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Trialog_16-2015
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TRI∆LOG 16/2015<br />
FORUM GEMEINWESEN<br />
Seite<br />
ZIELORIENTIERTE<br />
GRUPPENORIENTIERTE &<br />
PROBLEMORIENTIERTE<br />
ANGEBOTE &<br />
ZEITGESCHICHTLICHES<br />
Inhalt<br />
39 Karin Jacob & Achim Haid-Loh<br />
„Flüchtlingskinder in Berlin…“<br />
Wer schützt, unterstützt und<br />
fördert sie?<br />
43 Franziska Herbst<br />
Die Situation junger Flüchtlinge<br />
und ihrer Familien –<br />
Zahlen, Daten, Fakten<br />
46 Thema Kompakt<br />
Unbegleitete minderjährige<br />
Flüchtlinge<br />
51 Claudia von der Haar<br />
Spurensuche – 70 Jahre:<br />
Zur Geschichte der EFB<br />
Reinickendorf 1945-2015<br />
Karin Jacob & Achim Haid-Loh<br />
„Flüchtlingskinder in Berlin....“<br />
....Wer schützt, unterstützt und fördert sie?<br />
Am 7. August 2015 berichtet der Nachrichtensprecher<br />
des Info-Radios (rbb um 16.01<br />
Uhr) „von unhaltbaren Zuständen und einer<br />
humanitären Notlage mitten in Berlin“:<br />
ca. 700 Schutz und Asyl suchende Menschen lagerten<br />
in sengender Hitze bei 35-40 Grad unter nur<br />
wenigen Schatten spendenden Bäumen auf dem<br />
Gelände des LAGESO und warteten bis zu 7 Tage<br />
und Nächte unter freiem Himmel auf den Aufruf Ihrer<br />
Nummer zur Registrierung Ihres Asylantrages, zur<br />
Aushändigung von Nahrungs- und Kleidungsgutscheinen<br />
und zum Nachweis einer Unterkunft“....!<br />
“Kann das sein ?“ fragte ungläubig der Reporter;<br />
„Darf das sein...??“ fragte entsetzt eine Moabiter<br />
Bürgerin und erste Vertreterin der Zivilgesellschaft,<br />
die Sprecherin der Bürgerinitiative „Moabit<br />
hilft“, die notdürftig auf dem Gelände mit dem einen<br />
einzigen Wasserhahn Plasitkflaschen verteilte.<br />
Mehr als 250 Kinder und Jugendliche warteten so<br />
im Gefolge Ihrer Familien vor Ort auf Wasser, Nahrung<br />
, Kleidung und einen überdachten Schlafplatz<br />
– manche mehr als 124 Stunden!<br />
In den Berliner Medien wird täglich über die wachsende<br />
Zahl von Flüchtlingen aus Bürgerkriegsgebieten im<br />
Nahen Osten und Afrika berichtet, die in Deutschland<br />
Asyl suchen. „Derzeit sind mit ca. 57 Millionen Flüchtlingen<br />
weltweit so viele Menschen auf der Flucht wie<br />
seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. Deutschland<br />
als viertgrößte Wirtschaftsmacht der Welt hat davon<br />
im Jahr 2014 weniger als 0,004 % dieser Flüchtlinge<br />
aufgenommen. 20,4 Mio. dieses weltweiten<br />
Flüchtlingsstroms sind laut der UN-Flüchtlingshilfe<br />
Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren...“ so<br />
berichtete Franziska Herbst vom DWBO auf der<br />
Podiumsdiskussion der LAG Erziehungsberatung<br />
Berlin am 9.7.2015 in Steglitz.<br />
Viele dieser Flüchtlingskinder und Jugendlichen<br />
sind traumatisiert und brauchen besonderen<br />
Schutz. Rechtlich gesehen und behütet durch die<br />
Art. 3 und 22 der UN-Kinderrechtskonvention – so<br />
betont es das Bundesjugendkuratorium in seiner<br />
Stellungnahme 1 – stehen sie eigentlich auf deut-<br />
1 www.bundesjugendkuratorium.de; BjK: „Gesellschaftliche Verantwortung<br />
für junge Flüchtlinge“, Stellungnahme vom April 2015, Seite 2<br />
Seite 39