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Trialog_16-2015
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TRI∆LOG 16/2015<br />
kation unabhängig von der ausführenden Hardware<br />
zwischen den Nutzern ermöglichen 1 . Und Anfang der<br />
2000er begann dieses Element immer bedeutender<br />
zu werden. Bereits 1997 ging mit Ultima Online eines<br />
der ersten Onlinespiele an den Start, die eine große<br />
Zahl an unterschiedlichen Menschen in einer Welt<br />
mit einander spielen ließen. Anfang des Jahres2003<br />
starteten dann mit MYSpace und LinkedIn die wohl<br />
ersten großen klassischen Sozialen Medien. Im Jahr<br />
2004 reihten sich danach mit Facebook, World of<br />
Warcraft und Xing immer mehr Programme in diese<br />
Riege ein. Und die junge Generation griff freudig zu.<br />
Dies spiegelt sich letztlich auch in den Nutzerzahlen<br />
wider. Im Jahr 1997 sollen nach der ARD/ZDF Onlinestudie<br />
erst 4,1 Millionen Deutsche – damit nur 6,5<br />
% der Bevölkerung –das Internet genutzt haben. Im<br />
Jahr 2000 hat sich diese Zahl fast verfünffacht auf<br />
18,3 Millionen Deutsche – 28,6 % – und verdoppelte<br />
sich 2003 auf 34,4 Millionen Nutzer, womit erstmalig<br />
mehr als 50 % (53,5 %) der deutschen Bevölkerung<br />
über 14 Jahren das Internet nutzte 2 . Gegenwärtig<br />
geht dieselbe Studie davon aus, dass 79,1 % der<br />
deutschen Bevölkerung online sind. Dabei sind aber<br />
auch deutliche Altersunterschiede feststellbar. So<br />
sind bei den 14-29jährigen annähernd 95 % online 3 ,<br />
bei den 30-49jährigen – aus denen sich vermutlich<br />
gegenwärtig die meisten Eltern zusammensetzen –<br />
sind immerhin 89% online. Die Generation der Silver<br />
Surfer – also ca. ab 60- 65 Jahren – ist dann nur noch<br />
zu 24% online. Die Nutzer verbringen heute, in diesem<br />
sich gebildeten digitalen Raum im Durchschnitt<br />
bereits 166 Minuten und damit beispielsweise fast<br />
doppelt so viel Zeit wie im Straßenverkehr 4 .Dies gilt<br />
auch bereits für Kinder und Jugendliche, da bereits<br />
94 % der 10jährigen Kinder min. 22 Minuten am Tag<br />
online sind 5 .<br />
Nach einer Studie des Deutschen Jugendinstituts<br />
schätzen sich bei Klein- und Vorschulkindern nur<br />
45 % der Mütter, aber immerhin 70 % der Väter als<br />
sehr kompetent und gut kompetent ein 6 . Je älter die<br />
Kinder werden, umsomehr geht diese Quote zurück.<br />
Bei Jugendlichen sehen sich nur noch 33 % der<br />
Mütter und 57 % der Väter nach der gleichen Studie<br />
auf einem guten Medienlevel 7 . Eine Studie des<br />
1 Rüdiger, 2015<br />
2 ARD/ZDF, 2015<br />
3 Kempf, 2014, S.9 , ADAC, 2010<br />
4 ADAC, 2010<br />
5 Kempf, 2014<br />
6 Grobbin, Feil, 2015 , S.6<br />
7 Ebd.<br />
Deutschen Instituts für Vertrauen und Sicherheit im<br />
Internet (DIVSI) erbrachte hier ähnliche Ergebnisse. 8<br />
Hier gaben nur 27 % der 9-13jährigen an, dass sie<br />
sich „In Sachen Internet ... besser auskennen als ihre<br />
Eltern“. Bei den 14-17jährigen waren es hingegen<br />
bereits 65 % und bei den 18-24jährigen 81% 9 . Insgesamt<br />
in der ebenfalls von DIVSI vorgestellten U9 Studie<br />
zur Mediennutzung von 3-8jährigen Kindern, wird<br />
herausgearbeitet, dass 61 % der Kinder die Nutzung<br />
des Smartphone und 85 % die Nutzung des Internets<br />
allgemein durch andere Personen gezeigt wird 10 . In<br />
dieser Alterskategorie der 3-8jährigen sahen sich 78<br />
% der Eltern nach derselben Studie überwiegend in<br />
der Lage die Mediennutzung zu begleiten. So gaben<br />
81 % der Eltern an, darüber Bescheid zu wissen, was<br />
die Kinder am Endgerät surfen. Gleichzeitig gab aber<br />
ein signifikanter Anteil von 33 % an, dass ihr Kind<br />
„den Umgang mit digitalen Medien von ganz alleine<br />
lernt – ich brauche es dort kaum anleiten“ 11 .<br />
In diesen Zahlen könnten mehrere Erklärungsvarianten<br />
für die Ergebnisse vorhanden sein. Eine Erklärung<br />
hierfür könnte darin liegen, dass je jünger<br />
die Kinder sind, umso überschaubarer auch deren<br />
Nutzungsverhalten ist. Eltern fällt es somit in jungen<br />
Jahren noch leichter das Mediendasein ihrer Kinder<br />
– auch bei eventuell eher geringen eigenen Mediennutzung<br />
– zu begleiten. Dies bedeutet aber im Umkehrschlussauch,<br />
dass je älter die Kinder werden, es<br />
den Eltern gegenwärtig umso schwerer fallen kann<br />
dieser Aufgabe nachzukommen. Es kann aber auch<br />
ein Zeichen dafür sein, dass die Eltern der jetzigen<br />
herangewachsenen Jugendlichen der Digital Natives<br />
einen so geringen Kenntnisstand haben, dass diese<br />
bei intensiveren und vielfältigeren Nutzung nicht<br />
mehr als Ansprechpartner in Frage kommen. Nach<br />
derselben Studie schätzten sich zudem noch im Jahr<br />
2014 immerhin 37% der deutschen Internetnutzer<br />
selbst als digitale Outsider ein 12 . Diese fühlen insgesamt<br />
eine starke Verunsicherung in der Nutzung des<br />
digitalen Raums und gehen entsprechend mit diesem<br />
um – auch in der Vermittlung von Medienkompetenz.<br />
Auch die Statistiken zeichnen diesen Trend nach.<br />
Ungefähr ab dem 13. Lebensjahr sind dann Peers –<br />
also Freunde – der Kinder die wichtigsten Ansprech-<br />
8 DIVSI, 2014, S.87<br />
9 ebd.<br />
10 DIVSI, 2015 S. 78<br />
11 DIVSI, 2015 S.81<br />
12 DIVSI, 2014, S.27<br />
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