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Trialog_16-2015

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TRI∆LOG 16/2015<br />

den verschiedenen Mediengenerationen zu fördern“<br />

(Mikos 2013; S. 53) und dadurch eine Grundlage<br />

zu schaffen, um gegenseitige Lernprozesse<br />

zu ermöglichen. Diesen Generationenkonflikt – der<br />

sich zwischen der „analogen“ und der „digitalen“<br />

Welt spannt und der gerade dadurch gekennzeichnet<br />

ist, dass das Wissensgefälle, nicht wie sonst<br />

üblich, von Eltern zu Kindern verläuft, sondern beinahe<br />

umgekehrt einzuschätzen ist - einzudämmen,<br />

bleibt ein erster zentraler Schritt für die Prävention<br />

von Medienabhängigkeit.<br />

Im Einzelnen heißt das, Jugendliche für einen verantwortungsbewussten<br />

Konsum zu stärken und<br />

persönliche Ressourcen in Bezug auf den Umgang<br />

mit modernen Medien zu steigern. Gleichzeitig gilt<br />

es, Eltern und pädagogische Fachkräfte über die<br />

Faszination von Medien zu informieren und für die<br />

Gefahren zu sensibilisieren. Sie sollen sich ebenfalls<br />

angesprochen fühlen und motiviert werden,<br />

ihre Kinder und Jugendlichen in den „Online-Welten“<br />

zu begleiten und als kompetente Ansprechpartner_innen<br />

zur Verfügung stehen zu wollen.<br />

Der Großteil der Heranwachsenden verfügt über<br />

ausreichende Kompetenzen, einer schädlichen<br />

Nutzung vorzubeugen. Die oben genannten Risikokonsumenten_innen<br />

müssen im weiteren Prozess<br />

frühzeitig erkannt und ihnen sowie ihren Eltern eine<br />

unkomplizierte Überleitung ins Hilfesystem gewährleistet<br />

werden. Eine nahe Anbindung von Präventionsprojekten<br />

an Erziehungs- und Familienberatungsstellen<br />

und Suchtberatungsstellen kann dabei<br />

hilfreich sein.<br />

DIGITAL voll normal?! - ein Präventionsprojekt<br />

des Caritasverbandes Berlin<br />

Stärkung Kinder und Jugendlicher für einen verantwortungsvollen<br />

Medienkonsum sowie die Aufklärung<br />

und Sensibilisierung der zentralen Bezugspersonen<br />

sind die Ziele des Projektes „DIGITAL – voll normal?!“,<br />

welches im Januar 2013 vom Caritasverband<br />

für das Erzbistum Berlin e.V. ins Leben gerufen<br />

wurde. In Kooperation mit den katholischen Schulen<br />

im Erzbistum Berlin richtet sich „DIGITAL - voll normal?!“<br />

an Kinder und Jugendliche der Klassenstufen<br />

fünf bis zehn, an deren Eltern, sowie an Lehrer_innen<br />

und (päd.) Fachkräfte aller Schulformen.<br />

Das Projekt wurde mit Mitarbeiter_innen des „Café<br />

Beispiellos“ und „Lost in Space“ (Beratungsstellen<br />

für Glücksspielsucht sowie Computerspiel- und Internetsucht<br />

des Caritasverbandes Berlin) entwickelt.<br />

Auf der Grundlage der tagtäglichen Erfahrungen in<br />

der Arbeit mit den betroffenen Computerspiel- und<br />

Internetsüchtigen und deren Angehörigen konnte<br />

ein passendes präventives Angebot entwickelt und<br />

im Laufe der Projektzeit ausgebaut werden.<br />

Die Maßnahmen sind in der universellen Suchtprävention<br />

anzusiedeln und wenden sich dahingehend<br />

an Schüler_Innen und deren Bezugspersonen ohne<br />

spezifische Risikofaktoren.<br />

Um die verschiedenen Zielgruppen in ihrer Lebenswelt<br />

adäquat erreichen zu können, wurden spezifische<br />

Angebote geplant, entwickelt und durchgeführt.<br />

Für Schulklassen hat sich die Gestaltung eines Projekttages<br />

als zweckmäßig erwiesen. Ergänzt wird<br />

diese Maßnahme durch eine Elternveranstaltung,<br />

meist im Rahmen eines Elternabends. Um auch die<br />

Schule als Bildungsinstitution erreichen zu können,<br />

werden Fortbildungsveranstaltungen für Lehrkräfte<br />

organisiert. Da es sich bei „DIGITAL voll normal?!“<br />

um ein aufsuchendes Projekt handelt, werden alle<br />

Angebote in Zusammenarbeit mit der Schule vor Ort<br />

durchgeführt. Im Folgenden werden diese an den<br />

drei Zielgruppen Schüler_innen, Lehrer_innen und<br />

Eltern illustriert:<br />

Schüler_innen<br />

Die Projekttage finden meist im Rahmen eines<br />

Schultages statt, so dass die Veranstaltung alle<br />

Schüler_innen einer Klassenstufe erreichen kann<br />

und haben i.d.R. einen Umfang von fünf Schulstunden.<br />

Die Schüler_innen sollen angeregt werden,<br />

sich mit den Vorteilen und Gefahren der Medienwelt<br />

auseinanderzusetzen, das eigene Mediennutzungsverhalten<br />

zu reflektieren, sowie die Entstehung und<br />

Folgen einer Abhängigkeitserkrankung zu vergegenwärtigen.<br />

Ein Beziehungsverhältnis zu den Schüler_innen<br />

aufzubauen, ist für diese Arbeit von grundsätzlicher<br />

Bedeutung. Das heißt, von Beginn an jungen<br />

Menschen in ihrer Lebenswelt zu begegnen und<br />

mit ihnen wertfrei über ihre Medienerfahrungen zu<br />

sprechen. Ihre Gedanken, ihre Ideen und ihre Erfahrungen<br />

werden gesammelt, visualisiert und in der<br />

Gruppe diskutiert und reflektiert. Dabei werden vorwiegend<br />

aktivierende Methoden, wie Gruppenarbeit<br />

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