis für Radiologie<br />

und Neuroradiologie unter der<br />

Rufnummer (0 28 63) 38 36 060.<br />

Ärztehaus Velen<br />

Ignatiusstraße 8<br />

46342 Velen<br />

www.aerztehaus-velen.de<br />

44 45


KAPITEL 4 GESCHICHTE UND GESCHICHTLICHES<br />

Zisterzienserinnen in<br />

Coesfeld – das ehemalige<br />

Kloster Marienborn<br />

Viel Historisches ist in den letzten<br />

200 Jahren, insbesondere jedoch<br />

im Zuge des letzten Weltkrieges<br />

und der wenig später erfolgten<br />

Innenstadtsanierung unwiderruflich<br />

verloren gegangen. In manchen<br />

Fällen erinnert nur noch die<br />

Namensgebung (z. B. die »Commende«-Straße<br />

in Borken oder<br />

»Am Haus Lette« im gleichnamigen<br />

Coesfelder Ortsteil) an das<br />

einstige historische Erbe. An ganz<br />

wenigen Stellen finden sich eine<br />

Tafel oder ein Gedenkstein –<br />

ein wenig beachtetes Echo einer<br />

erloschenen Zeit. Dort, wo einst<br />

die für unsere Region typischen<br />

urigen münsterländischen Häuser<br />

oder aber die mächtigen Wände<br />

bedeutender Klöster standen,<br />

finden sich heute betonierte<br />

»Apostel« unserer Konsumgesellschaft:<br />

Einkaufszentren. Das ehemalige<br />

Kloster Marienborn steht<br />

für einen solchen Umgang mit der<br />

Geschichte. Vor genau 200<br />

Jahren, im Jahre 1805, fand das<br />

Zisterzienserinnen-Kloster durch<br />

die Säkularisation sein Ende. Eine<br />

bis dahin über 560-jährige<br />

Geschichte war beendet worden.<br />

Und trotzdem blieb das ehemalige<br />

Kloster für das Gesicht der Stadt<br />

auch noch eine lange Zeit von<br />

großer Bedeutung. Aber lesen Sie<br />

selbst!<br />

Die Ursprünge des<br />

Klosters<br />

Eine Region bei Lippramsdorf,<br />

zwischen der Lavesumer und<br />

Lembecker Mark am Kappenberg<br />

gelegen, bildet den Ursprung des<br />

Klosters. Heute verweist nichts<br />

mehr auf diesen Ort – sämtliche<br />

Spuren sind getilgt. Seine Gründung<br />

ging auf den damals amtierenden<br />

Bischof von Münster,<br />

Ludolf von Holte (1226–47),<br />

zurück. Schon in diesen frühen<br />

Jahren erhielt das Kloster zahlreiche<br />

Schenkungen und Spenden.<br />

Die wirtschaftlichen Fähigkeiten<br />

des Klosters wuchsen zügig<br />

und bald war es in der Lage,<br />

durch eigene Finanzkraft Grundbesitz<br />

zu erwerben.<br />

Dass das Kloster in den Orden<br />

der Zisterzienser aufgenommen<br />

wurde, war keine Selbstverständlichkeit.<br />

Der Zisterzienserorden<br />

verhielt sich gegenüber der Aufnahme<br />

von Frauenklöstern ablehnend.<br />

Dies deswegen, da durch<br />

ein solches Verhalten gewährleistet<br />

werden sollte, dass nur solche<br />

Klöster in den Ordensverband<br />

gelangten, die eine strenge Einhaltung<br />

der Benediktinerregeln<br />

sicherstellen konnten. Erst 1235<br />

wurde das Kloster Marienborn auf<br />

Befehl des Papstes in den Zisterzienserorden<br />

eingegliedert.<br />

Das Kloster in der<br />

Stadt Coesfeld<br />

Weshalb das Kloster bereits nach<br />

wenigen Jahren seinen Platz von<br />

Lippramsdorf nach Coesfeld verlegte,<br />

ist nicht bekannt. Manche<br />

Quellen führen die Abgeschiedenheit<br />

des Ortes an. Andere nennen<br />

die permanente Gefahr durch<br />

Fehden, welche den Wunsch nach<br />

militärischer Sicherheit in der<br />

Ummauerung einer Stadt nährte.<br />

Oder mochten ökonomische<br />

Gründe eine Rolle gespielt haben?<br />

Zur Zeit der Umsiedlung war<br />

Coesfeld eine wirtschaftlich<br />

erfolgreiche Stadt – nach Münster<br />

die zweitwichtigste Stadt im<br />

Hochstift. Einer Sage nach soll der<br />

Grund für die Umsiedlung der<br />

Geist eines herumspukenden<br />

Mönches gewesen sein.<br />

1244 wurde das Kloster nach<br />

nur 14 Jahren aufgegeben und<br />

nach Coesfeld verlegt. Der Bischof<br />

Ludolf gestattete dies, wenn auch<br />

nach den Ordensstatuten eine<br />

Ansiedlung innerhalb einer Stadt<br />

verboten war.<br />

Das Gebiet, auf dem das neue<br />

Kloster errichtet werden sollte,<br />

befand sich im Besitz des Prämonstrantenklosters<br />

Varlar. Für die<br />

Nutzung des Gebietes hatten die<br />

Zisterzienserinnen dem Kloster<br />

Varlar jährlich zwölf Denare zu<br />

entrichten.<br />

Wie die Beziehungen zur Stadt<br />

und ihren Bürgern ausgesehen<br />

haben, ist nicht wirklich bekannt.<br />

Nur Fragmente bieten einen knappen<br />

Einblick in das Miteinander.<br />

So schlossen die Stadt Coesfeld<br />

sowie die damalige Äbtissin einen<br />

Vertrag über die Befreiung der bis<br />

dahin von dem Kloster erworbenen<br />

Häuser und Grundstücke von<br />

den städtischen Lasten gegen eine<br />

jährliche Abgabe. Zugleich ging<br />

das Kloster die Verpflichtung ein,<br />

seinen Wagen und seine Pferde<br />

an die Stadt auszuleihen, wenn<br />

diese sie benötigte.<br />

Reprografie einer<br />

Postkarte um 1905<br />

vom ehe maligen<br />

Kloster Marienborn<br />

46 47


Allerdings sind auch Konflikte<br />

zwischen der Stadt und ihrem<br />

selbstbewussten Magistrat auf der<br />

einen und dem Kloster auf der<br />

anderen Seite bekannt. Die oben<br />

angeführte Einigung von 1253<br />

war nicht ohne Streit über die<br />

konkrete Höhe der zu entrichtenden<br />

Abgaben sowie die Form der<br />

Leistungserbringung abgelaufen.<br />

Rund 200 Jahre später, im Jahre<br />

1450, kam es erneut zu einem<br />

Konflikt. Dieses Mal ging es um<br />

den Erwerb von weiterem Grundbesitz<br />

durch das Kloster. Da dieses<br />

von Abgaben befreit war, befürchtete<br />

die Stadt, dass sie einen nicht<br />

unerheblichen Teil ihrer Einkünfte<br />

durch die Expansion des klösterlichen<br />

Besitztums innerhalb der<br />

Stadt verlieren könnte.<br />

Das Leben der Zisterzienserinnen<br />

in Coesfeld<br />

Die Entstehung des Zisterzienserinnen-Ordens<br />

ist mit der religiösen<br />

Frauenbewegung des<br />

13. Jahrhunderts eng verbunden.<br />

Die Frauen in den nördlichen<br />

Ländern Europas drängten auf<br />

eine eigenständige Lebensweise<br />

in einer religiösen Gemeinschaft.<br />

Die Zisterzienser, deren Ursprung<br />

auf die Gründung des Klosters in<br />

Cîteaux (1098) durch Abt Robert<br />

von Molesme zurückging, wollten<br />

nach den Regeln des heiligen<br />

Benedikts ein von der Welt abgeschiedenes,<br />

schlichtes Leben<br />

führen und ihren Lebensunterhalt<br />

ausschließlich durch eigene Arbeit<br />

verdienen. Wie nun jedoch das<br />

Leben innerhalb der Klostermauern<br />

einer Stadt wie Coesfeld<br />

aussah, darüber ist so gut wie<br />

nichts bekannt. Ein von der Welt<br />

abgeschiedenes Leben innerhalb<br />

der Stadt Coesfeld wird wohl nur<br />

schwerlich möglich gewesen sein,<br />

hatten sich die Schwestern ja dazu<br />

verpflichtet, Leistungen für die<br />

Stadt zu erbringen.<br />

Die Namenslisten der Äbtissinnen<br />

und des Konvents lassen darauf<br />

schließen, dass anfänglich nur<br />

adelige Damen aufgenommen<br />

wurden. Es handelte sich hierbei<br />

um Frauen der Ministerialen im<br />

Dienste des Bischofs von Münster.<br />

So – dies mag als Beispiel genügen<br />

– übertrug im August 1279<br />

der Ritter Rembert von Stochem –<br />

er und sein gleichnamiger Sohn<br />

waren Burgmannen auf der<br />

bischöflichen Burg Nienborg –<br />

dem Zisterzienserkloster ein Gut,<br />

als jenes seine Enkelin Gertrud<br />

aufgenommen hatte. Wie viele<br />

Schwestern im Kloster Marienborn<br />

lebten, ist nicht bekannt. Neben<br />

dem Amt der Äbtissin gab es die<br />

Priorin (die Vertreterin der Äbtissin)<br />

und die Küstersche (also eine<br />

Küsterin). Die Mitte des klösterlichen<br />

Lebens der Zisterzienserinnen<br />

bildete das feierliche Chorgebet,<br />

in dessen Rahmen auch die<br />

Lesungen auf Latein vorgetragen<br />

wurden. Auch waren die Schwestern<br />

mit der Verwaltung der<br />

Klosterwirtschaft und in der Haushaltung<br />

tätig. Denkbar ist, dass<br />

sich die Schwestern im Kloster<br />

Marienborn mit Weben, Spinnen<br />

und Sticken beschäftigten, da<br />

Coesfeld ein Zentrum der Textilwirtschaft<br />

war.<br />

Dass das Leben nach den<br />

strengen Regeln der Zisterzienser<br />

zu leben nur schwer möglich war,<br />

darauf lassen auch Akten einer<br />

Visitation aus dem Jahr 1571<br />

schließen. Diese belegen, dass das<br />

Klosterleben nicht den strengen<br />

Klausurregeln folgen (konnte),<br />

wobei die Gebetsvorschriften und<br />

Gottesdienstordnung beachtet<br />

und eingehalten wurden. Das<br />

strenge Schweigegebot jedoch<br />

nicht. Auch reisten die Nonnen.<br />

Ein ausgeprägtes Gemeinschaftsleben<br />

existierte nur an wenigen<br />

hohen Kirchentagen. Eine Bibliothek<br />

gab es – bis auf wenige<br />

Bücher – nicht.<br />

Vom Aufstieg und<br />

Niedergang des Klosters<br />

Das Kloster befand sich im Bereich<br />

der heutigen Schüppenstraße,<br />

Süringstraße und Poststraße. Über<br />

sein Aussehen und seinen Aufbau<br />

ist wenig bekannt und nur wenig<br />

Bildmaterial hat die Zeit überdauert.<br />

Berichte aus dem 17. Jahrhundert<br />

schildern, dass das Kloster ein<br />

einflügeliger Bau mit schlichtem<br />

Mittelrisalit war. Zunächst besaß<br />

das Kloster eine kleine Kapelle,<br />

welche 1302 erweitert worden<br />

war. 1346 erhielt es eine Kirche.<br />

1754 wurde mit dem Bau einer<br />

neuen Kirche begonnen. Verschiedene<br />

Altäre gab es. Der Hochaltar<br />

war der heiligen Maria geweiht.<br />

Während der Zeit des Hochmittelalters<br />

hatte das Kloster viele<br />

mächtige und großzügige Gönner.<br />

Die Reihe klangvoller Namen, zu<br />

denen sowohl die Bischöfe von<br />

Münster als auch zahlreiche<br />

bedeutende adelige Familien<br />

gehörten, deren Töchter, Nichten<br />

oder Enkelinnen in das Kloster eintraten<br />

und die dies mit Ländereien<br />

oder Zehnten quittierten, ist lang.<br />

Die Besitztümer des Klosters<br />

wuchsen kontinuierlich an und<br />

verteilten sich auf das gesamte<br />

Münsterland. Obgleich der Großteil<br />

des Grundbesitzes in der Region<br />

um Lippramsdorf lag, fanden<br />

sich weitere Besitztümer in Hamminkeln,<br />

Borken, Reken, Gescher,<br />

Nottuln – ja, bis nach Winterswijk,<br />

um nur einige zu nennen. Um<br />

1400 erreichte das Kloster seinen<br />

wirtschaftlichen Höhepunkt –<br />

etwas, das es danach nie wieder<br />

erreichen sollte. In Coesfeld<br />

gehörte dem Kloster der in der<br />

Feldmark gelegene Stockinghof,<br />

die heutige Marienburg.<br />

Die Geschicke und die wirtschaftliche<br />

Situation des Klosters<br />

werden maßgeblich mit jenen der<br />

Stadt und der Region verbunden<br />

gewesen sein. Mochten die<br />

Schwestern einst hinter den Stadtmauern<br />

Zuflucht vor Krieg und<br />

Gewalt gesucht haben, so wurden<br />

sie trotzdem von diesen eingeholt.<br />

Fehden, Kriege und Konflikte im<br />

Zuge der Reformation hinterließen<br />

Narben im Antlitz der Stadt. Sie<br />

führten immer wieder zu schwierigen<br />

wirtschaftlichen Situationen,<br />

zu Not und Flucht. Marodierende<br />

Heere durchstreiften die Region,<br />

brandschatzten und plünderten.<br />

Sie quartierten sich in Coesfeld<br />

ein, verlangten ausbeuterisch viel<br />

und hinterließen Elend. Immer<br />

wieder kamen das wirtschaftliche<br />

Leben und der Handel mit<br />

anderen Orten in der Region oder<br />

den Niederlanden zum Erliegen.<br />

Es heißt, dass vor allem die<br />

Besetzung Coesfelds durch hessische<br />

Truppen im Dreißigjährigen<br />

Krieg dem Kloster den Ruin<br />

brachte.<br />

Mit der Ankunft der Jesuiten in<br />

Coesfeld schien sich jedoch ein<br />

Wandel zum Positiven abzuzeichnen.<br />

Im Rahmen der Reformation<br />

sollten sie helfen, den Katholizismus<br />

wieder fest zu etablieren. Sie<br />

gründeten die Jesuitenresidenz<br />

und das Gymnasium Nepomu ­<br />

ce num im Jahre 1626. Die Jesuiten<br />

interessierten sich sehr für das<br />

Kloster als Sitz des Gymnasiums.<br />

Und auch die damalige Äbtissin<br />

Katharina von Hake (1614 –31)<br />

zeigte sich offen für einen Verkauf<br />

der Klostergebäude. Doch so weit<br />

sollte es nicht kommen.<br />

Das ehemalige<br />

Kloster Marienborn,<br />

zeit weise Gymnasium<br />

Nepomucenum an<br />

der Kupferstraße<br />

(Fotograf:<br />

Anton Walterbusch)<br />

48 49


Vom Kloster zum<br />

Gymnasium<br />

1803 wurde das Kloster schließlich<br />

aufgehoben und ging über in den<br />

Besitz des »Wild- und Rheingrafen<br />

Salm-Grumbach«. Dieser nutzte<br />

das Klostergebäude zunächst als<br />

Wohngebäude. Nachdem Westfalen<br />

1815 Provinz des Königreichs<br />

Preußen geworden war, kaufte die<br />

Regierung das frühere Kloster<br />

1828 auf und stellte es dem<br />

bisherigen Progymnasium (dem<br />

ehemaligen Jesuitengymnasium<br />

Nepomucenum) als Schulgebäude<br />

zur Verfügung. Es wurde zum<br />

»Königlich-Preußischen Gymnasium«<br />

erhoben. Der erste Direktor<br />

des Gymnasiums war der namhafte<br />

Philologe und Historiker<br />

Bernhard Sökeland.<br />

Doch von da an begannen<br />

fleißige Hände mit der Tilgung der<br />

Spuren des Klosters im Stadtgesicht<br />

Coesfelds. Zunächst wurde<br />

in der Kirche eine Zwischendecke<br />

eingebaut und die Kirchenfenster<br />

wurden entfernt. Das Erdgeschoss<br />

diente als Aula, das Obergeschoss<br />

als Direktorenwohnung. In der<br />

Zeit des Ersten Weltkrieges erfolgten<br />

weitere, umfassende Umbaumaßnahmen.<br />

Im ehemaligen<br />

Klostergarten wurde ein Neubau<br />

errichtet, der geschlossene Kreuzgang<br />

musste ihm weichen. 1936<br />

erfolgte dann der vollständige<br />

Abriss der letzten Reste des Klosters<br />

zugunsten einer Turnhalle.<br />

Coesfeld verlor damit ein Stück<br />

Geschichte. Wie bedeutsam dieses<br />

gewesen war, mag der Leser<br />

daran erkennen, dass das großartige<br />

»Handbuch der deutschen<br />

Kunstdenkmäler« des Georg<br />

Dehio aus dem Jahre 1934 das<br />

damals noch erhaltene Gymnasium<br />

nebst Kapelle für besonders<br />

erwähnenswert hielt.<br />

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sonntags 13–16 Uhr<br />

und nach Vereinbarung<br />

Sommer<br />

1. Mai bis 30. September<br />

täglich, außer montags<br />

11–16 Uhr<br />

Das Museum ist nur<br />

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6179 c <strong>blickpunkt</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>2015</strong><br />

Abriss des ehemaligen<br />

Klostergebäudes.<br />

Im Hintergrund:<br />

der damalige Neubau<br />

des Gymnasiums.<br />

Wir danken<br />

allen Inserenten<br />

für die freundliche<br />

Unterstützung!<br />

Öffnungszeiten der Gärtnerei und des Cafés:<br />

Mo. - Fr. 8.30 Uhr bis 18 .00 Uhr<br />

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50 51


Wo finde ich den »<strong>blickpunkt</strong>«?<br />

Der »<strong>blickpunkt</strong>« wird in über 350 Geschäften,<br />

Praxen, Kanzleien, Apotheken sowie öffentlichen<br />

Einrichtungen zur kostenlosen Mitnahme<br />

oder dortigen Lektüre ausgelegt. Hier sind<br />

einige Verteilerstellen:<br />

BILLERBECK: Modehaus Bruns, Kapellenweg 2;<br />

haar2oh, Münsterstraße 15; Zweirad Bergmann,<br />

Holthauser Str. 3; Blumen Gievert, Altenberger<br />

Weg 1; Sparkasse Westmünsterland, Bahnhofstr.<br />

5; Textilpflege Evelt, Lange Str. 21; Johannis-<br />

Apotheke, Lange Str. 31; Dom-Café, Am Markt 3;<br />

Kunstwerkstatt Meyer-Landrut, Münsterstr. 6;<br />

Hotel Weißenburg, Gantweg 18<br />

BORKEN: St.-Josef-Apotheke, Heidener Str. 59;<br />

Sanitätshaus Beermann, Ahauser Str. 2; Küchen<br />

Mais, Brinkstr. 6; Friseur Schmidt, Johann-Walling-Str.<br />

42; Wellness & Kosmetik Sandkuhl,<br />

Johann-Walling-Str. 40; Di Da Kosmetik, Johann-<br />

Walling-Str. 11; Kosmetik-Institut Rietberg, Neutor<br />

11; Maßatelier Schröer, Neutor 10; Bäckerei<br />

Jägers (div. Standorte in Borken); Modehaus<br />

Vierhaus, Mühlenstr. 17; Der Brillenmacher<br />

Schulte-Repel, Mühlenstr. 3; Bäckerei Hollstegge,<br />

Markt 1; Heimtextilien Benning, Mühlenstr. 5;<br />

Reformhaus Arndt, Markt 20; Galerie Kranenburg,<br />

Markt 12; Restaurant »Am Alten Rathaus«,<br />

Heilig-Geist-Str. 14; Friseur Haarspitze Müller,<br />

Commende 10; Hörsysteme Schwers, Sternstr. 1;<br />

Tabak & Presse, T.H. Klein, Goldstr. 10; Modehaus<br />

Cohausz, Kapuzinerstr. 8; Möbelhaus Kerkfeld,<br />

Otto-Hahn-Str. 6; Salon Rohring, Neustr. 5;<br />

Naturkost Schmidt, Holzplatz 15; Modehaus<br />

Selting, Schulstr. 9; Sparkasse Westmünsterland<br />

(div. Standorte in Borken); Kletterwald Kempkes,<br />

Pröbstinger Busch 16; Schuhhaus Lebbing,<br />

Schückersring 15, Löwen-Apotheke, Hauptstr. 19<br />

COESFELD: Möbel Boer, Dreischkamp 2; Bioladen<br />

Weiling, Erlenweg 134; Ickings Paradies,<br />

Dülmener Str. 110; Frisör Klier GmbH im Real-<br />

Markt, Dülmener Str. 39; Café Braun, Bahnhofstr.<br />

5; Laurentius-Apotheke, Overhagenweg 2;<br />

Scholte van Mast, Bahnhofstr. 48; Markt-Apotheke,<br />

Kleine Viehstr. 4; Die Genießerei, Markt 6;<br />

vom FASS, Markt 10; Goldschmiede Heming,<br />

Schüppenstr. 11; Modetreff Niewerth, Schüppenstr.<br />

18; Kunstverein Münsterland e.V., Jakobiwall<br />

1; WäscheBoutique Tiziana, Letter Str. 32;<br />

Sparkasse Westmünsterland (div. Standorte);<br />

Blumen Sommer, Coesfelder Str. 56; Juwelier<br />

Besseler, Bahnhofsallee 4; Fußpflege Bärbel Olesinski,<br />

Bahnhofsallee 3<br />

GESCHER: Com Hair, Velener Str. 41; Bauerncafé<br />

Schulze Scholle, Tungerloh-Pröbsting 33;<br />

Eßling Hair Design, Bahnhofstr. 12; Sparkasse<br />

Westmünsterland, Hofstr. 9; Salon Strotmann,<br />

Hofstr. 51; Marien-Apotheke, Hofstr. 71;<br />

Hirsch-Apotheke, Katharinenstr. 2; Glockenmuseum,<br />

Lindenstr. 2; Mia’s Backhaus, Büren 20<br />

Heiden: Zeitschriften – Lotto Brömmel, Rathausplatz<br />

11; Bloemen Mecking, Rathausplatz 9;<br />

Bürgerbüro im Rathaus, Rathausplatz 1; Salon<br />

Denker, Bahnhofstr. 5; Modehaus Kipp, Borkener<br />

Str. 3; Bäckerei Jägers, Rekener Str. 1; Papier &<br />

Bücher Kemper, Lembecker Str. 1; Sparkasse<br />

Westmünsterland, Velener Str. 16b<br />

NOTTULN: Landgasthaus Egbering, Coesfelder<br />

Str. 60; Laschke Orthopädie, Daruper Str. 9;<br />

Stifts-Apotheke, Schlaunstr. 5; Sparkasse Westmünsterland,<br />

Schlaunstr. 6; Café · Bar · Restaurant<br />

»Auszeit«, Von-der-Reck-Str. 1; Friseur<br />

Hardt, Kastanienplatz 13; Zweirad Hanning,<br />

Martin-Luther-Str. 19; Baumberger Weinladen,<br />

Hagenstr. 6, Juwelier Petermann, Kirchplatz 6;<br />

Café Boer, Stiftsplatz 9; Hotel Steverburg, Baumberg<br />

6; Dorfladen Schapdetten, Roxeler Str. 10<br />

REKEN: Bäckerei Mensing, Bahnhofstr. 23;<br />

Betten Knappheide, Bahnhofstr. 29; Sparkasse<br />

Westmünsterland, Augustin-Wibbelt-Platz 1;<br />

Modehaus Klaudia, Schulstr. 7; Wolle & mehr,<br />

Harrierstr. 1; Große Siestrup, Buchhandlung,<br />

Hauptstr. 11; Sparkasse Westmünsterland,<br />

Hauptstr. 2a; Nina’s Spiel-, Schreib- und Lederwaren,<br />

Hauptstr. 26; Bäckerei Niewerth, Hauptstr.<br />

37; Bäckerei Jägers, Neue Mitte 4; Restaurant<br />

Eichenhof, Dorfstr. 4; Gärtnerei Blumeneck,<br />

Am Kloster; Friseur Ulrike Rohring, Poststr. 10;<br />

Sparkasse Westmünsterland, Poststr. 14; Salon<br />

Wenker, Steinstr. 5; Berghotel Hohe Mark,<br />

Werenzostr. 17<br />

ROSENDAHL: Tankstelle Heilers, Osterwicker<br />

Str. 24; Getränke Kreuziger, Höpinger Str. 16–18;<br />

Schuhe Neuhaus, Billerbecker Str. 4; Markt-Apotheke,<br />

Darfelder Markt 12; Brüggemann & Ahlers<br />

GbR, Kirchplatz 20; Sparkasse Westmünsterland,<br />

Kirchstr. 11; Gaststätte Vörding, Kirchstr. 7, Nikolaus-Apotheke,<br />

Kirchplatz 16; Bäckerei Essing<br />

im SB-Markt Steiner, Hauptstr. 45; Elektro König,<br />

Hauptstr. 42; Sparkasse Westmünsterland<br />

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Velen: Friseur Beauty Lounge, Bahnhofsallee 3;<br />

Andreas-Apotheke, Ignatiusstr. 12; Wohnpark<br />

Ramsdorf, Borkener Str. 30–40; Fa. Holtwick,<br />

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Modehaus Sparwel, Ravendyk 1; Ludgerus-Stadtbäckerei,<br />

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und Angaben. Für etwaige im »<strong>blickpunkt</strong>«<br />

auftretende Fehler können Autor, Redaktion<br />

und Verlag keine Verantwortung und daraus<br />

folgende oder sonstige Haftung übernehmen.<br />

Sämtliche Fotografien entstanden entweder<br />

von öffentlich zugänglichen Plätzen oder mit<br />

Zustimmung des Eigentümers.<br />

Das Werk einschließlich aller seiner Teile unterliegt<br />

den engen Grenzen des Urheberrechts.<br />

Titelbild: Der Coesfelder<br />

Ursulamarkt im Jahre 1952<br />

(Foto: Anton Walterbusch)<br />

Nutzung folgender Fotografien mit<br />

freundlicher Genehmigung von:<br />

Seiten 6, 38, 46: fotolia.de<br />

Seite 17 links unten, S. 18 und 19,<br />

S. 34 unten und S. 35: Fotograf Hartwig<br />

Heuermann und Stadtmarketing<br />

Verein Coesfeld & Partner<br />

Seite 34 oben, S. 47, S. 50: Stadtarchiv<br />

Coesfeld<br />

Erscheinung: <strong>Oktober</strong> <strong>2015</strong><br />

52 53


Die kalte und nasse Jahreszeit<br />

steht vor der Tür. Nicht immer<br />

laden in den nächsten Monaten<br />

das Wetter und das spärliche<br />

Sonnenlicht zu längeren Spaziergängen<br />

ein. Stimmungsschwankungen,<br />

Abgeschlagenheit und<br />

Lustlosigkeit sind unliebsame<br />

Begleiterinnen. Doch gerade ein<br />

Mangel an Bewegung erhöht das<br />

Risiko, in dieser Zeit an Erkältungen<br />

oder grippalen Effekten zu<br />

erkranken. Was kann dagegen<br />

unternommen werden?<br />

Eine ausgewogene<br />

Ernährung unterstützt<br />

Ihr Wohlbefinden<br />

und stärkt das<br />

Immunsystem. Wer<br />

ein paar grundsätzliche<br />

Ernährungshinweise<br />

berücksichtigt,<br />

der gönnt seinem<br />

Körper in der kalten<br />

Jahreszeit etwas Gutes und reduziert<br />

die Gefahr, an einer Erkältung<br />

zu erkranken. Willkommener<br />

Nebeneffekt einer ausgewogenen<br />

Ernährung: Sie beugt auch dem<br />

unliebsamen Winterspeck vor.<br />

Kohlsorten gehören im Winter<br />

zu unserem einheimischen<br />

Ge müse. Vor allem der Rosenkohl<br />

enthält viel Vitamin C, das das<br />

Immunsystem stimuliert und<br />

Mit Genuss<br />

fit durch den Winter<br />

dadurch das Infektrisiko senkt.<br />

Neben Rosenkohl ist auch Grünkohl<br />

ein wichtiger Vitaminlieferant.<br />

Beide Kohlarten schmecken<br />

erst so richtig gut, nachdem<br />

es draußen einmal frostig kalt<br />

gewesen ist. Übrigens können<br />

einige Kohlsorten das ganze Jahr<br />

über frisch geerntet werden.<br />

Kohl ist jedoch nicht jedermanns<br />

Sache. Alternativ empfiehlt<br />

es sich, Speisen mit Gemüsepaprika<br />

zuzubereiten. Paprika ist<br />

eine wahre Vitamin-C-Bombe –<br />

sie hat einen doppelt so hohen<br />

Gehalt an diesem Vitamin wie<br />

eine Zitrone. Wichtige Mineralstoffe<br />

wie Zink und Selen helfen<br />

ebenfalls dabei, eine Erkältung zu<br />

vermeiden. Diese finden sich<br />

reichhaltig in Vollkornprodukten,<br />

Hülsenfrüchten, Nüssen und Fisch.<br />

Doch auch eine ausgeglichene<br />

Ernährung sollte in der kalten<br />

Jahreszeit von regelmäßiger Bewegung<br />

begleitet werden. Durch die<br />

Bewegung an der frischen Luft<br />

wird die Produktion von Vitamin D<br />

über die Haut gefördert. Diesem<br />

Vitamin kommt im Organismus<br />

eine Schlüsselfunktion zu, ist es<br />

doch an tausenden von Prozessen<br />

beteiligt. Zudem schützt es unter<br />

anderem vor Krebs und Osteoporose.<br />

Ein entspannter Spaziergang<br />

Daniela Bröring<br />

reicht bereits, um die Produktion<br />

dieses Vitamins anzuregen.<br />

Wieder zu Hause angekommen,<br />

wärmt ein heißer Ingwertee den<br />

Körper von innen. Er ist nicht nur<br />

sehr wohltuend, sondern beugt<br />

auch möglichen Erkältungen vor<br />

und kurbelt den Stoffwechsel an.<br />

Haben Sie Fragen oder Beratungsbedarf?<br />

Kontaktieren<br />

Sie unsere Diätassistentin und<br />

Fachkraft rund um das Thema<br />

Ernährung. Frau Daniela Bröring<br />

berät Sie gern in einem persönlichen<br />

Gespräch und hilft Ihnen,<br />

das Beste für sich aus der kalten<br />

Jahreszeit herauszuholen.<br />

Vereinbaren Sie einen Termin<br />

bei uns im Reha-Zentrum Velen<br />

unter der Rufnummer (0 28 63)<br />

44 00.<br />

Ihre Gesundheit im Mittelpunkt<br />

Wir kümmern uns um alle Belange Ihrer Genesung.<br />

In unserem familiären Umfeld übernehmen wir die<br />

gesamte Organisation der ambulanten Rehabilitation –<br />

von der Krankenkasse bis hin zu den Arztbesuchen.<br />

Reha Zentrum<br />

Velen<br />

Ignatiusstraße 8<br />

46342 Velen<br />

Telefon (0 28 63) 44 00<br />

www.reha-velen.de<br />

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