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Trialog_16-2015
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TRI∆LOG 16/2015<br />
Verband Bildung und Erziehung (VBE) (2014):<br />
IT an Schulen - Ergebnisse einer Befragung von<br />
Lehrern in Deutschland -. Online verfügbar unter<br />
http://www.bllv.de/fileadmin/Dateien/Land-PDF/Wissenschaft/Forsa_IT_an_Schulen_Deutschland_Grafiken.pdf,<br />
zuletzt geprüft am 01.07.2015.<br />
Zum Autor:<br />
Thomas-Gabriel Rüdiger ist studierter Kriminologe<br />
(M.A.) und hält eine Forschungs- und Lehrstelle an<br />
der Fachhochschule der Polizei des Landes Brandenburg<br />
in Oranienburg inne. Er setzt sich in einer<br />
Vielzahl von Publikationen, Vorträgen, Interviews<br />
und Medienauftritten insbesondere mit den Kommunikationsrisiken<br />
des digitalen Raumes, dem Kinder-<br />
und Jugendmedienschutzes sowie Fragen der<br />
polizeilichen Nutzung Sozialer Medien auseinander.<br />
Er ist Autor von mehreren Fachpublikationen zu<br />
kriminellen Handlungen („Gamecrime“) im Zusammenhang<br />
mit Onlinespielen und wurde 2013 mit<br />
dem europäischen Zukunftspreis der Polizeiarbeit<br />
ausgezeichnet. Dem Autor kann auf Twitter unter @<br />
TGRuediger gefolgt oder über seine Internetseite<br />
Kontakt aufgenommen werden http://www.fhpolbb.<br />
de/thomas-gabriel-r%C3%BCdiger .<br />
Andreas Niggestich<br />
Computerspiel- und Internetsucht<br />
vorbeugen<br />
Das Präventionsprojekt DIGITAL –<br />
voll normal?!<br />
Mediennutzung sollte niemals Überhand nehmen.<br />
Das aufsuchende Präventionsprojekt „DIGITAL –<br />
voll normal?!“ stärkt Schüler_Innen im Umgang mit<br />
Medien und bildet Eltern und Lehrer_Innen fort. Für<br />
Schulklassen bietet das Team Projekttage an.<br />
Digitale Eingeborene<br />
Digitale Medien durchdringen heute sämtliche Lebensbereiche.<br />
Ein Leben ohne sie ist kaum noch<br />
vorstellbar. Die rasante technische Entwicklung der<br />
letzten 20 Jahre und die zunehmende Vernetzung<br />
gehen dabei natürlich nicht spurlos an Familien und<br />
Bildungseinrichtungen vorbei. „Medienkompetenz“<br />
ist die Schlüsselqualifikation, die im Elternhaus und<br />
in der Schule deshalb vermittelt werden soll. Das<br />
stellt erwachsene Bezugspersonen nicht selten vor<br />
erhebliche Herausforderungen – auch weil es eigene<br />
Medienkompetenz voraussetzt.<br />
„Digitale Eingeborene“ wird die Generation genannt,<br />
die in einer vernetzten Welt aufwächst, ihr Verhalten,<br />
Sprache und Werte anpasst. Hingegen ihrer Elterngeneration<br />
(den „Digitalen Immigranten“), die eine<br />
vollkommen andere Mediensozialisation durchlebt<br />
hat, ist den „Digital Natives“ ein Leben ohne Internet<br />
und Computer schlichtweg nicht bekannt und genauso<br />
wenig vorstellbar (vgl. Prensky 2001). Grundsätzlich<br />
gehören Computer, Smartphone und Co.<br />
heutzutage zum Aufwachsen im digitalen Zeitalter<br />
dazu und sind fester Bestandteil von Jugendkultur<br />
geworden. Damit sind digitale Medien nunmehr eine<br />
wesentliche Sozialisationsinstanz.<br />
Den damit verbundenen Wandel der Mediennutzung<br />
dokumentiert die jährlich durchgeführte JIM-<br />
Studie (Jugendliche, Information und (Multi-)Media)<br />
des Medienpädagogischen Forschungsverbundes<br />
Südwest (MPFS). Demnach verfügen 90% der 12-<br />
bis 19 Jährigen über ein Smartphone, nahezu alle<br />
Haushalte (98%) über einen Computer mit Internetzugang<br />
(vgl. JIM-Studie 2014).<br />
Der Studie lässt sich zudem entnehmen, dass immer<br />
jüngere Kinder den Einstieg in die virtuellen<br />
Welten finden, insbesondere durch mobile Endgeräte<br />
(Smartphones, Tablets). Die regelmäßige Nutzung<br />
von Social-Network Anbietern hat zugunsten<br />
von mobilen Messengern wie WhatsApp dagegen<br />
abgenommen. Bei 192 Minuten durchschnittlicher,<br />
täglich verbrachter Online-Zeit, gehen dennoch die<br />
meisten Jugendlichen noch vielfältigen anderen<br />
Freizeitaktivitäten nach. An erster Stelle der JIM-<br />
Studie stehen persönliche Treffen mit Freunden genannt<br />
(79%). Weit über die Hälfte treibt regelmäßig<br />
Sport (70%) und gut ein Drittel (29%) unternimmt<br />
häufig etwas mit der Familie. Die Mediennutzung,<br />
wenn auch zeitlich umfangreich, reiht sich also in<br />
den meisten Fällen in eine Vielzahl anderer Aktivitäten<br />
ein, die ebenfalls von Bedeutung für die Sozialisation<br />
der Jugendlichen sind (vgl. JIM-Studie<br />
2014; S.9).<br />
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